40k Ohne Fahnen und Trompeten

so, hier noch ein kleiner happen:


Alrik und Kargim blickten sich unsicher an, folgten dann aber Chofus´ Anweisungen. Mittlerweile war es Abend geworden und als sie durch das Lager schritten, konnte Alrik das Donnern der Artilleriestellungen hören, die den Beschuss der Orklinien aufgenommen hatten.
Während Chofus sie zum Zelt des Inquisitors brachte, versuchte Alrik etwas über Dechontes Absichten zu erfahren, aber der vernarbte Krieger hüllte sich in Schweigen.
Beim Zelt angekommen, blieben Alrik und Kargim stehen.
„Wer will zuerst? Bemüht euch nicht, er will euch beide sehen.“, sagte Chofus und stieß sie an.
Als Alrik und Kargim dann endlich das Zelt betraten, bot sich ihnen ein erstaunlicher Anblick. Das ganze Innere des Pavillionzeltes war umgestaltet worden. Die Trennwände aus Stoff waren verschwunden und große Lampen, die von der Decke hingen, erleuchteten jeden Winkel.
In der Mitte stand ein schwerer Tisch aus schwarzem, polierten Holz. Um ihn herum standen drei Stühle aus dem selben Holz. Sie alle waren mit dem goldenen Zeichen der Inquisition geschmückt.
Bei näherer Betrachtung fiel Alrik auf, dass nicht alle Ecken des Zeltes hell erleuchtet waren.
Er kam jedoch nicht dazu, die Schatten genauer zu untersuchen, denn Dechonte fing an zu sprechen.
„Alrik Mirk von Panatra und Kargim von Cromaryn, sind das euere wahren Namen? Antwortet!“, forderte Dechonte.
„Ja!“, antworteten Alrik und Kargim in Gleichklang.
„Alrik Mirk und Kargim, ihr seid in Kontakt mit den verfluchten Mächten des Chaos und mit Außerirdischen in Kontakt getreten. Kennt ihr Sein Heiliges Gesetz?“, fragte der Inquisitor und Alrik fühlte wie ein verhasst bekanntes und unangenehmes Gefühl sich in seiner Magengrube ausbreitete. Das war es also! Das Ende seiner Odyssee!
„Ja!“, antworteten sie, doch diesmal viel leiser.
„Dennoch möchte ich euch daran erinnern. Marielle! Was sagt das Gesetz über solche Verbrechen?“, richtete Dechonte seine Frage in die Schatten.
Eine seltsame Gestalt trat ins Licht. Sie trug eine schwarze Robe und an ihrem Gürtel baumelte das schwere Goldene Zeichen der Inquisition. Außerdem bewegte sie sich so, als wäre sich nicht Herr über die eigenen Taten. Sie hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Alrik hörte ein leises Zischen und Klicken, das auf mechanische Prothesen hindeutete. Am schlimmsten war jedoch ihre Stimme. Hart und kratzend, aber dennoch zischend und leise drang sie scheinbar direkt in das Gehirn und verursache sofort Kopfschmerzen.
„Es gibt nur eine Strafe für solche Taten. Bereuet und ihr findet Vergebung in den reinigenden Flammen!“
Dechonte winkte ab und Marielle verschwand wieder im Schatten. Sein eisiger Blick bohrte sich in Alrik und Kargim. Er suchte nach einem Anzeichen für Schwäche oder Angst. Beinahe unmerklich glitt seine Hand zum Griff der Pistole, die in einem Holster an seinem Gürtel steckte. Er war scheinbar bereit, das urteil hier und jetzt zu vollstrecken, sollten die beiden Angeklagten ihm einen Grund geben.
Alrik war wie gelähmt. Man hatte sie gerade zum Tode verurteilt! Er wollte, konnte es einfach nicht glauben. Irgendetwas muss ich doch sagen, dachte er verzweifelt. Das kann doch nicht alles gewesen sein! Imperator, bitte, lass das alles nur einen Traumsein, betete er innbrünstig. Aber bevor er etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, ergriff Dechonte wieder das Wort.
„Bedenkt jedoch, ihr seid Krieger Seiner Herrlichkeit auf Terra! Und für euch gelten andere Gesetze als für die Bürger Seines Imperiums. Denn mit dem Eintritt in Seine glorreiche Armee habt ihr alle euere Rechte als Bürger aufgegeben und sie gegen die herrliche bürde Seiner Soldaten eingetauscht.“
Was sollte das nun wieder, fragte Alrik sich. Worauf will Dechonte hinaus? Alrik bemerkte einen Stimmungswechsel in Dechontes Gesicht. Der Inquisitor schien nicht mehr so angespannt und förmlich zu sein.
„Es ist besser, für den Imperator zu sterben, als für sich selbst zu leben.“, sagte Dechonte.
Alrik hatte diese Worte schon oft gehört. Die Offiziere verwendeten sie oft bei ihren Ansprachen. Doch was wollte Dechonte damit sagen?
„Und es ohne Zweifel besser, für den Imperator, als für seine Sünden, zu sterben.“
