Moralisch verwerfliche Armee?!

Nun, als ich den Titel las, habe ich mir schon was gedacht und nach den ersten Bilder hat sich mein Verdacht bestätigt: Der gute Freder ist wieder am Werke.

Ich halte diese Idee prinzipiell schon als nicht-umsetzbar, aber die Ausführung und vor allen Dingen der Mensch dahinter sind nun wirklich nicht sehr pietätsvoll. Da ich von Freder selber gehört habe, Pietät sei in seinen Augen pure Heuchelei, wird mir natürlich klar, dass die Armee gar nicht erst lustig wirken soll, sondern provozieren soll. Ich bin da jetzt auch nicht wütend drüber, aber trotzdem halte ich es für eine Frage des guten Geschmackes, sich an den schmalen Grat zu halten. Ein Grot, wie im letzten Bild zu sehen ist, ist zweifellos witzig und vor allen Dingen wertefrei, aber Imperiale Terroristen nachzubauen ist weder komisch noch wertefrei. Ich muss ehrlich sagen, dass ich es arm finde, wenn jemand wirklich darauf anspielt, andere zur Rage zu bringen und so verständnis- und respektlos ist. Es ist vergleichbar mit der Umgangssprache:

Ich kann jemanden, der mich unabsichtlich angerempelt hat, natürlich sofort wüst beschimpfen und mir vulgäre Kraftausdrücke ausdenken, ich kann aber auch versuchen, das Ganze ruhig zu klären. Auch hier scheiden sich die Geister, was wohl angebrachter wäre, aber ich würde tunlichst die erste Lösung vermeiden.

Klar ist GW manchmal auch recht nah dran mit der Pietätslosigkeit. Z.B. der Scharfschütze Oswald ist nicht gerade pietätsvoll, aber noch vertretbar, da keine geradlinige Verbindung besteht.
 
Ich habe gegen die Armee gespielt und ihren künstlerischen Grad bewundert.Was nun die Frage nach der Moral angeht, so bin ich durchaus bereit dem ganzen pure Heuchelei zu unterstellen.Um ehrlich zu sein:

Der Abstand nach New York ist wesentlich weiter,als der zu einigen anderen Ländern in denen täglich schlimmere Sachen passieren (das zum "emotionalen Abstand").

Ansonten bringe ich durchaus Verständnis dafür auf,einen in der Kunst des Massenmordes (huch!) so bewanderten Patron zu wählen...Übrigens kann Bin Laden hier ja auch sterben (zum Beispiel von meinen Hunden zerrissen werden *G*)

Alle die mit dem Thema nicht klarkommen: Mein herzliches Beileid,die Welt ist einfach schlecht *g*
 
Leute, Leute, ihr müßt echt ein beschissenes Leben haben... das ist ein SPIEL - was wir da haben sind Spielfiguren...

Ich will ja nicht behaupten, daß ich die Moral besonders mit der Muttermilch eingeflößt bekommen habe; als ich sagte, meine Imps haben die Wehrmacht als Hintergrund, meinte ich damit: sie sind feldgrau bemalt und ich verwende ab zu ein Modell aus der BlackTreeDesign-Serie.
Außerdem sind die Bemalschablonen meiner Fahrzeuge die der Wehrmacht - das heißt nix mit SS-Runen oder Hakenkreuzen... nicht mal rot/weiß/schwarz in den Fahnen...

Ich finde es von manchen ganz schon toll, hier den großen Aphostel zu markieren, aber die sollten mal darüber nachzudenken, für was aber mal der Papst steht.
Was haben die Eroberer in Amerika (Süd wie Nord) so alles angerichtet unter dem Kreuz, was war in Europa?
Aber dass da eine Kirche (mit Kreuz) in jedem Ort steht, das ist ok...?
Ich möchte mal fast behaupten, daß die christlichen Kirchen in ihren 2000 Jahren ebensoviele Menschen getötet haben wie diese blöden Nazis, aber da ist ja irgendwo Gott dabei, das darf man nicht kritisieren... :annoyed:

Verdammt - nochmal: Das ist ein Spiel!!!
Wenn halt manche den Moralischen wg. sowas bekommen, ok, ihre Meinung.
Aber regt euch mal über den Papst auf, der in Afrika Kondome verbietet oder verlauten läßt, die Leute sollten nur beten, dann würde AIDS schon verschwinden... letzte Zahlen von Toten sprechen bei AIDS schon von 25 Millionen - ist das nicht auch verwerflich...???

