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Gucken wir uns Wh 40.000 an.
Alles fing an mit Rogue Trader. Das System an sich war ok und funktionierte für seine Umstände und Zielsetzung. ( Wenig Völker, kleine Gefechte aus kaum mehr als 1-2 Trupps )
Würde ich jetzt so nicht ganz unterschreiben.
Space Marines, Ordo Malleus, Orks (6 Clans), Eldar, Genestealer Cult, Chaos (5 Legionen), Harlequins, Tyranids, Imperial Guard, Squats... sind 19 Armeen. Die größte Auswahl unterschiedlicher Armeelisten abgesehen von der 3. Edition (wenn man alle Listen aus Armageddon und EoT einzeln rechnet).
Zur Größe der Spiele - das ist schwer zu sagen, weil in keiner Publikation etwas über typische/vorgesehene Spielgrößen gesagt wurde, und Battle Reports gabs damals auch keine. 1-2 Trupps ist aber m.E. eher wenig - wenn man nicht gerade Terminatoren spielt, bleibt man mit 2 Trupps weit unter 1000 Punkten; ich denke, 4-5 Einheiten ist bei den meisten Armeen eine realistische Größe - also ungefähr der Umfang, den ich auch von 40k2 kenne.
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Dann kam die 2. Edition. Hierfür hatte GW sich neu Ziele gesetzt. Größere Schlachten, viele Völker, Missionen usw. Hier finde ich es genau richtig/absolut notwendig ein komplett neues Regelwerk zu veröffentlichen.
Funktioniert die 2. Edition? Ich finde ja. Ich finde sie sogar nach wie vor grundlegend die beste. Klar hatte sie Fehler, aber die kann man alle innerhalb des Systems beseitigen. ( Freunde und ich spielen nach den von uns gestalteten Regeln 2.2, wenn ich also sage die Fehler der 2. Edition lassen sich innerhalb des Systems beseitigen, weiß ich wovon ich rede. )
Ich glaube auch, dass die zweite Edition ohne weiteres spielbar wäre - ich hätte sogar mal wieder richtiggehend Lust, mir mit meinem Gegner ein Psioniker-Feuerwerk um die Ohren zu hauen. Die größten Unterschiede zur 1. liegen aber für mich nicht in der Spielgröße, sondern in der strukturierteren Spielweise: Wegfall des Spielleiters, Szenarien mit Siegbedingungen und idR festen Spieldauern, kein Würfeln bei der Ausrüstung...
Wie sehen denn eure 2.2-Regeln aus?
Wo die 2. aber heutzutage Schwierigkeiten hätte, wäre in der modernen Turnierszene.
Bei der 3. sehe ich wie du, dass sie ein markanter Sprung hin zu schnelleren und größeren Spielen sein sollte. Ein Stück weit finde/fand ich damals die Entscheidung richtig. Alle Spieler in meinem Umfeld wollten ständig mit größeren Armeen auflaufen, und das 40k2-System fing schon ab 2000 Punkten mächtig an in die Knie zu gehen. (Außerdem war 1998 genau die Zeit, zu der ich als Rollenspieler eine fast ungesunde Regelminimalismus-Phase hatte, da kam die abgespeckte 3. Edition gerade richtig. Rückblickend finde ich es schade um einiges von dem alten Regelballast und spiele auch wieder lieber mit weniger Modellen.)
Und ja - im Vergleich zu den Sprüngen 1-->2 bzw. 2-->3 ist die letzten zwei Editionen etwas anders gelaufen. Regeltechnisch wirkt vieles eher nach 3.1 bzw. 3.2, als nach vollwertigen Versionen. Eventuell ist die Nomenklatur aber auch eine Maßnahme, um der jeweils aktuellen Fassung mehr 'Autorität' zu verleihen - in manchen Diskussionen gewinnt man den Eindruck, dass diese Art von Legitimität für bestimmte Spieler sehr wichtig ist.
Aus Sicht des Designstudios ist das vermutlich sogar recht egal - bei den Spieldesignern finde ich es nicht undenkbar, dass die im Laufe von ein paar Jahren an den Regeln weiter rumschrauben, würde ich vielleicht auch tun. Die Entscheidung, es nicht "3.5te Edition" sodern "4te Edition" zu nennen, fällt ja wohl ohnehin in einer ganz anderen Abteilung.