Stadtbummel

Tada! Nach langer Abstinenz vermelde auch ich wieder die Rückkehr in die Riege der Geschichtenschreiber. Und hier für alle eine neue Episode:

Der Immolator stand quer vor den Stufen zur Kathedrale herauf, flankiert von jeweils drei Sororitas, die mit mechanischer Präzision Boltersalven in die die Treppe herunterstürmenden Tyranidenrotten schossen. Der schwere Zwillingsflammenwerfer schuf hin und her schwenkend eine Schneise der Vernichtung, in der jedes außerirdische Leben innerhalb von Sekunden verging. Was an dem Flammenstrahl vorbei kam, wurde von den Schwestern unbarmherzig niedergemäht.
Die beiden Rhinos waren in der Mitte des Vorplatzes abgestellt worden. Die ausgestiegenen Schwestern sicherten mit angelegten Boltern die Seiten des Platzes. Krüger trat langsam aus seiner Deckung heraus, um nicht von ihnen erschossen zu werden.
Eine Prioris winkte zwei ihrer Schwestern zu Krüger und Hallers Kommandoabteilung herüber. Die Frauen kamen mit weit ausholenden Schritten, aber hoch erhobenen Köpfen auf sie zu gesprintet, die Bolter vor der Brust verschränkt. Ihre gepanzerten Stiefel klackten auf den Marmorfliesen. Kaum bei der Kommandoabteilung angelangt, gingen sie wieder in eine feuerbereite Stellung.
„Hauptmann Krüger.“, sagte die eine Schwester. Ihrer Aussprache war die Mühe, die ihre Zunge mit dem Niedergotischen hatte, deutlich anzuhören. „Prioris Antiochia erwartet sie bereits.“ Sie wendete nicht einmal eine Sekunde den Blick von Kimme und Korn des Bolters während sie sprach.
„Ihre Männer sollten sich besser beeilen, Hauptmann.“, bemerkte die andere Schwester. Mit dem Einheitshaarschnitt wirkte sie fast wie ein Zwilling der ersten, ihre Aussprache war aber deutlich besser. „Die Prioris ist sehr erregt über ihr langsames Vorankommen.“
„Ich werde mein möglichstes tun, Ladies.“, entgegnete Krüger. „Wenn ihr mich zur Lady Prioris führen würdet.“
Die Sororitas nickten, wieder mit zwillingshaft anmutender Gleichförmigkeit, und winkten Krüger hinter sich her. Er hatte Mühe, mit ihrem durch die Servomotoren der Rüstungen noch beschleunigten Laufschritt mitzuhalten. Haller und seine Kommandoabteilung waren hinter ihm, doch auch sie hatten Mühe, das Tempo mitzugehen.
Es war eine beängstigende Erfahrung, über den freien Platz zwischen den drei Trupps der Schwesternschaft und ihren Transportpanzern zu laufen. Bolterfeuer donnerte von allen Seiten in Krügers Ohren, machte ihn fast taub und brachte seinen Gleichgewichtssinn durcheinander. Mit jedem Schritt auf den drachengleich feuerspeienden Immolator zu wurde die Luft heißer und stickiger. Krügers angeknackste Rippen meldeten sich wieder, schmerzten stechend bei jedem Atemzug.
Die Schwestern führten ihn bis zur geöffneten Heckklappe des Immolators, aus der heraus Prioris Antiochia einhändig, aber mit maschinenhafter Präzision Schüsse abgab, um ihre Schwestern zu unterstützen, während sie gleichzeitig den Hörer des Fahrzeugfunks ans Ohr hielt und Befehle in das Mikrofon schrie. Sie hatte kein Auge für Krüger, war völlig in Kampf und Kommando versunken.
Die beiden Schwestern, die Krüger hergeführt hatten, standen einen Moment lang unschlüssig da, Krüger um Entschuldigung bittende Blicke zuwerfend. Augenscheinlich wagte keine von ihnen, der Prioris in diesem Moment näher zu kommen.
Krüger trat kurzentschlossen an ihnen vorbei und an die Prioris heran. Er rief ihren Namen, einmal, zweimal, dreimal, doch das Donnern des Bolters und ihr fortgesetztes Geschrei übertönten seine Stimme bei Weitem. Er machte also einen weiteren Schritt an Antiochia heran und legte vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken und ihre Waffe nicht zu verreißen, die Hand auf ihren Waffenarm.
Ein mit Wucht geführter Rückhandschlag warf ihn zu Boden, so heftig, dass er einen Moment lang nur blitzende Sterne sah. Mit unerklärlicher Schärfe hörte er inmitten des Kampfeslärms das charakteristische Durchladen eines Bolters. Als sich seine Sicht schließlich wieder klärte, stand Antiochia über ihm, die gähnende Mündung ihrer Waffe auf ihn gerichtet, die Augen vor Zorn stählern blitzend. Ihre Gesichtsmuskeln zuckten krampfhaft in dem Versuch, ihre Miene zumindest grob unter Kontrolle zu behalten.
„Sind sie wahnsinnig, Krüger?!“, schrie sie. „Wie können sie es wagen?“ Sie trat Krüger mit der Spitze ihres Stiefels gegen das Schienbein, so heftig, dass er gepeinigt aufschrie. „Stehen sie auf, verdammt!“
Die Augen der Prioris weiteten sich, als Haller und seine Männer ihre Waffen auf sie richteten. Fünf rote Zielmarkerpunkte leuchteten auf der alabasterweißen Haut ihrer Stirn auf. Sie entsicherte ihren Bolter...
 
