Sonstiges Lebenszyklus GW-Formen

Das ist keine Ergänzung sondern die eigentliche Definition - FOMO ist ein psychologisches und soziales Problem von Personen, daher stört es mich etwas, wie leichtfertig es bei diesem Thema benutzt wird. Hier geht es um doch recht belanglose Dinge wie um ein paar Miniaturen.

Nein, der Begriff geht auf eine Studie zum Konsumverhalten zurück. Heutzutage wird er sehr breit genutzt, definitiv verbirgt sich dahinter aber auch eine Marketingstrategie. Dass man heutzutage auch psychosoziale Probleme von Menschen damit beschreiben kann, das will ich nicht bestreiten, aber auch da geht es vom ständigen Chatten in WhatsApp bis hin zu ernsteren Dingen.

Ich finde daher nicht, dass wir hier leichtfertig mit dem Begriff umgehen. Er kommt ja aus dem Bereich des Marketings. Ob man FOMO auf GW-Produkte jetzt nachvollziehen kann, das ist ja ein anderer Schuh. Nebenbei würde ich die FOMO in unserem Hobby auch als pathogenes Konsumverhalten deuten. Das ist ein genauso ernstes Thema wie in anderen Lebensbereichen. Natürlich kann man sich jetzt darüber amüsieren, dass es nur Plastikpüppchen sind, aber wenn Leute Tausende von Euros in ihr Hobby stecken, ist es so trivial und unbedeutend für deren Leben eventuell ja auch nicht.

Dennoch freue ich mich für jeden, der keine FOMO im Hobby empfindet. ?
 
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Bei den Kosten für die Werkzeuge muss man immer beachten, dass GW Formenbau und Spritzgießerei unter einem Dach hat und zudem sein eigener "Kunde" ist
Das ist übrigens ein krasses Qualitätsmerkmal, dass Dir bei jedem automotive Audit haufenweise Punkte bringt.
Werkzeugbau ist teuer und braucht echte Fachkräfte. Da steckt sehr viel Know How drin.
Spritzgießen kann man angelernte Kräfte machen lassen. Deswegen lassen viele Spritzgießer die Werkzeuge extern bei spezialisierten Firmen machen.
Wenn Du das aber extern machen lässt bist Du bei der Qualität Deiner Produkte von der Qualität des Werkzeugmachers abhängig. Und von dessen Zeitplan und von Transportproblemen und Du kannst nix reparieren.
VW erlaubt seinen Zulieferern nicht bei Spritzgießern zu bestellen, die ihre Werkzeuge nicht wenigstens selbst reparieren können.
SIEMENS, MAN und Valeo verlangen von Zulieferern für kritische Bauteile, dass die wenigstens einen kleinen Werkzeugbau haben und einen Teil der Werkzeuge selbst machen können.
Das macht den Lieferanten einfach viel zuverlässiger.
Das Games Workshop alle Formen selber macht ist in der Industrie ein fettes "die Eier auf den Tisch legen".
Das erlaubt nämlich auch den Designern und den Werkzeugmachern Hand in Hand zu arbeiten und das Produkt ständig zu verbessern. Soweit ich informiert bin war Games Workshop eine der ersten Firmen, die 3D gedruckte Werkzeugelemente verwendet hat. Das erlaubt es Kühlkanäle entlang der zu gießenden Kontur zu legen und extrem genau und schnell zu kühlen. Das wiederum erlaubt feinere Details und dünnere Wandstärken. Die Dark Eldar Produktreihe müsste auf der Technik basieren.
Wenn ich hier im Büro Teile entwerfe, dann müssen die immer so gestaltet sein, dass mindestens 2 Firmen auf 2 unterschiedlichen Kontinenten (ja, Covid hat den Fokus auf Lieferkettenstabilität gebracht) das Teil produzieren können. Und weil der Einkäufer bis zuletzt feilschen will kann ich mich nichtmal auf 2 Firmen festlegen und mit deren Ingenieuren die Möglichkeiten ausloten. Es wird also immer ein "idiotensicheres" Design.
Der Designer von Games Workshop kann mit dem Werkzeugbauer zusammensitzen und alle Möglichkeiten voll ausschöpfen. "Hey, wie dünn kann der Mantel werden?", "brauchen wir 1,5° Entformschräge, oder kann ich an dieser Fläche auf 1° runter gehen?", "was für Oberflächen können wir da erziehlen". Und der Werkzeugbauer kann umgekehrt auch das Produkt optimieren "kannst Du da eine Falte in den Mantel legen, dann kann man damit die Modellteilung verdecken", "ich hab noch Platz für 2 optionale Teile", "kann der den Speer leicht anders halten, dann können wir die Form besser nutzen".
Die müssen also nicht "idiotensicher" designen, sondern können immer am Limit der aktuellen Technik arbeiten.
Das ist einfach Gold wert.
Wenn dann aber der Bonus vom BWLer dran hängt wie sehr er die Overheadkosten drücken kann und der deswegen nur 25.000 Boxen produzieren lässt, weil "Lagerkosten" in seinen Ohren pure Häresie ist, dann kann auch der beste Ingenieur und der talentierteste Designer nix daran ändern, dass Du auf die Killteambox warten musst bis der 2. Produktionslauf startet.
 
