Teil 5 des alternativen Hintergrunds: Langsam bewegen wir uns dorthin, wo es um die eigentlichen Eldar, äh Noldor, äh, ihr wisst schon, geht um erste Hinweise auf den Imperator, höhöhöh
(Dieser Teil wird wohl nochmal poliert, aber inhaltlich nicht groß verändert. Sehe da noch ein paar Schnitzer. War so ein Nacht und Nebel Schreiben *G*)
Krieg im Inneren
Direkt nach dem Angriff auf die Labore begann es im Inneren des Nogtyr-Reich zu brodeln. Die Kriegsmaschinerie hatte immer mehr Bereiche des Lebens vereinnahmt, doch mit der Erschaffung der Delduath war diese Vereinnahmung an einen kritischen Punkt gelangt. Um zu überleben benötigten diese Wesen einen konstanten Zustrom von Seelenenergie, welcher zunächst durch die Hinrichtung von Straftätern und Kriegsgefangenen erzielt wurde. Dann wurden Freiwillige gesucht, dann begann die Zwangsrekrutierung. Jeder Delduath bewahrte hunderttausende Nogtyr Soldaten vor dem Tod, daher war es nur logisch, tausende für ihren Unterhalt zu opfern.
Daher fielen die Ideen des Widerstands, die Elleghin, Teilianor (Deceiver) oder wer auch immer es nun war, unter den Nogtyr verbreitete, auf fruchtbaren Boden. Denn nicht jeder Nogtyr war mit der mathematischen Lösung des "Problems" einverstanden.
Und auch im Militär regte sich Widerstand, denn die weniger kampfstarken Verbände waren die ersten, aus deren Reihen Soldaten zum "Dienst am Sieg" abberufen und den Delduath zum Fraß vorgeworfen wurden.
So entstanden schnell zwei Fraktionen, die Bewahrer, welche gegen die Delduath waren, und die Zerstörer, welche die Kampfmaschinen als einzige Rettung sahen. Und es war klar, dass die Kräfte ungleich verteilt waren. Die Bewahrer hatten ihre Basis vor allem im Lager der politischen Klasse und der Zivilbevölkerung, in den Nachschublagern und Ausbildungszentren, in den Etappen hinter der Front. Wissenschaftler, Strategen, Militärische Führung und die Fronttruppen aber standen auf Seiten der Zerstörerfraktion.
Der Ausgang dieses Konflikts war klar, die Zerstörer übernahmen schnell die Kontrolle und setzten die widerspenstigen Parlamente ab und die zweifelnde politische Führung gleich dazu. Nach Äonen des Krieges waren die Nogtyr zum ersten Mal eine militärische Diktatur.
Doch auch auf der Seite der Zerstörer war der Saboteur der Iaurim aktiv gewesen. Die Delduath waren nicht länger zufrieden mit ihrer Position als Befehlsempfänger. Sie erkannten ihre Macht, nicht nur als Superwaffe gegen die Iaurim und Quendi, sondern auch gegen ihre Erschaffer, die mit ihrer Natur doch kaum noch etwas gemein hatten. Außerdem erkannten die Delduath, dass sie mit noch mehr Seelenenergie noch mächtiger wurden und so entglitten die einstigen Kampfmaschinen schnell der Kontrolle der militärischen Führung und die gerade erst errichtete, neue Ordnung stürzte erneut in einen Bürgerkrieg, heftiger und noch zerstörerischer als der schnell, entschieden Putsch zuvor.
Die Delduath fraßen sich durch die Reihen der Streitkräfte und verschlangen nebenbei die Bevölkerungen ganzer Städte und Planeten. Hektisch sperrten die Militärs alle Delduath, die noch nicht aufmüpfig geworden waren, in Stasiskammern, doch die bereits entfesselten Wesenheiten waren genug an der Zahl, um die Nogtyr in Bedrängnis zu bringen.
Zudem setzte nun der zweite Teil des Plans der Iaurim ein. Die Quendi rückten wieder vor, nun, da die Delduath an anderer Stelle kämpften. Wehrlose Welten wurden erobert und ein erneuter Genozid setzte ein. Planet um Planet wurde von Nogtyr gesäubert, die nicht mehr wussten, in welche Richtung sie fliehen sollten. Vor ihnen die hasserfüllten Quendi, hinter ihnen die gierigen Delduath. Auf dem Höhepunkt der Kampagne wählten Milliarden den Selbstmord, um sich der grauenhaften, fremdbestimmten Vernichtung zu entziehen. Ihre Seelen landeten in den Sarkophagen, die sie mit sich trugen und wurden von den Quendi eifrig gesammelt.
Inzwischen hatten sich die Fronten im Inneren des Nogtyr Imperiums gefestigt. Die Delduath waren inzwischen auch untereinander zerstritten, denn es gab einige, die einfach nur blind drauflos fraßen und andere, die eher auf Nachhaltigkeit bedacht waren und darauf aus, das Leben und damit die Seelen zu erhalten und nicht alle auf einmal zu fressen um auch das eigene Überleben auf lange Sicht zu sichern.
Diese Zersplitterung gab dem Militär, die nun auf einmal in der Rolle der von ihnen weggeputschten Bewahrer-Fraktion wiederfanden, eine Verschnaufpause und die Chance, sich den Quendi erneut entgegenzustellen. Doch dafür war es zu spät.
Mehrere Systeme im Inneren der Nogtyr Heimatgalaxie waren bereits in der Hand der Quendi, welche dort in schwer befestigten Stellungen Milliarden von Sarkophagen mit gefangenen Nogtyr Seelen aufschütteten. Anschließend wurden mit einer gewaltigen Aetherentladung sämtliche Sarkophage auf einmal entleert und eine schattenhafte Seelenwolke entlud sich in den lokalen Aether. Dann geschah erstmal nichts, denn die Seelen waren nun, wie alle Nogtyr, nur wenig mehr als ein treibendes Nichts. Doch in ihrer Masse bildeten sie eine Art Schleier im Aether, kaum sichtbar, aber an von einem sensiblen Wesen doch wahrnehmbar.