Krüger stemmte sich in die Höhe, so schnell es ihm nur möglich war, und brachte seinen Körper zwischen Antiochia und die Mündungen der Waffen von Hallers Kommandoabteilung. „Lassen sie den Unsinn, Haller!“, bellte er, auch wenn in ihm ebensolcher Zorn kochte, wie Antiochia ihn empfinden mochte. Die Prioris hatte ihn absichtlich und mit vollem Bewusstsein zu Boden geschlagen, um ihn zu demütigen, das begriff er nun. Es war kein bedauerliches Versehen gewesen.
Antiochia machte keine Anstalten, ihre Waffe zu senken. „Was ist in sie gefahren, Krüger? Wie können sie und ihre Männer es wagen, mich zu bedrohen!“
Krüger breitete entschuldigend die Arme aus, auch wenn die Geste mit dem Kettenschwert in seiner Rechten nicht sehr friedfertig wirken mochte. Es lag jedoch nicht mehr in seinem Interesse, friedfertig zu wirken. Es war ihm schlichtweg egal, wie er auf Antiochia wirkte. Je schneller er diese Mission hinter sich bringen konnte, desto schneller wäre er die arrogante Prioris los. „Es handelt sich um ein Missverständnis, Lady Prioris.“, sagte er betont langsam.
„Ein Missverständnis?!“, schnappte Antiochia. Sie wirbelte auf dem Absatz herum und feuerte eine Boltersalve in die noch immer gegen das Feuer ihrer Schwestern anstürmenden Tyranidenkreaturen. „Diese widerlichen Xenokreaturen werden höchst erfreut sein über ein Missverständnis, dass ihre häretischen Untergebenen dazu bringt, ihre Waffen gegen eine Tochter des Imperators zu richten!“
Krüger warf einen Blick über die Schulter zu Haller, dann zu den beiden Sororitas, die ihn zu Antiochia geführt hatten. Hallers Augen blitzten hasserfüllt, die der Schwestern waren in einer Mischung aus ungläubigem Staunen und Entsetzen weit aufgerissen. Erschrocken bemerkte Krüger, dass Haller seine Laserpistole noch immer mit ausgestrecktem Arm auf Antiochia gerichtet hielt. Er senkte sie erst, als Krüger einen Schritt in seine Richtung machte.
„Wir müssen diese verdammte Treppe hinauf.“, erklärte Antiochia unterdessen lautstark. Sie gab ein Handzeichen, und augenblicklich setzte sich der Immolator in Bewegung, dabei unablässig weiter brüllend Feuer in die Reihen der Tyraniden speiend. Die Sororitas aus Antiochias Trupp rückten ebenfalls vor, den gepanzerten Rumpf des Flammpanzers als Deckung und Stoßkeil nutzend. Zu beiden Seiten des massigen Panzers verbreiterten sie ihre Bolter aus der Hüfte abfeuernd den Keil, den der Immolator in die Reiehen der Außerirdischen trieb.
Einen Moment lang zweifelte Krüger daran, dass der Panzer die Steigung der marmornen Treppenstufen überwinden könnte, dann belehrte ihn das wütende Röhren des Motors und das Klirren der Ketten auf dem wertvollen Steinboden eines Besseren. Die unsichtbare Fahrerin des Immolators trieb ihr Fahrzeug Meter um Meter weiter die Treppe hinauf, den zerschmetterten Überresten der Kathedrale entgegen.
Krüger, Haler und die restlichen Soldaten folgten den vorstoßenden Sororitas im Laufschritt. Wo es ihm angebracht erschien, fiel Krüger mit den stakkatohaften Impulsen seiner geborgten Laserpistole in das wütende Feuer der Schwestern mit ein, auch wenn er infolge des Rauchs und der alles verschlingenden Flammen aus der Turmwaffe des Immolators kaum etwas sehen konnte. Unter seinen Füßen spürte er selbst durch die dicken Sohlen der Kampfstiefel hindurch die enorme Hitze des Bodens, den Flammen und Hitze von der Besudelung durch die Xenomorphe gereinigt hatten, und mehr als einmal musste er über einen schwelenden Haufen Asche hinwegsteigen, der noch vor Augenblicken eine tödliche Tyranidenkreatur gewesen war.
Antiochia schien sich indessen von ihrem Wutanfall erholt zu haben. Sie führte ihre Schwestern aus der ersten Reihe vorwärts, mit dem Energieschwert ihre Befehle unterstreichend und mit dem Bolter selbst den Feind bekämpfend. Ihre langen Schritte waren dabei nicht hastiger als auf dem Exerzierplatz, und dennoch hielt sie mühelos das Tempo des Panzers mit, ohne auch nur ein Zeichen von Ermüdung oder Anstrengung zu zeigen. Das gebleichte Haar und der wehende Mantel verliehen ihrer trotz der mächtigen Rüstung schlanken Gestalt etwas Übernatürliches, ließen sie fast als das erscheinen, als was sie sich vorhin selbst bezeichnet hatte, eine „Tochter des Imperators“.
Krüger wischte den Gedanken beiseite. Er war ein durchaus gläubiger Mann, und er achtete die Ekklesiarchie, aber wenn der Gott-Imperator in seiner Weisheit eine solche Frau als seine Tochter ausersehen hatte, so musste er die seinen auf eine wahrlich harte Probe stellen wollen.
Die Schwestern hatten zu beten begonnen, in dem melodischen Hochgotisch, von dem Krüger nur Bruchstücke verstand. Das Hämmern ihrer Waffen gab den Takt ihres Lobgesangs, und ihre Stimme verbanden sich trotz des Chaos um sie herum zu einer perfekten Einheit, so vollkommen, dass Krüger nicht in der Lage gewesen wäre, aus dem Chor heraus eine einzelne Schwester zu identifizieren, selbst nicht die lautstarke und befehlsgewohnte Antiochia. Mit jedem weiteren Schritt steigerten die Schwestern das Tempo ihres Gesangs, ebenso wie sich auch ihr Feuer noch weiter verstärkte. Sie nahmen die letzte Stufe, eine Lobpreisung an den Imperator auf den Lippen, dann markierte der wuchtige Aufprall, mit dem der Immolator wieder waagerecht auf seinen Ketten zum Stehen kam, das Ende ihres Chorals. Sofort schwärmten die Sororitas aus, um die Treppe für die von unten nachfolgenden Truppen zu sichern.
 
