… Bernado keuchte, als er seinen zu schwerfälligen Körper und seinen modifizierten Grantwerfer die Straße hinauf schleppte. Er mochte zwar dick sein, aber die Idee einen Granatwerfer mit nur einer Hand abzufeuern stammte eindeutig von ihm [wenn es nach ihm ginge]. Er hatte sich in der Kommandoabteilung von General Hakoon als fähiger Leibwächter bewiesen, der in der Lage war eine Unmenge an Gegnern in wenigen Sekunden zu zerfetzen. Zusammen mit seinen Trupp-Kameraden trug er einen besonders schönen und stabilen Waffenrock. Das darin gewebte Mithril schütze seine Kumpanen, beim Angriff auf die Bresche. Doch diesmal wusste er nicht, wo die Bresche ist. Die Mauern der zerfallenen Ruinen schienen einfach kein Ende nehmen zu wollen. Die Straßen wirkten wie ein Labyrinth das die Besucher zu verschlingen versucht. Laufen war einfach nicht sein Ding, er bevorzugte das Privileg als Leibwächter in einer Chimäre zum Ort des Geschehens gefahren zu werden. Doch steckte die Chimäre in einem Krater rund 2000m hinter ihnen fest.
„HALT“ brüllte General Hakoon vor ihm und riss Bernado aus seinen Gedanken. Er atmete schwer und der Schweiß lief ihm die Stirn herunter.
„Erster Zug nach vorn!“, „bildet eine Feuerlinie“ rief General Hakoon und zeichnete mit seinem Zweihänder eine Linie in die Luft.
„Erster Zug vor“ rief ein Sergeant zu seinem Trupp, der sich unweit vom imperialen Kommandotrupp befand. Das schnelle Aufschlagen mehrer Stiefel war zu hören, als sich der gesamte erste Zug der Mendozzas Guard nach vorn bewegte.
„Sergeant, ich will wissen was die Aufklärer sehen, schicken sie einen ihrer Männer zu dem Hochhaus“, rief General Hakoon zu einem Sergeant.
Der Sergeant zeigte auf einen jungen Soldaten, der kaum älter als 25 sein mochte. Mit einem Kopfnicken wusste der Soldat was zu tun ist. Der charakteristische Eisenhut schien viel zu groß für seinen kleinen Kopf, sodass er den Helm beim rennen festhalten musste.
„Arme Sau“ sagte Bernado zu seinem Kameraden Lennert und richtete seinen Blick zu dem Hochhaus, an dem sie vorhin vorbeimarschiert sind. Als höchstes Gebäude in dieser tristen Landschaft eignete es sich hervorragend, um einen Überblick über diese verwüstete Stadt zu erlangen. Den Namen dieses Planeten kannte Bernado nicht. Seit Jahren schon, wurde er und der Armee der er diente von einem Planeten zum anderen geschickt. Alles um im Namen der Inquisition die alten Sünden Mendozzas rein zu brennen.
Bernado beobachtete wie die erste Reihe des Zuges in Stellung ging. Sie alle wussten nicht, wer der Feind ist. Doch etwas schreckliches musste mit den Einwohnern dieser Stadt geschehen sein. Wo waren all diese Menschen, fragte sich Bernado.
Minuten lang geschah einfach nichts. General Hakoon hatte ein paar Soldaten zum Ende der Straße geschickt, um zu klären ob die nächste Kreuzung sicher sei.
Bernardo konnte erkennen wie die Soldaten mit dem Lasergewehr im Anschlag die Straßen absuchten. Scheinbar fanden sie nichts, da sich die Mündungen der Waffen wieder gen Boden richteten.
Plötzlich hob einer der Soldaten seinen Arm und gab ein Zeichen.
„Vorwärts MARSCH!“ schrie General Hakoon.
Der Zug setzte sich in Bewegung, diesmal langsamer, was Bernado gerade sehr gelegen war.
Er ging kaum zehn Schritte als ein junger schlanker Soldat an ihm vorbei rannte und direkt auf General Hakoon zusteuerte.
Er salutierte und stand Stramm, als der Genral ihn ansah.
„Was haben sie zu melden Soldat?“ Fragte General Hakoon.
Die anderen Soldaten marschierten weiter die Straße hinauf.
„Die Aufklärer melden eine große Menge an Zivilisten, welche sich nördlich auf uns zu bewegen.“ meldete der Soldat, der nach seinem langen Weg sichtbar erschöpft war.
„Sehr gut“, sagte General Hakoon.
„Vorbereiten zur Aufnahme der Zivilisten“, rief General Hakoon zu einem Sergeant.
General Hakoon salutierte und befahl dem Soldaten zur Stellung der Aufklärer zurückzukehren um den Befehl -Stellung halten- zu übermitteln.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis Bernado in die Kreuzung einsehen konnte. Weitere Ruinen erstreckten sich an den Seitenrändern der Straße.
