Historisch [SAGA] Söhne des Achilleus

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Das Pulver für den Hintergrund hab ich ja weiter oben schon verschossen. Drum kurz und gut (?) hier nur der Veteranen zweiter Teil, fertig bemalt.

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Die Schildfarben sind reine Spekulation. Weiß ist im echten Leben ein dankbarer Malgrund, im Miniaturformat brech ich mir regelmäßig einen damit ab. Rot macht sich immer gut, und Blau passt einfach zu Leuten, die gern zur See fahren.

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Auffällig blau ist auch der Helm des Kameraden ganz rechts. Wer an Schlümpfe denkt, liegt nicht so falsch: Der "Phrygische Helm" heißt nach einer gleichförmigen Mütze aus Phrygien in der heutigen Türkei. Als Kopfbedeckung der "drei Weisen aus dem Morgenland" wird sie zum einen ein christliches Motiv, zum anderen mit dem Brauch zusammengeworfen, Sklaven bei ihrer Freilassung eine ähnlich aussehende Mütze aufzusetzen. Als Freiheitssymbol wird die Kappenform in der Französischen Revolution Mode – und nochmal deutlich später den freiheitsliebenden Schlümpfen übergestülpt.

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Vorbild für die Färbung ist eine Rekonstruktion des sogenannten Alexander-Sarkophags (in dem gar kein Alexander lag). Bei wem die Wanderausstellung noch nicht Station gemacht hat, der kann sich hier ein Bild machen (etwas scrollen). Ob das Blau nun irgendwas mit tatsächlich bemalten Helmen zu tun hat oder schlicht eine versilberte, spiegelnd polierte Oberfläche darstellen sollte – wer weiß das schon.

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Als Bonus zu meinem Eintrag im aktuellen Malwettbewerb, wo ja nur vier Bilder erlaubt sind, füge ich hier noch eins direkt aus der Kartoffelkamera ein. Mir gefällt das fast besser als die inszenierten Fotos. Auch wenn ich versucht habe, mit den Reglern die Farbgebung vor weißem Hintergrund so auszusteuern, dass alle Aufnahmen ungefähr gleich sind. Na ja…

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Dankeschön, liebe Leute! Freut mich sehr, dass die Kerle ankommen und ihr so fleißig kommentiert ?

Wie lange braucht man für solche Kunsterwerke bzw bis man diese so hinbekommt?

Kunst wär's, wenn ich mir die Motive selbst ausdenken würde. Hier ist das ja mehr Malen nach Zahlen. Wie für jede andere Maltechnik reicht, denke ich, das Muskelgedächtnis zu trainieren. Deshalb zeichne ich die Wunschmotive erst auf Papier und zerlege sie in Bausteine, die sich recht leicht auf die Schilde übertragen lassen. Sieht selten hundertprozentig aus (vergleiche Athenes Froschlippen), reicht mir aber. Außerdem geht es recht fix; gefühlt male ich an jedem Schild nicht länger als an den Hautpartien oder der restlichen Klamotte einer Figur. Ob das nun für oder gegen mich spricht, nun 🤔
 
Weil das Questevent allernächst endet, wollte ich nochmal richtig Gas geben. Erst ist mir aber der Bastelkram unerwartet ausgegangen. Dann kam der Zulieferer nicht in die Pötte. Bevor die Post die Sendung verschlampt hat.
Es soll also nicht sein. Und ich denk mir jetzt, dass das eigentlich besser so ist. Denn irgendwie wär's mir doch zu schade, das, was ich mir für die verbleibenden Aufgaben vorgenommen hab, hier in knapp fünf Tagen rauszuknallen.

Deshalb gibt's heute auch nur ne Vorschau auf einen eigentlich gerade noch fertig gestellten Trupp. Sozusagen als Abschiedsbeitrag zum Event.

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Hier kommt natürlich noch ein Update mit dem gewohnten Wer-Wie-Was-Wieso-Weshalb-Warum. Nur eben später. Dranbleiben.
 