Willkommen zurück bei den Abenteuern des Hauptmann K. !

Der Ansturm der Xenokreaturen verebbte, kaum dass die erste Sororita ihren Fuß ins Innere der zerschmetterten Kathedrale gesetzt hatte. Die außerirdischen Monstren zogen sich mit blitzartiger Geschwindigkeit zurück, schienen vor dem massierten Bolterfeuer, gegen das sie eben noch mit unmenschlicher Todesverachtung angerannt waren, nun in wilder Panik zu fliehen. Die Schwestern töteten noch mehrere Dutzend von ihnen mit ihren letzten Feuerstößen, dann waren die Tyraniden aus ihrem Sichtfeld verschwunden.
Antiochia senkte ihren rauchenden Bolter und blickte Krüger an. „Feiger Abschaum.“, verkündete sie, und deutete dabei mit einem schweifenden Blick auf Haller und seine Kommandoabteilung an, dass sie nicht zwingend die Tyraniden meinte.
„Sie werden wiederkommen.“, sagte Krüger, die neuerliche Beleidigung ignorierend. „Wenn sie sich zurückziehen, dann dient es dem Plan ihrer Beherrschungskreaturen.“
„Beherrschungskreaturen, pah!“, spie Antiochia aus. „So etwas gibt es nicht. Diese... Dinger haben keinen Funken Intellekt! Sie sind außerirdische Bestien, Krüger. Jeder verdammte Ork hat mehr Verstand als diese Monströsitäten.“
Krüger schüttelte den Kopf. „Ihr irrt, Lady Prioris. Ich habe gegen die Tyraniden gekämpft, nicht lang genug, um sie zu verstehen, aber lang genug, um zu begreifen, was sie antreibt.“ Krüger dachte an den Hinterhalt der Tyraniden in der schicksalhaften Nacht, als er diese Kathedrale zum ersten Mal wieder verlassen hatte. Die Xenos hatten gewartet, hatten sie in ihre Falle gehen lassen und dann mit der Präzision einer Maschine zugeschlagen.
„Fantasien und Fieberträume, Krüger. Ihre Angst macht sie blind für die Tatsachen und lässt diese Bestien in ihrer Vorstellung zu mehr werden als sie sind.“ Antiochia ließ das Magazin aus ihrer Waffe fallen und deutete damit an, dass die Diskussion für sie beendet war. Sie schob ein neues Magazin in den Bolter, musterte die zurück auf Maximalstand springende Munitionsanzeige und blickte dann wieder zu Krüger. „Ihre Männer können die Treppe für uns sichern, damit wir einen sicheren Rückweg haben, wenn wir aus der Kathedrale zurückkehren. Ein Trupp meiner Schwestern wird den oberen Treppenabsatz halten, falls diese erbärmlichen Xenos es wagen, noch einmal zurückzukehren.“
„Ich werde das Nötige in die Wege leiten, Lady Prioris.“, erklärte Krüger und salutierte. Er wandte sich auf dem Absatz um, um zu den Soldaten seiner Kompanie zurückzugehen und seine Befehle zu erteilen.
„Nicht so schnell, Hauptmann.“, hielt Antiochia ihn zurück, seinen Rang mit einer provozierenden Schärfe betonend. „Sie werden mich und meine übrigen Schwestern in die Gewölbe begleiten, damit sie sehen, welchen Frevel diese unseligen Flüchtlinge an den Reliquien begangen haben. Vielleicht bekommen sie sogar die Gelegenheit, durch den Kampfgeist der Töchter des Imperators inspiriert zu werden, auch wenn ich persönlich wenig Hoffnung für sie hege.“ Die Prioris grinste höhnisch. Es war das erste Mal, dass Krüger sie eine solche Regung zeigen sah. Es machte sie ihm jedoch nicht sympathischer.
„Sir...“, sagte Leutnant Haller und trat von hinten an Krüger heran. Krüger hörte, wie die bionische Armprothese surrte, als der Leutnant in mühsam unterdrücktem Zorn die Faust ballte.
„Es ist gut, Haller.“, murmelte Krüger. „Lassen sie ihren Funker den Befehl an unsere Truppen draußen durchgeben und folgen sie mir und der Prioris dann mit ihrer Abteilung. Die Erfahrung mag auch für sie inspirierend sein...“
Antiochia nickte anerkennend. „Sie lernen schnell, Krüger. Vielleicht wird doch noch ein guter Diener des Imperators aus ihnen, wenn sie eine Weile an unserer Seite bleiben.“ Sie wandte sich ab und gab unter fortgesetztem Deuten mit der Spitze ihres Schwerts in Hochgotisch gefasste Befehle an ihre Schwestern.
Krüger ging auf die Falltür zu, die ihn Tage zuvor in die Gewölbe unter der Kathedrale geführt hatte. Mit vor Wut und angestauter Aggression steifen Fingern lud er eine neue Energiezelle in seine Waffe und schaltete sie auf Hochenergiemodus. Der Imperator allein wusste, durch welchen Panzer die Laserimpulse an diesem tag noch würden dringen müssen...
 
