Sonstiges Recaster auf Facebook

Irgendwann hat die Figur mal jemand entworfen und geknetet, auch wenn dies im Auftrag einer Firma geschah. Ich sehe das aus der Sicht des Künstlers. Ich würde mich tierisch darüber ärgern, wenn jemand ungefragt mein Design verwendet um sich daran zu bereichern.

Da möchte ich als 3D Artist auch mal zu Wort kommen. Wenn ich etwas im Auftrag designe ist meine Arbeit damit abgeschlossen und die Firma verdient damit Geld. Ich würde mich viel mehr darüber ärgern, wenn eine Firma sagt "Nö, brauchen wir nicht mehr" und besagte Püppis aus dem Sortiment nehmen. Ich verdiene ab dem Punkt eh kein Geld mehr, wenn jemand (mal ausgenommen, den Extremfall er lügt, dass es seine Designs sind), freue ich mich doch als Künstler darüber, dass immer noch Interesse an meinen Designs besteht.

Ich hätte allerdings wirklich wenig Lust irgendwo ein Modell für Betrag X zu kaufen, und dann ist es gar nicht dieses Modell sondern ein Recast...

Ernsthaft? Das ist nicht wirklich böse gemeint, sondern eine ehrliche Frage. Gehen wir vom Ursprungsthema mal aus: Zinn Recasts von nicht mehr erwerbbaren Püppis. Wenn die Qualität und der Preis stimmt, würde dich das dann stören? Ich meine, meine Perspektive ist eher aus Sicht eines Bastlers/Pinslers und Spielers, daher würde ich gerne andere Perspektiven verstehen. Wenn ich gewisse Püppis nicht mehr erwerben kann, erfreue ich mich doch eher an Recasts. Somit haben sowohl andere (als auch ich) die Möglichkeit, in den Genuss von alten Minis zu kommen. Rechtlich mit Sicherheit ein anderes Thema, aber aus moralischer Sicht etwas wiederzubringen, dass es nicht mehr gibt...weiß nicht, finde ich jetzt nichts Schlimmes dran.
 
Salve!

Heißes Thema ?
Recasts von aktuellen Sachen: Nicht OK, das ist defacto Diebstahl.
Recasts von nicht mehr erhältlichen Sachen: Eigentlich auch kein Kavaliersdelikt, wenn sie aber als Orginale verkauft werden: Abzocke.
Für mich nehmen Recasts eine sehr untergeordnete Rolle ein. Das meiste bekommt man mit viel suchen, und entsprechendem Preis, ja noch. Das was man nicht bekommt, kann man meist auf 3D Druck ausweichen. Wenn beides nicht machbar ist: ??‍♂️
Ich hab zum Beispiel dieses Problem mit meiner BFG Sammlung. Ich möchte eine Flotte des Adeptus Mechanicus. Orginale kamen erst am Ende des Spiel, kurz vor Einstellung raus. Sehr selten, sehr teuer. 3D Modelle und Proxies haben einfach nicht den coolen, schlanken Look der Orginale. Was tun? Recasts wären verfügbar. Mach ich nicht, weil eh noch zu viel zu tun ist, und ich auf gute 3D Modelle (von wem auch immer) hoffe. Hab auch schon Umbauten aus verschiedenen (gedruckten) Teilen überlegt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Recasts sind zu verachten...
Manchmal ist man jedoch froh wenn man überhaupt noch was bekommt


VG
 
Das was man nicht bekommt, kann man meist auf 3D Druck ausweichen.
So kanns es gehen, wenn man ein IP-Thema auf den klassischen recast beschränkt (mal abgesehen davon, dass die Unterscheidung zwischen aktuellen und oop-Modellen nicht maßgeblich ist).
Ist es keine Raubkopie mehr, die von Dir erwarteten Adeptus Mechanicus Schiffe 1:1 in 3D umzusetzen (gescannt oder händisch kopiert) statt sie glatt abzuformen? Dann ist vieles, was die Chinesen nachbauen auch keine Raubkopie.
Anders als 1:1 wirst Du die Teile ja kaum wollen, sonst könntest Du ja gleich proxy spielen.
Der Rechteinhaber wird wohl weder das Eine noch das Andere lustig finden und der moralische Impetus gegenüber dem klassischem recaster wird doch etwas löchrig, wenn man verfahrenstechnisch andere Nachahmer / IP-Räuber akzeptiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder Orginal, oder anders im gleichen Look. Ich finde, das gerade stumpfe 1:1 Kopien im 3D Druck meist doof sind, dann kann ich gleich recast nehmen. Gibt einige 3D Künstler, die das Orginal Design nicht 100% kopieren, sondern auf der Grundlage was eigenes schaffen. Das würde ich nehmen, eine stumpfe Kopie eher nicht.

VG
 
Gibt einige 3D Künstler, die das Orginal Design nicht 100% kopieren, sondern auf der Grundlage was eigenes schaffen.
Und das ist auch grundsätzlich richtig so und rechtlich zulässig!

Wie das dann teilweise in der Realität aussehen kann, zeigt dieser Bericht:

Dauer Rechtssteit: über 20 Jahre! ?

