Vitamin A Genreis, was ist davon zu halten?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Das Problem mit der Wissenschaft und Wirtschaft ist doch aber nicht allein ein Imageproblem. Es ist ein tatsächliches Problem. Zunächst einaml darf man nicht auf den Trichter kommen, " die konzerne" wären denkende fühlende Wesen, die aus Boshaftigkeit so handeln. Die Handlungen der Konzerne sind die Summe von Einzelentscheidungen auf unterschiedlichsten Ebenen, wo der Einzelne nur schwer bis überhaupt nicht die vollen konsequenzen seines Handelns erkennen kann. Wenn also aus dem Handeln von Konzernen sich gesellschaftliche Probleme ergeben, ist es notwendig, gesellschaftlich, also durch Gesetze dagegen zu steuern. dazu bedarf es aber einer politischen klasse, die sich nicht die Sichtweise der Konzerne zueigen macht. Denn diese Sicht ist die Froschperspektive.

Und auch im wissenschaftlichen Bereich ist das ein Problem. Warum sollten Konzerne Forschungsgelder für Forschung ausgeben, die ihren Geschäftsinterssen widersprechen? Und auf der Seite der Wissenschaftler ergibt sich aus der Drittmittelvergabe eine vile subtilere Einengung des Wahrnehmungshorizontes. Wenn nämlich vornehmlich Studien publiziert werden, die im Auftrag der Wirtschaft angefertigt wurden, weil dort das meiste Forschungsgeld vorhanden ist, schlägt sich das auch in der Forschungsdiskussion nieder. Dann werden bestimmte Standpunkte und Ergebnisse garnicht mehr veröffentlicht oder entsprechende Studien entfallen gleich ganz. Es bildet sich also zu bestimmten Themen ein Forschungskonsens, der sich nicht echter fundierter Kritik stellen muss, weil sie nicht unternommen wird. Ein Beispiel? Die Forschung zu ADHS und der Verabreichung von Ritalin. Das Gros der diesbezüglichen Forschung wird von der Pharmaindustrie finanziert, was zur Folge hat, dass andere Forschungsansätze, die sich z,B. mit grundsätzlich mit den Diagnose verfahren auseinandersetzen, nur stiefmütterlich behandelt werden. Das hatte z.B. die Folge, dass in den letzten Jahren die Verschreibung von Ritalin geradezu explodiert ist. Nun ist gewiss ADHS keine von der Pharmaindustrie erfundene Krankheit. Aber die Häufigkeit der Diagnose wirft Fragen auf. Nicht nur in Bezug auf die Diagnostik, sondern auch in Bezug auf die Gesellschaft und die Anforderungen, denen Kinder heute ausgesetzt sind.

Ähnlich ist es mit der Gentechnik. Sie kann zwar die Frage danach beantworten wie es möglich sei, widerstandsfähigere und/oder ertragreichere und / oder gesündere nahrhaftere Pflanzen zu züchten. Das ist zweifellos eine wichtige Frage. Sie verdrängt aber andere Fragen in diesem Zusammenhang. Z.b. die Frage, wie man möglichst viel landwirtaschaftliche Nutzfläche unter lokalen Umständen in den Drittweltländern erhalten kann oder wie man dortige an die klimatischen Bedingungen und Bodenbeschaffenheiten und Ressourcen die traditionellen Anbaumethden verbessern kann. Oder wie die verteilung von landwirtschaftlciher Nutzfläche organisiert ist oder welche Rolle Agrokonzerne dort spielen. Und so weiter und so fort. Die Gentechnik wird nicht die Wunderpflanze hervorbringen, die all diese Probleme löst. Es kann aber durchaus passieren, dass eine vielleicht auf den ersten Blick innovative Idee sich als Hemmschuh erweist, die vielleicht sogar die Problem dort verschärft. Stichwort Landgrabbing. Stichwort Tierfutterproduktion auf Anbauflächen ,die vorher der Ernährung der lokalen Bevölkerung dienten oder noch schlimmer, die Umwandlung von landwirtschaftlicher Nutzfläche für die Ernährung in solche für die Produktion von Biokraftstoff.

