40k Das Schwinden Band I bis III vollendet

Naja, dass es mir in dieser Geschichte manchmal an Ernst mangelt, habe ich ja schon zum Ausdruck gebracht. Und das sie dadurch für mich nicht an Wert verliert ebenfalls. Ich führe das daher hier nicht weiter aus…
Ansonsten wieder ein guter Teil, wenngleich die Thematik natürlich eher unschön ist. Aber ich finde es gut, dass die deine Charaktere so menschlich darstellst, also auch Fehler bzw. Traumata habe lässt.
 
Hat sich ja wieder mal einiges an Feedback angesammelt, ich arbeite mal ein paar Stichworte ab.

-Humor und 40K


Ich habe meine Position dazu eigentlich schon mehrmals deutlich gemacht und werde mich nicht ein weiteres mal wiederholen. Mag sein, dass die Duschszene etwas überzeichnet war und Herad trottliger erscheinen ließ, als er ist.


- Respekt gegenüber Inquisitoren


Es gab bis jetzt immer wieder Situation, wo Herad als Inquisitor entweder nicht ernst genommen wurde, wie bei Coco, die ihn zuerst einfach für einen Inquisitionsfetischisten gehalten hat, oder sich eben in eine moralisch höhere Position gesehen haben, wie Schwester Magdalena. Alle anderen haben ihn ja mit dem notwendigen Respekt und Ehererbietung behandelt.


Und es dürfte einen gewissen Unterschied in der Wahrnehmung geben zwischen uns, welche die Codexbücher und den Hintergrund kennen und der eigentlichen Ingame Bevölkerung, wo ein Inquisitor von der normal sterblichen Bevölkerung wohl eher als unbestechlicher Beschützer, furchtloser Verteidiger und ehrenhaftes Symbol des Imperiums wahrgenommen wird.


- Schuld und Unschuldigsein


Im Codex Hexenjäger wird ein Puritanischer Amarlither beschrieben, für den sind alle Schuldig. Herad ist ein gemäßigter Radikelar
[FONT=&quot]Rekongregator, dass ist ein gewaltiger Unterschied. Über diese einzelnen Fraktionen wird in den nächsten Kapiteln noch etwas näher eingegangen.

Vielen Dank an Sarash für die schnelle Korrektur.

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[FONT=&quot]][[/FONT]

Sie fanden Schwester Orpha in ihrer bescheidenen Klause erhängt auf. Der weiß getünchte Raum hatte vielleicht sechs Quadratmeter, mit dem Charme einer besseren Gefängniszelle. Die Nonne hing in ihrer Schwesternkluft an einer Kordel, welche an dem Haken gebunden war, wo normalerweise ein Weihrauchbehälter befestigt wurde. Neben ihr lag ein umgeworfener Stuhl und unter ihr hatte sich eine Lache aus Urin gebildet, der noch warm war. Auf ihrem Schreibpult lag ein kurzer Abschiedsbrief mit den knappen Worten in unsauberer, eiliger Schrift: Es tut mir alles so Leid, aber ich kann mit der Schuld über die toten Mädchen nicht länger leben. Das Ganze war mit "Orpha" unterschrieben.

"Jemand kappt gerade lose Enden", sprach Shiloh aus, was er dachte, als sie die Ärmel des Hemdes der Leiche hochzog und auf die sich schwach abzeichnenden Hämatome zeigte, die wie Finger aussahen. Jemand hatte Orpha bei ihrem "Selbstmord" festgehalten. Das machte alles einen sehr improvisierten und dilettantischen Eindruck. Schnelligkeit war vor Sorgfalt gegangen. Verteidigungsverletzungen konnte er an ihren Armen keine sehen, die Fingernägel waren sauber, dass Bett ordentlich gemacht, Regale, Schrein und Tischchen mit einem weiteren Stuhl soweit ordentlich und akkurat ausgerichtet. Der Weihrauchbehälter lag mittig auf dem Tischchen. Definitiv kein Kampf.


Die Mörder, Herad nahm an, dass es zwei gewesen waren, hatten das Opfer entweder gekannt oder soweit eingeschüchtert, dass sie die Klause ohne Gewalt anzuwenden hatten betreten können. Er durchsuchte kurz die Schublade des Schreibpultes und fand einen angefangen Brief an Orphas Bruder, gefüllt mit Nichtigkeiten. Aber die Handschrift stimmte nicht mit dem Abschiedsbrief überein. Die Gegenseite war sehr schlampig vorgegangen. Hielten sie ihn für dämlich, auf so etwas herein zu fallen? Oder war es ihnen egal? Oder hatten sie einfach nicht die Zeit gehabt, all das besser zu arrangieren und hofften einfach auf das Beste? Irgendjemand war durch die Verhaftung von Schwester Magdalena sehr nervös geworden und hatte umgehend gehandelt. Sehr kurze Reaktionszeit, besonders da er Schwester Magdalena in einem Sack gepackt zu seiner Zimmerflucht hat transportieren lassen. Da hatte jemand recht schnell eins und eins zusammengezählt. Bei den Gedankengang stutzte Herad. Ihm kam ein ganz anderer Verdacht. Verdammt!


Er griff zu seinem Kommunikator und baute eine Sprechverbindung zu Mattan auf. "Zielperson ist Tod. Bereite eine Obduktion nach Schema sieben vor und eine Untersuchung nach Standardprotokoll Neun."

"Verstanden! Ende und aus." Mattan unterbrach die Verbindung. Der Gelehrte war allein mit Schwester Magdalena in den luxuriösen Quartieren zurück geblieben und würde nun äußerst gewissenhaft nach einer Abhörvorrichtung suchen, denn das bedeutete das Codewort Schema sieben. Normalerweise gehörte es zu seinen Pflichten die Wohnräume und Ausrüstung nach solchen Dingen mindestens zweimal täglich abzusuchen. Aber Mattan war jemand, der sich leicht ablenken und gerne seine Pflichten schleifen ließ, wenn etwas sein Interesse geweckt hatte. Sollte Mattan etwas finden, bedeutete die neun, eine Evakuierung einzuleiten.

Mit Handzeichen gebot er seinen restlichen Leuten die vor der Klause im dunkelbraun gefliesten Gang warteten, ihre Ausrüstung nach Unregelmäßigkeiten zu überprüfen, aber keiner fand etwas, Shiloh und er ebenfalls nicht. Trotzdem wechselte er in den Dialekt von Toth, als er wieder sprach. "Ich schätze, dass sich in unserem Quartier eine Abhörvorrichtung befindet. Mattan überprüft das gerade." Syntyche und Havilah sahen ihn fragend an und ihm fiel ein, dass die beiden diesen Dialekt auch nicht verstehen konnten. Also zog er seinen Datablock hervor und schrieb das auf. Beide Frauen nickten verstehend.


Wie Shiloh es richtig angemerkt hatte, jemand kappte gerade lose Enden und wenn er in der Krankenstation noch Hinweise finden wollte, musste er sich beeilen. Mit seinem Gefolge im Schlepptau lief er eilig vom Trakt der Schwestern zu dem verdächtigen Krankenzimmer. Die Krankenstation lag im Erdgeschoss, umfasste neben einem Empfangs und Warteraum ein Behandlungszimmer und einen Schlafsaal, der mit etwa dreißig Mädchen belegt war. Die Türe zum Behandlungszimmer war verschlossen und eine wütende Nonne mit einer grünen Schürze hämmerte gegen die massive Türe.


"Ihr könnt doch einfach nicht die Türe abschließen! Das geht doch nicht! Macht sofort auf oder ich werde die Mutter Oberin über dieses verantwortungslose Verhalten in Kenntnis setzen!" schrie die Nonne. So wie es aussah, räumte hier gerade jemand auf und derjenige befand sich noch in dem Raum.

"Wer ist da drin?" Die Nonne wurde jetzt erst auf ihm aufmerksam und sah ihn und seine Gefolgsleute schwer atmend an. Sie starrte kurz auf seine Säule und wurde augenblicklich ruhiger.
"Vier Schwestern, sind einfach ohne was zu sagen am Empfangsschalter vorgelaufen und hier eingedrungen, Herr Inquisitor. Die haben hier gar nichts zu suchen!", den letzten Satz rief sie in Richtung Türe.
"Kennt ihr diese Schwestern?"
"Nur Schwester Zilpha, eine der Nachtschwestern. Aber die hat jetzt gar keinen Dienst! Herr Inquisitor."
"Es gibt zwei Nachtschwestern?"
"Wir sind immer zu zweit auf der Krankenstation, Herr Inquisitor. Meine Kollegin holt schon Hilfe, Herr Inquisitor."
"Gibt es einen zweiten Zugang zu dem Raum?"
"Ja, über die Katakomben, eine breite Treppe führt dort hinab." Verdammt, er hatte gedacht, alle Zeit der Welt zu haben, aber wahrscheinlich waren die vier ominösen Schwestern schon längst in die Gruftebene entfleucht.
"Hatten die Schwestern Waffen dabei?"
"Waffen? Nein, Herr Inquisitor."
"Geht zur Seite, wir übernehmen. Havilah, nimm deinen Eviscreator und säge das Schloss aus der Türe. Ihr anderen macht euch bereit. Und mindestens eine lebende Gefangene!"