Diese Worte kamen Alrik vor, wie der sprichwörtlich Strohhalm und in seiner Verzweiflung klammerte er sich daran. Er wagte es kaum zu hoffen, aber es klang ganz so, als hätten sie noch eine Chance, aus dieser Sache heil herauszukommen.
„Ich sage es euch ehrlich. Nur wenige Menschen können von dem berichten,was ihr erlebt und vor allem überlebt habt. Ihr habt Dinge gesehen, deren Anblick alleine schon den Verstand kosten kann. Ihr habt Taten vollbracht, die so viel von einem Menschen abverlangen, dass alle, außer den Stärksten und den Gläubigsten, daran gescheitert wären. Und doch habt ihr euren Verstand und eueren Glauben nicht verloren!“, sprach Dechonte und vergrößerte die schon geweckte Hoffnung in Alrik.
„Zumindest scheint es so.“, fügte er aber hinzu.
Alrik blickte schnell zu Kargim und sah, dass sie, ebenso wie er, gebannt den Worten des Inquisitors lauschte.
„Alrik, Kargim, ihr seid Überlebenskünstler, daran besteht kein Zweifel. Was ihr getan habt, war bisher wenigen Menschen vergönnt und noch weniger verziehen. Doch nun seid ihr an einem wichtigen Punkt euerer Reise angelangt. Von hier führen nur zwei Wege weiter. Der eine führt euch auf den Scheiterhaufen... Der andere zu mir. So oder so habt ihr euer altes Leben verwirkt.“
Obwohl es schien, dass der Inquisitor nicht beabsichtigte, sie sofort hinzurichten, verstand Alrik noch immer nicht, was er von ihnen wollte.
„Wie ich sehe, versteht ihr noch nicht ganz. So will ich es denn erklären. Ich bitte euch einen Platz an der Seite der Heiligen Inquisition an. Ich will euch zu meinen Gefolgsleuten machen.“
Jetzt verstand Alrik. Er sollte ein Diener der Inquisition werden?! Alrik wusste gar nicht,was er davon halten sollte. Dazu war er viel zu geschockt.
„Wir fühlen uns zutiefst geehrt, Inquisitor.“, ergriff Kargim hastig das Wort, wofür Alrik sehr dankbar war.
„Das solltet ihr auch. Doch nun stelle ich euch die Frage, die über denn Verlauf eueres Schicksals entscheiden wird. Wollt ihr euch mir anschließen und dienen, bis in den Tod oder bis ich euch entlasse?“
„Ja!“, antworteten Alrik und Kargim und diesmal genauso laut wie beim ersten mal.
Dechonte nickte zufrieden und sofort schwirrte ein Schädel heran. Hatte so etwas schon einige male gesehen. Sie waren im ganzen Imperium verbreitet, man nannte sie Servoschädel. Wenn ein Diener des Imperators sich zu Lebzeiten besonders auszeichnete, wurde er dadurch geehrt, dass sein Schädel nach seinem Tode als Gehäuse für eine komplizierte Apparatur diente. So konnte er selbst in Tode noch seinen Pflichten nachkommen. Es gab viele verschiedene Servoschädel, die auf ihren kleine Antigravmototern flogen, genauso viele wie es verschiedene Aufgaben gab. Es gab Beobachtungsschädel, die mit Kameras ausgerüstet waren, Medschädel, die Ärzte bei Operationen unterstützten, Archivschädel, die Daten speicherten und noch viele mehr.
Dieser hier war mit vielen Kameras ausgerüstet, deren kalte Objektive jetzt Alrik und Kargim abtasteten.
„Setzt euch, und teilt das Abendmahl mit mir.“, forderte Dechonte sie auf und setzte sich an den Tisch. Alrik und Kargim folgten seinem Beispiel.
Für jeden gab es ein Stück Braten,ein Stück Brot und einen großem, goldenen Becher Wein.
Während sie aßen, wurde keine Wort gesprochen. Alrik war dankbar dafür, dass er jetzt das von ihm Gehörte verarbeiten konnte. Er war jetzt also von einem Soldaten zu einem Gefolgsmann eines Inquisitors geworden.
Sobald sie fertig waren, klatschte Dechonte in die Hände und ein Flattern, das darauf hin sofort erklang, ließ Alrik und Kargim sich umdrehen.
Ein Geschöpf, das Alrik bis dahin noch nie gesehen hatte, flog zu ihnen heran und verharrte im Schwebeflug über dem Tisch.
Alriks Mund wurde trocken und Kargim ließ ihr Gabel fallen, als sie erkannten, worum es sich bei dem Geschöpf handelte.
Es war ein kleines Kind, nicht ein mal zwei Jahre alt. Es trug eine makellos weiße Tunika und goldene Locken zierten seinen Kopf. Das Kind war hübsch, wie alle Kinder in diesem Alter, wären da nicht die herzlos kalten Kameraugen, die seine echten Augen ersetzt hatten und die beiden Flügel an seinem Rücken. Sie waren an einer Apparatur befestigt, die aus dem Rücken des Kindes ragte. Mit den weißen Federn seiner Flügel sollte es wie ein Engel ausschauen, doch die metallischen Gelenke und die Drähte, die überall aus dem Körper des Kindes ragten, zerstörten dieses Bild.