In tiefer Demut neige ich mein Haupt... diese Geschichte ist absolut Exellent !!!

Die Dialoge sind absolut maßgebend und die cineastische Stimmung der Story ist allem anderen hier im Forum ebenbürtig wenn nicht sogar um längen besser.

Du weisst das ich das ernst meine. Großer Respekt.

Prioris Antiochia ist so umwerfend, ich hätte sie besser nicht kreieren können. Sie verkörpert die
Schwesternschaft absolut glaubwürdig. Die Idee mit dem Hoch- und Niedergothisch ist brilliant. Vielleicht hättest du Schwester 1 aber noch ein paar "sichtbare" Probleme mit dem Niedergothisch geben sollen (schreibtechnisch).

Wenn Antiochia umkommt, dann bringe ich Dich auch um 😉

Die elbenhafte, elitäre Präzision der Schwestern entspricht ganz meinem Bild der Sororitas.
Es gibt nur eine Stelle an der ich was auszusetzen habe.

Die Stelle wo die Prioris aus dem Heck des Immolators feuert.
1. wie kann sie aus dem Heck feuern wenn das Heck von der Kathedrale wegzeigt ?
2. wenn sie doch während des Feuerns unter brochen wird, warum lädt sie dann erst durch und muß
anschliessend sogar noch entsichern. Ich weiss, spannungstechnisch ist es gut, paßt aber nicht zur Situation. Außerdem wäre dieser Haller bei mir schon tot gewesen. "Haller.. wer ist Haller ?" 😀

Ich hätte wohl eher Krügers Männer zögern lassen, und dafür die beiden Schwestern anlegen lassen.
Auf eine Prioris zielt man nicht, ohne zumindest exterminiert zu werden 😛

Also ich mag sie :wub:
Sehr gefallen hat mir auch die Unsicherheit der beiden, zwillingshaften Schwestern, die vielleicht noch nicht allzu lange, vielleicht sogar das erste Mal, im Feld sind, zwar bestens ausgebildet, aber unerfahren und nur absoluten Gehorsam kennen, ausserdem, wie jeder weiß, von dem Rest der Menschheit ziemlich isoliert leben. Ihre Unsicherheit wie sie mit dieser Situation umgehen sollen.
Und Antiochia's Überheblichkeit bei ihrer Meinung über die Tyranniden. Sehr überzeugend.

Ich erwarte mit Spannung wie es weitergeht.

lang.png
lebe.png
antiochia.png
ausrufungzeichen.png
 
Zur Diskussion um Antiochia:

Ich muss sagen, es ist recht befriedigend zu wissen, dass eine einzelne Figur so widersprüchliche gefühle bei der Leserschaft hervorrufen kann. Tatsächlich beginne ich diese Figur allmählich genau deswegen richtig zu mögen, ursprünglich war sie eigentlich nur als Nebenfigur gedacht, aber inzwischen wächst sich ihr part zu einer tragenden Rolle aus. Ob zum Guten oder Schlechten, das lasse ich hier selbstverständlich noch offen.

@Sister of Battle:

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Die Stelle wo die Prioris aus dem Heck des Immolators feuert.
1. wie kann sie aus dem Heck feuern wenn das Heck von der Kathedrale wegzeigt ?
2. wenn sie doch während des Feuerns unter brochen wird, warum lädt sie dann erst durch und muß
anschliessend sogar noch entsichern. Ich weiss, spannungstechnisch ist es gut, paßt aber nicht zur Situation. Außerdem wäre dieser Haller bei mir schon tot gewesen. "Haller.. wer ist Haller ?"
[/b]

Leider gibt es immer wieder Leser, die Geschichten mit mehr Aufmerksamkeit lesen als der Autor beim Schreiben darauf verwendet hat... 😉 Natürlich hast du Recht, zumindest mit dem Durchladen und Entsichern. Das feuern aus dem heck könnte man so deuten, dass sie in der geöffneten heckluke steht und um die Ecke des Rumpfes herum feuert, das ist aber in der Tat etwas merkwürdig. Das Rhino hatte sich während des Schreibens in meiner Vorstellung auf mysteriöse Weise gedreht... 🙁


Sei's drum, neue Episode:

