Vitamin A Genreis, was ist davon zu halten?

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@coolguy: Da bringst du erneut was durcheinander (war so in der Diskussion schon mal vorgekommen). Golden Rice hat nichts mit den "bösen Konzernen" zu tun, deshalb müssen diese Menschen, die den Golden Rice erforschen, sich diesen Schuh auch nicht anziehen und auch nicht das ausgleichen, was die Konzerne verbockt haben. Sie stehen da in keiner Bringschuld, das Image der Gentechnik aufzubessern. Bzw. sie tun gerade dies, indem sie GMO nutzen um etwas Gutes zu tun, anstatt Profit damit zu machen und grenzen sich somit von den Konzernen ab. Das ist doch schon eine Imageaufbesserung der GMO, aber eben nicht der Konzerne, da die Konzerne den Golden Rice nicht erforschen. Ich werde auch nicht dir als Wirtschaftswissenschaftler die Wirtschaftskrise ankreiden und dich dazu auffordern da das Image wieder aufzubessern. Wenn du für dich ein gutes Projekt hast, dann nehme ich dich nicht in Sippenhaft für die vielen Fehler die andere gemacht haben.

Ansonsten denke ich auch, dass wir Risiken eingehen müssen. Du hattest vor ein paar Wochen mal als Quelle gegen den Golden Rice eine Unterschriftensammlung von Biologen gepostet, die sich konkret gegen die letzten Tests, wo Menschen den Reis zu sich nehmen, ausgesprochen haben. Ich kann diese Ängste durchaus verstehen, aber ebenso wie bei Medikamententests am Menschen, muss man eben irgendwann mal handeln und das Restrisiko eingehen, damit am Ende etwas Gutes dabei heraus kommt. Anders geht es nicht. Es wäre wahrscheinlich genauso gemeckert worden, wenn er am Ende zugelassen worden wäre, ohne eine Studie am Menschen. Oder wenn man den Menschen anstatt des Golden Rice Vitaminpräparate geben würde, diese wurden letztendlich auch am Menschen getestet.
 
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Ich denke mit der These das jede Firma ihre Leichen im Keller hat liege ich nicht allzufern von der Wahrheit.

Die Wirtschaftskrise ist aber in der Tat einigen Wissenschaftlern und "Raubtierkapitalisten" anzulasten.

Da bringe ich nichts durcheinander und glaub es oder nicht die Wirtschaftskrise und die Verhaltensweisen von Konzernen haben allesamt dieselben Ursachen. Dies muss kritisch hinterfragt werden. Es wird niemand "für umme" arbeiten aber es gibt Wege den finanzoellen Gewinn mit Sozialgewinn zu verbinden. Paradoxerweise sind hier auch Großkonzerne vorne. Von denen die das vorantreiben sind auch einige nicht 100% koscher aber es ist ein Anfang.
 
Wobei ich mir nicht anmaße eine (und die korrekt) Antwort zu haben. Du siehst das korrekt. WO sollte man aufhören?
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Eben, ich weiß es auch nicht, aber warum sollte ich dann aufhören?

Vitamin A ist nichts anderes als eine Medikation. Der Effekt auf die Bevölkerung sollte gleich bleiben, ob sie es nun selber im Reis aufnehmen oder als Tabletten schlucken. Und wenn du dir die Bevölkerungsentwicklung seit dem Einsatz von Antibiotika und Impfungen anschaust, dann fällt auf, das die Bevölkerungszahl danach schlichtweg explodiert ist. Familienplanung ist sicherlich der richtige Schritt, aber bei einer hohen Sterblichkeit und kompletter Abhängigkeit von deinen Kindern als Altersvorsorge, wem willst du denn verbieten "mehr vorzusorgen".
 
Ich denke mit der These das jede Firma ihre Leichen im Keller hat liege ich nicht allzufern von der Wahrheit.
Sicher, aber das ist für mich kein Grund ein positives Projekt abzulehnen. Selbst wenn die Schöpfer von Golden Rice auch so ihre Leichen im Keller haben: wenn am Ende der Kleinbauer keine Lizenzgebühren zahlt und die Saat beliebig kreuzen darf und zudem der Vitamin A Mangel gelindert wird, dann kann ich da ein Auge zudrücken, wenn diese Herren auch einen Vorteil davon haben. Das kann ich zum Beispiel auch bei Bill Gates, der sich mit seinem Engagement eigentlich nur von den Vorwürfen und dem Imageverlust damals Ende der 90er frei kaufen wollte, solange dieses Geld auch Gutes auf der Welt bewirkt, soll mir das recht sein.
 