Die Kuttenträgerin huschte zur Seite, während Havilah den Verbrennungsmotor ihrer Waffe startete. Die Reißzähne der Kette aus Adamantium begannen sich zu bewegen und es gab ein lautes kreischen, als die überdimensionierte Kettensäge sich durch das Holz der Türe und dem darunter liegenden Plaststahl fraß. Neugierig linsten die Mädchen aus dem Schlafsaal durch die offen stehende Türe zu ihnen herüber. Gerade als Herad sie verscheuchen und der Nonne befehlen wollte, die verdammte Tür zu dem Schlafsaal zu schließen, hämmerte eine Schrotgarbe durch die Türe und riss ein Faustgroßes Loch in das Material und fuhr in die gegenüberliegende Wand. So wie es aussah war wohl doch noch jemand in dem Raum und der war ganz und gar nicht unbewaffnet.


Gerade so konnte Havilah wegspringen, als zwei weitere Garben das Loch vergrößerten. Dann flog auch schon eine Handgranate durch die frisch geschaffene Öffnung, prallte an der Wand ab und kullerte ausgerechnet in den Schlafsaal voller Mädchen, die je nach Temperament, zu kreischen, zu schreien oder zu weinen angefangen hatten. Einige hatten sich geistesgegenwärtig auf den Boden geworfen, andere glotzen erstarrt vor Angst in ihre Richtung oder auf die Handgranate. Mitten im Schlafsaal kam die Eierhandgranate zur Ruhe. Havilah reagierte augenblicklich und warf sich ohne zu zögern auf den Sprengkörper, um im nächsten Moment wie von Geisterhand angehoben zu werden, als die Granate unter ihr detonierte. Der Körper der Zelotin nahm den Großteil der Splitter in sich auf und dämpfte die Druckwelle auf ein harmloses Maß herab. Jedenfalls für die Umstehenden, Havilahs Körper wurde so schwer verletzt, dass sie das unmöglich überlebt haben konnte. Sofort bildete sich eine Blutlache um ihren Körper. Keines der Mädchen wurde ernsthaft dank Havilahs Opfer verletzt. Soviel Mut und Selbstaufopferung hatte Herad der jungen Frau, selbst fast noch ein Kind, nicht zugetraut. Viel gehalten hatte er bis jetzt nicht von ihr, nur dadurch, dass sie eine Stumpfe war, hatte sie eine Rolle in seiner Anti- Gabriel Strategie gespielt. Sonst war Havilah nicht mehr als ein zusätzlicher Handlanger für die niedrigsten und gefährlichsten Arbeiten gewesen. Aber jetzt hatte sie ihr Leben für das der Kinder gegeben und das verdiente Respekt und Anerkennung. "Möge der Gottimperator der Zelotin Havilah Pilger gnädig sein, denn sie war eine treue und gehorsame Dienerin der Inquisition", betete er in Gedanken und konzentrierte sich dann auf die aktuellen Geschehnisse.


Shiloh hatte inzwischen ihren Handflammenwerfer gezogen und flammte blind damit in den Raum hinein. Falls es bis jetzt noch verwertbare Spuren gegeben hatte, spätestens nach dieser Aktion konnte er die Hoffnung darauf begraben. Mehrere große Löcher von Schrotladungen wurden als Reaktion darauf in die Türe gerissen und zwangen Shiloh in die massive Deckung der stabilen Steinwände. Zwei Dutzend weitere kleine Löcher wurden in die Türe gestanzt, offensichtlich durch eine großkalibrige vollautomatische Projektilwaffe, die im Gegensatz zu der halbautomatischen Sturmschrotflinte nicht zu hören war. Diese "Schwestern" waren verdammt gut bewaffnet. Aber auch seine Leute waren nicht gerade unterbewaffnet und Zebulon hatte endlich sein geliebtes Maschinengewehr bereit gemacht. In dem engen Gang hörten sich die Schüsse doppelt so laut an, als Zebulon mit einer langanhaltenden Garbe die Reste der Türe in ihre Bestandteile zerlegte und den Raum dahinter nicht minder in Mitleidenschaft zog. Dann war erst mal Ruhe. Shiloh zog ihre Boltpistole und ging mit aktivierten Refraktorschild als erste, sofort gefolgt von Zebulon, der massives Deckungsfeuer gab. Herad folgte als dritter mit seiner Infernopistole, so dass die kleine Halbautomatik in Syntyches Händen geradezu putzig wirkte, die als letzte nachkam.


Das Behandlungszimmer, ein kleiner streng eingerichteter Raum mit einer Behandlungsliege, umgestoßenen Instrumententisch und mehreren Schränken, stand in Flammen.
Eine weiterführende Türe stand offen. Von den Angreifern war nichts mehr zu sehen, offensichtlich hatten sie sich in den Bereich hinter der Türe zurück gezogen. Bewaffnete Gegner direkt auf ihrer Fluchtroute zu verfolgen war nie eine gute Idee, aber er konnte es sich nicht leisten, diese wichtige Verbindungsstück zum eigentlichen Kult zu verlieren. Er hatte wahrscheinlich direkte Handlanger vor sich, die wahrscheinlich einen Teil des Tzeentchkultes kennen mussten. Wenn sie entkamen, musste er im Nebel herumstochern und das würde blutig und zeitaufwendig werden. Und Zeit war inzwischen etwas, was er nicht mehr wirklich in ausreichender Form hatte. Jeden Tag den er hier mit Ermittlungen verbrachte, vergrößerte den Vorsprung dieser äußerst gefährlichen Hexe namens Gavri Pilgerstochter. Deswegen war es jetzt besser auf volles Risiko zu gehen und auch den Verlust von Teilen seines Gefolges zu riskieren.

"Zeb Deckungsfeuer! Shiloh vorwärts!" Der Inquisitor hatte nicht vor, diese falschen Nonnen entkommen zu lassen, falls sie überhaupt falsch waren. Aber zivile Orden waren normalerweise nicht mit Sturmschrotflinten und schallgedämpften Kommandoautopistolen bewaffnet. Nach dem Stand der Dinge war wohl nicht damit zu rechnen, dass er jemand gefangen nehmen würde. Wenn, dann höchstens schwer verletzt.


Der große Scherge schwenkte sein MG in den Gang und schwängerte ihn mit Blei, während Shiloh geduckt hinein huschte und sich unter dem Kugelhagel vorarbeitete. Zebulon folgte ihr auf den Fuß und Herad ließ es sich nicht nehmen, aufzuschließen. Sie betraten den kurzen Gang, der zu einer Treppe führte. Eine brennende Kutte lag auf dem Boden von der Art, wie sie die Nonnen dieses Hauses trugen. Von unten kam eine Handgranate aus dem toten Winkel in den Gang hoch geworfen, welche vor Shilohs Füßen landete und von ihr mit einem Tritt ein Stück zurück befördert wurde. "Handgranate!" schrie Shiloh und sie warfen sich alle hin. Einen Sekundenbruchteil später detonierte die Granate, aber die die Splitter flogen harmlos über sie hinweg oder prallten von ihren Schutzfeldern ab. Eine Staubwolke versperrte die Sicht und er konnte nichts erkennen, das weiter als fünf Meter entfernt war.


"Zeb, Sperrfeuer nach unten, Syntyche, brat ihnen eins über, aber mit der am niedrigsten möglichen Macht. Und ich will eine Kultistin lebend!" Der Scherge legte eine neue Munitionsbox ein und fädelte einen frischen Gurt in den Verschluss, während Syntyche nach vorne krabbelte. Hoffentlich schaffte es die Psionikerin wenigstens diesmal ihre Kräfte maßvoll einzusetzen. Der Hüne arbeitete sich ebenfalls bis zum Treppenabsatz vor und begann blind durch die Staubwolke nach unten zu feuern. Darauf kam die Psionikerin hoch und schoss einen kleinen Blitz nach unten. Sofort gab es eine starke Detonation. Die Wucht der Explosion riss ihn von den Beinen aber sein Schutzfeld bewahrte ihn davor wirklichen Schaden zu nehmen. Ebenso wurden Syntyche und Zebulon von den Beinen gefegt. Die Psionikerin knallte zuerst gegen sein Schutzfeld und dann auf den Boden.


"Verdammt!" schrie er, seine Ohren klingelten und er konnte sich kaum selber hören. Es knirschte und knackte, dann brach eindeutig Teile des Treppenschachtes vor ihm zusammen und eine gewaltige Staubwolke hüllte ihn ein und nahm ihm den Atem. Der Inquisitor hatte größere Schwierigkeiten hoch zu kommen.


