40k Masters of War Geschichten, oder: Sarashs Fluffvergewaltigende Space Marines

Das Ding war jetzt eine ganze Woche bei Rawke und es ist keine ersichtliche Korrektur bei rausgekommen.😛

Egal

Black Wind, Fire and Steel
Tiberius wirbelte herum und drückte einem Feuerkrieger die Hand ins Gesicht. Der Kopf des Tau platzte ob des Drucks, den ein Space Marine ausüben konnte, wie ein überreifer Pfirsich. Tiberius verzog das Gesicht. Wieder eine unbedachte Aktion, deren Folge das stundenlange Reinigen der Ausrüstung werden würde.
Er blickte wieder auf und plötzlich sah sich der Ordensmeister einem ganzen Trupp Feuerkrieger gegenüber. Sie waren etwa vierzig Meter entfernt und legten gerade auf ihn an. Der Shas’ui rief etwas in der recht melodischen Sprache der Tau. Keiner seiner Brüder war in dieser Seitenstraße und so musste er drastischere Maßnahmen ergreifen, als einfach nur mit seinem Sturmbolter zurückzufeuern.
Während er seine Feuerwaffe schnell an den Gürtel hing und die Psihellebade in die Luft warf, konzentrierte er seine Kräfte und entfesselte seit langem wieder den Psioniker in sich. Mit leichter Freude spürte er die Präsenz des Warps und öffnete seinen Geist für die andere Ebene. In Sekundenbruchteilen stieß er sich ab und stand inmitten der verstörten Feuerkrieger. Der Space Marine schlug einem von ihnen mit dem Panzerhandschuh kurzerhand den Schädel ein. Dann ließ er sich rückwärts fallen, begrub einen Alien unter seinem Gewicht und der Servorüstung und zündete eine Fragmentgranate. Er warf sie leicht hoch, grinste den Shas’ui an, rollte sich nach hinten ab und teleportierte sich damit zurück an seinen Ausgangspunkt. Schon fast lässig fing er die Hellebade, welche wieder heruntersauste und besah sich des Feuerwerks. Als die Granate inmitten der Tau explodierte, ging er los, bedauernd, dass er die Sprache der Tau nicht sprach. Zu gerne hätte er einen Kommentar abgegeben. Er näherte sich langsam der Position, an der nun sieben zerfetzte Leichen lagen. Erstaunlich leise für ein Wesen seiner Größe, setzte er einen Fuß vor den anderen, darauf bedacht keine hektischen Bewegungen zu machen. Schließlich wollte er es den Scharfschützen nicht zu schwer machen.
Mit einem Auge auf dem Auspex schritt er gemächlich auf dem staubigen Asphalt dahin, seine langen, hellbraunen Haare wehten in der aufkommenden Brise. Im Laufe des Kampfes hatte sich der Zopf gelöst. Eine Haarsträhne klebte ihm im Gesicht. Dann, kurz vor den Körpern. Auspex und psionische Wahrnehmung reagierten gleichzeitig. Der Marine vollführte einen Rückwärtssalto, entging den Schüssen der Pluskanone, die nun im Boden einschlugen und ein Loch in den Asphalt rissen, und pumpte noch ehe er auf dem Boden ankam psionische Energie in seine Beine. Bei Bodenkontakt stieß er sich ab, machte einen gewaltigen Satz bis zur Wand der, die Straße begrenzenden, Häuser zu seiner Linken. Mit der Schulter voran krachte er durch die rote Ziegelwand, wobei er den Finger um den Abzug des Bolters krallte, den er im Fluge gezogen hatte, spürte, wie er mit der Schulter mit einem Körper zusammenstieß und feuerte im rechten Moment eine mächtige Blitzentladung in alle Richtungen ab. Während er sich durch den moderatgroßen Raum bewegte, selbstverständlich mit der Hellebade voran, knisterte alles um ihn herum und explodierte in den Farben des Regenbogens. Die kurz anhaltenden Schreie registrierte er nicht. Die Tau, darunter auch der Shas’O, den er schon den ganzen Morgen jagte, wurden regelrecht gebraten. Er landete in einem Handstand und lächelte, noch bevor der letzte Tau vollends umfiel. Bolter und Hellebade fielen scheppernd neben ihm zu Boden.
„Tiberius!“, donnerte es im Kom. Sein ehemaliger Mentor schon wieder. Und er klang so, als wolle er ihm wieder den Spaß verderben.
„Was gibt es, Bruder?“
„Hör auf mit den Tau zu spielen und komm endlich zum Platz des heiligen Magnus.“
„Verstanden. Bin unterwegs. Melde den Sturmtruppen, dass ich Shas’O Vem erledigt habe und sie die Jagd jetzt einstellen können. Und sag Azelas, dass er mir jetzt eine Flasche Amasec auftrieben darf.“
Der Scriptor Magister am anderen Ende der Leitung reagierte nur mit einem Grunzen. Tiberius wusste, dass der alte Psioniker nichts von Wetten hielt, aber als Ordensmeister machte er nun mal die Regeln. Gegen die Drogen, die Space Marines den Genuss von Alkohol trotz Oolitischer Niere und Prämonor ermöglichen, hatte Octavius ebenfalls etwas.