Jede Woche in der eine limitierte Box in 5min ausverkauft ist, ist eine Woche in der sich das riesige Produktsortiment nicht vergrößert.

Das ist allerdings nicht zutreffend, da GW eigentlich immer, bis auf wirklich einzelne Chars oder Mini of the Month / Ladengeburtstag, alle Boxes Sets auch einzeln released. Selbst wenn es dann da nur 1-2 weiter Runs gibt, es vergrößert das Sortiment.

Ich habe übrigens gestern eine Runde Star Wars Legion gezockt. Die Qualität der Modelle ist ok, detailreich genug und ordentlich mit wenig Spalten gegossen. ABER. Man merkt hier maximal deutlich das GW was die industrielle Fertigkeit zum Miniaturenspritzguß angeht die unangefochtene Numero Uno ist.
Wo FFG auch immer sprizgießen läßt, oder welches Level auch immer ihre Formen haben, Dinge wie die Escher Chefin Neuralpeitsche, diese AoS Geister oder die Spiky Dark Eldar würden die nichtmal im Ansatz hinkriegen.
Man sieht es auch gut an sehr alten Bausätzen und neuen. bei den alten sind die Abstände zwischen den Gußästen und Teilen gefühlt kilometerlang, da wird viel Platz auf der Rahmenfläche verschenkt. Neueste Bausätze, z.b. die Arbites, sind so dicht gepackt das du wirklich nichts mehr unterbringst.
Das ist mit Sicherheit das fortschreiten von GWs technischem Know How und der allg. Technik, aber sicher in sehr ordentlicher Portion GWs herausragende Fähigkeit in diesem Gebiet.
 
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@TBRY87 Angstzustände, Panikattacken und depressive Verstimmungen sind in unserem Hobby doch eher selten, wenn man mal eine Box nicht bekommen hat. Wenn man die gelegentliche Frustration (über GW oder wen auch immer) wegnimmt, ist es häufiger eher eine Sache, in der man eben solche Probleme angehen (wenn auch nicht komplett lösen) kann.

@von Hohenstein Ja, da hängt üblicherweise ein dicker Rattenschwanz dran. Die Auftraggeber schicken ihre Leute (die deutlich mehr verdienen als man selbst) mehrfach zum Hersteller (meistens um ihre Liste abzuarbeiten), lassen sich ein paar Probegüsse schicken, überlegen einige Monate, schicken dann neue Vorschläge, bewerten diese wieder... . Da hat es GW in jedem Fall einfacher und kostengünstiger als Hersteller, Produzent und Verkäufer in einem.
 
@Lexstealer das hängt stark an der Firmen.
Wenn bei VW ein Ingenieur die Aufhängung vom Motor 6mm verschieben will geht er zu seinem Chef und lässt sich den Änderungsantrag genehmigen. Der Änderungsantrag kommt dann ins Change Controll Board bei VW. Da wird geschaut, ob das andere Bauteile betrifft. Wenn die das "ok" geben (da sitzen Qualität, Fertigung, Einkauf, Entwicklung, etc. drin, das sind große Runden), dann geht der Projektleiter damit zum Einkäufer. Der Einkäufer geht damit zum Lieferanten. Beim Lieferanten bekommt das die Sales Abteilung. Und die reicht das an die R&D weiter. Die R&D bewertet die Machbarkeit und erstellt einen Datensatz für ein Angebot. Dann geht das an den Einkäufer beim Lieferanten, der holt sich bei seinem Lieferanten ein Angebot, was die Änderung kostet. Dann geht das beim Lieferanten ins Change Controll Board. Da bewerten wieder Qualität, Fertigung, Einkauf und R&D wie aufwendig das wird und unterschreiben das. Damit geht dann der Projektleiter zum Salesteam. Die bewerten dann wie viel man dem VW extra abknöpfen kann dafür dass er Änderungen will und schicken ein Angebot zum VW zurück. Da kommt das dann im Change Controll Board an und die bewerten, ob sie sich das leisten wollen, oder ob es nicht auch anders geht. Wenn sie sich das leisten wollen bekommt der Einkäufer von VW grünes Licht die Änderung zu bestellen. Dann kommt das beim Change Controll Board des Lieferanten an. Der weist dann die eigene R&D an die Aufhängung zu verschieben. Dann wird der Datensatz erstellt. Der Zeichnungsfreigabeprozess gestartet (da sind nochmal 40 Leute dran beteiligt, das lass ich jetzt mal aus) und wenn dann der Lieferant grünes Licht gibt bekommt der Ingenieur bei VW über das Change Controll Board beim Lieferanten, das Sales Team beim Lieferanten, das Einkaufsteam bei VW und das Change Control Board bei VW bescheid, dass das jetzt klappen wird. (Dauert 2-4 Wochen)

