So, wie beim
November Event versprochen, möchte ich hier den Aufbau meines Spaceship-Wrecks ein bisschen dokumentieren. Wie dort bereits angesprochen bin ich noch ziemlich Anfänger im Bereich des 3D Drucks. Ich habe im Sommer von meinen Freunden und Verwandten zum 40er einen 3D-Drucker geschenkt bekommen. Es handelt sich dabei um einen Anycubic Viper, also einen Drucker der PLA Filament als Material nutzt. Ich habe bisher eher nur rumprobiert, dabei aber durchaus festgestellt, dass sich PLA Drucker leider nicht so gut zum Drucken von Miniaturen eignen (so zumindest meine Erfahrung). Selbst bei großer Auflösung tut sich das Gerät schwer die vielen kleinen Details, welche unsere Miniaturen so toll machen, sauber zu drucken. Dafür arbeitet man mit einem mehr oder weniger umweltfreundlichen Druckmittel (PLA ist bis zu einem gewissen Grad biologisch abbaubar) und hat weder giftige Dämpfe noch andere Nachteile, die man so von Resin kennt.
Meine erste Versuche waren teilweise etwas ernüchternd. Einerseits die Erkenntnis, dass mir nicht einfach jede Mini die ich gerne hätte selber drucken konnte, andererseits die Lektion, das 3D-Druck an sich, nicht einfach bedeutet: Vorlage runterladen + automatisch slicen lassen = fertig
So habe ich bisher sehr viel herumprobiert was die einzelnen Drucksettings betrifft und davon gibt es ein paar Hundert
😱. Der erste halbe Kilogramm PLA ist somit eigentlich nur für Tests, Spielereien und dergleichen drauf gegangen. Immerhin für meinen Sohnemann konnte ich ein paar Seesterne (während seiner Meeres-Getier-Phase) und ein paar Fossilien, Dino-Schädel, Megadolon-Zähne, Raptorkrallen (während seiner Dino/Fossilien-Phase) drucken ?
So, genug zur Einleitung, kommen wir nun zum eigentlichen Thema. Seit ich in ein paar Batreps Geländestücke aus den Wrackteilen eines abgestürtzten Raumschiffs gesehen habe, wollte ich diese unbedingt haben. Zu meiner Ernüchterung musste ich damals feststellen, dass es die leider nicht zu kaufen gab, sondern, dass man die selbst drucken musste. Das stellt nun kein (grundsätzliches) Problem mehr dar.
Wie bereits im Event-Thread verlinkt hier mal die STL-Files die als Vorlage dienen:
Produced with the awesome support from my Patrons!Find everything in the series:https://www.thingiverse.com/Terrain4Print/collections/gothic-spaceship-wreckThis is a set of pieces that makes the first of my gothic spaceship wreck series. It should be the kind of spaceship that looks like a cross...
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Produced with the awesome support from my Patrons!Find everything in the series:https://www.thingiverse.com/Terrain4Print/collections/gothic-spaceship-wreckThis is the engines for my gothic spaceship wreck. There is one pieces, the side, that fits with the first release. It is both a wall and a...
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Produced with the awesome support from my Patrons!Find everything in the series:https://www.thingiverse.com/Terrain4Print/collections/gothic-spaceship-wreckThis is the third piece from my Gothic Spaceship series. This time it is the nose of the ship. It is fully compatible with previouse parts...
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Nachdem ich die STLs runtergeladen hatte, ging es an die Druckvorbereitung, also den Part der für mich die meiste Arbeit bedeutet (nur zur Info, für die die noch nie mit 3D-Druckern in Berührung gekommen sind). Als Slicer benutze ich Cura. Ich habe größtenteils meine Standardsettings aus meinen bisherigen Tests verwendet. Wenn es jemand im Detail interessiert, kann ich das gerne mal ausführen, für's erste belasse ich es mal bei ein paar Screenshots aus Cura.
STL-File = Vorlage
geslictes gcode-File = Output des Slicers das an den Drucker geht
In rot sieht man das eigentliche Objekt, in türkis die Supports, also die Stützstreben die der Slicer berechnet und welche notwendig sind um in den oberen Layern sauber drucken zu können.