Der Gestank der außerirdischen Monstren, die zerfetzt und zerschmettert von der göttlichen Gewalt der Boltersalven die Wände und den Boden des Korridors besudelten, trieb Antiochia Tränen des Zorns und der Scham in die Augen. Die Tyraniden waren bereits im Gewölbe, verpesteten mit ihrer Gegenwart die einst vom sakralen Hauch der heiligen Märtyrerin gesegnete Luft.
Vorsichtig stieg Antiochia über die unter ihren stählernen Absätzen nachgebenden Leiber. Die Tyranidenkreaturen hatten in den dunklen Winkeln der Gänge gelauert, waren aber hervorgestürzt, um die Töchter des Imperators anzugreifen, kaum dass sie ihre Gegenwart gespürt hatten. Es befriedigte Antiochia kaum, dass sie sie mit reinigendem feuer für ihren Frevel hatten büßen lassen.
Schwester Calponia trat an sie heran. „Prioris...“, begann die junge Schwester. „Prioris, wir sollten vorsichtig vorgehen. Diese Xenomorphe lauern in jedem Winkel, wir könnten...“
Antiochia befahl ihr mit einer hackenden Bewegung ihres Schwertes zu schweigen. „Du sprichst bereits wie dieser Krüger, Schwester!“, zischte sie. Oh ja, Hauptmann Krüger. Wie dieser erbärmliche Mann, der sich einen Soldaten des Imperators nannte, mit seiner Feigheit und seinem ketzerischen Gerede die Geister ihrer Schwestern vergiftete! Antiochia hätte ihn schon längst dafür zur Rechenschaft ziehen sollen, doch leider, wie sie sich nur ungern eingestand, brauchte sie seine ebenso feigen Truppen noch, um die Reliquien sicher bergen und zurückbringen zu können. Hätte sie nur ein oder zwei weitere Trupps unter ihrem Kommando gehabt...
„Verzeiht mir, Prioris.“, entschuldigte sich die junge Sororitas und senkte demütig das Haupt. „Es lag nicht in meiner Absicht, euch mit meinem Vorschlag zu erzürnen.“
„Es ist nicht deine Schuld, Schwester.“, murmelte Antiochia. Angewidert von dem Platschen und Blubbern, das jeden ihrer Schritte auf den weichen Xenoleibern begleitete, zog sie eine Grimasse. „Schirme deinen Geist gegen jeden ketzerischen Einfluss ab, Calponia. Wir müssen so schnell vorgehen wie nur möglich! Jede Sekunde des Zögerns entehrt unseren Orden und lässt zu, dass diese Monstren unsere Heiligtümer mit ihrer gegenwart und schlimmerem Tun besudeln.“
„Ich werde tun, was ihr sagt, Prioris.“
Antiochia wandte sich zu ihren Schwestern um. Sie war erstaunt, Krüger hinter sich stehen zu sehen. Der Hauptmann klebte wie Dreck an ihren Absätzen, auch wenn er – ungebildet wie er war – kaum etwas von den Unterredungen zwischen ihr und ihren Schwestern verstanden haben dürfte. Bei ihm war der ketzerische Leutnant Haller und sein Abschaum von untergebenen, die es gewagt hatten, ihre Waffen auf Antiochia zu richten. Sie würde dafür sorgen, dass sie diesen Frevel noch bereuen würden, wenn sie erst wieder in ihrem jämmerlichen Basislager angelangt waren. Antiochia kannte den leitenden Kommissar des Regiments recht gut, den ebenso gläubigen wie unnachgiebigen Streesen. Er würde wissen, wie man solche Disziplinlosigkeit bestrafte...
„Die Grabkammer liegt nur noch wenige Schritte entfernt.“, erklärte Antiochia, im Geiste noch immer das Bild der gerechten Strafe vor Augen, die Krüger und seine Männer ereilen würde. „Sie werden sehen, Hauptmann, dass ihre ‚Rettungsaktion’ nichts gerbacht hat außer die Ehre des Imperiums und seines Glaubens zu beschmutzen.“
Krüger begegnete ihrem Blick mit einem gleichgültigen Ausdruck in den Augen. ‚Warte nur, Ketzer...’, dachte Antiochia.
 