Langsam glitt das Ding, anders konnte Alrik es nicht bezeichnen, an ihnen vorüber und legte ein Stück Pergament vor ihnen auf den Tisch.
Es war eine Art vertrag, soweit Alrik die verschnörkelte Schrift entziffern konnte. Kargim nahm das Schriftstück in die Hände und betrachtete es aufmerksam. Dann reichte sie es an Alrik.
Es sagte eigentlich genau das selbe aus, was der Inquisitor gesagt hatte. Die furchtbare Kreuzung aus Kind und Maschine flog ein weiteres Mal heran und brachte ein Tintenfässchen und einen Federkiel.
Da sie kaum etwas zu verlieren hatten, unterschrieben Alrik und Kargim rasch.
Dechonte war während dessen aufgestanden und um den Tisch herumgegangen. Er nahm das Pergament an sich und hielt Alrik und Kargim zwei Ketten hin. An ihnen hing jeweils das Zeichen der Inquisition.
Er streifte es ihnen über und Alrik hörte den Lobgesang an den Imperator. Ein Dutzend Inquisitionsgardisten hatte das Zelt unbemerkt betreten und sang nun einen Psalm aus dem Großen Gebetbuch. Es roch nach Weihrauch und Alrik sah, dass Antioch, der Schreiber des Inquisitors sich nun ebenfalls im Zelt befand. Er schreib etwas in sein dickes Buch, während zwei Gardisten Räucherfässchen herumschwangen. Alrik hörte, wie der Schreiber vor sich hin murmelte, während seine Feder über die Seiten kratzte.
„... und so kam es, dass sie den Wein des Inquisitors tranken und sein Fleisch und Brot aßen. Und er nahm sie auf und von nun an waren sie Diener der Heiligen Inquisition. Doch sie hatten sich erst noch zu bewähren, denn sie befanden sich in der Zeit der Erprobung...“
„Probezeit?“, wandte Alrik sich fragend an den Inquisitor?
„Aber natürlich! Denkt ihr, es ist so einfach, der Inquisition beizutreten? Oder dass es ausreicht, einige Schrecken zu erleben? Nein, ihr müsst euren Glauben und euere Fähigkeiten erst noch beweisen!“
„Und wie?“, fragte Kargim. Bei den ganzen Geschichten, die übe die Inquisition in Umlauf waren, fragten die beiden sich, ob sie wirklich das Richtige getan hatten.
„Die ganzen Details bezüglich euerer Prüfung werden euch morgen mitgeteilt. Nun geht und ruht euch aus.“, sagte der Inquisitor knapp und deutete auf den Ausgang.
Alrik und Kargim folgten seiner Aufforderung nur zu gerne, denn der Weihrauch trieb ihnen mittlerweile Tränen in die Augen. Draußen atmeten sie gierig die kalte Nachtluft ein. Ohne unnötig viel Zeit zu verlieren, liefen sie dann zu ihrem Zelt.
„Ein bisschen zu viel für einen Tag, meinst du nicht?“, fragte Alrik Kargim, während sie durch das Lager liefen.
„Ein bisschen?! Wir sind gerade zum Dienst in der Inquisitionsgarde gepresst worden! Weißt du überhaupt was das heißt?“, regte Kargim sich auf.
„Nein, eigentlich nicht, du etwa?“, beantwortete Alrik Kargims Frage seinerseits mit einer Frage.
„Nein, ich auch nicht, aber bestimmt wird das um einiges härter als die Armee!“
„Ich weiß nicht... einerseits hast du sicher Recht, aber...“
„Aber was?“, fragte Kargim sofort.
„Aber wir werden durch die Galaxis reisen. Und Dinge sehen, die kaum ein Sterblicher zu Gesicht bekommt. Wer weiß, vielleicht sehen wir das Heilige Terra selbst.“
„Träum nur weiter! Wir müssen erst ein mal diese Prüfung überleben, was auch immer er damit meint.“
„Ach, das schaffen wir schon. Wir haben immerhin schon ganz andere Sachen überlebt. Mein Vater sagte immer, hast du Angst, dann tue es nicht. Hast du es schon getan, dann habe keine Angst.“
„Na ganz toll, dann haben wir ja nichts mehr zu befürchten.“, giftete Kargim zurück.
„Nein wirklich! Ich habe immer davon geträumt, die Galaxis zu bereisen und andere Welten zu sehen. Zwar nicht als Soldat und schon gar nicht mit der Inquisition... Freut dich denn der Anblick einer unbekannten Welt gar nicht?“
„Ich war auf meiner Welt ganz zufrieden... He, wir sind da! Mit deinem Tagträumen würdest du glatt durchs Lager rennen und erst dann aufwachen, wenn ein Ork dich an der Kehle packt!“, sagte Kargim und packte ihn am Arm.
Als sie das Zelt betraten, erwartete sie eine weitere Überraschung.
 
