Es ist wieder soweit, Kapitel fünf mit dem ersten Einsatz des neuen Exterminatorenteams beginnt!
Kapitel sechs ist zZ in Arbeit wird aber bis zum 19.01.15 nicht fertig werden. Aus diesem Grund werde ich die einzelnen Kapitel noch in vier bis fünf Akte aufteilen die dann weiterhin wöchentlich erscheinen.
Viel Spaß!
FÜNF
Mit glühenden Triebwerken flog der mattschwarze Thunderhawk seinem Ziel entgegen. Im Innern des bewaffneten Transportfliegers, saß das sechzehnte Exterminatorenteam in seinen Haltegeschirren und sehnte den Kampf herbei. Der Tech-Interrogator hatte sich ins Cockpit zum Servitorpiloten begeben um von dort aus sicher zu stellen, dass die Perimeterabwehr, der außer Kontrolle geratenen Orbitalmine, sie nicht abschoss.
Der orange Gasriese namens Hades, in dessen niedrigen Orbit Hades Alpha schwebte, füllte bereits seit mehreren Minuten das gedrungene Sichtfenster aus. Eindrucksvoll präsentierte Hades sein turbulentes Wesen. Stürme so groß wie Monde, tobten in der Atmosphäre und verdeckten seit Entdeckung des Planetoiden die Sicht auf die eigentliche Oberfläche. Statische Entladungen, mit mehr Energie als alle Reaktoren eines imperialer Kreuzers aufbringen konnte, zuckten gleißend durch die aufgewühlten Wolken. Die Gravitation zerrte heftig an dem Thunderhawk und brachte seinen Rahmen zum Ächzen. Tech-Interrogator Kappa Manus Werth war jedoch vollkommen unbesorgt was die Stabilität des Thunderhawk und die Launen des Planeten betraf. Er selbst hatte sämtliche Kalkulationen durchgeführt, die ihn und die Astartes sicher zu ihrem Ziel bringen würden.
Bevor optische Sensoren die Mine erfassen konnten, sendete er zum berechneten Zeitpunkt einen Datenstrom über die Funkanlage den er direkt aus seinem internen Speicher hochlud. Dieser Datenstrom war ein mächtiger Überbrückungscode, so alt wie die Orbitalmine selbst. Es hatte Kappa Jahre seines Lebens gekostet ihn zu beschaffen und nutzbar zu machen. Nachdem weitere Minuten vergangen waren, in denen sie nicht beschossen oder angefunkt wurden, merkte Kappa wie die innere Anspannung von ihm abfiel.
Ein Blitz, so stark dass es sämtliche Skalen der Bordsensoren sprengte fegte an dem Thunderhawk vorbei und illuminierte schlagartig die gewaltige Superstruktur vor ihm. Die Energie bahnte sich krachend ihren Weg über einen hundert Meter langen Energieabsorber von denen tausende in alle Richtungen stachen. Die knollige von Absorbern und riesigen Waffen überzogene Form der Mine erinnerte an einen Pulk aus Seeigeln wie sie in den meisten Ozeanen zu finden waren.
Die Sensoren bestätigten, dass die taktische Aufschaltung der Mine sie nicht erfasste hatte und zeigten darüber hinaus, die verhältnismäßig hohe Temperatur im Innern der Anlage. Obwohl keine äußeren Schäden zu erkennen waren und auch eine stabile Energiesignatur vorhanden war, schien die kühlende Lebenserhaltung ausgefallen oder deaktiviert zu sein.
Wie durch einen fremdartigen Wald flog der Thunderhawk bis zum designierten Einstiegspunkt. Die gewaltigen Dimensionen der Orbitalmine ließen den schwer bewaffneten, von drei flammenden Triebwerken getrieben Flieger praktisch unsichtbar werden. Sie passierten riesige Docks mit verstrickten Auslegern und flogen schließlich in einen Hangar der durch ein Metallschott verschlossen war. Mithilfe seiner noosphärischen Implantate war es Kappa ein leichtes gewesen sich die Zugangsdaten aus dem automatischen Verladenetzwerk zu stehlen. Im Hangar schwebend übergab er die Kontrolle an den Pilotenservitor und kletterte ins Truppenabteil.
Es bedurfte keiner weiteren Worte um das Exterminatorenteam in Bewegung zu setzen. Marcus stellte sich mit seinem schweren Bolter an die Sturmluke und sicherte den Ausstieg des übrigen Teams.
Caleb war der Erste der die Station betrat und nachdem Szandor sich zu ihm gesellt hatte befestigte der Bloodangel ein prunkvolles Rückenbanner der Deathwatch an seiner Rüstung. Skeergard und Gronn nutzten ihre Sprungmodule um aus der Sturmluke direkt zu den beiden großen Hangartüren zu fliegen.
Duron Pentos fiel sofort auf, dass der Hangar vor ihrer Ankunft hastig verlassen worden war. Einige der markierten Landeflächen waren mit allerhand Gegenständen bedeckt die man schnell aus einem Raumschiff reißen mochte um kurzfristig Platz zu schaffen. Blieb nur zu hoffen, dass die hastige Flucht am Quarantänegürtel ein Ende gefunden hatte. Er hätte diese Hoffnung sehr gerne verifiziert, jedoch hatte der Tech-Interrogator keine Zeit gelassen um detaillierte Daten der Quarantäneflotte zu sichten.
Nachdem alle ausgestiegen waren gab Caleb die Marschrichtung vor, wobei er Vicesimus und Skeergard die Spitze übernehmen ließ. Die Ablehung die Skeergard für den Black Shield empfand war bisher praktisch greifbar gewesen. Nun zwang er sich jedoch erfolgreich dazu, seine nach wie vor unerklärlichen Instinkte zu unterdrücken. Sie ließen den Hangar schnell hinter sich und der Thunderhawk flog vom Servitor gesteuert wieder zurück in die Leere ohne das Deck berührt zu haben.
Skeergard nahm seinen Helm ab. Mit geschlossenen Augen sog er die schale heiße Luft ein und trottete voran.
Sie begegneten weder Besetzungsmitgliedern noch Servitoren und Skeergard merkte an, dass auch keine organischen Abfälle zu finden waren. Als der Techmarine einen Alkoven öffnete, in dem normalerweise Servitoren standen um Energie und Nährpaste aufzunehmen, stellten sie fest, dass dort nur noch Knäule aus Drähten Hydraulik und Metallplatten zu finden waren. Irgendwer oder irgendwas hatte die Konstrukte jeglicher organischer Komponenten beraubt. Duron Pentos nahm eine verkratzte Speichereinheit an sich und machte sich daran zu schaffen während sie weiter Richtung Kommandozentrale marschierten.
Thyrianos hatte eine Art Präsenz gespürt seid sie die Orbitalmine betreten hatten. Nur war diese anders als alles was er bisher kennen gelernt hatte. Fast alle Spezies hinterließen eine Art von Abdruck im Warp, der durchaus als eine Art emotionaler Spiegel der Realität beschrieben werden konnte. Hier spürte er jedoch eine sumpfige Leere. Da er bisher jedoch keine vernünftige Erklärung wusste und auch keine resultierenden Konsequenzen für das weitere Vorgehen herleiten konnte, behielt seine Feststellung jedoch vorerst für sich.
Als Vicesimus an der Spitze Kordit und Ozongeruch meldete, schickte Caleb den Black Shield alleine voraus um der Sache auf den Grund zu gehen. Zusätzlich positionierte er nun Thyrianos anstelle von Skeergard an der Spitze. Der Spacewolf rümpfte die Nase als er den Dark Angel passierte.
Über Funk meldete Vicesimus kurz darauf Kampfspuren. Auch hier waren keinerlei organische Überreste zu finden. Lediglich chaotische Kratzspuren im Boden, die zunächst auf die Beteiligung von Mutanten und oder Symbionten hindeuteten. Zwischenzeitlich hatte Duron Pentos den Pictspeicher des Servitors untersucht und spielte dessen letzte Minuten auf einem Wandcogitator ab.
Die Aufzeichnung dokumentierte wie drei menschlich aussehende Gestalten den Alkoven betraten. Sie begannen umgehend damit mit scharfen Messern und Chemikalien das Fleisch der Servitoren zu entfernen. Die Bildaufzeichnung war sehr körnig und häufig unscharf, der Ton war jedoch fast störungsfrei. Spacemarines hatten in der Regel nur wenig Kontakt mit sterblichen und auch kaum Interesse daran. Einzige Ausnahme waren die Salamanders, daher war es nicht verwunderlich, dass dem Techmarine als erstem auffiel was nicht stimmte. Die Gestalten unterhielten sich nicht. Kein einziges Wort kam über ihre Lippen und sie schienen sich dennoch perfekt koordinieren zu können.
„Sie arbeiten wie eine Servitorenmannschaft, die von einem Steuerungscogitator gelenkt wird.“ Fasste der Salamander das Gesehene zusammen und wandte sich an Thyrianos. „Wäre es möglich dass sie unter der Kontrolle eines Psionikers stehen?“
„Möglich ja. Jedoch halte ich es für wahrscheinlicher, dass wir hier Hybride sehen die bereits mit einer Art von Schwarmbewusstsein verbunden sind. Ich kenne Berichte die darauf schließen lassen, dass Symbionten sich ähnlich wie Bienen oder Ameisen organisieren.“ antwortete der Skriptor ehe sich der Tech-Interrogator zu Wort meldete.
„Ihre Annahme ist zutreffend mein Lord. Die Analogie zu den Insekten verdeutlicht darüber hinaus noch das hohe Gefahrenpotential derartig organisierter Lebensformen. Für uns bedeutet dies darüber hinaus auch die Anwesenheit einer Führungskreatur. Diese Symbiarchen sind in der Regel das kognitive Zentrum eines solchen Schwarmbewusstseins. Bleibt zu hoffen, dass er noch hier ist. Immerhin ist diese Aufzeichnung fast ein duzend Standardwochen alt...“
„Dennoch werden wir als erstes die Kommandozentrale unter unsere Kontrolle bringen!“ unterbrach Caleb Kappa‘s Vortrag. Woraufhin sich die Gruppe, mit Vicesimus und Thyrianos an der Spitze, unverzüglich in Bewegung setzte. Ungehindert passierten sie weitere Kampfschauplätze von denen sämtliche Leichen entfernt worden waren. Vicesimus war froh Thyrianos direkt hinter sich zu haben. Für den Fall dass er auf Widerstand stieß, waren die übernatürlichen Fähigkeiten des Skriptors weitaus hilfreicher als ein unkontrollierter Sturmlauf von Skeergard.