Nun führte der Saboteur den letzten Streich. Ein gefangener Delduath wurde in den Aether verfrachtet und ausgelöscht. Dadurch konnte sich sein Seelenkern nicht in die Sicherheit seines Basisschiffes teleportieren und die Seele war im Aether gefangen, wo sie furchtbare Qualen litt und langsam verbrannte. Dabei strahlte sie ein helles Licht aus und auf einmal erwachte die dünne, zarte Seelenwolke zu neuem Leben. Von all diesen Seelen fiel der Fluch Elleghins ab und sie wurden sich ihrer selbst bewusst, erinnerten sich an den Schmerz und die Umstände ihres Todes und wussten zugleich, dass es für sie keine Rückkehr gab. Doch dann war da dieses Licht, welches instinktiv die Hoffnung in ihnen weckte, dass es dort doch einen Ausgang, eine mögliche Wiedergeburt oder vielleicht eine Art Paradies gab.
So strömten sie an diesen Punkt, wo sie sich schnell zusammenballten und drängten und doch nicht weiterkamen. Und irgendeine Seele in diesem Gedränge begann, eine andere Seele zu verschlingen, vielleicht aus Hass, vielleicht aus Verzweiflung, vielleicht aus Angst. Da es keinen anderen Ausweg zu geben schien, um dem tiefen Schwarz der Seelenkumulation zu entgehen, schlossen sich andere Seelen an und bald wiederholte sich das große Fressen und gewaltsame Verschmelzen, welches einst den Untergang der Cebyrier verursacht hatte.
Elleghins Plan ging auf. Der Vorgang erzeugte genau den gleichen Aethersturm wie damals und das Reich der Nogtyr war dem Untergang geweiht.
Der Sturm flaute schneller ab als erwartet. Schon nach einigen Jahrhunderten klarte der Aether auf einmal auf und kurz darauf brandete die erwartete Schockwelle heran. Elleghins Späher waren schon auf ihren Positionen um die Auswirkungen zu studieren, noch bevor Lelura auch nur daran dachte, sich auf den Weg zu machen.
Und da war sie, eine gewaltige Verwerfung, welche die Heimatgalaxie der Nogtyr und den ganzen Galaxienhaufen verschlungen hatte. Sie Nogtyr waren Geschichte. Diese Verwerfung, einfach und formlos und ein wenig kleiner als das Blutkreuz, heißt heute einfach nur die "Große Verwerfung".
Die Entstehung der Noldor
Die Quendi waren inzwischen nicht untätig gewesen. Sie hatten neue Waffen erschaffen und, wie zuletzt auch die Nogtyr, Raumschiffe gebaut, die nicht mehr nur auf das Aetherband angewiesen waren für die Reise zwischen den Sternen. Vor allem aber besaßen sie physikalisch wirksame und angetriebene Waffen und Ausrüstung. Es gab dutzende verschiedene Kulte, jeder einem Iaurim geweiht. Die größten waren die acht Kulte, die auch heute noch die wichtigsten und zahlreichsten sind, die Kriegstempel.
Auch die Sternenarchen existierten damals schon, mächtige, mobile Kampfstationen, Versorgungsbasis, Heimat und Kriegsschiff zugleich, die nun durch die Peripherie des einstigen Nogtyr Reiches kreuzten und alle verbliebenen Welten der Nogtyr aufsuchten und die Bevölkerung auslöschten.
Diese Quendi, die nicht mehr nur auf Aetherkräfte vertrauten, wurden Noldor genannt und sie waren unter den Quendi nicht unbedingt hoch angesehen. Sie hatten, auch auf Weisung von Faruyan und Gothaul, nicht nur die Technologie der Nogtyr kopiert, sondern hatten auch Organisationsform, Drill, Taktik und Strategie von den Heeren der Nogtyr übernommen.
Doch ihre Armeen waren viel größer als alle, die die Quendi zuvor hatten aufstellen können, denn zuvor waren nur die stärksten Aetherkineten rekrutiert worden und davon gab es selbst unter den Quendi nicht all zu viele. Die Noldor aber rekrutierten sich auch aus den weniger potenten Quendi und daher wuchs ihre Zahl viel schneller und bald hatten sie, auch mit konventionellen Waffen, eine größere Schlagkraft als die Aetherarmee der Quendi.
Von den Delduath und der Armee der Nogtyr aber war keine Spur mehr zu finden. Sie schienen mit ihrer Heimat untergegangen zu sein.
Bald waren daher auch die letzten Nogtyr getötet und der Völkermord abgeschlossen. Zudem konnten auch keine Energieemissionen von Stellarwerken mehr gemessen werden. Das gesamte Energiegitter, welches praktisch die Lebensgrundlage der Nogtyr gewesen war, war zusammengebrochen. Die Aufgabe der Quendi war erfüllt.
Doch auch dieses Mal war etwas entstanden und die Energie des Seelensturms keineswegs einfach in der Großen Verwerfung verpufft. Und auch dieses Wesen war ins Tiefe Dunkel hinabgesunken, denn es gierte nach Seelenergie und das Tiefe Dunkel war nichts anderes als das.
Nergal, wie das Wesen heute genannt wird, war, wie wir heute wissen, nicht das erste, das sich dort unten satt fraß. Aber es sollte auch nicht das Letzte sein.
Das Goldene Zeitalter
Doch die Iaurim merkten von alledem nichts. Sie waren müde geworden vom langen Sternenkrieg und zogen sich zurück um die Folgen zu bewerten und sich darüber klar zu werden, was nun zu tun war. Die Iaurim, welche den Quendi am engsten verbunden waren, namentlich die acht Götter des Pantheons, blieben aber bei ihrem Volk und residierten in einer großen Festung, die sie bei den Mutterwelten im Aether verankerten. Oft wanderten sie aber auch durch das Universum, vor allem Lelura, aber auch Faruyan und nicht zuletzt Moryana. Sie fanden auch die Orcs, ein längst vergessenes Experiment aus alten Zeiten, die auf ihrem Planeten vor sich hinwucherten und bereits die gesamte Biosphäre übernommen hatten. Doch sie schien wenig mehr zu sein als eine unreife Pflanze, die mit sich selbst beschäftigt war und sie verfügten weder über Waffen noch über Technologie oder sonstige Fähigkeiten, um im Aether zu reisen. Da ihre Welt zudem auch nicht über einen Zugang zum Portalnetz verfügte, wurde sie einfach wieder vergessen.
