WHFB Zunehmend schlechtere Textqualität des Hintergrundes in neuen Armeebüchern?

Die meisten Spielesystem lassen sich nur schwierig konsequent weiterführen. Spontan fällt mir da natürlich Warcraft ein und auch viele Rollenspielsysteme werden immer weiter entwickelt, aber die haben auch keine Kunden mit sündhaft teuren Armeen, die eventuell überflüssig werden.

Außerdem braucht Warhammer eigentlich keinen Fluff, um zu funktionieren. Sinn des Spiels ist es weder eine Geschichte zu erschaffen / zu erleben, noch irgendein Ziel zu erreichen. Es geht darum das Spieler A mit seiner Armee gegen Spieler B mit seiner Armee antreten kann. Dabei wird das ganze in einen halbwegs interessanten Hintergrund gepackt und fertig.

Und sein wir mal ehrlich. Sowohl W40k, als auch Fantasy haben einen "tollen" Hintergrund, dafür das er nur der Werbung dient.

In Warhammer Fantasy kann sich eh nichts großartig ändern, weil es halt keine NSCs gibt die dermaßen wichtig sind, das ohne sie alles in die Binsen geht. Und da man auch keine der Fraktionen aus dem Spiel nehmen kann (9. Edition: Die letzten Tage des Imperiums) bleibt der Status Quo immer erhalten. Was widerum bedeutet, das es nichts neues zu schreiben gibt.

Bei W40k wäre das zwar einfacher zu bewerkstelligen (Imperator stirbt / wird Gott / wacht wieder auf), aber es läuft auf das gleiche Problem hinaus: Fraktionen würden verschwinden bzw. sich dermaßen verändern das Spieler neue Armeen bräuchten. Und ich schätze das ich tatsächlich noch eine Grenze die GW nicht überschreiten wird.

Alle Veränderungen die kleinere Auswirkungen haben, gehören weder in ein Armeebuch, noch ins Hauptregelwerk. Das ist Stoff für Romane, etc. Denn eigentlich ist es völlig egal, ob ein Ultramarines Capt. in Ungnade fällt und ob ein eigens für die Story erschaffener Held, einen eigens für die Story geschaffenen Schurken umbringt / rettet / erleuchtet und oder feststellt das er sie sein Vater ist.

Interessant wäre natürlich, wenn GW irgendwann erkennt das ihr Fluff den Leuten nicht mehr gefällt und kleine Regelwerke für die Armeen rausbringt, so wie das Grundregelwerk Taschenbuch.
 
Streng genommen steht in den ABs heute mehr drin, als in den Büchern früher. Nur ist der Fluff verlagert. Zum pobligen Speerträger habe ich, ebenso wie zum heroischen Schwertmeister eine volle, bebilderte Seite mit Hintergrund.

Früher war der Fluff eher literarisch, heute sehr faktenorientiert, früher hat er mir besser gefallen. Da stand auch mal eine kurze Geschichte am Rand... mein absoluter Liebling bis heute ist das AB Söldner von Nigel Stilman und das Vampirbuch Edition 6.

Der Fluff von heute hat aber auch seine Daseinsberechtigung, zieht er doch die Ebene der Identifikation vom ganzen Volk "herunter" auf die einzelne Miniatur... das ist ein berechtigter Ansatz, der mir aber irgendwie zu püppielastig ist und im Großen und Ganzen weniger Spielraum läßt.

Ein Beispiel: Früher waren Verfluchte einfach nur gestorbene Helden mit krassen Waffen. Heute ist festgelegt, daß sie definitiv schon ganz lange tot sein müssen, am besten präimperial verstorben...
Flupps, meine bretonischen Fluchritter sehen sich einer Rechtfertigung genötigt...

Früher nannte GW diesen Stil "Wort Gottes" und schwor ihm zu Beginn der Warhammer 40k Edition 3 ab... naja, daraus ist nicht viel geworden wie es scheint...
 
mein absoluter Liebling bis heute ist das AB Söldner von Nigel Stilman und das Vampirbuch Edition 6.

Das unterschreibe ich! Das Vampirbuch der 6. Edition war mein ersten Armeebuch bei Warhammer, und keines danach konnt da mithalten.