Nicht ablehnen, aber kritsich(er) hinterfragen.
Da werden wir uns nicht mehr einig werden. Mir reicht die aktuelle Intensität der Kritik aus, bzw. ist sie zu stark (als Ablehnung empfunden) und unterdrückt lokal zu viel in diesem Fachbereich der Biologie, weil von den Konzernen auf die Universitäre Forschung geschlossen, alles über einen Kamm geschoren wird. Viele Leute verbinden mit GMO ausschließlich Monsanto, wissen gar nicht, dass auch Universitäten forschen, weil letztere medial überhaupt nicht präsent sind. Wann gab es denn das letzte Mal im Fernsehen oder der Tageszeitung einen Bericht über GMO, der nicht irgendwie mit Kritik an Monsanto zu tun hatte? Ich kann mich daran nicht erinnern.
 
Da werden wir uns nicht mehr einig werden. Mir reicht die aktuelle Intensität der Kritik aus, bzw. ist sie zu stark (als Ablehnung empfunden) und unterdrückt lokal zu viel in diesem Fachbereich der Biologie, weil von den Konzernen auf die Universitäre Forschung geschlossen, alles über einen Kamm geschoren wird. Viele Leute verbinden mit GMO ausschließlich Monsanto, wissen gar nicht, dass auch Universitäten forschen, weil letztere medial überhaupt nicht präsent sind. Wann gab es denn das letzte Mal im Fernsehen oder der Tageszeitung einen Bericht über GMO, der nicht irgendwie mit Kritik an Monsanto zu tun hatte? Ich kann mich daran nicht erinnern.


Ich auch nicht, aber das liegt daran, dass ich die "gängigen" Medien nicht konsumiere.

Eine Einigkeit wäre auch kontraproduktiv. Wir brauchen offene Forschung nach allen Richtungen. Fixierung auf eine "Ideologie" wäre fatal.

Die meisten Menschen aber nehmen kritiklos alles hin was ihnen von Bohlen und Google als Wahrheit verkauft wird. Siehe Generation Google: Nordpol als skandinavisches Land...unfassbar.
 
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Eine Einigkeit wäre auch kontraproduktiv. Wir brauchen offene Forschung nach allen Richtungen. Fixierung auf eine "Ideologie" wäre fatal.
Das ist es ja leider, was ich hier bemängele. Auch wenn du das für übertrieben halten magst, hier bei mir in Niedersachsen, mit den Grünen an der Macht, herrscht schon die Ideologie über die Forschung. Die möchten nicht, dass auf diesem Gebiet geforscht wird, also wird Niedersachsen zur Gentechnikfreien Zone deklariert und das Schülerprojekt HannoverGen eingestellt. Das hat nichts mit einem kritischen Umgang oder einer in alle Richtungen offenen Forschung zu tun, das ist die Unterdrückung eines Fachgebietes.
 
Sorry aber nimmt die Grünen noch jemand für voll?
Anscheinend genug Leute, so dass sie in die Regierung kommen können und die geschilderten Pläne dann durchsetzen können :dry:. Da ist es dann egal, ob wir beide die noch für voll nehmen, als Resultat ihrer Regierungsbeteiligung leidet hier dieser Fachbereich der Biologie. Ich denke mal Knight-Pilgrim wird jetzt sagen, dass dies eben so ist, dass nicht die Wissenschaft selbst entscheidet was gut und richtig ist, sondern dass dies eine politische Entscheidung ist 😉.
 
Fixierung auf eine "Ideologie" wäre fatal.

Ich wäre ja für 'die eine' "Ideologie" mit folgenden Elementen:

- Saubere, umfangreich dokumentierte Methodik
- Im besten Fall noch Zugang zu den Rohdaten
- Vermeidung von Emotionalität, Effekthascherei
- grösztmöglichste Transparenz

Da dieses Gebiet sehr stark emotional (auch wegen gefährlichem Halbwissen) belastet ist, sind Forscher jeglicher Ausrichtung quasi in der Pflicht, ihre Studien so wasserdicht wie möglich zu gestalten. Setzen sie nur auf einen kurzen effektheischerischen Auftritt, bringt das alle berichtigte Kritik/Befürwortung nur in Veruf.