Auch die Menschen wurden entdeckt, oder wiederentdeckt, eine aufblühende Zivilisation, den Nogtyr in ihrer Frühzeit nicht unähnlich. Es ist unbekannt, inwieweit sich die Iaurim dort betätigten, doch es gilt als sicher, dass nicht nur Moryana dort wandelte sondern auch Faruyan. Auch die Schergen Elleghins, die wir heute Gladhadaug nennen, behielten die Menschen im Auge, denn natürlich sollte ein weiteres Desaster wie bei den Tyr verhindert werden. Doch die Erde, Terra, war weit entfernt sowohl vom Blutkreuz, der Großen Verwerfung oder den Mutterwelten der Quendi.
Und so begann für die Quendi ein goldenes, sorgloses Zeitalter. Der Krieg war vorbei und kein neuer schien mehr zu drohen. Das Universum lag ansonsten leer und verlassen da und es war voll von Millionen Paradieswelten, die weder von Quendi noch von Nogtyr je betreten worden waren. Lange vergessene, unberührte Pfade des Portalnetzes führten dorthin und mit der Erlaubnis der Iaurim begannen die Quendi, sich dort auszubreiten. Es schien ein fairer Handel, waren die Iaurim doch ohnehin nur noch wenige Dutzend an der Zahl und ohne Zweifel standen sie auch in der Schuld der Quendi.
Die fruchtbaren und lebensfrohen Quendi verbreiteten sich schnell, schneller als die Menschen, die in dieser Zeit ihre ersten, tastenden Reisen in den Weltraum unternahmen und nach und nach, wie damals die Tyr, zunächst den Korridor erforschten und mit ihren Raumschiffen vorsichtig auf dieser Zwischendimension entlang zu den Nachbarsternen reisten.
Unter den Augen der Gladhadaug machten die Terraner einen schnellen Entwicklungssprung, kurz nachdem sie das System ihres Nachbarsternes Sigma Draconis besiedelt hatten.
Die Quendi gaben sich nun ganz dem Leben hin. Sie bauten prächtige Städte, riesige Parks und Spielwiesen, liebten sich und feierten, vermehrten sich und starben. Und sie wurden wiedergeboren. Noch.
Das Aufsteigende Dunkel
Doch nach dem Untergang der Nogtyr begann das Tiefe Dunkel zunächst langsam, dann immer schneller im Aether aufzusteigen. Dunkle, undurchdringbare Wolken lösten sich daraus, die schneller aufstiegen und bis fast hinauf bis zum Korridor stiegen. Sie verdüsterten selbst die Pfade des Aetherbands, wenn auch das Reisen dort noch immer möglich war. Doch die Sternenschiffe der Noldor mussten sich vorsehen, wenn eine solche Wege in ihren Weg geriet und sie weit umfahren.
Zudem kehrten die Seelen Verstorbener aus diesen Wolken nicht zurück, falls sie in sie hinein gerieten. Das Schlimme daran war, dass die Seelen die Wolken nicht sehen konnten, denn alles was im Aether "dunkler" war als die Norm, war praktisch unsichtbar und die Seelen der Quendi doch nicht stark genug, um die Wolken dennoch zu erkennen, bevor es zu spät war.
Daher begann Lelura unermüdlich den Aether zu bereisen, immer auf der Suche nach einer verirrten Seele, um sie vor einer Begegnung mit einer der dunklen Wolken zu bewahren. Doch ihre Arbeit wurde immer schwieriger, denn die Zahl der Wolken nahm zu und bald stiegen auf gewaltige, tentakelartige Wolkentürme aus dem Tiefen Dunkel auf, die sich, anders als die Wolken, schneller und auch unberechenbarer bewegten und scheinbar tastend durch den Aether streiften. Diese wurden nun selbst für die Iaurim und natürlich für Raumschiffe zu einer Gefahr. Zwar zerstörten sie die Raumschiffe nicht, doch die Unruhe, die sie im Aether erzeugten, brachte die Schiffe oft von ihren Kursen ab. Außerdem verbogen sie die Aetherpfade, so dass diese manchmal rissen oder in endlosen Spiralen ins nichts führten.
Die Iaurim traten zusammen um zu beraten, doch sie sahen keinen Weg, diese Entwicklung zu unterbinden. Selbst Moryana, die noch am meisten über den Aether wusste, konnte nur sorgenvoll und unwissend in die Zukunft schauen. Nichts war bekannt über das Tiefe Dunkel und auch Lelura, die angeblich dort gewesen war, konnte nur berichten, dass sie einen starken Sog dort gespürt hatte und dann umgekehrt war, ohne das Dunkel auch nur berührt zu haben.
Und so blieb den Iaurim nur die Schadensbegrenzung. Neue Aufgaben wurden verteilt. Gothaul errichtete eine mächtige Antenne auf der Aetherfestung der Iaurim und an ihrem Fundament verfielen Ynnraa und Faruyan in ein nie enden wollendes Paarungsritual. Dabei erzeugten sie ein starkes Leuchtsignal, welches im Aether hell erstrahlte und selbst die Wolken durchdrang und den Seelen der Quendi den Weg in die Heimat wies. Zur Wiedergeburt.
Bald pilgerten daher die Liebespaare aus dem ganzen Reich der Quendi zurück zu den Mutterwelten um dort ihren Nachwuchs zu zeugen, denn es war immer eine Seele im Aether, die darauf wartete, in einen neuen Körper zu schlüpfen. So wurde die Unsterblichkeit der Quendi Seelen gerettet und das Leitende Licht der Quendi erstrahlte im Aether bis hinüber nach Terra, wo es die Menschen ebenfalls wahrnehmen konnten und dadurch zum ersten Mal in der Lage waren, auch im Aether selbst zu navigieren und viel schneller zu reisen, als es im Korridor möglich war.