"Ich bin zu alt für so einen Scheiß!" brummelte Herad und tastete vorsichtig sein Gesicht nach Verletzungen ab. Nur Schmutz, kein Blut. Wahrscheinlich sah er aus wie Shiloh, die mit einer grauen Schicht aus Staub und Schutt bedeckt war. Auch Syntyche und Zebulon waren mit Dreck bedeckt, der Hüne blutete aus einem Schnitt an der Stirn, die Psionikerin blutete aus der Nase und hatte sich die Lippen und das Kinn aufgeschlagen. Sie spuckte Blut aus und im ersten Moment befürchtete er, dass sie das gleiche Schicksal wie Janina und seine Mutter erleiden würde, aber ihre Atmung ging normal. Es roch nach Fycelin, dem Grundstoff aus dem das Imperium seine Explosivmittel herstellte. Wahrscheinlich hatten die Schwestern eine nicht unerhebliche Menge an Sprengstoff mit sich geführt und die elektrische Entladung hatte ihn gezündet. Sein Aupex zeigte keine nennenswerten Bewegungen an und als die Staubwolke sich halbwegs gelegt hatte, sah er auch warum. Der Treppenschacht war auf halber Strecke voller Trümmer, mit hoher Wahrscheinlichkeit war die Opposition darunter zerquetscht worden. Auch Syntyche konnte kein Leben mehr aus dieser Richtung spüren. Soweit zum Thema Gefangene. Da das Behandlungszimmer immer noch brannte, füllte sich die Luft hier mit Rauch. Hier gab es nichts mehr zu tun.


Sie zogen sich durch den brennenden Raum zurück und Herad sorgte dafür, dass dieses von Shilohs Handflammenwerfer verursachte Feuer gelöscht wurde. In regelmäßigen Abständen hingen Feuerlöscher. Damit gelang es ihnen den Brandherd zu löschen. Immer wieder verscheuchte Zebulon Pilgerinnen, Schwestern und einige Kleriker, die neugierig zusammen strömten.


Nachdem das Feuer erloschen war, förderte eine gründliche Durchsuchung des Raumes nur ein leergeschossenes Magazin einer Autopistole zu Tage. Der Aufschrift nach war es für Hülsenlose Munition im Kaliber 10,2, welche gerne für schallgedämpfte Waffen verwendet wurde, weil diese Munition noch im Unterschallbereich blieb und durch ihre Masse tötete. Das half ihm leider auch nicht wirklich weiter. Frustriert steckte der Inquisitor das Magazin ein und begab sich in den Krankenschlafsaal, der inzwischen evakuiert war.


Havilahs Leiche lag mit einen Bettlaken bedeckt dort wo sie aufopferungsvoll gestorben war. Er kniete sich neben ihr nieder und hob das Laken an. Ihr Gesicht war überraschenderweise nicht schmerzverzerrt oder entstellt, sondern wie durch ein Wunder ohne eine einzige Schramme. Ihr Gesichtsausdruck hatte etwas losgelöstes, schon beinahe heiliges. Wahrscheinlich lag das daran, dass sie als Märtyrerin gestorben war. Sie hatte ihr Leben gegen das von wahrscheinlich über einem Dutzend unschuldiger Mädchen getauscht, welche die Granate in den Tod gerissen hätte. Nun weilte sie beim Imperator als heilige Dienerin der Inquisition, welche heldenhaft im Dienst gefallen war. Nun lag es an ihm, für sie ein würdiges Begräbnis auszurichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Kampf kommt manchmal recht langwierig rüber, so als warteten sie zwischen den einzelnen Kampfhandlungen. Sonst wieder gut und wieder entgeht Herad ein Hinweis. Doofe Shilioh mit doofem Handflammer:lol:😛.

Die einzige Frage die ich jetzt stellen möchte ist, wie ich ohne ein Update am Wochenende überleben soll.🙂
 
@all:
Hach ja wer solche Shergen hat, braucht für den Schaden nicht zu sorgen. ^_^

Als kleine Diskusion, für alle Mitleser: Für wen fühlt sich Shilioh auch wie eine Fusion von Invader Zim und den Punisher an? :lol:


@Nakago:
Der Text hat sich gut gelesen, von daher keine Beschwerde.

So und jetzt sollten wir auch alle wissen warum Inquisitionsgardisten so erfolgreich sind und Ich muss mich hüten Ideen für Shergen auszuplappern.

Eine winzige Anmerkung hätte ich aber noch zu machen: Entweder habe Ich es überlesen/Vergessen(ich kann mich ganz dunkel daran erinnern das sie zurück gepfiffen wurde), das aus der Syntyches aus der Bibo zurrückgekehrt ist. Es ist natürlich logisch das sie da nicht über Nacht geblieben ist. Ein Wiedereintreffen der Figur hätte man machen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss Sarash zustimmen, der Kampf wirkt etwas langweilig. Man weiß von Anfang an so ziemlich, dass dabei alle Schwestern draufgehen werden und von der Inquisition wahrscheinlich keiner weiter stirbt. Auch ist das eigentlich kein richtiger Kampf, sondern eher so ein "Da ist zwar Gegenwehr, aber eigentlich sind wir eh besser und rücken jetzt mal schrittweise vor."

Davon abgesehen find ich den Teil gut. Anfangs doch eine recht gute Wendung, auch wenn man sich vermutlich hätte denken können, dass sie nicht einfach die nächste Schwester würden befragen können.

Bin mal sehr gespannt, wo der Gang wohl hinführt und was hinter dem "Tzeentch"- Kult steckt.
 
...bedeutete die neun, eine Evakuierung einzuleiten.
Komma zu viel

...ein lautes kreischen...
Kreischen

...als zwei weitere Garben das Loch vergrößerte...
VergrößerteN

...pralle an der Wand ab...
prallTe
Diese "Schwestern" waren verdammt gut bewaffnet. Aber auch sie waren nicht gerade unterbewaffnet und Zebulon...
Das sie im zweiten Satz hat mich etwas stutzig gemacht, ich dachte erst das bezieht sich auf die Schwestern. Würde das durch "seine Truppe" oder etwas ähnliches ersetzen.

Herad folgte als dritter mit seiner Infernopistole, so dass die kleine Halbautomatik in Syntyches Händen geradezu putzig wirkte, die als letzte folgte.
Wortwiederholung "folgte" Herad ging als...

Ein Medizinschrank auf Rollen hatte eine Türe verdeckt, die nun offen stand.
War er schonmal in dem Raum oder woher weis er wo der Schrank normalerweise steht? Und wieso weis die gerade diensthabende Schwester von dem Gang wenn der normalerweise versteckt ist? Bzw warum versteckt man einen Gang von dem jeder weis?

...in den Bereich hinter der Türe zurück gezogen.
bin mir selbst nicht sicher aber ich glaube zurückgezogen wird zusammen geschrieben man spricht ja auch vom Rückzug

...nicht leisten, diese wichtige Verbindungsstück...
dieseS

Er hatte wahrscheinlich direkte Handlanger vor sich, die wahrscheinlich einen Teil des Tzeentchkultes kennen mussten.
Wortwiederholung: warscheinlich

Der große Scherge schwenkte sein MG in den Gang und schwängerte es mit Blei,
Schwängert sein MG mit Blei?... Wohl eher ihn, den Gang

Sie betraten einen kurzen Gang, der zu einer Treppe führte.
Wenn vorher der Gang, dann auch hier der(den) Gang.

Eine Staubwolke versperrte die Sicht und er konnte nichts erkennen, das weiter als fünf Meter entfernt war.
Es handelt sich hier wohl um einen weißen Schimmel. Wenn ihm die Sicht versperrt, dann sieht er nicht weit. Ist Logisch

Das half ihn leider auch nicht wirklich weiter.
ihm

Nun lag es an ihn, für sie ein würdiges Begräbnis auszurichten.
1. ihm
2. Für seinen besten Freund hat er keine Zeit, aber für sie??

Soviel Mut und Selbstaufopferung hatte Herad der jungen Frau, selbst fast noch ein Kind, nicht zugetraut. Viel gehalten hatte er bis jetzt nicht von ihr, nur dadurch, dass sie eine Stumpfe war, hatte sie eine Rolle in seiner Anti- Gabriel Strategie gespielt. Sonst war Havilah nicht mehr als ein zusätzlicher Handlanger für die niedrigsten und gefährlichsten Arbeiten gewesen. Aber jetzt hatte sie ihr Leben für das der Kinder gegeben und das verdiente Respekt und Anerkennung. "Möge der Gottimperator der Zelotin Havilah Pilger gnädig sein, denn sie war eine treue und gehorsame Dienerin der Inquisition", betete er in Gedanken und konzentrierte sich dann auf die aktuellen Geschehnisse.
Dieser ganze Part wirkt mitten in der Kampfszene etwas unpassend. Wärend ihm Kugeln um die Ohren fliegen wird er nicht sentimental werden. Ich denke am Ende wäre das (leicht umgeschrieben natürlich) passender. Das würde auch die von Sarash schon kritisierte Langeweile bzw Langatmigkeit etwas verringern.

