40k [WH40k] Deathwatch:Xenojäger II

Gut das es euch gefällt. Da ich inzwischen schon mehr geschrieben habe als ich bisher gepostet habe werde ich wohl auf lange Abstände verzichten können ;-)

Ich habe mich gerade gefragt wie du als mein Hauptschreiberling zum Thema Deathwatch wohl eine Begegnung mit Necrons schreiben würdest????

So aus der Hüfte würde ich mal sagen, dass das Killteam zunächst nicht wissen würde gegen welchen Feind es geschickt wird. Da ja Wissen über Necrons bei sterblichen Machthabern eher dünn gesät ist und die ja in der Regel Hilfe erbitten. Alternativ könnte sich natürlich auch ein einflussreicher Magos überschätzt und die fremdartige Technologie für beherrschbar gehalten haben. Ich denke Inquisitions-Angehörige würden wohl dahinter kommen worum es sich handelt und kein Killteam sondern ein Killship anfordern.
Die Hauptschwierigkeit sehe ich darin, dass einmal erwachende Necrons kaum noch aufzuhalten sind. Demnach stellt sich nur die Frage ist der imperiale oberbefehlshaber klever genug ist einzusehen dass er sich am besten mit möglichst vielen Ressourcen vom Acker macht oder ob er denkt er könnte die Bedrohung eindämmen und dabei alles verheizt.
 
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Leider habe ich morgen keine Zeit einen neuen Teil hochzuladen. Darum mache ich das jetzt. Viel Spaß und nen schönen Feiertag!

ELF / IV

Thyrianos schloss resignierend die Augen, was ein Überbleibsel seines sterblichen Erbes war. Er musste kein Tech sein um zu wissen, dass die erwähnte Prozedur extrem lange dauern würde. Er schwieg in der Annahme, dass Duron sofort beginnen würde und das weitere Nachfragen nur noch mehr Zeit kosten würden.
Wenigstens konnte er nun, da wieder Energie vorhanden war, einige der Zugänge verschließen und die gewaltsam geöffneten ausleuchten. Als Astartes war er zwar nicht direkt auf das Licht angewiesen, aber bei feigen heimtückischen Eldar konnte es nie schaden jeden Vorteil zu nutzen, um sie frühzeitig zu bemerken. Er versetzte sich mental in die Rolle des Angreifers und identifizierte so die besten Angriffswege. Allerdings ging er noch weiter.
Er wollte endlich erfahren was es mit diesem Schiff auf sich hatte, weswegen er eines der Aliens verhören wollte. Hierfür war es jedoch notwendig zumindest einen der Eldar sehr nah herankommen zu lassen. Und er hegte keinen Zweifel daran, dass sie kommen würden. Schließlich hatten sie sich enorme Mühe gemacht, das Schiff zu sabotieren und würden eine neuerliche Aktivierung wohl kaum einfach hinnehmen.
Nachdem er einen der Scheinwerfer wieder deaktiviert hatte und einen anderen so präpariert hatte, dass er unkontrolliert flackerte, verbarg er sich nahe einem Eingang von dem aus es nur wenige Schritte bis in volle Deckung waren. Angesichts seiner Masse und wuchtigen Gestalt kein leichtes Unterfangen, aber er gab sich alle Mühe ein Teil dieser günstig gelegenen Deckung zu werden. Er arrangierte seinen Chorrock so, dass die Kapuze die verräterische Signatur seines Helms verbarg und außerdem auch die unverwechselbare Silhouette seiner Servorüstung verzerrte. Obendrein nahm er eine abgehockte Köperhaltung hinter Gehäuseteilen und Kabelbündeln ein.
So wartete er regungslos und er triumphierte innerlich als nach etwas mehr als einer Stunde ein Eldar vorsichtig aus dem Gang in die Halle spähte. Dabei hielt er seine elegante Waffe direkt unter sein Kinn um zur Not einen schellen, gut gezielten Schuss abgeben zu können. Thyrianos hörte noch mindestens einen weiteren Feind, den er aufgrund seiner Position jedoch nicht sehen konnte. Der Eldar schien in seinen Helm zu sprechen und glitt dann in die Deckung in der Thyrianos lauerte. Der Skriptor überlegte. Sollte er den ersten weiter vorrücken lassen und darauf warten, dass der zweite dieselbe Deckung einnahm?
Er entschied sich sofort zu handeln. Nahezu lautlos ergriff er den schlanken Gegner in einer unüberwindlichen Bärenumarmung und zerrte ihn zu sich in Deckung. Gleichzeitig entfesselte er seine psionische Macht, um auch dem Geist des Gefangenen Fesseln anzulegen. „Gib auf, lass es geschehen.“ flüsterte er träge aber bestimmend in den Geist des Feindes.
Tatsächlich kapitulierte der Eldar und verlor aufgrund der puren Gewalt des Würgegriffs das Bewusstsein. Thyrianos ließ ihn zu Boden sinken und lehnte ihn gegen die Deckung, hinter der er sich verbarg. Das ganze hatte nicht mehr als zehn Sekunden gedauert und aufgrund der Nähe konnte er aus dem Helm des Bewusstlosen leise Klick Geräusche hören.
Der zweite Eldar lugte vorsichtig um die Ecke und sah seinen Kameraden zusammengesunken dasitzen. Jedoch eilte er nicht zu Hilfe sondern schien zunächst weiter per Funk die Situation zu bewerten. Zweifellos misstraute er dem Bild das sich ihm bot und rief Verstärkung herbei.
Als der Eldar-Späher den nächsten Blick in die Halle warf, beendete Thyrianos dessen Treiben. Mit einem wohl dosierten aber nicht minder blendenden Blitz äscherte er den Xeno ein und sandte zugleich Spannungsbögen in den Gang, die wie epileptische Schlangen davonzuckten. Mechanisch erhob er sich und legte sich den Bewusstlosen über die Schulter. Dann warf er das zerbrechlich wirkende Gewehr auf einen Haufen mit dem Ausrüstungskoppel des Eldar um beides mit einer knallenden Doppelexplosion seines Bolters zu zerfetzen. Während Thyrianos mit seinem Gefangenen eine taktisch bessere Position erklomm, aktivierten sich einige aktive Kühlsysteme und im zentralen Teil der Halle wurden einige Statusdisplays reaktiviert. „Energiefluss in Perimeter stabil.“ yoxte Duron spartanisch und der Dark Angel hörte wie der Salamander seine Position veränderte.

Der Skriptor fesselte den Eldar mit Draht und nahm ihm dann den Helm ab. Das Gesicht wurde typischerweise von einem filigranen Knochenbau definiert und die glatte, wächsern anmutende Haut war von einem dünnen Schweißfilm überzogen. Das lange seidige Haar war zu einem Zopf geflochten der einer Schlinge gleich um den Hals gewickelt war. Von dem Kontrollturm aus warf Thyrianos prüfende Blicke in die Halle während er sich eine Strategie überlegte, dem Xeno Informationen zu entlocken. Unter anderem dank der vielen Stunden die er mit Absolutionspriestern seines Ordens verbracht hatte, war er selbst ein Verhörexperte geworden. Gestand sich aber ein, dass bei Eldar andere Regeln galten. Regeln die er nicht kannte.
Im Optimalfall würde er Ajax um die Überwachung der Physiologie bitten und sich bei dem Verhör großzügig Zeit lassen. Nichts von beidem war hier möglich weswegen er sich auf die Grundelemente besann. Sollte er den Eldar schlicht zerbrechen oder aber täuschen. Eine für Verschlagenheit und Unaufrichtigkeit bekannte Kreatur zu täuschen, konnte sich als nicht machbar erweisen, während das Brechen sie schlicht zerstören konnte. Das Angebot eines schnellen Gnädigen Todes würde kaum ausreichen, es sei denn…
Nachdem er sich neuerlich davon überzeugt hatte, dass sich keine weiteren Eindringlinge in der Halle befanden, durchsuchte er den Eldar noch einmal und nahm an sich was er gesucht hatte. Als Abschluss seiner Vorbereitungen versetzte er sich in die unterste Ebene der Aufzählungen. Schließlich sollte ihm kein Detail entgehen. Dann fuhr er mit der Hand über eines der vor Kondenswasser triefenden Rohre und tropfte sie ins Gesicht des Bewusstlosen. Mit zusammengepressten Lippen erwachte der Xeno und seine mandelförmigen Augen huschten hin und her um seine Lage zu bewerten. Dies wollte der Skriptor nur zu gerne erlauben, auch wenn es ihn ein wenig ärgerte, dass die Kreatur ihn nicht ansah. “Gut, ich denke du weißt um deine Lage.“ Eröffnete er das Verhör und suchte erfolglos nach einer Regung im Gesicht. „Sag mir einfach was ihr hier, auf einem imperialen Schlachtschiff sucht und du bist mich los.“
Der Eldar kniff die Augen etwas zusammen, ließ seinen Mund einen hämischen Ausdruck annehmen und holte Luft für eine Antwort. „Deine Worte sind so Wertlos wie deine ganze Rasse, Chem’Pan’Sey.“
Thyrianos ließ demonstrativ die Schultern Hängen ehe er erneut sprach. „Es geht also um Werte, ich verstehe. So viel zum Thema Überlegenheit. Nur was kann auf einem Schiff der Chem’Pan’Sey für euch Spitzohren von Wert sein?“
Thyrianos ließ das gesagte einige Augenblicke wirken. Dann streckte er seine Hand betont lässig in Richtung des Kopfes des Gefangenen aus und ließ psionische Energie den Willen seines Gegenübers erodieren. „Du kannst schreiend unter Qualen vergehen, oder sanft entschlafen. Und damit wir uns verstehen, selbst im Tod habe ich Macht über dich.“ leierte er eine weitere Drohung und zeigte dabei den Seelenstein den er zwischen Daumen und Zeigefinger hielt. Die Kombination der Angriffe verursachte dann doch eine Reaktion auf dem angestrengten Gesicht und zwar keine besonders erfreute. Nachdem er kurz sehnsüchtig den Kristall angesehen hatte sah er nun zum ersten Mal den Skriptor direkt an. „Wenn meine Qualen der Preis für das Wohlergehen meiner Art ist, bin ich geehrt sie zu erdulden.“
„Was sucht ihr hier auf diesem Schiff!“ brüllte Thyrianos und schnellte dabei ruckartig nach vorne, bis sein drohendes Visier nur Zentimeter von dem Gesicht des Eldar entfernt war. Dabei fiel ihm eine Winzigkeit auf. Der Eldar hatte auf die Frage und die Annäherung hin nicht ihn, sondern für einen Sekundenbruchteil unwillkürlich zu dem Kristall gesehen. Mehr brauchte Thyrianos Verstand nicht um die Puzzlesteine zusammenzusetzen und löste sich aus den Aufzählungen. Laut und hämisch lachend richtete er sich auf und erhielt sofort eine besorgte Voxnachricht von Duron. „Statusmeldung geben!“
„Ich habe herausgefunden warum die Eldar das Schiff noch nicht zerstört haben und warum sie nach wie vor durch seine Gänge spuken.“
„Ich bin sicher deine Verbissenheit würde Skeergard ebenso sehr beeindrucken wie mich dein Gelächter irritiert. Fahr fort, erleuchte mich Thyrianos.“ entgegnete Duron der sich die kleine Spitze nicht verkneifen wollte.
„Sie sind wegen Ihrer Talismane hier. Aus Gründen die noch im Dunklen liegen scheinen sie zu glauben, diese Kristalle befänden sich hier auf dem Schiff. Und angesichts der zerstören Glaskörper scheinen sie nach Verstecken Ausschau zu halten.“ Während er sprach, behielt er den Eldar genau im Auge und die spürbare Verzweiflung bestätigte seine Schlussfolgerung erneut.
„Also bleiben wir wohl bei dem Plan die Xenos auszumerzen, das Schiff zu reaktivieren und es dem Zugriff eventueller Verstärkungen zu entziehen.“ fasste Duron die Situation mit belehrender Stimme zusammen, ganz so wie es sonst Thyrianos‘ Art war.
„Dann beeil dich lieber, ich werde sehen was noch herausbekomme.“ brummte Thyrianos ruhig und ließ sich nicht provozieren.
Er drehte sich, um einmal mehr die Halle zu Sichern und ließ dabei kurz seinen Gefangenen aus den Augen. Als er sich ihm wieder zuwandte sah er gerade noch wie sich der Eldar über das Geländer vom Turm stürzte. Kopfüber.
Auch wenn dem Skriptor das Geräusch des Aufpralls alles verriet was er wissen musste, sah er hinab zu dem blutenden Kadaver und zermalmte dabei wütend den Kristall in seiner Faust. Achtlos ließ er die Splitter zu Boden rieseln und verließ brütend den Kontrollturm.

