Das ist natürlich tatsächlich ein interessanter Hinweis. Aber mehr als ein Hinweis eben auch nicht. Zumindest heute müssten wir über die Möglichkeiten verfügen, eine ggf. austretende Flüssigkeit exakt messen zu können. Ein solcher Nachweis steht aber eben noch aus. Die reine Vermutung, es müsse sich um Flüssigkeit handeln liefert noch lange keinen wissenschaftlich fundierten Gegenbeweis.
Und das ist es auch, was ich weiter oben gemeint habe:
Wenn man, sobald es um die Gegenbeweise geht, plötzlich die Grundprinzipien wissenschaftlichen Arbeitens über Bord wirft, dann ist man kein Stück besser oder anders als jemand der den Mond anbetet und jeden Freitag eine Ziege opfert. Man macht die Wissenschaft dann eben einfach zu einer Ersatzreligion und glaubt an eine vermeintlich rationales Gedankengebäude, dessen Fundament jedoch äußerst wackelig ist.
So lange in einer empirischen Versuchsreihe, die allen Prinzipien eines methodischen Experiments folgt, nicht zweifelsfrei und wiederholbar nachgewiesen wurde, was genau den Gewichtsverlust eines Körpers beim Todeseintritt verursacht kann das alles sein: Von Flüssigkeit, über eine Seele bis hin zum großen grünen Arkelanfall der sich seinen Teil des Schnupfens wieder holt.
Du hast damit zwar grundsätzlich recht, du übersiehst dabei jedoch
den Umstand, das sich die Annahme von MacDougall, der Gewichts-
verlust sei durch die entweichende Seele entstanden, einzig und
allein auf die Annahme gründet, das Tiere/Hunde keine Seele haben,
und das diese Annahme in seinen Augen durch das Ausbleiben des
Gewichtsverlust bei Hunden bestätigt wurde.
Da der Effekt jedoch bei anderen Tieren beobachtet werden konnte,
schließt dies de facto aus, das es sich dabei um die Seele im Sinne
von MacDougall handeln kann, solange Hunde nicht die einzigen
Tiere sind, die keine Seele haben. (Schafe werden bei ihrem Tod
übrigens erst schwerer. ^_^ )
Man hat zwar noch nicht zeigen können, wodurch der Gewichts-
verlust zu stande kommt, da geb ich dir Recht, man hat jedoch schon
zeigen können, das es sich nicht um die Seele im Sinne von
MacDougall handelt, da die Annahmen, die ihn zu dieser Erkenntniss
gebracht haben, widerlegt sind.
Hier übrigens noch ein paar Infos zum "Wissenschaftlichen Arbeiten"
von MacDougall:
MacDougall hat den Versuch nur an lediglich 6 Personen durch-
geführt, und dabei ein Durchschnittsverlust von 21 Gramm ermittelt,
mit einer Abweichung von +/- 60%. Zwei der sechs Personen
wurden nicht in die Berechnung einbezogen, bei einer Person zeigte
sich der Gewichtsverlust unmittelbar nach dem Tod, bei zweien
zeigte sich ein Verlust, der mit der Zeit anstieg und die letzte Person
zeigte einen spontanen Verlust, der sich mit der Zeit wieder ausglich.
Die Ergebnisse sind also alles andere als konstant.
Es finden sich in der Arbeit zudem keine Angaben zum exakten
Gewicht und Größe der Person, lediglich Angaben zum Gewichts-
verlust. Es kann also nicht nachvollzogen werden, ob es einen
Zusammenhang zwischen diesen Werten und dem Gewichtsverlust
gibt. Ein solcher Zusammenhang würde den Schluss nach sich
ziehen, das es nichts mit der "Seele" zu tun hat, sofern das Gewicht
der Seele nicht mit dem Gewicht des Menschen korreliert.