Zudem: Wer kann schon die Entwicklung diverser Techniken akkurat voraussehen? Wenn es nach diversen Kritikern gegangen wäre, gäbe es auch kein Eisenbahnnetz, weil bei mehr als 8km/h die Luft aus dem Zug gepresst wird und die Leute dann qualvoll ersticken...

Oder um es etwas polemischer auszudrücken: Zum kritisieren und ablehnen braucht man keinen Sachverstand. Um etwas zu verändern/verbessern schon.

Dazu hab ich noch eine unbedingte Leseempfehlung (btw. gibt es hier einen Thread, wo man entsprechende Bücher zusammenfassen und präsentieren kann?):

Dietrich Dörner - Die Logik des Misslingens - Strategisches Denken in komplexen Situationen
 
@ NGF Zunächst einmal wird nicht eine ganze Forschungsrichtung unterdrückt, nur weil die verantwortliche Landesbehörde beschlossen hat, auf die Kooperation mit einem Wirtschaftsunternehmen zu verzichten und eine Schülerprojekt eingestellt hat. Wenn jemand iene meienr Meinung nahc sehr richtige Entscheidung mit dummen Argumenten begründet, heißt das noch lange nicht, dass die Entscheidung dumm ist. Sie ist nämlich auf einer anderen Ebene sehr sehr sinnvoll. wirtschaftsinteressen, und seien sie noch so klein, dürfen keinen Platz in der Schule haben. Schulen sind Veranstaltungen des Staates. Schulen sollen Kinder und Jugendliche dazu befähigen, vollwertige Staatsbürger und selbstständig denkende Menschen zu werden. Es geht nicht um Skills, sondern um Bildung. Und es gibt viele Wege, abseits dessen, irgendwelchen bunten Tninkturen im Labor beim Explodieren zu zusehen oder Schimmelpilzkulturen heranzuzüchten, um sich die Welt zu erschließen. ( Achtung Srkasmus, ist nicht so hart gemeint, wie aussieht).

Und ja, ein Wissenschaftler hat sich an die Grenzen zu halten, die das Gesetz ihm setzt. Wenn es in einer Gesellschaft Konsens ist, dass eine bestimmte Forschung bzw deren Weiterungen aus ethische sozialen oder weiß der Kuckkuck welchen Gründen abzulehnen ist, dann hat er das zu akzeptieren. Die Forschung über Gentechnik im biologischen Sinne liefert nicht den geringsten Beitrag zur Sinnfrage des Ganzen. Das kann nur die Gesellschaft.

Um das Ganze mal an einem Beispiel zu vedeutlichen. würden nicht ethische Grundsätze der Wissenschaft aufgezwungen, ich bin mir sicher, dann könnten wir ganz wunderbar von der Expertise von Wissenschaftlern ala Mengele profitieren. An bestimmten Punkten steht der Erkenntnisdrang der Forschung in Konflikt mit ethischem Handeln. Das muss Wissenschaft aushalten. Denn die Interessen der Gesellschaft wiegen schwerer.

Es ist hochgradig verdächtig, wenn jemand seine Rohdaten nicht rausrücken will.

In bestimmten Forschungsgebieten ist das usus. Frage mal bei einem demoskopischen Institut nach den Rohdaten. Auch in den Wirtschaftswissenschaften kommt soetwas vor. Aber ich weiß hier geht um Naturwissenschaften.
 
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Wenn es in einer Gesellschaft Konsens ist, dass eine bestimmte Forschung bzw deren Weiterungen aus ethische sozialen oder weiß der Kuckkuck welchen Gründen abzulehnen ist, dann hat er das zu akzeptieren.