Der Hintergrund des Imperiums ist definitiv faschistisch - das kommt bei allen GW-Publikationen deutlich raus... ist das nicht genauso verwerflich wie Freders Armee? Hat mal einer von euch an GW geschrieben und sich darüber beschwert?
Ist es nicht verwerflich, daß in den USA die Jungs dort in SS-Uniformen rumrennen und Krieg spielen? Wo bleibt da euer Aufschrei?

Der Einwurf mit Grass ist wirklich gut.
Ich habe diesen Mann seit Jahren für seine konsequente anti-faschistische Haltung bewundert und mir seine Bücher gekauft... und nu? Er war selbst bei der SS, hat es aber erst zugegeben, als er Druck bekam.
Was nun? Soll ich seine Bücher nun verbrennen - ist er ein plötzlich ein schlechterer Mensch?
Wobei - SS - da wurde man nicht eingezogen, da hat man sich gemeldet.

Nochmal - das ist ein SPIEL.
Also, bleibt locker, lasst Freder seine Armee wenn es ihm gefällt. Andere haben sicher Armeen nach Vorbild der USA im Irak, die sich dort auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.
Also, drinkt einen Kaffee, esst ein Stück frischen Käsekuchen und lasst die Welt einfach an euch vorüberziehen. Ihr werden sehen, man ist viel zufriedener damit...
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Kommisar Krönen @ 21.08.2006 - 19:19 ) [snapback]874992[/snapback]</div>
Der Hintergrund des Imperiums ist definitiv faschistisch - das kommt bei allen GW-Publikationen deutlich raus... ist das nicht genauso verwerflich wie Freders Armee? Hat mal einer von euch an GW geschrieben und sich darüber beschwert?

[/b]

Genau das wollte ich auch gerade schreiben. Ein totalitärer Staat, geführt von einem faschistischen Diktator, welcher Millionen (oder doch Milliarden) Menschen opfert, ohne mit der Wimper zu zucken.
Ist natürlich nur Fiktion, aber in meinen Augen genau so zu werten wie die Armee von Freder-und zwar als Spiel (anders würde die Sache natürlich mit verfassungsfeindlichen Symbolen sein, egal ob historisch korrekt oder nicht).
Greetz,

Rhakor
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Kommisar Krönen @ 21.08.2006 - 19:19 ) [snapback]874992[/snapback]</div>
Wobei - SS - da wurde man nicht eingezogen, da hat man sich gemeldet.[/b]


In der letzten Kriegsphase meines Wissens nach nicht. Da wurde man in der Tat eingezogen.
Aber das nur am Rande. Diskutiert ihr mal schön weiter, es wird noch witzich 😀
 
huhu es geht weder um den hintergrund von 40k noch um den fortwährenden christliche kreuzzug, sondern lediglich um die frage, ob es moralisch vertetbar für euch ist, sich das konterfei eines terroristenanführers auf die fahne zu malen. Punkt. fertich.

wie ich schon geschrieben steht es euch frei auch darüber zu dikutieren aber vermischtes nicht mit mienr fragestellung - ok vielleicht hätte ich sie genauer definieren sollen.
 
Ich sehe das analog zu den Mohammed Karikaturen.
Wenn darauf ein Grossteil der Bevölkerung anstössig reagiert, dann sollte man so etwas bleiben lassen.
Es ist ein Hohn und eine Missachting der Opfer und sollte nicht sein.
Ich hoffe für Freder, dass er niemals mit seiner Provokationsarmee auf jemanden trifft, der an diesem Terrorakt ein Leid erfahren hat, sei es in der Familie, den Bekannten, oder wie auch immer.
Andererseits, wüsste ich gerne, wie Freder dann argumentieren würde.
Das kann er hier ja mal kundtun.
Grüße
Daniel
 
Na dann ist das Spielen bzw. Gestalten einer solchen verfassungskonformen Armee für mich genauso moralisch vertretbar, wie eine normale imperiale Armee /Chaos-Armee /Dark Eldar-Armee /Eldar-Armee /Spacemarine-Armee etc. nach GW-Hintergrund.
Begründung ist, dass dieses Spiel nunmal auf Krieg und Tot in allen verschiedenen Variationen basiert (zumindest hintergrundtechnisch) und es somit in meinen Augen egal ist, ob nun ein fiktiver oder realer, verfassungskonformer Hintergrund für die Armee gilt.
Letzendlich schieben wir halt doch nur Püppchen über eine Spielplatte.
Greetz,

Rhakor
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
ob es moralisch vertetbar für euch ist, sich das konterfei eines terroristenanführers auf die fahne zu malen. Punkt. fertich.
[/b]

Ok, genau auf den Punkt dann:

Das ist eine Sache des Standpunktes!