Und so trafen Menschen und Quendi aufeinander, friedlich, weil ohne jegliche feindliche Absichten. Freundlich wurde das Universum aufgeteilt und eine Demarkationslinie festgelegt, hinter der die Menschen sich ohne Einschränkungen auch auf den Paradieswelten ausbreiten durften. Die Noldor patrouillierten an dieser Grenze und begannen zudem, mit den Menschen Handel zu treiben. So fanden auch Technologien ihren Weg zu den Menschen, jedoch nur einfachere Technik ohne Aetherkomponenten, denn die Menschen hatten nur sehr wenige und sehr schwache Aetherkineten und daher noch keine Möglichkeit, die hochentwickelte Aethertechnologie überhaupt zu verwenden.
Die Menschen reisten auch in das Reich der Quendi und wurden dort als exotische Attraktionen willkommen geheißen. Dann begann in ihrer Heimat der Maschinenkrieg, ausgelöst von der Zentralen Stelle auf Sigma Draconis, einer mächtigen Industrieanlage, angeschlossen an ein frühes Stellarwerk, ähnlich jenem der Nogtyr.
Diese Entwicklung beunruhigte die Noldor, die Quendi nahmen davon nur wenig Notiz. Und auch die Gladhadaug waren auf der Hut, denn sie fürchteten, dass überlebende Nogtyr hinter dieser Entwicklung standen. Doch als der Krieg endete und die Zentrale Stelle mit der Hilfe von Gladhadaug und Noldor gesichert werden konnte, war nichts mehr zu finden, was auf äußere Einflüsse hindeutete. Allerdings fand man auch sonst keinen Hinweis auf den Auslöser des Maschinenaufstands. In einem Computerkern im Inneren der planetengroßen Anlage aber fand man einen leeren Platz. Meterdicke Stränge aus Glasfaserkabeln, die diesen Platz mit einem gewaltigen Aetherkommunikator verbanden, zeugten aber davon, dass hier die Schaltzentrale der Maschinen gewesen sein musste.
Das Wesen, welches sich hier versteckt hatte, war weder Nogtyr noch Delduath und doch von ihnen erschaffen. Dies ist aber eine andere Geschichte und zudem eine, die erst in einer hoffentlich fernen Zukunft erzählt werden muss.
Auch nach dem Maschinenkrieg ging das Goldene Zeitalter unvermindert weiter. Und auch für die Menschen brach nun ein solches an. Die aufständischen, künstlichen Intelligenzen wurden durch halbintelligente Maschinensklaven ersetzt und Gentechnik und Zuchtexperimente verbesserten nun die Menschheit an sich, anstatt nur ihre Dienerschaft und Maschinen. Nach und nach erreichten die Terraner so eine höhere Lebenserwartung, wenn auch noch keine so lange wie die Quendi oder Noldor. Und sie verbesserten ihre aetherkinetischen Fähigkeiten, wenn auch nur sehr langsam.
Orcs!
Irgendwann in diesem Zeitalter schafften es die Orcs, auf welche Weise auch immer, ihre Heimatwelt zu verlassen und sich schnell im Universum auszubreiten. Doch die Noldor waren zahlreich und stark und auch die Terraner waren nicht wehrlos. Gemeinsam wurde dieser neuen Bedrohung schnell begegnet und ein Sperrriegel um das Raumgebiet gelegt. Dort tobte der Kampf nun innerhalb der Orc-Reiche, gelenkt von ein paar Gladhadaug und menschlichen Agenten, die immer darauf bedacht waren, dass kein Orc-Reich stark genug wurde, um alle anderen zu übertrumpfen.
Zugleich war aber auch klar, dass die Orcs nicht wieder verschwinden würden. Und angesichts der Verdunklung des Aethers wagten es die Iaurim nicht, eine Massenvernichtung wie bei den Nogtyr auch nur in Erwägung zu ziehen. Denn eines war klar: die Vergewaltigung des Aethers in dieser Größenordnung musste unmittelbare Ursache für den langsamen Aufstieg des Tiefen Dunkels sein.
Leben zwischen den Sternen
Auch auf vielen anderen Welten regte sich intelligentes Leben, Ergebnis der zahllosen Experimente, welche die Iaurim durchführten und welche auch Cebyrier und Quendi hervorgebracht hatten. Doch die meisten dieser Projekte, wie die Orcs, waren aufgegeben worden, als sich andere als besser erwiesen hatten. Das Leben hatte die unterschiedlichsten Gestalten, basierte selten, wie die Quendi, auf den Genen der Menschen oder wie die Cebyrier aus denen der Iaurim. Denn die Iaurim waren auch Künstler und Leben war ein Teil ihrer Kunst. Sie hatten schon immer ihre eigenen Gestalten verändert, ihr Erbe verbessert oder angepasst und sich nur noch aus Gewohnheit oder Mode in ihre ursprüngliche Form gehüllt. So woben diese Künstler der Schöpfung nun neue Gene oder trieben primitive Tiere in eine beschleunigte Evolution. Es entstanden Spezies aus Fischen, Vögeln, Amphibien, Pflanzen und Amöben und noch mehr Formen, die noch heute immer wieder in Staunen versetzten. Die wenigstens dieser Spezies entwickelten sich zu raumfahrenden Zivilisationen und noch weniger verließen je ihr Sternensystem. Die Menschen, zu dieser Zeit noch freundlich und tolerant, wie auch die Quendi, die ihnen so freundlich die Hälfte des Universums überlassen hatten. Sie gliederten diese Spezies in ihre Föderation ein, gaben ihnen Kolonien und Raum, sich zu entfalten. Die Quendi taten das gleiche, waren aber gegenüber Spezies, die sich auf ihrer Seite der Demarkationslinie mit den Terranern befanden, weniger freigiebig und beschränkten sie auf ihre Heimatsysteme. Sie machten nur Ausnahmen, wenn die Heimatplaneten aus irgendwelchen Gründen unbewohnbar wurden oder, was zum Glück nur sehr selten vorkam, von einer durchgebrochenen Orc-Flotte bedroht wurde.
