40k Das Schwinden Band I bis III vollendet

Jeder, der da draußen war, ... sollte es wohl heißen.

Anmerkung eines Korrekturlesers. Zwar hat SHOKer diesen Abschnitt korrigiert, aber ich kann auch sagen, dass Nakago sehr oft "wo" verwendet, wo (steht hier richtig😛) es eigentlich nicht hingehört. Ich hab grad vergessen, ob es irgend ein Besonderer Deutsche Dialekt ist.
Jedenfalls will ich sagen, dass man den Satz so stehen lassen kann, da es sich um wörtliche Rede handelt und die Person wohl als nicht überragend intelligent einzuschätzen ist.

Das alles natürlich nur um euch einen Einblick zu geben, was in den unkorrigierten Texten Nakagos so zu finden ist.🙂
 
Vielen Dank für das viele Feedback.

Jeder, der da draußen war, ... sollte es wohl heißen.

Hm, man kann da auch ein "wo" drin haben, dein Vorschlag ist sicherlich eleganter. Aber Sarash hat es ja schon gut erklärt.

Die Kritik, die beim letzten Wettbewerb aufkam, das ein "kleiner" Junge Unmengen an militärischen Daten parat hat, kam mir beim lesen gleich wieder in den Sinn.

Vielleicht weis er etwas zu viel, vielleicht gelten für den Sohn eines hohen Offiziers auch andere Maßstäbe. Immerhin wächst er in einem Krieg auf und alles in seiner Umgebung ist davon durchdrungen. Ich find es soweit OK.

Positiv ist mir der erste Teil diese Abschnitts aufgefallen! Mein erster Gedanke "Cool, nun wird endlich die berühmt, berüchtigte Schlacht des Herad Tabelmanns beleuchtet." Als dann aber der legendäre Schwerschmied Bes en Stiel auftauchte und Massivgranaten geworfen wurden traten erst Zweifel auf. Ich musste mehrmals schmunzeln.

Nicht schon bei " Superduperübermegawaaghboss Wegschubser", oder dass er nur über fünf Mann verfügt und zwei Ehrenhalber zu Männern ernannt hat? :lol:

Die freche Ivy? die einen Volltreffer aus einer Maschienenkanone "bekommt" könnte evtl auch nochmal geändert werdern. Erstens erklährst du uns da grade zum zweiten mal, wie frech sie ist, ohne, dass das auf die Geschichte irgend einen Einfluss hat (außer du willst, dass wir kein Mitleid empfinden, weil sies verdient hat) und zweitens klingt für mich das "bekommen" eines Treffers irgendwie schräg.

Eigentlich kommt nur einmal vor, dass Ivy frech ist und das nachdem sie ihm die Zunge heraus gestreckt hat. 😛 Vorher bezeichnet er sie als dumme Kuh. Weil sie halt ein Mädchen ist, bäääh, und zweitens dazu noch eine Klatschbase ist, was durch seine Aussage impliziert wird, dass er vermutet, dass Ivy überall herumerzählen wird, dass seine Mutter ihn auf offener Straße geküsst hat, was Herad als Peinlichkeit empfindet. Puh, dass nenne ich mal einen Schachtelsatz. :lol😀as mit dem Treffer werde ich wohl nach abändern.

Davon abgesehen: Sehr dichte Atmosphäre und gut ausgearbeitete Charaktere. Dazu eine lebendige darstellung einer Imperialen Stadt. Leider erleidet auch diese das schicksal aller imperialen Städte.... Schade, dass das kleine Mädchen gestorben ist. Ich fand sie irgendwie süß.
So...und jetzt schon wieder 3 tage warten....mal schauen wer dann am Pipimeter auftaucht.

Ja, die arme Janina hat mir auch sehr Leid getan. :huh: Leider musste die arme Kleine sterben. Snüff. Imperiale Städte haben in 40K eben die primäre Funktion, um in Schutt und Asche gelegt zu werden. So wie die meisten Schauplätze. Jetzt taucht erst mal Jetztzeit und ein weiterer Rückblick auf. Die Ereignisse um Höhe 495 werden auch noch kommen.

Es geht auf um 3 zu als ich dieses Schlusswort notiere, dass was Ich geschrieben habe ist mit Zwischengedanken gepflastert, definitiv kein gut formulierter Text, aber noch weiter aufschieben will ich es nicht, da du schon an Band 3 konzipiert und das Feedback hilfreich wäre.

Ich muss zugeben, dass ich den Text jetzt zum vierten mal gelesen habe und immer noch nicht sicher bin, was du eigentlich genau sagen wolltest. Arbeiten wir einfach mal ein paar Punkte ab, die ich kapiert habe:

Shiloh und ihr Waffenfetischismus: Ich sehe das eher als eine Hommage an Inquisitor Obiwan Sherlock Cloussou der ersten Edition, der deutlich mehr an Waffensystemen mit sich herum geschleppt hat. Als Faustregel galt damals, dass ein Inquisitor, der sein Eigengewicht nicht an Waffen mit sich herumschleppt, sträflich unterbewaffnet ist. Und Munchkins haben meist nur eine Waffe für den Nah und den Fernkampf, die jeweils Beste von allen, die in jeder Situation das Non Plus Ultra ist. <_<


Einfluss von Animes und Final Fantasy: Yup, sicherlich vorhanden. Auch wenn ich nur FF VII wirklich durch gespielt habe. :aeris:

Alter der Mädels: Yup, die meisten sind sehr Jung. Shiloh war in der ersten Version noch mitte Dreißig, jetzt ist sie mitte Zwanzig. Havilah und Gavri sind sehr jung, war aus Storytechnsichen Gründen notwendig. Syntyche war anfangs auch älter, aber da sie so knuddelig wurde, habe ich sie deutlich jünger gemacht. In der ersten Version war sie noch gar nicht wirklich ausgearbeitet, genauso wie Zebulon, waren erst halt gesichtslose Randfiguren. Ihre Ausarbeitung hat zwar die Story etwas ausgebremst, aber dem Team mehr Tiefe verliehen. Aber es gibt auch ältere Frauen, wie Schwester Gerechter Zorn, die schon über Vierzig ist.