@Destroyer ich glaube, du kannst den thread abbonieren, so dass du ne e-mail kriegst, wenn jemand nen beitrag macht, abe rnicht jamand bestimmtes.

@Duriel Hmm, du weißt schon , dass das de facto unmöglich ist? Außer er läuft zum chaos über... und ich werde dich enttäuschen, wenn ich sage, dass ich weder das eine, noch das andere vor habe... aber lass dich einfach überraschen! 😉

@Fenris86 Oha, ein neuer! 😀 Geduld, geduld...
 
WOW.

Meine größte Sorge ist eigentlich eher, inwieweit der neue Status von Alrik und Kargim die Freundschaft und den Umgang zu 'Tyrel beeinflußt.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Inquisitor dies gutheißen würde ... 🙁
Womöglich besteht die Prüfung darin Tyrel der heiligen Inquisition auszuliefern ......

Awatron ... mach jetzt kein' Scheiß :blink:


Gruß
Wolkenmann
 
@ Awatron: Das würd mir ja nichts nützen. Da würde ich dann ja taeglich Mails kriegen, weil wieder einer deiner (zahlreichen) Fans eine Dankeshymne an dich gerichtet hat.
So in etwa´:

Ich finds lustig das sie zur Inquisition kommen. Als Gardisten stell ich mir das cool vor, aber dass ist alles dem großen Autor Awatron überlassen.
Ich glaub ich gründ demnaechst die Awatron Angels die dann von nem Inquisitor begleitet werden. Dann auch mit nem kleinen Alrik. Ich frag mich blos wie ich meinen Gegner dazu bringen kann nen Eldar einzusetzen.
 
So, jetzt gehts weiter:

Auf ihren Liegen lagen jeweils ein großes Bündel und auf ihnen ein Stück zusammengefaltetes Papier.
„He! Auf meinem steht Alrik drauf!“, sagte Alrik, als er den Zettel auseinander gefaltet hatte.
„Nein! Auf meinem auch!“, gab Kargim sichtlich genervt zurück.
„Was ist denn nun schon wieder?“, wunderte Alrik sich.
„Ach nichts, vergiss es, lass uns lieber nachschauen, was drin ist!“
In den Bündeln fanden sie Waffen und Rüstungsteile. Zusätzliche Ausrüstung, die nicht an die gemeinen Soldaten ausgeteilt wurde.
Ceramitpanzer, Energietornister und Hochenergielasergewehre, wie sie von den elitären Gardisten der Schola Progenium verwendet wurden. Dazu noch viele kleine Gerätschaften, deren Zweck Alrik völlig unbekannt. Als er aber das schwere Holster mit der Boltpistole entdeckte, entwich ihm ein erstauntes Pfeifen.
„Aber hallo! Kargim, schau mal! Die haben uns sogar Boltpistolen gegeben! Ich weiß ja nicht, was Dechonte vor hat, aber über schlechte Ausrüstung können wir nicht klagen!“
Er nahm die Pistole aus dem Holster und betrachtete sie prüfend. Sie war etwas kleiner und leichter als die Space Marine Variante, wog aber dennoch beruhigend schwer in seiner Hand. Jetzt hatte Alrik eine Waffe, die selbstgetriebene, massenreaktive Explosivgeschosse verschoss und konnte sich der Xenosgefahr stellen.
„Das ist kein Spielzeug!“, sagte Kargim, als Alrik anfing, imaginäre Orkhorden umzuschießen. „Dreck! Leg die Pistole weg und schau dir das an!“, keuchte sie, als sie sich den Mantel, mit dem man sie ausgestattet hatte, näher ansah.
„Was ist denn? Ein Mantel?“
„Nein, nicht nur ein Mantel, hier!“, sagte Kargim, streifte sich den Mantel um und stellte sich an die Zeltwand.
Der Mantel, der vorher olivgrün war, veränderte langsam seine Farbe, bis er die Farbe der Zeltwand hatte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Alrik auf den Mantel.
„Was beim Imperator ist das?“
„Chameolin! Tarnmäntel! Mäntel aus Chameolin!So etwas habe ich nur ein mal gesehen! Weißt du wie wertvoll das Zeug ist?“
Alrik hatte keine Ahnung,wie wertvoll die Ausrüstung war, aber da kümmerte ihn jetzt nicht. Denn ihm war mit einem Schlag klar geworden, dass die Prüfung wohl nicht zu den leichtesten gehören würde, wenn man sie schon so ausrüstete.
„Wir sollten probieren, ob alles passt.“, schlug er vor.
Die Rüstung, die man ihnen gegeben hatte,bot viel mehr Schutz als die Armaplastwesten. Neben einer ceramitverstärkten Weste gab es Arm- und Beinschiene, Knie- und Ellenbogenschoner, Panzerhandschuhe und eine verstärkte Halskrause. Nachdem Alrik alles Angezogen hatte, stellte er fest, dass die Rüstung nicht ein mal halb so schwer war, wie sie aussah. Um sich zu versichern sprang er ein paar mal auf und ab. Dann schnallte er sich den Mantel um und fragte Kargim: „Na, wie sehe ich aus?“
„Wie ein Held des Imperiums!“, antwortete sie und beide mussten lachen.
„Kommst du mit?“, fragte Alrik und wandte sich dem Ausgang zu.
„Wohin?“
„Nach draußen, ich will probieren, wie das ganze in Bewegung ist und ein wenig frische Luft schnappen.“
„Nein, ich bleibe hier und schaue alles genauer an.“
„Wie du meinst!“, sagte Alrik und trat hinaus, obwohl er sich gewünscht hätte, Kargim wäre mitgekommen.
Als er den Vorhang hinter sich zu schlug, fand Kargim noch einen Zettel unter den ganzen Sachen.
„Ihr werdet bemerkt haben, dass all die Sachen keine Insignien oder andere Erkennungszeichen tragen. Ihr müsst sie euch verdienen, so wie alles in diesem Leben. Morgen werdet ihr erfahren, was ihr dafür tun müsst.“, stand auf den Zettel und Kargim überkam plötzlich eine schlechte Vorahnung. Auch sie erkannte mit ganzer Deutlichkeit, dass die morgige Aufgabe kein Spaziergang werden würde. Mit einen mal wünschte sie sich, Alrik wäre hier geblieben.