Also nochmal Konzerne haben Geschäftsinteressen, was nicht per se verkehrt ist. Diese Geschäftsinteressen könne den Interessen der Allgemeinheit entgegenstehen, auch ohne dass sich die Verantwortlichen der Konzerne dessen bewusst sind. In diesem FAlle müssen Gesetze dafür sorgen, dass diese der Allgemeinheit schädlichen Interessen eingedämmt werden. Dazu müsste aber erst mal der Einfluss der Lobbygruppen auf die Politik verringert werden, wogegen sich die politische Klasse in Deutschland mit Händen und Füßen wehrt. Daraus resultiert ein fundamentales Misstrauen gegenüber politischen und wirtschaftlichen Führungsgremien, welches ein Einfallstor für Verschwörungstheoretiker ist.

Wie jetzt weiter? Ich weiß es nicht. Machen wir Revolution? ( War n Scherz)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn nämlich vornehmlich Studien publiziert werden, die im Auftrag der Wirtschaft angefertigt wurden, weil dort das meiste Forschungsgeld vorhanden ist, schlägt sich das auch in der Forschungsdiskussion nieder. Dann werden bestimmte Standpunkte und Ergebnisse garnicht mehr veröffentlicht oder entsprechende Studien entfallen gleich ganz.

Kleine Ergänzung:
Für Konzerne ist es im Grunde auch günstiger, Studien bei Forschungseinrichtungen in Auftrag zu geben. Sofern die nach TVL bzw. vergleichbaren Tarifen bezahlt werden sind die Personalkosten sehr überschaubar und im Normalfall auch niedriger als wenn bspw. Konzerneigene Forscher da was machen müssten. Die generieren in Produktion gleich direkten Mehrwert 😀

Im Zusammenhang mit dem ganzen Drittmittelzeugs, was derzeit immer mehr in Mode kommt, ist das schon bedenklich... Ist schon fast wieder ein Fall von 'gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht'...

Des weiteren weisen Studien von einer Forschungseinrichtung einen etwas höheren Stellenwert auf als vergleichsweise vom Konzern (weil dem ja immer gleich böses unterstellt wird / ein Konzern will verkaufen, von daher ist er natürlich interessiert, sein Produkt so gut wie möglich erscheinen zu lassen. Jeder, der was anderes annimmt ist mindestens sehr naiv...).
 
Zunächst einaml darf man nicht auf den Trichter kommen, " die konzerne" wären denkende fühlende Wesen, die aus Boshaftigkeit so handeln. Die Handlungen der Konzerne sind die Summe von Einzelentscheidungen auf unterschiedlichsten Ebenen, wo der Einzelne nur schwer bis überhaupt nicht die vollen konsequenzen seines Handelns erkennen kann.

So nicht ganz richtig. Ein Konzern / Firma hat immer eine Unternehmenskultur. Leider ist diese heutzutage meistens: Du machst was du gesagt kriegst oder du fliegst. Und wenn es schiefgeht baden die Befehlsempfänger den Sch.. aus und das Management kriegt Millionen als Abfindung (wenn es überhaupt zur Verantwortung gezogen wird). Nehmen wir doch mal das Beispiel Ackermann / Deutsche Bank. Der gute Jo ist eigentlich ein ganz netter Mensch, aber er kann ab und zu den Mund nicht halten und seine PR Abteilung hat wenig bis Null Skill das wieder gereade zu bügeln.

Der CEO ist immer das Gesicht der Firma und er steht letzten Endes unter Feuer wenn das "Team" Mist baut. Ist der CEO nun ein Scharlatan, färbt das auch auf den Rest des Unternehmens ab. Letzten Endes bedeutet dies aber das der CEO als Vorbild eine verantwortungsvolle Unternehmenskultur kultivieren muss damit Whistleblowing gar nicht erst eine Chance hat. Auch ist es wesentlich sympathischer wenn Firma XY sagt das sie Mist gebaut haben und XY verbessern damit so etwas nicht mehr vorkommt. Die Alternativen sind 1. Whistleblower und 2. das Leugnen von Fehlverhalten bzw das Ablehnen von Konsequenzen daraus.