Als das Exterminatorenteam schließlich die Kommandozentrale erreichte, stachen sofort die massiven Strukturschäden ins Auge. Mit schweren Werkzeugen waren Sicherheitstüren aufgebrochen und Löcher in Wände und Decke gerissen worden. Im Inneren der Kommandozentrale bot sich dasselbe Bild, wie auf den bisherigen Kampfschauplätzen. Querschläger hatten zahlreiche Cogitatoren zerstört. Am halb herausgerissenen Kommandothron waren jedoch noch intakte Anschlüsse mit denen sich Kappa sofort verband.
„Ich habe Verbindung zu einigen Sekundären Datenspeichern und Kontrollsystemen. Das Primärsystem ist jedoch wegen Leitungsschäden nicht mehr verbunden.“ meldete der Tech-Interrogator mit monotoner Stimme seine ersten Eindrücke weiter. Der Techmarine sah sich unterdessen nach Leitungen um die er reparieren konnte.
„Der Maschinengeist ist massiv traumatisiert. Er versucht mich abzustoßen…“ stammelte Kappa als sich die Marines auf der Brücke verteilten.
„Aufhören!“ fuhr Duron Pentos den Tech-Interrogator an und machte Anstalten die Verbindung gewaltsam zu trennen. „Ich werde nicht zulassen, dass ihr diese geschändete Maschine noch weiter entweiht! Die Rituale müssen eingehalten werden!“ Erschrocken wich Kappa zurück und schien zunächst argumentieren zu wollen. Als Duron sich zwischen ihn und den Kommandothron stellte, verkniff er sich jedoch jeglichen Einspruch.
Der Techmarine begann sorgfältig filigrane Verbindungen zu reparieren. Dabei sendete er Binär Impulse der Besänftigung und erlaubte dem Maschinengeist einen Teil seines digitalen Äquivalents von Schmerz durch den Techmarine verarbeiten zu lassen. Skeergard meldete seinerseits, dass er Schleifspuren gefunden hatte, die deutlich zeigten auf welchem Weg die Kadaver fortgeschleift worden waren. Als Duron Pentos dann verkündete, dass die Prozedur mindestens drei Stunden dauern würde, gab Caleb schließlich seiner eigenen Ungeduld nach. Er befahl Marcus mit Vicesimus bei dem Techmarine und Kappa zu bleiben um die Kommandozentrale zu sichern.
Der Rest des Teams folgte den Schleifspuren wobei Skeergard und Thyrianos die Spitze übernahmen. Nach etwa zwanzig Minuten waren die Schleifspuren deutlich weniger offensichtlich geworden. Skeergard war dennoch in der Lage ihnen zu folgen und so stiegen sie tiefer in die Eingeweide der Oribitalmine hinab. Die Umgebung begann sich deutlich dem industriellen Zweck dieser Einrichtung anzupassen. Die Decks wurden breiter, höher und vor allem spartanischer. Skeergard hatte sie soeben an den Rand eines dunklen Schachts geführt aus dem er einen beißenden Raubtiergeruch witterte, als Marcus sich über Funk meldete.
„Werden angegriffen. Hybride unterschiedlicher Generationen. Der ganze Auspexradius ist voll von ihnen. Vicesimus verschwunden.“ Beschrieb er knapp die Lage. Unter dessen hörte man im Hintergrund seinen schweren Bolter Tod und Verderben speien.
Scheinbar so nah am Ziel und nicht willens von seiner eigenen Beute abzulassen entschied Caleb sich dagegen mit voller Stärke zur Kommandozentrale zurückzueilen. Da er die zurückgebliebenen Brüder jedoch auch nicht ihrem Schicksal überlassen wollte sandte er Thyrianos und Szandor als Verstärkung los. Der Dark Angel hätte es Sinnvoller gefunden Gronn und Skeergard zurückzuschicken, die sich dank ihrer Sprungmodule weitaus schneller als alle anderen bewegen konnten. Jedoch war dies nicht der Zeitpunkt Befehle zu hinterfragen und so rannten beide so schnell es ging zurück. Als er mit Szandor um die erste Ecke gebogen war, griff Thyrianos mit seinem Geist nach den Energien des Warp. Mithilfe einer Technik die Raum und Zeit zu biegen schien erzeugte er eine Art Beschleunigungsfeld welches Szandor und ihn umschloss. Zunächst leicht irritiert wandte Szandor sich ihm zu, folgte jedoch Thyrianos der mit übernatürlicher Geschwindigkeit an ihm vorbeischoss. Nach wenigen Minuten konnten sie das charakteristische Donnern von Marcus schwerem Bolter hören. Jedoch schien die Akustik merkwürdig verzerrt, ebenso wie sich das Flackern der Beleuchtung verändert hatte.
Als die beiden Spacemarines durch eine Halle fegten, krachte ohne Vorwarnung etwas Großes um sich schlagendes von oben durch die erhöhte Gangway. Es handelte sich um einen Symbionten. Einer seiner vier Klauenarme war nur noch ein ausgefranster Stummel, die anderen jedoch hielten die bullige Gestalt eines Spacemarines umklammert. Durch die Heftigkeit des Aufpralls und das zusätzliche Gewicht eines gerüsteten Astartes, hatten sich Risse im Panzer der Kreatur gebildet. Der Kopf des Symbionten schnellte zurück und spie dann eine Wolke aus grüner Flüssigkeit auf seinen Gegner, der jedoch behände auswich. Dabei wurde das angestrengte Gesicht von Vicesimus sichtbar. Von seinem Helm war nichts zu sehen, doch die Schäden an seiner Rüstung ließen auf eine vorangehende Säureattacke schließen, der er nicht ausgewichen war. Noch in der Ausweichbewegung stieß er mit einem zerstörten Kettenschwert nach dem Gesicht des tobenden Ungeheuers und schockiert sahen Szandor und Thyrianos die Kreatur mit derselben Leichtigkeit auswich wie zuvor Vicesimus. Erst als der Kampf kurz darauf zu Ende war, erkannten sie darin eine Finte des Black Shields. Denn während der Symbiont seinen Kopf zur Seite riss um dem Kettenschwert zu entgehen, rammte Vicesimus sein Kampfmesser mit der Linken bis zum Heft in einen der Risse im Panzer und öffnete eine große Wunde durch die stinkende Eingeweide auf den Boden klatschten. Spastisch zuckend blieb die Kreatur in ihrem eigenen Unrat liegen und erst jetzt schien Vicesimus seine beiden Schlachtenbrüder zu bemerken. Das Ganze war so schnell gegangen, dass Szandor lediglich seinen Sturmbolter heben, ihn aber nicht mehr abfeuern konnte. Die beschädigte Rüstung erklärte Vicesimus vermeintliches Verschwinden und er erntete ein anerkennendes Nicken von Szandor. Ohne viel Anstrengung wob Thyrianos auch Vicesimus in das Beschleunigungsfeld ein.
Das Donnern des schweren Bolters kam immer näher, wurde jedoch auch unregelmäßiger. Was dafür sprach das Marcus in Bedrängnis war. In dem Moment in dem sie um die letzte Ecke rannten sahen sie duzende missgestaltete Kreaturen vor sich die wie Tiere durcheinander Richtung Kommandozentrale glitten. Thyrianos ließ sofort das Beschleunigungsfeld fallen, was dazu führe dass sie kurz ihre eigenen Schritte hinter sich hörten. Ohne zu zögern zapfte der Skriptor erneut die unendlichen Energien das Warp an, entlud sie in einem Vernichtenden Blitzschlag und rief zornerfüllt. „Empfangt das Urteil des Imperators der Menschheit! Stirb Abschaum!“ Sämtliche Kreaturen in dem Gang wurden von dem umher peitschenden Energiestrahl erfasst und die Menge der Energie riss ihre Körper in dampfenden Fetzen. Der Skriptor hatte so viel Energie kanalisiert, dass grünes Elmsfeuer auf seiner Rüstung tanzte jedoch weder ihn noch seinen Chorrock verbrannte.
Szandor und Vicesimus überwanden schnell die leichte Desorientierung der verschwindenden Beschleunigung und rannten durch die zerkochten Überreste um Marcus zur Hilfe zu kommen. Der Ultramarine blutete aus einem duzend kleiner Wunden und seine Rüstung war von unzähligen kleinkalibrigen Einschlägen gezeichnet. Als Szandor mit einem Wütenden Schrei die Kommandozentrale Stürmte sandte er einen tödlichen Fächer aus Boltergeschossen in die Reihen der Feinde und verschaffte Marcus etwas Freiraum. Diese Gelegenheit nutzte er, um in die Bresche zu springen und einen vernichtenden Sturm aus explosiven Splittergeschossen auf die Feinde auf seiner anderen Seite loszulassen. Beim Kommandothron stand der Techmarine in seine Arbeit vertieft und der Tech-Interrogator tat sein bestes ihm den Rücken freizuhalten. Dabei schwang er flink sein Energieschwert und trennte damit klauen und Köpfe ab. Zusätzlich feuerte er mit einer fremdartig aussehenden Waffe die vor Energie knisternde Mikropartikel verschoss. Die Partikel mussten extrem beschleunigt worden sein den nicht selten schlugen sie durch mehrere Gegner hintereinander.
Schnell gewannen die Astartes die Oberhand als plötzlich ein Symbiont durch die Decke brach und direkt auf Marcus landete. Durch die Wucht des Aufpralls ging dieser zu Boden und die Munitionszuführung wurde aus dem Tornister gerissen. Brüllend wandte sich der Symbiont dem tobenden Szandor zu und drehte dabei schmerzhaft eine seiner Klauen in Marcus Brust. Grunzend Packte Marcus die Klaue und stach sein Kampfmesser hinein um die Kreatur ihrer Mobilität zu berauben. Doch die soeben vollführte Drehung war die letzte Bewegung die die Kreatur jemals bewusst machen würde. Mit einem brutalen horizontalen Schwinger seiner Kettenaxt spaltete Szandor dem Symbionten den Schädel. Dieser brach daraufhin schlaff zusammen und riss Marcus Wunde noch weiter auf als die Klaue aus dem Körper glitt. Es blieb jedoch keine Zeit sich in dem Triumph zu sonnen oder Marcus unter dem Kadaver hervor zu ziehen. Massen von missgestalteten Hybriden versuchten weiterhin sie zu überrennen und Vicesimus warf großzügig mit Schock- und Blendgranaten um sich ehe er die desorientierten Mutanten mit Fäusten und Messer abschlachtete. Ihre verbesserte Physis sorgte dafür, dass die Astartes nicht von den Granaten beeinträchtigt wurden und sich entschlossen gegen die Gegnerhorden stemmten. Thyrianos vermisste es in diesem Gefecht ganz besonders mit Ordensbrüdern zusammen zu kämpfen. Einen Verteidigungsring der Dark Angels zu durchbrechen war praktisch unmöglich. Die komplizierte Choreographie sorgte dafür, dass jeder Bruder jederzeit gedeckt war und durch die Rotation war es dem Feind unmöglich sich an individuelle Leistungsschwankungen anzupassen.
