Heutiger Stand sind viele Völker mit einer schier unendlichen Vielfalt an Möglichkeiten seine Armee zu gestallten, da wird "balancing" eine ewige Illusion bleiben. Selbst nach Turnierregeln kann ich eine Armee aufstellen die gegen die einen Gegner übermäßig stark ist, gegen andere hingegen nichts reissen kann. Manchmal habe ich den Verdacht, daß man auch Spielfehler und taktisches unvermögen auf das "balancing" oder die Regeln schiebt.
"Schier unendlich" ist die Vielfalt nun wirklich nicht, im Gegenteil. Viele 40k-Armeen sind schlicht zu einfältig und besitezn nur 2-3 Strategien, die sich gut mit ihnen spielen lassen - das ist auch von den Designern so beabsichtigt. Und genau deswegen gibt es diese ständigen Missmatches.
Ich kann mit meinen Bugs schon im normalen Grundregelwerk flexibler aufstellen als die Hälfte der 40k Codices
zusammen. Die ist von Fliegerliste über Artilleriebatallion, Panzerarmee und Tunnelgräber alles drin. Klar kommt es damit ab und an auch zu Missmatches, aber nur wenn sich zwei sehr spezialisierte Armeen treffen (Pathfinder-Elitecommandos mit 3 Nukes gegen reinen Flugschwarm).
Ein weiteres Problem ist dass eben aufgrund dieser Einfältigkeit und um eine individuelle Spielweise vorzutäuschen einige Armeen einfach bestimmte Dinge NICHT können. Anstatt man versucht die Armeen über ein Kommandosystem oder Stratagems zu unterscheiden beschneidet man ihre Fähigkeit und provoziert damit geradezu Missmatches.
Sehr wichtig ist das richtige Verhältnis zwischen gespielten Punkten und Tischgröße, daß taktisches Geschick eine Rolle spielt und nicht nur zwei Massen tumb aufeinanderprallen, wichtig ist die Zusammenstellung der Armee und da gibt es keine Möglichkeit gegen jeden Gegner optimal zu sein. Panzermassen, Nahkampf,,, jeder hat seine Vorlieben und eine Nahkampfstarke Armee wird einer Panzerstarken Armee überlegen sein, wenn genug Gelände auf dem Tisch steht, in der Wüste sollte es umgekehrt sein und die Nahkampf Armee völlig Chancenlos zerschossen werden.
Man kann nie gegen jeden Gegner perfekt gerüstet sein, aber es muss möglich sein gegen jeden Gegner voll konkurrenzfähig zu sein. Spezialisierte Armeen müssen immer eine Schwäche haben (genau das bedeutet
Spezialisierung!) und bei 40k haben sie diese eben oft nicht. Paradebeispiele dafür waren so Sachen wie Nidzilla, Orkboyspam, Chimärenspam und Cronair, die selbst Allrounder sind, vom Gegner aber extreme Spezialisierung verlangen um wirksam bekämpft werden zu können.
Auch Gelände(mangel) tötet nicht zwangsläufig das komplette Balancing - ich kann Bugs vs Mi auch auf einer Wüstenplatte spielen, obwohl das System eigentlich mindestens 80% Geländeabdeckung verlangt. Dann wird das halt kacklangweilig, weil ich meine ganze Streitmacht unter die Erde verlege und das halbe Spiel nur Marker durch die Gegend schiebe. Auch gibt es genau das für Dinge wie Tarnung (das Modell wird umso schwerer getroffen je weiter es vom Gegner weg ist, ab einer gwissen Distanz ist es nicht mehr möglich LoS zu ziehen), Hinterhalt (Modelle werden geheim vor dem Spiel platziert), Reserven, Lufttransporter, Droppods und weiteres.
Es ist für mich immer noch ein Zeichen, dass Spielregeln gut sind, wenn ähnliche Voraussetzungen zu den selben Resultaten führen, wie sie es in der realität tun würden und ein Spiel System in dem eine Schwert Schild Armee gegen eine Panzerarmee auf offenem Feld auch nur einen Hauch von Chance auf einen Sieg hat ist nicht "gebalanced" sondern schlichtweg schlecht und blödsinnig :-D"
Als Resümee bin ich der Ansicht, daß 40k, zumindest die 6 Edition, angesichts der vielfalt seiner Möglichkleiten sehr gut ausbalanciert ist. Das System kann nichts dafür wenn ich meine Männer mit Messern zu einer Schießerei schicke, im Gegneteil, wenn das nicht schief gehen würde machte mir das Zweifel an den Regeln.