Darüber hinaus gibt es in der Wirtschaftswissenschaft verschiedene Theorien welche "die Firma" als corporate citizen sehen welcher sowohl gesellschaftliche Rechte als auch Pflichten hat.
 
Ich plädiere ja eigentlcih eher dafür, dass z.B. die Praxis beendet wird, dass Forschung und Entwicklung seitens der Industrie an die staatlichen Hochschulen ausgelagert wird. Das heißt, wenn ein Unternehmen eine Produkt entwickeln will und dafür wissenschaftliche Expertise benötigt, dann soll es gefälligst auch ein eigenes Forschungsinstitut dafür unterhalten. Die staatlichen Hochschulen sollen Grundlagenforschung, und nur Grundlagenforschung betreiben, deren Erkenntnisse dann auch der zahlenden Allgemeinheit unentgeltlich zur Verfügung stehen sollen. Damit wird auch verhindert, dass sich auf Seiten der Forschung Interessenkonflikte ergeben. Und die industrie kann sich so ihrerseits darauf konzentrieren, mittels der Erkenntnisse der Grundlagenforschung neue Produkte zu entwickeln. Es ist doch so, dass die Länder und der Bund die Mittel für Universitäten künstlich verknappen und so erst den Zwang für die Hochschulen erwirken, Drittmittel einzuwerben. Es ist auch nicht bloß ein Problem der Wahrnehmnugseinengung, sondern auch ein ungeheurer Aufwand, der von der Forschung abhält, wenn jedes Forschungsprojekt erst mühselig beworben werden muss und 500 Seiten Paper, die die Arbeit eines halben Jahres darstellen, dann bei den Stiftungen oder konzernen direkt in die Ablage P wandern, wenns dumm läuft.

@ Coolguy, du widersprichst mir doch garnicht mit deiner Aussage. Ich bin der Meinung, dass z.B. die Bänker der Deutschen Bank sich über die Unredlichkeit und die Probleme, die ihre Geschäftspraktiken oder sogar einfach die Größe ihres Unternehmens, garnicht bewusst sind, weil sie außerhalb des Unternehmnes auftreten und in der Firma nur ihresgleichen arbeiten. Du hast schon recht, die unternehmneskultur prägt die Mitarbeiter und sorgt dafür, dass nur Leute mit dem entsprechenden Habitus in entsprechende verantwortungsvolle Positionen gelangen. Das geht meines Erachtens auch garnicht anders. Die Frage ist nur, ob Leuten wie denen der Deutschen Bank sovile Einfluss auf die Gesellschaft zugestehen sollte. Wir haben überhaupt zuviel Einfluss von Leuten aus der Wirtschaft. Das ist nicht etwa ein Prblem, weil das alles böse Heuschrecken und Raubtierkapitalisten wären, sondern weil diese sogenannten Wirtschaftsfachleute einen eingeschränkten Blick auf die gesamtwirtschaftlcihen Zusammenhänge haben. Es ist fatal, wenn man, wie es heutzutage häufig geschieht, von der Führung eines Unternehmens auf eine Volkswirtschaft schließt. Daher kommen solche unsinnigen Aussagen, wie etwa Geld würde vernichtet werden oder Jubel über die Exportweltmeisterei, die man auch als Importdefizit bescheiben kann. Nur weil etwas aus Sicht eines Unternehmnes sinnvoll ist, weil es Gewinnsteigerung verspricht, heißt das noch lange nicht, dass daraus auch ein Mehrgewinn für die Volkswirtschaft entsteht. Aber ich glaube, ich brauche da bei dir nicht zu agitieren.
 
Die Konzerne sind aber Teil der Gesellschaft.

Vielleicht die Mitarbeiter. 😉 Vor allem glänzen die Konzerne aber meist durch viele Briefkästen in allen Herren Ländern, Tochter- und Scheingesellschaften, auf welche dann ihre "gesellschaftlichen" Abgaben und Pflichten aufgeteilt werden.