Doch auch ohne seine Ordensbrüder fuhr Thyrianos, so wie auch Szandor Vicesimus und Marcus, eine blutige Ernte ein. Sein Psischwert schnitt durch die Hybriden wie durch Luft und verbrannte gleichzeitig ihre Eingeweide mit massiven Energiestößen. Szandor war innerhalb kürzester Zeit von fremdartigem Blut und zerfetzten Eingeweiden bedeckt da er mit jedem Schlag seiner riesigen Kettenaxt gleich mehrere Feinde ausweidete. Gleichzeitig tötete er mit seinem Sturmbolter die wenigen Hybriden die ihrerseits versuchten Feuerwaffen zum Einsatz zu bringen. Marcus war schwer verwundet doch dank der Kampfstimulanzien, mit denen sein Körper geflutet wurde, stand er wieder aufrecht um mit Boltpistole und Kampfmesser einzelne Feinde zu töten.
Auf einmal stürzten sich mehrere Hybride scheinbar direkt in die rotierenden Zähne von Szandors Axt und er setzte zu einer hämischen Bemerkung an als ihm auffiel, dass die gerade getöteten ihn kurzfristig hinderten die Axt weiter zu schwingen. So gelang es einem Symbionten unter der Axt hindurch zu tauchen und die schwächer gepanzerte Stelle unterhalb Szandors Brustpanzer anzugreifen. Der lange Schnitt legte Eingeweide frei und bespritzte die Kreatur mit hellrotem Blut. Szandor fluchte, ließ die Axt los und schmetterte seine Faust auf den Schädel des Symbionten der daraufhin zu Boden ging. Verächtlich zermalmte der Mortificator den Symbionten unter seinem Stiefel und nahm wieder seine Axt auf die zornig aufkreischte als die Zähne rotierten. Auch seine Rüstung pumpte nun Chemikalien in seinen Blutkreislauf um seine Leistungsfähigkeit uneingeschränkt zur Geltung zu bringen. Der Strom von Feinden hielt noch mehrere Minuten lang an und Thyrianos stellte fest, dass es schwieriger und schwieriger wurde seine Psikraft durch sein Schwert zu leiten. Auch hatte es sehr viel mehr Konzentration gefordert und weniger Feinde als beim letzten Mal getötet als er einen weiteren Blitzschlag in die feindlichen Reihen schleuderte. Zu diesem Zeitpunkt waren auch sämtliche von Vicesimus‘ Granaten verbraucht und Szandors Sturmbolter schwieg in Ermangelung von Munition. Zu ihren Füßen stapelten sich hunderte toter Hybriden als sich ohne Vorwarnung gepanzerte Kuppeln aus den Wänden schoben und das Feuer aus Autokanonen und Multilasern eröffneten. Duron Pentos hatte es anscheinen geschafft den Maschinengeist aus seiner Lethargie zu befreien und seine Sicherheitsroutinen zu starten.
Erneut wurden Hybriden zu hunderten abgeschlachtet ehe deren Strom schlagartig versiegte. Die zurückbleibende Stille wurde nur von dem gleichmäßigen Knattern von Szandors‘ Kettenaxt und dem Tropfen von Blut gestört. Thyrianos versuchte Caleb zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Keiner von ihnen konnte die jagende Hälfte des Teams erreichen Aus diesem Grund bereiteten sie sich darauf vor die Kommandozentrale erneut zu Verteidigen. Dazu schoben sie die Leichenberge vor Zugänge und räumten die Feuerkorridore der Verteidigungsgeschütze frei. Szandor spielte seine Verletzung herunter, Marcus konnte jedoch kaum noch stehen als die Wirkung der Stimulanzien nachließ. Für eine korrekte Diagnose der Verletzungen fehlte ihnen jedoch das Wissen des Apothekarius. So flickten sie lediglich ihre Rüstungen mit schnellhärtendem Keramitmörtel und erwarteten die nächste Angriffswelle. Duron Pentos war wieder vollkommen auf sein Besänftigungsritual konzentriert. Kappa, der überraschenderweise praktisch unverletzt war, zapfte Energie von einem zerstörten System ab, da der exzessive Gebrauch seiner exotischen Waffe anscheinend Unmengen davon verbraucht hatte.
Nachdem Szandor und der Dark Angel Calebs‘ Teilgruppe verlassen hatten, ließ dieser den Schacht untersuchen. Skeergard nutzte sein Sprungmodul um hinabzufliegen und teilte per Funk mit das er etwas gefunden hatte. Wasder Spacewolf gefunden hatte wurde Ajax in dem Moment klar als er darauf landeten. Ein Nest. Beziehungsweise dessen Überreste, welche ursprünglich die unteren vier Meter des Schachtes gefüllt hatte. Die verdorrten Überreste zerfielen bei Berührung zu wenig mehr als Staub. Dennoch war am Muster erkennbar, dass es sich um mannsgroße Eier gehandelt hatte, die hier ausgebrütet worden waren. Die bröseligen Überreste von Knochen belegten außerdem, dass hier wohl einige der abtransportieren Leichen verzehrt worden waren. Hier unten war auch der Raubtiergeruch stärker als zuvor und Skeergards Nackenhaare stellten sich auf.
Caleb ließ den Trupp der Witterung des Spacewolfs folgen und dieser führte sie bis zu einer gigantischen Verladeebene. Hier konnten riesige Supertanker anlegen und sich direkt mit den hier raffinierten Chemikalien befüllen lassen. Entsprechend groß waren die Leitungen und Verteilerknoten. Ein weiterer Schacht führte noch weiter nach unten. Er war mit einer fettigen Membran überzogen und der Spacewolf führte die Gruppe hinunter. Der Bewuchs bedeckte die Wände vollständig und machte es unmöglich zu erkennen was dahinter lag oder wo andere Schächte abzweigen mochten. Nachdem sie zweihundert Meter in die Tiefe gestiegen waren reagierte der bisher passive Überzug schlagartig und flächendeckend. Er sonderte große Mengen grüner Flüssigkeit ab die an der Luft sofort zu Dampf wurde. Die Rüstungssysteme erkannten die Substanz als hochwirksame Säure und die entsprechenden Messskalen schnellten in den roten Bereich. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich die Farbe von den Rüstungen geschält und die freigelegten Keramitplatten wurden sofort matt. Schlimmer traf es die Verbindungsstellen zwischen den Platten, sie wurden Porös und metallene Oberflächen schienen in Rekordzeit zu rosten. Gleichzeitig wurde der Überzug an den Wänden durchsichtig, schien aber ansonsten nicht beeinträchtigt von der Säure. Als Ajax hinter einer der Membrane einen abzweigenden Gang sah schnitt er vorsichtig eine große Öffnung hinein, wobei er das Stück nicht vollständig abtrennte. „Rein da!“ ordnete er an ohne auf eine Bestätigung des Truppführers zu warten. Caleb musste die fast leere Stange seines Rückenbanners abnehmen um hindurch zu passen. Als alle hindurch waren begann Ajax mit dem Kauterisationslaser seines Narthetikums die Membran wieder zusammenzuschweißen, was ihm auch sehr schnell gelang.
Glücklicherweise hatte diese Säurefalle nur ihren Stolz verletzt denn die Rüstungen schienen weiterhin zuverlässig zu arbeiteten. Sie sahen nun aus wie ein Haufen ausgestoßener Renegaten auf Plünderzug, da sämtliche Markierungen und Farben der aggressiven Säure zum Opfer gefallen waren. Caleb traf vor allem der Verlust der Standarte bei seinem ersten Einsatz besonders hart, jeder Schritt erinnerte ihn daran da einige der Metallringe nun frei an der Stange hin und her klimperten.
Sie folgten dem engen Schacht mehrere Minuten bis Skeergard, der Bart und Augenbrauen eingebüßt hatte, die Spur wiederfand die sie zuvor verfolgt hatten. Erneut gelangten sie in einen Verladebereich, dieser war allerdings von Dunstschwaden aus Chemikalien erfüllt. Gelbe Lampen sandten flackerndes Licht und zuckende Schatten in alle Richtungen um den Austritt giftiger Chemikalien anzuzeigen. Für die Astartes war dieses Miasma jedoch unbedenklich, selbst ohne Helm. Jedoch verlor sich hier die Witterung vollkommen und ließ sie sich, auf der Suche nach handfesteren Spuren, in der Halle verteilen.
Nur die hervorragende Ausbildung und Dekaden der Erfahrung ermöglichte es dem kompletten Trupp sich in einer geschlossenen Formation zu sammeln als der Feind aus allen Richtungen über sie kam. Dank ausgeprägter Feuerdisziplin fand so gut wie jedes Boltgeschoss ein Ziel und es lagen bereits aberduzende Kadaver auf dem Hallenboden ehe die missgestalteten Hybriden sich in den Nahkampf stürzen konnten. Schulter an Schulter bildeten die Marines ein Bollwerk und zerhackten jeden Feind der ihnen zu nahe kam. Caleb sah aus dem Augenwinkel wie einige der Missgeburten auf den Gangways schwere Waffen in Position brachten. Wie gerne hätte er jetzt das schützende Kraftfeld des Skriptors zur Verfügung gehabt, um den Beschuss schlicht und einfach auszusitzen. Er hatte nicht damit gerechnet dass er mit seinem Jagdtrupp derart in die Defensive gedrängt werden würde. Mit einem Knappen Befehl sandte er Gronn los um die Bedrohung auszuschalten, ehe sie zur echten Gefahr werden konnte. Mit seinem Sprungmodul donnerte Gronn wie ein Geschoss mitten in eine der Geschützmannschaften. Mit dem Kettenschwert in der einen und einem brutal aussehenden Häutemesser in der anderen Hand metzelte er Hybriden nieder. Von der Gangway regnete es Gliedmaßen, Eingeweide und Unmengen von Blut welches den Boden der Halle so rutschig machte, dass einige der Hybriden ohne Klauenfüße ausglitten. Zu Abschluss trat er die schwere gurtgefütterte Schrotkanone von der Brüstung und zermalmte einen überraschen Hybriden darunter. Ohne inne zu halten Sprang der Flesh Tearer zur nächsten Geschützstellung die soeben das Feuer auf ihn eröffnete. Die scharfen Splitter rissen tiefe Furchen in die Rüstung und verletzten ihn leicht, jedoch waren sie nicht in der Lage ihn zu bremsen. Nicht mal annährend.