Er brachte sich wieder in einen aufrechten Stand, hing den Bolter wieder an den Gürtel und griff sich die Psihellebade. Mit der freien Hand klopfte er den Staub von seinem Wappenrock und dem kurzen Umhang, der von seinem Rückenmodul ausging. Seine Haare hatten bei der jüngsten Aktion vollends Form und Frisur verloren und hingen ihm wild quer durchs Gesicht. Er schüttelte energisch den Kopf, um die Haare wieder aus den Augen zu kriegen. Dann fuhr er sich mit der Zunge über die rauen Lippen und blickte auf den Auspex an seinem Handgelenk.
Kein Lebenszeichen. Keine Bewegungen. Keine Energiesignaturen. Sein psionischer Sinn meldete ebenfalls Ruhe.
Er wollte schon wieder auf die Straße hinausspringen, als ihm etwas ins Auge fiel. In der waffenlosen Hand des Shas’O befand sich ein kleiner, quadratischer Gegenstand. Rötlich schimmernd stach er aus der Masse der schwarz gebrannten Panzerung des Commanders heraus. Tiberius stützte sich auf ein Knie ab und hob die Hand des toten Aliens an. Der Gegenstand hatte von seinem Blitzschlag keinen Schaden genommen. Nicht einmal ein Sprung oder ein sonstiger Makel durchbrach die glatte, schimmernde Oberfläche. Kein Krater, obwohl der Gegenstand, gleichwohl er sich in der Hand des Besitzers befunden hatte, durch den gesamten Raum geflogen und auf dem dreckigen Steinboden aufgeschlagen war. Der Ordensmeister wusste nicht, um welches Material es sich bei diesem Quader handeln könne, also nahm er ihn an sich. Oder besser, versuchte dies.
Die Hand des toten Kommandanten packte krampfhaft zu, die Rüstung ließ sich nun, nach dem Tod des Trägers und der folgenden Selbstzerstörungsdetonation nicht mehr bewegen. Kein Finger rührte sich auch nur einen Millimeter. Weder die übermenschliche Kraft eines Space Marines, noch das hochwertige Kampfmesser aus samarianischer Produktion, konnten dem Marine hierbei weiterhelfen. Als nichts half und seine knappe Zeit langsam schwand, griff er zu einem Mittel, das er über alle Maßen hasste. Dem Säurespeien.
Er sammelte Speichel in seinem Mund an, wobei er auch die Säure aus dem vermaledeiten Organ hinzu gab, welches ihn dies ermöglichte. Betchers Drüse, dachte er böse. Der Geschmack, der in seinem Mund aufstieg, erinnerte ihn stark an die widerlichen Feldrationen eines nicht näher zu nennenden imperialen Regiments, welche er vor Jahren zu seinem Leidwesen zu sich nehmen musste. Wie hatte ein Leutnant den Geschmack beschrieben? Oma unterm Arm. Passend.
Er spie den widerlichen Klumpen auf die Hand des toten Commanders. Zischend traf der violette Schleim den verkohlten Panzerhandschuh, fraß sich durch die Panzerung, durch Metall, Kunststoff, Fleisch, Knochen, alles. Alles, bis auf den roten Quader. Dieser zeigte sich von dem ätzenden, giftigen Schleim unbeeindruckt und ließ ihn einfach an sich abfließen, ohne dass nur ein einziger Tropfen hängen blieb. Als die Reste des Schleims sich den Boden vornahmen, von der Alienhand war nicht viel übrig geblieben, sah man von dem bisschen blubberndem Zeug ab, welches sich auf dem Steinboden abgesetzt hatte, griff ich Tiberius den Quader und hielt ihn ins Licht. Das fahle Sonnenlicht dieser Welt drang durch den Quader, wobei es nicht gebrochen wurde. Im inneren konnte er winzige Punkte erkennen, seine verbesserten Augen brauchten nur Sekundenbruchteile um sich richtig einzustellen, die er sofort als Zeichen identifizieren konnte. Schriftzeichen, oder womöglich Ziffern. Ob in Tau oder in einer anderen Sprache konnte er nicht sagen. Er steckte den Quader ein und vermerkte in seinem Kopf, dass er seinen Fund ans Scriptorium weitergeben würde. Octavius, Brutus und die anderen würden sicherlich etwas über dieses Ding herausfinden. Und wenn nicht, dann Andrelin und seine Techmarines.
Plötzlich zuckte er zusammen. Er wurde erwartet und Octavius hatte sowieso schon schlechte Laune. Er griff sich seine Psihellebade, die neben ihm in der Luft geschwebt hatte, und sprang aus der Hausruine zurück auf die Straße. Im Landen rollte er sich ab, nutzte den Schwung zu einem weiten Sprung, wenngleich er psionisch nachhelfen musste, und beförderte sich über mehrere Häuser hinweg auf eine breite Straße. Eher zufällig als beabsichtigt, landete er auf einem getarnten Hammerhai- Gefechtspanzer der Tau. Er fluchte innerlich, als er gegen die Panzerung prallte, durchbrach, weiter fiel, mit dem Kopf an der Kanone anschlug, diese abbrach und schließlich eine Schockwelle in alle Richtungen aussandte, die den Panzer zerriss. Eine blaue Plasmaeruption versengte den Boden, sowie seinen Umhang, der leider nicht aus Adamantium bestand. Eine weitere Explosion fegte ihn von den Füßen, schleuderte ihn fort. Er krachte durch die nächste Wand, schlitterte auf gefliestem Boden einige Meter. Zu allem Überfluss landete noch eine Panzerplatte des Hammerhais auf ihm. Ein Regal, welches an der Wand gehangen hatte, die seine Rutschpartie beendete, löste sich aus der Verankerung und traf ihn am Kopf.
Mit Staub in Augen und Nase wuchtete er die Panzerplatte von sich und rieb sich am Kopf. Das Regal bestand zum Glück nur aus Aluminium und war beim Aufprall auf einen Space Marine Schädel verbogen. Mit einem Stück seines Umhangs, den er Abnahm, da er ihn sowieso in die Tonne drücken konnte, wischte er sich das Gesicht ab. Er versuchte sich in dem Raum zu orientieren, doch der aufgewirbelte Staub hing dicht in der Luft und Tiberius nahm alles wie durch einen sandfarbenen Schleier wahr. Spontan setzte er einen Fuß nach vorne und prallte gegen einen Deckenbalken. Abermals fluchend duckte er sich und marschierte aus dem zerstörten Gebäude. Draußen sammelte er seine Hellebade ein und sprintete Richtung Platz des heiligen Magnus.