Dann kann ich aber nicht an der gleichen Stelle davon fabulieren, dass mein Staat ein Bildungsstandort erster Güte ist (wir kennen das ja, Bildung ist unser Kapital), wenn ich bei so ziemlich jeder Zukunftstechnologie direkt die Daumenschrauben anziehe und alles andere bösartig unterfinanziere, und mich dann wundern, weshalb meine Topleute Kondensstreifen kriegen, sobald sie ihre Promotion durch haben.
Ethik ist eine Sache. Stumpfsinn eine andere.

Aber mich wundert gar nichts mehr, jeder 5. angehende Lehrer in Deutschland kann nicht richtig lesen und schreiben, stand jetzt im Spiegel.
 
@ NGF Zunächst einmal wird nicht eine ganze Forschungsrichtung unterdrückt,[...]
Noch nicht. Aber sie wollen ein Gentechnikfreies Niedersachsen, was dann auch zur Folge hat, dass Testfelder nicht erlaubt sind. Mit reiner Laborarbeit kommt man dann aber auch nicht weiter, die Pflanzen müssen dann schon angebaut werden, also kann die Forschung nicht mehr effektiv betrieben werden. Zudem wird dann wahrscheinlich zusätzlich die KWS Saat AG auch aus Niedersachsen verdrängt (so wie Bayer und BASF auch nicht mehr in Deutschland forschen) und somit auch Arbeitsplätze verloren und kluge Köpfe wandern ab.

Um das Ganze mal an einem Beispiel zu vedeutlichen. würden nicht ethische Grundsätze der Wissenschaft aufgezwungen, ich bin mir sicher, dann könnten wir ganz wunderbar von der Expertise von Wissenschaftlern ala Mengele profitieren. An bestimmten Punkten steht der Erkenntnisdrang der Forschung in Konflikt mit ethischem Handeln. Das muss Wissenschaft aushalten. Denn die Interessen der Gesellschaft wiegen schwerer.
Ja, eben, durch Ethik. Das ist immer noch was anderes als blinde Ideologie. Klar, die Gesellschaft soll sich ihre Regeln machen und die Wissenschaft auch regulieren. Aber bitte nicht aus Glaubensgründen, aus den Zeiten sind wir heraus.

Diese Diskussion, inwieweit die Wissenschaft sozusagen selbst entscheiden soll und inwieweit die Politik und Gesellschaft regulieren sollten, hatten wir schon im Verschwörungstheoretiker Thread von Dem_Riesen_ein_Bein_Steller, da sind wir beide nicht einer Meinung und werden es hier auch nicht werden, wenn wir das alles nochmal durchkauen. Ich würde da einfach der Wissenschaft mehr Eigenständigkeit wünschen und weniger politischen Einfluss. Denn sonst landen wir wirklich irgendwann an dem Punkt, wo Aberglaube über Vernunft siegt, die Impfgegner Recht bekommen und Homoöpathie die Medizin ersetzt [klar, ein extrem überspitztes Bild einer möglichen Zukunft, aber manchmal zweifle ich einfach an meinen Mitmenschen, wenn ich lese was in diese Richtung so abgeht]. Würde mich jedenfalls nicht wundern, bei der schon erwähnten NRW Gesundheitsministerin mir Hang zur Homoöpathie.
 
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Wenn es in einer Gesellschaft Konsens ist, dass eine bestimmte Forschung bzw deren Weiterungen aus ethische sozialen oder weiß der Kuckkuck welchen Gründen abzulehnen ist, dann hat er das zu akzeptieren.
Mit der gleichen Argumentation rechtfertigen vermutlich auch die Taliban ihr Terrorregime.
"Ethischer Konsens einer Gesellschaft". Sorry selten so nen Blödsinn gelesen. Du verteidigst hier Hexenverbrenner, nichts anderes.

Über die praktischen Auswirkungen muss man sich keine Illusionen machen: wie alle zukunftsfähigen Technologien wird Gentechnik nicht in Deutschland statt finden. Da ist es mittlerweile auch zu spät, wer da was kann ist längst abgewandert.
BASF z.B. hat schon 2012 seine deutsche Gentechniksparte dicht gemacht und in die USA verlagert. Von Limburgerhof nach North Carolina. 57 gut bezahlte, mit Steuergelder ausgebildete Wissenschaftler sind arbeitslos - oder gleich mit in die USA.
Grund war die "breite Ablehnung", genauer die Feldzerstörungen zu denen es immer wieder kam.
http://scienceblogs.de/frischer-wind/2012/01/17/etappensieg-fur-gentechnikgegner-in-sachsenanhalt/

