40k Zurück in den Dienst

Hm .... ein wenig schade finde ich es schon, aber ich kann es verstehen. Bei meiner Geschichte geht es mit grade ähnlich und ich habe auch schon eine entsprechende Ankündigung gemacht.
Finde ich übrigens gut, dass du uns Bescheid sagst, statt einfach stumm und wortlos zu verschwinden, wie die Autoren vieler anderer Geschichten hier im Forum. Ein wenig leid tut es mir, dass das Story-Forum so mehr und mehr abstirbt ... na mal sehen.
 
muss vorher noch ein gedicht interpretieren.

Du hasts gut. Ich soll ein Relegationsschreiben verfassen. Als Deutschübung.

Hat jemand eine Ahnung, welche Schwachköppe diesem Thread so eine schlechte Bewertung in Sternen gegeben haben? Selbst aber aktiv keine Kritik äußerten.

Helft mal, Jungs. Wer noch nicht bewertet hat.
 
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Ja, da kommt es endlich. Wo ist eigentlich Rawke?
VII
Als die Luke der Valkyre endlich aufschwang, stolperten die Kommandos hinaus auf das Flugfeld. Unten erwartete sie bereits der General mit zwei Stabshauptmännern. Wobei einer der Hauptmänner blond, sexy und keineswegs ein Mann war.
„Guten Tag, Kommandos. Ich hörte bereits von ihrem Erfolg. Alissa, bitte.“, sagte der General in Vertrauen erweckendem Tonfall.
Der weibliche Stabshauptmann trat vor und überreichte jedem der vier Heimkehrer einen Briefumschlag mit Bons und dem Bronzeschwert, die Pflichterfüllungsmedaille dritter Klasse.
„Sir!“, antwortet Oberst Cullezk und salutierte. Die anderen taten es ihm gleich, wobei Semjon etwas Mühe hatte.
„Keine Sorge, Simjenko. Bei diesen Wunden erwarte ich keinen Exerzierplatzsalut. Sergeant Kulikow, ihren Bericht möchte ich bis heute Abend haben.“
„Sergej, können wir reden?“, fragte Cullezk.
Bednjagin kniff die Augen zusammen, so als ob er sagen wollte, Meinen Vornamen nicht vor den Soldaten gebrauchen!
„Nicht jetzt. Ich muss zu den Savannen im Norden. Oberst Karamasov hat gerade eine Schlacht gewonnen.“
Der General nickte seinen Männern noch einmal zu und entfernte sich dann in Richtung einer wartenden Valkyre. Unwillkürlich fragte sich Victor, wie viele sie von diesen Vögeln eigentlich hatten?
„Semjon und Eugen, ihr schleppt euch jetzt ins Lazarett. Und dass ihr mir die nächsten Tage drin bleibt. Es stehen noch einige Schweinereien an, und davor solltet ihr euch drücken.“, sagte Oberst Cullezk. Dann nickte er Victor zu und ging in Richtung Offiziersbaracken. Der Sergeant folgte ihm.
„Sie wollen mich sprechen, Sir?“, fragte Victor, nachdem sie etwas Raum zwischen sich und ihre Kameraden gebracht hatten.
„Es ist eigentlich nicht der Rede wert. Aber ich glaube, dass du das Zeug zum Kommandoführer hast. Im Gegensatz zu deinen Kollegen bist du nicht ein Mal in Panik geraten, während wir in der Dunkelheit kämpften. Daher werde ich es in meinem Bericht vermerken, natürlich nur, wenn du es möchtest. Wie du, Sergeant, schon sicherlich festgestellt hast, hat ein höherer Rang auch Schattenseiten. Oder bist du so einer wie Sergej und liebst den Papierkrieg?“
Victor ging neben seinem Kommandanten her und blickte nach vorne. Erst bei dem Namen Sergej blickte er herüber.
„Mit Sergej meinen Sie wen?“
„General Bednjagin. Ich dachte sein Vornahme sei bekannt?“
„Schon.“, nuschelte Victor. „Ähm, aber Sergej ist nun wirklich nicht der seltenste Name bei uns, Sir.“
Ignat Cullezk blieb stehen.
„Also?“
Victor griff sich unwillkürlich an die Jackentasche, in der sein angefangener Bericht und ein Notizblock waren.
„Das bisschen Papierkrieg ist doch nicht so schlimm…“, murmelte er, eigentlich nicht an seinen Vorgesetzten gewandt, sondern vielmehr zu sich selbst.
„Wenn ich mich nicht verhört habe, war das ein Ja. Nun denn, Offiziersanwärter.“, sagte der Oberst mit einem Grinsen und nickte Victor zu. Diesmal stand das Nicken für Wegtreten. Der Soldat salutierte und machte sich auf den Weg zu seiner Baracke. Immer noch fragte er sich, was so viele Leute an der Papierarbeit verabscheuten…