Wenn bei Volvo etwas nicht passt wird der Ingenieur und der Verkäufer (und notfalls noch der Projektleiter) des Lieferanten nach Götheburg eingeladen. Da sitzen dann alle Ingenieure von Volvo, die von der Änderung irgendwie betroffen sein könnten und diskutieren mit dem Ingenieur des Lieferanten, wie man das am besten lösen könnte. Wenn die Techniker sich einig sind geht das an die BWLer. Sobald die sich einig sind fliegen alle nach Hause. (Dauert einen Tag)

Ich hab beides mitgemacht. Beides hat Vor- und Nachteile.
Wenn man aber, weil man Lieferant und Kunde in einem ist, das alles in einer Mittagspause klären kann ohne dass die Prozesse/Dokumentation leiden ist das ein unschätzbarer Vorteil.
 
@TBRY87 Angstzustände, Panikattacken und depressive Verstimmungen sind in unserem Hobby doch eher selten, wenn man mal eine Box nicht bekommen hat. Wenn man die gelegentliche Frustration (über GW oder wen auch immer) wegnimmt, ist es häufiger eher eine Sache, in der man eben solche Probleme angehen (wenn auch nicht komplett lösen) kann.

Das stimmt schon. Wobei solche Dinge ja oft zusammenhängen. Da rede ich auch nicht davon, diese eine Box haben zu wollen, sondern große Beträge seines Geldes für dieses Hobby auszugeben. Einen Pile of Shame aufzubauen, der faktisch nicht genutzt wird, weil FOMO eine Rolle spielt. Teils auch, wenn man das Geld eventuell nicht so dicke hat. Vielleicht nicht mit einer Spielsucht gleichzusetzen, die einen finanziell komplett ruiniert, aber dennoch. Auch projiziert man in Plastikfiguren teils mehr rein, als man vielleicht tun sollte und „natürlich“ wäre. Gänsefüßchen bewusst gesetzt.

Das Verhalten als völlig unbedenklich zu bezeichnen, das würde ich halt auch nicht. Und ja, zum Teil beziehe ich das auch auf mich selbst.

Man muss das eine ja nicht immer mit dem allergrößten Extremstfall von Depression vergleichen.

Aber ich glaub wir werden zu hobbypsychologisch. Es geht hier ja eher um Spritzgussformen. ?
 
Das stimmt schon. Wobei solche Dinge ja oft zusammenhängen. Da rede ich auch nicht davon, diese eine Box haben zu wollen, sondern große Beträge seines Geldes für dieses Hobby auszugeben. Einen Pile of Shame aufzubauen, der faktisch nicht genutzt wird, weil FOMO eine Rolle spielt. Teils auch, wenn man das Geld eventuell nicht so dicke hat. Vielleicht nicht mit einer Spielsucht gleichzusetzen, die einen finanziell komplett ruiniert, aber dennoch. Auch projiziert man in Plastikfiguren teils mehr rein, als man vielleicht tun sollte und „natürlich“ wäre. Gänsefüßchen bewusst gesetzt.

Das Verhalten als völlig unbedenklich zu bezeichnen, das würde ich halt auch nicht. Und ja, zum Teil beziehe ich das auch auf mich selbst.

Man muss das eine ja nicht immer mit dem allergrößten Extremstfall von Depression vergleichen.

Aber ich glaub wir werden zu hobbypsychologisch. Es geht hier ja eher um Spritzgussformen. ?
Natürlich. Aber dennoch sind solche Gedanken legitim und angebracht. Auf das "Hase und Igel" bei jedem Vorbestell-Samstag kann glaube ich jeder verzichten. Eine Konstante, nämlich zu wissen dass man in 180 Tagen spätestens seine gewünschte Box hat, wenn man an eben diesem Samstag zwischen 11.00 Uhr und 14.00 Uhr (bestenfalls bis Montag 08.00 Uhr) bestellt und auch erst bei Lieferung das Geld via SEPA lastgeschrieben wird, wäre ein deutlicher Mehrwert und Entkrampfung für Alle und Alles - der Pile of Shame ist da noch die Draufgabe, der sichert Baufreiheit und häuslichen Frieden... ?
 