(Dieser Teil wird wohl nochmal poliert, aber inhaltlich nicht groß verändert. Sehe da noch ein paar Schnitzer. War so ein Nacht und Nebel Schreiben *G*)
Krieg im Inneren
Direkt nach dem Angriff auf die Labore begann es im Inneren des Nogtyr-Reich zu brodeln. Die Kriegsmaschinerie hatte immer mehr Bereiche des Lebens vereinnahmt, doch mit der Erschaffung der Delduath war diese Vereinnahmung an einen kritischen Punkt gelangt. Um zu überleben benötigten diese Wesen einen konstanten Zustrom von Seelenenergie, welcher zunächst durch die Hinrichtung von Straftätern und Kriegsgefangenen erzielt wurde. Dann wurden Freiwillige gesucht, dann begann die Zwangsrekrutierung. Jeder Delduath bewahrte hunderttausende Nogtyr Soldaten vor dem Tod, daher war es nur logisch, tausende für ihren Unterhalt zu opfern.
Daher fielen die Ideen des Widerstands, die Elleghin, Teilianor (Deceiver) oder wer auch immer es nun war, unter den Nogtyr verbreitete, auf fruchtbaren Boden. Denn nicht jeder Nogtyr war mit der mathematischen Lösung des "Problems" einverstanden.
Und auch im Militär regte sich Widerstand, denn die weniger kampfstarken Verbände waren die ersten, aus deren Reihen Soldaten zum "Dienst am Sieg" abberufen und den Delduath zum Fraß vorgeworfen wurden.
So entstanden schnell zwei Fraktionen, die Bewahrer, welche gegen die Delduath waren, und die Zerstörer, welche die Kampfmaschinen als einzige Rettung sahen. Und es war klar, dass die Kräfte ungleich verteilt waren. Die Bewahrer hatten ihre Basis vor allem im Lager der politischen Klasse und der Zivilbevölkerung, in den Nachschublagern und Ausbildungszentren, in den Etappen hinter der Front. Wissenschaftler, Strategen, Militärische Führung und die Fronttruppen aber standen auf Seiten der Zerstörerfraktion.
Der Ausgang dieses Konflikts war klar, die Zerstörer übernahmen schnell die Kontrolle und setzten die widerspenstigen Parlamente ab und die zweifelnde politische Führung gleich dazu. Nach Äonen des Krieges waren die Nogtyr zum ersten Mal eine militärische Diktatur.
Doch auch auf der Seite der Zerstörer war der Saboteur der Iaurim aktiv gewesen. Die Delduath waren nicht länger zufrieden mit ihrer Position als Befehlsempfänger. Sie erkannten ihre Macht, nicht nur als Superwaffe gegen die Iaurim und Quendi, sondern auch gegen ihre Erschaffer, die mit ihrer Natur doch kaum noch etwas gemein hatten. Außerdem erkannten die Delduath, dass sie mit noch mehr Seelenenergie noch mächtiger wurden und so entglitten die einstigen Kampfmaschinen schnell der Kontrolle der militärischen Führung und die gerade erst errichtete, neue Ordnung stürzte erneut in einen Bürgerkrieg, heftiger und noch zerstörerischer als der schnell, entschieden Putsch zuvor.
Die Delduath fraßen sich durch die Reihen der Streitkräfte und verschlangen nebenbei die Bevölkerungen ganzer Städte und Planeten. Hektisch sperrten die Militärs alle Delduath, die noch nicht aufmüpfig geworden waren, in Stasiskammern, doch die bereits entfesselten Wesenheiten waren genug an der Zahl, um die Nogtyr in Bedrängnis zu bringen.
Zudem setzte nun der zweite Teil des Plans der Iaurim ein. Die Quendi rückten wieder vor, nun, da die Delduath an anderer Stelle kämpften. Wehrlose Welten wurden erobert und ein erneuter Genozid setzte ein. Planet um Planet wurde von Nogtyr gesäubert, die nicht mehr wussten, in welche Richtung sie fliehen sollten. Vor ihnen die hasserfüllten Quendi, hinter ihnen die gierigen Delduath. Auf dem Höhepunkt der Kampagne wählten Milliarden den Selbstmord, um sich der grauenhaften, fremdbestimmten Vernichtung zu entziehen. Ihre Seelen landeten in den Sarkophagen, die sie mit sich trugen und wurden von den Quendi eifrig gesammelt.
Inzwischen hatten sich die Fronten im Inneren des Nogtyr Imperiums gefestigt. Die Delduath waren inzwischen auch untereinander zerstritten, denn es gab einige, die einfach nur blind drauflos fraßen und andere, die eher auf Nachhaltigkeit bedacht waren und darauf aus, das Leben und damit die Seelen zu erhalten und nicht alle auf einmal zu fressen um auch das eigene Überleben auf lange Sicht zu sichern.
Diese Zersplitterung gab dem Militär, die nun auf einmal in der Rolle der von ihnen weggeputschten Bewahrer-Fraktion wiederfanden, eine Verschnaufpause und die Chance, sich den Quendi erneut entgegenzustellen. Doch dafür war es zu spät.
Mehrere Systeme im Inneren der Nogtyr Heimatgalaxie waren bereits in der Hand der Quendi, welche dort in schwer befestigten Stellungen Milliarden von Sarkophagen mit gefangenen Nogtyr Seelen aufschütteten. Anschließend wurden mit einer gewaltigen Aetherentladung sämtliche Sarkophage auf einmal entleert und eine schattenhafte Seelenwolke entlud sich in den lokalen Aether. Dann geschah erstmal nichts, denn die Seelen waren nun, wie alle Nogtyr, nur wenig mehr als ein treibendes Nichts. Doch in ihrer Masse bildeten sie eine Art Schleier im Aether, kaum sichtbar, aber an von einem sensiblen Wesen doch wahrnehmbar.
