Neuwahl des Bundestages am 23. Februar 2025

Naja, das ist ja ein wenig die Frage nach "Henne und Ei"!
Wurde die Bundeswehr von einer bestimmten Personengruppe "aufgegeben", und sind dadurch die Probleme durch den rechten Rand entstanden? Oder war da per se schon immer ein latenter Hang zum rechten Rand vorhanden, egal ob es nun eine Wehrpflicht- oder Freiwilligen-Armee war/ist?
Von meiner Abi-Klasse hat die größte Mehrheit den Dienst an der Waffe abgelehnt. Die wenigen, die bei der Bundeswehr waren und zu denen man Kontakt hatte, haben dann leider sehr viele Klischees über die BW bestätigt:
Einer war an einem "zivilisierterem" Standort (NRW-NATO-Fliegerhorst), und der hat da praktisch nur gesoffen und versaute Lieder gesungen.
Ein anderer war wo anders untergebracht und musste knapp vor der Jahrtausendwende noch "nachfragen", was das denn für Symbole seien, die da auf den SW-Fotos im Gang noch zu sehen waren (Ne, die hingen leider nicht im Rahmen einer kritischen "Auseinandersetzung" da)...

Nur zwei anekdotische Beispiele, aber ich persönlich weiß schon, warum ich darauf keinen Bock gehabt hätte.
Das Bestätigt warum es so wichtig ist, so etwas möglichst in der Mitte der Gesellschaft zu halten.
Und ganz ehrlich was erwartest du wenn Junge Männer zusammen kommen?
Am Ende is es auch immer das was man selbst draus macht.
Meine Persönliche Erfahrung sah da deutlich aus und ich möchte die Zeit nicht missen.

Ich höre auch ständig irgendwelche billige Vorurteile über die Freiwillige Feuerwehr.
Aber dabei wird gerne vergessen wie viel Aufgaben diese übernimmt die eigentlich nicht zu deren Aufgaben gehören.
Da Spielt sehr viel Soziale Unterstützung der näheren Umgebung rein und pflege der Öffentlichen Einrichtungen, die die Gemeinde schlicht nicht bezahlen könnten, wenn Sie hier nicht das Ehrenamt bemühen könnte.

Was nicht heißt, das man bei Gelegenheit nicht auch gerne mal etwas über den Durst trinkt, aber es eben fern davon,
das zu sein was die Feuerwehr aus macht.

Edit:
Und Ähnlich sieht es bei der Bundeswehr aus.
 
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Man hatte damals halt einen Querschnitt der Gesellschaft in den Einheiten.
Und das sorgte automatisch dafür das man auch ein ziemlich diverses Bild an Überzeugungen dort wieder finden konnte.
Wobei man sich dann halt auch fragen muss, welchen Einfluss ein Wehrpflichtiger mit einer Verweildauer von zuletzt 6 Monaten da noch hat. So wirklich was bringen tut es doch erst, wenn diese Leute dann auch da bleiben. Und ob es dann eine vernünftige Ressourcenverteilung darstellt, eine Wehrpflicht einzuführen, wage ich zu bezweifeln.
 
Wobei man sich dann halt auch fragen muss, welchen Einfluss ein Wehrpflichtiger mit einer Verweildauer von zuletzt 6 Monaten da noch hat. So wirklich was bringen tut es doch erst, wenn diese Leute dann auch da bleiben. Und ob es dann eine vernünftige Ressourcenverteilung darstellt, eine Wehrpflicht einzuführen, wage ich zu bezweifeln.
Einen großen.
Unser Zug bestand zu einem Drittel nur aus diesen Leuten.
Und man darf nicht vergessen das sich aus dieser Erfahrung manche dann auch überlegen dort zu bleiben.
Diese Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Bundeswehr hat man aufgelöst.
 
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Und man darf nicht vergessen das sich aus dieser Erfahrung manche dann auch überlegen dort zu bleiben.
Klar, aber ob der Kosten wäre es nicht sinnvoll, diese "anders" zu erreichen? Gerade jetzt sollte die Gelegenheit ja günstiger sein. Wenngleich die Verweigerungen trotz ausgesetzter Wehrpflicht steigen.

Bist du ein 6 monatiger? Ich dachte immer du wärst geringfügig älter als ich ?
 
