Den Leuten, die meinen, es sei doch egal, ob man sich an fiktivem oder realem Leid erfreut*, kann ich nur sagen: ich finde Euch dumm, lächerlich, und bin der Meinung, dass die Welt ohne Euch besser wäre.
So, und bevor irgendein Mod mich deswegen verwarnt: das ist keine Beleidigung, sondern eine Meinung. Natürlich könnt Ihr mich trotzdem verwarnen oder auch bannen - das ist eine Frage der Forenregeln und nicht des Strafgesetzbuches. Trotzdem wollte ich auf diesen Unterschied hinweisen, warum, wird hoffentlich gleich klarer.
*Denn das ist es letztlich, was den Unterschied zwischen einer Necronarmee und einer Talibanarmee ausmacht - die einen gibt es nicht, gab es nie und wird es höchstwahrscheinlich nie geben, die anderen haben zigtausend tatsächlich existierende Menschen umgebracht, und vielen anderen Menschen, die heute noch leben, sehr viel Leid beschert.
Wem es also Freude macht, mit einer Talibanarmee zu spielen, der erfreut sich an realem Leid. Wer sich an seiner Necronarmee erfreut, erfreut sich an fiktivem Leid. Da stellt sich mir die Frage, ob Freder (und diejenigen, die hier seine Einstellung verteidigen) gelacht hat, als er die Bilder vom WTC-Anschlag im Fernsehen gesehen hat.
Natürlich ist meine Darstellung überspitzt. Die Greueltaten der deutschen und sowjetischen Armeen im 2. Weltkrieg sind auch reales Leid, und trotzdem beschwert sich niemand über FoW. Aber hier kommt emotionale Distanz ins Spiel. Allerdings habe ich das Gefühl, dass einige Leute hier dieses Konzept nicht verstehen.
Emotionale Distanz wird nicht in Kilometern gemessen. Ich kenne eine Person, die im WTC-Anschlag einen Freund verloren hat. Ich glaube kaum, dass die emotionale Distanz dieser Person in irgendeiner Weise von der Entfernung von hier nach New York abhängig ist.
Generell bedeutet emotionale Distanz einfach, wie objektiv bzw. rational man sich mit einem real existierenden Leid beschäftigen kann. Es fällt deutlich leichter, sich mit unangenehmen Dingen, wie dem Holocaust oder dem islamistischen Terror, objektiv zu beschäftigen, wenn sie 1. vorbei sind und 2. Einen nicht direkt betreffen. Aus diesem Grund ist die emotionale Distanz zum Holocaust bei den meisten Menschen deutlich größer als die emotionale Distanz zur Al Quaida, die noch jeden von uns, die hier posten, umbringen könnte.
Um noch einmal auf meine einleitenden Worte zurückzukommen: fühlt Ihr Euch provoziert? Verständlich, denn das war schließlich ziemlich gemein. Ich bin doch jetzt ein toller Kerl, weil ich provokant bin, oder? Oder vielleicht doch nicht? Würde eine etwas differziertere Meinung, ein rücksichtsvollerer Umgang mit den Gefühlen Anderer vielleicht doch einen netteren Menschen aus mir machen?
Klar würden sie das. Und genauso würde ein differenzierter Umgang mit dem aktuellen, emotional nahen Leid, dass durch die Taliban verursacht wurde, und den Gefühlen, die dies bei den Menschen ausgelöst hat, einen besseren Menschen aus Freder machen.
Hiermit nehme ich meine einleitenden Worte zurück. Sie sollten nur etwas verdeutlichen, und stellen nicht meine tatsächliche Meinung dar. Diejenigen, die sich beleidigt fühlten, bitte ich um Entschuldigung.