An dieser Stelle möchte ich euch ein Tutorial zu meinen Displayboards zeigen. Die Boards sollen auch als Geländeteile und Fotobase dienen. Als Letzteres sollen sie baselosen Modellen wie etwa Panzern, einen geeigneten Untergrund auf Bildern geben und darüber hinaus ganze Trupps (und ihre angeschlossenen Transporter) optisch zusammenführen. Für diesen Zweck verzichte ich auf versenkbare Bases, da die Boards eben für verschiedenste Einheiten den Boden bereiten sollen. Das gezeigte Board soll den Teil eines Grabensystems darstellen.
Aufbau des 1. Displayboards
Als Grundlage dient ein Schneidbrett aus Kunststoff, welches vor den weiteren Arbeitsschritten entfettet und leicht angerauht wurde. Wichtig für Deathguard-Armeeanhänger und Söhne des Nurgle: Hier am besten ein schon benutzes Schneidbrettchen nehmen und zusätzlich dick mit Butter bestreichen. Wahlweise kann man hier auch ganze Wurstbemmen mit verbauen. Anhängern des Blutgottes rate ich an dieser Stelle eher zu Holzbrettchen (mit reichlich Nägeln darin).
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Zu Beginn habe ich die Konturen der Wände und Granattrichter aufgezeichnet und passende Wände aus
2mm-Polystyrolplatten aufgeklebt. An dieser Stelle bietet es sich an, Schablonen aus Papier anzufertigen, welche die Konturen des Grabenbodens und der Deckplatte nachbilden. Bei den eingezeichneten Kreuzen habe ich Löcher in das Board gebohrt - an diese Stellen kommt später der Unterbau für die Deckplatte.
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Als Nächstes habe ich auch die Granattrichter mit dünnem Plastikcard begrenzt sowie das Loch für eine kleine Siffgrube gebohrt. Die vorher erwähnten Löcher habe ich nun mit Büroklammern gestiftet und darauf zurechtgeschnittene Gussrahmenstücke gesetzt. Diese sollen die Unterkonstruktion für die gezeigte Deckplatte bilden, auf die dann wiederum die modellierte Oberfläche kommt. Die Deckplatte besteht aus 1mm-Polystyrolplatte. Die rechts oben zu sehende Struktur-Polystyrolplatte stammt aus dem Modelleisenbahnsortiment und wurde mit einer weiteren 1mm-Platte unterklebt, um so der Steinstruktur ein wenig Tiefe zu verleihen. Zum Ausschneiden aller Platten habe ich die erwähnte Papierschablone benutzt.
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Hier das Displayboard mit aufgelegten Deckplatten.
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Hier sind viele Arbeitsschritte hinzugekommen, aber alles schön der Reihe nach. Als Erstes habe ich mit Hilfe meiner Papierschablone die Konturen des Grabenbodens aus einer Polystyrolplatte mit Riffelblechoptik geschnitten (kann man auf dem Bild leider sehr schlecht erkennen) und diese anschließend verklebt. Bei den dünnen Platten muss man sehr aufpassen, nicht zuviel Kleber zu nehmen, da diese bei Kunststoffkleber leicht schmelzen und auch bei Cyanacrylat weich werden können - also schön dünn auftragen. Anschließend habe ich die Verkleidung für die Grabenwand ausgeschnitten. Dazu habe ich mich an der Umverpackung von diesen Giotto-Haselnuss-Kügelchen bedient. Die machen sich sehr gut und können sowohl als Holzbohlen, wie auch als Wellbleche durchgehen -je nach späterer Bemalung. Wichtig hierbei ist, dass man den Boden vor den Wandverkleidungen anbringt, da man so leichter lässtigen Lücken an den Rändern aus dem Weg geht (die Wandverkleidungen kann man anschließend leicht von oben reinschieben). Entstandene Zwischenräume habe ich dann mit Plasto von Revell geschlossen und dabei auch die Decklpatte festgeklebt. Die Wände der Granattrichter, Großteile der Erdoberfläche und den Abhang habe ich danach mit Milliput modelliert (wobei es hier sicherlich kostengünstigere Alternativen bei Modelliergips und co. gibt). In den noch feuchten Millitup habe ich dann allerhand Krams aus meiner Bitsbox gesteckt (Rundprofile als Wasserrohre, Blumendraht als niedergetrammpelten Maschenrdahtzaun, kleine Steine und sonstiges Gedöns). Eine Schicht groben Schotters aus dem Modellbaufachhandel und einige Kantprofile von
Evergreen als verkohlte Balken über dem Krater, runden alles ab.
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Im letzten Bauabschnitt habe ich die Grabenkante an einigen Stellen mit Sandsäcken versehen. Dazu habe ich einige "Milliputwürste" geformt und oben und unten etwas plattgedrückt. Nach dem trocknen konnte ich die Würste in handliche Stücke schneiden und an den Ecken etwas abrunden sowie ein wenig die Konturen herausarbeiten. Etwas wirr auf die Platte geklebt und fertig waren die self made sandbags. H-Profiele von Evergreen wurden in den Boden gestiftet, um als Halterung für Stacheldraht zu dienen. Zu guter letzt habe ich die Oberfläche mit mittlerem und feinem Modellbausand beklebt und nach dem trocknen mit zwei Lagen Wasser-Leim-Mix bestrichen, damit das Zeugs auch gut haftet.