Als Victor seine Baracke betrat, schossen ihm sofort mehrere Willkommensgrüße entgegen. Alexandra war sofort bei ihm und umarmte ihn.
„Hallo Leute, da bin ich wieder.“
„Moin, Sarge.“, begrüßte ihn Gallik.
„Sergeant?“
„Ja. Heute Morgen kam ein Leutnant hier herein und sagte, dass man Mosovich in den Kompaniestab aufgenommen hätte und du der neue Truppenführer seiest. Deine Abzeichen trägst du ja schon.“, antwortete ihm Oleg Gallik und deutete auf das Abzeichen an Victors Schulter.
„Bis dann, Jungs. Ich soll mich bei Leutnant Perechina melden.“, sagte Alexandra und verabschiedete sich. Beim Verlassen der Unterkunft warf sie noch einmal einen Blick auf Victor.
Sergeant Kulikow steuerte auf sein Feldbett zu und warf seine Tasche, den Ghillie und den Munitionsgürtel daneben. Er betrachtete sich kurz im Spiegel, der an einem Stützpfosten des Zeltes hing und verzog das Gesicht. Er war total verdreckt. Am Kinn und über dem linken Auge hatte er Kratzer, die er gar nicht bemerkt hatte. Rasieren wäre auch wieder angebracht. Er begann sich aus seiner vollkommen verschmutzten und an einigen Stellen beschädigten Camouflageuniform zu quälen.
„He, Sergeant.“, sagte Danila, ein Truppmitglied, und setzte sich auf Victors Feldkiste. „Wie steht es denn zwischen dir und Alexa?“
„Wie soll es schon stehen?“, fragte Victor, während er mit seinem Kampfmesser die beschädigte Gürtelschnalle aufschnitt. Er würde sich am Abend Ersatz beschaffen müssen. Ob ihr Versorgungsoffizier noch ungenutzte Uniformen herumliegen hatte?
„Spiel nicht den Hinterwäldler. Dein Interesse an ihr ist doch wohl mehr als unverkennbar.“
„Und sie findet dich scheinbar auch geil.“, rief Artjom herüber.
„Klappe, du Schwachkopf. Du hast überhaupt kein Feingefühl.“, beschwerte sich Danila.
„Und du machst aus allem ein Drama.“, antwortete ihm Oleg.
„Jungs“, versuchte Victor zu beruhigen. „Was soll denn sein?“
„Wie? Jetzt hör mal Vic. Wir wissen alle, dass du auf sie scharf bist. Na los, hol sie dir, sobald sie zurück ist. Wir verlassen auch alle das Kämmerle.“ Danila erhob sich von Victors Feldkiste und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Außerdem. Morgen geht’s wieder los, und wer weiß, was passieren könnte…“
„Schluss.“, herrschte ihn Victor an. „So eine Moral will ich nicht hören. Wir machen die Tau platt, klar. Außerdem, was wenn ein Kommissar so was hört.“
„Gut. Morgen ist also wieder ein Einsatz.“, fuhr Victor ruhiger fort.
„Davon weiß ich nichts, also erzählt schon.“
In Nachhinein empfand er seinen Ausbruch als zu übertrieben. Er quälte sich aus seiner Uniform und begann mit der Rasur, während seine neuen Männer ihm die Lage erklärten.
„Also der gute Karamasov, der Schatten des Generals, hat gestern Nacht eine Schlacht gewonnen. Eigentlich, so sagte mir ein Kumpel aus der Verwaltung, stand alles gegen ihn, als die Tau ihre Reserven ins Spiel brachten. Wie er’s angestellt hat, ist jedenfalls nicht klar. Aber auch egal.“, erzählte Danila.
„Und dann heute Morgen“, fuhr Artjom fort. „kam ein Leutnant zu unserem Chef und sagte, wir sollten morgen Kampfbereit sein. Was genau kommt, wissen wir nicht, aber man sagt uns ja auch nie was.“
Dann übernahm wieder Danila. „Laut Fähnrich Makalov von den Marinetruppen, werden auch die Flotter kampfbereit gemacht. Von einem Piloten hab ich außerdem, dass so ziemlich jede Valkyre und jedes Kanonenboot vorbereitet werden. Vielleicht können wir, wenn wir alle unsere Sache gut machen, schon morgen von diesem langweiligen Planeten verschwinden.“
Oleg setzte sich neben Victor.
„Also als Sergeant und Kommandotruppler ist dein Sold und deine Bonanzahl gestiegen, oder?“
„Als gäbe es hier was, wo man den Sold ausgeben könnte? Und die Bons… Ich denke, ich werde sie in Ausrüstung investieren.“, antwortete Victor.
„Oh ja, in Ausrüstung, um die uns die meisten imperialen Soldaten wohl beneiden. Noch tödlicher, noch ausgefeilter und immer noch nicht essbar.“, witzelte Danila.

