40k Spielplatte Abwasserkanäle

Ach sooo, diese Kanten meinst Du ... so besser?

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Die einzelnen Wandsegmente schaffen optische Abwexlung und Auflockerung durch die Fugen, können gemauert oder betoniert oder verwittert oder neu oder zerbrochen oder zerstört oder sonstwas sein. Längere Mauern gehen auch. Sie können etwas höher oder niedriger als die obere Ebene sein. Außerdem sind sie viel leichter anzukleben 😀 Danke fürs Anschubsen!
 
Neue Window Color im Laden (ja, mit echten Menschen drin) geholt. Leider kein Marabu, sondern eine andere Marke. Egal, mal probieren. Alles wird jetzt eingeschleimt, plus ein grüner Streifen. Stellt sich raus: Pinsel erzeugen Luftbläschen, daher kommt der Finger 1.0 zum Einsatz.

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Parallel dazu bekommen die Wände ihre Farbschichten: Hellgrau, dunkelgrau. Die Steine zusätzlich dunkelbraun für die Fugen.

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Erste Schichten trocken, wie es wohl aussieht? Die andere WindowColor Marke ist etwas weniger glänzend, aber egal, für die erste Schicht gut genug, man kann da ja später nochmal drüber.

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Guter Anfang, aber es fehlen Schmodder und Feuchtigkeit an den Wänden. Und natürlich muss der Schlitz zwischen Boden und Wänden geschlossen werden, um den Eindruck einer Wasseroberfläche zu bekommen. Aber das kommt ganz zum Schluss. Es ist leichter, die einzelnen Elemente einzeln bepinseln zu können.

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Wash & Wasser auf der geprägten Oberfläche.

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Die Brühe läuft auch die Betonwände runter. Wenn alles trocken ist, wird er Effekt wieder schwächer. Außerdem fehlt ja noch das Schleifen.

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Vier Farbschichten, viel Wasser. Styrodur ist da perfekt, da verzieht sich nix.

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Spontan noch etwas Klarlack reingetröpfelt. Der schimmert bläulich und ziert Schlieren, mal sehn, wie das trocken wirkt.

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Im Bastelladen waren gleich neben den Farben die Bastelstäbchen, Tüte für zweisechzich, gleich eingepackt. Brauche schließlich auch noch Stege. Die runden Enden werden brutal mit der Zange abgebrochen, um zerfranste Enden zu bekommen. Die Oberflächen mit dem Sägeblatt aufgerauht. Dann zusammenkleben und Wasser & Washes drauf. Trocknen overnight.

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Rumsauen mit Farben und Washes ist genau mein Ding! 😀
 
welche window color
Marabu Window Color fun & fancy, kristallklar 80 ml, Fensterfarbe auf Wasserbasis, ablösbar auf glatten Flächen wie Glas, Spiegel, Fliesen und Folie. Hatte ich bestimmt 5 oder mehr Jahre im Schrank mit nur einem Rest in der Flasche. War immer noch verwendbar! Im Gegensatz dazu Vallejo Still Water, ca 1/3 verbraucht, nach 6 Mon. eingetrocknet. Das Konkurrenzprodukt von Rico glänzt nicht ganz so doll und kostet etwa genauso viel, lieber Marabu. 80 ml zwischen 3,70 und 5,- Euro. Stinkt nicht, mit Wasser abwaschbar, von glatten Flächen abziehbar. Für Kids.

Habe auch grün, braun und blau, um Gewässer auch auf Holz darstellen zu können. Wenn man nämlich direkt auf Holz mit Wasserfarben malt, quellen die Fasern und man sieht das durch die transparente Farbe. Weil Window Color eine gummiartige, undurchsichtige Farbschicht bildet, kann man auf allen Materialien einen Wasserefekt erreichen: Erst bunte Farbe als Untergrund, dann mit klarer Farbe für den Tiefeneffekt drüber. Leichten Welleneffekt gibt es gratis dazu. Ca. 30 Min. offene Zeit zum Bearbeiten, mehr als genug.

