Es war dunkel auf dem dritten Mond von T’ros, sehr dunkel sogar. Die weit entfernte Sonne gab nur wenig Licht ab, welches von den anderen Monden reflektiert werden konnte. Doch es störte ihn nicht im geringsten. Mit dem Nachtsichtgerät seines Kampfanzuges konnte er kilometerweit durch die Dunkelheit blicken, als wäre es heller Tag.
Er dachte darüber nach, was wohl geschehen würde, wenn sie den Feind nicht bezwingen können würden. Vermutlich würden die Fabriken des Mondes, die in den blaugrünen Wäldern versteckt waren, pausenlos Kriegsmaterial produzieren, was den Vorstoß des Feindes in das Gebiet des Sternenreichs deutlich beschleunigen würde.
Eine Signal holte ihn abrupt aus den Gedanken. "Ziel gesichtet Commander, beginnen jetzt damit die Beute in ihre Richtung zu locken, Späherteam Tzazl'a ende." in weiter Entfernung konnte er das wummern von Pulskarabinern hören und näherkommende lichtblitze in den Baumkronen zeigten ihm an, dass es in kürze losgehen würde.
"Bereit machen" gab er über eine andere Frequenz an die oben auf den Felswänden postierten Feuerkrieger weiter.
Er selbst stand flankiert von seinen beiden Leibwächtern gut versteckt hinter großen Büschen und Bäumen, so dass ein ankommender Feind ihn nicht bemerken würde.
"Wir sind da, die Beute ist direkt hinter uns..." erklang sein Funkgerät.
"Commander R'myr an Jagdkader Beleg'ath, Angriff durchführen!" schrie er, während er die Düsen seines Kampfanzugs in Betrieb nahm. Er hob ab und sprang durch die Büsche auf den Feind zu. Im selben Moment zischte ein dicker Lichtblitz an ihm vorbei und traf einen seiner Leibwächter. ein riesiges Loch klaffte in dessen Brust und der Feuerkrieger in dem inneren des Krisis Kampanzuges war nur noch Dampf.
"Hammerhai Unterstützung! - Von hinten durchbrechen und das Heck des feindlichen Kampfpanzers anvisieren, anschließend zur Trupp Alpha vorrücken und Feuerunterstüzung geben."
R'ymr stieß auf einen Trupp Soldaten nieder und tötete den vermeintlichen Sergeant mit seinem Plasmagewehr. Der Mann hatte den schweren Kampfanzug nicht einmal kommen sehen, als sein Kopf verdampft wurde. Die verbliebenen Soldaten schrien und versuchten verzweifelt in den Büschen Deckung zu suchen. Vergebens! Die Späher hatten ganze Arbeit geleistet und markierten mit ihren unsichtbaren Markerstrahlen einen Großteil der Beute, so dass jede Deckung nutzlos war und die Feuerkrieger leichtes Spiel hatten. Die Anzahl der Toten in den Reihen der Beute stieg rasant an. Die Dunkelheit tat ihr übriges, dass es kaum Gegenwehr gab.
Die Schlacht schien bereits gewonnen, da hörten die kämpfenden Tau ein lautes Grollen über ihnen. Etwas, mit dem R'ymr nicht gerechnet hatte. Er verfluchte sich für diese taktische Fehleinschätzung, doch ehe er die Gedanken vertiefen konnte fielen schon die ersten Bomben in die Wälder von T’ros3 und zerrissen die nach oben offen stehenden Feuerkrieger. Durch das Feuer, welches Die Bomben ausgelöst hatten brannten Büsche und Bäume lichterloh und boten der Beute nun ausreichend Licht, um sich zu Wehr setzen zu können. Als erster musste der Hammerhai feststellen, dass hinter dem Leman Russ Kampfpanzer ein Trupp Gardisten lautlos im Unterholz kauerte und mit Meltern auf ihn zielte. Noch bevor sein Raketensystem seine tödliche Ladung ins ZIel gebracht hatte und die Unglückseeligen Soldaten in ihrer Deckung pulverisierte , schmolz einer der Melter ein riesiges Loch in die Seitenpanzerung des Hammerhais und ließ diesen in einer riesigen Explosion zerbersten.