Knight-Pilgrim, du bist hier doch unser großer Sozialdemokrat. Simple Frage: mit was willst du in Zukunft deinen tollen Sozialstaat finanzieren? Spitzentechnologie gibt es hier kaum noch bzw. es wird immer weniger.
Comuptertechnik? Nicht hier? Information und social media? Alles bei den Amis. Unterhaltungselektronik? Amis, Koreaner und Jaaner Kernkraft? Auch nicht. Gentechnik? Pfui Teufel. ... was bleibt denn?
Ach ja, die Regierung hat ja neulich beschlossen das Solarzellen ne hochkomplexe Zukunftstechnologie sind ... blöderweise bauen die Chinesen dieses billige Spielzeug noch wesentlich billiger....

Wir haben in Deutschland NICHTS. Keine nennenswerten Ressourcen, sind kein Steuerparadies oder sitzen in einer geostrategischen Position das man uns durchfüttern möchte. OK, in letzter Zeit haben wir Tendenzen zum Billiglohnland, aber irgendwie vermute ich keiner hat Bock im 21. Jahrhundert die Rolle zu spielen die China im 20. hatte, als Werkbank der Welt.
Alles was wir haben sind Bildung und know how. Und beides töten wir grade in Rekordgeschwindigkeit.

Nein, um die Technik mache ich mir keine Sorgen. Gentechnik wird sich global durchsetzen, vollkommen gleichgültig was ein paar ewig gestrige Dummköpfe und Bendenkenträger von sich geben. die Frage ist nur wird und will Deutschland am durch diese Technik generierten Wohlstand partizipieren.
 
@ NGF Ich hätte auch nichts gegen eine unabhängigere Forschung. Die Bedrohung kommt aber meines Erachtens weniger vom Staat, als von der Wirtschaft indem sie z.B. Wissenschaft vereinnahmt. Sichwort Drittmittelwerbung. Wo ich dann auch schon bei SdK angelangt bin. in der Tat, wir schleifen gerade unsere Wissenschaft mit allen Folgen. aber dies unter gänzlch anderen Vorzeichen als von Dir bezeichnet. ich habe weiter oben schon hingewiesen, dass es kaum wahnehmbare unabhängige Grundlagenforschung mehr gibt und das gerade in der Debatte um Gentechnik sowohl Beführworter als auch Gegner auf Studien zurückgriefen, die nicht unabhängig sind. Nichts gegen Grundlagenforschung auf hohem internationalem Niveau. Aber derzeit erleben wir, wie mit öffentlichen Geldern bezahlte Institute von der Grundlagenforschung weg, hin zur angewandten Forschung für die Industrie umschwenken. Jede Forschung braucht eine kritische Begleitung, ganz besonders die angewandte Forschung, und um solche dreht es sich hier. Ich bin der Letzte, der die Forschungslandschaft der USA in Bausch und Bogen verdammt, die leisten sich nämlich auf vielen Gebieten, wo es hier in Deutschlnad noch marktkonformen Einheitsbrei in pseudowissenschaftlichem Gewand gibt, Vielfalt. Aber nichts desto trotz haben die Amerikaner, ebenso wie wir ein massivens Problem. Die intensive Einflussnahme der industrie in bestimmten Sektoren der Forschung.

Ein Beispiel? Da wurde in den USA eine Studie zur Wirksamkeit von Hormonpräparaten zur Brustkrebsprophylaxe angefertigt, die nachwies, dass die verabreichten Präparate nicht nur nicht wirksam waren, sondern vielmehr zu vermehrtem Brustkrebs mit Todesfolge führte. Diese Studie wurde hierzulande durch Lobbyvertreter der Pharmaindustrie bewusst unterdrückt. Ärtzte bekamen auch weiterhin in den Fachzeitschriften empfohlen, die Präparate bei Frauen zu verschreiben. Dies ist nur ein Beispiel.

Überall da wo finanzielle Interessen im Spiel sind, sollte man besondere Vorsicht walten lassen.