Man sieht es auch gut an sehr alten Bausätzen und neuen. bei den alten sind die Abstände zwischen den Gußästen und Teilen gefühlt kilometerlang, da wird viel Platz auf der Rahmenfläche verschenkt.
Ich hab neulich einen Stompa gebaut, da sieht man das noch. Die Spuren vom 3D-Druck kann man erkennen, aber in den Rahmen ist recht viel Platz.
Ein paar Jahre weiter sind beim Baneblade schon die Geschützrohre aus einem Stück im Rahmen; das kann in der Branche so gut wie niemand, die sind sonst entweder zweiteilig oder einfach ne Stange, weil man dafür mehrteilige Formen braucht und nicht bloß zwei Hälften, die man mit dem Rohr dann nicht mehr entformen kann.
 
Ich hab neulich einen Stompa gebaut, da sieht man das noch. Die Spuren vom 3D-Druck kann man erkennen, aber in den Rahmen ist recht viel Platz.
Ein paar Jahre weiter sind beim Baneblade schon die Geschützrohre aus einem Stück im Rahmen; das kann in der Branche so gut wie niemand, die sind sonst entweder zweiteilig oder einfach ne Stange, weil man dafür mehrteilige Formen braucht und nicht bloß zwei Hälften, die man mit dem Rohr dann nicht mehr entformen kann.
Ähm, bei welchem Baneblade?
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Laut GW Homepage sind die alle aus 2 Teilen. Auch beim Leman Russ, beim Basilisk und beim Rogal Dorn.
 
Vergiss es, ich habe Blödsinn erzählt. Das war der erste Kunststoff-Bausatz von GW mit Hinterschneidungen, für die man eine mehrteilige Form braucht, das war der Gag. Bei den Seitenkuppelwaffen sieht man das.

Beim Basilisk hätte es mich aber auch gewundert; da ist zwar die "neue" Chimäre drin, aber der Basilisk-Aufbau ist noch der gleiche Gussrahmen wie im ersten Basilisk, Mitte der 90er.
 
Lass es mich so sagen: geht/ging es doch nicht.
Produkte sind über Wochen, teils Monate nicht verfügbar. Ein Grund dafür wird sicher das irrwitzige Produktsortiment von GW sein.
Ein Grund dafür ist angeblich, dass wie bekloppt Leviathan Boxinhalte produziert werden, um ein zweites Indomitus-Gate zu verhindern. Seit über einem Jahr wird für die Box immer kräftig produziert was natürlich Kapazitäten bindet.

Hab ich zumindest so im englischsprachigem Netz gelesen. Was da dran ist, kann jeder auswürfeln ?.

cya
 
Ein Grund dafür ist angeblich, dass wie bekloppt Leviathan Boxinhalte produziert werden, um ein zweites Indomitus-Gate zu verhindern. Seit über einem Jahr wird für die Box immer kräftig produziert was natürlich Kapazitäten bindet.
Ich bin da sooo gespannt drauf.
Tatsache ist, dass sie ein Jahr später den selben Fehler bei AoS vermeiden wollten und sich maßlos in die andere Richtung verkalkuliert hatten.
Deswegen bin ich sehr neugierig, ob es nicht wieder einen weiteren 40k-Launchbox-Vorfall gibt.
 
Die Frage ist, welches der Launch Box Desaster am dringendsten vermieden werden soll. 😀
Indomitus war GW bestimmt lieber als Dominion.

@Cuthullu Das Sortiment wächst, aber etwas weniger. Eine AoS 2 Spieler Box kann einen Samstag füllen, sieht nicht nach wenig aus und es bleiben auf Dauer nur zwei neue Chars.
Das ist nur eine kleine Entschleunigung, aber vielleicht auch ganz prakfür GW.
 
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Ein Grund dafür ist angeblich, dass wie bekloppt Leviathan Boxinhalte produziert werden, um ein zweites Indomitus-Gate zu verhindern. Seit über einem Jahr wird für die Box immer kräftig produziert was natürlich Kapazitäten bindet.

Hab ich zumindest so im englischsprachigem Netz gelesen. Was da dran ist, kann jeder auswürfeln ?.

cya
Leviathan soll in ca. 6 Wochen veröffentlicht werden, da wird aktuell nichts mehr produziert, die Boxen stehen schon in den Regionallagern, sind seit Monaten fertig gepackt; derzeit wird der Kram gepresst, der zu Weihnachten rauskommt...
Alles was für die neue Edt. 40k kommt, ist in der Produktion durch, nicht nur Leviathan, sondern auch die Startersets.