Mal ehrlich. Die ganze Diskussion wird bald eh hinfällig sein, wenn das Freihandelsabkommen durchgewunken wird... und die Öffentlichkeit / Gesellschaft ähnlich pennt wie beim ESM. Dann haben die Konzerne bald nicht mal mehr theoretisch oder wenigstens moralisch den Anstrich der Gesellschaft, sondern sind mit souveränen Staaten gleichzusetzen, die ihre Chlor-Hühnchen endlich ohne jede Rücksicht auf nationale Gesetzgebung auf uns Verbraucher loslassen können, und zur Krönung auch noch die Superbefugnisse erhalten, uns notfalls auch zu verklagen/aufzuzwingen was wir als Gesellschaft ablehnen, etwa wenn wir einzelne Konzerne durch unser Verhalten (siehe Amazon Kündigungswelle) schaden.
Ganz vorne dabei wieder mal... Monsanto...... welche die gesellschaftliche Meinung (Mehrheitlich Ablehnung von Gentechnik) doch einen Feuchten interessiert...

Aber davon weiss ja niemand etwas. Das wird in den Medien schön totgeschwiegen, und auch das gerade unsere neue GroKo bei dem Thema richtig Gas gibt...

Da muss man schon ne französische Zeitung wie Lea Monde lesen, um überhaupt im Bilde zu sein.

Man darf ja den Leuten vor der Europawahl bloss keine Angst machen, oder sie dazu bringen Piraten oder gar ne AFD zu wählen, die solchen Themen einen Namen geben, und vielleicht auch verhindern. Aber solche werden dann lieber medial als Gurkentruppe oder verkappte Naz.is diffamiert...

Statt uns die Gefahr aber bewußt zu machen, füttern unsere Medien uns lieber mit Veggieday, Maut... Demokratiefeindlichkeit von Mitgliederentscheiden... und noch solchen Maulwürfen beim FC Bayern. Natürlich immer gleich verbunden mit der einzig richtigen Meinung zu dem jeweiligen Thema, gesiebt durch unsere Slomkas, Jauchs und Illners, die das ganze mundgerecht vorkauen. Wohl bekomms!
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich müssten die Chlorhühner euch doch zuspielen 😉. Bei jedem Lebensmittelskandel der letzten 15 Jahre, stieg das Interesse an Bio- und lokalen Produkten. So konnten diese doch auch erst in die normalen Supermärkte und Discounter kommen, wo sie vorher nur in kleinen Bioläden zu kaufen waren.

Cywor, du malst da auch ein etwas zu negatives Bild. In den deutschen Medien (dem ÖR Fernsehen) wurden die Chlorhühner schon mehrfach erwähnt (innerhalb der letzten Wochen) und ich bin mir sicher, dass bei einem Abschluss des Freihandelsabkommen die Sendungen wie Monitor, Panorama und andere voll damit sein werden. Man könnte dann zwar denken, dass das Kind schon in den Brunnen gefallen wäre, dem ist aber nicht so. Dich wird auch weiterhin niemand zwingen Chlorhühner zu kaufen, es wird weiterhin Alternativen geben, weil eben der Markt für diese Alternativen vorhanden ist. Das ist wie mit den GMO, niemand will dich zwingen GMO zu essen, auch bei einer Ausweitung von GMO, wird es immer die Alternativen geben, solange eine Nachfrage nach Alternativen vorhanden ist, wird sie jemand produzieren! Selbst wenn jeder Bauer der konvetntionelle Landwirtschaft betreibt zu 100% GMO Sorten anbaut, wird es weiterhin die Biobauern geben, die ihre Sorten anbauen, ja wegen der großen Abwehrhaltung gegen GMO dürfte sich die Anzahl der Biobauern sogar erhöhen (wobei ich hier Biobauer mal etwas weiter begreifen möchte, ich meine auch die Bauern, die nicht unbedingt die strengen Bio-Vorschriften erfüllen, deshalb kein Siegel bekommen, aber eben trotzdem auf gewisse Standards wert legen, jene Standards die Cywor oder coolguy von ihren Nahrungsmitteln wünschen).
 