Skeergard und Vicesimus glitten wie Geister durch die schier endlosen Gänge der Todesbrüllen. Das diffuse Licht der langsam verblassenden Lumenstreifen ließ sie nicht mal Schatten werfen. Skeergards Meinung von seinen Schlachtenbruder war überaus zwiegespalten.
Als er den Blackshield kennengelernt hatte war dieser bereits ein Mysterium gewesen, das noch unergründlicher als Thyrianos schien. Doch wo er den Dark Angel kennen und zu respektieren gelernt hatte, war Vicesimus nur noch geheimnisvoller geworden. Auf der anderen Seite konnte sich der Spacewolf kaum jemand geeigneteres an seiner Seite vorstellen, um sich verbergende Eldar in der Dunkelheit zu jagen. Von einem anderen Spacewolf einmal abgesehen. Sich unbemerkt an Eldar heranzuschleichen galt nicht umsonst als Königsdisziplin, denn selbst wenn es gelang sich unbemerkt zu bewegen, war es ebenso schwer sie überhaupt zu entdecken. Die einzige Möglichkeit beides zu erreichen war es besonnen vorzugehen.
An jeder dritten Weggabelung wechselten sie die ihre Marschordnung und bei den Gelegenheiten wurde Skeergard jedes Mal Zeuge, dass Vicesimus‘ Rüstung anscheinend viel besser zum Schleichen war als seine. Obendrein kam es nicht selten vor, dass selbst er den Blackshield aus den Augen verlor. Außerdem fletschte er mehrmals wütend über sich selbst die Zähne. Wenn sein kybernetisches Bein Geräusche verursachte, die ihm normalerweise nicht entwichen wären, sah er dies jedes Mal als persönliches Versagen. Vicesimus hielt sich wie immer zurück und sagte nichts dazu, weswegen es Skeergard schwer fiel die Stimmung seines Schlachtenbruders einzuschätzen.
Normalerweise hätte Skeergard bei einer derartigen Jagd seinen Helm ausgezogen um insbesondere seinen Geruchssinn voll nutzen zu können, doch die Zeit bei der Deathwatch hatte ihn bereits vorsichtiger gemacht. Er atmete dennoch die Außenluft und hatte die Luftfilterung deaktiviert um zumindest einen Teil seiner Wahrnehmung zu nutzen. Allerdings hatte er sich auch noch nicht an den Geruch der Naniten in seinem Körper gewöhnt und so roch er beständig eine metallene Note.
Skeergard hatte die Führung, als er einen schwachen Lichtschein an der Wand der nächsten T-Kreuzung sah. Der Spacewolf hielt inne und seine Nackenhaare stellten sich auf, während er das Zeichen anzuhalten gab. Angestrengt lauschte er und vernahm gedämpftes Klappern was ausreichte um seine Jagdinstinkte zu stimulieren. Noch langsamer als zuvor, schlich er bis zu der Kreuzung und lauschte erneut. Das Klappern war noch immer zu hören und vorsichtig lugte er um die Ecke. Der Gang zur Rechten war etwa dreißig Meter lang hatte jeweils zwei Türen auf beiden Seiten und eine am Kopfende. Die erste Türe auf der rechten Seite war nur angelehnt und durch den Spalt drang das schwache Licht auf den Gang. Vorsichtig zog Skeergard sein schwarzes Steinmesser aus der speckigen Lederscheide, was aufgrund des großzügigen Einsatzes von Fett kein Geräusch verursachte. Lediglich ihm selbst stieg dessen altbekannter Geruch wie eine frohe Verheißung auf Blutvergießen in die Nase.
Ihren bisherigen Erfahrungen nach bestand die Gruppe aus zwei, maximal drei Eldar und war in der Enge des Quartiers kaum eine Gefahr für den Spacewolf. Dennoch gab er Vicesimus ein Zeichen aufzuschließen und an der Ecke zu warten falls weitere Eldar auftauchten. Hierfür hob der Black Shield einen mattschwarzen Nadler ohne irgendwelche Kennzeichen. Dem Laien mochte dieses Gewehr wie eine Übungswaffe oder ein unfertiger Prototyp erscheinen. Doch Skeergard wusste um dessen tödliche Wirkung, auch wenn er diese Waffe für eines Astartes unwürdig hielt. Dass sie noch unauffälliger als ein Stalkerbolter mit Spezialmunition war, war jedoch ebenso wenig von der Hand zu weisen, wie die erbarmungslose Effektivität gegen zumeist leicht gepanzerte Eldar.
Ohne weitere Umschweife näherte sich Skeergard der angelehnten Tür und drückte sie nach innen. Wie viele der zuvor untersuchten Quartiere herrschte auch hier die unverwechselbare Unordnung die bei einer eiligen aber sorgfältigen Durchsuchung entstand. Bläuliches Licht ging von der Schulterlampe eines der beiden Eldar aus und verwandelte sich in ein kaleidoskopartiges Spektakel als eine schwarze Steinklinge in den Hals ihres Trägers fuhr. Während der noch zuckend zusammenbrach wich der zweite Eldar bereits an die Quartierrückwand zurück und machte eine Granate scharf. Ein wenig erstaunt über diese selbstmörderische Handlung machte der Spacewolf einen Schritt zurück und zog dabei die Türe zu. Allerdings zu langsam um der Granate zu entgehen die zu seinen Füßen detonierte.
Der folgende Schmerz war an sich nicht überraschend, nur dessen Art. Blendende Lichtspeere schienen sich in Skeergards Augen zu bohren und blendeten ihn trotz seines Helmes. Ein wütendes Heulen entsprang seiner Kehle, das selbst Vicesimus erschaudern ließ. Als die Türe sich bereits Sekundenbruchteile danach wieder öffnete, vollführte der Spacewolf intuitiv einen Diagonalhieb der wohl das Ende des Eldars bedeutet hätte, wäre dieser nicht ebenso intuitiv ausgewichen. Die drei Zentimeter lange und einen Millimeter dicke Nadel sah er jedoch nicht mal kommen und bekam sie direkt ins Auge. Er war tot ehe er auf den Boden Aufschlug. Als Skeergards Autosinne kurz darauf ihre Beeinträchtigung überwunden hatten erblickte er sofort den praktisch unverletzten aber toten Eldar zu seinen Füßen. Ein prüfender Blick in den Gang aus dem er gekommen war bot nichts als Dunkelheit und keine Spur von Vicesimus. Zweifellos war er dennoch da und lauerte.
Knurrend schritt der Spacewolf in das Quartier und ging sicher, dass der Eldar darin ebenfalls tot war. Dessen säuerlich riechendes Blut tränkte bereits den dicken Teppich und Fliesen aus gebürstetem Stahl. Das blaue Licht der noch immer leuchtenden Schulterlampe ließ das Blut fast schwarz erscheinen und weckte irgendwie Skeergard misstrauen. Er hatte unzählige Kreaturen in ihren sich ausbreitenden Blutlachen liegen sehen. Einige waren Schlachtenbrüder gewesen, aber die meisten Feinde. Er hockte sich hin, hob mit seiner Messerspitze den Teppich etwas an und sah sich den erstaunlich dünnen Blutfilm darunter an. Ein Verdacht erwuchs in ihm der an sich gut in dieses vormals opulent eingerichtete Quartier passen würde. Er presste etwas Blut aus dem Teppich und ließ es hinabtropfen. Dabei bemerkte er dass es stellenweise in den schmalen Fugen zwischen den Stahlkacheln verschwand. Mit dem Kampfmesser versuchte er zwischen die Fliesen zu gelangen und diese zu lösen allerdings schienen es sich mehr um Blöcke als um flache Kacheln zu handeln. Die Tatsache, dass einer dieser Blöcke ein minimales Spiel aufwies, bestätigte seinen Verdacht es könnte sich um ein Versteck handeln. Er stellte einen seiner Stiefel auf die entsprechende Stelle und aktivierte die Magnetarretierung um dann mit aller Kraft den Fuß nach oben zu reißen. Es verlangte ihm alle seine Kraft ab, die von oben nicht sichtbaren Riegel zu brechen aber es gelang und legte ein kleines Versteck Frei.
Er sah auf eine Schatulle aus handgeschnitztem Holz, die mit einem golddurchwebten Seidenband umwickelt war. Der milde Geruch des Holzes verursachte für einen kurzen Augenblick einen bestürzend friedlichen Ausdruck auf Skeergards Gesicht. Die auf Schatulle und Band angebrachten Schriftzeichen sahen kryptisch beziehungsweise arkan aus, jedoch ohne dabei an unreine Chaos-Sigillen zu erinnern. Sehr viel aussagekräftiger war das in der Mitte des Deckels herausgearbeitete Zeichen des Ordo Hereticus. Vorsichtig schob er sein Kampfmesser zwischen Band und Deckel um die Schatulle damit aus dem Versteck zu Heben. Sorgfältig darauf achtend weder das Band noch das Holz zu beschädigen. Das Bündel wog weniger als ein halbes Kilo und Skeergard schlug es in einen herumliegenden Ledermantel um es an seinem Gürtel befestigen zu können.
Nachdem er das Versteck mit Gewalt und Sorgfalt wieder geschlossen hatte, trat er zurück auf den Flur und glaubte den in eine Nische geschmiegten Blackshield erkennen zu können. Mit knappen Gesten zeigte er an, dass er auch die vier verbliebenen Räume sichten wollte und schritt dann zur Tat. Abgesehen von der schon bekannten Unordnung war jedoch nichts zu entdecken. Zumal er sich nicht die Zeit Nahm sämtliche Bodenfliesen zu überprüfen. Was Szandor und Thyrianos wohl zu seinem Fund sagen würden? Zweifellos würde er die zurückliegenden Diskussionen zwischen den beiden von neuem beginnen lassen. Auch wenn er Thyrianos Ansatz durchaus nachvollziehen konnte, schien ihm in diesem Fall Szandors Befehl noch vernünftiger.
Ajax und Szandor untersuchten gemeinsam die Brückensektion. Hier hatte der Eldarangriff noch die meisten Wucht gehabt und war auf die am schlechtesten koordinierte Verteidigung gestoßen. Auch wenn hier potentiell die stärksten Wachen und tödlichsten Verteidigungsanlagen zu finden waren, hatte sich hier das volle Ausmaß eines Eldar-Überraschungsangriffs gezeigt. Einige Servitorgeschütze waren noch in ihren Alkoven von Energiewaffen durchbohrt worden und Geschützmannschaften über ihren halb aufgebauten schweren Waffen niedergestreckt worden. Schwere Sicherheitsportale waren mit melter-ähnlichen Waffen geöffnet worden. Anscheinend hatten die Eldar anschließend ihre Toten geborgen, sofern es welche gegeben hatte. Szandor hoffte inständig, die Schiffsicherheit hatte zumindest einige der hinterhältigen Xenos mitnehmen können.
Aus nicht rein taktischen Gründen marschierte Szandor stets voran. Neben dem besonderen Schutz, der Apothekarii wie Ajax traditionell zuteilwurde, legte der Mortificator auch Wert darauf von vorne zu Führen. Da der Imperial Fist obendrein auch überaus schweigsam war, war das einzige Geräusch neben ihren schweren Schritten der klappernde Banshee-Helm an Szandors Gürtel.
Das Duell war kurz und Heftig gewesen, was einer der Gründe für den Ausgang war. Nicht, dass es dem Mortificator an Ausdauer mangelte, aber die Banshee war schlicht und ergreifend schneller als er und ihre Waffe schnitt spielend durch das Keramit von Servorüstungen.
Darum hatte er, als die Nahkampfspezialistin ohrenbetäubend kreischend aus einem Alkoven gesprungen kam, träge die große Axt gehoben um die mit seiner Statur einhergehenden Vorurteile zu bestärken. Er erlaubte einen vermeintlich triumphierenden Treffer auf seinen mächtigen Brustpanzer, wobei er sich im entscheidenden Moment wegdrehte und zugleich die Axt mit überraschender Geschwindigkeit geschwungen. Das knisternde Energieschwert schnitt tief in seine Flankenpanzerung und ritzte brennend seine Haut. Die röhrende Kettenaxt raste horizontal auf die maskierte Kämpferin zu die sich mit einem unmöglich scheinenden Hohlkreuz retten wollte. Jedoch hatte sie sich von Szandors kolossaler Statur täuschen lassen und war damit um wenige Zentimeter zu langsam. Das obere Ende des Axtblattes traf sie knapp unterhalb der Rippen und riss erbarmungslos glänzende Eingeweide aus dem schlanken Körper.
Das folgende Krachen aufeinanderprallender Energiefelder hatte ihn sich umdrehen und seinen Sturmbolter heben lassen. Ajax hatte einmal mehr seine bewährte Verteidigungshaltung eingenommen und parierte einen blitzschnellen Hieb nach dem anderen, die ihm seine zwei Angreiferinnen entgegenwarfen. Szandor zog den Abzug seiner Waffe durch und spie damit eine donnernde Salve massereaktive Geschosse in den tobenden Sturm aus Energiewaffen. Der Mortificator hatte angewidert das Gesicht verzogen als die Eldar der Salve beinahe vollständig auswichen. Lediglich eines der Projektile traf einen Oberschenkel und störte damit die Balance. Mehr hatte Ajax nicht gebraucht um den Xnenos zu tilgen, war seine Kampftechnik doch voll darauf ausgelegt auszuharren bis sich eine Schwäche zeigte. Mit atemberaubendem Tempo winkele die getroffene ihr Bein an und entging Ajax‘ Energieschwert. Jedoch nicht seinem vorschnellenden Narthetikum. Kreischend hatte der scharfe Bohrer zuerst die Helmlinse und dann die Maske bersten lassen, bis das chirurgische Werkzeug ruckartig in den konischen Schädel eindrang. Um dabei seinerseits keine Angriffsfläche zu bieten, hielt er den zuckenden Kadaver zwischen sich und den verbliebenen Feind. Szandor beobachtete wie der Apothekarius listig sein Schwert durch den Kadaver trieb um sein verbliebenes Ziel mit dem verdeckten Stoß zu überraschen. Vicesimus‘ Handschrift war darin unverkennbar gewesen. Allerdings waren auch die Eldar listige Wesen und entzogen sich einem unvorteilhaften Kampf praktisch grundsätzlich.
Mit einem beeindruckend kunstfertigen Sprung benutzte die Banshee ihre tote Artgenossin um sich abzustoßen, Ajax Schwert zu entgehen und in einen Quergang zu verschwinden. Obwohl Ajax ohne zu zögern nachsetzte und seinen blitzschnell gezogenen Bolter einhändig abfeuerte entkam die Kriegerin. Verfolgt von Beleidigungen und Herausforderungen des Mortificators. Ajax war ruhig geblieben und warf einen Blick auf die Flanke seines Sergeants. Erst als Szandor den Kopf der ausgeweideten Banshee als Trophäe nahm ergriff er fragend das Wort. Szandor hatte erst geantwortet nachdem er die Maske samt Kopf mit einem Trophäenhaken befestigt hatte. Die Antwort war knapp gewesen und hatte bewusst keine Erklärung enthalten. Wie hätte er auch seinem sturen Schlachtenbruder erklären sollen, dass die Terrortaktiken der Nightlords, gegen die er bereits mehrmals gekämpft hatte, im Kampf gegen Eldar nicht zu verachten waren. Natürlich wirkten sie gegen die Aliens nicht so lähmend wie gegen menschliche Ziele. Dafür waren Schmähungen und Demütigungen dazu in der Lage das zumeist unterdrückte emotionale Wesen der Eldar zu entfesseln. Wer wütend war und obendrein daran nicht gewöhnt, machte mehr Fehler und traf eher falsche Entscheidungen. Vielleicht würde er eines Tages den Versuch wagen, genannte Terrortaktiken mithilfe des Kodex Astartes zu rechtfertigen.
Während er im Geiste Strategien für Rechtfertigungen ersann und verwarf, wuchs langsam aber sicher eine gewisse Frustration in ihm heran. Die verdammten Eldar hatten sich seit Stunden nicht mehr gezeigt und bei jedem Kontakt hing Thyrianos, sein bevorzugter Berater, ihm damit in den Ohren Geheimnisse ergründen zu wollen. Was sollten die Xenos schon für gründe Haben auf der Todesbrüllen herumzugeistern. Suchten sie etwas? Waren sie gestrandet? Oder folgten sie den kranken Visionen irgendeiner vermessenen Hexe? Es würde keine Rolle spielen wenn er sie erst alle zur Strecke gebracht hätte. Soweit er wusste war ein imperialer Schiffsverband um einen schweren Träger auf dem Weg sie zu unterstützen, aber vor allem die Todesbrüllen zumindest mit einer Rumpfbesatzung auszustatten. Warum es diese Trägergruppe sein musste, wo es doch Schiffe in geringerer Entfernung gab, war ihm nicht gesagt worden. Natürlich hatte er Protest geäußert, aber Watchcaptain Adalwin hatte diesen einfach an sich abperlen lassen.