Vielleicht schreibt Alessio Cavatore ja nochmal so ein schönes Buch für die Untoten von Mantic Games 😉
 
Ich muss auch zugeben, dass ich früher alle Armeebücher einer Edition gekauft habe. Sie waren trotz der "wenigen" Texte informativ und interessant. Die Geschichten waren lesenswert. Der Fluff war anregend. Was aber am schönsten war, ist die Tatsache, dass sich die Armeen so ähnlich spielen ließen.

Wenn ich heute ein neues Armeebuch sehe, schaue ich mir nur die Sonderregelsektion an und die aufgeführten Profilwerte um mir einen groben Eindruck zu machen. Das war's aber auch schon. Na gut, manchmal erwische ich mich beim Lesen des neuen Fluffs. Aber dann bereue ich es. Denn die meisten Texte, die ich doch angeschnitten hatte, nervten mich im Nachhinein. Die klangen so extrem nach "Mundstuhl", bei dem die Messlatte im Absurdum noch um ein Vielfaches überschritten wurde. Das macht keinen Spaß! Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mir keine neuen Armeebücher kaufe?

Dafür sind die Modelle von GW und deren Design um so besser. Vergleicht man die ersten Space Marines der 1ten Generation mit den heutigen, dann sieht man, dass trotz neuem Design und neuer Mode deren Wirkung und das Konzept über Jahre erhalten worden ist. Natürlich gab es Modelle, die sich niemand geholt hatte, bis die Regeln aufgewertet wurden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Vielleicht passiert dieser Prozeß jetzt bei den Hintergrund Texten. Zuerst wurden sie komplett gestrichen (3te Edi 40k) und dann hat man sie wieder eingeführt. Jetzt sind sie in einer Phase, die bald einen neuen Höhepunkt einleiten werden. Wir werden sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist dieser Trend auch aufgefallen, sowohl bei Armeebüchern als auch bei 40k-Codices. Trauriger Höhepunkt war für mich der Fluff im aktuellen Tyranidencodex, wo es Seitenlang nur darum ging wie krass und imba und übertrieben und vor allem krass und sagte ich schon übertrieben die Tyraniden doch sind. Das ganze dann auch noch in einem an einen Schüleraufsatz erinnerndem Stil mit andauernden Wortwiederholungen usw.

Ich brauche gar nicht so viel Hintergrund. Ich mochte durchaus auch die dünnen Codices, die es mal eine Zeit gab, wo abgesehen von einer kurzen Einleitung eigentlich nur Quellen zitiert wurden. Aber natürlich können auch dicke Armeebücher gut sein, wenn man sich entsprechend Mühe gibt.


Mal an die Khemrie-Fraktion- wie ist denn das neue Buch? Ist es ähnlich wie das Orkbuch, oder kann man schon eine Besserung erkennen?

Ich habe zwar das Orkbuch nicht vollständig gelesen, aber ich glaube beide sind relativ ähnlich aufgebaut. Zumindest im Falle des Khemribuches würde ich sogar von einem positiven Signal sprechen. Es ist sicher kein Meisterwerk aber doch besser als ich befürchtet habe. Einige Passagen gefallen mir recht gut, andere wiederum weniger. Ich würde sagen, die Vorgägerversion hatte mehr Charme, dennoch kann ich mich mit dem neuen Buch anfreunden.
 
Ich will in dem Zusammenhang nur fragen wie Alt jene sind die sich über die abnehmende Qualität äußern, denn ggf. ist es nur ihr gestiegener Anspruch, der zu einer anderen Beurteilung führt (Ihr wisst schon als junger Mensch war man noch leichter zu begeistern)
Natürlich ist alter relativ es gibt leider noch genug Menschen die mit 25+ noch am geistigen Existenzminimum leben.
 