Von unten Sah Hovis den Flesh Tearer wie einen blutüberströmten Alptraum durch die Splitterwolken toben. Jeder Schritt jeder Sprung und jedes Ausweichmanöver schienen Teil seiner Attacke zu sein und offenbarten eine Wildheit die ihresgleichen suchte. Hovis selbst benutzte hauptsächlich einen Flammenwerfer mit dem er Hybride sämtlicher Generationen einäscherte. So war es ihm möglich die schwächlichen deformierten Hybriden und die wenigen zähen Symbionten gleichermaßen auf Distanz zu halten. Die sich nun unweigerlich auftürmenden, schwelenden Leichenberge verlangsamten die Angreifer und machten es ihm noch leichter diese auf Distanz auszuschalten. Die wenigen Kreaturen denen es gelang das flammende Inferno zu überwinden überantwortete er dem Bolter in seiner Linken. Er hatte neben der standardmäßigen Boltmunition, spezielle Splitter- und Hochgeschwindigkeitsmunition in das verbesserte extra große Magazin seines Bolters geladen. Kein einziger gelangte nah genug an ihn heran um ihn anzugreifen.
Das wütende laute Wolfsgeheul von Skeergard traf ihn unvorbereitet und brachte ihn einen kurzen Moment aus dem Rhythmus. Allerdings schien es die bisher Furcht und Schmerz ignorierenden Hybriden ebenfalls zu beeinträchtigen. Nachdem Skeergard seine Boltpistole leergeschossen hatte ergriff er einen massigen deformierten Hybriden der ersten Generation und benutze ihn als improvisierten Schild und Keule. Sein auf Fenris gebautes zweischneidiges Kettenschwert weidete Feind um Feind aus und nur die Magnetisierung ihrer Stiefel hielt sie in dem See aus Blut zuverlässig Aufrecht. Nach wenigen Augenblicken war von Skeergards improvisierter Waffe nur noch ein Stück deformierter Knochen übrig den er einem Symbionten in den Schädel rammte ehe diesen mit dem Kettenschwert von unten nach oben spaltete.
Ajax‘ Gemetzel war zwar weniger blutig, allerdings stand seine Effizient der seiner Brüder in nichts nach. Mit Energieschwert und Bolter attackierte er gezielt die anatomischen Schwachpunkte um die Feinde zu verkrüppeln. Die häufig noch lebenden, aber kampfunfähigen Feinde vor ihm behinderten die Nachrückenden erheblich. Jedoch schienen die Verstärkungen des Feindes unerschöpflich und Ajax fragte sich ob der Feind tatsächlich jeden einzelnen Menschen auf Hades Alpha infiziert hatte. Stumm stürmten duzende missgestaltete Hybriden wie Flutwellen aus Toren und Schächten, um sich kopflos auf das Bollwerk der fünf Spacemarines zu stürzen. Die Tatsache, dass die Horden ohne einen Laut kämpften, bluteten und starben gestaltete das Gefecht verstörender als es jegliches Kriegsgeheul vermocht hätte. Als Zuerst Skeergards Bolter und schließlich auch Hovis Flammenwerfer keine Munition mehr hatten, reichte Ajax Skeergard sein letztes Reservemagazin und sparte sich selbst die letzten drei Schuss auf. Gronn hatte zwischenzeitlich die Gangways gesäubert und landete wie ein flammender Meteorit in einer Gruppe Symbionten die sich anscheinend für einen gezielten Angriff auf Hovis zusammenrotten wollten. Tatsächlich schienen die Symbionten, als finale Mutationsstufe der Xenos, als einzige clever genug um Angriffen Aufzuweichen. Ohne die Unterstützung schwerer Waffen, schossen die Astartes ein Magazin nach dem anderen leer. Zwar waren die Hybriden der Kampfkraft der Spacemarines auch im Nahkampf nicht gewachsen, jedoch wollten sie verhindern von der schieren Masse niedergerungen zu werden. Denn unter einem Berg aus Hybriden begraben würde es für die unglaublich scharfen Klauen der Symbionten ein leichtes werden sie auszuweiden.
In der Hitze des Gefechts bekam nur Caleb, der in der Mitte Stand und versuchte seine Brüder mit geschickt platzierten Granaten zu unterstützen, mit wie sich ein großes einzelnes größeres Ungeheuer aus einem Wartungsschacht stahl. Es hatte ein von Tentakeln gesäumtes Maul und ein zusätzliches Armpaar, wie das einer überdimensionalen Gottesanbeterin. Der Chitinpanzer verschwamm als er versuchte sich an das unbeständige Licht und Schattenspiel der Halle anzupassen. Caleb wusste gleich, dass es sich hier um kein hirnloses Monster sondern einen raffinierten Jäger handelte. Dies musste der besagte Symbiarch sein. Zunächst versuchte Caleb sich nicht anmerken zu lassen, dass er die Alphakreatur bemerkt hatte und zog vorsichtig die Energieharpune von seinem Rücken. Der Blood Angel legte sorgfältig an und wollte abwarten bis die Kreatur nah genug für einen Schuss war als diese sich krampfartig zusammenzog und ein Geschoss hochwürgte. Das fremdartige Projektil sah aus wie ein mit Widerhaken besetzter Dorn und raste auf den Apothekarius zu. Caleb war klar, dass der Heiler nicht würde ausweichen können und entschloss sich diesen mit seinem eigene Körper zu schützen. Mit einem Hechtsprung wollte er sich zwischen Geschoss und Ajax bringen um seinen harten Brustpanzer den Großteil der kinetische Energie absorbieren zu lassen. Jedoch war das Geschoss so schnell, dass er nur die halbe Strecke schaffte und am Kopf getroffen wurde. Der Schmerz war unbeschreiblich, eindeutig nicht nur auf die Verletzung selbst zurückzuführen. Mit durchschlagenem Helm und auf einem Auge erblindet bemerkte er sofort, wie seine verbesserten Organe den Kampf mit einem überaus tückischen Gift aufnahmen.
Ajax drehte sich daraufhin um und sah den am Boden liegenden Bloodangel mit zersprungenem Helm. Er sah auch die verantwortliche Kreatur und feuerte seine letzten drei Boltgeschosse darauf ab. Ohne viel Mühe wich die Kreatur der hastig abgefeuerten Salve aus und stürmte auf ihn zu. Caleb merkte wie ihm die Sinne schwanden und mit einer letzten Willensanstrengung blieb er lange genug bei Bewusstsein um die Harpune abzufeuern. Unspektakulär schoss der Metalldorn in einen der Heuschreckenarme und jagte Energie hinein. Die Kreatur erschauderte sichtlich und wollte sich unter Krämpfen wieder zurückziehen. Zusätzlich zog sie den paralysierten Bloodangel wie einen Bremsklotz hinter sich her.
Caleb war jedoch noch nicht am Ende. Beinahe jeder andere Spacemarine wäre durch diese Vergiftung wohl in einen tiefen Schockzustand verfallen, doch gab es eine Besonderheit in der Gensaat der Bloodangels. Wenn die kontrollierte Entschlossenheit zusammenbrach lauerten zwar die Fänge der Ohnmacht, jedoch Stand vor der Ohnmacht noch ein Blutroter Avatar der Wut.
Animalisch schreiend erhob sich Caleb aus dem Unrat durch den er geschleift worden war, magnetisierte seine Stiefel und riss an dem knisternden Drahtseil der Harpune. Die Kreatur ruckte zurück und Caleb stürzte sich mit bloßen Händen auf sie. Seine Brüder wurden Zeuge wie ihr Sergeant wie ein Berserker auf den Feind zustürmte und mit einer Geschwindigkeit und Kraft angriff die alles übertraf was sie bisher von ihm gesehen hatten. Das Drahtseil verbrannte ihm mit seiner Energie die Hand, was er jedoch vollkommen ignorierte. Er schwang das Seil wie eine Peitsche und fegte so die beiden riesigen Heuschreckenklauen zur Seite. Diese Gelegenheit nutzte er um die völlig überrumpelte Kreatur anzuspringen und mit der Linken nach den Fresstentakeln in deren Gesicht zu greifen. Mit aller Kraft riss er daran und donnerte den hässlichen Schädel auf sein hochschnellendes Knie. Chitin und Ceramit zerbrachen hörbar und einige der Tentakel rissen ab. Das austretende Sekret begann Calebs linken Handschuh zu zersetzen, ein Umstand en er ebenso wenig wahrnahm wie seine zersplitterte Ceramitkachel am Knie. Die Kreatur sackte zusammen und hielt sich nur noch mithilfe der zusätzlichen Arme halbwegs aufrecht. Caleb ließ jedoch nicht nach. Er sprang auf den kantigen Rücken seines Feindes und ergriff mit beiden Händen dessen Schädel um ihn wie ein reifes Gemüse herauszureißen. Mit einem widerlichen knacken zerbrachen Exoskelett und Wirbelsäule des Monsters und Caleb schleuderte den Schädel, zusammen mit den Überresten seiner Handschuhe, mit aller Gewalt auf den Boden. Er hob den Blick von seinem besiegten Gegner und sah durch einen Roten Nebel wie seine kämpfenden Brüder ihn anstarrten. Der Nebel wurde dichter und entwickelte sich von rot zu schwarz. Seine Brüder sahen ihn nur noch wie einen nassen Sack zusammenbrechen.
Der Ansturm der Feinde hatte nachgelassen und der vermeintliche Tod des Symbiarchen schien die verbliebenen Kreaturen kurzzeitig zu paralysieren. Die übrigen Spacemarines nutzten die Gelegenheit, den Raum zu säubern und Ajax eilte zu dem Marine der möglicherweise sein Leben für den Apothekarius geopfert hatte. Calebs Körpertemperatur war massiv angestiegen und bewegte sich im kritischen Bereich, während seine Organe mit aller Kraft gegen das Gift kämpften. Ajax injizierte hoch konzentrierte Antitoxine und die Temperatur begann daraufhin langsam zu sinken.
In diesem Gefecht hatten sie neunzig Prozent ihrer Munition verbraucht und während der Apothekarius Caleb in einen Lagerraum trug sah er, dass auch Hovis und Gronn leicht verletzt waren.
Es dauerte beinahe eine halbe Stunde bis Caleb schweißgebadet sein Bewusstsein wiedererlangte. Sein linkes Auge war nur noch eine nekrotisch verfärbte Ruine und Adern zeichneten sich dunkel durch die Haut ab.
„Ich habe die Kontrolle verloren…“ flüsterte Caleb wobei nicht klar war ob es sich um eine Frage oder eine Feststellung handelte. „Ist die Kreatur die wir gefangen nehmen sollten Tot?“ fragte er nun konkreter nachdem ihm niemand etwas entgegnet hatte.
„Ja.“ sagte Gronn. „Nein.“ sagte Hovis im selben Moment, woraufhin sich beide anstarrten.