Damit ging's nun ab zum Drucker und nach der kurzen Wartezeit von ca. 32 Stunden, konnte ich das fertige Ergebnis in den Händen halten. Leider stellte sich heraus, dass mit den von mir gewählten Settings, die Supports fast nicht vom eigentlichen Objekt zu lösen waren. Ich musste diese mühsam mit Zangen, Feilen und Messern vom Objekt trennen, was stellenweise gar nicht sauber möglich war und leider auch zur ein oder anderen Beschädigung geführt hat. Ich beschloss daher nochmal ein paar Einstellungen zu ändern und einen neuen Versuch zu starten. Letztlich wollte ich ohnehin mehrere dieser Mauersektionen drucken und wenn bei einem Wrack ein bisschern was "kaputt" ist, störts ja schließlich auch nicht.
Neben der Höhe der einzelnen PLA-Schicht (ich erhöhte diese um die Druckzeit zumindest etwas zu reduzieren) änderte ich vor allem die Platzerierung der Supports, was sich letztlich als Volltreffer herausstellen sollte. Statt diese überall am Modell zuzulassen (und somit deren Anzahl/Größe zu reduzieren) stellte ich nun ein, dass diese nun nur noch auf der Bodenplatte aufgesetzt werden durfte und das Ergebnis war 100:1. Zwar dauerte der Druck trotz geringerer Auflösung immer noch fast 30 Stunden, aber dafür dauerte das Entfernen der Supports nun statt mehrerer Stunden gerade mal ein paar Minuten. Einmal den "Panzer" um das Objekt geknackt, konnte ich diesen, wie ein altes (aber hartnäckiges) Pflaster einfach abziehen und mangels Kontakt zum Objekt, kam dieses darunter quasi unversehrt zum Vorschein!
Bingo! Das nennt man doch so, oder?
Vorderansicht - links der zweite (bessere) Druck, rechts der erste (schlechtere)
Rückansicht - links der zweite (bessere) Druck, rechts der erste (schlechtere)
Aufgrund der Ergebnisses natürlich vollgepumpt mit Motivation, entschloss ich mich also am Event teilzunehmen und hier beginnt nun unsere gemeinsame Reise.
In der letzten Nacht habe ich dann mal ein anderes Mauerteil gedruckt. Ich brauche zwar noch min zwei Stück von den großen, aber ich wollte mal etwas Abwechslung.
STL-File = Vorlage
geslictes gcode-File = Output des Slicers das an den Drucker geht
Bereits heute in der Früh als ich vor der Arbeit noch den Drucker kontrolliert habe, hatte ich schon die Befürchtung, dass das Filament vielleicht nicht mehr reichen würde, konnte aus aber nur darauf ankommen lassen. Als ich dann am Nachmittag aus dem Büro zurückkam, stellte ich leider fest, dass sich meine Befürchtung bewahrheitet hatte, weil das Filament "um's Arschlecken" nicht gereicht hat. Schätzomativ 95% vom Job waren erledigt. Leider war es mir nicht möglich den Druck fortzusetzen. Eigentlich hat mein Drucker diese Funktion aber entweder habe ich irgendwas falsch gemacht, oder es lag einfach daran, dass dies nach dem stundenlangen Wartezustand (ich vermute das Malheur trat bereits im Laufe des Vormittags aus) nicht mehr möglich war. Was solls!? Getreu dem Motto, dass es sich um ein Wrack handelt, lässt sich vermutlich auch daraus noch was Sinvolles machen.
Ergebnis des Drucks noch mit Supports
Alternative Ansicht von schräg-oben, wo man sieht, dass der Druck leider nicht fertig geworden ist
Hier die (un)fertige Sektion bereits ohne Supports
Ich habe nun eine neue Rolle Filament eingehängt und drucke nun besagten Mauerteil nocheinmal. Schließlich brauche ich den auch min. zweimal.
Zum Abschluss hier mal ein Gruppenbild von dam was ich bisher geschafft habe: