Technik Das 1x1 des Airbrush

Druck ist nicht gleich Menge!

Ist aber logisch, wenn Du weniger Luftdruck einstellst, reichen die 13 Liter länger 😉

Die Fördermenge ist entscheidend.
Mein Kompressor liefert die doppelte Menge an Luft und das ist für den 0,4er Düsen-Nadelsatz von meiner Evo eigentlich schon zu wenig.

Am Ende bleibt, der Kompressor ist (um es in Konstruktionssprache zu sagen) falsch ausgelegt.
 
Der Airbrush ist eine Strahlpumpe. Die Düse gibt Farbe frei, die durch den Unterdruck des Luftstroms angesaugt wird. Je schneller dieserStrom ist, desto mehr Farbteilchen werden mitgerissen und somit versprüht. Es gibt eine feste Größe bei der Luftdurchgangsöffnung. Je nach Querschnitt braucht es mehr oder weniger l/min. um einen gewissen Druck aufzubauen. Je höher der Druck, desto schneller strömt die Luft vorne raus.
Liefert der Kompressor also zu wenig l/min. dann wird der Druck an der Düse nicht hoch genug, die Strömungsgeschwindigkeit ist zu gering, und es werden zu wenig Farbpartikel von der Nadelspitze mitgerissen. Die folge ist das die Farbe auf der Nadel und in der Düse trocknet und alles verstopft.
Beim Airbrushen ist die Farbe schon halbtrocken wenn sie auf dem Werkstück ankommt und spätestens 5 Sekunden danach absolut trocken. Daher macht es fast immer Sinn viel Luft und wenig Farbe zu geben, dann verläuft auch nichts, keine Spinnen. Nur bei extrem filigranen Feinstarbeiten wo man sehr nah an das Werkstück ran muss verringert man den Druck. Wenn aber der Druck für die Düse zu gering geworden ist, dann verstopft eben alles schnell. Dann würde eine kleinere Düse und spezielle Farbe helfen. Es gibt 0,1mm Düsen die mit extrem wenig Druck gefahren werden, die werden für Porzellanarbeiten verwendet. Im Modellbau werden aber 0,2 bis 0,5mm Düsen verwendet, je nach Glauben. Bei 0,3mm Düse sind je nach Hersteller zwischen 1,5 und 2,2 Bar angebracht, bei Textilien etwas mehr. Das Einstellen des Drucks am Kompressor bringt aber NUR was, wenn der Kompressor auch in jeder Einstellung genug Luft liefert um diese Einstellung auch an der Düse des Airbrush zu halten.
Ist die Liefermenge zu gering, dann hat man zwar den gewünschten Druck direkt hinter dem Druckminderer, aber bei der Düse herrscht exakt der Druck der bei 13l/min. und der festen Luftdurchgangsöffnung möglich ist. Und das exakt solange, bis 13l/min. für den eingestellten Druck ausreichen. Das sollte bei Deinem Airbrush geschätzt bei 0,8 bis 1,2 Bar der Fall sein, also eigentlich zu wenig. Ich kann hier aber nur vermuten und aus Erfahrung mit meinem Billigsystem reden.

Aber auch wenn Dein Set nicht gut zusammengestellt ist, funktioniert es ja. Du musst nur die Nadelspitze ständig reinigen damit nichts antrocknet und die Gun richtig bedienen. Gewöhn Dir das Wattestäbchen intuitiv an wie das Anlegen des Sicherheitsgurtes im Auto.
 
Wattestäbchen habe ich immer da, aber nur zur Endreinigung. Denke nicht das es vorne antrocknet sondern schon im System. Ich setze zum Reinigen immer ne Spritze vorne an und spüle praktisch rückwärts. In meinen Farbtopf sin dann schon einige fette verklumpte farbpartikel... Soll heißen es trocknet nicht vorne in der Verschraubung an sondern im System. Versteht man was ich meine?
 
Also, Farben trocknen nur aus wenn sie in Kontakt mit frischer Luft kommen oder chemisch reagieren können. Das Lösungsmittel, egal ob Wasser oder sonstwas muss verdampfen. Wenn im Farbbecher Farbe ist, KANN im Farbkanal vor der Düse eben das nicht passieren. Mit was verdünnst Du die Farben? Viele Farben reagieren z.B. mit Isopropanol und verklumpen chemisch... Aber mit Wasser wie Du geschrieben hast kann das eigentlich nicht passieren. Ich hatte auch noch nie Klumpen bei der Rückspülung im Farbbecher.

Mir fällt jetzt nur noch die Farbe selbst ein. Ist die Farbe klumpenfrei? Wie dünn ist die Farbe nach dem Verdünnen? Flüssig wie Milch mit derselben Deckkraft auf Glas und Folie, oder dicker?
 
Sehr sehr dünn. Lese immer soll milchig sein von der Konsistenz! Bin schon soweit sie doch deutlich dünner zu machen!
Folge, das "Sprühergebnis" ist sehr wässrig. Aber selbst dann nach einiger Zeit ist die Düse dicht. Stelle mir das so vor. Die Pigmente bleiben in der Düse und das Wasser strömt durch die übrigen Ritze bis die Düse komplett mit Pigmenten zu ist. Folge nichts geht mehr! Beim Rückspülen, passiert eben das was ich geschrieben habe. Die verstopften Farbpigmente kommen wieder verklumpt in den Farbtopf.
Die Farbe die ich nutze ist Vallejo Air!
 
