Hmm. Mein erster Eindruck ist:
1. Die deutlichen Punktereduzierungen in einigen Bereichen machen Massebeschuss der IG gegen fast alle Ziele ausser Panzer und Flieger noch effizienter im Vergleich zu anderen Armeebüchern. Evtl. könnte der Beschuss sogar so punkteeffizient werden, dass man ohne Nahkampfkonter das Zentrum nur mit Feuer beherrschen kann.
2. Ohne Verbündete sind einige wesentliche Optionen weggefallen, Standards in die gegnerische Hälfte zu bringen. Eine Lösung über mehrere Walküren/Vendetta habe ich schon vorher für zu teuer gehalten. Mit der verringerten Kapazität und bummelig 30% höheren Kosten wird es endgültig unverhältnismäßig. Alraheem oder insbesondere auch Straflegionäre waren zwar ebenfalls teuer und unsicher, aber immerhin noch irgendwie machbar, wenn man einen Aufpreis in Kauf genommen hat. Chimärenspam ist zwar durch den günstigeren Inhalt eigentlich nicht teurer geworden, funktioniert aber durch den allgegenwärtigen Massebeschuss und Fliegende Monster derzeit nicht. Ich finde das ohne Verbündete eigentlich zu schwierig. Scouts wären eine prima Ergänzung. Auch das Punkteverhältnis der beiden Sentinelvarianten deutet darauf hin, dass GW alle Optionen auf Mobilität entweder herausgenommen oder im Verhältnis zu anderem verteuert hat.
3. Interssant sind die Aufwertungen zu unabhängigen Charakteren (besonders wegen der besseren LOS!-Würfe), der Preisnachlass und die zusätzlichen Regeln machen den Codex etwas unabhängiger von Verbündeten. Mal sehen wo da die Unsinnsgrenze liegt.
4. Die Befehle könnten insbesondere über den billigen Zugang zu Divination einige Einheiten sehr stark hebeln. Scharfschützengewehre und HE-Lasergewehre profitieren extrem von der Verfügbarkeit von Monster Hunter und Ignore Cover. Zusätzlich sind diese Einheiten teilweise erheblich billiger geworden. Die Befehle sind allerdings weiterhin an sehr empfindliche Einheiten gebunden, die bei weitem nicht so gut geschützt werden können wie etwa Markerlights. Offiziertrupps haben Widerstand 3, sind klein und bündeln eine Menge wichtiger Buffs. Auf diese Trupps hagelt ab Runde 1 alles herab, was der Gegner hat. Wenn man sie zu teuer macht, macht man sich nur unglücklich.
5. Die Frage nach den Standards stellt sich neu, vielleicht in anderer Form. Auf den ersten Blick ist alles gut:
Veteranen verlieren ihre Sprenggranaten, die sie ohnehin selten sinnvoll nutzen können. Dadurch können sie tun, was sie am besten können: schießen und punkten. An der grundsätzlichen Funktion der Einheit ändert sich aber nichts. Sie bleibt entweder eine teure Opfereinheit oder eine teure punktende Einheit mit etwas Feuerunterstützung.
Normale Infanterietrupps sind für sich genommen in der Relation schlechter geworden, weil sie als einzige nicht erheblich billiger geworden sind. Durch die Sonderregeln der ICs sind zusammengelegte Trupps als Blocker interessanter geworden, wenn man nicht übertreibt. Am Ende des Tages wird aber immer eine sehr teure Einheit stehen, die maximal ein Missionsziel halten kann, 6 Zoll pro Runde vorwärtskriecht, Gegner mit vielen Stärke 3 Treffern ankitzelt und anfällig ist gegen das immer verbreitetere Sperrfeuer sowie Massen von präzisen Schüssen. Trotz der Sergeants könnten für diese Aufgabe nun Rekruten besser geeignet sein.
Rekruten kosten als eine punktende Einheit immer noch mehr als andere Auswahlen, sind auf Unterstützung durch IC angewiesen und bringen im Gegensatz zu Infanterietrupps keine Charaktere für Herausforderungen mit. Ihre Lasergewehre sind trotz hoher Zahl durch BF2, Stärke 3 und LD 5 immer noch keine große Hilfe. Die Frage ist, ob das Preisschild niedrig genug ist, um jede Runde Hände voll Modellen vom Tisch zu nehmen und sich trotzdem langsam ins Zentrum vorarbeiten zu können. Ich habe da momentan meine Zweifel. Vielleicht funktioniert es mit einer Aegis in der Mitte des Tisches.
6. Panzerabwehr, besonders auf große Reichweite, scheint keine besondere Stärke des Codex zu sein. Die verfügbaren Optionen sind alle nicht viel günstiger als in anderen Büchern. Laserkanonen sind teurer, Mobile Multimelter ebenfalls teurer, der Manticore ist durch seine Seitenpanzerung extrem verwundbar und Waffenteams sind beides. Der Vanquisher könnte durch die Punktereduzierungen für ihn und seine Waffenupgrades mit Divination evtl. abhilfe schaffen. Wenn man einen Panzerabwehrspezialisten braucht, wäre er mit Multimeltern und Laserkanone evtl. eine ganz brauchbare Plattform- nicht viel teurer als ein Devildog aber mit doppelter Feuerkraft. Es gibt nicht viel, dass für diese Punkte auf große Reichweite mithalten kann. Zwei Vanquisher mit Laserkanonen und Multimeltern müssten in etwa so teuer kommen wie drei Schattenjäger der Dark Eldar bzw. einer etwas mehr als ein Devastatortrupp mit Laserkanonen.
Fazit: Mehr Feuerkraft aber weniger Mobilität. Ein vermutlich lösbares Problem bei der Panzerabwehr und ein paar empfindliche Stellen, nämlich die gegen Panzerabwehrspezialisten anfälligen Leman-Russ Schwadronen und die HQ-Trupps