Man möchte meinen das da jemand beim Korregieren mehr auf den Inhalt als auf die Rechtschreibung geachtet hat =) Niemand ist unfehlbar 😎


Endlich mal wieder ein bisschen Aktion :uzi:
 
Ich denke das es keinen Sinn macht altklug dem Autor vor zu werfen :
"ne eh du deine Figuren hätten jetzt aber inteligenter handeln können" oder
"eh ne du der Kampf war jetzt voll langweilig, weil die Gegner im powerlevel jetzt nicht mit der Inq Gruppe mithalten konnten"

So ein Käse eine Geschicht läuft nunmal nicht ab wie ein action Rollenspiel :angry:
Das bei einem "Routine" Kampf jetzt Havi drauf gegangen ist , sollte jedem klar gemacht haben das jeder Kampf gefährlich ist und der Tod wie ein Damokles Schwert über jedem schwebt.

Und mal ehrlich Ich hätte auch meinen Granatwerfer das Argumentieren überlassen: erst eine Splitter, dann eine Rauch, dann eine Schall, wozu hat man schließlich ne Trommel. Ich glaube das wäre was für unser S..... oh da kommt der Munchkin in mir hoch 😀
 
Zuletzt bearbeitet:
...bedeutete die neun, eine Evakuierung einzuleiten.
Komma zu viel
Von wegen. Ein Infinitivsatz, der aus einem Infinitiv mit "zu" und mindestens einem weiteren Wort besteht, muss häufig durch Kommas abgetrennt werden. In dem Fall muss man das Komma setzen, weil der Infinitivsatz vom Nomen "Neun" abhängt.

Du hättest aber anmerken können, dass die "Neun" groß geschrieben wird. Oder wie man "Standard" richtig schreibt.

Niemand ist unfehlbar
... wie du eindrucksvoll demonstrierst. Ich hoffe mal, du machst sowas nicht beruflich. 😀
 
Wortwiederholung: warscheinlich

Schließlich mal Abdiel an. Jemanden zu korrigieren und dann selbst Fehler einzubauen, kommt nicht gut. Vielleicht hast du ja recht und Sarash hat in diesem Fall tatsächlich ein wenig geschlammt, aber meiner Meinung nach sind das meiste Fehler, die entweder das Lesegefühl nicht stören oder schlechte Formulierungen seitens des Autors sind, die ich auch nicht korrigiere, um die eigentliche Wortwahl nicht zu zerstören.

So ein Käse eine Geschicht läuft nunmal nicht ab wie ein action Rollenspiel

das behauptet auch niemand. Trotzdem braucht eine Geschichte Spannung und gerade in Kämpfen ist die wichtig. Oder liest du alles, was sich Geschichte nennt, egal, ob es spannend und interessant ist oder eben nicht !?
Und gerade weil wir aus dem Band I und den vorherigen Kapiteln wissen, dass Nakago sehr spannend erzählen und auch die Kämpfe mitreißend beschreiben kann, finde ich es berechtigt, hier darauf aufmerksam zu machen, dass das in diesem Fall nicht gelungen ist. Das nennt man konstruktive Kritik.
Ich persönlich fand diesen Kampf einfach zu vorhersehbar. Mich stören nicht die schwachen Gegner. Ich mag Helden, die ihre Feinde hinwegfegen. Aber wenn eine Geschichte vorhersehbar ist, ist das immer ein großes Manko. Und genau das nimmt diesem Kampf die Spannung. Das hab ich angekreidet und nichts Anderes.

Das bei einem "Routine" Kampf jetzt Havi drauf gegangen ist , sollte jedem klar gemacht haben das jeder Kampf gefährlich ist und der Tod wie ein Damokles Schwert über jedem schwebt.

Eben das tut es meiner Meinung nach nicht. Gerade weil sie auch so heldenhaft und aufopferungsvoll stirbt und trotzdem kaum beachtet wird (ok, das wiederum ist verständlich), wirkt ihr Tod meiner Meinung nach eher tragisch statt als Hinweis auf die Gefahr der Situation. Außerdem ist das "Wir lassen einen Nebencharakter sterben, um zu zeigen, dass die Situation für die Hauptcharakter gefährlich ist." ein zu bekanntes und ausgelutschtes Mittel, das allein halt keinen Kampf spannend macht. Als Unterstützung sicherlich hilfreich, aber mir fehlt halt trotzdem noch die Spannung bei dem Kampf. Mir persönlich ist er einfach zu vorhersehbar.
 
Havilah reagierte augenblicklich und warf sich ohne zu zögern auf den Sprengkörper, um im nächsten Moment wie von Geisterhand angehoben zu werden, als die Granate unter ihr detonierte. Der Körper der Zelotin nahm den Großteil der Splitter in sich auf und dämpfte die Druckwelle auf ein harmloses Maß herab.

Diese Stelle könnte durch eine Szene aus Chucky entstanden sein. 🙂
 
Juhu, ich bin auch endlich mal wieder zum Lesen gekommen. Die Geschichte gefällt, wie immer. Was es zu kritisieren gibt wurde schon gesagt. Ich muss sagen, auch mir hat ein wenig die Dramatik gefehlt. Andererseits muss ja auch nicht jeder Kampf ein erhabenes Effektfeuerwerk und nervenaufreibendes Erlebnis für den Leser sein. Hier handelt es sich ja eigentlich nur um einen kleinen Randaspekt der Geschichte. Trotzdem ist mir Havilah einfach zu nebensächlich gestorben.

Nichts desto trotz...

An dieser Stelle möchte ich um Geduld bitten und zum Bedenken geben, ich mach das ganze in meiner Freizeit zum Spaß. Ich habe auch nicht immer Zeit und Lust. Auch mach ich mir deswegen jetzt keinen Stress. Ich versuche die versprochenen Interwalle mit Dienstag und Freitag einzuhalten, auch wenn es manchmal wie heute eben "nur" drei Seiten sind. Dafür sind es ab und zu auch mal acht und mehr Seiten.

Dein Output ist nach wie vor der Hammer. Meine eigene Geschichte zum Beispiel liegt ja gerade auf Eis, weil ich einfach nicht zum Schreiben komme. Da finde ich es schon sehr bewundernswert, mit welcher Regelmäßigkeit hier Updates erscheinen. Da sieht man auch gerne mal über den einen oder anderen Schnitzer hinweg.

Aber ich finde es totzdem immer interessant, was an Kritik und Meinungen kommt, da sieht man einfach wie unterschiedlich Geschichten aufgenommen werden. ^_^
 
SHOKer: Ich merk schon du konsumierst hier nur noch, denn wenn du es langweilig fandest, dann liegt es daran das es in deinem Kopfkino zappenduster ist, sonst hättest du min. einmal "Aufoperungsvoll" oder ein Synonym davon verwendet und nicht nur lapidar "da ist ein neben Chr gestorben, wie spannend) .

Ich habe lediglich meine Meinung als Leser wiedergegeben und auf Schwächen dieses Kapitels aufmerksam gemacht. Du weißt ja, wie das ist. Jeder hat eigene Ansprüche und jeder achtet beim Lesen auf andere Dinge. Wenn du mein Leseverhalten und die Anforderungen, die ich an eine gute Geschichte stelle, als Konsum bezeichnest, kann mir das auch egal sein. Tut mir leid, wenn du dich meiner begründeten Meinung nicht anschließen kannst. Dennoch entscheide ich gerne selbst, welche Ausdrücke ich gebrauche und welche nicht.

Weil ich eigentlich keine Lust habe, mich auf eine ewig lange und fruchtlose Diskussion über solche Details einzulassen (und sie meiner Meinung nach hier auhc nur stört), spoiler ich meine ausführliche Rechtfertigung mal.


In meinem Kopfkino läuft genau das ab, was das Gelesene mir vermittelt. Nicht mehr und nicht weniger. Und es ist nun einmal Aufgabe einer Geschichte, spannend zu unterhalten. Wenn sie nebenbei noch moralische oder gesellschaftskritische Aspekte besitzt, umso besser. Aber in erster Linie lese ich persönlich (wenn es in deinem Fall anders ist, soll es mir recht sein), um unterhalten zu werden. Wenn du das konsumieren nennst, von mir aus.
Dennoch sehe ich es als mein gutes Recht an, zu kritisieren, dass ich eine Geschichte (oder einen Teil davon wie in diesem Fall) langweilig finde. Damit will ich nicht sagen, dass ich mir mehr Action für mein "Kopfkino" wünsche, ich weise lediglich den Autor auf mögliches Verbesserungspotential hin.