Plötzlich begann das Deck unter seinen Füßen leicht zu vibrieren. Klappern und Quietschen hallte wie ein mechanischer Seufzer durch den titanischen Leib des Schlachtschiffes. „Duron kommt voran. Das wird dem Abschaum hier nicht gefallen.“ brummte Szandor wissend und zielte damit auf eine Einschätzung seines Schlachtenbruders ab.
„Wenn sich die Eldar feige verstecken, werden wir sie hier kaum finden. Das Schiff ist einfach zu Groß. Der einzige Ort von dem aus wir ihnen wirklich gefährlich werden können ist gegenwärtig der Maschinenraum, weswegen sie wenn überhaupt dort angreifen werden.“ bestätigte der Imperial Fist Szandors Annahmen.
„So ist es.“ Antwortete er knapp und betrat ein Treppenhaus das nach unten führte. Er schaltete außerdem sein Voxsystem auf volle Leistung um den übrigen Schlachtenbrüdern ein vereinbartes Codewort zu übermitteln. Bisher mochten die Eldar geglaubt haben die Zeit sei auf ihrer Seite, doch Durons für alle auf dem Schiff spürbaren Fortschritte hatten dies zweifellos geändert.
 
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Auch wenn es aufgrund mangelnder Absätze eine schlecht zu lesende Wall of Text ist, sehr schön, bin gespannt wie das ausgeht. Allerdings hoffe ich das diesmal ein anderer Weg gewählt wird statt dem üblichen Massakrieren der Gegner indem Thyrianos den Eldar die Seelensteine aushändigt woraufhin diese friedlich abziehen und man sie dies auch tun lässt. Die Weltenschiffeldar und Exoditen habens wirklich schon schwer genug.
 
Weiter geht's, viel Spaß!