Jumper: Den Film habe ich gesehen, aber Teleportation ist eine offizielle PSI Kraft innerhalb des 40K Universums. Und ich habe mich da eher von Nigthcrawler von den X-Men inspirieren lassen als von diesem zweitklassigen Film.:shaun:

Ausgleicher: Hm ja, die Waffe ist sicherlich nichts für Spielerhände, um mal im RPG Sprech zu bleiben. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.

Du hast sicherlich ein paar Punkte zu recht angesprochen, aber manches wird sich noch später relativieren. Vielen Dank für dein ausführliches Feedback.

Der erste Teil ist wie das gute alte Deutsche Reich zur Zeit des Ersten Weltkriegs, der zweite Teil dagegen ist wie Dresden oder eine ähnliche Geschichte im Zweiten Weltkrieg. Gut geschrieben und 40K isch genug, wie ich finde.

Ich habe mich eher an den dreißiger Jahren orientiert. Die Geschichte könnte auch während dem Spanischen Bürgerkrieg spielen. Boonhaven ist nun mal ein rückständiger Agrarplanet und die Technisierung muss halt auch nicht höher sein.

Kommt jetzt also das Wichtigste aus Herads Vergangenheit?

Es gibt drei Rückblicke, den vom Montag, den von heute und dann noch einen der die Ereignisse um die Höhe 495 beleuchten. Alle drei Ereignisse sind sehr prägend für ihn gewesen und haben in der Summe ihn zu dem gemacht, was er heute ist und was er noch tun wird.

Das letzte Kapital haben SHOKer und Sarash in Teamarbeit korrigiert, dass heutige nun von Sarash alleine. Vielen Dank an dieser Stelle mal wieder für meine beiden fleißigen Lektoren. Aber nun weiter im Text, wenn auch diesmal wieder etwas kürzer.




Imperium
Segmentum Pacificus
Sektor Jyoti
System Ghersom
Planet Ghersom IV
Nördliche Hemisphäre
Kontinent Ephrat
Kathedralstadt
Festung des Adeptus Arbites
Krankensektion
Zeit: 1 600 996.M41
Person: Herad Tabelmann

Als er wieder aufwachte, starrte er auf eine weiße Zimmerdecke. Eine abgedunkelte Lampe sorgte für gedämpftes Licht. Die Einrichtung lies eindeutig auf ein Krankenzimmer schließen. Sein Schädel war mit einem dicken Verband bedeckt und er war nur mit einem Krankenhausleibchen bekleidet. Neben ihm auf einem harten Stuhl saß in sich zusammengesunken Shiloh, die wieder ihre gewohnte Gardistenuniform der Inquisition trug. Sie hatte einen aktivierten Datablock in der Hand, ihr Mund stand leicht offen und ein Speicheltropfen rann ihr das Kinn herunter. Er versuchte aufzustehen, aber kaum hatte er den Kopf gehoben, als alles anfing, sich um ihn zu drehen. "Verdammt!" knirschte er, als in seinem Kopf ein von Medikamenten gedämpfter Schmerz explodierte und Shiloh wurde mit einem zucken wach.

"Dem Gottimperator sei Dank, du bist zurück!" Shiloh beugte sich über ihn und küsste ihn zärtlich. Er erwiderte den Kuss. "Wie lange war ich weg?"
"Drei Tage!"
"Verdammt! Bringe mich auf den neusten Stand."
"Du hast eine schwere Gehirnerschütterung, hätte nach Aussagen der Ärzte viel schlimmer kommen können. Du hast echt Glück gehabt, dass du dir nicht den Schädel hast einschlagen lassen. Also die Angreifer waren alle einheimische Kriminelle, ihnen konnten einige Morde zugeordnet werden, für die sie eigentlich keine persönlichen Motive hatten. Also Auftragsmörder. Wer sie angeheuert hat, konnte ich nicht herausfinden. Die Waffen stammen aus einem Einbruch in einem Waffendepot der PVS vor mehreren Jahren, wahrscheinlich Hehlerware. Über mögliche Hintermänner konnte ich nichts herausfinden. Die Attentäter haben sehr verdeckt gelebt. Bin etwas in die sehr kleine kriminelle Szene dises Planeten eingedrungen und hab auf ein paar Finger geklopft. Die vier scheinen für verschiedene Auftraggeber gearbeitet zu haben. Ich habe versucht durch die früher begangenen Morde einen gemeinsamen Nenner zu finden, um einen möglichen Auftraggeber heraus zu filtern, aber Fehlanzeige. Frühere Opfer gehen durch alle Schichten und Kontinente, nichts Gemeinsames. Nur wenige Stunden nach dem Anschlag ging im Vergnügungsviertel von Raumhafen IV Süd eine Kneipe in Flammen auf, der Besitzer kam scheinbar in dem Feuer um, allerdings hat die gründliche Autopsie ergeben, dass er schon vorher tot gewesen war. In der Unterwelt galt der Kerl als Schieber und es liegt nahe, dass er der Auftragsvermittler der toten Attentäter war. Wer immer hinter dem Anschlag steckt, hat sehr schnell und gründlich seine Spuren verwischt. Ich weiß, verdammt mager, aber da wir keinen lebend fangen konnten und sie wussten, was sie taten, ist halt nicht mehr drin. Tut mir Leid."