„Das was ihr dort so eindrucksvoll niedergestreckt habt war ein Liktor. Eine Attentäterkreatur die die Tyraniden häufig als eine Art Guerillaeinheit einsetzen. Ich habe so eine Missgeburt zuvor erst einmal selbst gesehen, aber das hatte seinerzeit nichts mit Symbionten zu tun.“ Erleichtert atmete Caleb aus und richtete sich zunächst schwankend auf. Dabei bemerkte er wie Gronn ihn argwöhnisch musterte. Er fühlte sich nach wie vor geschwächt, und der Giftabbau schien auch noch nicht abgeschlossen zu sein. Dennoch lag Caleb nichts ferner als diesen Zustand Tribut zu zollen. Mit fester Stimme setzte er seinen Trupp in Bewegung und ließ sich auch nicht davon entmutigen, dass er weder eine Verbindung zum Thunderhawk noch zu der anderen Hälfte seines Trupps aufbauen konnte. Gerade als sie den Lagerraum verließen erhielten sie einen Funkspruch von Skeergard. Er hatte weiterhin die, von fast eintausend toten Kreaturen verschmutzte, Halle im Auge behalten wollen.
„Sergeant! Ich habe mal ein Paar Verladelogs überprüft und versucht rauszubekommen was hier für den Chemikalienaustritt gesorgt hat. Vor wenigen Minuten ist ein automatisierter Langstreckenfrachter namens Pharos V hier vorbeigeflogen und hat auf seiner manipulierten Route ein paar Ausleger gestreift.“
„Dann müssen wir sofort Verbindung mit dem Thunderhawk aufnehmen. Wenn dieser Frachter in der Lage ist die lokalen Stationssysteme zu manipulieren kann nicht ausgeschlossen werden dass er sich ebenso durch den Sperrgürtel hindurch absetzen kann!“ antwortete Caleb energisch und vergas schlagartig alle seine Verletzungen. So schnell sie konnten machten sie sich auf den Weg zur Außenhülle um irgendwie eine Verbindung zum Thunderhawk zu bekommen.
Die Eile trieb sie unweigerlich in einen Hinterhalt. Ein Duzend Symbionten, angeführt von einem brüllenden Symbiarchen, platzten förmlich aus Lüftungsschächten und durch die verblendeten Wände. Mit einem weit ausholenden Schlag seiner beiden rechten Klauenarme fegte der riesige Symbiarch durch Hovis Beine und schleuderte ihn wie ein lästiges Insekt gegen eine massive Wand wo der Crimson Fist regungslos liegen blieb. Ajax wollte sogleich zu ihm Eilen doch drei geifernde Symbionten hinderten ihn daran.
Skeergard gelang ein meisterlicher Reflexschlag der einem der Symbionten kurzerhand den Schädel abtrennte. Caleb, der dank Skeergards Erfolg ein wenig Raum hatte, richtete erneut die Energieharpune aus. Sein Schuss war direkt zwischen Torso und Bein des Symbiarchen gezielt, einem der Wenigen Schwachpunkte in dessen zerklüfteten Exoskelett. Der Sybiarch machte keine Anstalten auszuweichen, stattdessen warf sich im letzten Moment ein Symbiont in den Metallbolzen und landete zuckend auf dem Boden. Da die Zeit zum Nachladen fehlte ließ Caleb die Harpune fallen um Kettenschwert und Kampfmesser zu ziehen. Gronn war in derselben Zeit durch die angreifenden Symbionten hindurch gestürmt, hatte zwei niedergerissen und wich schließlich um Haaresbreite den tödlichen Klingenklauen des Symbiarchen aus.
In Geiste erwog und verwarf Caleb verschiedene Standardtaktiken. Keine schien besonders erfolgversprechend zu sein, da sie weder brauchbare Rückzugsmöglichkeiten hatten noch die Munition für einen Boltersturm. Daher besann der Bloodangel sich auf die wenigen Dinge die er bereits über diesen fürchterlichen Feind wusste. „Der Symbiarch muss sterben! Wenn er tot ist wird der Rest ein Spaziergang!“
Caleb war sich bisher selbst nicht sicher was beim Kampf in dem Verladebereich mit ihm passiert war. Es war keine einfache Rage gewesen, die ihn den Liktor hatte töten lassen. Jedoch passte das erlebte auch nicht mit dem zusammen, was er über den roten Durst wusste. Nichts desto Trotz war er sich sicher, dass Zurückhaltung oder der Versuch einer Gefangennahme das gegenwärtige Scharmützel nicht in einen Sieg verwandeln würden. Daher kanalisierte der Blood Angel alle sein Wut die sich seid seiner Landung auf Hades Alpha aufgestaut hatte und reicherte sie noch mit dem frischen Zorn über Hovis‘ augenscheinlichen Tod an. Am Rande seiner rot eingefärbten Wahrnehmung konnte er eben noch erkennen, dass auch Gronn seine Selbstbeherrschung aufgab. Caleb sah wie der Flesh Tearer genüsslich den Schädel einer der niedergerissenen Symbionten unter seinem Stiefel zermalmte und sein Sprungmodul zündete.
Auf einer tosenden Abgaswolke schoss er fast senkrecht nach oben und riss dabei mit seinem Kettenschert eine tiefe lange Kerbe in den Brustpanzer des Symbiarchen. Trotz all seiner hassbefeuerten Kraft gelang es ihm jedoch nicht, diesen zu durchbrechen. Als Caleb die Gelegenheit nutzen und sein Schwert in diesen neuen Schwachpunkt treiben wollte, klemmte der Symbiarch das Kettenschwert des Bloodangels mit zwei seiner Klingenklauen ein.
Trotz des klaren Befehls sah sich Ajax nicht in der Lage zu dem Symbiarchen durchzubrechen und zog sich mit inzwischen vier Symbionten fechtend zu einer Wand zurück. Er hatte keine Gelegenheit für eigene Angriffe sondern musste sich darauf konzentrieren mit seinem Energieschwert acht Klauenpaare zu parieren. Dank des knisternden Energiefelds seiner Waffe zerstörte er die meisten Klauen wenn er erfolgreich parierte und tatsächlich erwuchs in ihm ein Funken von Zuversicht. Dieser Kampfstil war die Spezialität der Söhne von Dorn. Ein unüberwindliches Bollwerk bilden an dem sich der Feind aufrieb und genug Zeit kaufen bis der Vernichtende Schlag geführt werden konnte. In diesem Fall würde der Vernichtende Schlag zwar nicht von ihm selbst kommen aber er war mit seiner Rolle absolut zufrieden. Auch als er die ersten Treffer einsteckte schwand seine Siegesgewissheit nicht sondern er empfand die Prellungen und Schnitte eher wie Ehrenmale. Belege für seine Widerstandskraft die deutlich sichtbar waren. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen wie Gronn sich nach einer donnernden Landung seitlich abrollte um den rasiermesserscharfen Klauen des Symbiarchen auszuweichen. Ohne innezuhalten kam Gronn wieder auf die Beine trennte mit seinem Häutungsmesser den Arm eines Symbionten ab und beförderte ihn mit einem Tritt ins Gesicht des tobenden Symbiarchen.
Als Skeergard bemerkte, dass Ajax abgeschnitten und seine beiden verbliebenen Mitstreiter in eine selbstzerstörerische Rage verfallen waren versuchte er die Aufmerksamkeit des Symbiarchen auf sich zu ziehen. Mit durchdringendem Wolfsgeheul und einem wilden Schlaghagel stürzte er sich daher ebenfalls in den Nahkampf. Für ein paar Momente hatte er die volle Aufmerksamkeit ihres Gegners, so dass er dessen Attacken auf sich zog. Als Gronn jedoch sein Häutungsmesser in eines der Schultergelenke des Symbirachen trieb erwischte ihn im Gegenzug ein wuchtiger Rückhandschlag. Sein Brustpanzer wurde aufgerissen und beim anschließenden ungelenken Aufprall das Sprungmodul des Flesh Tearers zerstört. Calebs Schläge durchbrachen während dessen zwar einige Male den dicken Chitinpanzer der Kreatur, jedoch schien dies kaum eine Wirkung zu haben. Als der Sybmiarch dann einen Hechtsprung auf Gronn zu machte, stieß er dabei Caleb vor eine der Wände und direkt zwischen drei weitere Symbionten. Gronn erhob sich, gemessen an seinen Verletzungen, schnell. Jedoch nicht schnell genug um den Vorschnappenden Kiefern des Symbiarchen auszuweichen. Der hatte sein vor Zähnen starrendes Maul so weit aufgerissen, dass er Gronn vermutlich mit einem einzigen Biss in den zerstörten Brustpanzer halbieren würde. Dieses drohende Desaster wurde jedoch rechtzeitig von Skeergard erkannt und er brachte sich mithilfe seines Sprungmoduls dazwischen. Jedoch hatte er nicht die Absicht sich zu opfern, daher trieb er sein zweischneidiges Kettenschwert direkt in den aufgerissenen Schlund und durch den Gaumen der Kreatur.
Die natürlichen Reflexe des Symbiarchen, denen von prähistorischen Krokodilen auf dem alten Terra nicht unähnlich, ließen die Kiefer mit aller Macht zuschnappen als Skeergard Gaumen und Zunge berührte. In dem Moment in dem das Blutverklebte Kettenschwert sich einen Ausweg durch den Schädel des Symbiarchen bahnte, trennten die transparenten Zähne den Unterarm von Skeergard ab. Die Wucht schleuderte ihn rückwärts gegen Gronn und schickte beide zu Boden. Im Moment des Todes des Symbiarchen ergriffen die Symbionten panisch die Flucht und schlugen dabei sogar nacheinander. Ajax gelang es noch einen zu töten konnte allerdings nicht zur Verfolgung ansetzen da er in den letzten Sekunden noch einen üblen Treffer abbekommen hatte. Die Klauen hatten ihm das Bein längst vom Oberschenkel hinunter zum Stiefel bis auf den Knochen aufgeschnitten. Für einen Astartes bei weitem keine tödliche Wunde, allerdings war an ein schnelles vorwärtskommen nicht mehr zu denken. Daher humpelte er zunächst zu Hovis der sich nach wie vor nicht rührte und dessen Rüstung auch keine Lebenszeichen übermittelte. Er war sich sicher gewesen, dessen Gensaat ernten zu müssen und war erleichtert als er sah, dass der Crimson Fist noch lebte und lediglich der Schaden am Energietornister für das Ausbleiben von Vitalwertübertragungen verantwortlich war. Seine Beine waren jeweils an Knie und Unterschenkel abgetrennt worden. Dem entsprechend hatte Hovis auch sehr viel Blut verloren, aber er würde Leben.