"Rückzug zu Position Beta, Notsignal an die Flotte. Wir brauchen Luftunterstützung" schrie er in das Mikrofon seines Kampfanzuges. "Wir sammeln uns dort und werden den Gegenschlag planen". Er lief, gefolgt von seinem Leibwächter, durch die Bäume und schoss im Vorbeigehen noch ein paar Salven auf den röhrenden Leman Russ Kampfpanzer. Seine Schüsse hinterließen tiefe Furchen auf der dicken Panzerung, richteten jedoch keinen Schaden an.
Wie für den Fall eines Rückzuges voraus geplant nahm er nicht den direkten Weg zu Position Beta, sondern wählte den vorher ausgewählten Pfad, den er nur dank seiner Schwebedüsen nutzen konnte, da er über Klippen und tiefe Furchen verlief.
60 Minuten später traf R'ymr an der Sammelstelle ein, doch er kam zu spät! Überall lagen Teile seiner einstigen Untertanen...es war ein Massaker. Jemand musste ihnen aufgelauert und sie aus nächster Nähe angegriffen haben. Die überlegene Technologie der Tau war auf Fernkampf ausgelegt und so halfen ihnen all die technologisch fortgeschrittenen Waffen nichts, als sie von Kettenschwertern und Energiewaffen filetiert wurden.
Nun sah er dem Feind ins "Auge". Durch große Panzerplatten geschützt standen sie da... 5 Space Marines in mit leuchtenden roten Sehschlitzen anstelle organischer Augen. Düsen an ihren Rückenmodulen spiehen blaues Licht und Rauchfahnen aus. Dann drehten sie sich um und zeigten auf die beiden Kampfanzüge. Er nickte seinem Leibwächter zu, der das Feuer auf die Space Marines eröffnete, welche gerade die Sprungdüsen zündeten. Gleich der erste Schuss war ein Volltreffer und einer der Space Marines zerplatzte förmlich ein seiner Rüstung, als das heiße Plasma der Tau Waffe die Panzerplatten durchschmolz. Die anderen 4 jedoch flogen im hohen Bogen auf die beiden Krisis Anzüge zu und wollten ihre Arbeit zu Ende bringen. R'myr feuerte und ein zweiter Space Marine wurde getroffen... jedoch nicht tödlich, da nur sein Bein schwer verwundet wurde. Bei der Landung stellte sich dies jedoch als hinderlich heraus, weshalb der Space Marine den Sprung nicht abfedern konnte und seitlich in den Waldboden krachte. Dies nutze R'myrs Leibwächter aus, um ihm mit einem weiteren Schuss in Schlacke zu verwandeln.
Die überlebenden 3 Space Marines stürzten sich brüllend auf die Krisis und schwangen ihre tödlichen Nahkampfwaffen. Das Energieschwert des Anführers zerteilte den Torso des Leibwächters und damit auch seinen Insassen. R'myr war allein... allein gegen 3 Space Marines, die versuchten mit ihren Nahkampfwaffen den Schildgenerator in seinem Kampfanzug zu überwinden.
Er konnte auf diese kurze Distanz sein Plasmagewehr nicht einsetzen und musste nun auf die Verteidigung seines Anzuges setzen, der in kurzen Abständen kleine Ladungen zündete und Schrapnelle in alle Richtungen fliegen ließ. Paralell versuchte er immer wieder Distanz aufzubauen, während Kettenschwerthiebe die transparente Membran seines Schildes erzittern ließen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er diesen Kampf verliefen würde. Dann jedoch geschah es! Gerade als einer der Angreifer blutend zusammen sackte, da ein Schrapnell aus seinem nun nicht mehr leuchtenden Sehschlitz ragte, vibrierte der Boden hinten den Kämpfern und der Leman Russ Panzer brach durch das Unterholz. Er fuhr direkt auf den Kampf zu. Selbst wenn er jetzt die beiden verbliebenen Marines besiegte, würde ihm das Kampfgeschütz des Panzers erledigen. Mit letzter Anstrengung brüllte er seinen Angreifern "Führ das höhere Wohl" entgegen und versuchte den Kampf würdevoll zu beenden.
Es kam jedoch wiedermal nicht wie erwartet, als die beiden Angreifer von gezielten Schüssen aus Massebeschleunigergewehren hingerichtet wurden und im fast gleichen Augenblick der Leman Russ in einer großen Explosionskugel verglühte.
Er sank geschwächt zu Boden.. konnte es nicht glauben... doch dann stand sie vor ihm. Er blickte auf, nickte dem anderen Commander zu und sagte "Ab nun stehe ich in eurer Schuld O'Shassera, bis das höhere Wohl meinen Tot fordert!"