oh da gibtrs noch ganz andere Sachen, wie etwa in der Geschichtswissenschaft, wo man teilweise auf Quelleneditionen aus dem 19.Jh. angewiesen ist, die unter ganz anderen Fragestellungen als in der heutigen Forschung erstellt wurden. Dadurch sind die zwar nicht nutzlos, aber in ihnen sind Quellen noch nicht erschlossen, die für heutige Forschung vielleicht relevant sein könnten. Und warum? Keine Forschungsgelder. An der hiesigen Unibibliothek raufe ich mir regelmäßig die Haare aus, dass relevante Zeitschriften irgendwann nicht mehr weiter erworben wurden, so dass man an bestimmte Aufsätze nur rankäme, wenn man die Katze im Sack kauft und sich die für teueres Geld im Internet runterlädt. Oder solche Zeitschriften sind überhaupt nicht erst abboniert worden. Kurz und knapp, es fehlt überall an Geldern.
 
Was laut einiger Kollegen mit nicht wenig Projekt- wie Forschungserfahrung wohl eher Regel denn Ausnahme sein soll...
Passiert halt. Kann auch an der Uni passieren, wenn du keine Zeitschrift findest, die dich publiziert.

wenn man die Katze im Sack kauft und sich die für teueres Geld im Internet runterlädt

Es ist fantastisch, was Zeitschriftenartikel kosten. 30 Euro und mehr wie nix. Wenn man dann auch noch bedenkt, dass viele Zeitschriften überhaupt nichts publizieren, wenn der Publizierende kein Geld mitschickt, wird es noch lächerlicher. Da fehlt es aber nicht an Geldern, sondern daran, dass Wissen, das eigentlich kostenlos oder zumindest billig verfügbar sein sollte, hinter Paywalls versteckt wird. Man muss dabei immer im Hinterkopf behalten, dass peer reviewer, die ja nun die meiste Arbeit machen, im Allgemeinen für lau reviewen.
 
@ NGF, das wäre tatsächlcih der Fall, wenn jeder soviel Geld zur Verfügung hätte, dass er bewusst eine Wahl treffen könnte. Aber erstens ist es so nicht, sprich, diejenigen die kaum Geld tzur Verfügung haben w,werden quasi gezwungen , sich vergiften zu lassen(um es mal auf die Spitze zu treiben) und zweitens sollte es meiner Meinung nach auch garnicht nötig sein, ständig jede Kaufentscheidung bewusst und abwägend fällen zu müssen. Mir reicht es, dass es z. B. Brot gibt. ich brauch nicht zehn verschieden Sorten, von denen die Hälfte radioaktiv verstrahlt ist, ein bis zwei Sorten von kleinen Negerkindern in Afrika mit blutigen Fingern handgeknetet wurden und vielleicht eines schlicht und ergreifend mit unbedeknlichen Zutaten und unter gerechter Entlohnung der Arbeiter hergestellt worden ist. Soetwas muss über Gesetze geregelt werden, die auch durchgesetzt werden. Das dem Verbraucher aufzubürden, hieße, dass dieser in Zukunft ausschließlich damit beschäftigt sein wird um seines Seelenheils willen vor jedem Kauf die Produktinskette zu recherchieren. Das ist auch der Trugschluss, dem die Grünen aufsitzen, wenn sie von den Verbrauchern mehr Verantwortungsbewusstsein einfordern. Und hier gebe ich SdK ausdrücklich recht, wenn er von Ökoablasshandel spricht. Was Anderse ist es nicht. Diejenigen, die es sich leisten könne, tun dies nicht selten um zu zeigen, seht her, ich bin ein besserer Mensch weil ich mich ganzheitlich und umweltbewusst ernähre, ohne dabei übrigens umweltschädliche Herstellung aus der Welt zu schaffen.
 
Diejenigen, die es sich leisten könne, tun dies nicht selten um zu zeigen, seht her, ich bin ein besserer Mensch weil ich mich ganzheitlich und umweltbewusst ernähre,

Die kaufen dann auch ein Elektroauto. "Seht her, meine Emissionen finden woanders statt und die 350 Kilo Batterien aus China, die ich ständig mit rumschleppe und die nach 20% ihrer nominellen Ladezyklen getauscht werden müssen, ignorier ich jetzt mal. Dafür war's auch nur dreimal so teuer wie euer Kleinwagen, ihr Bauern. Außerdem esse ich Bioäpfel aus Neuseeland."
 