"Hätte mich gewundert, wenn da mehr zu holen gewesen wäre. Irgend eine Theorie, warum sie uns gerade auf der Insel aufgelauert haben?"
"Keine Ahnung, wir müssen irgendetwas getan haben, was irgendjemand verdammt gestört hat. Und der hat prompt reagiert. Wahrscheinlich wurde ein Funkspruch zur Flugkontrolle abgefangen und die Gegenseite hat sehr schnell alles arrangiert."

"Verdammte Bürokratie. Klar, die Funksprüche zur Flugsicherung sind nicht verschlüsselt. Was hast du in Bezug auf die verschwundenen Mädchen unternommen?"
"Einiges. Unter anderem habe ich mal diese Schwester Magdalena näher unter die Lupe genommen, welche Aislinn erwähnt hat. Ihre Mutter ist früh gestorben, zwei ältere Brüder, von dem überforderten Vater in ein Heim abgeschoben worden. Schwester Magdalena ist mit zwölf Jahren dem Orden beigetreten, mit Achtzehn ist sie geweiht worden. Seitdem hatte Schwester Magdalena immer die gleiche Funktion inne, die Betreuung der Gruppe 1-43, die alle Vierzehn Zyklen von einem neuen Block Mädchen aufgefüllt wird. Sie gilt als sehr streng, aber auch als äußerst korrekt und zuverlässig. Sie ist jetzt sechzig Jahre alt, betreut die Mädchen seit zweiundvierzig Jahren."
"Seit zweiundvierzig Jahren hat sie den gleichen Posten, obwohl sie als korrekt und zuverlässig gilt? Da stimmt doch was nicht."
"Nach ihren Akten hat sie mehrmals eine Beförderung zurückgewiesen, was als Bescheidenheit und Demut ausgelegt wurde."
"Demut! Pah! Die knöpf ich mir vor. Schaff einen verdammten Quacksalber her, der mich auf die Beine bringt."
"Schone dich erst mal. Du brauchst Ruhe." Er wollte ihr widersprechen, aber da umfing ihm die Dunkelheit.

Imperium
Segmentum Pacificus
Sektor Cabulis
System Cabulis
Planet Boonhaven
Nördliche Hemisphäre
Schola Progenium
Zeit: 1 837 806.M41
Person: Herad Tabelmann

"Du behauptest was?" Die Mutter Oberin starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, den zahnlosen Mund zu einem Kreis der heiligen Empörung erstarrt. Wäre die Situation nicht so abscheulich, hätte Herad diese Mimik vielleicht als belustigend empfinden können. Aber das war sie nicht.

"Vater Isaiah hat von mir verlangt, dass ich, dass ich…!" Er konnte es nicht noch einmal wiederholen. Es hatte ihn schon die ganze Kraft gekostet, zu erzählen, was ihm widerfahren war. Noch einmal konnte er das Unaussprechliche nicht über seine Lippen bringen.

"Herad Tabelmann! Du kleines verlogenes Stück Abschaum weißt wohl nicht wo dein Platz ist! Du verlogener Sohn einer Hure, ich werde dich lehren, Lügen über einen so würdigen Vertreter des Gottimperators zu verbreiten! Du ziehst nicht nur den Namen von Vater Isaiah in den Dreck, sondern auch der gesamten Schola Progenium von Boonhaven und des Gottimperators auf Terra selbst!"
"Aber es ist wahr! Und meine Mutter war keine Hure!"

"Doch das war sie, du mieser verlogener Bastard! Dein Vater mag dich vielleicht als sein Sohn anerkannt haben, dieser dumme Narr! Aber er war mit seiner Metze, deiner Mutter, nicht wirklich verheiratet! Deswegen bist du nichts weiter als geduldeter Dreck in diesen Hallen!" Herad spürte wie etwas in ihm zerbrach. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt und ein zittern durchlief seinen Körper, während die Mutter Oberin und Schulleiterin über seine Mutter herzog. Sie log, sie konnte nur lügen!

"Ich werde dir die Lügen aus den verlogenen und verdorbenen Balg peitschen, du Hurensohn!" Die Mutter Oberin zog ihre weit gefürchtete Peitsche aus dem Gürtel. Während die normalen Nonnen und Drilläbte maximal mit Stöcken auf ihre Schützlinge einprügelten, hatte die Mutter Oberin eine richtige Peitsche, die tief ins Fleisch schneiden konnte. Die alte Frau lief, ebenfalls vor Zorn bebend, um ihren massiven rustikalen Schreibtisch herum und hob die Hand zum Schlag.

Mit seinen zwölf Jahren überragte er sie schon und war ein geschulter Kämpfer, da waffenloser Kampf ein Unterrichtsfach in der Schola Progenium war, wo die Waisen verdienter Offiziere und anderer Angehöriger der heiligen Organisationen des Imperiums eine umfassende und weitreichende Ausbildung bekamen. Hierhin war er vor vier Jahren verschickt worden, nachdem seine Mutter und kleine Schwester beim Bombenangriff gestorben waren. Sein Vater war schon wenige Wochen danach bei der heldenhaften Verteidigung eines Höhenzuges mit seinem Regiment gefallen, als er den Befehl "Halten bis zum letzten Mann" buchstabengetreu wie es sich für einen gottesfürchtigen Oberst gehört, ausgeführt hatte. Der Oberkommandierende, Oberfeldmarschall von Roderick hatte sogar einen öffentlichen Auftritt vom Heldensohn für die Wochenschau inszeniert, der auf der gestellten Beerdigung seines Vaters mit einem leeren Sarg auf einem Heldenfriedhof feierlich das Macharius Kreuz überreicht bekommen hatte. Ein Mann hatte ihm vorher in allen Einzelheiten erklärt, wann er tapfer zu schauen hatte, wann gerührt und in welchem Moment er zu salutieren hatte. Mehrmals hatte er mit ihm die Szene geübt, dass sie auch am Ende wirklich gut herüberkam. Kaum hatte er den Orden empfangen, die Hand des Oberfeldmarschalls geschüttelt und tapfer in die Kamera geschaut, hatte man ihn auch schon wieder weg geschafft. Wenigstens den Orden hatte er behalten dürfen.