Und ganz ehrlich was erwartest du wenn Junge Männer zusammen kommen?

Auf einer Party oder in der privaten Freizeit? Nichts anderes!
Während der Ableistung einer staatsbürgerlichen Pflicht in einer Kaserne als "Standard-Abendbeschäftigung"? Das weicht dann von dem Prinzip des "Bürgers in Uniform", welches man sich zumindest früher noch oft zugeschrieben hat, doch recht deutlich ab.

Das Bestätigt warum es so wichtig ist, so etwas möglichst in der Mitte der Gesellschaft zu halten.
Da sind wir einer Meinung. Allerdings halte ich die Einführung einer Wehrpflicht für ein untaugliches Mittel, um das zu erreichen! Solange man den Dienst an der Waffe verweigern kann, wird man eine ausgewogenere politische "Durchmischung" der BW kaum erreichen. Ne Zwangsverpflichtung von zB SPD- oder Grünen-Parteimitgliedern zur Bundeswehr wäre verfassungstechnisch ETWAS heikel... 😉
 
Klar, aber ob der Kosten wäre es nicht sinnvoll, diese "anders" zu erreichen? Gerade jetzt sollte die Gelegenheit ja günstiger sein. Wenngleich die Verweigerungen trotz ausgesetzter Wehrpflicht steigen.

Bist du ein 6 monatiger? Ich dachte immer du wärst geringfügig älter als ich ?
Ich sehe es aus der Perspektive.
Bevor ich der Feuerwehr beigetreten bin, hätte ich mir nie Vorstellen können dort Mitglied zu werden.
Einfach weil ich viele der üblichen Vorurteile teilte, und man ja generell wenig Lust hat seine Freizeit in irgendwas zu stecken dessen outcome nur Waage einschätzen kann. Bei mir war es letztlich mein Chef und mein Nachbar in Kombination die mich ausdauernd belaberten.

Daher würde ich so eine Schnittstelle von 6 Monaten wirklich nicht unterschätzen.
So etwas senkt die Schwellenangst ungemein, denn man bekommt in der Zeit schon ein ziemlich gutes Gefühl dafür, wie der Laden läuft.

Naja, 9 Monate waren es ja zu Letzt. (Inkl. 3 Monate Grundausbildung )
 
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Da sind wir einer Meinung. Allerdings halte ich die Einführung einer Wehrpflicht für ein untaugliches Mittel, um das zu erreichen! Solange man den Dienst an der Waffe verweigern kann, wird man eine ausgewogenere politische "Durchmischung" der BW kaum erreichen. Ne Zwangsverpflichtung von zB SPD- oder Grünen-Parteimitgliedern zur Bundeswehr wäre verfassungstechnisch ETWAS heikel... 😉
Das Perfekten is des Guten Feind.
Mit Wehrpflicht is es auf alle Fälle besser als jetzt.

Edit: im übrigen würde ich die Einteilung nicht nur Bildungstechnisch von Oben nach unten sehen.
Wir hatten in unserem Ausbildungszug auch viele Leute mit Migrationshintergrund. Damit war es schon ein Schmelztiegel der Gesellschaft.
Und so etwas kann über die verschiedenen Schichten hinweg verbinden.
Ich unterhalte mich heute noch mit Geschäftspartnern über die BW Zeit.
Man hat halt immer sofort ein Thema.
 
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Das Perfekten is des Guten Feind.
Mit Wehrpflicht is es auf alle Fälle besser als jetzt.

Rein verfassungsrechtlich reicht das mE aber nicht aus!
Nur zur juristischen Klarstellung: So eine Wehrpflicht ist naheliegender Weise ein extremer Eingriff in viele Grundrechte der Betroffenen, und so ein Eingriff muss gerechtfertig sein, damit er nicht rechtswidrig ist. Und bei einem so starken Eingriff brauch es sehr starke Rechtfertigungsgründe; ua muss der Eingriff auch dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz genügen. Und ein Teil dieser Verhältnismäßigkeitsprüfung ist die Frage nach der sog. "Geeignetheit des Mittels".
D.h. was für ein Ziel habe ich, und wie will ich das erreichen? Wenn man die BW politisch stärker durchmischen will, ist das als Ziel erstmal gut und richtig! Wenn ich aber die Wehrpflicht als Lösung einführe, wo es zwangsläufig das Recht zum Zivildienst geben MUSS, dann ist es durchaus fraglich, ob man das Ziel mit dieser Lösung überhaupt erreichen kann. An dieser Stelle wäre zumindest für mich die Wiedereinführung verfassungsrechtlich extrem fraglich, wenn man sie alleine mit diesem Punkt begründen würde.
 
