Also wäre die ewige Stagnation besser gewesen? Das GW nur immer und immer wieder die gleichen Einheiten hätte auflegen können oder jede neue Einheit ein Recon gewesen wäre der alten Hintergrund dann ungültig macht.
Eine ewige Stagnation wäre nur dann ein Problem gewesen, wenn der es keinerlei Leerstellen in der Welt mehr gegeben hätte. Die gab es aber, wie schon hier mehrfach erwähnt aber zuhauf. Die Alte Welt war riesig. Der Focus auf den bevorstehenden Showdown unnötig. Der Anteil von GW am Hintergrund lag darin, dass GW geschickt Anknüpfungspunkte tradierter Historie sowie Film und sonstiger Popkultur so miteinander verwoben hat, dass eigentlich Jeder irgendetwas damit anfangen konnte. Diese Anknüpfungspunkte wurden dann durch Hintergrundkurzgeschichten und Romane noch ausgemalt. Solange sich GW bei der Weiterentwicklung des Hintergrundes darauf beschränkte, war eigentlich alles gut. Diejenigen, deren Geschmack mit den einzelnen Erzählungen getroffen wurde, konnten dies dann in ihren Hobbyprojekten aufgreifen und noch weiter ausschmücken. Und Diejenigen die sich im Einzelnen davon nicht angesprochen fühlten konnten es genauso gut ignorieren und sich ihren Teil selbst denken, ohne damit mit dem Hintergrund in Konflikt zu geraten. Diese Möglichkeit des Nebeneinanders war das Erfolgsrezept. Es war eine Spielwiese die divers und groß genug war, dass quasi Jeder sich darauf austoben konnte.
Genau diese Balance wurde verletzt, als GW das Hauptsetting vorangetrieben hat. Dieser ganze gewachsene Flickenteppich wurde mit einem Schlag weggezogen und dabei auch zerrissen.
Aber: Im Prinzip ist das eigentlich egal. Meinen persönlichen Geschmack hat weder Endtimes noch die neue AoS- Welt getroffen.
Macht auch nichts. Denn wie schon von mir mehrfach betont, GW hat mit den neuen Regeln einen Weg beschritten, den ich sogar gut fand. Und selbst der der neue AoS- Hintergrund lässt sich im Prinzip immer noch so interpretieren, dass ich so tun könnte, als ob der Untergang der Alten Welt nie passiert wäre.
Das Hauptproblem war der Wegfall einer ganzen Reihe von Figuren, die für den Start eines neuen Armeeprojektes in der Alten Welt nötig gewesen wären. Nur mal als Beispiel. Ich hatte schon seit der 6. Edition das Armeebuch Hochelfen und das der Dunkelelfen bei mir herumstehen. Ich wollte eigentlich immer mal ne richtig schöne Hochelfenarmee anfangen. Hatte aber zu dem Zeitpunkt nie die Kohle dafür neben all den anderen Armeen. Von den Hochelfen sind welche Einheiten noch verfügbar? Richtig, eine Handvoll Eliteeinheiten. Phönixgardisten und die Schattenkrieger der Hochelfen. Der Kern ist komplett verschwunden. Mir ist natürlich bewusst, dass GW ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen ist, dass seine Kostenträger auch danach beurteilt, wie erfolgreich sie sind. Ich gebe nur zu bedenken, GW hat mehrfach bewiesen, dass sie auch mit der Neuinterpretation alter Bausätze Erfolg haben können. Und natürlich kann man Verschlankungen der Range auch vornehmen. Um bei den Hochelfen als Beispielarmee zu bleiben. Slberhelme und Ellyrianische Grenzreiter hätten sich eine Box teilen können. Drachenritter hätte man vielleicht sogar entfallen lassen können. ( Silberhelme sind ja schon schwere Kavallerie). Die Speerträger hätte man überarbeiten können, etwa in dem Stil der Seegardisten aus der Starterbox.