@Blackorc:
Dass du anderer Meinung bist heißt noch lange nicht, dass du es widerlegt hast.
Nein, ich bin mit sowas vorsichtig. Aber in diesem Fall hab ich doch wirklich alles entkräftigt.
1. Deine komplette Liste an Gründen, warum ein solches Verbot nützlich sein könnte.
2. Die generelle Aussage, dass eine hypokritisch wäre, den Karfreitag nicht gleich ganz abzuschaffen.
3. Und beim Vergleich mit der religiösen Prägung anderer Länder hast Du Dich selbst disqualifziert.
Wir diskutieren lediglich auf verschiedenen Grundlagen, das liegt aber an der Vielschichtigkeit des Themas. Du betrachtest die Thematik von einem rein rechtlichen Standpunkt, was natürlich nachvollziehbar ist, da wir hier ja über ein Verbot sprechen. Ich betrachte die Thematik von einem religiös-kulturellen Standpunkt (was aus meiner Sicht miteinander verknüpft ist), was auch sinnvoll ist, da das betreffende Verbot religiös-kulturell motiviert ist.
Letztendlich ist aber alleine die rechtliche Argumentation entscheidend, da nur ihn diesem Rahmen Gesetze erlassen werden können. Das Religiös-Kulturelle darf in einem Rechtstaat kein Grund sein, Freiheiten einzuschränken.
Aber auch unsere beiden Blickwinkel sind miteinander verknüpft, denn im Kern geht es hier doch um die Frage, wie säkularisiert Deutschland eigentlich wirklich ist, oder anders ausgedrückt "Sind wir nun Papst oder nicht?"
Nein, sind wir nicht. Katholiken sind in Deutschland eine Minderheit. Und darüber hinaus spielt die Frage keine Rolle. Denn ob wir Papst sind, spielt nur für die Bevölkerung eine Rolle. Für die Gesetzgeber sollte es keine sein.
@ ELute:
Es verlassen sehr viele Leute die Kirchen, sind aber deswegen nicht weniger mit Gott verbunden. Typische Aussagen sind, "ich brauche keine Kirche um an Gott zuglauben" oder "ich sehe es nicht ein Kirchensteuer zuzahlen". Das impliziert doch dass hier in D eine christliche Orientierung vorliegt. Aber vieles der Kirche nicht mehr akzeptiert wird. Diese in den Raum gestellte Behauptung das Christentum würde zurückgehen, ist schlicht nur eine oberflächliche Beobachtung, trifft den Kern aber nicht.
Es ist ja im Prinzip auch unwichtig für das Kernargument, da es in einem säkularen Staat keine Rolle spielt, wieviele Anhänger ein einzelner Aberglaube hat. Der Staat muss nur sicherstellen, dass jeder seinen heidnischen Riten frönen kann, wenn damit die Rechte anderer nicht allzusehr beschnitten werden.
Argumentationen bei diesem Thema die auf Menschenrechte aufbauen, sind total fehl am Platz. Da es sich um keinen Eingriff in die Menschenrechte handelt, dafür ist die Sachverhalt zu gering. Es ist geradezu ein Ausnutzen des Begriffs "Eingriff in die Menschenrechte". Dass die gesetzliche Regelung wirklich den Mensch in seiner Freiheit einschränkt ist nicht wahr.
Die Freiheit des Menschen kann nicht dadurch erreicht werden dass alles erlaubt ist. Wir brauchen Regeln und auch solche die für den einzelnen nicht immer Sinn machen, dennoch beibehalten werden, da sich unschädlich sind.
Man sollte diese Angelegenheit nicht verkomplizieren. Was aber gerade dennoch geschieht.
Von Menschenrechten zu sprechen, ist vielleicht etwas hoch gegriffen, Freiheitsrechte wäre sicherlich treffender (hab auch einmal von Menschenrechten gesprochen). Aber im Endeffekt leitet sich diese Freiheit eben durch die universalen und unveräußerlichen Rechte ab, die unter dem Oberbegriff Menschenrechte firmieren. Jeder Eingriff, und sei er noch so klein, muss mit dem Schutz eines ebenso hochstehenden Rechts begründet werden. Deshalb kann es kein "zu gering" geben.
Du hast aber Recht, dass das Verwenden des Begriffs "Menschenrecht" total überzogen wirkt, weil man damit ansonsten Verstöße durch Foltern, Versammlungsverbote und willkürliche Verhaftungen verbindet.
Irgendwie haben wir hier aber verdrehte Ausgangslagen. Da mind. 2 (NGF, KOG) als selbsterklärte Nicht-Weggeher gegen ein Tanzverbot sind und solche wie ich, die mind. bis zum 25 Lebensjahr jedes WE am Start waren und für ein Tanzverbot sind.
Jeder darf zwar seine Meinung sagen, aber ich gebe doch zu bedenken, dass nicht jeder weiß von was er spricht.
Das ist nun wirklich unter Deinem Niveau.
Als ob die Argumentation davon abhängen würde, wie oft man feiern geht.
@ SdK:
Es ist etwas irritierend das Organisationen und Personen die normalerweise am lautesten zur Einführung der nannystate diktatur aufrufen bei diesem Thema auf einmal hre liberalen Seiten entdecken. Obs nciht doch nur daran liegt ein wenig Kirchen zu bashen, weil die sind ja eh alle doof und wehren sich auch nicht ...
Dann zünde mal bitte Deinen geistigen Nachbrenner und versuch Dich daran zu erinnern, dass Dich einige Forenuser schon in einem anderen Thread daran erinnert haben, dass "von Dir aus gesehen politisch linksstehend" nicht gleichbedeutend mit "Kommunist" oder "Beinhart-Sozialist" ist, sondern sich viele am besten mit "linksliberal" beschreiben lassen. Und wenn Du Dich dann noch ein wenig mehr damit beschäftigen würdest, würdest Du feststellen. dass Linksliberale gerade bei gesellschaftlichen Themen oft eine liberale Position vertreten.
Aber ich geb mir keinen Illusionen hin, dass du das verstehen wirst. Dazu scheinst Du zu fest in Deiner rechten Ideologie verfangen zu sein.
Soll heißen in diesem Staate gibt es große Mengen an Entmündigungen des Bürgers die es aus liberaler bzw. libertärer Sicht abzuschaffen gilt, und das Tanzvebot steht da auch mit drauf...allerdings weeeeeiiit unten.
Aber solang man diskutiert ob Zwangsverstaatlichungen von "Schlüsselindustrien" nicht doch rigendwie tolerabel sind und man zwecks volkspädagogischer Erziehung den Wirten das rauchen in der eigenen Kneipe verbietet und den Tankstellenbetreibern den Alkverkauf nach 22.00 Uhr, solange steht ein Tanzverbot gaaanz wiet unten in der Prioritätenliste...
1. Wieso denn überhaupt Prioritäten? Man muss ja nicht erst das wichtigste Thema behandeln um über ein weniger wichtiges zu diskutieren.
2. welche Schlüsselindustrie wurde denn in den letzten 20 Jahren verstaatlicht, die nicht ohnehin schon de facto so eng und un ich mit dem Rauchverbot kommst. Ich sehe keinen gesundheitlichen Schaden, der durch Tanzen am Karfreitag verursacht wird.
@ Inquisitor Hein:
Dawkins ist kein Atheist. Der tut nur so. Im Endeffekt ist er ein ebensolcher Dogmatiker wie der Papst. Er nennt seinen Glauben nur anders.