Es war gespenstisch still in der Grabkammer, als Krüger vorsichtig den ersten Schritt durch die Tür machte. Über den Lauf seiner Laserpistole hinweg sicherte er mit schnellen Blicken den Raum. Hinter ihm drängten Haller und die Kommandoabteilung mit erhobenen Waffen nach. Antiochia hatte darauf bestanden, ihnen den Vortritt zu lassen.
Alles wirkte so, wie sie es bei der Evakuierung der Überlebenden zurückgelassen hatten. Der schwere Bolter mit seinem halbverschossenen Munitionsgurt lehnte noch immer an der improvisierten Barrikade, die den Rest der Grabkammer vom Eingangsbereich trennte. Krüger überwand die aufgeschütteten Trümmer und trat auf den sich in der Mitte des Raumes erhebenden Sarkophag zu. Vor seinem geistigen Auge lief die Erinnerung wie ein Film ab: Sergeant Mcgregor in ihrer verdreckten Uniform, das Sturmgewehr im Anschlag. MkVenner, der verkrüppelte Gangboss, an dem schweren Bolter hinter der Barrikade. Und in Krügers Begleitung der nun tote Leutnant Henning.
Krügers Finger ertasteten den Deckel des Sarkophags. Ihn schnell öffnen, was immer darin war sichern und einen geordneten Rückzug antreten, das war alles, was er jetzt noch wollte. Seine Männer waren mit jeder Sekunde, die sie länger an diesem ort und in Gesellschaft der Sororitas zubrachten, in größerer Gefahr.
Der marmorne Deckel war schwer, Krüger konnte ihn nicht anheben. Haller trat hinzu, dann auch die Soldaten seiner Kommandoabteilung, doch selbst zusammen schafften sie es nicht, ihn in die Höhe zu wuchten. Die Marmorplatte bewegte sich kein Stück weit.
Mit klackenden Absätzen trat von hinten Antiochia heran. Sie schnalzte verächtlich mit der Zunge. „Treten sie zurück, Hauptmann.“, sagte sie. „Ihre männliche kraft kann hier wenig ausrichten.“ Sie schob ihr verziertes Energieschwert zurück in die Scheide und ballte die Faust. Entschlossen trat sie auf den Sarkophag zu. Vor Krüger hob sie in einer Geste stillen Triumphs die Hand; an ihrem gepanzerten Ringfinger prangte ein goldener Siegelring.
Der Siegelring diente als Schlüssel für einen in den Ornamenten des Sarkophags verborgenen Öffnungsmechanismus. Kaum hatte Antiochia den Ring in die dafür vorgesehene Vertiefung geführt, begann die Deckplatte mit dem leisen Heulen von Servomotoren zur Seite weg zu fahren.
Zischend sprang der Absorber nur Zentimeter an Krügers Schulter vorbei und Hallers Funker mitten ins Gesicht. Der Mann schrie auf und ging zu Boden, als die Tyranidenkreatur durch seine Wangenknochen schmetterte. Krüger zog seine Laserpistole und erschoss den Absorber, doch es war bereits zu spät; der Funker war tot.
Antiochia fauchte, als mehr Absorber aus dem Sarkophag gesprungen kamen. Sie feuerte eine Boltersalve, die viele der Kreaturen zerriss, aber dennoch wirkungslos gegen ihre unglaubliche Anzahl war. Wie eine groteske Parodie der Rattenhorden, die Krüger schon im Kanalisationssystem gesehen hatte, schwemmten die kleinen Schwarmkreaturen aus dem Sarkophag heraus. Auch Haller und seine Männer begannen zu feuern, während sie sich gleichzeitig vor dem wuselnden Schwarm zurückzogen. Krüger folgte ihnen.
Antiochia stand wie ein Fels in der heranrollenden Flut. Die Absorber verbissen sich in die Panzerung an ihren Armen und Beinen, doch die Prioris ließ sich nicht einschüchtern oder zu Fall bringen. Jeder Schwung ihres Schwertes, jeder Feuerstoß ihres Bolters tötete eine Vielzahl der kleinen, schlangenartigen Monstren, während ihr fortgesetztes Gebet im erhabenen Hochgotisch das Zischen und Fauchen der Tyraniden übertönte.
Ihre Schwestern kamen ihr zur Hilfe. Die koordinierten Salven eines guten Dutzends weiterer Bolter rissen nun sichtbare Lücken in das Gewimmel aus Zähnen und Klauen. Eine andere Prioris, die Krüger nicht beim Namen kannte, eilte zu Antiochia und warf sich mit ihrem Energieschwert ebenfalls in die Masse der Absorber.