Oder auch sowas:

Dauer Rechtsstreit: schlappe 10 Jahre!?

Das Grundproblem in diesem Rechtsgebiet ist halt -ob national oder international- dass da große wirtschaftliche Interessen hinter stehen, egal ob es nun ein wissenschaftliches Patent, ein Werbeslogan, ein Buch/Musikstück, ein Domainrecht oder nur eine Schockoladenverpackung oder der Nachbau/-Druck einer Spielfigur ist...😉
 
Ernsthaft? Das ist nicht wirklich böse gemeint, sondern eine ehrliche Frage. Gehen wir vom Ursprungsthema mal aus: Zinn Recasts von nicht mehr erwerbbaren Püppis. Wenn die Qualität und der Preis stimmt, würde dich das dann stören? Ich meine, meine Perspektive ist eher aus Sicht eines Bastlers/Pinslers und Spielers, daher würde ich gerne andere Perspektiven verstehen. Wenn ich gewisse Püppis nicht mehr erwerben kann, erfreue ich mich doch eher an Recasts. Somit haben sowohl andere (als auch ich) die Möglichkeit, in den Genuss von alten Minis zu kommen. Rechtlich mit Sicherheit ein anderes Thema, aber aus moralischer Sicht etwas wiederzubringen, dass es nicht mehr gibt...weiß nicht, finde ich jetzt nichts Schlimmes dran.

Ernsthaft, ja. Weil Recasts (ergo Fälschungen) als Original zu verkaufen schlichtweg Betrug ist.
Wenn ich einen 50€ Schein aus dem Geldautomat bekomme, erwarte ich, dass der echt ist. Wenn ich mir einen Rembrandt kaufe, möchte ich, dass dieses Bild wirklich von Rembrandt gemalt wurde. Und wenn ich ein Zinn Nightbringer für 150€ kaufe, möchte ich dafür eben auch einen echten.

Die andere Seite wurde ja schon zu genüge beleuchtet hier im Thread. Aber wenn ich etwas als "original" kaufe und dementsprechend viel bezahle, will ich halt nicht beschissen werden.
 
Und wenn ich ein Zinn Nightbringer für 150€ kaufe, möchte ich dafür eben auch einen echten.
Was rechtfertigt deiner Meinung nach diesen Preis? Der ursprünglich mal bei, weiß nicht mehr genau, ca 32 € lag. Laß mich gern korrigieren. Falls ich jemals soviel dafür ausgeben sollte, würde ich auch ein Original haben wollen. (Dürfte aber nicht passieren.)
 
Was rechtfertigt deiner Meinung nach diesen Preis? Der ursprünglich mal bei, weiß nicht mehr genau, ca 32 € lag. Laß mich gern korrigieren. Falls ich jemals soviel dafür ausgeben sollte, würde ich auch ein Original haben wollen. (Dürfte aber nicht passieren.)

Er ist halt rar (und zufällig gerade ziemlich gut). Wer den einfach nur spielen will, kann ja die Failcast Variante von GW kaufen.
Ich habe nun mal den alten aus Zinn - noch von Früher.

Die alte Siedler von Catan Box, mit den ursprünglichen Holzfiguren geht auch locker für 50€, obwohl man das Spiel (in der aktuellen Variante mit Plastikpüppies?) für ca 25€ als Neuware bekommt.

Um also kurz und knapp auf deine Frage zu antworten: Angebot und Nachfrage.
 
Was rechtfertigt deiner Meinung nach diesen Preis?

Tschuldige, wenn ich antworte, obwohl ich nicht angesprochen war! 😉

Wahrscheinlich ist der Preis garnicht zu "rechtfertigen", d.h. logisch und wertmäßig zu begründen.
Darauf kommt es aber für die rechtliche Bewertung des Kaufes von Recast-Modellen auch überhaupt nicht an! Solange ich keinen "Wucher" betreibe (und das ist beim Modelbau praktisch unmöglich), kann ich als Verkäufer von Originalteilen auch zB 5000 Euro als Preis aufrufen. Das ist die freie Marktwirtschaft und völlig zulässig und begründet nicht die geringste Rechtfertigungspflicht.

Und rein auf die persönliche Meinung alleine, dass Produkt X maximal einen Wert von Summe Y haben sollte, kann man sich formaljuristisch auch nicht berufen.

Nochmal: Ich kann es schon nachvollziehen, dass es in bestimmten Fällen (das meine ich jetzt rein bezogen auf die Situation im Modellbau mit Altmodellen, die nicht mehr produziert werden) sehr verführerisch ist, wenn jemand für den Privatgebrauch eine Miniatur kauft, die wohl ein Recast ist. Da würde ich niemals jemandem einen moralischen oder ethischen Vorwurf machen.