Caleb und Gronn waren nach wie vor von unkontrollierter Wut erfüllt und verfolgten die fliehenden Symbionten ebenso erbarmungslos wie kopflos. Skeergard blieb bei Hovis und dem Apothekarius und ließ Ajax nur auf dessen Drängen hin seinen Armstumpf untersuchen.
Aus dem Kadaver des Symbiarchen hatte er sich sein Kettenschwert, seinen Abgetrennten Unterarm und einen der langen durchsichtigen Zähne als Trophäe genommen. Nachdem Hovis stabilisiert war, wurde er von Ajax getragen und Skeergard führte sie den eindeutigen Spuren ihrer beiden tobenden Brüder hinterher.
Unterdessen hatte Duron Pentos auf der Brücke die Rituale der Besänftigung und mit einem verärgerten Seitenblick zum Interrogator verband er sich mit den Schnittstellen am Kommandothron. Der Maschinengeist empfing ihn zwar nicht freudig aber zumindest nicht feindselig. So bekam der Techmarine heraus, dass die Trennung auf Sabotage beruhte die noch vor der Erstürmung der Brücke stattfand. Als Pentos als nächstes eine Grobe Übersicht über die Systemaktivitäten nach der Notabschaltung anforderte las er Fassungslos von einem Einzigen Frachter der vor einigen Minuten die Abwehr der Station überlistet hatte und auf seinem manipulierten Kurs einige Verladedocks beschädigt hatte. Der Name des Frachters war Pharos V. Schockiert stellte er außerdem Fest, dass das komplette Kommunikationsystem einer weiteren Sabotage zum Opfer gefallen war. Weder konnte er das Stationsinterkom einsetzen noch ein Signal aus der Station hinaussenden.
Als er seine Erkenntnisse mitteilte, war vor allem Kappa außer sich und aufgebracht verkündete er, dass dieser Frachter um jeden Preis aufzuhalten sei.
Thyrianos schien ruhig und wieß Pentos an ein Shuttle oder irgendein Fluggerät zu suchen mit welchem sie auf den Frachter gelangen konnten. Einzige Option war das Private Inspektionsshuttle des Minendirektors. Da es nicht über einen Sprungantrieb verfügte und im Vergleich sehr gut gesichert war, hatte es niemand für die Flucht entwendet. Irgendwie hatte es sich im Trupp eingewöhnt dass er das Kommando übernahm wenn Caleb nicht verfügbar war. Während Thyrianos sich also einen Plan zurechtlegte, wurde er ohne Vorwarnung von einer Art psychokinetischen Welle erfasst die ihn taumeln ließ. Danach war die undefinierbare Präsenz die seid seiner Ankunft knapp hinter seinem Wahrnehmungshorizont gelauert hatte verschwunden. Er teile dem Trupp seine Eindrücke nun mit und versuchte die Konsequenzen abzuwägen.
Als sich der Trupp im Anschluss auf den Weg zur Shuttlebucht machen wollte, fielen schlagartig Beleuchtung, Lebenserhaltung und Schwerkraftgeneratoren aus. Ohrenbetäubendes Ächzen erfüllte die Station als die ungezügelten Gezeiten von Hades an der nun ungeschützten Struktur der Station zerrten.
Es war wahrscheinlich, dass die Station diese Belastung nur sehr Begrenzt verkraften konnte. Vom unweigerlichen Absturz ganz zu schweigen.
„Geht ihr den Frachter aufhalten, ich werde diese Station und seinen Maschinengeist nicht im Stich lassen. Diese Prüfung ist mir auferlegt und ich werde sie entweder Meistern oder bei dem Versuch sterben.“ Mit diesen Worten kehrte Pentos, ohne eine Antwort abzuwarten, um und verband sich erneut mit dem Kommandothron. Thyrianos war dagegen froh, dass sein Freund die Entscheidung für sich selbst so schnell und konsequent getroffen hatte. Nur sehr ungern hätte er ihn dazu gedrängt obwohl es seine Pflicht gewesen wäre.
Marcus hatte inzwischen ein Magazin in seinen schweren Bolter eingelegt da er nicht die Zeit hatte die Gurtzuführung zu reparieren. Im Laufschritt und durch das Beschleunigungsfeld des Skriptors angetrieben, bewegten sie sich zu den Koordinaten der Shuttlerampe. Vicesimus und Szandor liefen voraus als sie auf einmal Vox Übertragungen auf den Kanälen von Caleb und Gronn vernahmen. Es handelte sich nicht um Worte sondern um animalisches Gebrüll und gewaltverheißende Atemstöße. Für einen Moment nahm Thyrianos das Schlimmste an und kurz darauf liefen ihnen drei hektische Symbionten in die Arme. Einer hatte bereits eine Klaue verloren und blutete aus kleineren Wunden. Den ersten zerfetzte Szandor mit seiner Axt an der Wand und der zweite viel einer Katzenhaften Attacke von Vicesimus zum Opfer, die den überraschten Symbionten ausweidete. Der verwundete Symbiont schlug einen Haken und versuchte in die Richtung zu fliehen aus der er gekommen war. Einen Sekundenbruchteil nachdem er wieder um eine Ecke verschwunden war flog er von einem tosenden Feuerstrahl getrieben zurück gegen die Wand. Tatsächlich stammte der Feuerstrahl von Gronns Sprungmodul der rücksichtlos in den Flüchtenden hineinflog. Dem Symbionten erging es dabei wie einer Fliege die auf eine Fahrzeugscheibe klatscht. Als er seine Brüder und die toten Symbionten erkannte stieß auch Caleb zu der Gruppe. Da er anscheinend seinen Helm verloren hatte viel sofort auf dass seine Haut eine extrem ungesunde Farbe angenommen hatte und der Geruch seines Schweißes verriet den anderen, dass sein Körper gegen eine Vergiftung ankämpfte. Caleb und Gronn die sich offenbar in kompromissloser Rage befanden beruhigten sich rasch wieder. Caleb schien jedoch in sich zusammenzusacken, je mehr er sich beruhigte und wäre wohl gestürzt, hätte Gronn ihn nicht aufgefallen.
„Wo sind die anderen?“ wandte Thyrianos sich an Gronn. Dieser hielt den Blick gesenkt und deutete hinter sich. Offensichtlich war er sich bewusst, dass die Kopflose Verfolgung von ein paar Symbionten und das Zurücklassen der übrigen Brüder nicht besonders rühmlich waren. „Was ist mit Caleb los?“ fragte Thyrianos weiter nach. Inzwischen hatte der Bloodangel im Griff des Fleshtearers das Bewusstsein verloren.
„Ein Liktor hat ihn vergiftet. Nachdem Ajax ihn behandelt hat ging es ihm eigentlich wieder besser. Hovis ist, so fürchte ich, im Kampf gegen den Symbiarchen gefallen.“
Interrogator Werth hatte zunächst versucht eine Probe von Caleb zu nehmen sobald er von dem Liktorengift gehört hatte. Ein entschiedenes Kopfschütteln von Szandor belehrte ihn jedoch eines Besseren. Als er dann Gronns Worte hörte hielt er sich nicht länger zurück. „Wie konntet ihr den Symbiarchen töten? Ich hatte doch deutlich gemacht wie wichtig er für die Forschung ist!“ tobte Kappa. Er war so aufgebracht dass er seinen Ärger sogar in seine Maschinenstimme einfließen ließ. Jedoch wich der Ärger schlagartig blankem Entsetzen, als Szandors riesige Pranke ihn an der Kehle packte und an der blutverschmierten Wand hochschob. Mit der deaktivierten Klinge seiner Kettenaxt fixierte er darüber hinaus noch Kappas Schwertarm. „Und Ihr solltet euren Platz kennen! Sterblicher. Solltet ihr euch noch einmal so respektlos verhalten werdet ihr herausfinden wie gefährlich diese widerlichen Mutanten sind wenn wir euch nicht beschützen!“
Marcus und Vicesimus sahen zu Thyrianos als erwarteten sie, dass dieser einschritt. Der Dark Angel ließ Szandor jedoch gewähren und kurz darauf setzte er den verängstigten Interrogator wieder ab. Unterdessen Bockte und bebte der Boden unter ihren Füßen, als die Gravitationsgeneratoren versuchten ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Die Temperatur war bereits um fünf Grad gestiegen und das einzige Licht stammte von der schwachen grünen Notbeleuchtung. Über Funk erfuhren sie schließlich die Position der drei zurückgebliebenen Brüder, Hovis war entgegen Gronns Vermutung doch noch am Leben geblieben. Thyrianos dirigierte sie nun ebenfalls zur Shuttlebucht und als sie dort ankamen verwendeten sie eine von Calebs Meltaladungen um das schwere Tor zu öffnen. Vicesimus zwängte sich in die Pilotenkanzel, während der Rest sich in das Passagierabteil quetschte.
Ajax hatte nun die Gelegenheit die Verwundeten zu versorgen. Das Gift in Calebs Körper gab ihm jedoch Rätsel auf da die jüngsten Effekte allem wiedersprachen was er über Astartespysiologie und Gifte wusste. Außerhalb der Station waren sie in der Lage, Kontakt zum Thunderhawk aufzunehmen. Als dieser die Meldung übertrug er hätte einen Frachter bewegungsunfähig geschossen weil er keine gültige Autorisation vorweisen konnte priesen die Spacemarines in tosendem Jubel den Imperator. Sie trafen sich mit dem Thunderhawk woraufhin Gronn, Marcus, Szandor, und Thyrianos, zu diesem übersetzten. Aus dieser Perspektive konnten sie deutlich erkennen in welcher die ganze Station noch immer schwebte. Auch wenn die Energieabsorber weiterhin funktionierten so verbogen die gewaltigen Stürme weite Teile der Struktur. Ganze Docksegmente wurden herausgerissen und trieben in die tobenden orangenen Nebelschwaden. Thyrianos betete inbrünstig zum Imperator dass es Duron Pentos gelingen möge die Station und sein Leben zu retten.
Der Frachter Pharos V trieb langsam und in leichter Schräglage Richtung Systemrand. Er hatte inzwischen seine Schilde und Waffen aktiviert während seine Hecksektion verbogene Trümmer in die Leere blutete. Dass ein einzelner Thunderhawk in der Lage gewesen war einen so erheblichen Schaden anzurichten, war einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass es keine Kluge Idee war die Schilde zu aktivieren solange man unmittelbar über einen Wald aus Energieabsorbern fliegt.
Der Interrogator hatte sich wieder zum Pilotenservitor begeben und manövrierte den Thunderhawk geschickt durch die Trümmerteile die der Frachter wie einen Schweif hinter sich herzog. Als er nah genug herangeflogen war startete er eine Übertragung.
