Es folgt ein erster „fluffiger“ Bericht. Einschätzungen aus Sicht des Spielers, Armeelisten und ähnliches werden ganz am Ende angehängt 😉
Ar'hir Menad - Scharmützel am Waldrand
Mit ruhigen, gleichmäßigen Schritten maß Ziraje Schwarzranke, Schamanin des Hains, die Lichtung ab. Nur wenige Bäume waren auch hier nur verkohlte Schatten ihrer selbst. Schon ein Stück außerhalb des Waldes dominierte das Grün, Flecken unberührter Natur. Um sie herum waren Sprösslinge, ein keimende Pflanzen, die man im Hain selbst nur selten war. Die Menschen hatten ihn vielleicht auf immer zerstört. Eine weitere Katastrophe zu verhindern, war heute ihre Aufgabe.
Etwas hatte das fragile magische Gefüge der umliegenden Lande erschüttert. Späher hatten wenige Stunden berichtet, dass kaltblütige Echsenwesen auf den Wald zumarschierten, unter ihnen ein gewaltiges Monster. Ziraje wusste nicht, was die Diener der Alten hier wollten, und es war ihr letztendlich gleich. Der Hain musste geschützt werden. Rasch hatten sich alle Elfen versammelt, die ihrem Ruf in kurzer Zeit folgen konnten: beinahe zwei Dutzend Asrai standen bereit, sich dem Feind mit Leib und Bogen in den Weg zu stellen. Itani „Badb Catha“ Schlachtenkrähe und einige der Blutschwestern waren ebenso erschienen wie der manifestierte Zorn des Waldes – die noch schwelenden, verdrehten Gestalten der Dryaden. Auch eine Patrouille Reiter war zu ihnen gestoßen.
Es galt, die Vorhut der Echsenwesen abzufangen und zu vernichten, um die gesamte feindliche Streitmacht zur Umkehr zu bewegen.
Die Schamanin kniete nieder und fuhr mit ihren Fingern in einen schlichten Lederbeutel an ihrer Hüfte, ließ etwas Asche durch die Finger rieseln. Ziraje schloss ihre Augen, verharrte bewegungslos.
Als sie die Augen wieder aufriss, zerrten die Winde an ihr, fuhren durch ihr Gefieder. Mächtige Schwingen trugen sie, ließen einen Blick über das Land zu, der sonst wohl nur wenigen Sterblichen vergönnt war.
Unter ihr erstreckten sich Wiesen, Hügel und Wälder. Die meisten Asrai warteten wohlverborgen im Unterholz, nur die Reiter und Itani brachten sich etwas weiter entfernt im Freien in Position.
Das erste Mal sah Ziraje die Echsenwesen von Angesicht zu Angesicht: größtenteils kleine, schwächlich aussehende Wesen mit Blasrohren und Speeren. Ungleich beeindruckender waren da ihre Reittiere: drei Flugwesen sowie ein gewaltiges, vierbeiniges Monster mit einem großen Horn auf der Mitte der Stirn. Etwas wie ein Anführer thronte auf diesem Getier.
Begleitet wurde es von einer Kohorte großer, muskulöser Echsenwesen, die – Elfen oder den barbarischen Menschen gleich – Waffen und Schilde in den Händen trugen.
Wie befürchtet, hielten die grotesken Kreaturen auf den Waldrand zu. Ihre Flieger wagten es gar, auf einer nahen Lichtung zu landen. Ein Frevel, der nicht ungestraft bleiben durfte.
Noch während die Reiter dem Gegner entgegen preschten, wob der Geist der Schamanin uralte Magie, die dem Wald beschwörend zuflüsterte, die fliegenden Echsenwesen mit Wurzeln und Ästen zu traktieren. Doch vielleicht hatten sich der Schwarze Hain und der Wald außen zu weit voneinander entfernt – die Bäume zeigten keine Reaktion.
Vereinzelt flogen erste Pfeile dem Gegner entgegen, doch fand noch keiner ein Ziel.
Unbeirrt zogen die Echsenwesen vorwärts. Beunruhigt ließ Ziraje ein heiseres Krieschen ertönen: noch hatten sich die feindlichen Reihen nicht gelichtet.
Stattdessen zogen die feindlichen Flieger zum Himmel hinauf. Die Schamanin wusste nicht, wie hoch ihre Sinne entwickelt waren, doch flog sie noch weiter hinauf, außer Sicht der seltsamen Kreaturen.