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Rein verfassungsrechtlich reicht das mE aber nicht aus!
Nur zur juristischen Klarstellung: So eine Wehrpflicht ist naheliegender Weise ein extremer Eingriff in viele Grundrechte der Betroffenen, und so ein Eingriff muss gerechtfertig sein, damit er nicht rechtswidrig ist. Und bei einem so starken Eingriff brauch es sehr starke Rechtfertigungsgründe; ua muss der Eingriff auch dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz genügen. Und ein Teil dieser Verhältnismäßigkeitsprüfung ist die Frage nach der sog. "Geeignetheit des Mittels".
D.h. was für ein Ziel habe ich, und wie will ich das erreichen? Wenn man die BW politisch stärker durchmischen will, ist das als Ziel erstmal gut und richtig! Wenn ich aber die Wehrpflicht als Lösung einführe, wo es zwangsläufig das Recht zum Zivildienst geben MUSS, dann ist es durchaus fraglich, ob man das Ziel mit dieser Lösung überhaupt erreichen kann. An dieser Stelle wäre zumindest für mich die Wiedereinführung verfassungsrechtlich extrem fraglich, wenn man sie alleine mit diesem Punkt begründen würde.
Und wie haben wir es die letzten 55 Jahre geschafft?
Mit blick auf die letzten Geschehnisse halte ich eine Wehrpflicht für genau so Argumentierbar, wie man es die Jahrzehnte davor gemacht hat.
in gewisser weise sogar mehr als es damals der Fall war.
Man muss keine komplizierten Erklärungen aus dem Hut zaubern, um verständlich zu machen warum es für uns wichtig ist, das wir unsere Bündnisfähigkeit stärken müssen zur Wahrung des Friedens.

Im Fall eines Falles reicht ein Berufsheer bei weitem nicht aus. Und wenn man mit der Ausbildung erst beginnt wärend der Feind dein Land angreift, is es praktisch zu spät. Allein schon, eine hohe theoretisch zur Verfügung stehenden Zahl an Soldaten zu haben, kann schon dafür sorgen das es gar nicht erst soweit kommt das man diese auch braucht.

Prävention is immer ein schwieriges Thema weil es letztlich immer Abstrakt ist.
Aber wenn man schaut um was es da alles geht, is diese absolut Sinnvoll.
 
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Und wie haben wir es die letzten 55 Jahre geschafft?
Mit blick auf die letzten Geschehnisse halte ich eine Wehrpflicht für genau so Argumentierbar, wie man es die Jahrzehnte davor gemacht hat.
in gewisser weise sogar mehr als es damals der Fall war.
Zuallererst, ich bin was die "Aktivierungsenergie" und die Perspektive angeht vollkommen bei dir. Ich hätte mir nach meinem Zivildienst Krankenpflege auch als Berufszweig vorstellen können und in letzter Instanz hat die Arbeit mit Menschen mir immerhin die Perspektive eröffnet meinen derzeitigen Beruf zu ergreifen.

Die letzten 55 Jahre hingegen waren nicht unumstritten. Neben dem oben zitierten Eingriff in die Grundrechte gab es immer noch zwei Probleme.
Einfach ein paar ziehen und andere nicht ist unter dem Gesichtspunkt der Wehrgerechtigkeit ein Problem. Das war ursprünglich auch ein Grund für eine Reduktion der Zeit. Heute kommt hinzu, dass du ca 50% mehr Leute einplanen müsstest, weil eine Dienstpflicht ohne Frauen nicht mehr zeitgemäß wäre.

Unabhängig vom Vorteil ist da dann natürlich die genaue Umsetzung. Du musst es so gestalten, dass Wehrgerechtigkeit herrscht, Strukturen die brach lagen, auch in Verwaltung, Musterung usw. müssen zurück und du brauchst Ausrüstung in Jahrgangsstärke. Dazu kommen dann die gesellschaftlich wirtschaftlichen Aspekte.