Etwa vier Minuten später hatte er den Platz fast erreicht. Er lief durch eine schmale Seitenstraße und blickte nach rechts und links. Einmal, um nicht von Feinden überrascht zu werden, zum anderen aber aus Neugier. Die Stadt Asharis war lange unter der Herrschaft der Tau gewesen und obwohl das Imperium vor einigen Jahrzehnten den Planeten zurückerobert hatte, konnte es dennoch nicht sämtliche Erzeugnisse der Aliens aus dem Stadtbild tilgen. So zum Beispiel den einstigen Platz der Einheit, welcher nach der Vertreibung der Tau zum Platz des heiligen Magnus, des Schutzpatrons dieses Systems, umbenannt wurde. Vor sieben Monaten waren dann überraschend die Tau auf dem Planeten gelandet und hatten mit der Rückeroberung ihres ehemaligen Territoriums begonnen. Wie schnell die Außerirdischen in sieben Monaten das Erscheinungsbild der Stadt wieder in Richtung ihrer Kultur gewandelt hatten, was den imperialen Herren in über achtzig Jahren nicht gelungen war, erstaunte den Space Marine.
Bei der nächsten Kreuzung bog Tiberius links ab und wäre beinahe in den tief gelegenen Fluss gefallen. Die Brücke war gesprengt worden und der nur etwa ein halbes Dutzend Meter breite Fluss lag in zwanzig Metern Tiefe vor ihm. Die Hänge waren zum Erklimmen auch für ihn zu steil. Gerade als er mit einem psionisch geladenen Sprung über das Hindernis hinwegsetzten wollte, hielt er inne. Aus dem Augenwinkel entdeckte er eine kleine Brücke. Sie führte von einem Gebäude zu seiner Linken aus auf die andere Seite. Und auf dem Gebäude spürte er mehrere Tau. Er sprang ab, aber nicht über den Fluss, sondern auf das Haus. Ursprünglich ein imperiales Wohnhaus, hatten es die Tau in ein befestigtes Gebäude umgewandelt, die Fenster vermauert und das Dach mit einer Art Brustwehr ausgestattet.
Er schoss über die Dachkante hinweg, landete mit einem großen Knall auf dem Steindach und schwang die Hellebade in weiten Kreisen. Er konnte seine Feinde nicht sehen, doch die Geistkampfanzüge verbargen die Träger nicht vor seinen psionischen Sinnen.
Tau waren zwar psionisch so aktiv wie ein Stein im Nichts des Weltraums, was allerdings nicht bedeutete, dass sie auf einem Planeten nicht zu erspüren waren. Dort, wo psionisch besonders wenig zu spüren war, konzentriert auf einen Bereich etwa so groß wie ein menschlicher Körper, dort hielten sich Tau auf.
Mehrere getroffene Geister flogen in weitem Bogen davon, einem wurde der Kopf abgerissen. Fünf weitere, die an einer Art Tür warteten, eröffneten das Feuer auf Tiberius. Ihre Schüsse jedoch kamen nicht durch die meisterlich gearbeitete Servorüstung. Der Ordensmeister sprintete auf seine Feinde zu und riss drei von ihnen einfach mit sich an die Wand neben der Tür. Den vierten packte er und schleuderte ihn durch die Tür, dem fünften schlug er kurzerhand den Schädel ein. Der sechste versuchte zu fliehen, wurde aber von Tiberius Sturmbolter niedergestreckt.
Als der Mensch sich aufrichtete und den Sturmbolter wegsteckte, überkam ihn ein merkwürdiges Gefühl. Er spürte etwas, eine Instabilität im Immaterium. Und sie schien von unter ihm zu kommen. Er versuchte mit seinen Panzerstiefeln durch die Decke zu brechen, stieß jedoch bald auf eine verstärkte, sonderbare Metallschicht. Dann zwängte er sich durch die eingeworfene Tür, welche schon für einen normalen Menschen zu klein gewesen wäre. Das Gang dahinter war, dem Imperator sei dank, groß genug. Er hastete eine Treppe herunter, brach durch eine weitere Tür und fand sich vor einer Wand aus demselben sonderbaren Material wider, mit dem schon die Decke gesichert worden war. In der Wand war eine Tür und in der Tür…
„Zuviel der Zufälle.“, sagte der Space Marine ins nichts und holte den kleinen, roten, scheinbar unzerstörbaren Quader aus seiner Tasche. Er passte perfekt in die Öffnung, die Tür surrte und glitt zur Seite. Dahinter war ein längerer Korridor mit einem Raum an dessen Ende, aus dem gedämpftes Licht zu ihm drang. Langsam schritt er den Korridor entlang.
„Commander, Sie sind doch…“
Der Mann verstummte, als er erkannte, wen er da vor sich hatte. Und es war kein Tau, es war ein Mensch.
„Sieh an!“, sagte Tiberius. „Überläufer.“
Er fegte den Mann mit einem Handstreich beiseite, reglos blieb dieser am Boden liegen. Wenige Schritte weiter hatte er den Raum erreicht, eine Operationszentrale. Fünf Shas’Ui richteten ihre Gewehre auf ihn. Tiberius packte einen der Taukrieger, nutzte ihn also zusätzlichen Schild, das meiste Feuer kam sowieso nicht durch seine Servorüstung, und schlug einen nach dem anderen mit seiner Hellebade nieder. Den Himmlischen in der Ecke verpasste er nur einen leichten Stoß in den Magen, ausgeführt mit dem stumpfen Ende der Waffe. Der Alienanführer brach augenblicklich ohnmächtig zusammen.
Tiberius inspizierte die Kontrollen der Aliencomputer. Er verstand weder die Sprache noch die Symbole auf den Karten, doch die Diagramme auf den Monitoren waren höchst aufschlussreich. Er hatte den Hauptrechner gefunden. Mit diesem Gerät war die gesamte Verteidigung des Feindes vernetzt. Geschütztürme, Energiezäune, Minenfelder und Drohnen. Die Flugkontrolle und das Feuerleitsystem für die Artillerie. Auf einem anderen Monitor sah er gelbe und schwarze Punkte umherschwirren. Schwarz waren seine Brüder, die gelben Punkte waren die Tau.
Er war kein Techmarine, wobei die sich wohl genauso wenig zurecht gefunden hätten wie er, konnte also die Systeme nicht herunterfahren. Angestrengt besah er sich die Armaturen. Schalter und Symbole sagten ihm wenig, egal wie sehr er auch versuchte, eine Regelmäßigkeit zu erkennen. Space Marine Fahrzeuge und Computer hatten stets symmetrisch angeordnete Armaturen, aber er konnte nicht feststellen, ob die Tau in den Symbolen eine Symmetrie sahen oder nicht. Ordneten sie überhaupt nach Symmetrie?
Dann plötzlich fiel ihm etwas auf. Eine orangefarbene Abdeckung. Er hatte für sie keinen Schlüssel, aber auch keine Zeit einen zu suchen. Also riss er sie einfach ab.