Diese schienen jedoch gar nicht sie im Sinne gehabt zu haben; stattdessen flogen sie über den Wald, in dem sie selbst noch mit geschlossenen Augen kniete. Ihr Ziel waren die Dryaden; zwei der Waldgeister wurden von gewaltigen Steinbrocken getroffen, noch ehe sie sich einer Gefahr bewusst waren.
Als sowohl die Blutschwestern als auch die Dryaden auf die Flieger zustürmten, ergriffen diese feige die Flucht. Ziraje bemerkte aus den Augenwinkeln, dass Itani und die Reiter einigen schwächlichen Kreaturen auf der Flanke entgegenstürmten. Ein von der „Schlachtenkrähe“ entfesselter wahrer Pfeilhagel kostete aber zusammen mit dem Beschuss der anderen Asrai aber nur drei Echsen das Leben.
Wie es nicht anders von ihnen zu erwarten war, zogen sich die gegnerischen Flieger weiter zurück. Ziraje war sich sicher, dass sie sich nicht mehr sammeln würden, bevor dieses Gefecht entschieden war.
Das behäbige Monster zog in Richtung der Blutschwestern, die durch ihren frenetischen Angriff in Richtung der Flieger entblößt waren. Die Schamanin krächzte spöttisch. Das Wesen war viel zu langsam, um ihren agilen Kriegern auch nur im Mindesten gefährlich zu werden. Das Gefühl schlug um in bittere Wut, als die kleinen Echsenwesen auf dem Rücken der Kreatur archaische Schussvorrichtungen bereit machten – die Hälfte der Schwestern ging von filigranen Pfeilen durchbohrt zu Boden, so gut sie auch ihre Deckung zu nutzen wussten.
Die Krieger der Waldelfen erkannten die Gefahr: während die Schwestern – verwundet und stetig neuerlichem Beschuss ausweichend – sich in den nahen Wald zurückzogen, eröffneten sie das Feuer. Der gegnerische Anführer auf seinem Thron erschien ein lohnendes Ziel. Doch obwohl mehrere Pfeile ihn beinahe trafen, schien die Kreatur von Glück gesegnet: die Schüsse wurden kurz vor ihrem Ziel durch das Monster abgelenkt.
Während Itani auf die kleinen Echsen einstürmte und Wesen um Wesen erschlug, ritten die Reiter an dem Kampf vorbei und offenbarten wahre Schießkunst, als ihre Pfeile nicht nur samt und sonders die Einheit der kräftigen Echsen traf, sondern auch noch zwei von ihnen töteten.
Das riesige Monster trampelte sich auf den Wink seines Echsenmeisters seinen Weg durch den Wald. Ziraje konnte es von ihrer Position nicht gut erkennen, doch bewegte sich nach einer weiteren Salve keine der Blutschwestern mehr.
Das Wesen durfte nicht noch näher an den Wald heran: die Reiter traktierten es im Rücken mit stetigen Nadelstichen, auch die Waldgeister versuchten, es von seinem weiteren Weg abzuhalten.
Ziraje beschwor ein weiteres Mal den Wald selbst, einzugreifen, doch nur ein einzelner Baum griff mit langsamen, ungelenken Bewegungen nach dem Wesen.
Überhaupt schien es gegen jede Gefahr gewappnet: wieder prasselte Pfeil um Pfeil auf es ein, wieder entging gerade der Echsenanführer seinem gerechten Schicksal.
Itani duckte sich unter einem letzten, unbeholfenen Hieb hinweg und erschlug die Letzte der kleinen Echsen.
Noch während sich das Monster langsam seinen Weg wieder aus dem Wald heraus bahnte, versuchte es, die störenden Elfen vor ihm endgültig zu beseitigen. Die Asrai zeigten jedoch einmal mehr, dass einige der besten Reiter der Alten Welt zu ihnen gehören: zwar fielen zwei, doch die anderen schafften es, dem Beschuss zu entgehen.
Die Rufe nach der Unterstützung des Waldes verhallten ungehört, und erneut schaffte es kein Pfeil, den Echsenanführer zu treffen. Ein Auge der Schamanin zuckte. Hatte sie die Zeichen falsch gedeutet?
Die Schamanin sah weit hinten am Rand des Schlachtfeldes, wie die Musikerin der Reiter, eng an ihr Pferd geschmiegt, zwischen den Bäumen verschwand. Ihre verbleibenden zwei Kameraden glückte die Flucht nicht – die Geschosse der monströsen Kreatur ließen sie zuckend in einem Knäuel aus Ross und Elf zu Boden gehen. Vielleicht ein Gift?