@ NGF, das wäre tatsächlcih der Fall, wenn jeder soviel Geld zur Verfügung hätte, dass er bewusst eine Wahl treffen könnte.
Zu dem alten Zustand werden wir wohl nicht mehr zurück kommen. Alleine weil diese Hilfsmittel nötig sind um eine moderne Gesellschaft mit Nahrung zu versorgen. Chlorhuhn wird nicht deshalb so produziert, weil die bösen Konzerne daraus einen Vorteil ziehen wollen, sondern weil das Chlor als Desinfektion gegen Salmonellen gedacht ist. Könnten sie sich das Chlor (und somit Geld) sparen, wären sie sicher nicht dagegen abgeneigt, darauf zu verzichten. Zudem stehen sich da Vernunft und Emotion oftmals gegenüber. Normalerweise sage ich zum Beispiel, dass ich es schlecht finde, wenn so viel Brot weggeworfen wird, weil die Discounter und Supermärkte die Bäcker dazu zwingen, die Regale bis Ladenschluss immer mit allen Sorten zu füllen. Auf der anderen Seite bin ich total genervt, wenn um 18:00 (der Laden hat bis 20:00 geöffnet) nicht mehr das Gebäck vorhanden ist, welches ich mir kaufen wollte. 😉
 
Die Frage die man sich auch erst mal stellen muss: Ist das Chlorhuhn wirklich Gesundheitsgefährdend, oder handelt es sich um unnötige Panikmache?

Ich als Laie sehe da, dass Chlor als Desinfektionsmittel gegen Salmonellen genutzt wird und weiß, dass das Badewasser in Schwimmbädern auch Chlor enthält, zu gleichem Zweck, der Desinfektion. Jetzt käme die Frage nach der Dosis, der unterschiedlichen Wirkung von Chlor im Magen (gegessenes Huhn) und Chlor auf der Haut (Wasser im Schwimmbad) und die Frage danach, ob von einem von beiden eine echte Gefahr für die Gesundheit ausgeht.
 
@ NGF ich bin nicht genervt, wenn es 1800 kein volles Sortiment an Gebäck mehr gibt. Das heißt ein Großteil der Kundschaft ist schon darauf konditioniert, quasi zu jeder unmöglichen Tages und Nachtzeit ihre Konsumwünsche zu befrioedigen. Als ehemaliger DDR Bürger sehe ich das aber nicht allzueng. Ich weiß, dass Sclangestehen erlernbar ist. Aber hier tut sich doch die Frage auf, warum denn alle Welt meint zu jedenr unmöglichen Tageszeit einkaufen gehen zu können. Bestimmt ist es auch hier und da Gedankelosigkeit, aber ich denke eher, es ist die Entgrenzug der Arbeitszeiten. Warum sollte jemand, der auch Samstags arbeitet, nicht auch einkaufen gehen dürfen, oder jemand, bei dem erst 1800 der Hammer fällt? In bestimmten ländlcihe Gegenden ist es noch so, dass man Sonntags keine offenen Geschäfte hat, auch keine Bäcker. Da besorgt man sich die Dinge des täglichen bEdarfes eben nicht auf den letzten Drücker. Es ist das Wechselspiel zwischen Kunde un Anbieter. Ich bin mir sicher, es würde für die Geschäfte kaum Einbußen bringen, wenn es wieder eingeführt würde, dass Sonntags grunsätzliche keine Geschäfte aufhaben dürfen und Samstags nur bis Mittag. Dafür würden sie wahrscheinlich einen höheren Umsatz an anderen Tage haben. Es ging früher und würde auch wieder klappen.
 
Dafür würden sie wahrscheinlich einen höheren Umsatz an anderen Tage haben. Es ging früher und würde auch wieder klappen.

Früher sind auch Hausfrauen einkaufen gegangen, denen es egal war, dass der Laden 15 Minuten vor Feierabend zugemacht hat, weil die den ganzen Tag einkaufen konnten. Wenn man also die Länge der Öffnungszeiten begrenzen will, muss man das Zeitfenster ändern. Wer hat schon was von ner 8-17-Uhr-Öffnungszeit?
 