Vielleicht stört es dich ja, dass ich gerade bei der Kampfbeschreibung meckere. Dafür gibt es zwei Gründe:
1. Für mich persönlich sind Kämpfe ein wichtiger Bestandteil einer solche Geschichte, gerade um eben Spannung aufzubauen und den Leser um das Leben der Charaktere bangen zu lassen. Umso schlimmer, wenn gerade diese Möglichkeit nicht vollkommen ausgeschöpft wird.
2. Ist es nun einmal so, dass diese Geschichte hier sprachlich und inhaltlich auf hohem Niveau spielt und wenig Grund zur Kritik liefert. Deshalb ist es vielleicht nicht verwunderlich, wenn Nakago bei der Kampfbeschreibung ein wenig schwächelt oder vielleicht auch einfach nur bei diesem einen Kapitel. Auf einen solchen Abfall der Qualität aufmerksam zu machen, ist meiner Meinung nach Aufgabe des kritischen Lesers. Immer nur "Find's toll" zu schreiben, mag zwar motivierend sein, bringt im Endeffekt aber nichts.

Ich verstehe durchaus die Theatralik des "aufopferungsvollen" Todes, nur verfehlt er meiner Meinung nach an dieser Stelle seine Wirkung. Und gerade deshalb habe ich kein Synonym für aufopferungsfoll verwendet, sondern eben das geschrieben, was du so schön sinngemäß zitiert hast.

Ich vermute aber, diese Diskussion führt zu nichts.
 
Anmerkung des Lektors: Ich korrigiere (wie schon irgendwann mal erwähnt), nur Rechtschreibung und vielleicht noch etwas, dass mir völlig gegen den Strich geht. Ich ändere die Formulierungen Nakagos nicht. Es ist seine Geschichte und nicht meine. Wenn ich zu viel herumpfusche, dann ist es nicht mehr Nakago, der da spricht. sondern Ich, der seine Ideen gestohlen hat. Da ich das nicht will, bleiben gewisse Dinge unkorrigiert (auch in der Hoffnung dass Nakago von alleine besser wird).
So.
 
@all:
Hach ja wer solche Shergen hat, braucht für den Schaden nicht zu sorgen. ^_^

Als kleine Diskusion, für alle Mitleser: Für wen fühlt sich Shilioh auch wie eine Fusion von Invader Zim und den Punisher an? :lol:

Öhm, wer ist Invader Zim? Von Punisher habe ich mal einen Film gesehen, recht dünne Story, aber ein paar coole Kämpfe.

@Nakago:
Der Text hat sich gut gelesen, von daher keine Beschwerde.

So und jetzt sollten wir auch alle wissen warum Inquisitionsgardisten so erfolgreich sind und Ich muss mich hüten Ideen für Shergen auszuplappern.

Eine winzige Anmerkung hätte ich aber noch zu machen: Entweder habe Ich es überlesen/Vergessen(ich kann mich ganz dunkel daran erinnern das sie zurück gepfiffen wurde), das aus der Syntyches aus der Bibo zurrückgekehrt ist. Es ist natürlich logisch das sie da nicht über Nacht geblieben ist. Ein Wiedereintreffen der Figur hätte man machen können.

Öhm, Syntyche war nie alleine in einer Bibliothek, dass war Shiloh und ich bin sicher, dass in einem Satz erwähnt wurde, dass Herad sie von dort herzitiert hatte.

][

Mir persönlich hat das letzte Stück auch nicht wirklich gefallen. In der ersten Version hatte ich einen Logikbruch, der mir erst kurz vor der Veröffentlichung aufgefallen ist. Deswegen musste ich ich die Szene stark modifizieren und man merkt ihr an, dass sie nicht lange genug geruht ist, um sie sinnvoll zu überarbeiten. Teilweise hingen da noch alte Fragmente herum, die in der neuen Version keinen Sinn mehr gemacht haben, was ja teilweise auch aufgefallen ist. Und ich wollte jetzt keine mehrwöchige Pause einlegen, nur um dieses Teilstück nochmal zu verbessern. Also habe ich mich entschlossen, eben eine niedrigere Qualität als gewohnt in Kauf zu nehmen, um den Erzählfluss nicht zu unterbrechen. Für das PDF werde ich wahrscheinlich die Szene nochmal überarbeiten.

][

Der Tod von Havilah diente jetzt nicht primär um die Gefährlichkeit des Vorgehens zu unterstreichen, sondern der war eher Storybedingt. Der Charakter diente in erster Linie dazu, Herad auf die Spur von Gavri zu bringen und in der ersten Version wurde sie gleich nach der Aussage liquidiert. Sie temporär als Schergin zu machen schien mir eine bessere Lösung, weil diese Lösung eher zu Herad passt. Es gab auch eine Version, wo sie beim Sinnlosen Feuergefecht durch einen Querschläger zu Tode kam, aber das kam mir dann doch etwas zu billig vor und hätte auch für Syntyche ernstere Konsequenzen haben müssen. Letztendlich wollte ich ihrem Leben noch einen Sinn geben und den hat sie dann mit ihrem Märtyrertod eigentlich gut erfüllt.

][

Der Einsatz des Handflammenwerfer diente primär als psychologische Kriegsführung, um die Opposition aus dem Raum zu treiben, was ja auch gelungen ist. Feuer ist nicht sofort tödlich und lebendig bedeutet nicht intakt. Es sollte einfach klar machen, dass auch Herad und seine Schergen nicht zimperlich sind. Hier war eben auch schnelligkeit gefragt und bevor noch weitere Granaten durch den Raum kullern, war das sichern von potentiellen Beweisen für Shiloh einfach teritär.

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Jetzt aber weiter im Text. An folgender Szene habe ich auch sehr lange gefeilt. Anfangs war der größte Teil nur in Herads Gedanken, bis ich dann einige Teile in Dialogform gemacht habe, was meiner Meinung einfach besser herüberkommt. Den letzten Teil habe ich aus Zeitgründen im alten Format gelassen, auch wenn sich besonders dort auch ein interessanter Dialog hätte entwickeln können. Also nicht wundern, warum die Schergen auf einmal nix mehr anmerken.

Auch hier wieder vielen Dank an die schnelle Korrektur von SHOKer. Da das übernächste Stück die Ereignisse von Höhe 495 schildert, den ja unbedingt Sarash korrigieren möchte, wird es temporär einen anderen Rhytmus geben, wer was wann korrigiert. Ich nehme an, ihr seid beide damit einversanden?

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Imperium
Segmentum Pacificus
Sektor Jyoti
System Ghersom
Planet Ghersom IV
Nördliche Hemisphäre
Kontinent Ephrat
Kathedralstadt
Festung des Adeptus Arbites
Zeit: 1 606 996.M41
Person: Herad Tabelmann

Mattan hatte tatsächlich eine Abhörvorrichtung in dem prächtigen Quartier übersehen, das ihnen so großzügig von der örtlichen Ekklesiarchie zur Verfügung gestellt worden war. Angeblich war nur der große Gemeinschaftsraum davon kompromittiert gewesen, aber der Wissenschaftler konnte nicht hundert Prozentig ausschließen, ob auch die anderen Räume verwanzt waren. Die Wanze im großen Wohnzimmer war gut versteckt gewesen, teilweise regelrecht eingemauert und von einer Technologie, wie sie vor Jahrtausenden verwendet worden war und heute nicht mehr in dieser Güte erhältlich war. Diese Art von Spionagetechnologie war mit heutigen Mitteln kaum mehr aufzuspüren. Wahrscheinlich war diese Wanze schon in den Rohbau des Turmes vor über viertausend Jahren integriert worden. Imperiale Technologie war für die Ewigkeit gebaut.

Wenigstens war es Matten gelungen, mit dem Walküre Sturmtransporter den Turm zu verlassen, ohne dass ihnen jemand Fragen gestellt oder ihn aufzuhalten versucht hätte. Dann hatte er das restliche Team vor dem Pilgerheim an Bord genommen und sie waren zur südlichen Festungsanlage des Adeptus Arbetis geflogen. Havilah ruhte provisorisch in der Leichenhalle des Turmes, da Herad sie in dieser unklaren Lage nicht auf eventuell feindlichem Territorium beerdigen wollte. Schwester Magdalena wurde im Hospitaltrakt der Adeptus Arbetis Kaserne behandelt.

Nun hatten sie ein provisorisches Quartier in einigen ungenutzten Räumen der Inquisition innerhalb der Festung des Adeptus Arbites bezogen. Sie befanden sich in einem kleinen, nüchtern eingerichteten Konferenzraum mit einem einfachen Tisch und harten Stühlen. Mattan machte immer noch einen zerknirschten Eindruck und Herad tat nichts daran, das zu ändern. Sein wissenschaftlicher Berater war ein höchst kompetenter Mann, der auf jedem Gebiet über ein überragendes Wissen verfügte, aber manchmal war er bei seinen Pflichten einfach zu nachlässig. Herad würde ihn noch etwas zappeln lassen, bis er ihm Absolution gewähren würde.