„Flammenwerfer!“, befahl Antiochia brüllend.
Ihre Schwestern gehorchten augenblicklich zwei Sororitas drängten mit fauchenden Flammenstößen die Schwarmkreaturen zurück. Außerirdisches Fleisch verbrannte knackend und brutzelnd im reinigenden Promethium. Krüger schloss geblendet von den lodernd weißen Flammenzungen die Augen.
Als er sie wieder öffnete hatten die Flammenwerferschützinnen sich bis an den Rand des Sarkophags heran vorgearbeitet. Eine der beiden Schwestern senkte die Mündung der Waffe in das Innere des Grabs. „In Nomine Imperatoris, flammate!“, klang es verzerrt unter ihrer Atemmaske hervor. Brüllend entlud sich ihre Waffe erneut. Die Flammen schlugen bis über den Rand des Sarkophags hinaus.
Antiochia trat zu Krüger herüber. Die Bissspuren der Absorber auf ihrer Rüstung waren nur allzu deutlich zu sehen, ein blutiger Schmiss über die linke Wange gab ihrem ohnehin schon harten Gesicht einen noch kämpferischeren Ausdruck. Ihr Energieschwert hielt sie gesenkt, aber noch immer kampfbereit in der rechten Hand. Es triefte vor schwarzem Tyranidenblut.
„Überrascht dass ich noch stehe, Krüger?“, fragte sie provozierend. „Wahrer Glaube und Tapferkeit bestehen vor den Feinden der Menschheit, wo Taktik und ketzerisches Wissen versagen.“
Krüger deutete auf den Sarkophag. „Wir können unser Missionsziel nicht mehr erreichen, Lady Prioris. Eure Flammenwerfer haben es ausgelöscht.“ Enttäuschung und Zorn befielen ihn. Seine Männer waren umsonst gefallen.
„Ihr seid wie immer sicher in euren erbärmlich weltlichen Vorstellungen, Krüger. Glaubt ihr, ich hätte den Einsatz der Flammenwerfer befohlen, wenn es den heiligen Reliquien zum Schaden gereicht hätte. Die Ekklesiarchie weiß, dass in stürmischen und dunklen Zeiten wie diesen unsere Heiligtümer vor Zeit und Krieg gleichermaßen geschützt werden müssen.“ Sie winkte den Flammenwerferschützinnen, die noch immer am Sarkophag standen. „Bergt die Reliquie, Schwestern.“
Die beiden Frauen beugten sich in den Sarkophag und kamen, ein gläsernes Kästchen in Händen haltend, wieder zum Vorschein. Vorsichtig trugen sie es zu Antiochia herüber, die ihr Schwert gürtete und es mit äußerster Vorsicht entgegen nahm. Die Prioris sprach leise flüsternd ein gebet über das Kästchen, dann hielt sie es so, dass Krüger es sehen konnte.
Das Kästchen bestand entgegen Krügers erstem Eindruck nicht aus Glas, das unter der Gewalt des Feuersturms zweifellos vergangen wäre, sondern aus einem anderen, wesentlich widerstandsfähigerem, aber genauso durchsichtigen Material. In seinem Inneren, in einem leicht flackernden, bläulichen Energiefeld, schwebte eine einzelne Locke schwarzen Haares.
„Ihr... Ihr wollt nicht sagen, dass wegen dieser Locke so viele Männer sterben mussten, oder, Antiochia?!“, schnappte Krüger, vor Zorn jede Respektsbezeugung vergessend. „Ihr habt sie geopfert für das da?!“ Sein Finger war anklagend auf das Kästchen gerichtet. Hinter sich hörte er Haller scharf den Atem einziehen.
„Dies sind die einzigen sterblichen Überreste, die in diesem Sektor von der Heiligen Märtyrerin übrig sind. Es handelt sich somit um ein bedeutendes Heiligtum, wie sämtliche Verantwortlichen der Ekklesiarchie ohne zu zögern bestätigen würden. Seine Bergung rechtfertigt jedes Opfer. Der Verlust ihrer Männer ist ein unbedeutender Preis im vergleich zur Bewahrung der Ehre des imperialen Glaubens.“
Krüger wandte sich in hilfloser Wut ab. Tränen liefen ihm über die Wangen. Sein Blick fiel auf die abgenagten Knochen von Hallers Funker. Heiliger Imperator, all das für eine Locke! Eine verdammte Locke!
 