Nun führte der Saboteur den letzten Streich. Ein gefangener Delduath wurde in den Aether verfrachtet und ausgelöscht. Dadurch konnte sich sein Seelenkern nicht in die Sicherheit seines Basisschiffes teleportieren und die Seele war im Aether gefangen, wo sie furchtbare Qualen litt und langsam verbrannte. Dabei strahlte sie ein helles Licht aus und auf einmal erwachte die dünne, zarte Seelenwolke zu neuem Leben. Von all diesen Seelen fiel der Fluch Elleghins ab und sie wurden sich ihrer selbst bewusst, erinnerten sich an den Schmerz und die Umstände ihres Todes und wussten zugleich, dass es für sie keine Rückkehr gab. Doch dann war da dieses Licht, welches instinktiv die Hoffnung in ihnen weckte, dass es dort doch einen Ausgang, eine mögliche Wiedergeburt oder vielleicht eine Art Paradies gab.
So strömten sie an diesen Punkt, wo sie sich schnell zusammenballten und drängten und doch nicht weiterkamen. Und irgendeine Seele in diesem Gedränge begann, eine andere Seele zu verschlingen, vielleicht aus Hass, vielleicht aus Verzweiflung, vielleicht aus Angst. Da es keinen anderen Ausweg zu geben schien, um dem tiefen Schwarz der Seelenkumulation zu entgehen, schlossen sich andere Seelen an und bald wiederholte sich das große Fressen und gewaltsame Verschmelzen, welches einst den Untergang der Cebyrier verursacht hatte.
Elleghins Plan ging auf. Der Vorgang erzeugte genau den gleichen Aethersturm wie damals und das Reich der Nogtyr war dem Untergang geweiht.
Der Sturm flaute schneller ab als erwartet. Schon nach einigen Jahrhunderten klarte der Aether auf einmal auf und kurz darauf brandete die erwartete Schockwelle heran. Elleghins Späher waren schon auf ihren Positionen um die Auswirkungen zu studieren, noch bevor Lelura auch nur daran dachte, sich auf den Weg zu machen.
Und da war sie, eine gewaltige Verwerfung, welche die Heimatgalaxie der Nogtyr und den ganzen Galaxienhaufen verschlungen hatte. Sie Nogtyr waren Geschichte. Diese Verwerfung, einfach und formlos und ein wenig kleiner als das Blutkreuz, heißt heute einfach nur die "Große Verwerfung".
Die Entstehung der Noldor
Die Quendi waren inzwischen nicht untätig gewesen. Sie hatten neue Waffen erschaffen und, wie zuletzt auch die Nogtyr, Raumschiffe gebaut, die nicht mehr nur auf das Aetherband angewiesen waren für die Reise zwischen den Sternen. Vor allem aber besaßen sie physikalisch wirksame und angetriebene Waffen und Ausrüstung. Es gab dutzende verschiedene Kulte, jeder einem Iaurim geweiht. Die größten waren die acht Kulte, die auch heute noch die wichtigsten und zahlreichsten sind, die Kriegstempel.
Auch die Sternenarchen existierten damals schon, mächtige, mobile Kampfstationen, Versorgungsbasis, Heimat und Kriegsschiff zugleich, die nun durch die Peripherie des einstigen Nogtyr Reiches kreuzten und alle verbliebenen Welten der Nogtyr aufsuchten und die Bevölkerung auslöschten.
Diese Quendi, die nicht mehr nur auf Aetherkräfte vertrauten, wurden Noldor genannt und sie waren unter den Quendi nicht unbedingt hoch angesehen. Sie hatten, auch auf Weisung von Faruyan und Gothaul, nicht nur die Technologie der Nogtyr kopiert, sondern hatten auch Organisationsform, Drill, Taktik und Strategie von den Heeren der Nogtyr übernommen.
Doch ihre Armeen waren viel größer als alle, die die Quendi zuvor hatten aufstellen können, denn zuvor waren nur die stärksten Aetherkineten rekrutiert worden und davon gab es selbst unter den Quendi nicht all zu viele. Die Noldor aber rekrutierten sich auch aus den weniger potenten Quendi und daher wuchs ihre Zahl viel schneller und bald hatten sie, auch mit konventionellen Waffen, eine größere Schlagkraft als die Aetherarmee der Quendi.
Von den Delduath und der Armee der Nogtyr aber war keine Spur mehr zu finden. Sie schienen mit ihrer Heimat untergegangen zu sein.
Bald waren daher auch die letzten Nogtyr getötet und der Völkermord abgeschlossen. Zudem konnten auch keine Energieemissionen von Stellarwerken mehr gemessen werden. Das gesamte Energiegitter, welches praktisch die Lebensgrundlage der Nogtyr gewesen war, war zusammengebrochen. Die Aufgabe der Quendi war erfüllt.
Doch auch dieses Mal war etwas entstanden und die Energie des Seelensturms keineswegs einfach in der Großen Verwerfung verpufft. Und auch dieses Wesen war ins Tiefe Dunkel hinabgesunken, denn es gierte nach Seelenergie und das Tiefe Dunkel war nichts anderes als das.
Nergal, wie das Wesen heute genannt wird, war, wie wir heute wissen, nicht das erste, das sich dort unten satt fraß. Aber es sollte auch nicht das Letzte sein.
Das Goldene Zeitalter
Doch die Iaurim merkten von alledem nichts. Sie waren müde geworden vom langen Sternenkrieg und zogen sich zurück um die Folgen zu bewerten und sich darüber klar zu werden, was nun zu tun war. Die Iaurim, welche den Quendi am engsten verbunden waren, namentlich die acht Götter des Pantheons, blieben aber bei ihrem Volk und residierten in einer großen Festung, die sie bei den Mutterwelten im Aether verankerten. Oft wanderten sie aber auch durch das Universum, vor allem Lelura, aber auch Faruyan und nicht zuletzt Moryana. Sie fanden auch die Orcs, ein längst vergessenes Experiment aus alten Zeiten, die auf ihrem Planeten vor sich hinwucherten und bereits die gesamte Biosphäre übernommen hatten. Doch sie schien wenig mehr zu sein als eine unreife Pflanze, die mit sich selbst beschäftigt war und sie verfügten weder über Waffen noch über Technologie oder sonstige Fähigkeiten, um im Aether zu reisen. Da ihre Welt zudem auch nicht über einen Zugang zum Portalnetz verfügte, wurde sie einfach wieder vergessen.