Ich bin verwirrt....und das, obwohl ich gewisse Textpassagen mehrmals gelesen habe.....also wie soll ich das verstehen?
Dir ist Bastelkram ausgegangen? Ausgegangen.... ausgegangen?!?!?!?! Für ein bestimmtes Projekt, oder so im allgemeinen?
Allein die Vorstellung treibt mir den Angstschweiß auf die Stirn....
Wie geht's dir jetzt?

Ich hoffe ich bekomme keine Alpträume! Schau her liebe Ehefrau, deshalb muss ein POS auch immer eine bestimmte Größe haben!

Davon ab, tolle Einheit mit sehr schicker Bemalung wieder! Hat das Gründe, warum manche sich eine Base teilen?
 
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Ich bin verwirrt....und das, obwohl ich gewisse Textpassagen mehrmals gelesen habe.....also wie soll ich das verstehen?
Dir ist Bastelkram ausgegangen? Ausgegangen.... ausgegangen?!?!?!?! Für ein bestimmtes Projekt, oder so im allgemeinen?
Allein die Vorstellung treibt mir den Angstschweiß auf die Stirn....
Wie geht's dir jetzt?
Ganz banales Zeug, das ich verbauen wollte. Also schon "projektbezogen". Dachte, ich hätte was passendes da. War aber nicht so.
Zum Glück war ja jetzt Wochenende und schönes Wetter. Das hat mich aus dem emotionalen Loch rausgeholt. Aber danke der Nachfrage!

Hat das Gründe, warum manche sich eine Base teilen?
Nur den üblichen, dass ich Gruppenbases mag. Kann z. B. das Verschieben der Figuren im Spiel beschleunigen. Wenn ich denn spielen würde. Sieht aber auch einfach nett aus, finde ich 🙂
 
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Mein lieber Herr Gesangsverein!
Die Veteranen sind wirklich toll geworden, alle Daumen hoch!!

Und ja, manchmal soll's nicht sein, Hauptsache Mann lässt sich nicht unterkriegen.^^

Die leichten Bogenschützen haben etwas von Stadtmiliz, ein schönen Bunten Haufen hast Du da kreiert, bin auf den dazugehörigen Text gespannt.
Nur keine Hektik, gut Ding will Weile haben.
 
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(Noch) kein Update, sondern was für die "Bunte Rubrik". Wer nur Minis gucken will, kann erstmal weiterblättern.

Für die Gestaltung der Header hab ich mich schamlos bei Wikimedia bedient. Ganz überwiegend sind das Malereien aus Gräbern, die ungefähr in Zeit und Region gehören, die das Projekt beackert. Tatsächlich gibt es davon gar nicht so wenige: Mehr oder weniger in ganz Italien hat man die Toten in farbig tapezierten Kammern aufs Jenseits warten lassen – sofern die Erben sich das leisten konnten und wollten, versteht sich. Von wem diese Sitte eingeführt wurde? Wer weiß das schon.

Besonders beliebt war's offenbar, die Rückkehr vom erfolgreichen Raubzug darzustellen. Hier trocknen Hemd und Gürtel – Hosen gab's ja nicht – eines geplünderten Gegners am Heldenspieß.

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Quelle (bearbeitet)

Für Knöpfchenzähler natürlich gefundenes Fressen. Klamotten, Rüstungen, alles vollfarbig abgebildet.
Es gibt aber auch friedlichere Szenen. Wie die Dame mit Sonnenschirm – den sie freilich nicht selbst schleppt, sondern von einer weniger glücklichen Sklavin halten lässt.

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Quelle (bearbeitet)

In derselben Totenstadt, südlich von Neapel gelegen, ist erst vor ein paar Tagen ein neues ausgemaltes Grab ausgebuddelt worden. Die Meldung gab's hier oder, für FB-Verweigerer, auch hier. Wieder sind Krieger zu sehen, wieder gehört es grob in die Zeit um 300 v. Chr., wieder stammt es aus dem wilden Kulturmix von Etruskern, Samniten und Griechen.

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Quelle (bearbeitet)

Die Darstellung an sich ist jetzt nicht so überraschend. Doch mich fasziniert der Gedanke, dass sowas einfach bis heute in der Erde geschlummert hat und man noch immer neuen Kram entdecken kann.
So gesehen geht es auch hier bei mir um ganz alte Geschichten, von denen aber längst nicht alle auserzählt sind.
 