ZWÖLF / I

Gemächlich glitt die Tabula Rasa durch die schier endlose Leere. Die mächtigen Sublichttriebwerke im Heck arbeiteten mit minimaler Leistung und hielten damit lediglich Betriebstemperatur. Auf dem kampfgezeichneten Schiff herrschte jedoch reges Treiben. Nach wie vor galt es, Kampfschäden aus dem Angriff von Fabius Gallus‘ Renegaten zu reparieren. Aber vor allem, hatte Sophokles für die Initiation der Aspiranten auf einer isolierten Umgebung bestanden. Enox und ein weiterer Skriptor hatten tagelang meditiert und waren dabei systematisch durch das Schiff gewandert, um außerweltliche Bedrohungen auszuschließen.
Caleb hatte sich an diversen Hilfsarbeiten beteiligt und hatte dabei viel Zeit mit Karlatin und dem genesenen Hazzred verbracht. Die Gemeinsamkeiten zwischen ihm als Blood Angel und dem Worldeater fühlten sich dabei nicht länger bestürzend, sondern eher erstaunlich an. Ursprünglich hatte Caleb sich auch mit Nereus unterhalten wollen. Allerdings war der Souldrinker kaum aufzufinden und wenn doch, zu beschäftigt für ein ungezwungenes Gespräch. Wann immer möglich suchte Caleb das Apothekarium auf und beobachtete Sophokles bei seiner gleichzeitig gewissenhaften und unermüdlichen Arbeit. Eigens zu diesem Zweck hatte er eine dicke Panzerglasscheibe installieren lassen, um allen Schlachtenbrüdern die Gelegenheit zu geben zu sehen was er dort tat.
Caleb lauerte seitdem auf eine Gelegenheit mit dem Apothekarius zu sprechen. Nach einigen Tagen, als er mal wieder vor der Panzerglasscheibe erschien waren darin lediglich die Aspiranten, festgeschnallt in sterilen Patientenbetten, zu sehen. Das Licht war stark gedämpft, was den Eindruck, dass Sophokles seine Schützlinge soweit möglich schonen wollte, zu bestätigen schien. Die Abfrage an einem kleinen brummenden Terminal ergab, dass sich Sophokles in der Halle der Zusammenkunft aufhielt, jedoch ohne eine offizielle Versammlung einberufen zu haben. Zweifellos um Rahmen und Zeitbedarf der Veranstaltung klein zu halten. Nichts desto trotz machte sich Caleb auf den Weg dorthin.
Als er dort ankam stellte er fest, dass auch hier das Licht stark gedimmt war jedoch zu dem Zweck, die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu Lenken. Neben dem Rednerpodest war eine hektisch blinkende Apparatur aufgebaut worden die mit rotierenden Linsen ein dreidimensionales Bild in die Luft zauberte. Es handelte sich um eine erstaunlich detaillierte Darstellung der Tabula Rasa und der Magos Supremus war dabei, einige der bizarr anmutenden Modifikationen zu erläutern. Es dauerte einen Moment bis Caleb dahinter kam was der Maschinenpriester erklärte. Auch wenn er sich regelrecht kryptisch ausdrücke verstand Caleb, dass er eine Art Abschirmungsprojekt erläuterte. Unzählige speziell beschichteter ansonsten aber trivial gestalteter Pylonen sollten flächendeckend auf die Schiffshülle gebaut werden um das Schiff für feindliche Sensoren sehr schwer erkennbar zu machen. In Calebs Augen nicht besonders plausibel, schließlich würde das Schiff in ein von meterlangen Stacheln überzogenes Monstrum verwandelt, welches eine nicht übersehbare Ähnlichkeit mit jener Station hätte, die Caleb im Rahmen seines ersten Deathwatch Einsatzes kennengelernt hatte. Sophokles erschöpftes Gesicht schien unlesbar als er geduldig lauschte. Als der Magos begann regelrecht begeistert, den verhältnismäßig geringen logistischen Aufwand zu erläutern, unterbrach ihn der Apothekarius. Gleichzeitig wurde die Leistung der Leuchtkugeln erhöht, was den Raum in goldenes Licht tauchte.
„Danke, Fortan Gammetrius. Wenn diese Pylonen tatsächlich so funktionieren wie von euch behauptet, wären die Vorteile nicht von der Hand zu Weisen. Ich denke allerdings ihr überseht einen wichtigen Nachteil, Magos.“ Der angesprochene Magos, dessen Namen neu für Caleb war, ließ entrüstet einige seiner Mechandriten erstarren. Trotzig verschränkte er seine nativ geformten Arme vor der Brust und schien eine Erklärung zu verlangen.
„Wir werden uns mehr und mehr im imperialen Raum bewegen. Bisher haben wir uns in der Regel mit gestohlenen Signaturen identifiziert und so eine Entdeckung vermieden. Dabei war es stets hilfreich, dass unser Schiff zwar ein überaus altes Konstruktionsschema besitzt, aber dennoch der imperialen Norm entspricht. Selbst wenn wir schwer zu entdecken wären, wäre ein einziger Blick auf unser mit Dornen übersätes Schiff Grund genug so manchen imperialen Kapitän das Schlimmste anzunehmen und unter Umständen ohne weiteres Federlesen das Feuer zu eröffnen. Und selbst wenn wir gewinnen. Ein Schiff mit einem so einzigartigen Erscheinungsbild wird nicht lange ein Geheimnis bleiben.“ Einige der anwesenden Schlachtenbrüder nickten zustimmend, während andere nach wie vor von der Idee des Magos angetan schienen. „Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns überhaupt entdecken ehe wir im Orbit eines Planeten sind betrüge weniger als ein Prozent.“
Entgegnete der Magos und begann sofort Kalkulationen und Wahrscheinlichkeitsbäume zu projizieren. Sophokles beachtete diese jedoch nicht als er fortfuhr.
„Und dann, Magos? Wir sind nicht die Feinde des Imperiums und wollen uns nicht wie ein Meuchelmörder anschleichen. Wir werden uns großartig und entschlossen Zeigen! Zu diesem Zeitpunkt werden wir die wichtigsten Entitäten seit den Primarchen bei uns haben und die das Imperium, so hoffe ich, zurück ins Goldene Zeitalter des Imperators selbst führen.“
Selten hatte Caleb den Alphalegionär so euphorisch und emotional gesehen. Er konnte nicht anders, als sich dieses errettete Imperium Vorzustellen und letztendlich herbeizuwünschen. Auch wenn er dabei an die Grenzen seiner Vorstellungskraft stieß. Zu viele Einzelheiten spielten eine Rolle und zu viele schienen schlicht unmöglich. Als sich Captain Faethor, seines Zeichens stolzer Alphalegionär und gewissermaßen die Verkörperung der Seele der loyalen zwanzigsten Legion das Wort ergriff, herrschte schlagartig Ruhe im Saal.
„Dieses Ziel ist es wofür wir stehen und zugleich der Grund für unser Exil. Doch dabei sollte altbewährtes nicht außer Acht gelassen werden. Wenn die Tabula Rasa mit Glanz und Glorie ins Imperium zurückkehrt und die Legaten die Hand sind, die wir in wohlwollender Absicht ausstrecken, sollte nicht auch eine zweite Hand existieren? Ein Hand die eine Waffe hält um den Leib, von dem beide Hände abhängig sind, zu schützen?“
„Was schlagt ihr also vor, erster Captain?“ vermied Sophokles eine direkte Erwiderung. Auch wenn er der Oberbefehlshaber ihrer Gruppe war, einem Ordensmeister nicht unähnlich, gab es Angelegenheiten die zu entscheiden er sich sträubte. Faethor war allerdings um keine Antwort verlegen.
„Wir brauchen ein zweites Schiff!“
Caleb erwartete erneut totenstille nach dieser gewagten Forderung, wurde jedoch überrascht. Denn sofort brandeten Diskussionsherde auf in denen die etwa vierzig anwesenden Marines ihre Gedanken äußerten. Einige hielten es schlicht für unwürdig sich der Piraterie hinzugeben während für andere der Zweck die Mittel heiligte. Wieder andere berieten sich darüber von wem man ein Schiff requirieren sollte. Auch hier gab es eine Schwankungsbreite die bei dem mehr oder weniger offiziellen Erwerb als vermeintlicher Freihändler, bis hin zu dem Kapern eines Alien Schiffes reichte. Caleb hörte fürs erste nur zu, immerhin war er es nicht gewöhnt, dass so zwanglos vor den Anführern diskutiert wurde. Außerdem bemerkte er wie Sophokles das Podium erklomm um sich neben Fortan Gammetrius stellte.
„Wir werden folgendes tun, Brüder. Captain Faethor wird eine Expedition aufstellen, ein zweites Schiff zu beschaffen und hierfür eng mit Magos Gammetrius zusammenarbeiten. Die Produktion der Pylonen kann ebenfalls begonnen werden. In dreißig Tagen werden wir diesen Ort hier verlassen.“
Mit diesen Worten verließ er das Podium und stahl sich aus den erneut entstehenden Diskussionen. Ein legitimer Schritt, da die meiste Aufmerksamkeit nun ohnehin Captain Faethor zuteilwurde. Caleb verwarf seinen Plan den Apothekarius zu sprechen und gesellte sich stattdessen zu den Astartes die den Captain belagerten, hielt sich dort aber ebenfalls zurück.
Bei Caleb tauchten Karlatin, Nereus und Hazzred auf und der Blood Angel nickte ihnen Dezent zu, während er sich weiter auf Faethors Worte konzentrierte. Der Alphalegionär ließ die Vorschläge und Anträge der Marines über sich hinwegbranden und seine hellblauen Augen zeigten Ruhe und Gelassenheit. Sein Gesicht zeugte dagegen von einem Leben der Gewalt und die tiefen Falten im Gesicht bilden zusammen mit den Narben eine nihilistische Maske der Zerstörung. Sein dickes ergrautes Haar war zu einem Sauberen Knoten gewickelt, der wie eine fette Spinne auf seinem Schädel thronte. Aber vor allem die spitz gefeilten Zähne verliehen seiner Erscheinung einen sinisteren Einschlag. So chaotisch der Beginn verlaufen war, so diszipliniert schwiegen die Astartes als Faethor schließlich eine auffordernde Geste machte. Mit schneidender Stimme verlangte er die Anwesenheit von Magos Gammetrius, Nereus sowie zwei weiterer Marines im Strategium und verließ die Halle.
Hazzred ließ erwartungsvoll seine Knöchel knacken und schlug vor sich auf die bevorstehende Mission vorzubereiten.
„Gute Idee, ich glaube nach der vielen Ruhe die du hattest solltest du so viel wie irgend möglich trainieren.“ stichelte Caleb und betastete unbewusst seine eigene neue Hand. „Und du solltest vielweicht noch ein paar mehr Schwerter mitbringen, es heißt du verlierst deine gelegentlich.“ feuerte Hazzred zurück und schien damit Karlatin zu belustigen. Nereus blieb dagegen unlesbar. Caleb grinste wölfisch in Hazzreds verbissenes Gesicht und hörte sein gegenüber zischend einatmen. „Ich gehe nochmal nach den Aspiranten sehen, aber wir sehen uns im Anschluss in den Trainingskammern.“
„Holst dir noch ein paar Tipps von den Legaten was?“ stichelte Hazzred weiter und verwendete die Bezeichnung, die sich für die neuen Aspiranten zu etablieren schien.
Als Caleb wieder vor der gepanzerten Scheibe stand, konnten seine verbesserten Sinne die relative Dunkelheit dahinter problemlos durchdringen. Viele Apparaturen blinkten in bunten Farben und zeigten kurven auf kleinen Displays oder waren mit knotigen Kabelsträngen verflochten. Sein Blick fiel auf den Jungen, dessen Hals so schwer verletzt worden war. Auf Mund und Nase lag eine Atemmaske und das rosige frisch verheilte Fleisch glänzte vor Salben. Er schien wach zu sein, denn sein trüber Blick klärte sich, als er Caleb durch die Scheibe ansah und ihn zu fixieren schien. Es war Caleb regelrecht peinlich aber irgendwie fühlte er sich dabei unwohl, obwohl er keinen Grund erkennen konnte. Die verschienenfarbenen Augen allein konnten es nicht sein und auch wenn diese Anomalie überaus selten war, gehörte für gewöhnlich mehr dazu den Blood Angel zu irritieren. Caleb nahm den Jungen genauer in Augenschein, sah die frischen Wachstumsnarben und die pumpenden Adern. Der bebende Körper mühte sich ab, die drastischen Veränderungen zu überstehen. Schon bald würden er und die übrigen Aspiranten ihre zweiten Herzen erhalten was für sich genommen bereits bemerkenswert war.
Nie hatte Caleb eine so hohe Erfolgsquote bei der Implantation erlebt, oder auch nur davon gehört. Dass die Implantationszyklen obendrein noch gekürzt wurden, schien dann nur noch unmöglich. Er rief sich selbst in Bewusstsein, dass die Knaben die hier lagen bereits jetzt anders waren als er und niemals so ein würden wie er. Sie waren die Legaten und auf gewisse Weise hielten sie bereits jetzt sein Schicksal in Händen.
Um sich von Sorgen und Zweifeln abzulenken suchte er bald Hazzred in einer der vielen Übungssektionen auf. Gegen den ungestümen World Eater zu kämpfen, verlangte ihm die volle Aufmerksamkeit ab, denn im Vergleich schien für ihn auch ein Übungskampf eine sehr viel ernstere Angelegenheit als für andere Marines. Vermutlich einer der Gründe weshalb die Anzahl von Hazzreds Übungspartnern eher überschaubar war.
Außerdem ertappte sich Caleb dabei einen gewissen Stolz darüber zu empfinden, dass er der Wildheit des World Eaters in nichts nachstand. Wenn er wollte. Er selbst war lediglich etwas eleganter wo Hazzred brutaler war. Was Caleb jedoch mit am meisten erstaunte war das Interesse an Geschichten aus dem Imperium, von denen Caleb natürlich unzählige kannte.
Hazzred selbst war seinerzeit von den verräterischen Wolrd Eaters entführt und für die Implantation als würdig erachtet worden. Im Zuge der Entführung waren nicht nur seine Eltern und Schwestern, sondern alle Bewohner der Kleinstadt, bis auf kräftige Knaben, erbarmungslos niedergemetzelt worden. Er überlebte die grausamen Initiationsriten und die nicht weniger brutale Implantation, was ihn für die finale Aufnahmeprüfung qualifizierte. Von den von Schlächternägeln gepeinigten Veteranen eher angewidert, hatte er schon damals tief in seinem Herzen Zweifel verborgen. Es schien zunächst vermessen, aber er hielt sich für besser als der Rest. Nicht stärker, zäher oder gar wilder, aber besser. Ein anderer Initiant schien ähnlich zu denken. verbarg dies allerdings nicht gut genug. Keine Ehre, keine Hoffnung kein Verstand entscheiden über dessen Urteil. Er wurde ohne Waffen an entsetzlich mutierte Bluthunde verfüttert. Hazzred zog sich noch mehr in sich zurück, was bei all den brütenden Psychopathen nicht besonders auffiel.
Als dann die finale Prüfung anstand, wurde er mit einer gezackten Streitaxt bewaffnet und in einen kruden Bronzepanzer gehüllt auf eine von Dämonenmutanten bewohnte Welt geschickt. Er ahnte, dass er ab dem Moment in dem er diese verfluchte Erde berührte verloren sein würde. Darum tötete er den sterblichen Piloten und setzte sich mithilfe des schlecht gewarteten Pilotenservitors der Landefähre ab. Er trieb Monate durch die Leere und war gezwungen den Toten zu verzehren ehe Sophokles das Shuttle, aller Unwahrscheinlichkeit zum Trotz, entdeckte. Er wusste nicht wem er danken sollte doch er wusste, dass sich eine höhere Macht seiner Seele erbarmt hatte.
Danach erfuhr er schier unglaubliches, denn endlich gab es Antworten. Dadurch wurde sein Verhältnis zu der Masse der World Eaters sehr viel komplizierter als es einfache Rachegelüste waren. Er hatte Mitleid mit ihnen. Von einem wahnsinnigen Primarchen und unheiligen Implantaten in eine selbstzerstörerische Abwärtsspirale getrieben waren sie seinen Hass nicht wert.
Allerdings kann er nie dahinter, was genau der Imperator mit den War Hounds im Sinn gehabt hatte, bevor sie zu den gefürchteten World Eaters wurden. Es gab zwar viele Aufzeichnungen auf Sophokles Schiff, aber Pläne und Absichten des Herrn der Menschheit zu interpretieren war schwierig, insbesondere da er selbst keine Schriftstücke hinterlassen hatte. Er lebte in seinen Legionen weiter, was einer der Gründe war, warum Hazzred, nachdem sein verlangen nach Gewalt von Übungskämpfen gedämpft war, geduldig Calebs Berichten lauschte. Im Gegenzug gab der World Eater in eigenwilliger Art und Weise Hintergründe der Tabula Rasa preis. Da er aber kein großer Geschichtenerzähler war und sich auch nicht dafür hielt, waren die Einzelheiten oft ungeordnet und unvollständig. Dennoch verzichtete Caleb darauf ihn auszufragen oder nachzubohren, was ihn seine Gespräche mit Thyrianos vermissen ließ.
Wenn der Blood Angel allein in seinem Quartier war, fragte er sich oft wie es seinen Schlachtenbrüdern von der Deathwatch zwischenzeitlich ergangen war, oder was sie an seiner Stelle getan hätten. Er konnte sich kaum vorstellen, dass auch nur einer von ihnen den Weg beschritten hätte wie er es getan hatte. Duron, Saarlock und Thyrianos wären wohl nicht in diese Situation geraten. Denn Salamander und Iron Hand hätten die Schuttlawine vermutlich sehr viel besser überstanden und hätten sich darauf wohl auch selbst befreien können. Und Thyrianos wäre dank seiner psionischen Fähigkeiten eine tödliche Überraschung für jeden gewesen den der ihn ausgrub. Caleb hatte seine Waffe verloren gehabt und war mit straken Schlingen und Metallstangen gebändigt worden und obwohl er mehrere Sklaven getötet hatte, war er unbewaffnet klar im Nachteil gewesen.
Letzten Endes musste er sich eingestehen, dass er zu wenig über seine ehemaligen Schlachtenbrüder wusste um sie wirklich einzuschätzen. Allein diese Feststellung erfüllte ihn mit einer gewissen Trauer und ließ ihn sich fragen, ob er je einen von ihnen wiedersehen würde.
 
