Bolt Action 3. Edition

DocKeule

Regelkenner
15 Februar 2017
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Hm, ich könnte mir gut vorstellen dass Einheiten wie Gurkhas oder Commandos hier noch irgendeine "First Strike" Fähigkeit oder ähnliches bekommen werden..
Generell befürchte ich etwas dass die Spiele arg defensiv und statisch werden wenn Einheiten in Deckung Cover Saves bekommen und im Nahkampf zuerst zuschlagen dürfen.

Selbst als Briten-.Spieler fand ich Gurkhas hoffnungslos OP bzw. viel zu billig. Commandos waren einigermaßen angemessen bepreist und sind es jetzt noch mehr, wo Nahkampf deutlich seltener werden dürfte. Ich denke nicht, dass man den Einheiten so einen starken Bonus geben wird bzw. rechne eher damit, dass die Gukha-Fähigkeit eher abgeschwächt werden könnte.

Realistischer wird das Spiel dadurch schon mal. Nahkampf war in den meisten Schauplätzen nicht so häufig. Ob das Spiel statischer wird...das wäre tatsächlich die Frage. Da sehe ich eher im Wegfall des Malus für Schüsse über lange Reichweite einen möglichen Grund. Da kann es natürlich schnell Sinn ergeben, sich eher in einer gemütlichen Deckung einzurichten, auch wenn sie weit hinten ist.

Mal schauen, wie sich die Siegesbedingungen eventuell ändern. Da könnte man natürlich auch Elemente eingebaut werden, die dazu motivieren, aktiver nach vorn zu gehen (Punkte für Einheiten in der gegnerischen Hälfte oder Aufstellungszone z.B.).

Das ist tatsächlich weniger als ich erwartet habe. So von den geflüsterten Gerüchten der letzten Wochen/Monate dachte ich, dass Nahkampf stärker überarbeitet wird, das pfiffen die Spatzen von den Dächern. Ein Gerücht was ich aufgeschnappt hatte, war, dass Nahkampf wie bei Warlords of Ehrewon abgehandelt werden soll (kenne das Spiel nicht, kann das also schwer beurteilen), in dem Fall wohl starker Fokus auf die Pins, die auf der Einheit liegen, mit entsprechender Auswirkung auf das Ergebnis des Nahkampf. Hier scheinen Pins wieder egal zu sein, eine Einheit mit 7 Pins verteidigt sich im Nahkampf genauso gut wie eine ohne einen einzigen Pin. Schade, das wäre echt ein Faktor gewesen. Eine Einheit, die komplett verwirrt/niedergehalten ist (=hohe Anzahl an Pins), deren Mitglieder sich auf den Boden werfen und Deckung suchen, sollte im Nahkampf schon überrascht sein, also Nachteile haben.

Zumindest durch einen Down-Befehl verlieren sie den Bonus ja wieder.

Dadurch, dass Nahkampf halt doch noch sehr tödlich für die meisten Einheiten ist (die keine Fanatic-Regel haben - und selbst für die ist es jetzt härter), war er vorher in meinen Augen zu stark/spielentscheidend. Man muss ja wirklich nur einmal schlecht würfeln und der Gegner minimal besser.

Und gerade im Turnier-Bereich wird das einige Cheese-Listen aus der Meta nehmen.
 

Knight-Pilgrim

Hüter des Zinns
10 Juni 2011
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Eine Einheit, die komplett verwirrt/niedergehalten ist (=hohe Anzahl an Pins), deren Mitglieder sich auf den Boden werfen und Deckung suchen, sollte im Nahkampf schon überrascht sein, also Nachteile haben.

Sehe ich nicht so. Niederhalten wirkt ja durch Beschuss. Und Beschuss muss beim Sturm und Einbruch zwingend verlagert werden. In dem Moment, wo die Fäuste und Bajonette fliegen, ist der Effekt verflogen. Etwas Anderes sind solche Sachen wie Schock durch Artillerie oder Blendgranaten, die aber im WK zwo eher nicht zum Einsatz gekommen sind.

Ich weiß nicht, ob das je so gespielt wurde. Aber z.B. MPi-Schützen könnten auch verheerend sein, wenn sie aus nächster Nähe statt in den Nahkampf zu gehen schießen würden. Vor Allem, wenn sie aus der Flanke kommen und dabei frontale Deckung negieren. Damit sie dorthin kommen können, muss der Gegner auch niedergehalten werden.

Hier sehe ich ein Manko in der gegenwärtigen Edi. Dadurch, dass der BEschuss einer Infaterieeinheit eben auch nur einen Pin generiert, ungeachtet, ob es nur ein Treffer war oder deutlich mehr, ist es sehr aufwändig eine gegnerische Einheit so sehr zu pinnen, dass solche Manöver wie oben ausgeführt werden können.
 