Erstrebenswert ist das mit dem von dir formulierten Ziel durchaus. Für umsetzbar halte ich es nicht. So richtig attraktiv sind die Perspektiven in der Bundeswehr halt auch nicht.

Für mich ist es daher eher Teil eines Nostalgiewahlkampfes. Atomenergie und Wehrpflicht würden Geld in einer Art versenken, die meiner Meinung nach nur wenig zur Lösung der Probleme beiträgt.
 
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Was mich generell so ziemlich abfuckt ist der Umstand, dass ich in Deutschland unheimlich oft erlebe, im zivilen auf der Arbeit usw. , dass die Leute was wollen, bzw. meinen das müsste so sein. Und wen es dann darum geht, dass diese ihren Beitrag leisten müssten, damit dieser Wille in die Tat umgesetzt werden kann, keiner Bereit ist sich, dann tatsächlich einzusetzen.

Das ist sehr schade und verhindert mega viel, was gut für die Gesellschaft sein könnte.

Wird aber wohl doch nicht genug gewollt hab ich den Eindruck.

cya
 
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@Haakon

Nostalgie wird ja zurecht auch als irrationaler Rückzug vor der Realität betrachtet.
Aber ich befürchte, dass sich in Teilen dieser Nostalgie tatsächlich Strategien verbergen, die wieder Sinn machen könnten.
Die Geschichte ist halt zyklisch.

Heutzutage ist eine Karriere im Militär praktisch völlig undenkbar, sofern man nicht aus irgendwelchen Gründen keine Alternativen hat.
Denn die allermeisten Alternativen sind einfach deutlich attraktiver. (Freizeit, Bezahlung etc.)

Ein Beispiel: Mein Vater war Zeitsoldat.
Und der Bund ermöglichte ihm mit seinem Hauptschulabschluss Anfang der 80er fast zwei Jahre in den USA zu arbeiten und zu leben.
In der freien Wirtschaft wäre das für so jemanden wie ihn praktisch unmöglich gewesen.
Und viel Geld hatten seine mit Kindern gesegneten Eltern ohnehin nicht.

Und was passiert gerade?
Werke sollen schließen und Zehntausende Arbeitsplätze und tausende Ausbildungsplätze drohen zu verschwinden.
Und wenn wir die Folgeeffekte auf die umliegende Wirtschaft betrachten, wird ein sicherer Job beim Bund auf einmal wieder ganz attraktiv.

Manche dieser Forderungen wirken auf uns altbacken, weil wir da waren, als diese existierten und wir uns davon wegentwickelt haben.
Aber ganz ehrlich, ich glaube, wir verstehen alle gerade nicht, wie nützlich so ein gemeinsames Ereignis wie Zivil-/Wehrdienst für uns als Gesellschaft war und wieder werden könnte.
Gerade in solch unbestimmten Zeiten mit den ganzen Herausforderungen auf praktisch allen Ebenen wäre dieser gesellschaftliche Zusammenhalt in meinen Augen goldwert.


Edit:
Aber ich gestehe zu, das is so ähnlich wie die Forderung nach deutlich mehr Mitteln für das Bildungssystem.
Die Tatsache das man dies praktisch nie substantiel verbessert hat, zeigt leicht auf, das auch der Zivildienst so Sinnvoll dieser auch sein Mag, vermutlich unrealistisch ist.
 
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Ich habe gerade mal geguckt und nebenbei das gefunden:
Betrifft die Wehrpflicht einen gesamten Jahrgang (100 Prozent), wäre mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung (Bruttonationaleinkommen) um 1,6 Prozent oder knapp 70 Milliarden Euro zu rechnen. Falls ähnlich wie bei der alten Wehrpflicht knapp ein Viertel eines Jahrganges eingezogen würde, könnte die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent oder 17 Milliarden Euro zurückgehen. Werden nur 5 Prozent eines Jahrganges eingezogen (ähnlich wie in Schweden), beträgt der Rückgang 0,1 Prozent oder 3 Milliarden Euro. „Eine Wehrpflicht im Rahmen eines sozialen Pflichtjahres würde jährlich wirtschaftliche Kosten verursachen, die in etwa so groß sind, wie die Mittel aus dem Verteidigungshaushalt und dem Sondervermögen Bundeswehr im Jahr 2024 zusammen “, sagt ifo-Militärexperte Marcel Schlepper.
Das wären nur die Kosten ohne die tatsächlichen Kosten für die Bundeswehr.