@ NGF ich bin nicht genervt, wenn es 1800 kein volles Sortiment an Gebäck mehr gibt.

Es ging früher und würde auch wieder klappen.
Ich sprach ja auch von mir selbst, dass ich genervt sei, nicht von dir! 😉

Das ist eben die Frage, ob das Zurück wirklich geht und wenn ja, zu welchen Bedingungen. Ich halte es für nicht durchführbar. Selbst wenn der Kunde es nicht selbst so wollte, sondern konditioniert worden ist, stellt er nun diese Ansprüche. Solange wir also keinen Staat wollen, in dem die Politik den Unternehmen vorschreibt, wann sie welche Ware in welchem Umfang anbieten darf und wie viel sie wegwerfen dürfen, werden die Unternehmen die Bedürfnisse der Kunden befriedigen. Ich selbst möchte jedenfalls nicht in einem Staat leben, der diese Dinge vorschreibt. Es ist uns dank des technischen Fortschritts möglich geworden, eine Überproduktion zu haben, so dass die Regale immer voll sein können und der Rest weggeschmissen werden kann. Etwas das 1960 so noch nicht möglich war. Das heißt nicht, dass ich gegen jegliche Veränderung bin. Ich bin zum Beispiel dafür, dass sich beim Mindeshaltbarkeitsdatum etwas ändert (von der Beschriftung der Ware hin zu den Köpfen der Verbraucher), weil viel zu viel Nahrung weggeschmissen wird, die nicht verdorben ist. Ich bin aber nicht dafür, dass der Staat dem Supermarkt vorschreibt, dass dieser nur das ins Regal stellen darf, was nach Auswertung von Statistiken auch wirklich verkauft wird.
 
@NGF: Es geht nicht um Chlorhühner (habe ich einfach als Beispiel herausgepickt) sondern um die Bevormundung der Allgemeinheit durch einen Konzern, der mit den entsprechenden Regularieren einfach möglich gemacht wird.
Den Punkt müßtest Du eigentlich nachvollziehen können, oder? Im Grunde ist ja die Allgemeine Ablehnung von Chlorhühnern oder Gentechnik nichts anderes, nur das diese letztlich soviel Druck auf Politik etc. ausübt, das die Technologien eben sehr stark auf unserem Boden gebremst werden. Es ist aber im Sinne einer Demokratie entsprechend der Mehrheitsmeinung zu agieren. Der umgekehrte Fall - also Konzerninteressen über den Allgemeinwillen zu heben ist eben wie gesagt, einfach nur Bevormundung.
 
Es ist doch keine Bevormundung, solange es noch Alternativen gibt. Solange ein Konzern kein Monopolist ist und einem jegliche Wahrfreiheit genommen wird, ist das Jammern auf hohem Niveau. Wenn die Mehrheit kein GMO/Chlorhühner/Wasauchimmer will, eine Minderheit aber schon, kann es in einer Demokratie auch ein Kompromiss sein, der Minderheit trotzdem einen Zugang zu diesem Gut zu ermöglichen. Die Mehrheit braucht dann nicht zu klagen, solange sie selbst eben nicht gezwungen worden ist, nun auch diese Produkte zu kaufen, sondern weiterhin auf ihre Alternativen zugreifen kann. Es ist auch nicht der Konzern, der uns bevormundet, sondern eben der Staat, der dem Konzern erst die Möglichkeiten eröffnet. Wenn sich die Politik zu stark von Konzernen beeinflussen lässt, muss man eben andere Politiker wählen. Dass Letzteres wahrscheinlich nichts nützt, da es nur allzu menschlich ist, dass sich jegliche Politiker beeinflussen lassen, ist dann eine traurige Analyse, der nur schwer entgegen zu wirken ist. Man könnte sagen, der Wähler ist selbst schuld, wenn er die Leute wählt, die die Mehrheitsmeinung missachten, dass die Konzerne versuchen das für sie maximal Mögliche heraus zu holen, sollte doch klar sein, denen mache ich daraus dann keinen Vorwurf, hätte ich ein eigenes Unternehmen (und wäre es auch ein noch so kleiner Betrieb) würde ich doch nichts anderes probieren.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.