Die Schola Progenium befand sich auf einer Insel weit vom Krieg entfernt. Hier gab es nur die spartanischen Unterkünfte, die Schulgebäude und Trainingseinrichtungen. Es war eine Kaderschmiede, die zukünftige militärische und administrative Elite des Imperiums auf diesem Planeten. Der Unterricht und das Training dauerten den ganzen Tag, jeden Sonntag hatte man zwei Stunden für sich selbst, dass galt als ausreichend Zeit für Privates. Herad hatte dieses Leben akzeptiert und durchaus auch willkommen geheißen. Er lebte nun für den Gottimperator, nachdem seine Eltern und seine kleine Schwester schon ihr Leben gegeben hatten.

In diesem Moment sah Herad rot. Er packte den Arm mit der Peitsche am Handgelenk und hielt nicht nur den Schlag auf, sondern riss die Nonne zu sich her und verdrehte ihr den Arm so stark, dass sie die Peitsche fallen lies. Für einen kurzen Moment wollte er ihren Kopf gegen die Wand rammen, aber er konnte sich gerade noch beherrschen. Er war zwar erst zwölf Jahre alt, aber war stark, hervorragend trainiert und hochgewachsen für sein Alter, während die Mutter Oberin eine kleine alte ausgemergelte Frau war.

"Meine Mutter war keine Hure! Und ich lüge nicht!" Er betontes jedes einzelnes Wort mit einer abgehackten Pause. "Sollten Sie das jemals wieder behaupten, werde ich jeden Ihrer Knochen einzeln zerbrechen, haben Sie das verstanden?"

"Du kleiner…; Autsch!" Er verdrehte ihr den Arm so stark, dass sie schmerzerfüllt aufschrie.
"Haben wir uns verstanden?"
"Ja, ich habe verstanden", keuchte die Mutter Oberin mit Tränen des Schmerzes und der Wut in den Augen.
"Belassen wir es nun dabei!" Der wütende Junge lies die Nonne los und starrte sie schwer atmend an. Auch in seinen Augen glitzerten die Tränen. Sein Schmerz lag aber viel tiefer, es war der Schmerz von Verrat und Lüge. Das war schlimmer als das, was der Drillabt ihm angetan hatte. Herad hatte das Gefühl, als hätte das ganze Imperium auf ihn gespuckt.
"Das wird noch Konsequenzen haben."
"Ja, dass wird es." Beide ahnten noch nicht, wie blutig diese Konsequenzen sein würden. An diesem Tag war eine Saat gelegt worden, die erst viel später aufgehen würde.

Kaum hatte er seinen Schlafsaal betreten, stürzten sich ein paar Ausbilder auf ihn, zerrten ihn zu Boden und schleiften ihn zurück in das Büro der Mutter Oberin.

"Du kleiner Scheißkerl glaubst doch nicht, dass es damit getan ist?" Sie rissen ihm die Uniform vom Oberkörper, fesselten sein Hände über seinen Kopf an einen Haken und die Mutter Oberin peitschte ihn aus. Jeder Hieb wurde von ihrem wütenden Gegeifer begleitet. Die alte Vettel schlug so lange auf ihn, bis er das Bewusstsein verlor.
 
Ah, es geht weiter.

Na, viel passiert ja nicht. Der erste Teil ist ja reine Informationswiedergabe und somit nicht spannend. Dass die Informationen an sich auch nicht wirklich überraschend sind, ist schade. Aber solche Abschnitte gehören eben auch zu einer Geschichte, damit man auf dem Laufenden bleibt. Und immerhin erfahren wir, dass Herald noch lebt.

Der zweite Teil ist interessanter und überraschender, dafür aber ein wenig informationslos. Das alles ist irgendwie nicht so richtig zu verstehen. Es fehlen wichtige Hinweise. Neben einer Erläuterung, was Isaiah eigentlich gemacht hat, wird auhc nicht klar, wo das Ganze jetzt spielt. Sind die in einer Art Klassenraum? Oder im "Büro" der Oberin? Sind sie allein oder nicht? Noch verwirrender wirkt der Einschub mit den Erinnerungen an den Tod des Vaters. Ist zwar durchaus interessant zu wissen, rückt die eigentliche Handlung aber noch weiter in den Hintergrund. Ich fand den Abschnitt jetzt leider nicht so spannend, wie er hätte sein können.

Das erstmal von mir. Den nächsten Teil mach ich wieder, oder?
 
Ich habe mich eher an den dreißiger Jahren orientiert. Die Geschichte könnte auch während dem Spanischen Bürgerkrieg spielen. Boonhaven ist nun mal ein rückständiger Agrarplanet und die Technisierung muss halt auch nicht höher sein.

Spanischer Bürgerkrieg und co. ist nicht so mein Ding. Ich bin eher fest in deutscher, russischer und britisch- französischer Geschichte. Allerdings fand ich mich nicht an die Dreißiger erinnert. Wöre es an die Dreißiger angelehnt, so wäre der kleine Herad in der IJ (Imperatorjugend).

@SHOKer: Was Vater Isaijah getan hat ist doch leicht zu erraten. Brauchst nur in die Zeitung zu schauen und nach dem Wort "katholische Kirche" suchen.