Himmlisch Avenger.. du übertriffst Dich selbst... die Idee mit der Locke ... grandios 🙄

Hach, ich liebe diese Prioris ... und ich möchte mal wissen was ihr alle gegen sie habt ?!
Sie handelt völlig selbstverständlich für eine ihres Ranges und ihrer Stellung und ihrer Aufgabe.

Jeder Space Marine würde solch ein Opfer ohne mit der Wimper zu zucken eingehen. Vielleicht übersteigt es wirklich den Horizont eines "einfachen Soldaten" zu verstehen worum es geht.
Ausserdem habt ihr nur was gegen sie weil es eine Frau ist. :angry:

Ich bleibe dabei.... Antiochia ist schon jetzt eine Kultfigur :wub: :lol:

ich warte schon seeehnsüchtig auf eine Fortsetzung.....
 
Neues von der allseits beliebten Prioris... 😉

Die Falltür ist blockiert, Prioris!“, meldete Schwester Calponia von der Spitze der Marschkolonne. „Wir bekommen sie nicht auf.“
Antiochia strich sich das Haar aus dem Gesicht und atmete tief durch. Das hatte sie nicht vorhergesehen. Warum nur war der verdammte Ausweg blockiert? „Ich komme nach vorn.“, erklärte sie der jungen Schwester über das truppinterne Komm. Nachdem sie überprüft hatte, dass die Reliquie sicher und vor Verlust oder Beschädigung geschützt in einem gepanzerten Fach an ihrem Gürtel ruhte, eilte sie los.
Calponia und zwei weitere Schwestern mühten sich noch immer ab, um die geschlossene Falltür wieder zu öffnen. Sie drückten sich ächzend dagegen, ohne jedoch einen sichtbaren Erfolg zu erzielen.
Die Falltür war offen gewesen, als die letzte der Schwestern das Gewölbe betreten hatte, dachte Antiochia. Etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu... „Krüger!“, schnappte sie.
Der Hauptmann, der ihr noch immer wie ein Hund folgte, trat augenblicklich an ihre Seite. „Lady Prioris?“
„Was führen sie im Schilde, Krüger?! Warum haben sie die Falltür blockiert?“ Antiochia wandte sich um, um den Hauptmann anzusehen. Wenn das ein Versuch war, seine ketzerischen Ideen vom angeblich scharfen Intellekt der Tyraniden zu untermauern, so mochte ihm der Imperator gnädig sein, Antiochia würde es nicht...
Ein Ausdruck der Bestürzung erschien auf den Zügen des Hauptmanns. „Ich versichere, Lady Prioris, dass ich nichts mit...“
Antiochia winkte ärgerlich ab. „Es würde sowieso nichts nutzen, Krüger.“, sagte sie, um dann zu befehlen: „Von der Falltür zurücktreten, Schwestern!“ Sie brachte ihren Bolter in Anschlag, kaum dass die drei jungen Sororitas aus dem Weg waren. Der donnernde Feuerstoß stanzte gewaltige Löcher in das massive Holz der Falltür und ließ Splitter und Späne herabregnen.
Antiochia senkte den Bolter wieder und drückte selbst gegen die Falltür. Nichts! Kein Tageslicht fiel durch die ins Holz geschossenen Löcher, und die Falltür selbst gab unter dem servoverstärkten Druck ihrer Hand nicht nach. Sie musste von oben mit etwas sehr schwerem blockiert worden sein.
„Gibt es ein Problem, Lady Prioris?“, fragte Krüger. Ungefragt trat er direkt neben Antiochia, so nah, dass seine Schulter die ihre berührte, und drückte ebenfalls gegen die Falltür. „Sie lässt sich nicht öffnen.“, stellte er überflüssigerweise fest. Er sah Antiochia vielsagend an.
Sie wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, die ihn wieder auf das ihm gebührende Maß zurechtstutzte, als Geräusche von oberhalb der Falltür ihre Aufmerksamkeit erregten. Sie waren nicht sehr laut, kaum hörbar, aber dennoch eindeutig: Bolterfeuer, Schreie, außerirdisches Fauchen. Die Tyraniden griffen erneut an.
Antiochia versuchte, über ihr Komm Verbindung nach draußen zu bekommen, aber die steinernen Wände blockierten den Funk. Sie schlug gegen das geschundene Holz der Falltür, frustriert und wütend darüber, nicht in den über ihr tobenden Kampf eingreifen zu können oder auch nur wahrzunehmen, wie sich ihre Schwestern dort oben schlugen.
Die Schwestern in der Kolonne begannen bereits miteinander zu flüstern. Antiochia wusste, dass viele von ihnen jung waren, manche sogar zu jung, und dass Zuversicht du die Überzeugung, völlig vom Schutz des Imperators geborgen zu sein, in ihren Herzen noch nicht so fest verankert waren wie in ihrem eigenen. Sie durfte nicht länger zögern, wollte sie nicht eine Panik riskieren.
„Wenn wir keinen anderen Weg heraus finden sieht es schlecht für uns aus, Lady Prioris.“, bemerkte Krüger. „Die Tyraniden sind in diesem Gewölbe, wie ihr wohl wisst.“
„Reden sie keinen Unsinn, Krüger.“, murmelte Antiochia, während sie im Geist die Pläne der Kathedrale und ihrer unterirdischen Gewölbe durchging. „Es gibt noch einen anderen Weg hinaus, und wir werden ihn nehmen, um dann zu unseren Truppen außerhalb der Kathedrale zu stoßen.“
„Ihr sagt das nicht, um mich zu beruhigen, oder, Lady Prioris?“
Antiochia rang sich ein herablassendes Grinsen ab. „Ich würde sie nie beruhigen wollen, Krüger, denn dies hieße, sie in ihrer erbärmlichen Selbstverliebtheit zu bestärken. Wenn ich sterbe, so werde ich es für den Imperator tun, und wenn es sein Wille ist, dass mein Leben hier unten sein Ende findet, dann soll es so sein. Aber ich habe noch eine Mission in seinem Namen zu erfüllen.“ Sie wandte sich zum gehen, zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Entschuldigen sie mich jetzt, Hauptmann.“
Als sie an den jungen Schwestern vorbei ging, bemühte sie sich, Güte und Nachsicht in ihrem Blick Platz finden zu lassen. Die Sororitas erwiderten den Blick hoffnungsvoll und schlugen vor der Brust das Zeichen des Aquila.
„Imperator wach über uns...“, begann Antiochia zu singen, und die Schwestern stimmten ein. Ihre Stimmen hallten in dem engen, dunklen Gang wieder. Ganz so, wie der Ruf des Imperators zwischen den Sternen wiederhallte, dachte Antiochia.


@Sister of Battle:

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Himmlisch Avenger.. du übertriffst Dich selbst... die Idee mit der Locke ... grandios [/b]

Oh, danke, aber du hast mich ja erst auf die Idee gebracht, immerhin hast du angemahnt, dass ein kompletter Leichnam wohl zuviel des Guten wäre... Naja, ich hab dann halt einfach das Minimalste genommen und es zu einer gewissen Bedeutung aufgebauscht. Bei Ian Watsons Inquisitor-Romanen gab's übrigens auch mal so'n Planeten, auf dem abgeschnittene Zehennägel des Imperators in Stasis gehalten wurden, wenn mich meine Erinnerung jetzt nicht täuscht. 😀
Danke jedenfalls nochmal für die Inspiration.

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Jeder Space Marine würde solch ein Opfer ohne mit der Wimper zu zucken eingehen. Vielleicht übersteigt es wirklich den Horizont eines "einfachen Soldaten" zu verstehen worum es geht. [/b]

Ja, wahrscheinlich hast du sogar recht. Wenn man davon absieht, dass die SMs wahrscheinlich gar keine Imps neben sich dulden würden, wenn's um Reliquienbergung geht, weil sie dafür einfach viel zu stolz sind. Aber das Menschenleben bei 40k nicht viel bedeuten sollte jedem klar sein, das zeichnet nicht nur diese eine spezielle Prioris aus.
 
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und die Falltür selbst gab unter dem servoverstärkten Druck ihrer Hand nicht nach[/b]

Tja, da sieht man mal wieder was das für möchtegernSM sind, ne Servorüstung is halt nich alles 😛

Aber wieder sehr geil geschrieben, und ich finde Krüger is der beste


Stirb schnell Antiocha 😛