Als Meister Zxeo, Oberster der zweiten Kompanie, zum ehrenwerten Scriptor Magister Octavius aufschloss, staunten beide Space Marines nicht schlecht. Von einem Moment auf den anderen waren die Linien der Tau zusammengebrochen, ihre Geschütze hatten das Feuer eingestellt und die Luftkontrolle meldete über Kom, dass die Luftstreitkräfte der Aliens unorganisiert schienen. Geschwader stoben plötzlich auseinander und waren leichte Beute für die Landspeeder, Lightnings und Thunderhawks der Space Marines.
„Was ist hier los. Hast du etwas mitbekommen, Bruder Magister?“, fragte der, für einen Space Marine, junge Kompaniemeister.
„Nein. Es ist mir ebenfalls ein Rätsel.“, antwortete der alte. Er beobachtete wie ein Trupp der Sturmkompanie, mit Sprungmodulen ausgerüstet, über eine Stellung der Tau herfiel. Einer der Brüder stieß das Banner der Tau um und platzierte stattdessen das Löwenbanner der Masters of War. Dann jedoch drehte sich der Scriptor plötzlich um. Verwundert wandte auch Zxeo sich um und erblickte den Ordensmeister. In einem Arm die Hellebade, im anderen einen schlaffen Tau, einen Himmlischen, und auf dem Gesicht ein bösartiges Lächeln. Er warf den Alien seinem ehemaligen Mentor zu, der ihn Scriptor Brutus zuwarf, welcher in einige Nähe wartete. Die Scriptoren würden den Tau untersuchen.
„Was hast du getan?“, fragte Octavius, selbst mit leichter Heiterkeit in der Stimme. In dem Moment landeten auch Captain K’ari und Leutnant Azelas von der Sturmkompanie neben den übrigen Kommandanten.
„Nun.“, sagte Tiberius grinsend. „Ich fand ihre Hauptrechenzentrale. Und da war diese auffällige Abdeckung. Unter dieser war ein Knopf, ein Schalter. Ein großer Knopf, wisst ihr. Ein roter!“
Die Kommandanten brachen in schallendes Gelächter aus. Nur Octavius blieb halbwegs ernst.
„Und wenn dies nun der Schalter zum Aktivieren einer Geheimwaffe gewesen wäre?“
Immer noch lachend antwortete Tiberius.
„Also wirklich. Du solltest dich bei unseren Filmabenden öfter blicken lassen. Der große, rote Knopf, das weiß jedes Kind, ist immer die Selbstzerstörung.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Was daran liegen könnte, dass nicht mal ich die sichtbaren fehler hätte ausgleichen können, ohne alles neuzuschreiben.😛

*BÄM*


Stilistische Diskrepanzen sind vollstens beabsichtigt, weil ich sie nicht als solche empfinde.

*BÄM*

Willst du jetzt auch mal was vernünftiges zum Inhalt sagen?

*nochmal BÄM*😛
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstens heißt es "Diskrepanzen", nicht Diskreptanzen.🙂😛

Willst du jetzt auch mal was vernünftiges zum Inhalt sagen?

Unsere Meinungen zu "vernünftig" gehen zu weit auseinander in diesem Punkt...😉 Sicherlich amüsant, IMO aber, wie gesagt, stilistisch nicht gerade deine beste Arbeit. Vom Fluff fange ich gar nicht erst an...
 
Also ich finds cool 😀

Wüsst jetzt nicht, was man da groß auszusetzen haben könnte. (Der Fluff stört ja eh mehr, wenns um Spaß geht.) Auf jeden Fall tolle Verwendung überdimensioniertet psionischer Kräfte 😀

Hab nur zwei kleine Dinge anzumerken:
1. Der Würfel: Wenn der wirklich nur ein von den Tau entwickelter Schlüssel für die Kommandozentrale war, wieso hält er denn die Säure aus, die selbst die Panzerung des Tau zerfrisst? Wieso sich überhaupt so viel Mühe für einen Schlüssel geben?

2. Roter Knopf: Der Gag am Ende ist zwar geil, fraglich ist aber, ob für die Tau Farben dieselbe Bedeutung. Vor allem, da du ja selbst vorher schreibst, dass sie schwarz und gelb für die Truppen verwenden. Ein Mensch würde vermutlich eher grün/blau und rot nutzen.

Aber solche Kleinigkeiten stören die Geschichte eigentlich nicht. War schön, mal wieder was von den MOW zu lesen 😉
 
@SHOKer: Mir ist bewusst, dass der Knopf bei den Tau wahrscheinlich nicht rot wäre, aber dann wäre ja der Witz an der Sache weg. Oderr ist für euch (Menschen) der große blaue Knopf sowas wie der rote?