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Danke für die Rückmeldung und die Frage. Hier mein Hinweis:

Marines aus Verräter-Legionen zu beherbergen und zu versuchen was auch immer außer Spacemarines aus Gensaat zu züchten, könnte dem ein oder anderen Loyalisten übel aufstoßen. Über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg würde das möglicherweise irgendwann auffallen, ein nicht hinnehmbares Risiko angesichts der Tragweite des Legaten-Projekts.
Nicht zu vergessen, Inquisitor Alexander Kane weiß definitiv von Sophokles Existenz und wer weiß wovon er noch Kenntnis hat.
 
Das scheint mir plausibel, aber wie kommt / kam es überhaupt dazu dass diese aus Verräter Legionen stammenden Marines dem Imperator noch treu ergeben sind, und gleichzeitig geschafft haben sich alle zusammenzufinden, da sie ja alle aus anderen Legionen stammen. Oder sucht Sophokles seit 100erten Jahren nach Anhängern und versucht mit seinem Legatenprojekt seine Imperiumstreue unter Beweis zu stellen?
 
Naja ein paar Details will ich ja auch deiner/eurer Fantasie überlassen.
Sophokles und sein erwähnter Mentor/Vorgänger spuken schon ne ganze Weile durch die Grauzonen der imperialen Grenzgebiete und darüber hinaus. Damit sind sie potentiell eine Anlaufstelle für verstoßene Loyalisten und auch vermeintliche Verräter die nicht nur nicht das Chaos verehren sondern auch ein Stück weit sehen was der Imperator ursprünglich vorhatte. Zumal dennoch dreiviertel aller Marines auf der Tabula Rasa Selbst gezüchtete Alphas sind.Obendrein hat Sophokles doch nicht zu knapp Gensaaten gesammelt und daraus auch Marines erschaffen, denen er ihren Ursprung nicht vorenthielt.

Von dem was ich so bisher von Chaosmarines gelesen habe sind echt viele von denen innerlich zerrissen da Lügen und Wahrheiten gleichermaßen ihren Verstand umhüllen. Ich sehe so viele Wege auf denen ein Chaosmarine von seinem Ursprungs-Orden getrennt werden kann oder wo sich die Indoktrination nie so extrem festgesetzt hat. Da kann es doch durchaus sein, dass einige nur bei ihren Chaotischen Vettern bleiben weil das Imperium sie nicht will und sie eben hierfür Rache wollen.
 
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Ich hab euch nicht vergessen! Hoffe auch dieser Teil gefällt.