Den neuen Teil fand ich ok, aber nicht weiter gut oder interessant. Ist nicht der erste Schüler der Schola Progenium, über den ich lese, allerdings doch der erste, der sich gegen einen Vorgesetzten zur Wehr setzt. Also nicht ganz standart.
Frage am Rande: Werden in der Schola nicht Kommissare ausgebildet :kommissar: ? War Herad denn jetzt Offizier oder Kommissar?

Letzten: Ich will endlich wissen, was auf Höhe 495 geschah. Wenns sich einrichten lässt, würde ich den betreffenden Teil gerne korrigieren, sobald er drankommt.🙂
 
Ich schließe mich der Annahme von Sarash mal an, um hinzuweisen das Dramas nicht mit Humor nicht gut zueinanderpassen, man kann
Sie hatte einen aktivierten Datablock in der Hand, ihr Mund stand leicht offen und ein Speicheltropfen rann ihr das Kinn herunter.
natürlich auslegen wie man möchte, aber da ich der Meinung bin das die Geschichte sehr gut, ohne Humoreinlagen auskommt, will ich diese keimenden Pflanze auch gleich wieder in den Boden drücken. 🙂
 
Ah, es geht weiter. ^_^

Ich habe mal wieder die letzten beiden Teile am Stück gelesen. Den ersten Teil kannte ich ja noch vom Wettbewerb, aber die kleinen Änderungen, die du vorgenommen hast stehen der Geschichte gut. Insgesamt ist es mir immer noch zu weltkriegsmäßig, aber nun, in einen größeren Kontext eingerahmt, fällt dies nicht mehr ganz so negativ auf. Der Anfang mit dem jungen Offizier Tabelmann gegen Waagboss Wegschubsa ist köstlich.

Der Rückblick im neuen Teil ist gut, könnte aber besser sein. SHOKer hat es bereits auf den Punkt getroffen, dieses Geschichtsfragment könnte mehr an Details vertragen. Letzten Endes freue ich mich jedoch, dass ein weiteres Stück der nebulösen Vergangenheit unseres Inquisitors zu Tage gefördert wurde. Ich finde es schön, wie du den Charakter Stück für Stück immer weiter ausbaust.
 
Uff....mal wieder so....ganz anders und, obwohl ich die Kritik nicht gerne ausspreche, einer deiner schächeren Teile. Also, da wären: Die Szene im Krankenhaus, die im gegensazt zu deinen sonst so schön ausschweifenden Szenenbeschreibungen, eigentlich nur eine langform des Satzes: "Wir konnten zum Überfall nichts herausfinden und mit der Betreuerin der Mädchen ist was faul." ist.

Zum Teil 2: Hm, der Junge ist wohl gerade sexuell Missbraucht worden. Irgendwie erwarte ich da mehr emotionalität von ihm. Ein Heulkrampf oder sowas hätte hier mal gut gepasst (mMn).
Das ein 12 Jähriger seine Lehrerin/Direktorin entwaffnet, kommt mir ein bisschen arg dahergeholt vor. Erstens werden die doch in diesen Konventen zu absoluter demut und gehorsamm erzogen und zweitens: Hey, der ist 12 Jahre alt, wenn ich mich nicht absolut täusche, dann ist er trotz Faktor alt und gekrümmt immer noch kleiner als die sadistische Oma. Gut, technisch kann er schon ein guter Kämpfer sein, evtl. Aber in dem alter (präpuberter) wird der Muskelaufbau Hormonell noch stark unterdrückt, insofern finde ich das gerede von seiner stärke noch arg übertrieben. Hättest du nicht einfach statt 12 Jahren 14 oder 15 schreiben können? Immerhin der Schluss gefällt mir gut, genau das Verhalten, dass ich mir von so einer sadistischen Vettel vorstellen mag. Wenn auch diesmal nicht ausführlich genug. Vieleicht wäre es besser gewesen, wenn du anstatt 2 Kapitel voranzutreiben, einfach nur eines davon ausführlich geschrieben hättest? Nach dem wirklich genialen letzten Teil liest sich das nähmlich für mich so: " Jetzt will ich aber ganz schnell in der Handlung weiterkommen, auf einzelheiten verzichten wir erstmal" mäßig.
Keine Sorge, ich bleibe dir als Leser erhalten. Ich will auch nicht (obwohl das jetzt eventuell so wirkt) das ganze Kapitel schlechtreden, es ist immer noch solide geschrieben, aber im Vergleich, zu dem, was man sonst so von dir gewohn ist, fehlt es da einfach an Qualität.
 
@Sarash

Ja in der Shola Progenium werden Offiziere und Kommissare ausgebildet...aber ebenso Gardisten,Spezialeinheiten und ähnliche....

Mit 12 war ich z.B. auch recht groß mit ca 1.70m und wenn die oma so ein 1,30m zwerg ist...soll es ja auch geben.
Wegen der stärke...mal mit nem gleichaltrigen juniorenboxmeister aus weißrussland ein tänzchen gehabt oder mit nem bauersjungen der auf dem hof mitgeholfen hat? die haben power und warum sollten junge "soldaten" aka rekruten oder kanonenfutter nicht ebenso kraft bekommen wenn sie täglich gedrillt werden ist bei dosen doch das selbe schema.
 
Wieder mal viel Feedback, auch wenn sich vieles durch genaueres lesen von selbst erklärt hat. Ich hab die Szene im Büro der Mutter Oberin diesmal eben so minimalistisch wie möglich gehalten und mich auf das wesentliche konzentriert. Ganz am Ende des Textes wird expliciet vom "Büro" gesprochen, also sollte letztendlich klar sein, wo das ganze spielt.

Auch wenn es nicht den Eindruck erweckt, die Geschichte bewegt sich durchaus vorwärts, nur vielleicht nicht in die Richtung, die viele erwarten.