Die Siffgrube
Vom Innenleben der Siffgrube habe ich leider keine WIP-Bilder, werde aber kurz deren Bau beschreiben. Zuerst habe ich das Loch mit einem Kreis aus 2mm-Plastikcard zum Boden hin verschlossen und ordentlich verklebt. In die entstandene Vertiefung habe ich nun einige Rundprofile als gebrochene Abwasserrohre geklebt. Hinzu kamen ein alter Schädel sowie Hand und Unterarm eines alten Zombiemodells. Um den Effekt einer blubbernden Abwasserbrühe zu erzeugen, mussten nun einige Blasen her. Dafür habe ich mich an kleinen Kunststoff-Dekokügelchen (solche die man für Gestecke und in Pflanzenschalen verwendet) bedient, welche ich dafür halbiert habe (hierzu einfach drauftreten - ein Teil geht kaputt, ein weiterer Teil zerspringt in der Mitte). Die entstandenen Halbkugeln dann einfach in die Grube kleben und alles mit ein wenig Kleber aus UHU's flinker Flasche überziehen, damit die Kleberänder am Boden verschlossen werden und ein siffig klebender Gesamteindruck entsteht. Wenn der Kleber gut getrocknet ist, verbindet er sich schön mit dem Krams in der Grube und überzieht leicht die Blasenkügelchen, was einen realistischen Schleineffekt erzeugt. Für den Deckel der Grube habe ich mit einem Kreisschneider zwei Ringe aus 1mm-Polystyrolplatte ausgeschnitten und diese mit einem Fotoätzgitter in der Mitte zusammengeklebt. Den äußeren Spalt mit GS verschließen und fertig ist der Deckel. Wenn der Inhalt der Siffgrube dann später bemalt ist, muss natürlich noch eine Wassereffekt her. Ich habe dabei auf den Kauf teuren Wassereffektzeugs verzichtet und dafür einfach wieder zur flinken Flasche von UHU gegriffen - stinkt zwar im ersten Moment schön nach Essig, aber nach dem Aushärten hat man eine transparente Schicht, in der einzelne Teile schön versinken. Ein Vorteil des Klebers ist, dass auch kleine Luftblasen mit eingeschlossen werden und so den Effekt eines toxisch blubbernen Schleims noch erhöhen - probiert es doch einfach mal aus.
Hier einige Detailfotos des fertig gebauten Displayboards:
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Details des Waffenständers und des Generators (Teil des Forgeworld Trench System Upgrade Pack).
Bemalung des 1. Displayboards
Leider habe ich die fortschreitende Bemalung nicht in Bildern festgehalten.Da ich nur rudimentäre Malkünste habe (und es somit relativ einfach zugeht), überfliege ich nur mal schnell die ungefähren Schritte:
Schuttwüste:
- Grundschicht Codex Grey
- Tuschen mit Devlan Mud
- Trockenbürsten mit Fortress Grey
- Um rostende Teile herum akzentuieren mit Scorched Browm
- Grundschicht der größeren Steine abgedunkeltes Codex Grex
- Trockenbürsten der größeren Steine mit Codex Grey
Riffelblech und rostende Teile:
- Grundschicht Snakebite Leather
- Hauptschicht und Mittelton Vermin Brown
- Akzentuieren der Vertiefungen mit Marcharius Solar Orange
- Betupfen starker Durchrostungen mit Scorched Browm
- Trockenbürsten mit Fortress Grey
Ziegelpflaster:
- Grundschicht aus diversen Rot- und Brauntönen (Blood Red, Red Gore, Scab Red, Mechrite Red, Dark Flesh, Scorched Brown), jeweils immer Stein für Stein
- Tuschen der Fugen mit Badab Black und verdünntem Scorched Brown
- Tuschen der Steinoberflächen mit Devlan Mud und verdünntem Scorched Brown
- Trockenbürsten mit Fortress Grey
Siffgrube:
- Grundschicht der Brühe Snot Green
- Hauptschicht und Mittelton der Brühe Goblin Green
- Aufhellen der Hauptschicht an einigen Teilen und akzentuieren der Blasen mit Scorpion Green
- Grundschicht von Grubenrand und Abwasserrohren Dark Flesh
- Grundschicht von Schädel und Hand Kommando Khaki
- Aufhellen von Schädel und Hand mit Bleached Bone
- Tuschen von Schädel und Hand mit Devlan Mud
Hier einige Detailansichten des fertig bemalten Boards:
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Das 2. Displayboard
Beim zweiten Board wollte ich eine möglichst ebene Fläche haben, um so auch großen Modellen wie Land Raidern oder einem vollen Termitrupp den nötigen Raum zu geben. Auch kann ich auf dem freien Platz einzelne Geländestücke und Ruinen separat anordnen und so immer neue Fotohintergründe erschaffen. Die Baumaterialien sind größtenteils die gleichen wie beim ersten Displayboard. Die geflasterte Straße im vorderen Teil, besteht aus der dünnen Innenverpackung von Kräuterfrischkäse-Würfeln.
Diese haben eine schöne Fliesenoptik und eignen sich besonders gut zum Darstellen einer gepflasterten Straße. Einzeln ausgeschnitten und aufgeklebt, liefern die einzelnen "Kästchen" die Illusion von herausgesprungenen Fliesen - etwa in der Nähe von Einschlagskratern. Beim Bordstein handelt es sich um L-Profile, welche ich einfach in passenge Segmente geschnitten und ans Board angeklebt habe.
Einige Detailansichten:
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Das 3. Displayboard
Ein drittes Displayboard war eigentlich nicht geplant und ist auch nur entstanden, da ich noch ein Schneidbrett und jede Menge Reste an Bastelkrams übrig hatte. Das Bord ist etwas kleiner als seine beiden Vorgänger, bietet aber dennoch einem 10er Treupp Servodosen inkl. angeschlossenem Transporter Platz. Die kleine Mauer im Hintergrund stammt aus dem Sanctum Imperialis Bausatz und die Ruinenkonstruktion besteht aus Gussrahmenresten, Blumendraht und der bereits erwähnten Giottoverpackung. Viel mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen.
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