Und du glaubst doch nicht, dass ich tatsächlich ernsthaft mit jemanden diskutiere, der "rassengenetische" Mängel bei seinen Mitmenschen auszumachen glaubt.
Wieso? Gehörst du ner anderen Rasse an? Denn im Moment bist du der einzige dem ich Mängel unterstelle, v.a. in Sachen Kinderstube.
Der Rotationseuropäer ist wie die "mobile ethnische Minderheit" eine Schöpfung unserer lieben Ordnungshüter, denen die Begriffe fehlen, da sowohl sinti und roma als auch Zigeuner weger ihrer Verwendung in der NS zeit nicht benutzt werden dürfen.
Das sich jetzt Seiten wie PI&co drüber lustig machen ist doch irgendwie verständlich, aber für die selten dämliche Wortschöpfung können sie nichts.
Wenn wir es nicht tun, dann nicht, weil "Afrikaner keine 5min in die Zukunft planen", sondern aus puren Egoismus!
Bist du ein einziges mal in deinem Leben aus deinem ruhigen Örtchen oder wo immer du lebst rausgekommen? einmal in einem dritte Welt land gewesen? "Wir" tun genug, wirklich und ca. 90% davon ist schlicht verkehrt. Eines der Probleme ist, das die sich schon vollständig in eine Opferrolle eingelebt haben und darauf bauen das "wir" die Probleme schon lösen. Und den Rest versauen Privatinitativen. Herrlich sind immer Kleiderspenden für Afrika: zuerst machen sich mal die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen über die Säcke her, sortieren die Markenklamotten aus und schicken die zurück. in die Heimat. Der Rest wird dann auf lokalen Märken zu spottpreisen verramscht oder gleich verschenkt. Klingt toll, würde man damit nicht jede regionale Textilindustrie vernichten, einfach weil die damit nicht konkurrieren kann.
afrika wäre vermutlich besser dran wenn wir wirklich rein egoistisch wären und nicht versuchen würden zu helfen. Und die wenigen Formen von hilfe die tatsächlich was bringen sind dann meist in Europa nicht vermittelbar.
Beispielsweise eine sehr gute Freundin von mir war ein halbes Jahr in Südafrika und kam mit einem komplett neuen Weltbild zurück.
Oh ja. Semester Kapstadt öffnet jedem die Augen. Hab da auch zwei Komilitonen: der eine hat sein PJ dort gemacht, die andere war so nen Semester unten. Er ist ein relativ nüchterner Typ (Arzt eben) und musste schon schwer schlucken (wenn die Leute nicht mal begreifen was die diagnose AIDS bedeutet... sie, eher sozialromantisch veranlagt, hat das Semester nicht durchgehalten
Kuba ist der grösste Exporteur von Ärzten nach Lateinamerika und auch Afrika. Dieses kleine Land das selbst noch als Entwicklungsland zählt, macht erfolgreichere Entwicklungshilfe als das grosse und reiche Deutschland.
Guter Witz. Willst jetzt Ärzte exportieren oder wie? (Machen wir ja eh schon, in die Schweiz, aber das ist ein anderes Thema). ich mein erst erzählst du was von nachhaltigkeit und dann erwähnst du die größte, oberflächlische Show Aktion.
Was glaubst du bringt das langfristig genau? Nichts gegen Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen u.ä., in Krisengebieten macht sowas durchaus sinn, aber entwicklungstechnisch ist es sinnfrei.
Die Chinesen laufen Europa gerade den Rang ab, denn sie sichern sich auf breiter Front die Lieferung von Ressourcen aus Afrika. Projekte werden vor Ort von Anfang an unter Einbezug der lokalen Bevölkerung angelegt. Die Menschen dort werden von chinesischen Ingenieuren ausgebildet. China tut das sicher nicht aus humanitäen Gründen sondern aus purem Eigennutz, sie sind dabei nur nicht so gierig und beschränkt wie die alte Welt.
Witz Nr.2. glaubst du den Blödsinn wirklich? China zeichnet sich explizit dadurch aus absolut keine Fragen zu stellen, wenn der gegenüber liefert, und das wissen Despoten und Diktatoren sehr zu schätzen. Konkret heißt das China lässt unter Berufung sich nicht in "innere Angelegenheiten" einzumischen einfach den Check rüber wachsen. Europäische Staaten sind so unerhört und bestehen darauf das die Gelder ungefähr zweckgebunden verwendet werden und nicht etwa um damit innere Konflikte militärisch zu lösen. (So geschehen vor 2 jahren im Sudan, man hat sich auch artig bei China bedankt)
Nicht mehr topaktuell das Interview, aber eine der afrikanischen Stimmen die es mal ganz direkt anspricht:
http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3...8FAEAB11891185C79F~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Sie sind teilweise hoch gebildet und haben einfach keine Perspektive in ihren Heimatländern, wollen aber auch nicht einfach davon laufen.
Auch so ein Mythos, die gut ausgebildeten Wirtschaftsflüchtlinge. Gibt es natürlich, insbesondere wenn irgend ein Regime sich seiner Eliten entledigen will (z.B. iranische Revolution) aber der Regelfall sieht anders aus: ein fähiger, sagen wir mal libyscher, Arzt wird im Regelfalle auch in seiner Heimat ein auskommen finden das sein überleben sichert. Das ist ja das gute an Fachleuten: man braucht sie. Die mit der geringsten Perspektive sind auch in diesen Ländern diejenigen mit den schlechtesten Qualifikationen.
Sie planen eben nicht nur 5 Minuten in die Zukunft, sondern riskieren ihr eigenes Leben und stellen sich gegen Machthaber die über Waffen verfügen die sicher nicht in Afrika hergestellt worden sind
Stimmt primär aus Russland und von deinem "Vorzeigeentwicklungshelfer" China.
Ansonsten würde ich mit der euphorischen Bewertung der arabischen Aufstände mal bis zum Ende warten: die Medien finden das zwar grade ganz toll, aber grade deswegen sollte man davon ausgehen das dem nicht so ist.
Beispielsweise könnte es gut sein das in Libyen grade ein kleiner Genozid stattfindet: nicht vom bösen Gaddafi ausgehend, sondern von den netten Rebellen, die unter dem Vorwand "schwarzafrikanische Söldner Gaddafis" zu "bekämpfen" grade ein paar kleinere ethnische Minderheiten um die Ecke bringen. (die Einschätzug stammt nicht von mir, sondern von Gunnar Heinsohn in der Faz letzte Woche (Printausgabe))
Erfolgreiche Entwicklungshilfe fusst immer in der Hilfe zur Selbsthilfe. Nicht einen Brunnen bauen sondern den Leuten beibringen wie man einen Brunnen baut. Und zwar nicht mit Baumaterial aus Europa sondern mit Baumaterial und Mitteln vor Ort. In diesem Bereich gibt es auch kleine, private, vielleicht auch ein paar staatlich geförderte, deutsche Projekte die gute Ergebnisse erzielen.
Prinzipiell hast du recht, nur praktisch funktioniert auch das leider nicht. Dass das Baumaterial verhöckert wird, ist noch das harmloseste. Den Leuten fehlt eine grundlegende ökonomische Kultur, das muss man ihnen vermitteln.