Diesmal nur ein kleiner Teil, weil ich mit dem darauf folgenden Text noch nicht zufrieden bin und mir schlicht bis jetzt die Zeit gefehlt hat, dieses Stück ausreichend zu überarbeiten. An dieser Stelle möchte ich um Geduld bitten und zum Bedenken geben, ich mach das ganze in meiner Freizeit zum Spaß. Ich habe auch nicht immer Zeit und Lust. Auch mach ich mir deswegen jetzt keinen Stress. Ich versuche die versprochenen Interwalle mit Dienstag und Freitag einzuhalten, auch wenn es manchmal wie heute eben "nur" drei Seiten sind. Dafür sind es ab und zu auch mal acht und mehr Seiten. So, nun aber weiter mit der Geschichte.

Kapitel VIII

Imperium
Segmentum Pacificus
Sektor Jyoti
System Ghersom
Planet Ghersom IV
Nördliche Hemisphäre
Kontinent Ephrat
Kathedralstadt
Pilgerheim
Zeit: 1 605 996.M41
Person: Herad Tabelmann

Schwester Magdalena sah noch verkniffener aus, als er sie sich vorgestellt hatte. Sie hielt sich kerzengerade, als hätte man ihr einen Stock in den Arsch geschoben. Die Zimmerschwester hatte gelbe schiefe Zähne und die vorderen oberen Schneidezähne fehlten komplett, deswegen sprühte ihr Speichel beim Reden aus ihrem Mund. Ihr verkniffenes Gesicht erinnerte ihn fatal an das eines Frettchens. Kein Wunder, dass sie Nonne geworden war, die hätte bei ihrem Aussehen eh keinen Mann abbekommen. Er mochte diese Frau nicht, da sie ihn schmerzlich an Mutter Oberin in der Schola Progenium auf Boonhaven erinnerte. Die Schwester stand in dem leeren Schlafsaal 1-43 wie ein imperialer General vor dem Holotisch. Obwohl sie anderthalb Köpfe kleiner war, schien sie weder von seinem Amt noch von seiner Person beeindruckt zu sein. Respekt würde er ihr noch beibringen. Das war ihm schon bei anderen Nonnen gelungen. Und sie würde seine Mutter keine Hure nennen!

"Kann ich Ihnen weiterhelfen, Herr Inquisitor?", fragte sie ihn etwas misstrauisch, während er sich im Schlafsaal umblickte. War gerade Blockwechsel oder wo waren die ganzen Mädchen hin verschwunden? Da er neben den Betten noch Gepäckstücke sah, mussten sie noch hier sein. Der Saal machte einen spartanisch strengen und sehr ordentlichen Eindruck. An den weiß getünchten Wänden waren in schwarzen Lettern kurze und prägnante Lehrsätze der Ekklesiarchie in ein Meter hohen Lettern geschrieben. Hohe gotische Fenster ließen etwas Licht vom Innenhof hinein, wo ein einsamer Baum ein kümmerliches Dasein fristete. Die fünfundzwanzig freistehenden Doppelstockbetten, mit je einer Truhe davor und dahinter, waren militärisch exakt in den gleichen Abständen ausgerichtet. Der Raum erinnerte ihn ebenfalls fatal an seine Kindheit auf Boonhaven, nur dass die Sprüche dort um einiges markiger gewesen waren. Konnte auch daran gelegen haben, dass es sich dabei um einen Jungen und nicht um einen Mädchenschlafsaal gehandelt hatte. Leittexte wie "Wahre Tugend ist, als Jungfrau in die Ehe zu gehen!" hätten nicht wirklich gepasst.

Es gab hier eine weiterführende Türe und auf die steuerte er zu. Die Nonne beeilte sich ihm in den Weg zu treten und ihn tatsächlich mit weit ausgebreiteten Armen zu blockieren. "Nicht einmal Ihr als Inquisitor der Ordo Hereticus dürft diesen Raum jetzt betreten!"

"Das werden wir ja sehen." Er schubste sie kurzerhand in Zebulons unnachgiebige Arme und öffnete die Türe. Er starrte in den Raum hinein und spürte, wie er knallrot wurde, dann brandete ihm ein infernalisches Geschrei entgegen, gegen das von Dämonetten geradezu lieblich klang. Ebenso flogen ihm ein halbes Dutzend nasser Hygieneutensilien und Seifenstücke entgegen, einer der Waschlappen hätte ihn beinahe getroffen, aber seine geschulten Reflexe retteten ihn vor dieser Schmach.

"Perversling!", war noch eines der harmloseren Worte, die ihm an den Kopf geworfen wurden. Schnell schloss er die Türe zum Duschraum, in dem sich gerade neunundvierzig pubertierende nackte Mädchen befanden. Nun wusste er jedenfalls, wo sie sich aufhielten. Er war Shiloh eine hilfesuchenden Blick zu, aber die beschränkte sich nur darauf, ihn schadenfroh anzugrinsen. Wahrscheinlich wäre es klüger gewesen, eine Frau in diesem Terrain auf unbekannten Grund vorzuschicken, um genau solche Peinlichkeiten zu vermeiden. Zebulons Gesicht zeigte wieder mal keinerlei Reaktion, etwas anderes hätte ihn auch überrascht.

"Nun, um es kurz zu machen, Schwester Magdalena, ich verhafte Euch im Namen der Inquisition. Führt sie ab!", befahl er kurz angebunden, um diese überaus peinliche Situation zu überspielen.