ZWÖLF / II

Die Tage vergingen langsam und ein gewisser Trott schlich sich ein. Seit dem sechzehnten, der dreißig von Sophokles geplanten Tage, war Hazzred gereizter und zorniger denn je. Captain Faethor hatte ihn in keinen der drei Trupps eingeteilt, welche das neue Schiff beschaffen würden, sobald sie diesen Ort verließen. Karlatin und Nereus dagegen schon. Da Caleb jedoch nicht einsah, als Puffer für Hazzreds Unausgeglichenheit zu fungieren, sah er den World Eater von da an nur noch selten. Eine seiner Stippvisiten beim Apothekarium offenbarte jedoch ein sehr viel folgenschwereres Problem. Jeder einzelne der Legaten war in eine Art Wachkoma gefallen und reagierte nicht länger auf äußere Reize. Aufgebracht eilte Sophokles durch die gewölbeartige Kammer und las Protokolle die er längst auswendig kannte. Alternativ Untersuchte er wieder und wieder Blutproben und wiederholte Messungen ohne Unterlass. Seine Sorge breitete sich auf der ganzen Tabula Rasa aus und es begannen die wildesten Theorien zu entstehen. Wie vorausberechnet waren sie am dreißigsten Tag physisch fast voll ausgereift. Nur schien ihr Nervensystem samt Gehirn und Rückenmark noch in einer komplexen Transformation befindlich. Die Messgeräte spuckten Unmengen widersprüchliche Daten aus die nur eine einzige Konstante aufwiesen. Zu keinem Zeitpunkt schien es eine Stagnation zu geben. Leider ein schwacher Trost. Hatte man doch angenommen kurz vor der Vollendung des Projektes gestanden zu haben und nun schien vollkommen unklar ob und wann die Legaten wieder erwachen würden. Obendrein verlief die Warpreise alles andere als Komplikationslos.
Verstörende Schatten, Nebelschwaden und geisterhafte Echos waren die harmlosesten Erscheinungen reichten aber bereits aus, um viele der Sterblichen zu ängstigen und in ihren Pflichten zu behindern. Alpträume und Migränewellen riefen obendrein noch ein gereiztes Klima hervor, welches die wenigen Unzufriedenen und demagogisch Veranlagten als Gelegenheit sahen ihre Anklagen zu verbringen. Hinter vorgehaltener Hand wurde über das Legaten-Projekt geflüstert und trotz der säkularen Schiffskultur griffen Aberglaube und Scharlatanerie um sich.
Auch wenn die Astartes selbst nicht direkt betroffen wurden, bekamen sie die Entwicklung natürlich mit. Das klassische Zeigen von mehr Präsenz, hatte auch nur eine geringe und vor allem kurze Wirkung. Denn als es die ersten Toten gab, zeigte diese Präsenz eigentlich mehr die Machtlosigkeit der Posthumanen. Liebende Männer erschlugen im blinden Zorn ihre Frauen und betäubten ihren Schmerz dann in billigen Alkoholika oder einer Kugel im Kopf. Treusorgende Mütter vergifteten sich selbst und ihre Kinder oder erstachen ungekannten Impulsen folgende ihre Ehemänner im Schlaf. Die Stimmung schien vergiftet, was zur Folge hatte das auch jeder Unfalltote in einem anderen Licht erschien.
Sektionen wurden unter Ausgangssperre gestellt, was allerdings auch nur eine zweifelhafte Wirkung hatte. Jene die es gewohnt waren unterwegs zu sein fühlten sich gegängelt und jene die Schutz suchten fühlten sich dennoch nicht sicher. Aber vor allem konnten Gerüchte und Gewäsch wie in einem Druckkessel zu ausgewachsener Paranoia herangären. Nach einer Woche der Reise, gesellten sich dann auch noch technische Phänomene hinzu.
Beleuchtungen änderten unmöglicher Weise ihre Farben, Türen öffneten oder schlossen nicht richtig und Audiosysteme übermittelten abstoßendes Geschrei oder verzerrten die üblichen Durchsagen zu einem verängstigenden Singsang.
Selbst unter den Spacemarines breiteten sich Sorgen aus, die zwar niemand aussprach aber in den Augen zu erkennen waren. Begehrte der Warp auf, weil die dort existierenden Entitäten die Legaten fürchteten? Hatten sie möglicherweise ein Ereignis herbeigeführt welches in seiner Tragweite dem Weltenbrand gleichkam? Oder war die Erschaffung der Legaten tatsächlich eine List der Nimmergeborenen und damit Ketzerei? Dann wäre es möglich dass die Legaten den Warp in einen Geburtswehenartigen Zustand versetzte, um zu festgelegter Stunde gewaltiges Unheil über die Realität zu bringen.
Insbesondere letztere war eine Befürchtung die Caleb regelmäßig heimsuchte und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr zweifelte er alles an, was er wusste.
Als nach etwas mehr als Zehn Tagen endlich der erste Sprungpunkt erreicht war, atmete das ganze Schiff spürbar auf. Sophokles setzte die Rückkehr in den Warp in achtundvierzig Stunden an, wodurch jeder an Bord die Gelegenheit erhalten sollte einmal ungestört durchzuschlafen. Von der Berücksichtigung der technischen Erfordernissen des Warpantriebs und der Logikmaschinen ganz zu schweigen.
Anhand der unverwechselbaren wie geschichtsträchtigen Halosterne und dem laut dem Navigator gerade noch zu erahnenden ewigen Feuer des Astronomican gelang es ihre Position zu ermitteln. Sie befanden sich am süd-westlichen Rand des Segmentum Pacificus in der Nähe der Sabbatwelten, wo seit Jahrzehnten ein ehrgeiziger Kreuzzug tobte. Innerhalb der achtundvierzig Stunden berief Sophokles außerdem eine Versammlung in der großen Halle der Zusammenkunft ein.
Hier stellte er noch einmal für alle Astartes klar, ich welchem Zustand sich die Legaten befanden und, dass sie diesbezüglich im Grunde nichts weiter tun konnten als zu Warten. Caleb fiel außerdem auf, dass die drei Trupps aus Captain Faethors Einsatzgruppe durchgängig schweigend zusammen standen. Die Formation legte dabei unmissverständlich dar, dass unter anderem Nereus dabei die Ehre, Truppsergeant zu sein, zuteil wurde.
Aber Sophokles hatte noch mehr zu sagen. „Wir haben lange genug gewartet, geplant und beobachtet. Es wird Zeit dass wir wieder eingreifen. Aus diesem Grund werden wir, in Captain Faethors Abwesenheit, in den Sabbat-Kreuzzug eingreifen.“ Erstaunlicherweise blieb es still bis er weiter sprach. „Wir müssen Zeugnis ablegen und den imperialen Zehnt in Blut entrichten. Wenn möglich dem unserer Feinde, wenn nötig dem unseren.“ Andächtig senkte er die Stimme und faltete die Hände. Dabei hob er sein Kinn und öffnete seine Hände wieder ehe er weiter sprach. „An dem Tag an dem ich den Legaten gegenüberstehe will ich dies mit reinem Gewissen tun. Lasst uns über jene kommen die die Herzen der Schwachen mit Lug, Trug und Terror füllen.“ Aufgebracht ballte er die Hände zu Faust.
„Die Zeiten sind finster und der Kreuzzug läuft schlecht, weswegen wir bereits lebend zu Legenden werden müssen. Wir werden ungekannt und unbesungen zuschlagen und verschwinden. Aber unsere Taten werden die Gebeutelten ermutigen und die Schändlichen erzittern lassen.“ predigte der Alphalegionär und stellte danach eine vor allem für Caleb erstaunliche Frage. „Wer marschiert mit mir?“
„Hazzred von der World Eaters!“ dröhnte eine starke Stimme ohne zu zögern in die plötzliche Stille, dicht gefolgt von weiteren Ausrufen. „Kenshin von der Alphalegion!“ „Serbitar von den Black Consuls!“ Hylox von der Deathguard“ „Kargath von den Iron Hands!“ „Loth von den Iron Warriors!“ brach nun ein wahrer Schwall von Loyalitätsbekundungen aus der Masse. Caleb verstand nicht jeden einzelnen, konnte aber kaum fassen was hier geschah und was er hörte. Geheimnisse und Zweifel wurden von entschlossenen Stimmen zermahlen und irgendwann brüllte auch er „Caleb von den Blood Angels!“ und selten war ihm dieser Titel bedeutungsvoller erschienen. Bei der Deathwatch hatte seine initiale Vorstellung eher einer Bugwelle der Überheblichkeit geglichen und hier. Hier fühlte er rechtschaffenen Stolz in seiner Brust, der einfach nur dem Willen des Imperators entsprechen konnte. Seine Söhne, zerstreut und verloren hatten sich nicht aufgrund geheimer Verträge zusammengefunden, sondern aus purer Überzeugung.
Als Ruhe einkehrte breitete Sophokles seine Arme aus und rief einige Namen auf. Noch immer ergriffen beobachtete Caleb wie die Aufgerufenen vor das Rednerpult marschierten. Sophokles sagte einige leise Worte zu jedem einzelnen und drückte ihnen dabei Depeschen in die gepanzerten Hände. Als die Sergeanten im Anschluss ihrerseits der Reihe nach Namen verlasen, war auch Lucifs darunter. Er war nun Teil des zehnten Trupps unter Loth dem Iron Warrior, und war erfreut auch Hazzred in seinem Trupp zu wissen. Kurz regte sich etwas in seinem Innern, als er so einfach das Kommando eines vermeintlichen Verräters akzeptierte. Aber rasch wurden die vorbehalte von der neu gewonnenen Entschlossenheit hinweggespült.
Die nächsten Tage der Reise durch den Warp war nicht weniger ungemütlich, nur kam davon sehr viel weniger bei Caleb an. Denn Loth hatte begonnen ein strenges Regiment zu führen, um die Fähigkeiten seiner Untergebenen kennenzulernen. Hazzreds Nahkampfprofession stand zwar außer Frage, aber da waren ja auch noch zwei Alphalegionäre und der Black Consul Serbitar. Caleb erfuhr, dass Serbitar, Hazzred und Loth bereits zahlreiche Einsätze als Team absolviert hatten, während die Alphalegionäre zumeist autonom oder unter ihresgleichen gekämpft hatten.
Loth hatte einen harten und brütenden Charakter, was eine interessante Kombination für einen Anführer war. Er schien viel Wert darauf zu legen, dass jeder wusste was er tat und was seine Aufgabe war ohne viele Befehle zu geben und führte somit hauptsächlich, indem er eine beeindruckende Vorbildfunktion einnahm. „Eisern im Innern, Eisern von Außen.“ war seine Doktrin, die sich damit oberflächlich nicht von der der Verräter unterschied. Schmucklose aber hochwertige Augmentiken im ansonsten vernarbten Gesicht unterstrichen diese unmissverständlich. Im Kampf trug er eine verwitterte Standarte auf dem Rücken, auf der am zweiten Tag, neben den zahlreichen anderen Legionsinsignien, auch das Zeichen Blood Angels angebracht worden war. Der Iron Warrior kämpfte mit einer kampfgezeichneten aber nicht minder gewarteten Energiefaust und einer Boltpistole. Auch wenn Caleb feststellte, dass Loth extrem stark war und darin selbst Hazzred übertraf, setzte er diese Kraft stets wohldosiert ein. Der Black Consul trug eine seltene Kombiwaffe, welche die Vorteile eines Plasmagewehrs und eines Bolters vereinte. Snaga, einer der Alphalegionäre, führte eine mit Metallschuppen verzierte Kettenaxt die sehr viel eleganter als Hazzreds Mordmaschine aussah und eine Boltpistole wie Loth. Varsus, der zweite Abkömmling der zwanzigsten Legion trug lediglich einen Stalkerbolter und ein Kampfmesser in den Kampf. Zusammen mit Calebs Bolter und Energieschwert, war der zehnte Trupp eher nahkampflastig aufgestellt und Caleb hoffte, dass sie die schweren Waffen nicht noch bitter vermissen würden.
