Ich hab das vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt, aber du hast mich missverstanden...
DnD 3.5 hatte eine Unzahl von Erweiterungsbüchern, und du konntest so viele unterschiedliche Charaktere spielen, dass ein Leben nicht ausreichte, um sie alle mal anzuzocken. Dann kam die Vierte, und alle Erweiterungen waren nutzlos. Hinzukam, dass die Vierte ein abgespeckter Scheisshaufen war/ist... aber egal...
Bei Inquisitor verhält es sich im Vergleich ähnlich... auf die Figuren bezogen: Anstatt einen Maßstab zu wählen, um aus dem Vollen schöpfen und eine breite bereits vorhandene Palette an Figuren nutzen zu können, entschied man sich für einen neuen Maßstab und beraubte sich selbst dieser Möglichkeit. Klar, ich verstehe die Überlegung dahinter, dass sich GW dachte: "Hey, machen wir einen anderen Maßstab, erzählen unseren idiotischen Kunden, dass das so besser ist, und die kaufen unsere neuen Modelle."
Leider falsch gedacht: Die Modelle waren zwar wirklich hübsch und dafür recht günstig, aber die Palette war nicht wirklich vielseitig, und wenn man nicht wirklich gut war im Modellieren, konnte man eine wirklich Individuelle Charaktererstellung vergessen, da es einfach nicht genügend Umbauteile gab, die den richtigen Maßstab besaßen. Hinzu kommt die Geschichte mit dem Gelände.
Das Gelände für BFG ist ja nun wirklich nicht aufwendig, ein paar Styroporkugeln bemalen, ein bisschen Watte, um Nebel darzustellen, ein paar Kiesel für Asteroiden... fertig.
Generell ist Gelände in einem kleineren Maßstab ein kleineres Problem, weil du weniger Details darstellst.
Bei Necromunda brauchst du keine so große Spielplatte wie bei 40k und wer ein paar Teile einer imperialen Stadt hat, ist da auch schon gut bedient... Im übrigen gibts da ganz schön viel von GW.
Wenn du dir jetzt anschaust, welches Gelände du für Inquisitor brauchst, kannst du nicht allen Ernstes verlangen, dass ich vom Aufwand her einen Vergleich mit den anderen genannten Systemen zulasse...
Gewinnträchtig oder nicht, man hätte aus Inquisitor wesentlich mehr rausholen können, sodass auch Necromunda davon profitiert hätte, wären die Figuren kompatibel gewesen.
BTW Makropolganger konnten in der dritten Edition von der Stahllegion eingesetzt werden, daher besitze ich einige Necromunda-Figuren von unterschiedlichen Gangs. Die Arbites-Figuren gingen auch als schöne Alternativmodelle für Veteranen durch... Für Necromunda-Figuren war genügend Platz bei 40k. Es muss ja nicht immer der beschissene Standard-Cadianer sein oder der Möchtegern-Vietnam-Veteran von Catachan; bei letzteren ich bis heute nicht verstehe, wie man solch hässliche Figuren nicht nur im Sortiment lassen, sondern auch noch aufstocken kann...
Im Übrigen kann man Ganger heute noch als Rekruten einsetzen... Da machen sie sich von den Profilwerten übrigens gar nicht so schlecht... Bis vor kurzer Zeit, waren sie brilliant für Straflegionäre... Also erzähl mir nix von unpassend... Thematisch passten die meistens sogar besser als so manch offizielles Modell.
Feinripp, das als Armaplastweste gilt... Mal ganz ehrlich, GW hält sich nicht an seine eigene WYSIWYG-Regel.
Ach, was ich ganz vergessen habe... bei so viel klarzustellendem Bockmist: ALLE PnP-RPGs spielen sich in 28mm ab... zumindest kenne ich keines (von Inquisitor mal abgesehen), welches diesen Maßstab verlässt. Wegen DnD & Co besitzt Warhammer ja überhaupt erst diesen Maßstab, da GW gegründet wurde, um DnD aus den USA nach Europa zu importierten, bevor die erst auf die Idee kamen: Hey, lass mal ein Fantasy-Strategiespiel entwickeln.
Für die Maler war die Varianz der Figuren einfach viel zu klein. Klar hätte man sich selbst Teile modellieren können, aber die hätten bei mir bestimmt nicht so geil ausgesehen, dass sie mit dem Rest des Modells hätten mithalten können. Und ich wage zu bezweifeln, dass das bei vielen Leuten, anders gewesen wäre.