Eine halbe Stunde später hatte Explikator Zebulon das Subjekt Magdalena fertig präpariert auf den Verhörstuhl fixiert. Der Verhörstuhl bestand zum größten Teil aus massivem Holz. Nur der Sitzbereich bestand aus einem metallenen Gitter, sodass Körperflüssigkeiten ungehindert hindurch tropfen konnten. Darunter war eine abnehmbare Wanne befestigt. Die Gliedmaßen waren durch mehrere Lederbänder fest an Stuhlbeinen und Armlehnen fixiert. Ein Band um Stirn und unter der Brust fixierte den Oberkörper. Unter dem Stuhl hatte Zebulon eine Plastikplane ausgelegt, um den teuren Teppich des prächtigen Wohnraumes nicht zu besudeln. Die Nonne war komplett entkleidet, an schmerzempfindlichen Punkten waren Elektroden angebracht worden. Nackt sah sie noch hässlicher aus. Ihre Brüste waren verschrumpelt und unansehnlich. Normalerweise überließ er Zebulon das Mechanische bei strengen Verhören, aber diese Delinquentin war etwas besonderes, da wollte er persönlich Hand anlegen.

"Was werfen Sie mir vor, Herr Inquisitor! Warum bin ich hier!"
"Tja, das werden wir noch herausfinden, nicht wahr, Schwester Magdalena?"
"Ich habe ein Recht zu erfahren, was Sie mir vorwerfen!"
"Sie haben keine Rechte mehr! Lexikanus! Verhörprotokoll! Subjekt Schwester Magdalena, Verhör 1, Örtliche Zeit auf Ghersom IV 2 605 996.M41. Sitzen Sie Bequem, Schwester Magdalena?"

"Ich will wissen, was Sie von mir wollen!" Er schlug hart mit der behandschuhten Faust in ihr Gesicht. Ihre Oberlippe platzte auf und etwas Blut sickerte heraus.
"Das war eine einfache Frage, sitzen Sie bequem?"
"Nein! Sie Schwein!" Er schlug ein weiteres Mal zu. Diesmal floss schon etwas mehr Blut.
"Es reicht ein ja oder nein, haben sie das verstanden?"
"Ja!"

"Gut! Sitzen Sie bequem?"
"Nein!" Er rammte ihr mit voller Wucht seinen Stiefel in den Bauch, dass sie mit dem Stuhl umkippte. Sie japste verkrampft nach Luft und die ersten Tränen rannen ihr über das Gesicht.
"Ist es so bequemer?"
"Nein!", brach es schmerzerfüllt aus ihr heraus, als sie wieder Luft bekam. Jetzt hatte die Delinquentin den Ernst der Lage begriffen und er konnte mit seiner Arbeit beginnen.
"Richte sie wieder auf." Er gab Zebulon einen Wink und der stellte den Stuhl wieder ordentlich hin.
"Kennen Sie dieses Mädchen?" Der Inquisitor präsentierte seinem Subjekt ein Lichtbild des letzten verschwundenen Mädchens aus ihrer Obhut, von dem er wusste. Das war vor knapp zwei Wochen gewesen.

"Ja, sie war in meiner Gruppe."
"Am letzten Tag ihres Aufenthaltes wurde sie von Ihnen auf die Krankenstation überführt, ist das korrekt."
"Ja, sie hatte sich übergeben und ich habe sie hingeführt."
"Schön, kennen sie dieses Mädchen?" Er präsentierte ihr nach und nach die Bilder der verschwundenen Kinder. An die meisten konnte sie sich noch erinnern.
"Sie geben also zu, dass all diesen Kindern immer am letzten Tag schlecht wurde?"
"Ja!"
"Gut dann frage ich sie, was haben Sie dann mit ihnen angestellt?"
"Ich habe Sie zur Krankenstation gebracht." Er drückte mit einer Litanei der Aktivierung auf die Taste eines Foltergerätes und ein starker Stromstoß jagte durch den Körper der Verhörten. Der Körper des Subjektes zuckte krampfartig zusammen und Speichel sprühte aus ihrem Mund, als sie sich wieder entkrampfte.
"Diese Kinder kamen nie dort an! Wohin haben Sie die Mädchen gebracht." Die Nonne schaute ihn groß an.
"Ich habe Sie zur Krankenstation gebracht!" Der Inquisitor skalierte den Stromstoß nach oben und drückte die Taste etwas länger, der Maschinengeist strafte sie nun etwas härter. Ihr Verstocktheit ärgerte ihn ein wenig.
"Noch einmal, wohin haben sie die Kinder gebracht!"

"Beim gnädigen Gottimperator, Sie verdammtes perverses blödes Arschloch können mich zu Tode foltern, aber ich kann ihnen nur die Wahrheit sagen, ich habe sie zur Krankenstation gebracht! Ich bin seit zweiundvierzig Jahren Zimmermutter! Ich liebe meine Arbeit mit den Mädchen! Es gibt immer welche, die mich nicht mögen, weil ich ihnen streng erscheine, aber bei mir laufen keine Mädchen nachts durch die Gänge und treiben Schabernack oder verlassen gar das Gebäude, um in der Stadt unter die Räder zu kommen. Ich würde nie einem meiner Kleinen etwas Böses antun! Das schwöre ich beim goldenen Thron! Ich habe diese Kinder zu der Station gebracht! Ich habe vielleicht sie nicht immer ordentlich dort ins Buch eingetragen, da ich die anderen nicht zu lange allein lassen wollte, das hat dann dort die Schwester dort für mich gemacht! Mehr kann ich nicht sagen! Wenn sie mir nicht glauben, dann töten sie mich, aber mehr kann ich nicht sagen. Verdammt noch mal!" Tränen liefen ihr über die Wangen, aber diesmal waren es Tränen der Wut.

Shiloh gab ihm ein verdecktes Zeichen, dass sie der Frau glaubte und auch auf ihn machte sie einen glaubwürdigen Eindruck. Hatte er eine Unschuldige gefoltert? Möglich, dass er sich von persönlichen Gefühlen hatte fehlleiten lassen. Er hatte in ihr eine Mutter Oberin gesehen, die schon seit vielen Jahrzehnten tot sein musste und nicht Schwester Magdalena.