Wenn das Spiel dich dazu verleitet Schwertkämpfer gegen Panzer zu schicken, dann hat der Regelschreiber schon grundlegend was ganz grob verkackt.
Und Infanterie kann gegen Panzer extrem effektiv sein, wenn es genügend Deckung hat. Stadtkampf ist für Panzer der absolute Horror.
Z
Zum Test habe ich nach WHF Regeln die Schlacht von Anzingcourt so genau wie nur irgend möglich nachgespielt im Figurenmaßstab 1:100 (heisst eine Mini = 100 Soldaten) von 10 Spielen haben eines die Franzosen gewonnen und neun die Engländer, wobei 4 der Originalschlacht extrem ähnlich waren. Das zeigt mir doch, daß die Regeln so falsch nicht sein können. Das hätte ich nicht erwartet angesichts der 80 Figuren auf Englischer Seite gegenüber 150 schweren Panzerreitern auf Französischer :-D
Du vergisst einen wichtigen Aspekt - historische Schlachten waren NICHT gebalanced. Ich kenn auch genügend Tabletopszenarien, die definitiv nicht darauf ausgelegt sind fair zu sein, in dem Fall wird das dann aber auch ausdrücklich vermerkt. Meistens wechselt man da nach einem Spiel die Seiten und schaut wer's weniger schlimm verkackt.
So ein 'Last Stand' auf Zeit kann extrem spaßig sein, v.a. wenn man dem jeweiligen Spieler die Mittel überlässt - nach dem Motto "du bekommst am Anfang jedes Zuges 500p Reserven und darfst damit einkaufen was du möchtest" - da sieht man sehr schnell wie unterschiedlich Spieler in ihren Strategien sind.
Aber solche Szenarien erheben eben NICHT den Anspruch ausbalanciert zu sein (ist auch garnicht nötig) und man kann sie auch mit Systemen spielen bei denen das Balancing Müll ist.
Mit einem System bei dem das Balancing Müll ist kann man aber im Gegenzug KEIN ausgeglichenes Spiel austragen.
Ergo: Mit gutem Balancing und klaren Regeln ist jedem geholfen. GW bekommt weder das eine noch das andere hin. Den schwarzen Peter schiebt man lieber den Spielern zu und das traurige ist dass einige auch tatsächlich noch darauf reinfallen.
- - - Aktualisiert - - -
Wobei ich den ACW als die Wurzel allem Übels sehe, der uns heutzutage noch terrorisiert. Hätte der Süden gewonnen und sich abgespalten vom Norden wäre nie so eine Riesennation wie die USA in die Hand der Banker sprich der Finanzmafia gefallen. Das war alles erst möglich als der Norden gewonnen hatte und der Lincoln ermordet wurden ist, der sich das alles völlig anderswvorgestellt hatte.
Dir ist schon klar dass die USA bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs eine Lokalmacht waren. Bei Ausbruch des zweiten Weltkiegs hatten die Amerikaner EINE Panzerdivision - selbst die Japaner hatten viermal so viel. Zudem stand die US-Wirtschaft kurz vor dem Kollaps (die konnten sich einen Kriegseintritt '39 garnicht leisten, was während des WW2 an Spenden-/Werbeaktionen veranstaltet haben ist unglaublich) und die Amis hatte totale Panik, dass die Japaner bei ihnen landen und kurz mal die Westküste überrollen. Hätten die USA die Schlacht von Midway verloren wäre der Krieg für die gelaufen gewesen und sie hätten mit den Japanern einen "Friedensvertrag" schließen
müssen, sonst wäre der gesamte Staatenbund wirtschaftlich kollabiert.
Und nach dem WW2 waren die USA praktisch gezwungen eine Weltmachtsstellung einzunehmen um den Sowjets gegenzuhalten. Aktuell bröselt diese Weltmachtrolle aber - die USA haben mehr eigenes Öl denn je, die brauchen den nahen Osten nicht mehr und außerdem haben viele Amerikaner auch einfach keinen Bock mehr darauf dass ihre Nation ständig Weltpolizei spielen muss.