@Würfel: Ich habe mal sowas irgendwo gelesen, ein unkaputtbarer roter Stoff und fand die Idee interessant. Warum die Tau sowas haben, ist mir eigentlich egal, solange ich MoW schreibe.😛
 
@SHOKer: Mir ist bewusst, dass der Knopf bei den Tau wahrscheinlich nicht rot wäre, aber dann wäre ja der Witz an der Sache weg. Oderr ist für euch (Menschen) der große blaue Knopf sowas wie der rote?

@Würfel: Ich habe mal sowas irgendwo gelesen, ein unkaputtbarer roter Stoff und fand die Idee interessant. Warum die Tau sowas haben, ist mir eigentlich egal, solange ich MoW schreibe.😛


ja, ist schon klar. Ich fands auch ok so. Aber irgendwas muss ich ja kritisieren 😀
 
hehe die Master of War sind ein wirklich durch geknallter haufen ^^
ich habe mit jetzt die beiden Thread durch gelesen und die kurz geschichten hier.
wirklich alle ein fall für eine gemütliche Gummizelle 😉

sehr schöne geschichten 🙂


Die Gummizelle sollte wohl eher für meine Fantasy reserviert werden.:lol:

danke
 
So, Hallo.
Ist wieder lange her, ich weiß, aber ich habe doch noch was aus dem Ärmel gezaubert. Ich begebe mich wieder mal auf fragwürdiges Terrain, also meckert fleißig. Im Inneren der Geschichte findet sich ein Link, diesen unbedingt an der Stelle anklicken.
Das Konzept für diese Geschichte ist übrigens älter und stammt noch aus meinem ersten Masters of War Buch.

Viel Spaß

5. Louder than Hell
„Verdammter Scheiß! Beim Imperator!“
Andrelin biss die Zähne zusammen und zerrte stärker. Ein Finger seiner mechanischen Hand hatte sich im Lüfter der Maschine vor ihm verkeilt und wollte einfach nicht nachgeben. Zu allem Übel passierte das Missgeschick jetzt, wo sie unter Zeitdruck standen. Er ahnte schon, dass er sich vom Ordensmeister würde was anhören müssen. Andrelin ruckte hin und her, stemmte sich mit allen vier Servoarmen gegen den rechteckigen Metallkasten vor sich und griff mit der zweiten, organischen Hand in die Öffnung.
„Du Dreckskiste!“
„Andrelin!“ Wenn man vom Chaos spricht, dachte der Techmarine. „Hör auf den verdammten Maschinengeist zu verärgern.“
„Ich stecke hier zufällig fest.“, antwortete der Angesprochene beiläufig, allerdings immer noch mit zusammengepresstem Kiefer.
„Soll ich mal ziehen?“, fragte Tiberius. Er war nun neben seinen Bruder getreten und blickte leicht amüsiert auf das Geschehen.
„Niemals. Diese Genugtuung werde ich dir nicht gönnen.“
Der Ordensmeister wartete noch einige Augenblicke und Befreiungsversuche ab, zuckte dann mit den Schultern und entfernte sich wieder.
„Gut. Aber vergiss nicht, dass du in zehn Minuten fertig sein musst.“, sagte er noch im Weggehen und in einem so beiläufigen Tonfall, dass selbst ein debiler Grot den Hohn gerochen hätte.
Der Techmarine, übrigens auch Meister der ersten Kompanie des Ordens, quittierte die Anweisung mit einem Grunzen und setzte seine Bemühungen fort. Er brachte seine gepanzerten Füße in einen stabilen Stand, korrigierte die Ausrichtung der Servoarme und setzte einen besonders mürrischen Gesichtsausdruck auf, um dem Maschinengeist eindeutig klarzumachen, wer hier verdammt noch mal das Sagen hatte. Dann zog er erneut, mit aller Kraft die er aufbringen konnte. Wobei man hinzufügen muss, dass es viel Kraft war, denn er hatte gleich vier Servoarme und Unmengen an Bionics an seinem Körper. Er begann zu ziehen, die Servomotoren erwachten surrend zum Leben und der Druck seines zusammengepressten Kiefers hätte locker ausgereicht, einen Bolter durchzubeißen. In Sekundenintervallen steigerte er die Kraft der Servomotoren und leitete Energie von weniger wichtigen Funktionen seiner Bionics ab, bis sein HUD eine Zugkraft von achttausend Marsstärken anzeigte. Diese Pose behielt der Space Marine bei, von außen einer Techadeptenparodie ähnelnd, bis ein einfaches, leises Bruchgeräusch ertönte.
Seine Hand wurde endlich freigegeben, das ohrenbetäubende Kreischen und Schaben aus dem Inneren der Maschine ignorierte er, seine Füße glitten im Sand aus und er verlor das Gleichgewicht. Nur von seinen Servoarmen am Umfallen gehindert, hing der Techmarine waagrecht in der Luft und begutachtete die Schäden an seinem Finger. Der Diamantbohrer war unbeschädigt, was zu erwarten war, der Drehmechanismus jedoch war aus der Verankerung gerissen und eines der beiden Kabel war sauber entzweit worden. In der unwürdigen Stellung verharrend, gab er der Hand den Befehl, den Bohrer zu aktivieren. Kreischend versuchte das Werkzeug in Gang zu kommen, Funken sprühend und sich langsam ins Orangene verfärbend, ehe es schließlich mit einem jämmerlichen Kratzen aus der Verankerung gefeuert wurde und an Andrelins Helm abprallte.
Erneut fluchend kam er wieder auf die Beine und hob mit einem Servoarm das beschädigte Werkzeug. Seufzend marschierte er los und schraubte den Rest des Fingers ab, ehe er ihn, samt dem beschädigten Bohrer, einem Ordensdiener zuwarf. Der Mann fing das Ding geschickt auf, verbeugte sich und sprintete über den staubigen Untergrund los, um es in eine der mobilen Werkstätten, umgebauten Rhinos, zu bringen. Andrelin griff in eine der nahen Ersatzteilkisten und förderte einen neuen Finger mit Diamantbohreraufsatz zutage. Sobald der Finger wieder aufgeschraubt war, drehte sich der Space Marine Meister wieder um und schlendert etwas zu langsam zurück zu dem rechteckigen Metallkasten. Als er ihn erreicht hatte, griff er sich einen Stecker, rammte ihn energisch in den passenden Anschluss, donnerte den Lüfter zu und versetzt der Maschine einen Tritt.
„Drecksding“
Dann kramte er in seiner Gürteltasche und fand ein Reinheitssiegel in passender Größe. Mit einem Gebet der Segnung und einer Fürbitte an den Omnissiah, gepaart mit einigen Flüchen auf Niedergothisch, verharrte er vor dem Gerät. Dann knallte er das Siegel an die Seite des Quaders und stapfte davon.

Bruder Pollux, Hauptmann der zweiten Kompanie, stand auf dem Dach eines Land Raiders und konsultierte gerade einen Datablock, auf dem die Fortschritte der Arbeiten vermerkt wurden, als plötzlich ein mürrischer Techmarine sich mithilfe seiner Servoarme auf den Land Raider beförderte. Pollux versuchte seinen Blick auf dem Datablock zu heften und nicht zu interessiert zu wirken.
„Wie gehen die Arbeiten voran, Pollux?“, fragte Andrelin, einer seiner mechanischen Arme nahm ihm den Helm vom Kopf, ein zweiter löste die Trinkflasche vom Gürtel und führte sie an die Lippen.
„Etwas verzögert, aber immer noch im Rahmen des Zeitplans.“
„Sehr politisch ausgedrückt. Also sind wir weit im Verzug!“, bemerkte der Meister. Sein Servoarm mit der Flasche reichte das nun leere Behältnis einem Ordensdiener, der auf einer Mauer neben dem gewaltigen Transportpanzer stand.
„Tiberius spürt, dass die Necrons aktiv werden. Er gibt uns noch acht Minuten, bis hier die ersten Untoten aus dem Boden steigen. Die Arbeiten werden prognostiziert noch neun Minuten benötigen.“
„Arbeiten unter Feuer!“, rief Andrelin aus. „Darin sind meine Techmarines gut.“
„Das ist nicht witzig. Ich habe keine Lust mich statt mit Wüstensand und fünfundsechzig Grad Hitze, auch noch mit Gauss- Desintegratoren und noch störrischeren Maschinen, als unseren eigenen, herumschlagen zu müssen.“
„Oh, ich hoffe doch, dass du das Herumschlagen wörtlich gemeint hast.“, antwortete Andrelin grinsend.
„Im übertragenen Sinne, eigentlich. Aber egal. Warum bist du hier oben und nicht da unten?“, fragte der Adjutant des Ordensmeisters, wobei er deutlich machte, wo „hier oben“ und wo „da unten“ sich genau befanden.
„Die Phasenverstärker, die wir den Tau abgenommen haben, sind alle angeschlossen und die üblichen Geräte können auch andere anschließen. Ich warte jetzt eher auf die Necrons, um sie auseinander nehmen zu können…“
„Jetzt schau mich nicht so dumm an.“, beschwerte er sich nach einer Pause.
Doch gerade als Pollux etwas erwidern wollte, endlich vergessend, dass sein Gegenüber einen deutlich höheren Ordensrang hatte, wurden beide von einem Donnern überrascht. Pollux sparte sich nun doch seine Erwiderung und griff sich stattdessen ein Funkgerät.
„Verteidigungslinie bilden! Bringt die Gardisten in Stellung und sagt der Artillerie, dass sie Sperrfeuer geben sollen. Haltet die Xenos in der Mitte des Areals, sonst funktioniert unsere Geheimwaffe nicht.“
Pollux warf weiter Anweisung um Anweisung ins Funkgerät, worin er ein Meister war, doch Andrelin ermüdete dies schon nach wenigen Sekunden, woraufhin er vom Land Raider sprang, sich mit den Servoarmen zwei Laserkanonen aus dem Waffenkisten der Devastoren griff und losmarschierte, um sich etwas nützlich zu machen.

Gauss- Desintegratorschüsse hämmerten in die Sandsackstellungen und wirbelten Unmengen Staubs auf. Die vordersten Sandsäcke platzten und ergossen ihren Inhalt nach vorne. Hinter den Stellungen verschanzten sich Soldaten der glorreichen samarianischen Garde und die Wüstenkrieger von Al Amhir, der Welt, auf der die Masters of War sich gerade befanden, und feuerten den langsam aber unaufhaltsam heran schreitenden Reihen der uralten Xenos Welle um Welle Laserfeuer und Raketen entgegen. Granatwerfer bombardierten die Necrons mit hochexplosiven Plasmagranaten und Maschinenkanonen und Multimelter schlugen Breschen in die Reihen des untoten Feindes, der diese jedoch sofort wieder füllte. Necron um Necron fiel völlig zerstört zu Boden, nie wieder fähig aufzuerstehen und der Galaxis Tod und Kälte zu bringen, doch mit jeder Sekunde stiegen mehr und mehr der uralten Maschinen aus ihren Grüften auf. Winzige Skarabäen schwappten wie die Wellen einer stürmischen See gegen die Sandsäcke, doch wurden sie von den Flammenwerfern eingeäschert, bevor sie die Verteidiger erreichen konnten. Gruftspinnen stiegen zwischen den Kriegern auf und begannen sofort mit der Ernte der gefallenen Körper, völlig unbeirrt von dem, um sie herum tosenden, Gefecht. Mit jedem Schuss des Feindes löste sich mehr und mehr von der Verteidigungsstellung auf, Sandsäcke wurden einfach desintegriert und die schützende Füllung strömte dem Feind entgegen, um als harmloser, deckungsloser, flacher Wall zur Ruhe zu kommen. Meter um Meter kamen die Feinde näher und Mann um Mann fand den Tod durch einen grünen Blitzschlag. Langsam wurde es ernst.
Generalfeldmarschall Sergej Bednjagin von der 1. Samarianischen Elitegarde duckte sich noch tiefer hinter die Verteidigung und markierte auf seinem Kombiauspex Feindansammlungen für die Artillerie und forderte Luftschläge am Fließband an. Sicher war die Front kein Ort für einen Generalfeldmarschall, doch er war noch nicht so alt und kaputt, wie viele seiner Vorgänger es waren und wenn die Kommandanten der Space Marines sich als erste ins Handgemenge stürzten, so wollte auch er seinen Männern ein Vorbild sein. Doch es sah zunehmend schlecht aus und er bemerkte erste Anzeichen von Furcht bei seinen Männern. Als schließlich der erste Al Ahmirer die Flucht ergriff, musste er etwas tun. Er reichte das Kombiauspex seinem Stabschef Generalleutnant Karamasov, der als einziges Mitglied seines Kommandostabes sich nicht Deckung suchend unten hielt, sondern freudig gebrauch von seiner Schusswaffe machte. Dann griff er sich an den Mantelkragen, stellte das Refraktorfeld auf die höchste Leistung, was dem Maschinengeist gar nicht gefiel, zog sein Schwert und stellte sich zu voller Größe auf. Er ragte weit aus der Deckung heraus auf, feindlichem Feuer ausgeliefert, aber auch von allen seinen Männern gut gesehen. Er stellte einen Fuß auf die Sandsackstellung, um ein theatralischeres Bild zu ergeben und zog sein Funkgerät. Er schaltete auf den allgemeinen Kanal und befahl allen Funkoffizieren, die Lautstärke bis zum Anschlag hochzufahren.
„Unter Feuer, voll von Staub,
ist mein Feind mir nah.
Doch im Herzen, voll von Glut,
lacht mein Mut mich an.
Unter Feuer, voll von Staub,
ist mein Feind mir nah.
Doch im Graben, ehrenhaft,
glaube ich daran.“
Er stimmte er altes Grabenlied der samarianischen Armee an. Neben ihm setzte Karamasov ein, dann sah man Sergeant um Sergeant los singen.
„Imperator, ich schlage deine Feinde,
und mache meinen Vater stolz.
Imperator, ich schlage deine Feinde,
und nach dem Tode wird alles gold.“
Immer mehr Soldaten fielen ein. Nachdem die Samarianer das Lied mehrmals durchgesungen hatten, fielen auch die Al Ahmirer mit ein und gaben der allgegenwärtigen Stimme einen kehligen unterton. Längst hatte Bednjagin das Funkgerät ausgeschaltet und sang weiter mit seinen Männern. Bis er von dem ersten Desintegratorschuss getroffen wurde. Er flog mehrere Meter nach hinten und schlug hart auf dem Boden auf, jedoch, dank dem Maschinengott, wurde der Energiestoß des Angriffs vom Refraktorfeld vollständig aufgefangen. Schnell kam er wieder auf die Beine, obwohl sich alles um ihn herum drehte. Mit schmerzendem Kopf und einen dumpfen Echo in den Ohren begann er wieder zu singen, griff sich das Lasergewehr eines Gefallenen und warf sich neben seinem Stabschef hinter die Barrikade. Die Männer in seiner Umgebung sahen, dass ihr Anführer noch lebte und feuerten mit neuem Elan, trafen sicherer und fällten Feind um Feind. Zwar kamen die Aliens immer näher und waren nur noch etwa acht Meter vom Wall entfernt, doch das Lied ebbte nicht ab und kein Soldat wich zurück.

Als die Imperialen Soldaten zu Singen anfingen, setzten auch die Space Marines mit ein, wenngleich sie das Lied anders sangen. Nicht mit dem Eifer eines gewöhnlichen Soldaten, sondern mit Verachtung in der Stimme, die sie ihren Feinden entgegen schleuderten. Zwar hatte es wenig Sinn, da die Necrons sie ohnehin nicht verstehen konnten, aber es tat gut. Und das Lied gefiel den Astartes wirklich gut, obwohl sie es zum ersten Mal hörten.
Mürrisch stellte Andrelin fest, dass die Energiezellen der Laserkanonen aufgebraucht waren. Er warf die Laserkanonen hinter einen Felsen, in der Hoffnung, dass sie bei den Kämpfen nicht beschädigt werden würden, denn schließlich würde die Reparatur sowieso wieder an ihm hängen bleiben, und warf sich in den Nahkampf. Neben ihm metzelten sich die Marines der vierten Sturmkompanie durch die feindlichen Reihen. Übertönt von schallender, aggressiver Musik, die dennoch kaum gegen den Gesang der Soldaten ankam, welche aus Lautsprechern an ihren Rückenmodulen drang, schnitten, schlugen und traten sich die Space Marines durch ihre Feinde. Andrelin selbst zertrümmerte mit seiner zweihändigen Energieaxt alle Maschinen, die ihm zu nahe kamen. Seine Servoarme hoben vereinzelt Necrons in die Luft, um sie dort zu zerreißen, oder schlugen einfach in die rostbraune Masse um ihren Träger. Einem besonders lästigen Alptraum riss er den Energiekern aus der Brust, packte dann dessen Überreste und schleuderte sie in eine Gruppe Extinctoren. Ein wenig an den letzten Kegelabend erinnert, sah er kurz dabei zu, wie seine Brüder sich über die am Boden liegenden Feinde hermachten, ehe er fröhlich weiterhackte und weiter zertrümmerte.
Er hätte ewig so weitermachen können, hätte nicht eine Rune am Rande seines Blickfelds ihn aufgefordert sein Helmkom anzumachen. Es war Tiberius.
„Alles bereit. Komm zur Geheimwaffe.“
Der Techmarine hatte verstanden. Er gab seinen Brüdern den Befehl, sich hinter die Barrikaden in die Linie der imperialen Soldaten einzuordnen und auf keinen Fall die zwei Meter Markierung vor den Stellungen zu überschreiten. Während seine Servoarme noch einen letzten Necron in Stücke rissen, machte er kehrt und rannte auf die Barrikaden zu. Unterstützt durch seine kraftvollen, mechanischen Gliedmaßen setzte er mit einem Hechtsprung über die Reihen der Imperialen hinweg und landete knapp hinter dem letzten Soldaten. Dass sich dieser trotz des genauen Sprungs in Sicherheit warf, konnte Andrelin dem Mann nicht verübeln. Dann hastete der Space Marine weiter, umkurvte einige Leman Russ und Basilisken und landete schließlich auf dem Dach einer Chimäre. Nachdem er dem Fahrer in wenigen Sekunden klargemacht hatte, dass er fahren und keine Fragen stellen sollte, die Drohung ihn an seiner Chimäre aufzuhängen hatte sicher nicht mit dem schnellen Entschluss des Mannes zu tun, brausten Marine und Panzer die wenigen hundert Meter in Rekordgeschwindigkeit bis zur Geheimwaffe.

