Es gibt genug Terrorregime auf dieser Erde, die es nicht verdienen, existent zu sein (und die im Übrigen auch von den meisten Staaten gar nicht erst anerkannt werden). Ich meine damit nicht Rossland, oder China, oder Kuba. Ich meine damit "Regierungen", die nur in ihren eigenen Augen die "Richtigen" sind, um ihr Land zu führen.
Stimme ich dir ja voll zu. nur in dem Moment, wo ich entscheide, wer es verdient zu existieren und wer nicht, mache ich mich zum Herrscher über diese Menschen. Und wenn ich den Grundsatz "Alle Menschen sind gleich" ernst nehme, dann kann ich das eben nicht, so sehr ich das nach meinem Gerechtigkeitsempfinden nach auch gerne würde. Das sind nicht unsere Kinder und wir sind nicht deren Eltern. Das sind gleichberechtigte Partner, auch wenn ich unsere Überzeugungen für ausgereifter halte (Blödes Wort, aber mir fällt nichts genaueres ein). Deshalb bin ich auch sicher, das sich über kurz oder lang unsere Sichtweise durchsetzten wird.
Was ich damit sagen will, ist, dass man (und dameit meine ich in erster Linie die UNO) das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung, nicht des Regierungsapparates schützen sollte, und zwar überall auf der Welt. Was ist daran verwerflich?
Aber genau das tun die Menschen doch, wenn man dort nicht eingreift (weder stabilisierend für den Machtaparrat (z.B. durch Waffenlieferungen) als fördernd für irgendwelche Aufständischen).
Du vergisst, das eine Diktatur ja nicht vom Himmel fällt. Wenn genug Menschen in dem Land der Meinung sind, das die Dikatatur Mist ist, so wird diese abgeschafft. Ein Regierungssystem ist immer nur so stark, wie die Bevölkerung, die hinter ihm steht. Wenn irgendwann nur noch 10% zur Wahl gehen, ist unsere Demokratie auch am Ende, egal wie groß der Ewigkeitsanspruch des GG ist.
Genau das ist auch der Grund, warum man Demokratie nicht exportieren kann. Überzeugungen kann man nicht erbomben, wie man es auch versucht.
Von daher werden die Monarchien und Diktaturen dieser Welt in dem Moment fallen, in dem die Menschen in dem jeweiligen Land es für angebracht halten. Aber diese Bewegungen müssen as den Ländern selbst kommen.
Die einzige Möglichkeit, wie man diesen Prozess von außen beeinflussen kann, ist gewünschte Regierungen zu fördern (z.B. Wirtschaftshilfe, Technologietransfer) und ungewünschte Regierungen zu boykottieren.
Es kann niemand von uns verlangen, das wir Dikaturen für gut heißen. Aber wir müssen das Votum der dortigen Bevölkerung (wenn auch mglw. indirekt abgegeben (z.B. durch nicht-Eingreifen gegen Diktaturen)) respektieren. Aber mit diesen Regierungen zu handeln kann uns keiner zwingen. Genausowenig wie wir sie zwingen können, mit uns zu handeln.
Nur direkt bekämpfen geht gar nicht. Wie gesagt: Wir würden ja auch von denen verlangen, das sie uns in Frieden lassen, wenn die Situation umgekehrt wäre.
Sicher kannst du jetzt argumentieren, das die sich wohl nicht daran halten würden, wenn die Situation umgekehrt wäre. Jedoch ist das Einhalten von Übereinkünften, zum Mindest meiner Überzeugung nach, davon unabhängig, ob sich der andere Partner daran hält. Dies sind einseitige Erklärungen, wie z.Bsp. auch die Genfer Konvention oder die Menschenrechte. Da steht nicht drin, dass so lange sich dir anderen dran halten, wir uns auch dran halten. Da steht drin: Wir verpflichten uns. Was die anderen machen ist da vollkommen irrelevant.
Blackorc schrieb:
Eines der am häufigsten verwendeten Argumente gegen die Kriege in Afghanistan und im Irak. Betrachtet man dieses Argument jedoch im Umkehrschluss würde es bedeuten, einfach gar nichts zu tun. Frei nach dem Motto: Wir können nicht gegen alle etwas tun, also greifen wir keinen davon an. Das kann imho auch keine Lösung sein.
Wie ich weiter oben in dem Post schon geschrieben habe, halte ich es für illusorisch, Menschen durch Waffengewalt Frieden bringen zu wollen. Du wirst keinen Frieden in eine Gesellschaft bringen können, in der die Idee der Gleichwertigkeit der Menschen nie vorhanden war.
Aber ich denke, das der Absatz von KOG auf die (rhetorische) Frage zielt, ob dies mglw. nicht nur ein vorgeschobener Krigesgrund ist (es wird ja wohl hoffentlich niemand so naiv sein zu glauben, das die Amis da unten nur aus humanitären Gründen eingegriffen haben...). Denn wenn dies der tatsächliche Kriegsgrund WÄRE, dann müßte man zumindest mit allen anderen Terroristen unterstützenden Regierungen zumindest die Handelsbeziehungen abbrechen. Die militärische Intervention wäre dann ein zweiter, unabdingbar folgender Schritt. Denn wie shcon gesagt: Die Regeln gelten für alle. Auch ein Richter kann nicht 2 Verhandlungen auf einmal führen, jedoch wird die zweite deswegen ja nicht vergessen.
Blackorc schrieb:
Ich für meinen Teil habe dies als Tatsache akzeptiert.
Genau das werde ich nie tun. Ich bin der Souverän in diesem Land! Ich habe ein Recht darauf informiert zu werden, was in meinem Namen alles geschieht. Wenn jemand glaubt in meinem Namen Krieg spielen zu müssen, dann will ich verdammt nochmal wissen warum. Und ein "war halt schon immer so" reicht mir da nicht aus (mglw. etwas naive Ansicht, aber wenn alle so denken würden, wären Kriege schon mal um einiges schwieriger)