Manchmal fliegt die Farbe nur so auf die Figuren, rutscht das perfekte Foto aus der Kamera und tippt die Muse den Begleittext gleich selbst.
Und dann gibt's verbummelte Tage wie heute, an denen die Energie gerade so fürs Entgraten reicht. Drum hier bloß noch 'ne Vorschau.

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Schleuderer sind eine wirklich universell einsetzbare Truppe, nicht nur bei SAGA. Den Minis selbst merkt man an, dass sie aus einem früheren Victrix-Set kommen. Und dass sie bloße Dreingabe waren. Es gibt nur zwei Posen, und die sind aus dem Hauptset, den griechischen Leichtbewaffneten, rauskopiert. Für mehr Abwechslung hab ich mich wieder an ein paar Knetarbeiten versucht. Im Zweifel muss es die Bemalung rausreißen ?
 
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Aus dem lang geplanten Maltag wird heute nichts mehr, denn sogar die Nasspalette ist schon durchgetrocknet ?
Also das Kartoffelfon geschnappt, ein paar längst überfällige Fotos geschossen und bei Kaltgetränken durch die Bildbearbeitung gejagt. Ergebnisse!

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Wie @Piet81 schon ganz richtig vermutet hat, habe ich "kretische Bogenschützen" angeheuert. Die müssen nun nicht unbedingt da herkommen, wo andere Urlaub machen. Wie bei den "tarentinischen Reitern" hat sich die Herkunftsbezeichnung irgendwann zur Marke verselbständigt. In diesem Fall meinte man eben Bogenschützen, die sich auch im Nahkampf behaupten konnten. Dazu führten sie Schwerter und (Faust-)Schilde mit. Wenn also andere Fernkämpfer die Beine in die Hand nehmen mussten, konnten "Kreter" eine Position halten. Aus demselben Grund waren sie aber auch eine gern genommene Polizeitruppe: Dank schmaler Ausrüstung waren sie im Nu einsatzbereit, konnten Unruhestifter präzise aufs Korn nehmen und widersetzliche Zivilisten leicht niederknüppeln.

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Wo es Schildmotive gibt, sind sie wie gewohnt von Münzbildern inspiriert. (Immerhin möglichst welchen aus Kreta.) Zur Betonung, dass es sich um eine bunt zusammengewürfelte Söldnertruppe handelt, habe ich außerdem Haar- und Hautfarben stärker variiert. Um aber fruchtlose Diskussionen gleich abzuwürgen: Ich denke nicht, dass Schwarzafrikaner in statistisch relevantem Umfang Militärdienst bei den Griechen und ihren Nachbarn geschoben haben. Miteinander bekannt gewesen ist man aber durchaus. Auch in Süditalien, wie mal wieder eine Grabmalerei zeigt:

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Quelle (Velvet, CC BY-SA 3.0, bearbeitet)

Leider fehlt im Victrix-Set die Abwechslung doch sehr. Es gibt nämlich genau drei Posen aus zwei Grundmodellen. Ein paar getauschte Köpfe und die woanders geklauten Schilde lindern die ärgste Not. Ob ich allerdings Lust finde, den für SAGA vorgesehenen regulären Zwölfertrupp aus demselben Rahmen zu schnitzen, steht in den Sternen. – Also genau da, wo auch angezeigt wird, wann ich wieder zum Malen komme. Drückt die Daumen – oder schickt Eiswürfel!
 
Wochenende naht, ob am Strand oder Maltisch. Also wieder Zeit für nen Hörtipp. Wobei…

Vorstellung: Die Macht dem Stärksten (Alexanders Erbe 1)​


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Format: Hörbucher (ungekürzt)

Autor: Robert Fabbri (deutsche Übersetzung: Anja Schünemann)

Sprecher: Erich Wittenberg


Robert Fabbri gehört sicher zu den derzeit beliebtesten Autoren im Histotainment-Bereich. Seine Romanreihe über den Noch-nicht-Kaiser Vespasian (der mit dem "Geld stinkt nicht"-Spruch) ist hoch gelobt. Außerdem ist der Mann leidenschaftlicher Wargamer. Beste Voraussetzungen. Eigentlich.
Mein Einstieg in sein Werk sollte jetzt die Alexander-Serie sein. Die ist noch relativ frisch – "To the Strongest" erschien 2020, ein Jahr später dann auf Deutsch. Seitdem gab es jedes Jahr mindestens einen Fortsetzungsband.