Draußen stellte Alrik zu seiner Befriedigung fest, dass der Tarnmantel ausgezeichnet funktionierte. Er war schon an zwei Wachposten vorbeigegangen, ohne dass sie ihn bemerkt hatten.
Vor einem Chimäre Truppentransporter blieb Alrik stehen und kletterte an ihm hoch. Er machte es sich auf dem Turm gemütlich und betrachtete den Sternenhimmel. Wie immer faszinierte ihn der Anblick. Der Nachthimmel hatte ihn schon als Kind fasziniert. Der Anblick fremder, unbekannter Sternbilder wirkte doppelt so stark auf ihn. Allerdings fragte er sich auch, ob er Panatra und ihre Ozeane jemals wieder sehen würde.
„Hallo, Alrik!“, ertönte es auf ein Mal hinter ihm.
Alrik wäre vor Schreck und Überraschung fast vom Panzer gefallen. Blitzschnell drehte er sich um, konnte aber nichts erkennen. Erst nach einiger Zeit fiel ihm die dunkle Silhouette auf, die hinter ihm aufgetaucht war.
„Wer ist da?“, fragte Alrik und wünschte sich, seine Stimme hätte etwas einschüchternder geklungen.
„Ich bin es, Tyrel.“, sagte die dunkle Gestalt und schlug die Kapuze zurück.
Tatsächlich erkannte Alrik den Eldar im schwachen Mondlicht.
„Tyrel! Wo warst du? Wie kommst du hierher? Ach... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll...“, fing Alrik zu sprechen an.
„Du musst nichts sagen. Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden.“
„Verabschieden? Willst du gehen? Aber wohin?“
„Das weiß ich selber nicht. Aber zumindest bin ich nicht alleine auf dieser Welt. Ielscha!“
Eine weitere dunkle Gestalt, durch den selben Tarnmantel, wie Tyrel ihn trug, getarnt, sprang auf den Panzer.
Als sie ihre Kapuze zurückschlug, erkannte Alrik, dass es sich um eine Eldar Frau handelte. Er lächelte sie an und sie lächelte zurück.
„Aber wie seid ihr an den Wachen vorbeigekommen?“, wunderte Alrik sich.
„Bitte, wir wollen euch nicht beleidigen, aber eure Wachen sind Blind und Taub. Ihr könnt euch glücklich schätzen, dass die Orks noch unfähiger sind.“, sagte die Eldar Frau.
„Alrik, ich möchte mich verabschieden. Ich habe eine Gruppe gefunden, der ich mich anschließen kann und du scheinbar auch. Hier trennen sich unsere Wege, aber wir trennen uns als Freunde.“, setzte Tyrel fort und ging nicht auf Ielscha ein.
„Aber... woher weißt du von uns? Hast du gelauscht?“
Tyrel legte seinen Kopf schief und grinste. Alrik konnte es nicht fassen. Wenn ein Alien schon einen Inquisitor belauschen konnte, was war dann mit dem Rest des Lagers?! Er dankte dem Imperator dafür, dass es Tyrel war, und keine bösartige Kreatur.
„Wie dem auch sei. Leb wohl, Alrik Mirk von Panatra und richte Kargim und Leonidis meine Grüße aus. Wir werden uns nicht mehr wieder sehen und das ist auch besser so.“
Alrik fühlte eine Kloß in seiner Kehle aufsteigen. Ohne ein Wort zu sagen, umarmte er den Eldar und klopfte ihm auf den Rücken. Völlig überrascht erwiderte Tyrel zaghaft die Umarmung.
„He! Wer ist da auf dem Panzer!“, rief jemand aus der Dunkelheit und der Strahl einer Taschenlampe tastete über die Chimäre.
Die beiden Eldar duckten sich und blieben unentdeckt.
„Alrik Mirk, zwölftes Panatra!“, antwortete Alrik und richtete sich auf, damit der Wachposten ihn sehen konnte.
„Ah ja... und was machst du da oben?“
„Eine rauchen!“, war das erste, was Alrik einfiel.
„Na gut, aber wenn dich ein Offizier erwischt, du weißt ja!“, warnte ihn der Soldat und ging weiter.
„Das ging ja gerade noch gut.“, entspannte Alrik sich und drehte sich zu Tyrel um.
Aber der Eldar war schon fort.
„Leb wohl und mögen die Götter dich schützen.“, war das Letzte, was Alrik hörte. Nur ein leises Rascheln,auf das er unter normalen Umständen gar nicht geachtet hätte, verriet ihn, dass die beiden Eldar sich rasch entfernten.
So hatte Alrik sich den Abschied nicht vorgestellt. Aber vielleicht war es auch besser so, dacht er, während er hinunterkletterte. Wie sollte er schließlich mit einem Außerirdischen verkehren, wenn er jetzt ein Diener der Inquisition war, wenn es schon normalen Bürgern verboten war?
Es tat Alrik zwar Leid, aber andererseits freute er sich auch, dass Tyrel nichts zugestoßen war. Er konnte sich recht gut vorstellen, was passiert wäre, wäre Tyrel Dechonte in die Hände gefallen.
Alrik blieb stehen, winkte in die Richtung, in die Tyrel verschwunden war und setzte seinen Weg zum Zelt fort. Morgen würde ihn ein geheimnisvoller Auftrag erwarten, der ihm schon jetzt Kopfzerbrechen bereitete. Es war besser, wenn er ausgeruht war, wenn es so endlich so weit sein würde, dachte Alrik.