„Hier spricht Interrogator Kappa Manus Werth vom Ordo Xenos der heiligen Inquisition zu Terra! Ihr Schiff ist hiermit beschlagnahmt und jeder einzelne an Bord befindet sich unter Arrest. Sie haben dreißig Sekunden Waffen und Schilde zu deaktivieren.“ Schmunzelnd bemerkten die Spacemarines mit welcher Befriedigung der Interrogator seine Macht bei jenen ausspielte wo sie von Bedeutung war. Die Pharos V deaktivierte jedoch weder Schilde noch Waffen was den Interrogator dazu veranlasste seinen Überbrückungscode erneut einzusetzen. Diese Mal deaktivierte er jedoch absolut jedes System auf dem etwa einen Kilometer langen Frachter. Innerhalb weniger Stunden würde mindestens die Hälfte der Besatzung sterben wenn vor allem Heizung und Sauerstoffaufbereitung nicht wieder aktiviert würden. Kappa flog eine Andockbucht an die nah bei der Brücke gelegen war und stellte das Auspex auf maximale Leistung, als er nur noch wenige Zentimeter von der Irisförmigen Öffnung entfernt war. Hätte jemand im Dock auf sie gelauert hätten die Sensoren ihn nicht nur aufgespürt sondern ihm sowohl Kopfschmerzen als auch eine weitgehende Unfruchtbarkeit beschert. Ungehindert betraten die vier verbliebenen Spacemarines das nur spärlich beleuchtete Deck setzten sich in Bewegung um die Brücke einzunehmen.
Ajax war es gelungen Skeergards Arm wieder soweit anzunähen, dass dieser zumindest durchblutet wurde. Die Verbindung war allerdings nur so stark wie die angebrachte Schiene was den Einsatz des Armes praktisch ausschloss. Nachdem er deswegen nicht mit Thyrianos Trupp die Pharos V entern durfte, hatte er sich mürrisch in eine Ecke des Inspektionsshuttles verkrochen und brütete vor sich hin. Hovis abgetrennte Beinstücke waren jedoch verloren und so blieb Ajax nichts anderes übrig als die Gefäße abzuklemmen und die Wunden auf einen Augmentischen Ersatz vorzubereiten. Calebs Zustand jedoch wechselte ständig zwischen kritisch und katastrophal hin und her. Inzwischen vollkommen erblindet, erwachte er immer wieder für wenige Augenblicke und stammelte sinnloses Gebrabbel bevor er wieder, von Krämpfen geschüttelt, das Bewusstsein verlor. Die fortgeschrittene medizinischen Diagnoseeinheiten zeichneten ein düsteres Bild und legten den Gedanken nahe dem tapferen Bloodangel die Gnade des Imperators zuteil werden zulassen. Der Imperial Fist, typischerweise unwillig eine Niederlage einzugestehen, zermarterte sich das Hirn nach einer Lösung. Das einzige Mittel das er kannte, welches bisher die Wirkung jeden Giftes überwunden hatte, waren seine Eigenen außergewöhnlichen Organe. Streng genommen eine genetische Abwandlung die durchaus umstritten bewertet wurde. Der Plan der sich in seinem Kopf entwickelte, wurde ich gleichem Maße riskanter wie er auch alternativloser wurde. Letztendlich hielt er sich vor Augen was Caleb getan hatte um ihn vor diesem Schicksal zu beschützen. Die Tatsache, dass ihn selbst das Gift vermutlich gar nicht so schlimm getroffen hätte, machte die Situation noch verfahrener. Aber war sein Gedanke zu Radikal? Sein Mentor, Apothekarius Loktar hatte ihn angehalten Wissen zu Sammeln. Aber war das Mischen von Blut der Imperial Fists und Bloodangels genau die Grenzüberschreitung die ihn am Ende verdammen würde? Schließlich schob er seine Bedenken beiseite und in einem kleinen Abteil verband er seinen Blutkreislauf mit dem seines Schlachtenbruders. Erleichtert stellte er fest, dass ihre verbesserten Immunsysteme das jeweils fremde Blut zumindest nicht abstießen. Seine empfindlichen Diagnoseinstrumente registrierten zwar einen Effizienzverlust des Blutgemisches, aber kritische Komplikationen blieben aus. Die genetischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Gensaaten waren anscheinend nicht größer als die Gemeinsamkeiten. Ajax merkte, dass sich nun auch seine Körpertemperatur erhöhte als seine Toxin abbauenden Organe, möglicherweise zum ersten Mal seid sie ihm eingesetzt wurden, ernsthaft arbeiten mussten. Nach ungefähr fünfzehn Minuten, stand dem Apothekarius der Schweiß auf der Stirn, aber dafür hatte sich Caleb eindeutig stabilisiert. Die Abweichung von Ajax‘ Organen schützte ihn tatsächlich vor den Auswirkungen des Giftes und bauten diese langsam aber sicher ab. Die Instrumente die die Hirnaktivitäten des Bloodangels überwachten zeigten an, dass Caleb träumte. Äußerst ungewöhnlich bei Astartes insbesondere bei jenen die keine Psioniker waren. Ohne Vorwarnung riss Caleb auf einmal sein verbliebenes trübes Auge auf und griff nach seinem Kampfmesser. Entsprechend der Vorschriften hatte Ajax den Bloodangel für die riskante Prozedur entwaffnet, was Caleb jedoch nicht davon abhielt stattdessen nach Ajax Messer zu greifen. Ajax war zu überrascht um die Hand abzufangen jedoch schnell genug diese auf dem Griff zu fixieren und so das Herausziehen der Klinge zu verhindern. Stöhnen wandte Caleb alle Kraft auf um das Messer an sich zu nehmen und sein schäumender Speichel troff in Ajax Gesicht. Einige der Schläuche wurden herausgerissen und besudelten die Ringenden mit Blut. Ajax gelang es eine starke Dosis Beruhigungsmittel in Calebs Hals zu injizieren woraufhin dieser erschlaffte. Ajax Instrumente waren die ganze Zeit weitergelaufen und schockiert stellte der Apothekarius fest, dass der Bloodangel den Instrumenten nach geträumt hatte bis das Betäubungsmittel seine Wirkung entfaltet hatte. Nicht zuletzt wegen des starken Betäubungsmittels stellte er die Verbindung zwischen ihnen beiden nicht wieder her. Anscheinend hatte Caleb einen Punkt erreicht, von dem aus sein Körper das Gift aus eigener Kraft überwinden konnte. Während der Apothekarius nun den still liegenden Bloodangel überwachte, begann er sich zu fragen ob zusammen mit dem Blut auch ein Teil ihrer Wesenheiten ausgetauscht worden waren. Sollte Blut allein tatsächlich so viel Macht besitzen? Ajax war überzeugt, dass sein Blut keine solchen Auswirkungen hatte. Aber um das Blut der Söhne von Sanguinius rankten sich dagegen geheimnisvolle Mythen und Legenden.
Die Gegenwehr auf die Thyrianos und seine Schlachtenbrüder trafen war halbherzig und schwach. Die vermeintlichen Kampfeinheiten waren nicht mit ausreichend starken Waffen ausgerüstet, um den Spacemarines gefährlich zu werden. Des Weiteren konnten sie auch keine kritische Masse aufbauen, da sich gut die Hälfte weigerte gegen Spacemarines zu kämpfen oder, sich keiner Schuld bewusst, lieber der Inquisition ergeben wollten. Als Konsequenz bekämpften sich die Truppen teilweise gegenseitig. Lediglich die Brücke wurde von starken Kampfservitoren bewacht, die Thyrianos jedoch beiläufig mit einem Blitzschlag in rauchende Ruinen verwandelte. Auf der Brücke erwartete sie der Kapitän stolz in seinem Kommandothron sitzend. In der einen Hand hielt der etwa fünfzig Jahre alte Mann ein Glas Amasec die andere ruhte auf einen kleinen ebenhölzernen Schachtel. Er lächelte wissend und nickte den Spacemarines die seine Brücke enterten in vollkommener Verachtung der Situation zu. „Grüße, verehrte Spacemarines. Meine Name ist Kapitän Curt Ulri…“
„Ihr sprecht nur wenn ihr gefragt werdet, Ketzer!“ unterbrach Thyrianos den Kapitän mit zorniger Stimme. Der schien daraufhin seine Lage erst richtig zu begreifen und hob zitternd das Kästchen an.
„Liegenlassen!“ grollte Szandor und stellte sich hinter den grauhaarigen Mann. Auf der Brücke breitete sich eine gespenstische Stille aus und Thyrianos begann den Kapitän und dessen ersten Offizier zu verhören. Entweder handelte es sich um ganz besonders schwache Sterbliche oder der Skriptor setzte auch hier seine übernatürlichen Fähigkeiten ein. Denn deutlich sichtbar fiel jegliche Form Entschlossenheit oder Absicht von den Sterblichen ab, die wie sabbernde Idioten Alles preisgaben was sie wussten. Im Laufe des Verhörs schickte der Dark Angel Gronn und Marcus los den Schiffsingenieur aufzutreiben der wohl dachte sich in den Tiefen der Maschinenräume still und heimlich aus der Affäre ziehen zu können. Auf dem Weg zurück zur Brücke entdeckten die beiden Spuren von Hybriden auf dem Schiff und als der Ingenieur in seiner Frucht etwas von versiegelten Geheimbehältern faselte gab Thyrianos den Befehl kurz an Ort und Stelle abzuwarten.
