Fluffige Listen haben sich auch (bis auf wenige Ausnahmen) noch nie für kompetitives Spielen geeignet... da hat sich bis heute nix dran geändert. Manche (darunter auch GW selbst) behaupten sogar, dass sich das System grundsätzlich nicht für kompetitives Spielen eignet und auch gar nicht eignen soll. Das wird von den Tournament-Only-Leuten gerne mal ausgeblendet. Von denen stammen auch immer die Aussagen, dass ein Codex "unspielbar" ist. Für solche sind Formationen und alle anderen neuen Möglichkeiten natürlich nur störend, aber eben weil sie das Spiel imao nicht wirklich verstanden haben. Mit jedem Codex kann man moderate Funlisten aber auch völlig überzogene Zerfickerlisten erstellen, selbiges gilt für die Formationen: Es bleibt bei Stein, Schere, Papier, Echse, Spock. 😉
Nochmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Zum Spielen braucht es keine Formationen... daher ist das Pay-to-Win-Argument haltlos. Bereichert es das Spiel? Auf jeden Fall. Eben weil man den Zerfickerspielern einen Strich durch die Rechnung macht, die durch Aussagen wie "So - und nicht anders - darfst du deine Armee spielen!" dafür sorgten, dass man immer dieselben Listen sieht. Formationen können dies zumindest teilweise aufbrechen, indem sie Einheiten zusätzliche Effizienzen verleihen, die ansonsten nicht so dolle wären. Ein 100%iges Balancing ist dadurch nahezu unmöglich, aber was soll's, balanciert ist das System sowieso nicht. 40k ist nach eigener Aussage von GW ein Modellbauhobby, bei dem man coole Minis bemalt und ggf. umbaut, mit denen man auch spielen kann. Formationen sollen imao die Spieler dazu bewegen sich auch ein paar andere als den Standardboxen bzw. mehrere Boxen als üblich zuzulegen.
Zum einen ist es natürlich ein Verkaufstrick seitens GW, zum anderen gibt es einem die Möglichkeit, seine Armee noch weiter zu individualisieren und von den üblichen Einheiten (Bikerlord des Nurgle, Lukky Warboss usw.) wegzukommen. Zusammen mit Supplements (von denen es in Zukunft hoffentlich noch viel mehr geben wird) haben wir (wie schon erwähnt) mehr Möglichkeiten als jemals zuvor. Trotzdem lassen sich relativ balancierte Turniere spielen (ob es nun der eigentlichen Intention des Spiels entgegenkommt oder nicht), indem man nur Sachen aus den Codizes mit Standard-AOP-Listen ohne LoW und Formationen zulässt. Damit sollten doch eigtl. alle bedient sein. Niemand ist gezwungen, Formationen einzusetzen oder gegen sie zu spielen, ob sie nun selbsterstellt, gefälscht oder offiziell sind. Spieler sind Menschen und mit denen kann man an und für sich reden und sich auf Spiele mit Formationen/LoW oder halt ohne einigen. Leute, die dann nen Flipper bekommen, weil sie sich ungerecht behandelt fühlen, sollten einfach zurück in den Kindergarten gehen und an ihrer persönlichen Reife arbeiten. Das gilt für alle Spieler. Es ist nunmal kein Wettkampfsport, es geht um nix, abgesehen von dem Spaß, den hoffentlich beide Seiten dabei bekommen. Wer nur Spaß bekommt, wenn er andere niederschmettern kann, ist in dem Spiel allerdings genauso falsch aufgehoben (bzw. hat noch genauso viel zu lernen) wie derjenige, der - nur auf seinen eigenen Vorteil achtend - schummelt oder während des Spiels unnötige Regeldiskussionen vom Zaun bricht. Einfach locker durch die Hose atmen und im Zweifel FÜR den Gegner entscheiden. Wenn das beide machen, wird es ein freundschaftliches Spiel (ja, auch mit fremden Leuten), bei dem beide Seiten ihren Spaß bekommen, weil sich jeder fair behandelt fühlt.
Fazit: Wenn ihr gegen gewisse Leute nicht spielen wollt, macht es auch nicht. Wenn ihr einem Spieler nicht vertraut, spielt nicht gegen ihn. Versucht das aber nicht auszureizen, da ihr schnell den Vorwurf über euch ergehen lassen müsst, dumme Powergamer zu sein.
So, das musste mal kurz raus, sorry, wegen dem vielen Text und falls sich hier grade jemand persönlich angegriffen fühlt.
In diesem Sinne: Peace! Royal out! 😉