Umgekeht bleibt es rechtlich aber der Ankauf von Produktpiraterie, da beißt die Maus keinen Faden ab! Wenn man dann zu sehr (das meine ich nicht konkret auf Dich bezogen @Dragunov 67 ) auf die Schiene geht: "Die Konzerne sind alle selber Betrüger" oder "Das Produkt ist nicht soviel wert", wirkt das auf mich immer wie ein recht oberflächlicher Versuch, das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen. Und dass da dann Widerspruch kommt, darf einen nicht wundern. Ist mMn argumentativ halt "dünnes Eis"...😉
 
Du bist ja auch komisch. Ein Betrug wird (wie man hier mancherposts herauslesen dürfte) doch erst dann zum Betrug wenn tatsächlich ein Schaden entstanden ist ?.
Betrug beinhaltet nun mal zwingend die Schadenszufügung bei einem Anderen, sonst ist man nun mal bei anderen Sachverhalten, die zwar möglicherweise moralisch verwerflich oder sogar strafbar sind, aber eben kein Betrug.

Strafgesetzbuch (StGB)​

§ 263 Betrug​

(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt ...

Weiter im Text ist auch nicht unspannend:
daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält ....

Da ist der Recaster schon wieder woanders als beim Betrug (z.B. bei Copyrightverletzungen) einzuordnen, wenn er klar "recast" drüberschreibt oder die Dinger auch nur deutlich anders nennt und in der Beschreibung klarstellt, dass das Zeug eben z.B. nicht von GW ist. Gekauft würde ja sicher trotzdem, zum Tiefpreis geht die originalgetreue Nachahmung immer irgendwo über den Ladentisch bzw. wer glaubt jetzt echte Originalware aus den Tiefen Russlands oder Chinas so unschlagbar günstg zu kaufen?
 
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Umgekeht bleibt es rechtlich aber der Ankauf von Produktpiraterie, da beißt die Maus keinen Faden ab! Wenn man dann zu sehr (das meine ich nicht konkret auf Dich bezogen @Dragunov 67 ) auf die Schiene geht: "Die Konzerne sind alle selber Betrüger" oder "Das Produkt ist nicht soviel wert", wirkt das auf mich immer wie ein recht oberflächlicher Versuch, das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen. Und dass da dann Widerspruch kommt, darf einen nicht wundern. Ist mMn argumentativ halt "dünnes Eis"...😉
Nein, es sollte keine Rechtfertigung sein und ich renn auch nicht durch die Gegend und kaufe tonnenweise Recast's. Es sind tatsächlich bisher nur besagte 3 Ottonormal Modelle für WH gewesen. Mich würde echt interessieren, warum jemand diese Preise zahlt, es kam ja auch schon in dem "Scalper" Thread zur Sprache. Aber wenn solche Summen gezahlt werden, braucht man sich über die geforderten Preise nicht zu wundern. Da trifft dann wohl der Spruch mit ".... jeden Tag steht ein..." zu. Da bin ich dann echt raus.
BdT
 
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Preist der FB Recaster denn seine Miniaturen als Originale an?

Und
Inwieweit ist es relevant ob die Miniaturen Originale sind wenn sie eh nicht in der Original Verpackung (ungeöffneter Blister) sind?
Tut er es nicht ist es Betrug (danke @senex) und Produktpiraterie sonst eben Produktpiraterie allein.

Zum Thema Preise für Sammel/Luxusobjekte: Was für Preise werden für seltene Uhren oder Autos oder aktuell für Sneeker aufgerufen. Da geht es darum sich durch das Objekt hervorzuheben.

Waren es die Stones die sangen, you can't have everything?

cya

cya
 
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Inwieweit ist es relevant ob die Miniaturen Originale sind wenn sie eh nicht in der Original Verpackung (ungeöffneter Blister) sind?
Das ist selbstverständlich absolut relevant, weil die Rechte am Original unabhängig von dessen Verpackung bestehen. Es ist keineswegs so, dass lediglich das "Gesamtpaket" geschützt wäre, wie es einmal im Verkaufsregal gestanden hat.
 
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Vorhin wurde in diversen FB Tabletop Gruppen auch ein Hinweis auf den besagten Recaster gegeben. Da gings dann auch heiß her in den Kommentaren. Glaube der TE hat den Post mittlerweile gelöscht.

Da wurde dann zum Teil als Argument aufgeführt das es sich schließlich um GW Minis handle und GW habe es nicht anders verdient. Sie seien selbst schuld usw... lel
 
Das ist selbstverständlich absolut relevant, weil die Rechte am Original unabhängig von dessen Verpackung bestehen. Es ist keineswegs so, dass lediglich das "Gesamtpaket" geschützt wäre, wie es einmal im Verkaufsregal gestanden hat.

Ging mir bei der Frage gar nicht so um das rechtliche sondern um den Sammlerwert.

Ich nehme eh an, dass die Thread hier eher um die moralische Frage geht als um die Rechtsinterpretationen von (hauptsächlich) Laien.
 
@Herr Oberst
Wundern dich solche "Argumente"? Das Verklären des eigenen Verhaltens in Robin-Hood-Manier ist ein Klassiker, der bei solchen Themen immer kommt. Genauso wie zum Beispiel "aber die anderen" und "solange andere viel Schlimmeres machen, mache ich ja nichts falsch". Das hatten wir hier im Faden ja auch schon.