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
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Sehe ich nicht so. Niederhalten wirkt ja durch Beschuss. Und Beschuss muss beim Sturm und Einbruch zwingend verlagert werden. In dem Moment, wo die Fäuste und Bajonette fliegen, ist der Effekt verflogen.
Da ist eben die Frage, wie hier das Timing ist. Was ist ein Spielzug an Zeiteinheit, was bedeutet es, wenn bestimmte Würfel in bestimmter Reihenfolge gezogen und eingesetzt werden?
Beispiel: drei Trupps beschießen deinen Trupp und verursachen Pins, dann stürmt ein vierter Trupp (im gleichen Spielzug) auf dich in den Nahkampf, also sozusagen 1-2 Sekunden nachdem ihre Kameraden das Feuer gegen deinen Trupp eingestellt haben. Bist du dann noch verwirrt und hast den Kopf unten, oder schüttelst du deine Verwirrung in 1-2 Sekunden ab? Was stellt das nacheinander Abhandeln der gezogenen Würfel dar? Ist realistisch betrachtet Trupp vier nicht schon sehr nah heran geschlichen, während die anderen drei geschossen haben? Auch wenn in einem TT Spiel die Würfel nacheinander gezogen werden und nacheinander abgehandelt werden müssen? [etwas OT: diese Problematik hatte ich gedanklich auch immer bei D&D, wo eine Runde im Kampf 6 Sekunden darstellen soll und zum Teil so unendlich viel parallel passiert. Vier Spielercharaktere, ein halbes dutzend Monster, beschworene Monster, magische Effekte und alle handeln in diesen 6 Sekunden.]
Der andere Punkt den du ansprichst ist definitiv auch relevant. Was ist ein Nahkampf? Immer nur das Prügeln auf kürzeste Distanz, oder eben auch der Einsatz von MPs und Pistolen auf nicht ganz so kurze Distanz (was trotzdem nominell im TT Spiel als Nahkampf gewertet wird, zum Beispiel das Schießen auf kürzeste Distanz in einem Graben - also bevor das Bajonett fliegt, bist du schon vom Angreifer, der in deinen Graben springt, mit der MP erschossen).
Ich denke beides sind Punkte, bei denen es eine Rolle spielt, wie man sich persönlich ins Spiel rein denkt, wie man selbst die Regeln auf die vermeintliche Realität abstrahiert.
 

DocKeule

Regelkenner
15 Februar 2017
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Hier sehe ich ein Manko in der gegenwärtigen Edi. Dadurch, dass der BEschuss einer Infaterieeinheit eben auch nur einen Pin generiert, ungeachtet, ob es nur ein Treffer war oder deutlich mehr, ist es sehr aufwändig eine gegnerische Einheit so sehr zu pinnen, dass solche Manöver wie oben ausgeführt werden können.

Du musst halt sowohl in der aktuellen Ausgabe als auch der neuen Edition das Feuer von mehreren Einheiten konzentrieren, um mehr Pins zu generieren. Dabei geht es gedanklich glaube ich weniger um die Anzahl der Treffer, sondern dass man aus verschiedenen Richtungen unter Beschuss steht.

Aber all zu schwer finde ich das nicht. HE gibt noch mal Chancen auf mehr Pins (und dass die Zieleinheit freiwillig Down geht).
 

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
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Warlord scheint es mehr oder weniger aufgegeben zu haben, selbst zu kommunizieren.

Das hab ich keine drei Wochen vor VÖ auch noch nicht erlebt.
Vielleicht liegt es auch daran, dass er Co-Founder von WG an einem tödlichen Tumor leidet, was vor kurzem kommuniziert wurde. Klar, irgendwer vom Personal der Firma könnte das am Laufen halten, machbar wäre das sicher, aber wer weiß was da jetzt intern umstrukturiert wird, wer dessen Arbeit mit übernimmt. Trotz der relativen Größe der Firma (im Vergleich zu anderen Firmen in dieser Nischen-Hobby-Branche) könnte da gerade einiges in Unruhe sein. Aber ehrlich gesagt hatte ich auch einen weiteren Newsletter erwartet, ich bin durchaus auch etwas verwundert.
 

DocKeule

Regelkenner
15 Februar 2017
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Paul Sawyer ist schon seit Mitte April außer Gefecht.