Für die Welt ist Che Guevara ein Held/Vorbild, ebenso Castro - für die USA sind das Verbrecher.
Für die Chinesen ist Mao ein Halbgott - im Westen halten ihn viele für einen Verbrecher.
Für die Inder ist Ghandi ein Held - für die Briten war er das bestimmt nicht.
Für die ewig Gestriegen und braunen Horden ist Adolf ein Held - für mich ein wahnsinniger Idiot und ***
Für uns im Westen ist die Hisballa eine Terrorbande - für die Leute im Libanon sind es Helden.
Für uns ist BinLaden ein Verbrecher - für viele Moslems ein Held.
Für viele Russen ist Stalin ein Held - für uns ein Massenmörder und Kriegstreiber.

Und diese Reihe könnte ich ewig fortsetzten - der Standpunkt ist es, der die Moral bestimmt.
Aber wie ich schon sagte - dies ist ein Spiel. Und da will ich Spaß haben.
Und ich hätte auch kein Problem damit, gegen Freders Armee zu spielen -> Spiel.
Denn auch Moral ist eine Sache des Standpunktes.

Freder sieht das Ganze eben etwas lockerer und er hat sich eine Taliban-Armee gebaut. Mit BinLaden.
Wenn es ihm Spaß macht...
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Kommisar Krönen @ 21.08.2006 - 19:19 ) [snapback]874992[/snapback]</div>
Ich finde es von manchen ganz schon toll, hier den großen Aphostel zu markieren, aber die sollten mal darüber nachzudenken, für was aber mal der Papst steht.
Was haben die Eroberer in Amerika (Süd wie Nord) so alles angerichtet unter dem Kreuz, was war in Europa?
Aber dass da eine Kirche (mit Kreuz) in jedem Ort steht, das ist ok...?
Ich möchte mal fast behaupten, daß die christlichen Kirchen in ihren 2000 Jahren ebensoviele Menschen getötet haben wie diese blöden Nazis, aber da ist ja irgendwo Gott dabei, das darf man nicht kritisieren...


[/b]

Ich würde sogar einen Schritt weitergehen und sagen, die Kirche hat wesentlich mehr Menschen getötet als die Nazis (sie hatte ja auch mehr Zeit dazu).
Aber auf der anderen Seite würde ich gerne anmerken, dass dieser Vergleich Müll ist.
Denn wenn du die Kirche, oder auch nur die Katholiken, so verallgemeinerst, müsste man das auch mit den Deutschen machen, damit der Vergleich wieder passt. Ergo; wenn meinst, die Kirche sei schlimm und gehöre verboten (nebenbei steht die Kirche sogar zu den Verbrechen, die begangen wurden), dann müsstest du das gleiche über jeden sagen, der eine deutsche Fahne hat...
Zudem ist der Papst nicht wirklich das Maß aller Dinge, Luther sei Dank.

@Topic
Ich finde es ebenfalls reichlich geschmacklos, ein derartiges Thema so zu veranschaulichen, sehe aber nicht, wie dieser Thread etwas daran ändern sollte, dass Leute, die so etwas mögen oder damit Aufsehen erregen wollen es weiterhin tun.
 
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
und es somit in meinen Augen egal ist, ob nun ein fiktiver oder realer, verfassungskonformer Hintergrund für die Armee gilt.[/b]
eben nicht - Fiktion und Realität ist ein Unterschied
deshalb sind die bösen "Killerspiele" erlaubt und 70 innerorts nicht.
und ich will jetzt keine Definitionshaarspalterei über Killerspiel und innerorts.
(jaja, sehr verlockend, wenn ich schon wieder den Scheiss mit der Kirche und Kreuzzüge lesen muss...)

was heisst eigentlich verfassungskonform? es ging um Massenmord an Unschuldigen ( in der Realität )

übrigens geht es hier auch garnicht um die verrückten Massenmörder und ihre Ideen - ich kann mir nicht vorstellen dass der Maler da besonders überdurchschnittliche Ahung oder Sympathieen hat.