Viel Zeit zum Schlafen hatten sie allerdings nicht, denn ein Adjutant weckte sie, noch bevor die Sonnen aufgegangen war. Mit einer gewissen Schadenfreude stellte Alrik fest, dass es wieder ein mal Gerris war. Dem armen Leutnant gewährte man aber auch gar keine Pause.
„Nehmt alles mit und folgt mir.“, sagte de Leutnant und wartete ungeduldig.
Alrik und Kargim stopften alles, was sie nicht schon am Körper trugen, hastig in die großen Rucksäcke und folgten Gerris zum Stab.
Es war noch immer dunkel und sie trafen niemanden, bis auf ein paar Wachen, doch beim Stab herrschte die gewohnte Betriebsamkeit. Die schlafen wohl nie, dachte Alrik. Die Soldaten, die den Eingang bewachten, traten bei Seite, als sie Gerris sahen, und ließen sie hindurch.
Alrik erwartete, dass sie in den selben Raum gebracht werden sollte, in dem er seinen Onkel getroffen hatte, doch statt dessen brachte Gerris sie in einen andren, kleineren Raum. Außer der Tür, durch die sie gekommen waren, gab es noch eine Tür, hinter der Alrik Stimmen hörte. Ansonsten war der Raum leer.
„Wartet hier, bis man euch ruft.“, befahl Gerris und verschwand.
Sobald er weg war, lehnte Alrik sich an die Wand und gähnte herzhaft.
„Was glaubst du...“, wollte Kargim fragen, wurde aber von Alrik unterbrochen, als er einen Finger an seine Lippen führte.
„Ich glaube, ich kenne die Stimme.“, flüsterte er und sie lauschten angestrengt, um etwas von der Unterhaltung der Personen hinter der Tür mitzubekommen.
„... Reiko, du bist ein Oberst, genauso wie ich, aber du hast ja keine Ahnung!“, sagte jemand. Die Stimme hörte sich an, als würde die Person eindeutig zu viel rauchen.
„Garmisch, wovon soll ich keine Ahnung haben? Für die Dauer des Feldzugs wurde ich zum Befehlshaber der Imperialen Streitkräfte auf Pagranium ernannt. Und jetzt muss ich einen Tanz zwischen den Space Marines, dem Maschinenkult und dem planetaren Gouverneur mit seinen PVS tanzen, um keinen von ihnen zu verärgern und alle für einen gemeinsame Sache kämpfen zu lassen. Ganz zu schweigen von der Flotte und der Inquisition. Glaub mir, ich weiß genug von Problemen.“, antwortete eine andere Stimme, die sich nach der Stimme von Alriks Onkel anhörte.
„Ja, vielleicht verstehst du etwas von Politik, Reiko, aber ich habe ganz andere Probleme. Soll die Pest denjenigen holen, der mir Kontingente der PVS zugeteilt hat!“, beschwerte sich die ertse Stimme.
„Was stimmt denn mit den planetaren Verteidigungsstreitkräften nicht?“
„Es sind Frauen dabei! Verstehst du Reiko, Frauen!“
„Na und? Ich habe gehört, die wilden Stämme im Süden des Planeten sehen das als Sünde an, aber hier mag es anders sein. So oder so, es sind Soldaten.“
„Ja, das schon... aber, es gibt... Probleme!“
„Wieso? Oder hast du Probleme, deine Jungs zu kontrollieren?“, witzelte Reiko.
„Nein, verdammt! Aber sobald ich das Kommando über sie übernehme, muss ich für ihre Versorgung sorgen.“
„Und?“
„Na, die brauchen Sachen, an die niemand beim Departmento jemals gedacht hat!“
„Ich versteh nicht ganz, Garmisch...“
„Ach komm, Reiko, du bist doch kein Kind! Muss ich jetzt Aufklärungsunterricht halten?“
„Ah ha ha... ich verstehe, so, so. Nun, ich werde sehen, was ich machen kann.“, antwortete Oberst Mirk und man konnte die Verzweiflung in seiner Stimme hören.
Garmisch verabschiedete sich und Alrik und Kargim konnten gerade noch rechtzeitig von der Tür wegspringen, als er sie öffnete.
Sie salutierten zackig und ließen den Oberst vorbei.
„Ihr könnt jetzt reinkommen.“, rief Reiko sie und sie betraten Reikos Zimmer.