Durch diese NDA-Geschichte mit den Amis ist die ganze Kommunikation natürlich auch ein Chaos. Wahrscheinlich überblicken die selbst nicht mehr, welche Infos mittlerweile öffentlich sind. (Und vermutlich wird von Trittbrettfahrern auch genug Unsinn verbreitet.) Teilweise waren die PDFs zu finden, mit denen Spieletester arbeiten sollten und auf Youtube gibt es erste Battle-Reports mit den neuen Regeln (ob und in welchem Umfang von WL gewollt... 🤷‍♂️ )
 

DocKeule

Regelkenner
15 Februar 2017
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Mag sein, an mir ist das alles vorbei gegangen. Dass da überhaupt so viel im Umlauf ist, bekommt man ja nur mit, wenn man in den sozialen Medien unterwegs ist. Mein Informationsstand ist wirklich nur das, was mit den Newslettern kam.

Ja, wenn man da nicht in den Bubbles rumhängt, geht das sicher an einem vorbei.

Eigentlich waren die Gruppen bisher auch recht angenehm und ich hab aus den Regeldiskussionen etc. oft etwas mitgenommen. (Es ist erstaunlich, was man alles überliest bzw. vergisst, wenn man es nicht regelmäßig anwendet). Aber im Moment geht es - wenn nicht gerade der Untergang des Systems vorhergesagt wird - eigentlich nur darum, Punktekosten und Sonderregeln für bestimmte Einheiten herauszufinden 😴



Gestern hat Warlord übrigens doch noch mal einen Newsletter rausgehauen: Competitive Play

Wobei man das "New" schon in Anführungszeichen setzen muss, denn eigentlich war es nur eine Zusammenfassung eines Warlord-Podcasts von letzter Woche. Und für Nicht-Turnierspieler ist es vermutlich auch eher uninteressant.

  • Warlord wird den Turniersupport fortsetzen. Ab dem 01.01.2025 werden allerdings nur noch Turniere der 3. Edition unterstützt.
  • Es werden ein paar Idee für die Listenvorgaben vorgestellt, wobei man betont, dass alles nach eigenen Vorstellungen angepasst werden kann.


Da ich (mangels anderer Möglichkeiten - wie auch schon bei AoS) einen Großteil meiner Spiele bei Turnieren habe, ist das für mich zwar schon relevant. Ich mache mir da aber wenig Gedanken. Schon heute schränken die Orgas den Listenbau ein, um totale Cheese-Listen zu vermeiden. Das wird in Zukunft genau so nötig sein, aber auch genau so gut funktionieren. (In den besagten Gruppen wird gerade jeden zweiten Tag durchgerechnet, wie viele Flammenwerfer oder Haubitzen und Mörser man jetzt in eine Liste quetschen kann.)



Übrigens hat Warlord ein Paul Sawyer-Charity-Modell angekündigt:
459311720_10225034898075290_4496036960667366954_n.jpg



Mal was ganz anderes:

Nutzt von euch eigentlich jemand den Tabletop Simulator? Da gäbe es ja auch mal eine Chance für ein entspanntes Spiel nach Feierabend, ohne noch mal aus dem Haus zu müssen. Und es gibt für alle (größeren) Fraktionen ziemlich gute Mods mit vielen (teilweise sogar animierten) Modellen.
 
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DocKeule

Regelkenner
15 Februar 2017
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Gerüchteweise haben Briten und Japaner im Grundbuch keine Engineers.

Das wäre natürlich schon eine heftige Einschränkung, wenn man eine von sechs Platoon-Varianten (bis auf weiteres - also vermutlich dem Erscheinen des Armeebuchs) nicht nutzen kann. Außerdem schließt das (so weit ich es überblicke) auch komplett die Nutzung von Infanterie-Flammenwerfern aus.

Ist schon klar, dass Warlord irgendwas für die Armeebücher zurückhalten muss, aber das relativiert die Aussage, dass alle aktuellen Listen mit einigen zusätzlichen Offizieren auch in V3 zu spielen wären, schon etwas.

Auch hier: Für Bier & Brezel-Spiele und historische Ansätze vermutlich nicht so gravierend (zumal ja zumindest die großen Fraktionen scheinbar doch schon alle im Laufe des nächsten Jahres ihre Bücher bekommen). Im Turnier-Bereich könnte das schon ein deutliches Ungleichgewicht ergeben, je nachdem, ob Flammenwerfer nach wie vor die besten Panzer-Killer im Spiel sind.
 

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
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Das passt aber durchaus. War bei den Briten nicht Im Armeebuch auch kein Pionier Trupp dabei? Kamen die da nicht erst mit den Zusatzbüchern?