"Ist es ihnen nie komisch vorgekommen, dass diese Kinder immer am letzten Tag krank wurden?"
"Mädchen werden immer mal wieder krank. Ich habe auch oft unter der Woche Kinder zu Station gebracht, wo sie dann ein oder mehrere Tage versorgt wurden und dann auch wieder gesund zurückkamen. Sobald sie auf der Station sind, gehören sie nicht mehr zu meinen Aufgabenbereich und ich hatte bis heute auch nie Grund zur Vermutung, dass etwas nicht in Ordnung wäre. Glauben Sie mir das doch bitte."
"Ich glaube ihnen. Wie lief das ab?"
"Nun, ich nahm das Mädchen und übergab sie einer der Hospitalschwestern. Genau genommen war es immer Schwester Orpha."
"Dann haben wir wohl eine neue Verdächtige."
 
An dieser Stelle möchte ich um Geduld bitten und zum Bedenken geben, ich mach das ganze in meiner Freizeit zum Spaß. Ich habe auch nicht immer Zeit und Lust. Auch mach ich mir deswegen jetzt keinen Stress. Ich versuche die versprochenen Interwalle mit Dienstag und Freitag einzuhalten, auch wenn es manchmal wie heute eben "nur" drei Seiten sind. Dafür sind es ab und zu auch mal acht und mehr Seiten

Das ist mehr als Verständlich.

Kein Stress, gut Ding will Weile haben wie es immer so schön heißt. 😉

Wieder ein sehr schöner Abschnitt, damit ergibt auch der vorherige wieder etwas mehr "Sinn".
 
Schnell schloss er die Türe zum Duschraum, in dem sich gerade neunundvierzig pubertierende nackte Mädchen befanden.
imhappyplz.gif



schönes Textstück, mit der notwendigen Brutalität und Direktheit geschrieben, um der Szene die nötige Drive zu geben, greift gut in die Vorbergende ein.

[Ja es sind nur 3 Seiten, das ist ein Output der sich für ein Hobbyprojekt sehen lassen kann, da hinter den Seiten auch Zeit steht, die durchaus mit dem Erstellungsaufwand eines Webcomic Seite mithalten kann.]
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls es noch nicht aufgefallen ist...Tableman hat sich seinen "jugendlichen charm" bewahrt...obwohl ich eher glaube das es ein psychisches symptom ist um bei seiner arbeit nicht den verstand zuverlieren...

Was ich nicht allzu toll finde ist das die leute im allgemeinen ziemlich wenig respekt vor einem inquisitor zeigen...wenn das ein ziemlich hochrangiger vertreter irgendeiner instituition ist, wäre mir das ja klar aber einfache "arbeiter"...normalerweise klappern doch alle mit den zähnen wenn die hören das einer vom ordo heretikus kommt um ermittlungen anzustellen,weil jeder irgendwo dreck am stecken hat und keiner wissen kann wie er darauf reagiert....sollen ja schon etliche für nichtigkeiten gegrillt wordensein.

Toll finde ich hingegen das er jetzt mal den inquisitor raushängen lässt und sein "wahres" gesicht zeigt...brutal,rücksichtslos und zu allem entschlossen...auch wenn er noch bei der nonne leichte skrupel verspürte weil er eine "unschuldige gefoltert hat, aber es heißt ja auch das im imperium jeder schuld auf sich geladen hat😀
 
@Endurius: Dein Problem ist das du den Hintergrund durch die allwissende Position des Lesers siehst, sprich die Menschen begreifen das nicht das ein Inquisitor vor ihnen steht, sondern, bemerken es erst gar nicht, bzw. halten ihn für einen Handlanger, bzw haben ein ganz anderes Bild von Der Inquistions (Propaganda, wenn überhaupt)

sprich: "Hey mächtiger Inquisitor wo ist dein Heiligenschein?" wäre vielleicht nicht die schlauste Begrüßung aber durchaus passend für jemanden der nicht gut beobachtet oder nicht der mentale Überflieger ist.

bzw die Anmaßung der Schwester, das selbst der herr Inquisitor nicht spannen sollte ist passend, von jemanden der seine Arbeit mit Hingabe macht und der schon ziemlich alt ist und für den der Tod eh schon in Reichweite ist.
Ich denke das passt.
 
Jo, diesmal war es wieder kürzer, dafür aber wieder eine sehr viel ausführlichere beschreibung. Gefällt mir wieder viel besser. Was uns zu der interessanten Frage führt: Was macht so ein Inquisitor eigentlich mit Unschuldigen, überlebenden Folteropfern? Einfach laufen lassen tut ja wohl der öffentlichen Moral nicht gut. Wer räumt denn da den Abfall auf?
Zum Thema langsammere/kürzere Veröffentlichungen: Langsam ist voll in Ordnung. Eins pro Woche geht ja auch. Nur finde zB. ich es deutlich angenehmer zu lesen, wenn da ein bisschen mehr steht. Bis zum nächsten mal denn! Außerdem haben Heiligenscheine von Inquisitoren immer diese schrecklichen Kratzer🙂
 
Ich hab mir aus Interesse (auf Grund der Kommentare ;D) den
pedo_bear_by_Raytardednation.jpg

-Teil angeschaut. Und da muss ich schon Gorgoff zustimmen: irgendwie wirkt diese Szene unpassend. Der Inquisitor, der in den Duschraum hineinstolpert, woraufhin ihm Schwämme etc. entgegenfliegen - das ist Comic, Slapstick, auf jeden Fall aber überzeichnet. Und irgendwie ziemlich unpassend.

Meine 2 Cent.


Rabe