Generell kann man sagen, dass Flammenwerfer in der modernen Kriegsführung keinerlei Bedeutung mehr haben, obwohl in
Brasilien und
Taiwan sogar noch Ende
2003 Ein-Mann-Tornister-Flammenwerfer hergestellt und auch exportiert wurden.
Die grundlegenden Probleme und Unzulänglichkeiten, mit denen schon Fiedlers erste Modelle behaftet waren, konnten nicht gelöst werden. Tragbarkeit und geringes Gewicht bedeuten eine Reduzierung des Flammölvorrats, dem steht jedoch der Wunsch nach längeren und mehr Flammstößen mit größerer Reichweite entgegen – aber dies wäre wiederum nur mit einem größeren Flammölvorrat zu bewerkstelligen. Auch die große Empfindlichkeit gegen Beschuss und Splitter konnte bis heute nicht gelöst werden. Hinzu kommt die Möglichkeit einer spontanen Selbstentzündung und Explosionen des Geräts durch technisches Versagen oder
Bedienfehler, selbst bei modernen Modellen. Mitunter gibt und gab es auch schwere Unfälle durch menschliches Versagen. So feuerte ein Rekrut der US-Armee bei der Ausbildung seinen Flammenwerfer senkrecht in die Luft ab, und das
Napalmgel regnete anschließend auf ihn selbst nieder. Der Ausbilder, der ihm zur Hilfe eilte, kam ebenfalls zu Tode, als sich infolge der Hitzeeinwirkung die Hand des Rekruten zusammenzog und den Flammenwerfer erneut abfeuerte, bis der gesamte Napalmvorrat aufgebraucht war.
Die Verwendung mechanisierter Flammenwerfer in Form von beispielsweise Flammpanzern löst zwar das Problem der geringen Reichweite und Menge des Flammöls und reduziert auch die Empfindlichkeit gegen Beschuss und Splitterwirkung, aber sie sind im Gegensatz zum Infanteristen zu Fuß nicht unter allen Umgebungsbedingungen einsetzbar. Im Häuserkampf in urbaner Umgebung sind sie nicht nur wenig bis gar nicht geeignet, sondern sogar selbst höchst verwundbar.
Die logische Konsequenz aus diesen Nachteilen war die Abkehr vom klassischen Flammenwerfer. Die
Luftwaffe übernimmt dabei die Aufgabe der mechanisierten Flammenwerfer mit
Brandbomben bei großflächigem Einsatz bzw. Aerosol oder thermobarischen Gefechtsköpfen, häufig in Kombination mit Lenkeinrichtungen zum Präzisionsabwurf, gegen harte Punktziele wie Bunker. Für den infanteristischen Einsatz ersetzen leichte Ein-Mann-Raketenwerfer wie die
RPO oder
M202 Flash den Flammenwerfer.
Projektile dieser Art können bis zu einer Distanz von ca. 50 m, mit einer Abweichung von nur 50 cm vom anvisierten Ziel, punktgenau gegen kleine Objekte wie zum Beispiel Öffnungen, Blenden, Sichtschlitze, Periskope und Waffen von Bunkern und Panzerfahrzeugen eingesetzt werden und übertreffen damit jeden Flammenwerfer in Genauigkeit und Reichweite. Einzelne Fahrzeuge, Gräben, Durchgänge, Bunker, Fenster und Türen können sogar bis etwa 200 m noch mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von 50 Prozent bekämpft werden. Selbst mechanisierte Flammenwerfer erreichen nur etwa die Hälfte dieser Reichweite, wobei allerdings Wirksamkeit und Genauigkeit im Bereich ihrer Maximalreichweite gegen null gehen. Der Beschuss einer größeren Fläche, Fahrzeug- oder Personenansammlungen ist mit diesen Raketenprojektilen sogar noch, ebenfalls mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von 50 Prozent, auf Distanzen von etwa 500 bis 600 m möglich.