Ich hatte mal recherchiert, als ich meine Nordafrika Armee aufbauen wollte und da hatte ich gelesen, dass die Briten erst recht spät im Krieg wieder Flammenwerfer eingesetzt haben. Wenn es also eine eher untypische Einheit für die Nation ist, ist es recht logisch, diese aus dem eingeschränkten Grundregelwerk heraus zu lassen, anstatt anderer Einheiten, die eher typisch für die Nation sind.
Das ist natürlich ärgerlich, wenn einem dann die Truppen zum Räumen von Minenfeldern fehlen, ansonsten aber vielleicht nicht ganz unerwartet, dass sie fehlen.
 

DocKeule

Regelkenner
15 Februar 2017
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Das passt aber durchaus. War bei den Briten nicht Im Armeebuch auch kein Pionier Trupp dabei? Kamen die da nicht erst mit den Zusatzbüchern?

Ich hatte mal recherchiert, als ich meine Nordafrika Armee aufbauen wollte und da hatte ich gelesen, dass die Briten erst recht spät im Krieg wieder Flammenwerfer eingesetzt haben. Wenn es also eine eher untypische Einheit für die Nation ist, ist es recht logisch, diese aus dem eingeschränkten Grundregelwerk heraus zu lassen, anstatt anderer Einheiten, die eher typisch für die Nation sind.
Das ist natürlich ärgerlich, wenn einem dann die Truppen zum Räumen von Minenfeldern fehlen, ansonsten aber vielleicht nicht ganz unerwartet, dass sie fehlen.

Ja, im V2 Armeebuch haben sie keine Pionier-Truppen, nur das einzelne Flammenwerfer Team. Genauso wie die Japaner.

Ja, das alte britische Armeebuch stammt aber auch noch aus der ersten Edition. In der Zweiten haben nur die Deutschen ein neues Buch bekommen.

Flammenwerfer (zumindest bei der Infanterie) haben die Briten tatsächlich erst recht spät (in größerem Stil) eingesetzt. Zu Beginn des Krieges war das noch verpönt. Die Briten hatten sich nach dem ersten Weltkrieg wohl auch am stärksten für eine Ächtung eingesetzt. Wobei die Royal Engineers wohl welche hatte und auch im Umgang trainiert waren. Es gab ab 1940 den Heavy Flame Thrower, der einen 100 L-Tank auf einer Art Sackkarre hatte und ab Mitte 1941 den Marsden Flame Thrower als Abwandlung mit einem 18-L Tank zum umschnallen. Beide wurden aber weitgehend nur von der Home Guard geführt.

In größerem Stil haben die erst ab Operation Overlord den Portable 2 eingesetzt (die Vorgängerversion wurde aber schon für Trainingszwecke genutzt),

Also ja, vom historischen Aspekt ist das OK. Für kompetitives Spielen ist es wieder zu eine Sache, wenn du mit kaum einer Waffe Panzer (über den Moral-Test) so gut aus dem Spiel nehmen kannst. (Ist wie mit den Multi-Launchern. Ja, bei Briten und Amis kamen die sehr spät, aber beim kompetitiven Ansatz kann man damit eine irrsinnige Board-Kontrolle ausüben, besonders bei Stadt-Platten - also sollten alle Zugang dazu haben.)

Was in V3 noch dazu kommt: Die Engineers ignorieren im Nahkampf die Cover-Regelung. Wobei man da eh auch erstmal abwarten muss, ob man britische Engineers überhaupt als Sturmtruppe ausrüsten kann. Die Deutschen haben Sturmgewehre, die sowjetischen Assault Engineers können zumindest komplett mit SMGs ausgestattet werden und bekommen beide so die Tough Fighter Regel. Bei den Briten war bisher je nach Kampagnenbuch bei keiner Engineers-Variante mehr als zwei Maschinenpistolen möglich, teilweise gar keine. Da nehme ich dann doch eher die Commandos oder (wenn es auf Turnieren auch mal cheesy werden darf) die Gurkha-Paras (und die Scary Blighters Regel besteht wohl unverändert.)
 

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
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Ja, bei Briten und Amis kamen die sehr spät, aber beim kompetitiven Ansatz kann man damit eine irrsinnige Board-Kontrolle ausüben, besonders bei Stadt-Platten - also sollten alle Zugang dazu haben.)
Warlord Games hat ja nie besonders großen Wert auf den kompetitiven Ansatz gelegt, da kann man eben nicht viel erwarten, bis zu dem Zeitpunkt, an dem alle Armeebücher veröffentlicht sind. Von den Grundregelwerk-Einheiten erwarte ich das nicht wirklich, da haben sie garantiert nach realer Häufigkeit des Vorkommens und nach Style ausgewählt, was rein kommt, nicht um es maximal zu balancen.
Ich kann die Wünsche von Turnierspielern aber durchaus nachvollziehen, mich da in deren Wünsche hinein versetzen.