Das Monster hatte sich den Weg aus dem Wald gebahnt; Pfeil um Pfeil prasselte nun auf es ein. Ein einzelner durchschlug glatt die Schulter des Anführers, alle anderen prallten jedoch harmlos von der festen Schuppenhaut der Echse ab.
Ziraje stieß einen schrillen Schrei aus – und öffnete erneut die Augen. Blinzelnd musste sie sich wieder an ihr andere Selbst gewöhnen, schwankte kurz, ehe sie wieder ihr Gleichgewicht gefunden hatte. Bevor sie den Vogel verlassen hatte, hatte sie gesehen, dass sich die Einheit der starken Echsen gefährlich nah dem Wald genähert hatte. Zudem war der Blutzoll für die Asrai an diesem Tag bereits viel zu hoch gewesen. Sie gab ein Zeichen an eine Elfe, die im Schatten eines der Bäume geduldig gewartet hatte. Es galt nun, sich zurückzuziehen und schnell neue Kräfte zu sammeln, um den Echsen schon bald erneut entgegenzutreten.
Armeeliste schrieb:
Zaubersängerin Ziraje Schwarzranke
Itani „Badb Catha“ Schlachtenkähe, Adlige der Sippe der Wandler mit Helm der Jagd, Pfeilhagel des Verderbens, Zweihänder und leichter Rüstung
10 Waldelfenkrieger
10 Waldelfenkrieger
5 Waldreiter mit Musiker
8 Dryaden
6 Blutschwestern (Kampftänzer)
Wie oben angekündigt hier noch ein paar Worte zu dem Spiel. Die etwas seltsame Liste mit zwei Charakteren und 820 Punkten (ja
😛) resultiert einfach daraus, dass ich wirklich alles eingesetzt habe, was ich angemalt habe. War auch schon vorher als eher fluffiges Spiel deklariert.
Mir war schon von Anfang an klar, dass ich das Stegadon nicht würde knacken können – das ist sicher auf höheren Punktzahlen schon schwierig genug, aber auf 820 mit maximal S4? Nie. Ich hatte sehr, sehr gute Chancen, den Chef runterzukniffeln, aber der hat leider bis auf einen jeden Rüstungswurf bestanden.
Ich habe vor allem zwei Fehler gemacht: zum einen habe ich die Flieger mit einer Einheit zuviel (den Schwestern) angegriffen; zum anderen habe ich hin und wieder vergessen, dass das Stegadon einen bösartigen Beschuss (4W6 Schüsse? o_o) hat. Darum standen da dann auch zwischendurch die Waldreiter – die haben dann aber auch wieder zuverlässig ihre 6er-Rüstungen erstklassig bestanden. So allgemein...:
* Die Sängerin ist nur hintergrund- und punktetechnisch drin. Gut, sie ermöglicht es mir noch, die Adlige als Wandlerin zu spielen. Aber sonst? Ein einzelner Baumsänger ist so toll wie... etwas gar nicht so Tolles.
* Die Adlige musste ich in einen Nahkampf jagen, um mal zu schauen, was sie da so macht. Gegen Skinks hat sie sich überraschenderweise gut geschlagen, allerdings wäre das auch schneller gewesen, wenn ich mit 11 Schüssen Pfeilhagel (auf 3 treffen, auf 2 verwunden?) mehr als einen erwischt hätte. Die Dame macht mir aber allgemein Spaß – irgendwann sieht sie sicher mal einen richtigen Nahkampf. Sobald ich mich mal in einen traue, und nicht alle meine Nahkämpfer immer so passiv spiele
😀
* damit wären wir bei Dryaden und Blutschwestern. Ich habe sie noch nie so richtig vernünftig eingesetzt. Mein Kopf schreit „fragil“, und da rufe ich natürlich „verstecken!“ zurück. Werden sie eben umgekniffelt. Aber ich kann weder einen Saurusblock noch ein Stegadon einfach so angehen...
* die Krieger habe ich gekonnt ins Nichts aufgestellt. Sie konnten zwar trotzdem noch auf Zeug schießen – Zeug war in diesem Fall aber ein W6-Ding. Die Skinkbesatzung habe ich eigentlich nie getroffen, das Stegadon nie verwundet und der Chef hat beinahe alle Rüstungswürfe bestanden. Allerdings macht man mit den Schützen allgemein trotzdem weniger falsch... zumindest ich
😉
Wir haben übrigens anscheinend schon wieder sieben Runden gespielt. Ich brauche irgendwas Großes, Blinkendes für die Rundenanzahl
😀
Feedback für die Form des Berichtes ist selbstverständlich gerne gesehen.