Sondern es geht um das gewollte Provozieren von Leuten, die nur bischen mit Figürchenspielen wollen.
Und so ein Verhalten deutet durchaus auf gewisse Dinge hin.
 
<div class='quotetop'>ZITAT(Kommisar Krönen @ 21.08.2006 - 19:54 ) [snapback]875028[/snapback]</div>
Ok, genau auf den Punkt dann:

Das ist eine Sache des Standpunktes!

Für die Welt ist Che Guevara ein Held/Vorbild, ebenso Castro - für die USA sind das Verbrecher.
Für die Chinesen ist Mao ein Halbgott - im Westen halten ihn viele für einen Verbrecher.
Für die Inder ist Ghandi ein Held - für die Briten war er das bestimmt nicht.
Für die ewig Gestriegen und braunen Horden ist Adolf ein Held - für mich ein wahnsinniger Idiot und ***
Für uns im Westen ist die Hisballa eine Terrorbande - für die Leute im Libanon sind es Helden.
Für uns ist BinLaden ein Verbrecher - für viele Moslems ein Held.
Für viele Russen ist Stalin ein Held - für uns ein Massenmörder und Kriegstreiber.

Und diese Reihe könnte ich ewig fortsetzten - der Standpunkt ist es, der die Moral bestimmt.
Aber wie ich schon sagte - dies ist ein Spiel. Und da will ich Spaß haben.
Und ich hätte auch kein Problem damit, gegen Freders Armee zu spielen -> Spiel.
Denn auch Moral ist eine Sache des Standpunktes.

Freder sieht das Ganze eben etwas lockerer und er hat sich eine Taliban-Armee gebaut. Mit BinLaden.
Wenn es ihm Spaß macht...
[/b]


dagegen ist nichts einzuwenden, jeder hat halt eine andere auffassung von moral. Du findest es nicht schlimm damit kann ich leben. Du schreibst das der standpunkt die Moral bestimmt, wo ist denn dein standpunkt? Du wirst doch auch moralische vorstellung haben,oder? was wäre für dich denn moralisch verwerflich. (und ich will dich nicht angreifen sondern frage dich das wirlkichem mit Interesse)
 
Nachdem ich im Leben nun doch schon einige Jahre auf dem Buckel habe UND auch so einiges schon gesehen und erlebt habe UND privat wie beruflich schon einiges mitgemacht habe (ja, ich weiß, langer Monolog) muß ich dir ganz ehrlich sagen, eine solche Grenze gibt es für mich nicht.
Das macht der Augenblick.

Zum Beispiel kann ich jetzt guten Gewissens sagen: Ich würde nie absichtlich einem Menschen Schaden zufügen - ABER es mag Fälle im Leben geben, wo auch dies vielleicht möglich wäre.

Dazu jetzt im warmen Zimmer, mit vollem Magen und in guter Laune etwas zu sagen, kann nur falsch sein. Ich möchte dir wirklich nicht ausweichen, aber leider kann ich deine Frage nicht anders beantworten...

Rosa Luxenburg hat da mal einen Satz gesagt: "Freiheit ist die Freiheit des Andersdenkenden" ode so ähnlich, ich habe den genauen Wort laut nicht mehr im Kopf - aber das sollte eine Maxime sein.

PS:
Ich würde NIE eine solche Armee wie Freders basteln, da finde ich die Anschläge auf die TwinTowers zu verwerflich, aber wie ich schon schrieb: Es ist ein Spiel, er hat Spaß an dieser Armee, ich kann damit leben...
 