Zwischendurch kurz mal mit volldampf auf ein Stück Papier sprühen hilft, ansonsten kann ich jedem nur wärmstens Airbrush Farbverdünner statt Wasser empfehlen. Die Farbpigmente werden darin etwas besser gelöst und der trocknet wesentlich besser als Wasser. Gegen eine überlagerte und schlechte Farbe wirkt das aber auch keine Wunder. Die Vallejo Air kann ich immer unverdünnt benutzen, wenn ich aber z.b. zwei Farben mische (direkt im Behälter der Spritze) gebe ich ein 3 Tropfen (je nach Farbmenge entspricht dann etwa 1:10) Verdünner hinzu, weil sich die Farbe dann schneller und besser vermischt.
 
Ja, wirkt super. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es besser ist nach dem Durchsprühen beim reinigen, den Mischbehälter zu entfernen und dann gesondert zu reinigen, weil sonst feste Farbreste, abgekratzt vom Wattestäbchen, die Düse vollsetzen.
Beim reinigen sprühe ich erstmal 2x Wasser durch, dann einmal ein Behälter voll Glasreiniger. Wenn der halb durch ist, halte ich vorne die Düse zu und blubbere ganz leicht mal durch (halt vorsichtig Luft drauf geben bis es im Mischbehälter blubbert, auf diese Weise kann man auch prima die Farbe direkt im Pott mischen) und sprühe dann fertig
 
Ich habe mal einen Airbrush Kurs besucht und da haben wir mir Frosrschutz gereinigt 😉 Kombiniert damit das man eben immer wieder mal voll aufdreht und am Ende des Tages die Airbrush mal richtig gut putzt habe ich keinerlei Probleme mit dem Ganzen... ich habe auch immer wieder mal Farbklumpen drin aber das kam so aus der Flasche. Da hilft aber das Rückspülen bzw das Wattestäbchen ganz gut
 
Ich hab mal ne Frage:
Bin bislang mit Airbrushing nicht bewandert, will aber weg von den Dosen, das wird mir zu teuer auf dauer. Die sind immer schnell leer.

Ich habe mal gehört es gibt einen Weg diese Asthma Kompressoren so zu modifizieren, dass man da ne Airbrush anschließen kann. Kennt sich da wer aus? Bzw. auf was muss ich bei dem Kompressor achten wenn ich das Teil erstmal nur zum Grundieren benutzen werde (Druck, Luftmenge)?
 
Ich hab auch eine Frage. Welches Produkt nimmt man am besten zum Grundieren mit einem Airbrush? ... Imperial Primer? ... etwas anderes? ...

Ich bin mir zwar jetzt nicht sicher, was Deine Frage ist, aber ich denke, Du fragst nach Airbrushgrundierungen.

Ich verwende die Primerserie von Vallejo: z.B. --> Grey Primer <--
 
Ich hab mal ne Frage:
Bin bislang mit Airbrushing nicht bewandert, will aber weg von den Dosen, das wird mir zu teuer auf dauer. Die sind immer schnell leer.

Ich habe mal gehört es gibt einen Weg diese Asthma Kompressoren so zu modifizieren, dass man da ne Airbrush anschließen kann. Kennt sich da wer aus? Bzw. auf was muss ich bei dem Kompressor achten wenn ich das Teil erstmal nur zum Grundieren benutzen werde (Druck, Luftmenge)?


Ist abhängig von der Düsengröße. Bei 0,3-0,4mm sollte der Kompressor min. 17l/min. fördern können und min 1,8 Bar schaffen, darunter kannste knicken. Ist die Düse größer brauchst Du mehr Förderleistung oder nen Tank zum Puffern.
 
Moin,

da wir gerade unser Haus sanieren und einige Wände/Istallationen mit Fermacell gebaut haben, hat sich ein Kompressor unserer Werkzeugsammlung angeschlossen (zwecks Antackern von Fermacell und Schilfmatten auf Holzbalken). Das ist natürlich die perfekte Vorlage dieses schöne Gerät nachm Einzug nicht verkommen zu lassen und auch endlich mal ins Airbrushen einzusteigen. Nach kurzer Lektüre hier im Thread habe ich mich entschlossen mir die H&S Evolution Silverline 2in1 zu kaufen. Kostenpunkt habe ich bei 156€ gesehen.

Der Kompressor ist jener hier:
http://www.prebena.de/article/produkte/13-kompressoren/10-vigon-240

Normal läuft er mit einem (hygroskopischen) Öler vor dem Tacker. Den werde ich natürlich weglassen und einen eigenen neuen sauberen Druckluftschlauch kaufen. Was ich gerne noch wüßte: 1. Habt ihr spezielle Wasserabscheider im Einsatz? Wenn ja, wo? 2. Welche Unterschiede gibt es zwischen Airbrushanschlüssen und "Standard" Luftdruckwerkzeug? Ich gehe davon aus, dass es natürlich passende Adapter gibt, es wäre halt gut, gleich die richtigen zu kaufen.

Danke und Gruß - Corran