Ich will in dem Zusammenhang nur fragen wie Alt jene sind die sich über die abnehmende Qualität äußern, denn ggf. ist es nur ihr gestiegener Anspruch, der zu einer anderen Beurteilung führt (Ihr wisst schon als junger Mensch war man noch leichter zu begeistern)
Natürlich ist alter relativ es gibt leider noch genug Menschen die mit 25+ noch am geistigen Existenzminimum leben.
Ich denke hier liegt zum Teil die Axt begraben. Mein erster Gedanke war auch "Mensch Leute, Ihr seid einfach nur älter geworden".
Doch ich glaube es gibt da noch einen Aspekt, die Langeweile. Es ist nunmal erwiesen, dass man nach der 2. Wiederholung vom eigentlichen Thema angeödet ist. Man sucht neue Nuancen, Sachen die man so vorher nicht gesehen hat. Doch was bei Büchern immer wieder funktioniert, klappt hier nicht. Warum? ganz einfach, der Stoff ist zu dünn und die Welt zu statisch.
Was passiert denn in den Fluff Geschichten? Held A erschlägt Held B. Volk C greift Volk D an, Volk E begibt sich auf den Kriegsfuss. Das habt ihr in den ABs bis zum Abwinken gelesen.
Für mich, der noch nicht so lange diesem Hobby fröhnt, sind die Armeebücher und die Codice, auch der Tyra-Codex, noch spannend, ja ich sauge den Fluff in mich noch rein.
Die Älteren, damit meine ich nicht Lebensalter, sondern Spielerfahrungsalter, unter Euch kennen das schon, da ödet es schon etwas, wenn man die gleiche Geschichte nur im neuen Aufguss liest. Auch ich habe noch nicht den neuen Fluff von den Gruftkönigen gelesen, weiß noch nicht mal wovon der handelt, habe sofort die Einheitenbeschreibungen und Werte sowie Zauber studiert, Fluff der Khemrie kenn ich ja.
Die Erwartungshaltung ist dahingehend rückläufig, was soll kommen? Die Klamotte mit Nagash ist bekannt.
Da Warhammer und 40k eine sehr statische Welt darstellt, fallen diese Dinge eben nicht so in Gewicht.
Wenn Euch dieses stört, machts wie Wadnbeißa.
Schaft euch einen eigenen Hintergrund, erschafft euch eigene Helden, laßt diese dann ihre eigenen Erfahrungen machen. Entwickelt Konzepte und Kampagnien und verankert diese in die statische GW-Welt.

Dafür sind die Armeebücher und Codice alle Male gut, sie dienen als Anregung.
*schmeißt zwei Kupferstücke in den Kessel*
 
Ja aber ist es denn sowas von nebendran, wenn man nur etwas "Fortschritt" haben möchte- ich meine das Chaos wurde bislang zum dritten Mal so richtig verkloppt und die Alte Welt ist gerettet. Dazwischen gibts immer mal Geplänkel (Vampirkriege, Orks-Waaaghe/s, fresslustige Oger, etc.), die nicht wirklich die Geschichte weiterbringen.

Wieso kann eine Chaosinvasion nicht mal fruchten und die Menschheit bis in die Grenzgrafschaften oder Bretonia (oder noch weiter) verdrängen? Es muss immer diese Lichtgestalten (diese strahlenden Arschlochshelden) geben, die alles zum Guten kehren.
Oder wenn wenigstens alles gut ausgeht, kann dazwischen nicht mal ein tragischer Held dabei sein, wie z.Bsp. Aenarion, dessen Sohn die Geißel Ulthuans geworden ist? Wieso kann Volkmar nicht wirklich vom Chaos besessen sein und wartet nur auf sein Coming-out?
Warum spinnt man solche Geschichten um van Horstmann, wenn er später nie mehr auftaucht?
Wieso verreckt eine komplette Stadt im Feuersturm, nur damit dort Banden ihr Unwesen treiben können?

Es gibt soviele geile Aufhänger für weiteren Fluff (oben waren ja nur mal Beispiele für die Alte Welt), die einfach ungenutzt sind, da schmerzt es einen nur, wenn man diesen offensichtlichen Murks lesen muss.

Ich behaupte einfach mal, dass jeder Rollenspiel-Master-Neuling mehr auf dem Kasten hat, als diese Pfeifen, die bei GW hocken und dafür noch gute Kohle verdienen!
Oder wenn ich mir manchen Armeeaufbau hier durchlese- da hat man wenigstens das Gefühl, dass sich jemand Gedanken gemacht hat!
 
@Odins Heir

Aber was würden die SPieler sagen wenn das Imperium/Bretonia nur noch aus einer "handvoll Überlebender" bestehen würde?
Das ist doch das Problem das wircklich tiefgreifende Veränderungen irgednwelche Völker stark treffen müsste und ob das bei Gegenliebe bie deren Spieler treffen würde ist völlig ungewiss und somit ein viel zu gorßes Risiko.
Klar man könnet viel machen, währe aber wohl ein Risiko.
Aber tragische Heldne mit Problemen udn/oder Charakterschwächen oder dunklen Motiven das würde wohl gehen und wäre doch mal was.
Aber ob sich das in der "jüngeren" Zielgruppe verkauft? Karl Franz der Trinker?