<div class='quotetop'>ZITAT(starpom @ 21.08.2006 - 20:03 ) [snapback]875037[/snapback]</div>
eben nicht - Fiktion und Realität ist ein Unterschied
deshalb sind die bösen "Killerspiele" erlaubt und 70 innerorts nicht.
und ich will jetzt keine Definitionshaarspalterei über Killerspiel und innerorts.
(jaja, sehr verlockend, wenn ich schon wieder den Scheiss mit der Kirche und Kreuzzüge lesen muss...)

was heisst eigentlich verfassungskonform? es ging um Massenmord an Unschuldigen ( in der Realität )


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Verfassungskonform heißt, dass man in der BRD nicht gegen die Verfassung oder sonst ein Gesetz verstößt, indem man sich eine Taliban-40k-Armee baut.
Und für mich ist dein gezogener Vergleich in dem Zusammenhang nicht nachvollziehbar, da du von einem realen Straftatbestand redest, welchen du mit dem legalen Spielen von Computerspielen vergleichst wobei es hier im vorliegenden Fall um nichts illegales geht, sondern nur um einem Spiel, bei dem es um fiktiven Mord und Totschlag geht .
Und ob man nun Massenmord mit einem komplett fiktiven Hintergrund nachspielt oder eine der beiden Kriegsparteien einen real existierende Namen gibt, kommt es für mich absolut aufs selbe raus (zumal Freder ja keine Massaker an Zivilisten nachspielt ).
Und nun würde halt wieder der moralische Aspekt des guten Geschmacks kommen. Und darüber habe ich mich ja schon im obigen Post geäußert.
Greetz,

Rhakor
 
@ kommisar
ok geht doch; du findest es verwerflich für dich,bei jemanden anderen kannst du es akzeptieren, right? Das ist doch ne Aussage.



auszug aus wikipedia:

Mit eigenen Moralvorstellungen wird das Handeln kontrolliert und sich selbst gegenüber gerechtfertigt.

das ist es wodrauf es mir ankommt , könnt ihr euch selbst gegenüber so etwas rechtfertigen??
 
Über Geschmack lässt sich streiten und Moral ist wohl genauso individuell...

Wenn ich bei mir zu Hause einen Heilligenschrein für Osama aufstelle ist es meine Sache.
Ebenso falls ich jeweils Stalin in meine Gebete einschliesse. Begebe ich mich damit an die Öffentlichkeit muss ich mit Reaktionen meiner Mitmenschen rechnen - je nach Thema auch mal heftigere. Ich löse damit Gefühle aus, kann entsprechend verletzen und beleidigen. Entsprechend bilden sich die Leute dann auch eine Meinung.

Freder - ich kenne ihn nicht - scheint damit keine Probleme zu haben. Gut für ihn. Leider können das Andere nicht sagen. 🙁

Ich selbst finde es völlig geschmacklos und würde mein Zeugs zusammenpacken, wenn mein Gegner so etwas auffährt. 40k ist ein Spiel. Ein Spiel soll Spass machen, mich unterhalten und auch vom Alltag ablenken. Ich will nicht an die lieben Politik und die Terror-Thematik erinnert werden - das verdirbt mir mit dem aktuellen Realitätsbezug schlicht jede Form von Spass.

40k zieht natürlich Anleihen aus der Geschichte, aber auch aus Filmen und Büchern. Dschingis Khan, die Kommissare der roten Armee/SS, aber auch der Colonel aus Apokalypse Now oder Sly Marbo fanden ihren Weg in dieses seltsame Universum. Der Imperator könnte in einer anderen Realität Jesus heissen und die Primarchen Apostel. Alle Anleihen sind abgewandelt, verklärt oder auch mal ins komische gezogen. Ja 40k verfügt über viel schwarzen Humor!

Schwarzer Humor wäre für mich ein Kommandotrupp bestehend aus George Bush, Osama bin Laden, Sadam, dem Kleinen aus Nordkorea, etc. mit Standartenträger und Aufschrift alle "For Humanity" oder "We or the Exterminatus?". 😉

Tallarner sind OK. Diese als Taliban auszulegen an der Grenze. Ein Osama mit Twin Towers-Fahne weit jenseits.

Just my 2 cents...
 
Freders Armee soll die Taliban darstellen ???
Diese Armee ist zwar aufendig bemalt, aber dient der reinen Provokation.
Warum haben sie dann Panzer ?
Das ist wohl kaum hintergrundgerecht.
Die verkackten Taliban hocken doch alle in Höhlen oder Hinterhaltenwarten darauf vereinzelte Trupps in Überzahl angreifen zu können oder Sabotageaktionen durch zu führen.