Die ganze Situation war jetzt verfahren. Mit dem Tod der vier Schwestern hatte er keinen direkten Ansatzpunkt mehr. Die Kette war unterbrochen und unter Tonnen von Trümmern begraben. Aber er wusste jetzt, dass die Verschwörung höher ging, als er angenommen hatte. Mindestens Dekan Vater Zalmon, der ihnen die Quartiere zugeteilt hatte, war involviert. Und wahrscheinlich auch der Kardinal Zadok VIII höchst selbst. Aber das machte in Bezug auf einen Kult des Tzeentch einfach keinen Sinn. Ein Hochadliger wie Zadok VIII hatte Zugriff auf alles, was das Imperium zu bieten hatte, einschließlich der großen Chance, der nächste Ekklesiarch zu werden. Und damit war ein fester Sitz im Senat verbunden und das bedeutete absolute Macht.

"Jetzt wo wir einige neue Fakten erfahren haben, möchte ich eine andere Theorie präsentieren. Wenn du erlaubst, Herad?" Seine Interrogatorin Shiloh hatte sich neben der Projektionsfläche des Vorführraums aufgebaut, wo sie sich alle Überlebenden seines Gefolges zu einer nächtlichen Krisensitzung versammelt hatten, und sah ihn fragend an. Mit einem Nicken gab er sein Einverständnis, da ein anderer Sichtwinkel in dieser Situation nicht schaden konnte. "Während Inquisitor Tabelmann im Koma im Krankenhaus lag, bin ich einer etwas anderen Spur nachgegangen. Hier haben wir die verschwundenen Mädchen, auf die Herad aufmerksam wurde."

Ein Projektor mit einem Reinheitssiegel sprang an, nachdem Shiloh die Litanei der Aktivierung gesprochen hatte und zeigte Bilder der Kinder. "Wie wir sehen, sind alle blond, blauäugig, hellhäutig, noch recht kindlich für ihr Alter, genauso wie Gavri Pilgerstochter, unser ursprüngliches Ziel. Nun nehmen wir Pilgerstochter einfach mal raus und wir haben immer noch zweiundzwanzig verschollene Kinder. Sie kommen alle aus sehr entfernten Provinzen des Kontinents und ihre Angehörigen verfügen über keinerlei Vermögen. Auch ist ihnen gemein, dass sie im Gegensatz zu Gavri Pilgerstochter alle eher unterdurchschnittliche Schülerinnen waren. Mit diesen Parametern veränderte ich das Suchraster für weitere den Ordnungsbehörden bekannte verschwundene Mädchen auf Herkunft und Bildung, beschränkte mich aber auf Fälle, die nicht länger als zwanzig Jahre zurückliegen." Auf der Fläche erschienen Hunderte von Bildern. Hier waren nun alle möglichen Arten von Mädchen vertreten, auch mit braunen oder grünen Augen, mit roten, schwarzen oder brünetten Haaren. Aber auch weitere, die blond, hellhäutig und blauäugig waren.

"Das sind nun zweihundertachtunddreißig Fälle von verschwundenen Kindern. Ich erweiterte das Suchraster nun auf Mädchen, die während des Aufenthaltes offiziell an Krankheiten verstorben waren, die aber vor Beginn der Reise kerngesund gewesen waren." Das Bild sprang um und zeigte unzählige Portraits. "Das sind nun insgesamt zweitausendachthundertsiebenundfünfzig Mädchen. Allen ist gemeinsam, dass sie entweder niemand wirklich vermisst oder ihre Angehörigen nicht die Mittel haben, im Normalfall näher nachzuforschen, weil sie einfach zu weit entfernt wohnen und die Reisekosten ihr Jahresgehalt übersteigen. Auch liegen ihre Zeugnisse fast ausschließlich deutlich unter dem Durchschnitt. Ich modifizierte das Raster auf diejenigen, welche im Bereich des Krankenzimmers 1-1 untergebracht gewesen war und es bleiben noch 2154 Fälle in den letzten zwanzig Jahren übrig."

"Das wären im Schnitt zwei Mädchen pro Woche", warf Tabelmann ein, nachdem er die Summe überschlagen hatte. "Ist das nicht ein wenig viel, um nicht aufzufallen?"
"Zweitausend von weit über zweihundertmillionen Besucherinnen in dem Zeitraum von zwanzig Jahren. Das ist nicht mal mehr im Promillebereich. Eine von etwa Hunderttausend."
"Auch wieder wahr. Nun, und wer glaubst du, braucht so viele unterschiedliche weibliche Opfer? Ein Todeskult? Ritualopfer? Was ist der gemeinsame Nenner? Es ist offensichtlich nicht nur der Typus Gavri Pilgerstochter, der hier verschwindet."

"Ich denke mal, dass wir einfach mal ganz profan denken sollten. Dies hat meiner Meinung nach nichts mit einem Todeskult, Dämonenkult oder Häresie zu tun. Auch nicht damit, ein Gefäß für was auch immer zu finden. Sondern ganz einfach mit sexueller Gewalt gegen Mädchen."
"Und was lässt dich darauf kommen?"
"Wir haben hier eine riesige Kathedrale mit Divisionen von Priestern, angeführt von Dutzenden hohen Rängen, wie sie kaum mal so massiv auftreten. Eine Klerikerschaft, die sehr auf ihrem Ruf achtet, das Zölibat einzuhalten. Wahrscheinlich weil hier täglich tausende fanatisierte Pilger, Zeloten, Flagellanten und Erlösungssuchende ein und aus gehen. Solche religiösen Eiferer sind nicht besonders tolerant zu Klerikern, die offen herumhuren. Mattan kann mir sicherlich das Zitat des Heiligen Abiel zum 7. Ekklesiansichen Konzil nennen?"
"Du meinst wahrscheinlich dieses: Wahrlich, der größte Erfolg des Konzils war die Reduzierung der Bordelle der Stadt. Als das Konzil begann, gab es fünf, am Ende nur noch ein Einziges und das bedeckte die ganze Stadt."

"Genau! Auf jedem Planet wo ich bis jetzt war, gab es Huren die sich rühmten, schon die mächtigsten Kleriker als Kunden gehabt zu haben. Um es mal deutlich unverblümt auszusprechen. Aber hier? Die unteren Ränge sind manchmal verschämt im Nordwestviertel unterwegs, wie ich gehört habe, aber die höheren Ränge leben keusch in ihrem Turm. Es gibt keine Gerüchte über Mätressen oder Konkubinen. Die Keuschheit des Klerus wird hier überaus gelobt und deutlich herausgestellt." Tabelmann ließ sich die Schlussfolgerungen durch den Kopf gehen. Der Turm war gigantisch, über einen Kilometer hoch mit einer Grundfläche von fünfhundert auf fünfhundert Meter, die sich nach oben stark verjüngte. Dort gab es massenhaft Platz, um einen geheimen isolierten Harem von hundert Konkubinen zu unterhalten. Vielleicht gab es sogar noch einen Komplex, der in der Zeit der Apostasie genau für diesen Zweck erbaut worden war. Das Bauwerk stammte aus dieser Zeit und es war damals üblich gewesen, dass der höher gestellte Klerus Zugriff auf einen gemeinsam Harem hatte, der aus den schönsten Frauen und auch Männern bestanden hatte, welche ein Planet zu bieten hatte. Er hatte das Buch "Der goldene Käfig" gelesen, das während der Reformation von einem der überlebenden weiblichen Bewohner eines solchen Harems geschrieben worden war. Natürlich war es kurz nach der Veröffentlichung verboten worden, aber es stand in jeder Bibliothek des Ordo Hereticus, weil es detailreich die pervertierten Riten des späten Tempels des imperialen Heilandes beschrieb. Zum einen als Mahnung, zum anderen um häretische Tempeltendenzen erkennen zu können. Danach gab es zu so einem Komplex nur einen einzigen Zugang, das Zentrum bildete ein großer Raum mit einem zentralen Badebecken um den sich erlesene Teppiche, weiche Kissenberge und bequeme Liegen gruppierten, auf dem regelmäßig Orgien gefeiert wurden. Um diesen großen Raum gruppierten sich Zimmer für verschiedenartige Ausschweifungen und die Quartiere der Haremsdamen, Mädchen, Jungen und Männer. Diese Komplexe waren während der Reformation entweder abgerissen, versiegelt oder anderen Zwecken zugeführt worden. Es konnte gut sein, dass diese verwerfliche Örtlichkeit in der Imperiumskathedrale wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt worden war.

Und unter der Kathedrale lag die größte Gruftanlage des Planeten. Wenn man der Mädchen überdrüssig wurde, konnte man sie dort leicht verschwinden lassen. Wem fielen da schon ein paar Leichen mehr oder weniger auf? War es wirklich so einfach? Er sah seine schöne Theorie über einen Tzeentchkult, der ein Gefäß für einen Dämon suchte, in sich zusammen fallen. Diese Theorie hatte schon sehr starke Lücken aufzuweisen gehabt, die er bis jetzt nicht füllen hatte können. Shilohs Theorie klang durchaus schlüssig, besonders wenn er den allgemeinen niedrigen Bildungsstand der Opfer betrachtete. Er konnte sich nicht vorstellen, dass ein dummes Kind das bevorzugte Gefäß dieser Gabriel gewesen wäre.