Es war nicht sonderlich groß, aber es war auch nicht als komfortables Appartement geplant. Überall hingen Karten und außer einem Tisch und einer Liege gab es keine Einrichtung. Eine holographische Darstellung des Planeten flimmerte über dem Tisch und tauchte den Raum in gespenstisch grünes Licht.
„Ah, Alrik! Und, habt ihr euch ausgeruht?“, begrüßte Reiko sie.
„Ja, Onkel, danke.“
„Nun, ich weiß, was ihr jetzt denkt und deshalb komme ich gleich zur Sache.“, fing Reiko, ohne um den heißen Brei herum zureden, an. Sofort spannten Alrik und Kargim sich an. Jetzt würden sie endlich erfahren, was man mit ihnen vor hatte.
„Ich habt offensichtlich schon mit Dechonte gesprochen. Dann wisst ihr also, wie es um euch steht. Ich wünschte, ich könnte etwas tun, aber ich habe schon alles getan, wozu ich in der Lage war.“
Hier unterbrach Reiko sich und schenkte sich ein Glas Wasser ein.
„So, ich will euch nicht länger auf die Folter spannen. Alrik, Kargim, ihr wurdet ausgesucht, um eine Kommandomission hinter feindlichen Linien durchzuführen.“
Jetzt, wo die Katze endlich aus dem Sack war, wusste Alrik nicht, wie er sich fühlen sollte. Einerseits hatte er mit etwas Schlimmerem gerechnet. Aber andererseits war das eigentlich ein direktes Ticket zur Hölle.
„Ihr werdet eine Einheit aus ausgesuchten Spezialisten befehligen und mit ihnen hinter die Linien fliegen.“
„Was sollen wir dort tun, Herr Oberst?“, fragte Kargim.
„Eurer Freund, der Space Marine, hat uns höchst beunruhigende Neuigkeiten gebracht. Er behauptet, die Orks haben Garganten abgesetzt, wir konnten es aber nicht nachweisen. Da wir diese Aussage nicht einfach ignorieren , aber auch nicht alle unsere Kräfte darauf verschwenden können, sollt ihr eben herausfinden, ob es diese Garganten wirklich gibt. Und wenn ja, dann sollt ihr sie vernichten.“, schloss der Oberst ab. „Noch Fragen?“
„Wie?“, fragte Alrik. Es fiel ihm schwer, zu glauben, dass er und ein paar Soldaten ein ganzes Orklager ausnehmen konnten.
„Nun, wenn ihr sie findet, bringt ihr Sprengsätze an und aktiviert die Funkbojen. Um alles andere kümmern sich die Space Marines.“
„Und wieso tuen sie es dann nicht jetzt?“
„Weil wir nicht eine Landung in unbekannten Gebiet, wo es vielleicht nichts gibt, riskieren können. Dafür sind die Kräfteverhältnisse zu ungleich. So, genug jetzt. Alrik, vergiss nicht, ich bin nicht nur dein Onkel, ich bin auch dein Vorgesetzter.“
Das ist Selbstmord, dachte Alrik immer wieder, während er seinem Onkel folgte. Reiko brachte sie zum Flugplatz, nachdem er ihnen alles erklärt hatte, was er für nötig gehalten hatte.




Ach ja, entschuldigt mich für den unsauberen schnitt, aber heute gehts es noch weiter.
 
bis auf den Abschnitt von Tyrel ein super Teil.
Ich kann mir Alrik in seiner neuen Ausrüstung richtig gut vorstellen. ´Mit seiner weißen Rütung (schaerm)
Was eine Kariereleiter vom Imperialen Kanonenfutter zum Seargent der Inquisitionsgardisten. Gerade noch von allem möglichen rumkommandiert, jetzt schon Kommander einer kleinen Truppe.

Achja schreib bitte heut noch weiter. Morgen kann ichs nicht mehr lesen (bis Sonntag)
 
Hey du sagtest es geht "heute" noch weiter! jetzt ist es morgen!!

Aber ansonsten wie immer:
Erstklassig!

aber ich muss mal darüber spekulieren wies weitergeht:

Tyrel und die anderen Pathfinder helfen Alrik und Kargim im orklager!!
das würfte zwar schwer werden unentdeckt zu bleiebn weil die beiden ja ein Spezialisten-Team anführen, aber es sind ja eh Eldar- Pathfinders....