Sergej schloss die Tür hinter sich ab. Im Gegensatz zu Mannschaftlern und gewöhnlichen Offizieren, hatten die Offiziere vom Oberstleutnant aufwärts eigene Unterkünfte aus Holz. Der General, der er nun mal war, hatte sogar eine Unterkunft, welche separiert von allen anderen stand.
Er legte Schwert und Pistole ab, warf seine Orden und die Mütze achtlos aufs Bett und klemmte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. Vor wenigen Minuten war er aus dem Norden zurückgekommen. Er überließ es jedoch Denis und General Aminatidis die Vorkehrungen für die morgige Offensive zu treffen. Endlich weg von diesem Planeten, dachte er. Nur noch ein Einsatz.
Plötzlich spürte er eine schlanke, leichte Hand auf seiner rechten Schulter und Lippen an seinem Ohr.
„Wir haben, was wir brauchten, mein Liebster. Die Unschuld unseres… unserer neuen Schachfigur ist festgestellt. Die Inquisition sollte ihn bald freigeben.“, flüsterte sie.
„Unschuld beweist gar nichts.“
„Mag sein, doch der Grey Knight schien zufrieden. Er sah in mir nicht einmal eine Eldar, wie es Space Marines normalerweise zu tun pflegen. Er erkannte, dass ich ein Mensch bin.“
„Du meinst warst.“
„Er wird die Aufzeichnung an den führenden Großinquisitor dieses Sektors geben.“
„Tzeez!“
„Und jetzt musst nur noch du dafür sorgen, dass wir nach Sacajewa kommen. Und nun, General, fege diese Tau von dieser Welt.“
„Es wird schwer nach Sacajewa zu kommen. Es ist eine Festungswelt.“
Ayko zog seinen Bürostuhl zurück und setzte sich auf seine Knie. Sie schmiegte sich an ihn und flüsterte weiter.
„Eldar operieren auf dieser Welt. Wir sollten der Inquisition unsere… Hilfe anbieten.“
„Damit kann ich arbeiten. Die Warpreise von hier nach Sacajewa dauert aber eine Weile.“
„Umso mehr Zeit haben wir für uns.“
Sie knöpfte seine Uniformjacke auf, langsam. Ihre Lippen führen über seinen Hals.
„Nun, General. Deine restlichen Termine für heute sind gestrichen.“
Sie streifte ihr Kleid ab.
„Du arbeitest zu viel.“
 
Um noch meine Bewertung allen anderen Preis zu geben🙁Und auch, um den Fred anzukurbeln)

Mal wieder ein sehr interessanter und vorallendingen Spannung aufbauenden Teil.
Wann wirst du nur das Geheimnis um Ayko lüften? Ist sie vllt eine Psionikerin? Bin gespannt und hoffe, dass jene Fragen in den nächsten Kapiteln beantwortet werden.
 