Verbindendes Thema ist der Fleischwolf, durch den das Reich Alexanders des Großen von seinen Nachfolgern – den Diadochen – gedreht wird. Das lässt sich natürlich in epischer Breite auswalzen. Nicht nur zeitlich (322–270er v. Chr.), sondern auch räumlich (von Albanien bis Afghanistan), vor allem aber mit einer Vielzahl handelnder Personen. Bisher hat sich kaum jemand zugetraut, das in den Griff zu kriegen.

Und, kurz gesagt, Fabbri verschluckt sich dran. Den Plot entwickelt er, ganz im Stil von George R. R. Martin, als Intrigenstadel. Das wäre der Sache vielleicht sogar angemessen. Nur leider klebt der Blick an den "großen Männern" (und ein, zwei "Mannsweibern"), die noch dazu ziemlich austauschbar wirken. Alle sind sie ebenso not- wie machtgeil, die einen dabei gerissen, die andern strunzdumm. Wirklich kein Klischee wird ausgelassen. Und es gibt zum Trost nicht mal irgendeinen Dreh auf die Geschichte, die man also genauso gut bei Wikipedia nachlesen könnte. Oder, noch besser, gleich bei antiken Yellow-Press-Autoren wie Diodor, die hier halt über drei Ecken nacherzählt werden.
Allein bei den Schlachtenschilderungen blüht der "Militärgeschichtsfan" Fabbri sichtlich auf. Innovativ ist dann aber höchstens die Darstellung aller möglichen Todesarten. Die wird auch abseits der Kämpfe genüsslich ausgebreitet, vom Pfählen bis zum Vom-Elefanten-zerquetscht-Werden. Nun ja, wem's gefällt. Echt schlimm finde ich dabei, dass das alles keinen Mehrwert für Story und Charakterzeichnung hat. Mal davon abgesehen, dass die gesamte Geschichte eh schon völlig humorbefreit daherkommt.

Die inhaltliche Quälerei hat auch der Vorleser nicht gerade erleichtert. In meinen Ohren kann Erich Wittenberg – wie leider die meisten deutschen Hörbuchsprecher – stimmlich nur Mann/Frau und Alt/Jung unterscheiden. Oder ihm fehlt die Anleitung, wie die Figuren jenseits der ihnen gewidmeten Abschnitte angelegt sind. Dass es aber eine Regie gegeben haben muss, offenbart eine nicht rausgeschnittene vorgelesene Anweisung. Die Mühe der Hörbuchproduktion entspricht damit freilich den Qualitäten des Autors.

Ich bin echt enttäuscht. Die Reihe mag nach dem ersten Band noch viel besser werden, für mich ist hier jedenfalls Schluss. Das gibt dann in Summe und nur mit Bonus fürs Thema traurig-trockene

2/10 Alexandermumien
 
Tropische Verhältnisse am Maltisch. Aber für Grundfarben auf die nächste Einheit zu packen, hat's gerade noch gereicht.

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Die Palette ist ziemlich uni, um erstmal Meter zu machen. Farbe kommt später hie und da mit Washes und Mustern ins Spiel. Davon ab sind das aber keine Elitekrieger, und sie dürfen also auch in ungebleichter und ungefärbter Wolle herummarschieren.
 
Verspäteter Dank an @Agares und @von Hohenstein ☺️ Freue mich immer sehr über Kommentare, versuche nur, die Antworten mit ein bisschen Inhalt zu verbinden. Unter der Woche musste ich Studis mit Prüfungen quälen, viel Neues gibt es deshalb nicht. Es ging einfach weiter mit den Schleuderern.

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Die Hautpartien setze ich für mich erstmal auf "fertig". Kappen und sonstige Klamotten sind angefangen. Den Rest müssen die Bases richten.
 
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