Die taktische Formation des Trupps bewertete Caleb als ungewöhnlich und sah den Hauptschwachunkt in der Unfähigkeit, oder dem Unwillen der Alphalegionäre, primär als Teil dieser Formation zu agieren. Loth fuhr sie mehrmals deswegen an und sparte auch nicht mit schmerzhaften Demonstrationen, wenn er die Schwächen dann ausnutzte. Umso erstaunlicher war, wie gut sich Hazzred einfügte. Caleb erkannte deutlich, wie genau Loth wusste mit wem er es zu tun hatte und wie er verfahren musste, um die Fähigkeiten des World Eaters optimal zur Geltung zu bringen. Dass sich Hazzred dennoch dem eisernen Regiment unterwarf, sprach außerdem dafür, dass sich Loth‘s Autorität auf mehr als nur harte Worte stützte. Caleb selbst hingegen fiel es leicht sich einzufügen und konnte auch auf allen Positionen überzeugen die Loth im gab. Nicht zuletzt weil Waffenmeister Apox Mollecht von der Deathwatch seinerzeit das Eis gebrochen hatte, welches Caleb davon abgehalten hatte seinen Kampfstil zu öffnen. Allerdings hatte dieser talentierte Black Shield durchaus Wertschätzung für gute Leistungen gezeigt, wohingegen Loth bestenfalls keinen Tadel vorbrachte.
In einem der unruhigen Nachtzyklen leuchtete eine der kleinen Dioden in Calebs Zelle auf woraufhin er sofort hellwach war. Sie stand für den strategischen Alarm und der Blood Angel ließ sich von seinem hierfür fest mit einem Alkoven verbauten Servitor seine Rüstung anlegen. Während er kurz darauf zu seinem Sammelpunkt eilte, schrillte die durchdringende Übergangssirene auf und eine automatische Ansage verkündete den Übergang in den Normalraum in drei Minuten. Als dann das altbekannte Beben durch die Tabula Rasa fuhr und sie beinahe zu zerbrechen drohte, saß Caleb bereits in einem abschussbereiten Thunderhawk und starrte blickte in die Runde des zehnten Trupps. Hazzreds weiß gepanzerte Fäuste öffneten und schlossen sich langsam während er sehnsüchtig auf die vor ihm arretierte Kettenaxt zu starren schien. Sie hörten wie der Übergangsalarm verklang um Raum für den Gefechtsalarm zu machen und sie hörten wie die mächtigen Schiffswaffen Tod und Verderben spien.
„Achter, Neunter und Zehnter Trupp, Katapultstart in dreißig Sekunden. Angriffsziel ist der als Abschiedsläuten identifizierte Kreuzer der Diktator-Klasse. Taktischer Auftrag ist es das Schiff zu entern und unter Kontrolle zu bringen. leierte eine unbeirrbare Maschinenstimme in völliger Verachtung der Kritikalität der Mission ins Voxsystem. Loth betätigte einen kleinen Cogitator der an seinem linken Unterarm befestigt war und schien irgendwelche Daten abzulesen. Dann kamen der Ruck des Abschusses und danach der geisterhafte Flug durch die Leere. Wie die meisten Spacemarines mochte Caleb diese Phase des Kampfes absolut nicht. Nur von dem Grollen des eigenen Antriebs begleitet und hektischen Flugmanövern durchgeschüttelt, hatten sie keinerlei Einfluss auf ihr Schicksal. Loth schloss seine Recherche ab und hob den Kopf. „Wir gehen über die private Landebucht des Navigators rein.“ verkündete er triumphierend und bewegte ein wenig seine überdimensionale rechte Faust. „Die Private Landebucht des Navigators? Was soll das denn sein?“ fragte Hazzred nach als der Iron Warrior keine Anstalten machte seinen Entschluss zu erläutern. Eine gute Frage wie Caleb fand und die Antwort war banal wie einleuchtend. „Diktator-Klassen sind zumeist nach massiven Schäden oder wegen Ressourcenmangel umgerüstete Lunar-Klassen. Wegen des vermeintlichen Prestigeverlustes haben die hohen Häuser oft eine exklusivere Ausstattung verlangt, wozu eben die genannte leicht vergrößerte private Landebucht gehört.“
Caleb war kurz sprachlos und wandte sich dann an den Iron Warrior. „Und diese Information habt ihr jetzt zufällig zur Hand gehabt?“
„Es ist töricht, unvorbereitet feindliche Strukturen anzugreifen. Das einzig gute Am Erzfeind ist doch, dass seine geraubten Festungen und Schiffe auf uns bekannten Schemata basieren.“ erläuterte Loth säuerlich. „Und wir bestrafen sie dafür.“ ergänzte Serbitar trocken. Caleb nickte und blieb still. Auch wenn noch Fragen offen waren behielt er sie für sich, er war sich sicher, dass Loth die Möglichkeit eines weiteren Umbaus des Schwachpunktes evaluiert hatte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und zahlreichen Erschütterungen der abgefeuerten Bordwaffen, gab der Pilot das optische Signal für die Entlüftung des Sturmabteils. Und meldete außerdem, dass er den Landebereich gesichert hatte. Dann öffnete sich das verkratzte Sturmschott, woraufhin Loth und Serbitar Schulter an Schulter hinaustraten. Direkt dahinter folgten Caleb und Hazzred die dann auch das bizarre Spektakel der tobenden Raumschlacht erblickten.
Blendende Explosionen und karmesinrote Strahlen die auf wabernde Schilde prallten bestimmten die Szenerie. All das geschah in absoluter Stille und schien damit der Realität selbst zu widersprechen. Die Schiffe des Erzfeindes mussten zumindest teilweise den Sprungpunkt belagert haben, denn die abstoßend verzierten Schiffe waren mit bloßem Auge zu erkennen. Was dazu führte, dass die mächtigen Plasmabatterien der Tabula Rasa kurzen Prozess mit zwei kleineren Fregatten machte und drei weitere auseinanderpreschen ließ. Von dem flackernden Geschützfeuer der Abschiedsläuten und Sophokles‘ Flagschiff beleuchtet eilte der zehnte Trupp an eine ehemals protzige Pforte, deren bewegliches Verbindungsmodul wie ein toter Wurm abstand. Imperiale Heraldik war geschändet und das Wappen des Navigatorenhauses mit einem Plasmaschneider entstellt worden. Loth hockte sich ab und machte sich an den Türkontrollen zu schaffen, während Caleb und Serbitar die nähere Umgebung der zerklüfteten Schiffsoberfläche sicherten. Bestürzt sah Caleb einige Stahlfesseln, die in der Nähe einer Wartungsluke an die Schiffspanzerung geschweißt worden waren. Für Astartes war dieser Eingang zu klein, aber die noch verhältnismäßig frischen Kratzer belegten, dass sie regelmäßig genutzt wurde. Ob es sich dabei um eine Strafe, ein Opfer oder gar eine zweifelhafte Ehre handelte, die den Übertritt in den Warp von hier aus zu erleben war nicht zu erkennen. Aber jede der Alternativen stieß Caleb ab.
Allem Anschein nach gelang es Loth nicht die Türsteuerung zu überbrücken. Weshalb er statische Blitze über seine Energiefaust schickte, um mit der vernichtenden Macht dieser Waffe Scharniere und Riegel zu zerfetzen. Als er das Portal dann mit Hazzreds Hilfe auseinander zog, offenbarten sie den Blick in eine ehemals dekadent ausgestattete Luftschleuse. Hochwertige Vertäfelungen aus Holz und Edelmetallen waren herausgerissen und durch halbherzige Chaos-Sigillen ersetzt worden. Ansonsten sah die in sekundenbruchteilen entlüftete Kammer unbenutzt aus und bot dank ihrer ehemaligen Opulenz auch Platz für sechs Marines. Natürlich war an eine taktische Formation nicht mehr zu denken.
Caleb war wenig erstaunt darüber, dass Loth die Entlüftung als Waffe nutzen wollte. Auch wenn damit ihre akustischen Sinne ausgeschaltet wurden, war die Beeinträchtigung der sterblichen Besatzung sicherlich sehr viel größer. Nicht einmal auf imperialen Schiffen hatte jedes Besatzungsmitglied eine Vakuumschutzausrüstung.
Der Iron Warrior unternahm keinen versuch die zweite Tür zu überbrücken, sondern bearbeitete sie sofort mit seiner Energiefaust. Als der Durchbruch geschafft war, flogen ihnen neben Metallsplittern, Knochen, abgetrennte Körperteile unterschiedlichen Alters, auch primitive Waffen entgegen. Unbeirrt marschierte Loth durch den Sturm und fand sich in einer Art Arena wieder. Anscheinend waren die Navigatorengemächer in eine Art Privat-Kolosseum umgebaut worden. Hierfür sprach neben einem Aus Schädeln und Bronze gefertigten Thron und einem im Sturm flatternden Hautbanner, auch das angekettete Monster.
Mit unterarmlangen Zähnen bewaffnet und einem, alles andere als bequem aussehenden, Sattel auf dem breiten Rücken schien es eine Art Schlachtross für einen Champion des Feindes darzustellen. Die rostige Kette die es hielt zersprang, als nicht länger nur Masse und die gewaltige Kraft vierer klauenbewährter Gliedmaßen daran zerrten, sondern die Entlüftung ihr Übriges Tat. Das tobende Tier schien selbst ein wenig davon überrascht und verfehlte deswegen Loth und bewegte sich damit geradewegs auf den nachrückenden Blood Angel zu. Wegen des heftigen Luftzugs wagte er nicht seine Magnetarretierung zu lösen, um sich mit einem Hechtsprung zu retten. Da das Monster sich mit seinen Klauen sehr wohl festzuhalten vermochte, wählte er eine riskante Alternative. Während eine von Serbitar abgefeuerte Plasmaladung die Haut bis auf den Schädelknochen verbrannte, fintierte Caleb einen Hechtsprung nach links und sprang dann das rechte Bein an, während das alptraumhafte Maul ins Leere schnappte.
Fingerlange Dornen schnitten Kerben in Helm, Brustpanzer und die Arme doch Caleb kletterte Weiter. Er hörte wie Hazzreds Kettenaxt in die von Plasmafeuer zerkochte Augenhöhle krachte und dort würgend stecken blieb. Der World Eater und Serbitar fluchten um die Wette. Aufgrund des steigenden Sauerstoffmangels klang es allerdings sehr viel weiter entfernt als es war. Das Monster warf sich auf die Seite um Caleb zu zermalmen und rutsche dabei langsam weiter Richtung Schott. Hazzred, der sich entschlossen weigerte seine Waffe loszulassen, wurde wie ein Spielzeug herumgewirbelt. Damit konnten weder Loth noch Serbitar wirksam eingreifen und es lag an Caleb. Er ergriff die Haltegurte des Sattels. Dessen Dornen in seinen Handschuh schnitten und trieb sein fließend gezogenes Schwert in derselben Bewegung zwischen Dornen, Riemen und Bronzeschuppen, tief in den Nacken. Das Brüllen wäre vermutlich ohrenbetäubend gewesen, wäre noch ausreichend Luft in der Kammer gewesen. So glich der Todesschrei eher einem reptilienhaften Fauchen. Der massige Körper rutschte schlaff vor das Schott und verstopfte es problemlos, während der Kopf noch immer hektisch umherschnappte. Als Caleb ein zweites Mal Theatralisch zustieß schien die Kreatur endlich tot zu sein und Hazzred bekam seine Axt frei.
Varsus und Snaga waren bereits zum einzigen Ausgang der Kammer vorgerückt, der hinter einem aus Menschenhaut gefertigten Vorhang verborgen war und einen Gang bildete. Wann das geschehen war, hatte Caleb nicht mitbekommen. Ernst verließen auch die übrigen Marines die Grube und Hazzred stieß den Thron mit einem Kommentar hinab, wo er zerbrach. „Es gibt nur einen Thron, und der ist aus Gold.“
 
