Hier zirpen inzwischen die Grillen. Eigentlich ganz passend. Trotzdem soll's hier doch mal weiter gehen.
Bloß schlappe anderthalb Monate haben diese Herrschaften jetzt meinen Maltisch blockiert. In diesem Leben werde ich kein Pferdeliebhaber mehr.
Aber bemalen musste ich sie eben doch. Denn Reiter gehören zu Süditalien wie die Pizza Calabrese. Anders als auf der Balkanhalbinsel und den griechischen Inselchen gleich nebenan gibt es hier bis heute ausgedehnte Weideflächen für Vieh- und eben Pferdezucht.
Vor allem Taras war berühmt für seine berittenen Kämpfer. Vornehmlich waren das nach Einführung der Demokratie beschäftigungslos gewordene Aristokraten, die zu viel Zeit, Besitz und damit auch Pferde hatten. Das Besondere: Im Gegensatz zu ihren Vettern aus Athen oder Sparta trugen sie Schilde. Wieso und weshalb und wie die Dinger genau aussahen, weiß natürlich wieder niemand. Auf Münzen ist oft ein Rundschild (aspis) dargestellt, wie er auch von den Hopliten zu Fuß getragen wurde. Denkbar sind genauso leichtere, flache Varianten, die z. B. von den Kelten im heutigen Oberitalien oder den Illyrern auf dem Balkan geführt wurden. Die Bemalung ist frei Schnauze & no decals.
Für meine Interpretation habe ich erneut ein paar Bausätze von Victrix gemischt. Die Basis bildet die "Greek Light Cavalry". Dazu kommen diverse Kopfbedeckungen und Mäntel aus artverwandten Kits. Der breitkrempige Hut (petasos) wurde bei allen möglichen Gelegenheiten getragen. Besonders gern aber bei der (adligen) Jagd – zu der für die Griechen die berittene Hatz auf Menschen wohl irgendwie auch gehörte… Kurios: Aus einer eng verschnürten Trageweise des petasos entwickelte sich die Form des sogenannten Böotischen Helms (im Bild jeweils 4. von rechts). Der wiederum wurde von Experten wie Xenophon (gestorben um 354 v. Chr.) besonders für Reiter empfohlen. Wer mehr wissen will, kann hier Beispiele und Rekonstruktionen von beidem anschauen. – Die Herkunft aus Italien unterstreichen die befiederten Helme und ein paar gemusterte Hemden, wie sie eher bei den nicht-griechischen Nachbarn der Italioten üblich waren.
Spielerisch können die Kerle sowohl schlicht als berittene Krieger der Italioten fungieren wie auch als "Tarentinische Reiter", also eine Söldnereinheit. Damit passen sie natürlich hervorragend in mein geplantes Baukastenprinzip für die Epoche.
Derzeit bin ich leider super busy. Wahlweise auch super unmotiviert fürs Hobby. Die nächsten Updates kommen aber bestimmt, schwör.
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