"Ist es wirklich so profan? Haben sich ein paar notgeile Kleriker zusammengetan und einen Vergewaltigungszirkel gegründet?" Er blickte in die Runde, sich neue Impulse erhoffend.
"Durchaus möglich", erwiderte Mattan. "Erfordert recht wenig logistischen Aufwand. Eine Person, welche die eingehenden Akten nach potentiellen Kandidatinnen aussiebt und Kopien davon einem involvierten Verbindungsmann übergibt. Wahrscheinlich suchen sich dann die Oberen die Mädchen aus, die sie ansprechen. Man wartet bis zum letzten Tag und sorgt für eine leichte Vergiftung. Daraufhin wird das Opfer zur Krankenstation gebracht. Die dortigen Schwestern betäuben es und sorgen dafür, dass sie abgeholt werden. Dann werden sie wahrscheinlich über die Katakomben in die Kathedrale geschafft und im dortigen Harem untergebracht."

"Aber zweitausend Mädchen! Das sind so viele", warf Syntyche ein.
"Ich glaube nicht, dass sich zeitgleich mehr als hundert von ihnen dort aufhalten", schätzte Shiloh.
"Aber was machen sie dann mit den anderen? Die müssten doch dann wieder auftauchen", erwiderte die Psionikerin. Alle sahen sie an und schließlich begriff sie, warum die Mädchen nicht mehr auftauchten. Ihr Gesicht lief rot an, zuerst dachte Herad, vor Scham über ihre Naivität, dann sah er, dass es Wut war.
"Sie bringen die Mädchen um! Warum sitzen wir noch hier herum und tun nichts dagegen? Gehen wir hin und treten ihnen in den Arsch!"

"Das ist bis jetzt nur eine äußerst mögliche Theorie, wir haben keinen einzigen schlüssigen Beweis oder Zeugen", warf Herad ein. "Gut, eine Schwester welche die Akten durchsieht, eine welche das Essen in der Kantine vergiftet, zwei Nachtschwestern, welche das Opfer präparieren, eine weitere Person war mindestens noch beteiligt, da nach Aussage der Schwester im Krankenzimmer vier Frauen im Behandlungszimmer waren."

"Möglich, dass die vierte eine bewaffnete Haremswächterin war", spekulierte Shiloh.
"Vielleicht, aber das ist reine Spekulation. Jetzt ist die Frage, wie viele von der Führungsschicht dieser Diözese gehören zu diesem Sauhaufen?" Inzwischen ging Herad schon davon aus, dass Shiloh wohl recht hatte mit ihrer Theorie.
"Warum verhaften wir nicht alle und befragen sie mit dem notwendigen Nachdruck?" Syntyche ließ demonstrativ ihre Finger knacken. Sonst war sie immer die, welche sich vor notpeinlichen Befragungen nach Möglichkeit drückte.
"Das ist in diesem Fall nicht so einfach", begann Herad zu erklären. Syntyche war noch nicht lange genug in der Praxis tätig, um gewisse Feinheiten zu kennen. "Theoretisch ist die Inquisition für alles zuständig und es gibt niemanden, der vor unseren Untersuchungen immun ist. Ein Inquisitor ist Ermittler, Ankläger, Richter und Henker in einer Person. Praktisch gesehen können wir uns als die Inquisition auch nicht alles erlauben. Die Führungsschicht der Ekklesiarchie auf diesem Planeten ist mit dem des Imperialen Adels gleich zu setzen. Und Kardinal Zadok VIII ist verdammt hoch in der Hierarchie anzusiedeln. Über ihm steht nur noch der Ekklesiarch. Um diesen Schweinehunden ans Leder zu gehen, brauchen wir mehr als eine Theorie oder durch notpeinliche Befragung zustande gekommene Geständnisse."

"Dann gehen wir jetzt in den Turm und stellen ihn auf den Kopf. Dieser Harem scheint ja recht viele Zimmer zu haben, den sollten wir doch finden können!"
"Wahrscheinlich ist es dafür schon zu spät. Wir haben zu viel Zeit vertrödelt. Die haben mit der Verhaftung von Schwester Magdalena begonnen, aufzuräumen."
"Die Mädchen sind alle tot?" Syntyche sah richtig entsetzt aus.
"Extrapolierend zu der Geschwindigkeit und Rücksichtslosigkeit ihrer bisherigen Aktionen wage ich zu behaupten, dass die Liquidierung der Insassen des Harems mit 99% Wahrscheinlichkeit schon vor vier Stunden abgeschlossen wurde", erklärte Mattan kompliziert, so dass Syntyche große Probleme hatte, ihn zu verstehen. Selbst Zeb war anzusehen, dass er Schwierigkeiten hatte, den Ausführungen des Wissenschaftlers zu folgen.
"Dann müssen doch noch irgendwo die Leichen sein!"
"Werden sie im eigenen Krematorium verbrannt haben."
"Das muss aber jemand gemacht haben, also können wir den befragen."
"Wahrscheinlich haben sie die normalen Frateris weggeschickt."
"Aber das muss auch jemand getan haben, dann befragen wir den einfach." Soviel Arbeitseifer hatte er bei Syntyche noch nie gesehen.
"Ein durchaus möglicher Ansatzpunkt. Aber leider kein wirklicher Beweis."
"Ach verdammt! Ich dachte immer, wir von der Inquisition sind zu cool für so einen Kram wie Beweise oder Zeugen!"

"Wenn es sich um normale Bürger, ein normaler Chaoskult, eine Separatistenbewegung oder Mutation handeln würde, wäre das alles kein Problem. Aber wir haben es hier mit hochrangigen Vertretern der Ekklesiarchie zu tun. Die können wir nicht einfach verhaften und so lange foltern bis sie was auch immer gestehen. Ganz abgesehen davon, liegt diese Art von Verbrechen nicht gerade in unserem unmittelbaren Aufgabenbereich. Dies ist ein profanes Vergehen und unterliegt der internen Gerichtsbarkeit des Adeptus Ministorum.

Ein Großinquisitor könnte den Saustall ausmisten und würde damit eventuell auch ohne negative Konsequenzen davonkommen. Aber mein Rang ist für so etwas noch zu niedrig. Wir haben nichts weiter als ein paar Indizien und Theorien. Das ist zu wenig, um gegen Verdächtige dieses Kalibers wegen solcher Schandtaten vorzugehen. Ganz abgesehen davon wird das einen riesigen Skandal auslösen. Es ist keine gute PR, wenn der gesamte klerikale Führungsstab wegen organisierter Entführung, Vergewaltigung und Ermordung von zwölf Jahre alten Mädchen verhaftet wird. Dies wird das Vertrauen der einheimischen Bevölkerung in das Adeptus Ministorum erschüttern, was wiederrum nicht gut für das Imperium ist. Wenn wir offen gegen die Kleriker vorgehen, wird das weite Kreise ziehen. Es wird auf alle Fälle eine umfassende Nachuntersuchung der Jyoti Konklave geben und da werden ein paar erpresste Geständnisse für diese Sachlage nicht ausreichen", gab Herad selbst durchaus frustriert zurück. Wenn man es genau betrachtete, verschwendete er mit diesen Ermittlungen nur seine Zeit. Gavri Pilgerstochter und ihr dreifach verfluchter Passagier waren sein Ziel, nicht irgendwelche perverse Pfaffen zu überführen, die sich an jungen Mädchen vergingen.

"Und was können die uns dann antun?", fragte die sanktionierte Hexe.
"Es würde im besten Fall nur viel Zeit kosten. Im schlimmsten Fall könnten sie uns [FONT=&quot]exkommunizieren [/FONT]und verbrennen. Realistisch gesehen werden uns lange Verhöre bevorstehen, Protokolle werden immer wieder durchgegangen werden und es wird einiges hin und her zwischen der Jyoti und unserer obergeordneten Cabulis Konklave geben. Je nachdem was wir tun, ist es im Bereich des Möglichen, dass ein oder mehrere meiner Schergen deswegen hingerichtet werden." Seine Leute sahen sich betreten an.

"Ich kann auch ganz alleine da rein gehen und aufräumen!", bot Syntyche an und verdeutliche demonstrativ mit einen kleinen Blitz zwischen ihren Händen was sie unter aufräumen verstand.