Übrigens wird die Hisbolla nicht überall im Libanon als "Helden" angesehen.
Aber was will man von den armen Leuten in den Regionen erwarten, in denen die Hisbolla regiert ?
Die bekommen von Geburt an nur scheisse indoktriniert.
Wenn man sich nur anschaut, wie die Kinder in den Schulen dort marschieren und Hassparolen auf Israel und die Juden singen.

Lassen wir das einfach.
Ich würde gegen so jemanden nicht spielen und mich wohl auch nicht zu einem netten Plausch nach einem Turniertag zusammensetzen und mich mit ihm unterhalten.
Ganz bestimmt würde ich solch eine Armee nicht spielen.
 
Den Leuten, die meinen, es sei doch egal, ob man sich an fiktivem oder realem Leid erfreut*, kann ich nur sagen: ich finde Euch dumm, lächerlich, und bin der Meinung, dass die Welt ohne Euch besser wäre.


So, und bevor irgendein Mod mich deswegen verwarnt: das ist keine Beleidigung, sondern eine Meinung. Natürlich könnt Ihr mich trotzdem verwarnen oder auch bannen - das ist eine Frage der Forenregeln und nicht des Strafgesetzbuches. Trotzdem wollte ich auf diesen Unterschied hinweisen, warum, wird hoffentlich gleich klarer.

*Denn das ist es letztlich, was den Unterschied zwischen einer Necronarmee und einer Talibanarmee ausmacht - die einen gibt es nicht, gab es nie und wird es höchstwahrscheinlich nie geben, die anderen haben zigtausend tatsächlich existierende Menschen umgebracht, und vielen anderen Menschen, die heute noch leben, sehr viel Leid beschert.

Wem es also Freude macht, mit einer Talibanarmee zu spielen, der erfreut sich an realem Leid. Wer sich an seiner Necronarmee erfreut, erfreut sich an fiktivem Leid. Da stellt sich mir die Frage, ob Freder (und diejenigen, die hier seine Einstellung verteidigen) gelacht hat, als er die Bilder vom WTC-Anschlag im Fernsehen gesehen hat.

Natürlich ist meine Darstellung überspitzt. Die Greueltaten der deutschen und sowjetischen Armeen im 2. Weltkrieg sind auch reales Leid, und trotzdem beschwert sich niemand über FoW. Aber hier kommt emotionale Distanz ins Spiel. Allerdings habe ich das Gefühl, dass einige Leute hier dieses Konzept nicht verstehen.

Emotionale Distanz wird nicht in Kilometern gemessen. Ich kenne eine Person, die im WTC-Anschlag einen Freund verloren hat. Ich glaube kaum, dass die emotionale Distanz dieser Person in irgendeiner Weise von der Entfernung von hier nach New York abhängig ist.

Generell bedeutet emotionale Distanz einfach, wie objektiv bzw. rational man sich mit einem real existierenden Leid beschäftigen kann. Es fällt deutlich leichter, sich mit unangenehmen Dingen, wie dem Holocaust oder dem islamistischen Terror, objektiv zu beschäftigen, wenn sie 1. vorbei sind und 2. Einen nicht direkt betreffen. Aus diesem Grund ist die emotionale Distanz zum Holocaust bei den meisten Menschen deutlich größer als die emotionale Distanz zur Al Quaida, die noch jeden von uns, die hier posten, umbringen könnte.

Um noch einmal auf meine einleitenden Worte zurückzukommen: fühlt Ihr Euch provoziert? Verständlich, denn das war schließlich ziemlich gemein. Ich bin doch jetzt ein toller Kerl, weil ich provokant bin, oder? Oder vielleicht doch nicht? Würde eine etwas differziertere Meinung, ein rücksichtsvollerer Umgang mit den Gefühlen Anderer vielleicht doch einen netteren Menschen aus mir machen?


Klar würden sie das. Und genauso würde ein differenzierter Umgang mit dem aktuellen, emotional nahen Leid, dass durch die Taliban verursacht wurde, und den Gefühlen, die dies bei den Menschen ausgelöst hat, einen besseren Menschen aus Freder machen.

Hiermit nehme ich meine einleitenden Worte zurück. Sie sollten nur etwas verdeutlichen, und stellen nicht meine tatsächliche Meinung dar. Diejenigen, die sich beleidigt fühlten, bitte ich um Entschuldigung.