SHOKer ist immernoch verschollen...

So, jetzt der angekündigte vorerst letzte Teil. Das offene Ende ist absicht.

VIII
Donnernd rauschte der Wind an ihm vorbei und hinterließ ein stetiges Hintergrundrauschen in seinen Ohren, welches jedoch sofort von neuen Windstößen übertönt wurde. Victor war etwas mulmig zumute, als er den Boden immer näher kommen sah. Fremdartige Bauten und rauchende Verteidigungsgeschütze kamen immer näher. Größere Gegnermassen waren schon als Ansammlungen von Ameisen zu erkennen.
Das Symbol auf seinem HUD zeigte immer noch rot an, immer noch Sturzflug. Einerseits hätte er liebend gerne den Gravfallschirm endlich aktiviert, andererseits würde der Gleitflug länger dauern und ein Feind könnte ihn vielleicht abschießen. Er blickte sich um. In seiner Nähe rasten weitere Männer dem Boden entgegen. Ganz in seiner Nähe zeigte sein HUD die Position von Semjon an. Und unweit seiner Position war der Oberst, der als einziger von ihnen einen perfekten Sturzflug hinlegte, ohne abzutreiben oder das Tempo zu verändern.
Das Symbol, eine Art Gravschirm, der auf einer ebenen Fläche landete, änderte seine Farbe zu gelb.
„Meine Herren, konzentrieren Sie sich. Gleitflug in Dreißig.“, meldete eine Stimme durch das Kom. Victor kannte die Stimme nicht, doch hörte man ihr an, dass sie zu Befehlen gewohnt war. Wohl einer der Kommandeure der Flotte.
Victor brachte sich in Position, so wie es ihm in den dreißigminütigen Schnellkursus erklärt worden war. Dieser Mangel an Kommandotruppen war wirklich grauenhaft. Aber eines Tages, wenn er so lange überlebte, dachte sich Victor, würde er ein Veteran der Kommandos sein und dann könnten die nächsten Generationen eine bessere Ausbildung erhalten.
„Hier Admiral Zyrianov, Gleitflug!“
Das Symbol wurde grün. Victor presste beide Hände zusammen. Mit einem Ruck verlangsamte sich sein Sturzflug ein wenig. Der Boden war schon nah. Wenige Meter. Victors Füße traten Boden. Der Schirm nahm noch mehr Tempo heraus. Er ging in Laufschritt über. Er drückte zwei weitere Schalter an seinen Schultern, simultan, und der Schirm löste sich. Den Gravschirm hinter sich lassend sprintete er weiter und ließ sich in den nächsten Krater fallen. Etliche Kameraden waren schon in Deckung. Der Oberst war weit weg, Semjon irgendwo in der Nähe. Victor hoffte, dass sie die HUD- Helme öfter einsetzen würden. Diese Übersicht war einfach etwas Herrliches.
„Nicht herumliegen, Ziele suchen.“, maulte Oberst Cullezk durch das Kom.
Victor sprang auf. Ihm wurde die Führung der dritten Truppe anvertraut.
„Bewegung. Nemrov, was brauchen Sie so lange? Rybak, zu mir.“
Victor konnte selbst kaum fassen, wie autoritär seine Stimme klang. Sein Auspex meldete dutzende Tau, die sich dem Platz näherten.

Es grenzte an ein Wunder, doch die Aktion der Flotte war geglückt. Nachdem die Verstärkung durch die Pacificusflotte eingetroffen war, tobte eine stundenlange Raumschlacht mit den Tau, deren Schiffe man endlich ausgemacht hatte. Selbstverständlich ist ein Schiff groß, doch viele hatten gar keine Vorstellung davon, wie groß ein System eigentlich ist.
Als die Raumhoheit endlich erlangt war, hatte man mit groß angelegten Bombardements der letzten Alienbastion begonnen. Als schließlich alle Verteidigungsanlagen zerstört waren, und man endlich die Raumkanonen atomisiert hatte, die vorher mehrere Fregatten und einen schweren Kreuzer zum Imperator schickten, wurden Bodentruppen entsandt, um den Rest aufzuwischen. Victor und Oberst Cullezk, und der General, soweit Victor wusste, waren dennoch der Ansicht, dass es nicht leicht werden würde.
Glücklicherweise wurde ihnen Verstärkung geschickt. Die Paratruppen Nowgorods. Die zweite Armee sozusagen. Während die erste Armee eine reguläre imperiale Armee war, waren die Paratruppen hochmobile Eingreiftruppen, die selbst Panzer in Luftlandeoperationen einsetzten.