Das ifo Institut schlägt eher vor, den Job attraktiver zu machen. Aber ihr habt da vermutlich mehr Ahnung als ich, was ist meine Verweildauer bei der Bundeswehr, wenn ich da bleiben möchte? Damals wären es für mich 17 Jahre fürs Studium gewesen. Wie siehts bei Mannschaftsdienstgraden aus?
 
Das wären nur die Kosten ohne die tatsächlichen Kosten für die Bundeswehr.

Das ifo Institut schlägt eher vor, den Job attraktiver zu machen. Aber ihr habt da vermutlich mehr Ahnung als ich, was ist meine Verweildauer bei der Bundeswehr, wenn ich da bleiben möchte? Damals wären es für mich 17 Jahre fürs Studium gewesen. Wie siehts bei Mannschaftsdienstgraden aus?
Ich würde ehrlich gesagt auf diese Studie nichts geben.
Bezieht die denn die Ganzen Arbeitsplätze ein die aktuell praktisch überflüssig sind?
Dem Größten Industrie Zweig Deutschlands geht es nicht schlecht, weil der unter zu wenige Arbeitskraft leidet, just sayin.
 
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Und wie haben wir es die letzten 55 Jahre geschafft?
Weil die Situation heute (geopolitisch, rechtlich) trotz Putin eine ganz andere ist als bei der Gründung der Bundeswehr 1955?

Nur zur Klarstellung: Diese Diskussion fing an, als Du das Ziel "Größere politische Durchmischung der BW" angesprochen hattest.
Zu diesem KONKRETEN Ziel hab ich meine juristische Einschätzung gegeben, warum das alleine als Rechtfertigung nicht zulässig sein wird, um die BW in "der Mitte der Gesellschaft zu halten".

Was Du dann weiter im Beitrag Nr. 249 an Argumenten bringst, sind ja -bisher in dem Kontext noch nicht genannte- verteidigungspolitische Punkte für die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die man ganz anders werten kann und muss.
Das ist dann schon ein Unterschied, ob es um die "Mitte der Gesellschaft" oder um die Rolle in einem drohenden Krieges mit Russland geht.
 
Rechtlich kann ich das nicht prüfen, und maße mir das auch nicht an.
Du wirst da schon recht haben

Aber letztlich ist alles nur eine Frage des politischen Willens.
Notwendigkeiten schaffen Argumente und Wille Möglichkeiten.
Wir reden letztlich von einer Form der Prävention, wenn das Gefahrenszenario so deutlich ist, dass man es nicht mehr leugnen kann,
ist es auch schon zu spät.
Und ich denke mit dem aktuellen Momentum, das sich auch nicht zu beruhigen scheint, kann da schon was gehen.
Selbst wenn es nicht gleich zu 100% gesetzlich in Ordnung ist.

Denn ich bezweifle das die Pflichtfeuerwehr diesen vorgaben ebenfalls genügt, aber eben immer noch aktiv Praktiziert wird.


Ich bin in meiner Branche schon seit 17 Jahren tätig und mitlerweile auch schon lange eng mit dem Bau von Kommunikationsinfrastruktur verbunden.
Es erzählt einem ständig unter Zitierung von Gesetzen, was alles nicht geht.
Und dennoch steht dann am Ende, wenn auch Jahre verzögert, der Mobilfunkmast am Rande des Naturschutzgebietes, oder an einer Straße, die dieses durchquert.
Oder die Glasfaser-Trasse geht über eine Brücke, die Teil einer Bundesstraße ist und über den Mittellandkanal und eine ICE-Trasse gleichzeitig geht, und damit für einen lächerlich großen Runden Tisch bei Baubesprechungen sorgt.
Gesetzlich und technisch hat sich am Ende nichts verändert, aber irgendwann haben sich einfach alle verbogen und es wurde dann gemacht.
Oder irgendetwas muss in einer besonderen Farbe gestrichen werden, damit niemand merkt, dass eine spezifische Person bei dem Unterfangen völlig überflüssig war.