Auch die Menschen wurden entdeckt, oder wiederentdeckt, eine aufblühende Zivilisation, den Nogtyr in ihrer Frühzeit nicht unähnlich. Es ist unbekannt, inwieweit sich die Iaurim dort betätigten, doch es gilt als sicher, dass nicht nur Moryana dort wandelte sondern auch Faruyan. Auch die Schergen Elleghins, die wir heute Gladhadaug nennen, behielten die Menschen im Auge, denn natürlich sollte ein weiteres Desaster wie bei den Tyr verhindert werden. Doch die Erde, Terra, war weit entfernt sowohl vom Blutkreuz, der Großen Verwerfung oder den Mutterwelten der Quendi.
Und so begann für die Quendi ein goldenes, sorgloses Zeitalter. Der Krieg war vorbei und kein neuer schien mehr zu drohen. Das Universum lag ansonsten leer und verlassen da und es war voll von Millionen Paradieswelten, die weder von Quendi noch von Nogtyr je betreten worden waren. Lange vergessene, unberührte Pfade des Portalnetzes führten dorthin und mit der Erlaubnis der Iaurim begannen die Quendi, sich dort auszubreiten. Es schien ein fairer Handel, waren die Iaurim doch ohnehin nur noch wenige Dutzend an der Zahl und ohne Zweifel standen sie auch in der Schuld der Quendi.
Die fruchtbaren und lebensfrohen Quendi verbreiteten sich schnell, schneller als die Menschen, die in dieser Zeit ihre ersten, tastenden Reisen in den Weltraum unternahmen und nach und nach, wie damals die Tyr, zunächst den Korridor erforschten und mit ihren Raumschiffen vorsichtig auf dieser Zwischendimension entlang zu den Nachbarsternen reisten.
Unter den Augen der Gladhadaug machten die Terraner einen schnellen Entwicklungssprung, kurz nachdem sie das System ihres Nachbarsternes Sigma Draconis besiedelt hatten.
Die Quendi gaben sich nun ganz dem Leben hin. Sie bauten prächtige Städte, riesige Parks und Spielwiesen, liebten sich und feierten, vermehrten sich und starben. Und sie wurden wiedergeboren. Noch.
Das Aufsteigende Dunkel
Doch nach dem Untergang der Nogtyr begann das Tiefe Dunkel zunächst langsam, dann immer schneller im Aether aufzusteigen. Dunkle, undurchdringbare Wolken lösten sich daraus, die schneller aufstiegen und bis fast hinauf bis zum Korridor stiegen. Sie verdüsterten selbst die Pfade des Aetherbands, wenn auch das Reisen dort noch immer möglich war. Doch die Sternenschiffe der Noldor mussten sich vorsehen, wenn eine solche Wege in ihren Weg geriet und sie weit umfahren.
Zudem kehrten die Seelen Verstorbener aus diesen Wolken nicht zurück, falls sie in sie hinein gerieten. Das Schlimme daran war, dass die Seelen die Wolken nicht sehen konnten, denn alles was im Aether "dunkler" war als die Norm, war praktisch unsichtbar und die Seelen der Quendi doch nicht stark genug, um die Wolken dennoch zu erkennen, bevor es zu spät war.
Daher begann Lelura unermüdlich den Aether zu bereisen, immer auf der Suche nach einer verirrten Seele, um sie vor einer Begegnung mit einer der dunklen Wolken zu bewahren. Doch ihre Arbeit wurde immer schwieriger, denn die Zahl der Wolken nahm zu und bald stiegen auf gewaltige, tentakelartige Wolkentürme aus dem Tiefen Dunkel auf, die sich, anders als die Wolken, schneller und auch unberechenbarer bewegten und scheinbar tastend durch den Aether streiften. Diese wurden nun selbst für die Iaurim und natürlich für Raumschiffe zu einer Gefahr. Zwar zerstörten sie die Raumschiffe nicht, doch die Unruhe, die sie im Aether erzeugten, brachte die Schiffe oft von ihren Kursen ab. Außerdem verbogen sie die Aetherpfade, so dass diese manchmal rissen oder in endlosen Spiralen ins nichts führten.
Die Iaurim traten zusammen um zu beraten, doch sie sahen keinen Weg, diese Entwicklung zu unterbinden. Selbst Moryana, die noch am meisten über den Aether wusste, konnte nur sorgenvoll und unwissend in die Zukunft schauen. Nichts war bekannt über das Tiefe Dunkel und auch Lelura, die angeblich dort gewesen war, konnte nur berichten, dass sie einen starken Sog dort gespürt hatte und dann umgekehrt war, ohne das Dunkel auch nur berührt zu haben.
Und so blieb den Iaurim nur die Schadensbegrenzung. Neue Aufgaben wurden verteilt. Gothaul errichtete eine mächtige Antenne auf der Aetherfestung der Iaurim und an ihrem Fundament verfielen Ynnraa und Faruyan in ein nie enden wollendes Paarungsritual. Dabei erzeugten sie ein starkes Leuchtsignal, welches im Aether hell erstrahlte und selbst die Wolken durchdrang und den Seelen der Quendi den Weg in die Heimat wies. Zur Wiedergeburt.
Bald pilgerten daher die Liebespaare aus dem ganzen Reich der Quendi zurück zu den Mutterwelten um dort ihren Nachwuchs zu zeugen, denn es war immer eine Seele im Aether, die darauf wartete, in einen neuen Körper zu schlüpfen. So wurde die Unsterblichkeit der Quendi Seelen gerettet und das Leitende Licht der Quendi erstrahlte im Aether bis hinüber nach Terra, wo es die Menschen ebenfalls wahrnehmen konnten und dadurch zum ersten Mal in der Lage waren, auch im Aether selbst zu navigieren und viel schneller zu reisen, als es im Korridor möglich war.