Als Andrelin endlich neben ihm landete, er war wohl vom Dach einer Chimäre gesprungen. Gab Tiberius den restlichen Techmarine das Zeichen, die letzten Riten der Aktivierung durchzuführen. Zu seiner Linken erhob sich sein Bruder aus dem Staub und griff sich sein Stück der Waffe.
„Was spielen wir eigentlich?“, fragte Andrelin.
„Mir egal. Hauptsache dissonant, das wird besser Wirkung zeigen.“, antwortete der Ordensmeister.
Zxeo an der Gitarre und Julius am Schlagzeug schienen keine Vorschläge zu machen, also lag es wieder mal am Chef, dachte Tiberius.
„Gut, wir spielen Painkiller. Andrelin, ich hoffe dein Bass ist gestimmt.“
Der Techmarine grunzte seine Zustimmung.
„Dann los. Drei, zwei, ein…“
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Plötzlich hielt Bednjagin inne und lauschte. Wobei lauschte das falsche Wort war, denn die Musik war höllisch laut. Die Männer von Al Amhir schienen verwirrt, doch die Samarianer und ihr Generalfeldmarschall erkannten es sofort.
„Das ist doch Painkiller!“, schrie Karamasov, kaum zu verstehen, obwohl er seinem Kommandanten ins Ohr brüllte. Dieser nickte nur und nahm die Mütze ab. Painkiller, ein Beispiel der aggressiven, nordsamarianischen Musik. Doch die verwirrten Gesichter seiner Männer und die jubelndem Space Marines kamen ihm catachanisch vor. Überhaupt, was sollte denn das Lied. Er erhob sich, blickte aus der Deckung und sah…
… wie sich ein riesiger Abgrund vor ihm auftat. Die Necrons fielen in die Tiefe und wurden unter den unzähligen Tonnen Stein begraben. Monolithen stürzten ab und vergingen in schaurig grünen Explosionen. Necrons und Gestein fielen durcheinander und zerschmetterten sich gegenseitig. Alles stürzte in die unterirdischen Gruften. Und neben ihm jubelten und grinsten Space Marines, die ausnahmslos alle die Helme abgezogen hatten.
Es dämmerte ihm. Die schwarzen Quader, die die Marines überall aufgestellt hatten. Mit einem breiten Grinsen blickte er seinen Stabschef an. In der Luft donnerte das Gitarrensolo.
 
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So, diesmal mach ichs klüger, kopiere schon beim lesen alle Fehler raus und motz/freu/sonstwas mich erst danach:
als plötzlich ein mürrischer Techmarine sich mithilfe seiner Servoarme auf den Land Raider beförderte

Sooo, also im großen und ganzen mal wieder ganz lustig und lesenswert, nur am Ende haben mir ein paar nähere Bescreibungen gefehlt.
 
Sooo, also im großen und ganzen mal wieder ganz lustig und lesenswert, nur am Ende haben mir ein paar nähere Bescreibungen gefehlt.

Entschuldigung. Ab einem gewissen Punkt wollte ich es einfach zu ende bringen, leider auf Kosten von Beschreibungen.

Ich glaub das Problem der Necrons sind Soundtreiber, die seit Millionen von Jahren veraltet sind.^^
 
Hm, ich wünschte, du hättest das vor einem Jahr oder so veröffentlicht. Dann wäre ich vermutlich begeistert gewesen. Jetzt, in Erinnerung an die beiden letzten Wettbewerbe, wirkt der Text ein bisschen sehr wie eine Nachahmung der beiden Erfolgsgeschichten.
Der erste Abschnitt könnte durchaus als (sehr gelungene) Parodie auf "Maschinengott" durchgehen, der letzte Abschnitt wie ein billiger Abklatsch von "Das letzte Lied".

Tut mir leid, eigentlich ist der Text gar nicht schlecht, vor allem in der ersten Hälfte, aber leider erinnert er mich halt viel zu stark an diese beiden Geschichten. Und wie schon angesprochen sieht man dem Ende an, dass du fertig werden wolltest. Da bin ich besseres von dir gewöhnt.
 
Hm, ich wünschte, du hättest das vor einem Jahr oder so veröffentlicht. Dann wäre ich vermutlich begeistert gewesen. Jetzt, in Erinnerung an die beiden letzten Wettbewerbe, wirkt der Text ein bisschen sehr wie eine Nachahmung der beiden Erfolgsgeschichten.

Was er aber nicht ist. Dies ist eher eine Neuauflage eines Kapitels aus MoW1 irgendwo in der Mitte der Geschichte.

Da Ende, ja.