Victor konnte schon die ersten Paratruppen am Himmel ausmachen. Sie würden die zweite Welle bilden und einige Landeplätze sichern, auf denen dann die „regulären“ Truppen Samaras landen würden.
Sein Trupp war vollzählig und sie hatten bereits Position bezogen. Sein Auspex teilte ihm mit, dass Tau kommen würden, dreiundzwanzig, und zwar in wenigen Sekunden. Doch wenn seine Sensoren die Tau sahen, so, da war er sich sicher, sahen sie auch ihn. Warum liefen sie also in die Falle?
Plötzlich verschwanden sie von seinem Auspex.
„Rybak, Juschenko, Kombiflammen vor.“
Und da kamen sie. Victor konnte sie genau erkennen. Sie schlichen auf die Menschen zu. Doch warum eröffneten seine Männer nicht das Feuer? Gleich würden sie feuern.
„Na los, Jungs.“
Die Flammenwerfer spieen zwei feurige Zungen. Ein großer Teil der Tau wurde von Flammen eingehüllt. Er sah, wie sie alle in Flammen aufgingen. Mehrere warfen sich zu Boden.
„Feuer!“, befahl Victor, der sich wieder fragte, warum seine Männer nicht schossen.
Mit seiner Kommandopistole schoss er auf die Tau, welche nicht brannten. Diese rissen viel zu spät ihre Waffen um und erwiderten den Beschuss. Die Menschen schossen zuerst ungenau. Erst, als die Tau ebenfalls angriffen, setzte sein Trupp die Schüsse präziser.
Das Feuergefecht war schnell vorbei. Nemrov war gefallen. Ebenfalls Orlov.
„Sir, wie haben Sie die Tau entdeckt? Sie waren nicht auf den Scannern.“, fragte Rybak, der sich mit rauchendem Kombiflammenwerfer- Sturmgewehr seine Truppführer zuwandte.
„Wie meinen Sie das?“, fragte Victor.
„Trupp drei, Bewegung. Sie liegen zurück.“, brüllte plötzlich Oberst Cullezk durch das Kom.
Victor Kulikow rannte los, in Richtung des nächsten Missionszieles. Was meinten seine Männer damit? Die Tau waren doch nicht getarnt. Oder doch?

Ayko wandte sich ab. Ihr kleiner Trick hatte funktioniert. Bald schon würde Victor merken, dass er ein Psioniker war. Und dann wird Bednjagin schon dafür sorgen, dass die Kommissare ihn in Frieden lassen.
Sie richtete den Blick zum Horizont. Die Stadt, die die Tau aufgebaut hatten, war wirklich groß, dafür dass diese erst wenige Wochen auf Nowgorod waren. Überall in dem Meer aus fremdartigen Bauten stiegen jedoch Rauchschwaden in den Himmel und vermischten sich mit den Wolken. Ein Offizier hätte sich jetzt Gedanken über die Landungsbedingungen gemacht und ob die Luftunterstützung noch einsetzbar war. Ayko jedoch ärgerte sich bloß, dass die Sonne nicht zu sehen war. Mit einer einfachen Handbewegung wischte sie die Wolkendecke beiseite und ließ sie auf den offenen Ozean hinaustreiben.
Sofort brach die Sonne durch die wenigen Wölkchen, die Ayko entkommen waren und tauchten die Stadt in ein sandfarbenes Licht, hervorgerufen durch die Farbe der Gebäude, die es beschien. Ein Offizier hätte jetzt über die Vorzüge von Sonnenlicht im Kampf gegen getarnte Feinde sinniert, aber eben nur ein Offizier. Beiläufig stellte Ayko fest, dass die ersten Panzer landeten. Es war an der Zeit zu gehen, bevor sie noch jemand entdeckte.
„Bleib, wo du bist, Gue’la.“
Ayko drehte sich trotzdem um. Drei Tau in Geistkampfanzügen und ein Späher richteten ihre Waffen auf sie.
„Was hat eine Menschenfrau hier verloren?“, fragte der größte unter ihnen.
Die weiße Frau verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. Plötzlich leuchtete sie, als sei sie ein Kristall, der von der Sonne angeleuchtet wird. Die Aliens senkten die Waffen und wandten sich ab, so intensiv war das Licht.
„Tschüssi!“, flüsterte Ayko. Eine Alphapsionikerin lässt sich nicht von ein paar Aliens erledigen, fügte sie in Gedanken hinzu.