Um zum Thema zurück zu kommen.
Die Wiedereinführung des Wehrdienstes/Zivildienstes wäre für mich tatsächlich etwas das ich im Wahlomat hoch prioriesiern würde.
Allein mit Freiwilligkeit wird das nichts.
 
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Dem Größten Industrie Zweig Deutschlands geht es nicht schlecht, weil der unter zu wenige Arbeitskraft leidet, just sayin.
Absolut deiner Meinung. Allerdings steht da mehr. Das große Vermögen hast du dir in deiner BW-Zeit oder ich im Zivi auch nicht erwirtschaftet.

Wie bereits erwähnt, ich bin der Sache nicht einmal grundsätzlich abgeneigt. ABER ich erwarte eben auch einen konkreten Umsetzungsplan von den entsprechenden Politikern und Politikerinnen. Ich lese im Moment nur Willenserklärungen.

Und diese Umsetzungen müssen faktenbasiert und im besten Fall abgewogen sein. Die Probleme in der Umsetzung zu ignorieren und Politik nach Gefühl zu machen endet halt dann wie der Brexit.

Dabei denke ich durchaus, dass die BW attraktiver sein könnte. Führerscheine werden teurer, damals soll sowas auch über die BW gegangen sein.
 
Führerscheine werden teurer, damals soll sowas auch über die BW gegangen sein.
Ja, aber die Führerscheine abseits von Motorrad/PKW/Anhänger denke ich reizen nur niemanden mehr, weil wer möchte denn noch in einer Branche als LKW Fahrer tätig sein?!

Und so wie es in den Fahrschulen zugeht, würden nicht wenige, vermutlich in der BW auch nix anderes mehr als das machen.. ??

Zumal der Anteil der den F-Schein lieber mit einem Automatik macht, auch eher wächst.


Bzgl. über die Marine einen Beruf auf See zu ergreifen, wird vermutlich auch nicht so viele ansprechen/locken.


Das interessanteste wäre dann tatsächlich noch Pilot, aber das sind dann wiederum Kandidaten die auch so nicht an perspektivlosigkeit leiden dürften..


EdiT:
Jetzt wo in Frankreich das Misstrauensvotum erfolg hatte, wird es zwischen Frankreich/DE auch nochmal spannend.. und auch bzgl. des künftigen Verhaltens einiger im deutschen Bundestag oder nicht ?! ?
 
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Absolut deiner Meinung. Allerdings steht da mehr. Das große Vermögen hast du dir in deiner BW-Zeit oder ich im Zivi auch nicht erwirtschaftet.

Wie bereits erwähnt, ich bin der Sache nicht einmal grundsätzlich abgeneigt. ABER ich erwarte eben auch einen konkreten Umsetzungsplan von den entsprechenden Politikern und Politikerinnen. Ich lese im Moment nur Willenserklärungen.

Und diese Umsetzungen müssen faktenbasiert und im besten Fall abgewogen sein. Die Probleme in der Umsetzung zu ignorieren und Politik nach Gefühl zu machen endet halt dann wie der Brexit.

Dabei denke ich durchaus, dass die BW attraktiver sein könnte. Führerscheine werden teurer, damals soll sowas auch über die BW gegangen sein.
Kann ich in teilen unterschreiben.
Aber ich denke man braucht hier nicht erst die 100% Goldrand Lösung, bevor auch nur eine Person davon betroffen sein darf.
Denn das is letztlich nur ein Vorsatz um es nicht zu machen.
Man kann so etwas auch erst mal in kleineren Rahmen starten und dann im Prozess verbessern.
Der Vorgang is uns alles andere als Fremd, zu mal wir aktuell schon die Verpflichtungen zu Diensten für die Gesellschaft haben unter Androhung von Gefängnis. Siehe Pflichtfeuerwehr.
Was nicht heißen soll, das sich nicht hier schlaue Menschen vorab mit Intensiv beschäftigen sollten.
Und man eine Lösung finden muss, die auch in die heutige Gesellschaft passt, aber irgendwann muss man auch Praktisch denken um etwas erledigt zu bekommen.
 
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