„Wir nehmen die Linkskurve vor uns“, sagte General Hakoon, der nun direkt neben dem Sergeant des ersten Zuges lief.
„Alle nach links“ rief der Sergeant darauf und streckte sein Energieschwert in die Luft als Zeichen, die Angriffslinie zu halten.
Bernado konnte schon die anströmende Zivilisten Menge sehen, als die Kurve passiert war.
„Das sind ganz schön viele“ sagte Bernado zu Lennert.
„Ja, und die sehen ganz schön fertig aus“, antwortete Lennert.
„HALT, bereitmachen zur Aufnahme der Zivilisten!“, Trupp Alpha nach links und Trupp Beta nach rechts, wir eskortieren die Zivilisten zurück zum Landungsplatz!“, rief der General.
Der Sergeant von Trupp alpha hob sein Schwer und schwenkte es nach links. Die Angriffslinie öffnete sich und die Soldaten nahmen Stellung am Straßenrand.
Die Menge der heran strömenden Zivilisten schien kein Ende zu nehmen.
Wie sehen die den aus, dachte sich Bernado und wo verdammt ist deren Gepäck?
„Wie Flüchtlinge sehen die nicht gerade aus“, sagte Bernado zu Lennert.
„Ja, und die verhalten sich so merkwürdig ruhig“, sagte Lennert.
„Verdammt, da stimmt doch was nicht mit denen, die werden hier von der Mendozzas Guard gerettet und geben keine Freudenschreie von sich, was ist mit den Menschen hier los?“ sagte Bernado, der gar nicht merkte, wie der General scheinbar das gleiche dachte.
„Sergeant, schicken sie einen ihrer Männer da hin, ich will wissen ob die Zivilisten Waffen tragen.“ sagte General Hakoon.
„Du, geh nach vorne und schau dir die Zivilisten mal etwas genauer an“, sagte der Sergeant und zeige auf einen großen stämmigen Soldaten.
„Jawohl Sir!“ sagte der Soldat und lief zu der Zivilisten Menge, die gut einen halben Kilometer entfernt zu sein schien.
Kaum war der Soldat annähernd auf 200 Meter an die Zivilisten herangerückt, begannen diese ganz euphorisch auf den Soldaten zuzuwanken.
„Verwundete, hier gibt es viele Verwundete, wir brauchen die Sanitäter“, rief der Soldat und richtete seinen Blick zurück zur Truppe.
Kaum hatte der Soldat dies gerufen, da hatte ihn die Menge schon erreicht.
Bernado sah wie sich die Menge um den Soldaten geschlossen hatte und dieser in der Menge unterging. Kurz darauf ertönte ein greller Schrei. Instinktiv hoben die meisten Soldaten ihre Lasergewehre. General Hakoon trat nach vorne und gab dem Befehl die Waffen zu senken. Er legte seinen Kopf schief in der Hoffnung die Masse besser zu erkennen.
Plötzlich machte es klick im Kopf des Generals. Er hatte im Rahmen des schwarzen Kreuzzuges von Seuchenzombiehorden gehört. Ganze Makropolen verwandelten sich durch den Einfluss des Chaos in degenerierte und schmerzresistente Zombies. Doch das durfte nicht sein, diese Menschen konnten doch nicht alle zu besessenen Mutanten geworden sein.
„Gebt einen Warnschuss ab“ rief General Hakoon.
Ein Soldat schoss einen Laserstrahl über die Köpfe der Menge. Doch die Menge bleib nicht stehen, ganz im Gegenteil, das Tempo der Menge steigerte sich. Doch die Menge kam noch immer recht schleppend vorwärts.
Die Menge war nun in Sichtweite. Die Menschen haben jede Ähnlichkeit mit gesunden Humanoiden verloren. Einigen fehlten Arme, Hände und Beine. Bei anderen schien es, als fielen die Innereien während des Laufens auf die Straße.
„Gefechtsposition einnehmen“ rief Hakoon. „Wir haben hier Mutanten vor uns, Lasst sie im Namen des Imperators brennen!“
Bernado entsicherte seinen Granatwerfer, Mutanten hatte er viele getötet, doch noch nie hatte er eine solche Masse an Gegnern vor sich, die zudem noch so dicht gedrängt nach vorne hinkten. Seine Granaten würde eine enorme Verwüstung unter den Mutanten anrichten. Kaum war der Feuerbefehl erklungen, schon pumpte die erste Reihe der Soldaten ihre Lasergewehrschüsse in die Mutantenhorde. Bernardo drückte den Abzug, sein dicker Leib schien den Rückstoß seines Grantwerfers zu absorbieren. Er lächelte, als er sah, wie das Geschoss in den Reihen des verhassten Feindes einschlug und sichtbare Verluste hinterließ...