Aber Wenn man sagt für Bt gab es schon ewig nix mehr auf deutsch, liegt man richtig, wenn man dann als Fanboy sagt und die halten ihre Termine doch eh nie liegt man evtl. auch richtig, ob man sich dann mit ein klein wenig Hilfe nen Zacken aus der Krone bricht? Keiner fordert mehr als man geben möchte.
Es ist keineswegs so, dass ich deinen Standpunkt nicht verstehen würde.
😉
Generell möchte ich erstmal festhalten, dass Fanarbeit grundsätzlich ein schwieriges Thema ist, das ja auch nicht auf den Tabletop-Sektor beschränkt ist. Musik, Filme, Sport - überall wo es Fans gibt, gibt es auch ehrenamtliches Engagement von Fans. Im Prinzip handelt es sich um eine Grauzone mit einem fließenden Übergang zwischen symbiotischer Koexistenz zwischen Fan und Hersteller bis hin zur Ausbeutung. Wo genau man da die Grenze zieht ist eine Frage des Standpunktes und des "Gefühls", genau sagen kann das keiner. Beispielsweise unsere Mods hier im Forum leisten im Prinzip ehrenamtliche Arbeit sowohl für Terra (den Betreiber des Forums) als auch GW. Ist das jetzt Ausbeutung? Nein, schließlich hätte es keine nennenswerten Auswirkungen auf das Hobby, würde dieses Forum nicht existieren. Außerdem gibt es keinen Markt, auf dem die Leistung der Mods an anderer Stelle gehandelt würde, sie bieten also keine Arbeit umsonst an, für die andere Geld verlangen würden.
Wenn Ulisses jedoch zu den BT-Fans geht und sagt "Bitte helft uns, die BT-Regeln auf Deutsch zu übersetzen, sonst wird das so schnell nix mit BT in Deutschland" setzen sie im Prinzip den Fans argumentativ das Messer auf die Brust. Entweder man hilft mit und lässt sich mit einem feuchten Händedruck abspeisen, oder man akzeptiert, dass BT in Deutschland auch weiterhin ein Schattendasein führt. Hinzu kommt, dass die Übersetzung von Texten ein echtes Gewerbe ist - im Prinzip nimmt man einem "echten Übersetzer" einen Job weg, wenn man es umsonst macht. Es wäre kein Problem für Ulisses, einen solchen zu engagieren, würde aber den Gewinn beim Verkauf schmälern, da man erstmal höhere Investitionskosten hätte. Und hier kommen wir zum entscheidenden Punkt: Ulisses ist kein gemeinnütziger Verein, die verdienen Geld mit den Spielen die sie verkaufen und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kosten für die Übersetzung dermaßen hoch wären, dass ein Verkauf der Box sich nicht mehr lohnen würde. Sie sind nur einfach zu "geizig" dafür, das Geld in die Hand zu nehmen. Für mich klingt das vergleichbar mit der Situation, Metallica würden auf ihrer nächsten Tour alle Roadies durch ehrenamtliche Fans ersetzen. Klar, viele würden sich geehrt fühlen und mitmachen, aber ein vertretbares Geschäftsgebahren wäre das in meinen Augen nicht.