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Eigentlich ein sehr schönes Kapitel, auch wenn ich irgendwie den Eindruck habe das der Teil mit der Enterung des Kreuzers irgendwie hastig und schwammig geschrieben ist. Was ich allerdings enorm fehl am Platz finde ist die Sache mit den Legaten. Geistig voll in der Entwicklungsphase und die SM reisen mal eben beinahe zwei Wochen durch den Warp ohne die irgendwie zu schützen. Das Einzige was noch fahrlässiger wäre die in einen Hangar zu karren und die Schleuse zu öffnen. Sophokles müsste die Legaten eigentlich in Stasis-Zellen packen und mit Gellerfeldern usw. umhüllen um jeglichen Warpeinfluss zu unterbinden. So wie es jetzt ist kann der eigentlich das ganze Projekt als verunreinigt oder halb gescheitert abhaken.
 
Schade, dass es nicht so gut gefällt. Für mich ist ne umgeplante Enter-Aktion an einem Sprungpunkt halt per Definition hektisch aber wenn es schwammig wirkt, muss ich das wohl in Zukunft verbessern. Zum Thema des Schutzes der Legaten: Ich schreibe halt aus Sicht von Caleb und der ist weder Tech noch Apo noch Skriptor, weswegen der eher wenig bis keine Ahnung Abschirmungen usw hat. darum überlässt der sowas wohl eher Sophokles und oder Enox solange der Blick durch die Scheibe ihm keine Probleme offenbart. Rückblickend hätte ich dann vielleicht doch noch eine zumindest laienhafte Beschreibung der Schutzbemühungen geben sollen, aber ich wollte halt die Story vorantreiben.