Und so trafen Menschen und Quendi aufeinander, friedlich, weil ohne jegliche feindliche Absichten. Freundlich wurde das Universum aufgeteilt und eine Demarkationslinie festgelegt, hinter der die Menschen sich ohne Einschränkungen auch auf den Paradieswelten ausbreiten durften. Die Noldor patrouillierten an dieser Grenze und begannen zudem, mit den Menschen Handel zu treiben. So fanden auch Technologien ihren Weg zu den Menschen, jedoch nur einfachere Technik ohne Aetherkomponenten, denn die Menschen hatten nur sehr wenige und sehr schwache Aetherkineten und daher noch keine Möglichkeit, die hochentwickelte Aethertechnologie überhaupt zu verwenden.
Die Menschen reisten auch in das Reich der Quendi und wurden dort als exotische Attraktionen willkommen geheißen. Dann begann in ihrer Heimat der Maschinenkrieg, ausgelöst von der Zentralen Stelle auf Sigma Draconis, einer mächtigen Industrieanlage, angeschlossen an ein frühes Stellarwerk, ähnlich jenem der Nogtyr.
Diese Entwicklung beunruhigte die Noldor, die Quendi nahmen davon nur wenig Notiz. Und auch die Gladhadaug waren auf der Hut, denn sie fürchteten, dass überlebende Nogtyr hinter dieser Entwicklung standen. Doch als der Krieg endete und die Zentrale Stelle mit der Hilfe von Gladhadaug und Noldor gesichert werden konnte, war nichts mehr zu finden, was auf äußere Einflüsse hindeutete. Allerdings fand man auch sonst keinen Hinweis auf den Auslöser des Maschinenaufstands. In einem Computerkern im Inneren der planetengroßen Anlage aber fand man einen leeren Platz. Meterdicke Stränge aus Glasfaserkabeln, die diesen Platz mit einem gewaltigen Aetherkommunikator verbanden, zeugten aber davon, dass hier die Schaltzentrale der Maschinen gewesen sein musste.
Das Wesen, welches sich hier versteckt hatte, war weder Nogtyr noch Delduath und doch von ihnen erschaffen. Dies ist aber eine andere Geschichte und zudem eine, die erst in einer hoffentlich fernen Zukunft erzählt werden muss.
Auch nach dem Maschinenkrieg ging das Goldene Zeitalter unvermindert weiter. Und auch für die Menschen brach nun ein solches an. Die aufständischen, künstlichen Intelligenzen wurden durch halbintelligente Maschinensklaven ersetzt und Gentechnik und Zuchtexperimente verbesserten nun die Menschheit an sich, anstatt nur ihre Dienerschaft und Maschinen. Nach und nach erreichten die Terraner so eine höhere Lebenserwartung, wenn auch noch keine so lange wie die Quendi oder Noldor. Und sie verbesserten ihre aetherkinetischen Fähigkeiten, wenn auch nur sehr langsam.
Orcs!
Irgendwann in diesem Zeitalter schafften es die Orcs, auf welche Weise auch immer, ihre Heimatwelt zu verlassen und sich schnell im Universum auszubreiten. Doch die Noldor waren zahlreich und stark und auch die Terraner waren nicht wehrlos. Gemeinsam wurde dieser neuen Bedrohung schnell begegnet und ein Sperrriegel um das Raumgebiet gelegt. Dort tobte der Kampf nun innerhalb der Orc-Reiche, gelenkt von ein paar Gladhadaug und menschlichen Agenten, die immer darauf bedacht waren, dass kein Orc-Reich stark genug wurde, um alle anderen zu übertrumpfen.
Zugleich war aber auch klar, dass die Orcs nicht wieder verschwinden würden. Und angesichts der Verdunklung des Aethers wagten es die Iaurim nicht, eine Massenvernichtung wie bei den Nogtyr auch nur in Erwägung zu ziehen. Denn eines war klar: die Vergewaltigung des Aethers in dieser Größenordnung musste unmittelbare Ursache für den langsamen Aufstieg des Tiefen Dunkels sein.
Leben zwischen den Sternen
Auch auf vielen anderen Welten regte sich intelligentes Leben, Ergebnis der zahllosen Experimente, welche die Iaurim durchführten und welche auch Cebyrier und Quendi hervorgebracht hatten. Doch die meisten dieser Projekte, wie die Orcs, waren aufgegeben worden, als sich andere als besser erwiesen hatten. Das Leben hatte die unterschiedlichsten Gestalten, basierte selten, wie die Quendi, auf den Genen der Menschen oder wie die Cebyrier aus denen der Iaurim. Denn die Iaurim waren auch Künstler und Leben war ein Teil ihrer Kunst. Sie hatten schon immer ihre eigenen Gestalten verändert, ihr Erbe verbessert oder angepasst und sich nur noch aus Gewohnheit oder Mode in ihre ursprüngliche Form gehüllt. So woben diese Künstler der Schöpfung nun neue Gene oder trieben primitive Tiere in eine beschleunigte Evolution. Es entstanden Spezies aus Fischen, Vögeln, Amphibien, Pflanzen und Amöben und noch mehr Formen, die noch heute immer wieder in Staunen versetzten. Die wenigstens dieser Spezies entwickelten sich zu raumfahrenden Zivilisationen und noch weniger verließen je ihr Sternensystem. Die Menschen, zu dieser Zeit noch freundlich und tolerant, wie auch die Quendi, die ihnen so freundlich die Hälfte des Universums überlassen hatten. Sie gliederten diese Spezies in ihre Föderation ein, gaben ihnen Kolonien und Raum, sich zu entfalten. Die Quendi taten das gleiche, waren aber gegenüber Spezies, die sich auf ihrer Seite der Demarkationslinie mit den Terranern befanden, weniger freigiebig und beschränkten sie auf ihre Heimatsysteme. Sie machten nur Ausnahmen, wenn die Heimatplaneten aus irgendwelchen Gründen unbewohnbar wurden oder, was zum Glück nur sehr selten vorkam, von einer durchgebrochenen Orc-Flotte bedroht wurde.