Die vier Tau wurden von einer mächtigen Windböe davongetragen. Wie Blätter im Wind wurden sie hilflos hinausgetragen. Und als sie weit genug vom Turm, auf dem sie sich befunden hatten, entfernt waren, setzte der Wind so schnell wieder aus, wie er gekommen war. Die Tau befanden sich in etwa achthundert Metern Höhe.

„Sie brechen durch, Aun’el. Was sollen wir tun?“
Nach dem Tod von Shas’O Tyu’Ze lag die Kommandogewalt bei Aun’el Shin’an. Und er war damit sichtlich überfordert. Er war ein Himmlischer, und kein Krieger der Feuerkaste.
„Ziehen Sie die Einheiten weiter zurück. Wir werden den Hauptplatz und die Zitadelle verteidigen.“
„Aun’el, lassen wir damit nicht den Raumhafen und die Forschungseinrichtungen der Wasserkaste völlig ohne Schutz?“
„Wir müssen all unsere Einheiten hierher zurückziehen. Wir kämpfen auf zu breiten Front.“
Der Himmlische setzte sich in einen Sessel, den man für ihn in den Raum geschafft hatte. Oft schon hatte er auf Welten des menschlichen Imperiums gekämpft, doch bis jetzt war ihm niemals eine Armee der Gue’la untergekommen, die so kämpfte, wie diese.
Bis jetzt konnten seine Späher nicht sagen, was mit Sara’hol geschehen war. Die Stadt war einfach verschwunden und an ihre Stelle ein gewaltiger Krater getreten.
Er erinnerte sich noch immer an den Namen des Generals. Sergej Bednjagin. Er hatte sehr siegessicher geklungen, bei ihrer ersten und einzigen Konversation. Ob er von Anfang an gewusst hatte, wie schnell sie die Streitkräfte des Höheren Wohls überrennen würden. Aun’el Shin’an dachte an Evakuierung.
„Aun’el, wir empfangen merkwürdige Energiewerte, schon seit längerem. Wir können sie allerdings nicht lokalisieren. Irgendetwas stört unsere Sensoren. Es ist nichts Mechanisches, eher… Sie kommen näher. Sie…“
Eine Schockwelle warf den Himmlischen zu Boden. Ein plötzlicher Lärm hatte seine Ohren betäubt. Der gesamte Raum, die Kommandozentrale, war voller Rauch. Er sah seine Männer, die auf irgendetwas feuerten.
Mühsam drehte er sich auf den Rücken. Menschen in Plattenrüstung und mit Gasmasken stürmten den Raum durch ein klaffendes Loch in der Mauer. Einige Menschen fielen, doch weitere kamen nach. Das Feuergefecht war kurz. Eine Tür öffnete sich. Ein Feuerkrieger betrat den Raum. Sofort kehrte er um und rief nach Verstärkung. Die Menschen warfen Granaten in den Korridor hinter der Tür und stürmten auch diesen. Sie begannen damit, weitere Türen aufzubrechen. Das Licht der Kommandokonsolen flackerte. Und einer der Menschen beugte sich zu ihm hinunter.
„Missionsziel entdeckt. Transport vorbereiten. Die Inquisition oder sonstwer wird sich sicher für diesen hier interessierten.“