Ist anfangs weiß, was aber beim Beurteilen der aufgebrachten Menge hilft. Trocknet nach ein paar Stunden klar, siehe Bildchens.
 
Wenn man nämlich direkt auf Holz mit Wasserfarben malt, quellen die Fasern und man sieht das durch die transparente Farbe.
Da kann man versiegelnd zwischenlackieren, falls man trotzdem klares Wasser zeigen will.
Aber ein wenig einfärben schadet gar nichts, das wenigste Wasser in einer 40k-Umgebung dürfte klares Quellwasser sein.
 
Jetzt die gleiche Prozedur wie schon bei den Straßenelementen: Nach 2-3 Farbschichten noch ein Wash, wenn alles trocken ist, wird wieder geschliffen. Wichtig: Billige Dispersionsfarbe nehmen, die lässt sich schleifen, GW und Vallejo nicht.

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Vorher, nachher. Man sieht es an den Rändern, wie es vorher war. Die Steinoberfläche ist noch gar nicht geschliffen. Unten links der Effekt mit dem Klarlack. Sieht nass aus, aber ein Teil des Effekts fällt dem Schleifen wieder zum Opfer.

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Stützwände nach 2 Farbschichten (erst hellgrau, dann dunkelgrau) + Wash

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Stützwände nach 2 Farbschichten + Wash + Abschleifen, immer schön von oben nach unten. Ab und zu erwischt das grobe Schleifpapier eine Ecke, rupft ein Stück ab und das Styrodur guckt raus, da wird dann graue Farbe und Wash draufgetupft, feddich.

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Gemauerte (geprägte) Wand vor dem Schleifen. Hier hatte ich schon unten testweise mit braun herumgetupft.

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Egal, das Schleifen macht die Struktur deutlich und lebendig. Extra grünbraunschleimiger Schmodder folgt später.

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Nochmal ein Vergleich. Nur Farbe und Wash.

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Damit der (die das) Wash schick runterläuft, wird erst die ganze Fläche mit klarem Wasser nass gepinselt. Dann das Wash oben aufbringen und runterlaufen lassen, so entstehen die schönen Schlieren.

Hier Farbe, Wash, Schleifen, nochmal Wash. Kann man beliebig oft wiederholen. Werde auch mal braunen und grünen Wash ausprobieren.

67 KT Teststück Wash+Schleif Betonwand.JPG

Der Glanzlack ist zum Teil beim Schleifen wieder abgegangen, also nochmal das Ganze. Viel Wasser dazu, damit es, naja, wie Wasser verläuft.

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Wenn ich schon mal dabei bin … auch auf der anderen Seite. Jetzt erst mal wieder trocknen lassen.

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Liest sich viel aufwendiger als es ist, jeder Schritt dauert nur Minuten, teils Sekunden, das Schleifen sind nur ein paar Striche mit relativ grobem Schleifpapier, irgendwelche Reste, die rumlagen. War in einer 10 Minuten Pause erledigt und ging schneller als diesen Text zu schreiben.
 
Jetzt spinnt er ... die Nägel in den Stegen fehlten noch.

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Man nehme eine kleine Holzschraube (Nagel oder Nadel geht auch), mit ner Zange festhalten und mit nem Feuerzeug erhitzen. Dann das heiße und verrußte Ende in das Holz drücken. Das Holz verschmurgelt leicht, ergibt einen präzisen schwarzen Punkt, der aussieht wie ein Nagelkopf, der mit Schmackes reingehauen wurde.
 
Jetzt kommt noch das Versiffen der Wände, Algen, Moos, Schmodder über der Wasserline. Da spiele ich ein bisschen mit herum und suche die beste Lösung.
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Erst dachte ich, WindowColor auch an die Wände, aber das gibt eine harte Kante, wo ich lieber den Effekt haben will, dass die Feuchtigkeit hochkriecht. Das geht, ähnlich wie bei dem Pflaster oben, mit glänzendem Mattlack und Wasser. Aber man kann beides kombinieren, Mattlack und Window Color. Das ergibt grüne, feuchte Algen und Schmodder.

Hier sieht man den Unterschied: rechte Seite schon mit Nasseffekt, linke noch nicht.

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Also das Teil auf den Kopf drehen und die gleiche Prozedur wie bei dem Wash von oben: Alles mit klarem Wasser anpinseln, dann auf der unteren (jetzt oberen) Kante grüngelbes Wash und zusätzlich glänzenden Mattlack. Das bringt den Effekt, als krieche die Feuchtigkeit nach oben. Wenns passt, das Teil waagrecht legen und dann wieder rumdrehen, so dass Wash und Glanzlack da hin laufen, wo man sie haben will. Schließlich warten, bis alles trocken ist.

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Das war es dann mit der Farbe der Wände. Jetzt müssen die losen Teile noch fixiert werden und der unschöne Schlitz zwischen Wand und Wasseroberfläche muss auch weg. Das geht mit Window Color.
 
Ich weiß, Du bist für schnell weiter ?und es sieht schon gut verwendbar aus.
Ein Tick mehr Farbe an den höhergelegenen Wänden macht es imo noch besser.
Dort wo dunklere Stellen oder irgendwelche kleinen Unebenheiten, Abplatzungen u.ä. zu sehen sind, lagert sich über die Zeit Dreck an der Fassade ab, da bleibt die Feuchtigkeit länger haften und es ensteht Bewuchs (Flechten, Algen an der Wand usw.). Da kann man mit wenig Aufwand noch ein wenig dichtere Optik rausholen, und man hütet sich besser vor zu viel Farblkecksen.
 
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Klar kann man weiter verfeinern, aber ich will langsam nen Haken dran machen, ist ja schließlich „nur“ das Probestück, an dem ich Maße, Gestaltung und Techniken probieren wollte. Das Ziel ist ja ne ganze Killteam Platte. Die Wandelemente bleiben auch beim Hauptprojekt modular bis zum Schluss, so dass man bequem dran malern kann. Dann werden wir auch weiteren Schnickschnack einbauen wie große und kleine Rohre, Wehre, eingestürzte Wandsegmente, etc.

Das Teststück hat mehr Erkenntnisse gebracht als gedacht, das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Also Endspurt für den Epilog: Boden ist ja schon lange fertig, die mehrfach mit Wasser getränkten Wände sind inzwischen auch wieder trocken. Jetzt werden die Mauerelemente aufgeklebt. Der gute alte Holzleim erlaubt eine einfache Positionierung. Dann wieder ein paar Stunden warten.

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Das Weiße ist kein hervorquellender Holzleim, sondern sorgfältig platzierte Window Color Farbe. Damit kann der Schlitz unten versiegelt werden, das Zeug ist echt praktisch. Lässt sich mit der feinen Spitze am Fläschchen prima fein dosieren. Habe probehalber nur eine Kante genommen, wenn das trocken ist, hält das gummiartige Zeug ziemlich stark, fast wie Kleber.

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Allerdings entsteht eine schräge Wulst an der Kante.

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Aber das lässt sich mit einem feuchten Pinsel leicht korrigieren. Lieber erst mal sparsam, man kann immer noch ein weiteres mal drüber. Wenn das Zeug trocknet, zieht es sich ein bisschen zusammen, ideal für eine schöne Kante am Übergang von Wasser zu Wand.

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Wieder Trockenzeit.
 
Hier kommen die "Glamour" Shots. (Glamour und Siel & Kanal zusammen? Naja.)
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Das war es dann mit der kleinen Testplatte aus Restteilen. War eigentlich als schnelles Sonntagnachmittagsprojekt gedacht, aber wegen neuer Ideen und vor allem der Trocknungszeiten hat es doch etwas länger gedauert. Aber egal, das Ziel ist erreicht: Parameter und Vorgehen für die große Platte sind festgelegt, jetzt wird hochskaliert.

Vielen Dank an alle, die kreativen Input gegeben haben! Vor allem @senex und @Dragunov 67 - aber auch alle anderen, das hat tolle Impulse geliefert und das Ganze in etlichen Punkten vorwärts gebracht. Phase 1 – die eigentlich gar nicht geplant war – ist so ziemlich abgeschlossen, jetzt geht es an das eigentliche Projekt.