Im Übrigen verteidige ich überhaupt keine Hexenverbrenner. Ich verteidige das Primat der Sittlichkeit. Es geht nicht darum, vermeintliche Irrlehren zu ächten, sondern darum ethische Grenzen für die Forschung zu setzen und zu verteidigen. Nicht alles, was machbar ist in der Forschung, muss auch getan werden. Wissenschaft hat den Menschen zu dienen und sich nicht über die Bedürfnisse der Menschen hinwegzusetzen.
 
Ehem auch auf die Gefahr hin von Gutmenschen verdammt zu werden: Die Mehrheit der Leute in Afghanistan WOLLTE die Taliban. Die haben sich ihnen sogar angeschlossen und überlegene Regierungstruppen aus dem Land gejagd. Ob du, ich oder Angie das gut finden das dort Vergewaltigungsopfer gesteinigt werden steht nicht zur Debatte. Cuius regio. Nur muss man als Konsequenz mit solchen Leuten keine Geschäfte machen. Warum dürfen die Chinesen die Menschenrechte mißachten und kriegen trotzdem unser Geld? Das Wort das wir hier suchen ist Scheinheilig. Eine gewisse Moralität muß gewahrt bleiben und nicht heute hüh und morgen hott.

Die Chinesen bauen die Solarzellen billiger weil die führenden DEUTSCHEN Unternehmen ihre Patente nach China verkauft haben (ja da wurde wenig geklaut sondern gekauft). Nun schicken die uns das Zeug und wer schreit am lautesten? Der Ex-Firmenchef dessen Firma am meißten mit dem Patentverkauf verdient hat. Der wurde recht schnell wieder still als das in der Presse war.

Warum werden wir zum Billiglohnland? Nun bleiben wir mal bei meinem Noch-Job der Projektarbeit. In Deutschland kriegt man dafür so 150 - 500 (für die Übercracks), mehr ist sagen wir mal unwahrscheinlich. In Großbritannien kriegst du für 150 vielleicht einen Projektmitarbeiter (der Kaffeebeauftragte), keinen -leiter. Warum sollte ich also in D arbeiten? Da wirst du schräg angesehen wenn du dein Tagessoll um 12 erfüllt hast. In Großbritannien duzt dich der Abteilungsleiter, frägt dich nach deiner Meinung und es werden Gehälter gezahlt da schlackert man mit den Ohren. Als ich um 6 Uhr Abends noch schnell was fertig gemacht habe fragt mein Chef warum ich noch da wäre und ob Streß zu Hause sei. Nachdem ich ihn aufgeklärt hatte fing mein Wochenende schon Donnerstag an. Die Wertschätzung ist einfach eine ganz andere.

Das liegt aber nicht an der Gesellschaft sondern einzig und allein an den Firmen. Es werden Forderungen gestellt aber elementare Dinge wie Respekt, Anstand und angemessener Entlohnung sind Fremdwörter. Wir nehmen lieber drei Chinesen weil es billiger ist. So funktioniert es nicht. Und woher kommt dieser Blödsinn...von den Forschungsgeilen Amis. Also alles was von dort kommt sollte besser dort bleiben. Um Wohlstand zu generieren UND diesen der Allgemeinheit zugänglich zu machen müssen nicht Sozialleistungen gekürzt und Arbeitslose getrietzt werden, man muss den Firman mal wieder aufs Dach steigen. Wie kann es denn sein, dass erst nach den ersten drei Monaten der Arbeitslosigkeit Angebote von Firmen kommen (ab dann musst du nämlich auch schlechter bezahlte Arbeit annehmen)? Wie kann es sein, dass in Deutschland 1800 Brutto für Sekretär, Projektleiter und Teamkoordinator "ein Top Paket" ist? Also insgesamt, nicht für jeden der drei Jobs den ich machen sollte.

Mit der Lohn- und Mindestlohndebatte müssen wir gar nicht anfangen. Wieso schafft es eine Firma Trigema im Hochlohnland Deutschland Textilien zu produzieren und erfolgreich zu vermarkten? Weil dort das Wort des Chefs noch etwas gilt und 72 Stunden nachdem ich einen Großauftrag platziere die Ware im LKW ist und zu mir kommt. Weil die Firma innovative Produkte anbietet und die Leute dort ein Arbeitsklima haben das absolut beispielhaft ist.
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