Auf der Brücke marschierte Thyrianos zu einem der Aussichtfenster und warf einen Blick zurück zur Orbitalmine. Fassungslos sah er wie eine riesige Struktur in die Stürme von Hades absackte und auseinanderbrach. Erst im nächsten Moment erkannte er dass der Hauptteil von Hades Alpha wieder seine Ursprüngliche Position im hohen Orbit eingenommen hatte. Duron Pentos hatte es wohl geschafft die Mine zu retten und dazu eins ihrer Segmente opfern müssen. Als Thyrianos sich endlich nach dem Inhalt der kleinen Holzschachtel erkundigte, entgegnete der gebrochene Kapitän lahm es würde sich um eine kleine Menge des überaus seltenen Psicurium handeln. Weiterhin gab er an damit seine Unversehrtheit erkaufen zu wollen, was Szandor ein amüsiertes Grunzen entlockte. Thyrianos nahm das Kästchen an sich und die psionische Resonanz, die er durch das Holz hindurch spürte, schien die Aussage des Gefangenen zu bestätigen. Als letztes zwang er den Kapitän den Datenkern des Schiffs auszustoßen um ihn später einzusammeln. Auf Thyrianos Anweisung hin packte Szandor den Kapitän und den ersten Offizier und alle vier trafen sich mit Gronn, Marcus und dem Ingenieur beim Thunderhawk. Die drei Gefangenen wurden unsanft in eine Ecke des Transportabteils gestoßen. Die Posthumanen machten sich nicht Mal die Mühe die Gefangenen zu fesseln sondern verlangten von Kappa den Datenkern einzusammeln und den Frachter mithilfe seiner Überbrückungsprogramme endgültig auszulöschen. Sich den Auswirkungen seines letzten Protests noch gut bewusst, folgte der Techinterrogator den Anweisungen und kurz darauf verglühte das Schiff als seine Reaktoren überluden. Vicesimus, der das Inspektionsshuttle flog und das ganze Spektakel beobachtet hatte meldete, dass die Verletzten soweit stabil wären und er einen Abholpunkt mit Duron Pentos vereinbart hatte. Beide Flieger trafen sich im Hangar des Inspektionsshuttle wo der Techmarine bereits auf sie wartete. Zur Überraschung aller war er jedoch nicht allein sondern in Begleitung von gut dreißig ausgemergelten aber bis an die Zähne bewaffneten Sicherheitskräften und Techgardisten. Ihre Dankbarkeit war bereits von weitem hin sichtbar. Es hatte sich herausgestellt, dass dieser Trupp nur einer von einem Knappen dutzend Widerstandsnestern war die sich an den verschiedensten Stellen eingegraben hatten. Nachdem die Symbiarchenkreatur tot war, wurden die Hybriden zu leichter Beute. Da ihre mentale Leistungsfähigkeit und Koordination sie zu wenig mehr als furchtsamem Ungeziefer degradierte, hatten die regulären Truppen eine Offensive gestartet und die ersten Bereiche zurückerobert. Um die wenigen Truppen nicht zu weit auseinander zu ziehen und dadurch zu exponieren hatte Duron angeordnet die strategisch wichtigen Punkte zu halten, um auf Verstärkung seitens der Flotte zu warten. Da sich Caleb nach wie vor im heilsamen Tiefschlaf befand behielt Thyrianos das Kommando und ging mit den verbliebenen kampffähigen Brüdern auf die Jagd. Skeergard hatte seinen geretteten Arm mit Bandagen an seinem Körper fixiert und als er sich entschlossen zum Jagdtrupp stellte ließ der Skriptor ihn gewähren. „Eure Tapferkeit ist so beispielhaft wie eure Sinne scharf sind, Skeergard. Auf beides möchte ich in Zukunft nicht verzichten daher bitte ich euch, uns Übrigen etwas vom Ruhm übrig zu lassen.“ appellierte Thyrianos diplomatisch an Skeergards Stolz. Dies schien ihm der einzige Weg zu sein den Spacewolf ein wenig zu bändigen ohne noch mehr, möglicherweise tödlichen, Ehrgeiz in ihm zu wecken. Skeergard quittierte Thyrianos geflüsterte Bitte mit einem wissenden Grinsen, welches seine spitzen Eckzähne entblößte.
Skeergard und Vicesimus schlichen als Späher voran. Die wenigen Hybriden die ihnen begegneten exekutierten sie ohne Mühe mit ihren Kampfmessern. Der Zusammenbruch des Schwarmbewusstseins hatte gleichzeitig eben jene Koordination zusammenbrechen lassen die die Hybriden so gefährlich machen konnte. Ob oder wie die Hybriden einen neuen Symbiarchen heranzüchten konnten war gänzlich unbekannt. Fest stand jedoch dass die widerlichen Xenos kontinuierlich Ressourcen verloren, da einige der von den Sterblichen zurückeroberten Anlagen kurzerhand in Krematorien umgewandelt worden waren. Ohne unterlass wurde die verdorbenen Biomasse der Besiegten Feinde hineingeschaufelt und die Asche in die Leere geblasen. Das Exterminatorenteam um Thyrianos befand sich jedoch auf der Jagd nach den verbliebenen Symbionten, die auch ohne Symbiarchenunterstützung über gefährliche Instinkte verfügten. Um diese aus ihren Verstecken treiben zu können, hatte Vicesimus Hovis‘ aufgefüllten Flammenwerfer mitgenommen. Dank des Thunderhawk hatten alle Marines auf Munitionieren können und gierten danach die Wunden ihrer Brüder zu Rächen. Ajax hatte zwar per Funk mitgeteilt, dass er den Kampf gegen das heimtückische Gift noch nicht aufgegeben hatte. Allerdings hatte Caleb zuletzt keinen besonders hoffungsvollen Anblick geboten. Der Versuch den Kadaver des toten Liktors und damit aufschlussgebende Proben des Giftes zu bergen blieb erfolglos. Die Hybriden waren fleißig gewesen und hatten große Teile ihrer Toten und eben auch den besagten Liktor fortgeschafft ehe der Symbiarch starb. Da jedoch nicht ausgeschlossen werden konnte, dass weitere dieser Attentäterkreaturen auf der Orbitalmine herumstreunten hatte Duron sein Auspex auf maximale Leistung gestellt. In einer großen Raffinerie fing das Auspex des Salamanders eine unbestimmte Zahl nichtmenschlicher Biosignaturen auf, die er jedoch aufgrund der verwinkelten Infrastruktur, Energieleitungen und Chemikalienmangen nicht exakt lokalisieren konnte. Auf Thyrianos Befehl hin verband der Techmarine mit einem Wandcogitator und aktivierte eine Notabriegelung des Raffineriekomplexes. Niemand sollte entkommen, keine Unterstützung sollte den Xenos zu Hilfe eilen können.
Thyrianos ließ sie in V-Formation losmarschieren wobei Szandor die Spitze übernahm. Zunächst verschwanden die Auspexsignale und gerade als Duron einräumen wollte möglicherweise fehlerhafte Echos aufgefangen zu haben brach um sie herum die Hölle los. Viel zu spät bemerkte Thyrianos die Anwesenheit einer psionisch aktiven Entität. Von Tanks und aus Maschinen heraus sprangen Symbiotnen hervor und versuchten sie mit ihren Klauen zu zerreißen. Die Astartes bildeten einen Ring und schlachteten die angreifenden Symbionten ab obwohl diese sehr effektiv die zahlreichen Deckungen nutzten. So schien der Kampf nicht nur sehr einseitig sondern auch sehr schnell vorbei zu sein. Thyrianos setzte zu einer rechtschaffenen Proklamation ihres Sieges an, als eine Psionische Entladung über sie hinwegbrandete. Die Kreatur versuchte mit Gewalt in ihre Köpfe einzudringen und Thyrianos spekulierte dass sie es mit einem Mutierten Stations-Astropathen zu tun hatten. Der Druck war ungeheuerlich, so waren Astropathen in der Lage ihre Botschaften über abertausende Lichtjahre zu übermitteln. Aus dieser Nähe und noch dazu von Xenomakel befleckt Rang er alle bis auf Duron und Thyrianos nieder. Deren Entschlossenheit war notwendigerweise selbst für Astartes außergewöhnlich eisern. In blindem Verständnis koordinierten sie sich so, dass der Techmarine die übrigen Brüder nach Kräften schützte und Thyrianos den Astropathenhybriden zu stellen versuchte. Glücklicherweise war seine Position aufgrund seines psionischen Angriffs für Thyrianos absolut offensichtlich und so störmte er, die übrigen Symbionten ignorierend zur Position der Abscheulichkeit. Unweigerlich trafen ihn scharfe Klauen und rissen stark Blutende wunden in seinen Körper. Die kampfgezeichnete Rüstung pumpte starke Stimulanzien in seine Adern und so erreichte er wütend Knurrend die zerbrechlich aussehende Gestalt des Astropathen. Die Luft um ihn herum waberte in Hitzeschlieren und ein stinkender Wind wehte dem Skriptor entgegen. Es waren jedoch weder die Hitze noch der Gestank die Thyrianos stoppten. Mit unnatürlicher Kraft und Geschwindigkeit schlug die Abscheulichkeit seine Faust gegen Thyrianos Kopf und mit einem lauten Knall zerbrach der Helm in drei große Stücke. Thyrianos gelang es eben noch auf den Beinen zu bleiben als sein Kopf brutal herumgerissen wurde. Der Schlag war so Heftig, dass Thyrianbos‘ Nackenwirbel zu brechen drohten. Nur weil er dem Schlag nachgab und die Energie in eine Drehung verwandelte konnte er diese unselige Schicksal abwenden. Aus der Drehung hinaus führte er einen schlecht gezielten horizontalen Schlag mit seinem Psischwert um sich etwas Raum zu schaffen. Wider erwarten traf er den Astropathen in die Flanke und leitete sofort alle seine psionische Macht in das Schwert. Erneut breitete sich loderndes Elmsfeuer auf ihm aus und glitt über das Schwert in den Körper des Astropathenhybriden und verbrannte diesen von innen und außen.
Schlagartig waren die fiel der schändliche Einfluss von den übrigen Marines und in einem rasenden Sturmlauf töteten sie die verbliebenen Symbionten auf dem weg zum Skriptor. Dieser sackte, sein Schwert als Stütze benutzend, auf ein Knie und Atmete schwer. Tiefe dunkle Ringe hingen unter seinen Augen und seine ohnehin helle Haut war so bleich geworden, dass sich einige Adern durch sie hindurch abzeichneten. Sein Atem ging stoßweise als seine Schlachtenbrüder bei ihm ankamen und dunkles Blut, aus einem Duzend tiefer Wunden, verschmierte den abgewetzten Metallboden. Mit geschlossenen Augen berührte er mit der Linken den Goldenen Löwenkopf an seinem Gürtel und seine Lippen bewegten sich in Stillem Gebet ehe er sich schwerfällig erhob.
Thyrianos war erleichtert, dass beim Rest der Säuberungen keine so schweren Kämpfe wie der letzte mehr stattfanden. Seine Psikräfte wollte er zunächst schonen bis sein ausgelaugter Geist neue Kraft gesammelt hatte und auch seine schweren Körperlichen Wunden verringerten seine Kampfkraft. Seine Schlachtenbrüder, für die sein geschwächter Zustand absolut offensichtlich war, gingen jedoch vollkommen darüber hinweg. Im Kampf mit dem mutierten Astropathen hatte der Dark Angel ihnen eindrucksvoll gezeigt, dass er bereit war sein Leben für das seiner Brüder zu opfern. Auch Duron Pentos hatte schwere Wunden davongetragen als er, die zur Untätigkeit verdammten Marines mit seinem Körper vor Symbionten abgeschirmt hat.
Als schließlich Verstärkungen der imperialen Navy eintrafen, hatte das sechzehnte Exterminatorenteam bereits den Großteil der Xenos ausgemerzt. Sang und Klanglos Rückten sie ab und überließen die wenigen verstreuten Mutanten den Sterblichen. Diese wurden ihrerseits von einigen kurzfristig eingetroffen Manipeln aus Kampfservitoren unter der Führung eines hochrangigen Magos unterstützt.