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92 KT Teststück Finish von links.JPG


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So eine kleine Fingerübung nimmt die Scheu vor neuen Techniken, man kann Fehler im Kleinen machen und korrigieren, Lösungen neu überdenken, ohne dass große Kosten entstehen und ohne Angst davor, dass das Hauptprojekt versaut wird. Und es geht relativ schnell, schafft ein Erfolgserlebnis und motiviert. Mir geht’s jedenfalls so.

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War ja klar, dass sich die Death Guard im Siel wohlfühlt.

Nächster Stopp: Die „große“ Killteam Platte.

Achja: Das Teil wird weiter für Gestaltungstests herhalten müssen: Rohre, Wehre, Leitern, Treppen etc. War zwar überhaupt nicht so gedacht, aber es kriegt auch einen Job als Fotodiorama. Zwar ist die Platte drunter ein bisschen zu klein und die Teile schräg geschnitten (alles Reste halt), so ein richtig rundes Ausstellungsstück ist es nicht, aber ich bastle noch ein Wehr hintendran, bisschen die Kanten polieren, dann passt das schon.
 
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Nächster Stopp: Die „große“ Killteam Platte.
Mit Spannung erwartet.?
Sehr schöne Doku in die auch mal kleine Patzer oder Planänderungen mit einfließen (Wortspiel Alarm) durften.
Mein Favorit bei der ganzen Sache?
Das nicht nur "....super,Mega Effekt von Firma XY für drölfzig Euronen.." sondern Alternativen zum Einsatz kommen, die genauso gut oder besser sein können.?
 
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Ah, ich wurde lobend erwähnt?

Ohne Quatsch, hast Du fein gemacht, Bau und Doku 👍... viel Spaß bei der großen Ausführung und gute Idee, dass Du das Teststück am Leben halten willst. Die da rein investierte Zeit wird sich immer rentieren.
Was das Material angeht bin ich ganz bei @Dragunov 67, es bringt echt was, Sachen jenseits des mainstrems der üblichen Anbieter zu suchen und zu verwenden.
Bin gespannt, was noch so kommt bei der Ausgestaltung und was Du da so entdeckst.
Dabei gilt: Ein (fremdes) Designelement mag allein schon mal doof aussehen. Wenn man das gleiche Element mehrfach verwendet, anhäuft, stapelt, dann ist der Eindruck plötzlich ein ganz anderer.
😀
 
Jo, teuer ist das nicht. Für das Teststück Reste und ein bisschen Farbe, 5 Euro für ein neues Fläschchen Window-Color, etwa 1/3 davon verbraucht. Eine ganze Platte 5 cm dickes Polystyrol 120 x 60 cm kostet um die 5 Euro, das wird für das gesamte große Projekt reichen. Und neue Dispersionsfarben mussten her, die alten waren teils alle, teils eingetrocknet (Diese beknackten neuen Flaschenkappen!).

Ohne Heißdrahtschneider macht das aber keinen Spaß, das Teil ist Gold wert. Ich habe mir noch zwei Ergänzungen von Gerard Boom / Shifting Lands bestellt, das bringt große Zeitersparnis und präzise Ergebnisse. Wenn sowas eh herumsteht, bringt das Bauen echt Laune.
 
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Ja, ein gescheiter Heißdrahtschneider ist für so Sachen ein MUSS, und es gibt neben Proxxon auch brauchbare andere, z.B. den.
Einen vernünftig-schweren Anschlag für die Teile kann man auch selbst bauen (Multiplex, wenn das eigene equipment daheim nicht gut genug ist vom Schreiner exakt winklig geschnitten, verklebt und verschraubt).
Ich bin bislang beim Proxxon mit der Standardschiene ausgekommen, obwohl die echt nicht viel taugt und man die beim schneiden immer festhalten sollte.
Die verschiedenen Schablonen sind zwar nice, aber m.E. eher was für heavy user.
 
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