"Das ist auch nicht wirklich ein praktikabler Weg", wiegelte Herad ab, da ihre Taten unweigerlich auf ihn zurückfallen würden. Letztendlich war sein Ziel Gavri Pilgerstochter und er hatte jetzt viel Zeit damit vertan, eine falsche Spur zu verfolgen. Mit jedem Tag den er hier mit anderswertigen Ermittlungen verschwendete, konnte Gavri Pilgerstochter mehr Unheil anrichten. Es wäre das Beste, das Ganze einfach der Jyoti Konklave zu überlassen, dies war ihr Gebiet, sollten sie sich mit den politischen Spitzfindigkeiten doch auseinandersetzen. Aber Herad konnte sich vorstellen, wie das Ganze dann ausgehen würde. Kardinal Zadok VIII würde wahrscheinlich im äußersten Notfall ein paar überflüssige Kleriker präsentieren, die dann in aller Stille hingerichtet werden würden, falls die Jyoti Konklave überhaupt reagierte und die Sache wäre erledigt. Kein Skandal, keine Gerechtigkeit und das ganze Spiel würde nach einiger Zeit wieder von vorne beginnen.

Shiloh hatte mehrere Akten mitgebracht. In Gedanken versunken blätterte Herad einige durch, betrachtete die Lichtbilder der Mädchen, manche lachten keck in die Kamera, andere waren eher schüchtern. Manche wirkten viel reifer als zwölf, andere waren äußerst kindlich. Den meisten war gemeinsam, dass sie nicht gerade gute Schülerinnen waren, aus sehr weit entfernt liegenden Provinzen kamen und oft aus der unteren Arbeiterschicht. Viele waren gar Waisen oder Halbwaisen. Diese Gemeinsamkeiten hatte Shiloh ja schon hervor gearbeitet.

Lange betrachte er das Lichtbild eines Mädchens, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit seiner Schwester hatte, so hätte Janina vielleicht ausgesehen, wäre sie so alt geworden. Lächelnd dachte Herad an die schönen Augenblicke zurück, welche er mit diesem kleinen aufgedrehten Wirbelwind hatte erleben dürfen. Und wie Janina in ihrem eigenen Blut ertrunken war. Und dann dachte er daran, was diesem Mädchen auf dem Bild wohl widerfahren war. Wie sie lachend ihre Sachen gepackt hatte, sich von ihrer Mutter mit einem Kuss und einer innigen Umarmung verabschiedet und sich ihrer Pilgergruppe angeschlossen hatte. Bestimmt hatten sie auf der langen Reise aufmunternde Lieder gesungen, über die bevorstehenden Erlebnisse getratscht. Schöne Tage hatte dieses Mädchen auf ihrer ersten großen Reise raus aus der Provinz verbracht, staunend die Wunder einer Großstadt erlebt, ihre Kommunion in einem äußerst prächtigen und ehrwürdigen Gebäude erhalten. Ein wichtiger Abschnitt ihrem Leben, das Ende ihrer Kindheit und der Beginn eines neuen Lebens als quasi Erwachsene. Und dann war ihr ausgerechnet am letzten Abend vor der langen Heimreise schlecht geworden. War eilig von einer griesgrämig wirkenden Nonne in eine Krankenstation gebracht worden. Die freundliche, leicht füllige Schwester in der Krankenstation hatte ihr eine Spritze oder einen komisch schmeckenden Trank gegeben. Medizin musste bitter schmecken, sonst wirkte sie nicht. Dann war das Mädchen müde geworden und alles war in wohlige Schwärze verschwunden. Schließlich war sie mit brummendem Schädel und trockenen Mund aufgewacht, auf ein Bett mit gepolsterten Lederbändern fixiert, in finstere Dunkelheit gehüllt. Er konnte sich vorstellen, wie sie in den schallisolierten Raum geschrien hatte, um Hilfe, nach ihrer Mutter, irgendjemand, der sie von hier weg brachte. Aber Hilfe war nicht gekommen, sondern ein Mann und der würde nicht der letzte gewesen sein.

Nein, den letzten Teil hatten sie gar nicht nötig. Das Mädchen war eher in einem prächtigen Raum aufgewacht, verschwenderisch eingerichtet, auf seidenen Laken gebettet. Und dann hatte ihr jemand erzählt, dass sie auserwählt sei, den höchsten und heiligsten Vertretern der Ekklesiarchie auf ganz spezielle Art zu dienen. Ein Privileg, das nur wenigen zu Teil wurde. Nicht nur Tzeentch vermochte Wahrheit und Lüge meisterlich zu mischen, sondern auch die Vertreter der Ekklesiarchie. Zwangsläufig musste Herad an Vater Isaiah zurückdenken, einer der beliebtesten Ausbilder auf Schola Progenium überhaupt. Engagiert, charismatisch, gut gelaunt, bei dem zu lernen einfach Spaß machte. Und was machte es da schon, wenn er einen manchmal etwas länger als notwendig berührte, um eine Übung zu unterstützen? Man vertraute diesen Leuten schließlich, immerhin waren sie heilige Diener des Imperators. Und welchen Eindruck würde das erst auf ein armes dummes Mädchen vom Land machen? Nein, die Pfaffen mussten wahrscheinlich die Mädchen nicht mal mit körperlicher Gewalt oder Drogen gefügig machen, allein ihre Autorität und eine halbseidene Lügengeschichte reichte da vollkommen aus, ganz abgesehen von den ganzen materiellen Vergünstigungen. Den Haremsmädchen im "Der goldene Käfig" war erzählt worden, sie wären nun Nonnen im einen geheimen Orden der Ekklesiarchie, mit eigener offenherziger Uniform und einer Parodie von Hierarchie. Und wahrscheinlich wendeten diese ach so heiligen Kleriker diese Masche auch hier an. Das ganze ging ihm durchaus an die Nieren und machte ihn auch wütend. Das lag sicher auch daran, dass Vater Isaiah ungeschoren davon gekommen war und Herad dafür bestraft worden war, davon berichtet zu haben.

Er klappte mit einem Seufzer den Ordner zu und lehnte sich zurück. Was sollte er nur tun? Seiner Pflicht folgen oder seinem Herzen? Die Interrogatorin hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Und selbst wenn er gegen diesen Sauhaufen vorging, was würde passieren? Der Kardinal würde Mordio und Zeter schreien, eine Botschaft mit einer saftigen Beschwerde über sein Vorgehen wäre schon zur obersten Konklave der Inquisition des Segmentum Pacificus unterwegs, bevor er diesen Mistkerl und seine Spießgesellen in die Zellen verfrachtet hätte. Und dann würde ihn spätestens einer seiner Vorgesetzten nach etwa zwölf Stunden zurückpfeifen und einer der Großinquisitoren der Jyoti Konklave würde übernehmen. Und die waren, wie er wusste, Angehörige der puritanischen Fraktion der Amalathianer, der Gegenpart der radikalen Fraktion der Rekongregatoren, der er selbst angehörte. Die Amalathianer hatten sich dazu verpflichtet, den Status Quo des Imperiums mit allen Mitteln aufrechtzuerhalten. Jede Art von Fortschritt war für sie Ketzerei, da nach ihrer Ansicht schon vor zehntausend Jahren der Optimalzustand im Imperium geherrscht hatte und es deswegen keinerlei Veränderung brauchte. Seine Fraktion, die Rekongregatoren, standen für Veränderung, Fortschritt, weil seine Leute glaubten, dass nur durch Reformen der Verwaltung, des Militärs und der Kirche das Imperium sich auch in der Zukunft behaupten konnte. Es brauchte neue Waffen, neue Technologien, neue Doktrinen, um mit den mannigfaltigen Bedrohungen zurechtzukommen, die in den letzten Jahrhunderten auf das Imperium einprügelten.

Allein schon deswegen, würde der untersuchende Großinquisitor ihm und seinen Ermittlungen gegenüber voreingenommen sein. Und Herad vermutete, dass dieser Puritaner Zadok und seine Spießgesellen eher in Ruhe lassen würde. Schließlich lag hier kein Fall von Häresie, Ketzerei, Mutation, Xenosbeeinflussung oder dämonischer Umtriebe vor. Das war der Skandal wahrscheinlich einfach nicht wert. Lieber Tausende von Kindern opfern, als die Ekklesiarchie schlecht dastehen zu lassen. Tempeltendenz konnte man viel gutem Willen noch anführen, was wahrscheinlich aber auch nicht wirklich beweisbar war. Letztendlich blieb höchstens der Anschlag auf sein Leben.

Bei den Gedanken stutzte Herad Tabelmann. In seiner Karriere hatte man schon viele Mordanschläge auf ihn verübt, eine natürliche Reaktion seiner Gegenspieler, wenn er ihnen zu nahe kam. Das brachte sein Beruf so mit sich und er hatte sich so sehr daran gewöhnt, dass er das einfach als gegeben hinnahm. Bis jetzt war das auch immer irrelevant gewesen, da seine normalen Gegenspieler eben Ketzer, Häretiker, Mutanten jeder Art und von Dämonen beeinflusste Kulte gewesen waren und er sie aus diesen Gründen legal vernichtet hatte. Der Mordanschlag auf einen Inquisitor war ein Verbrechen, dass auch hochrangige Mitglieder des Adels das Genick brechen konnte. In seinem Kopf, der immer noch von der Verletzung schmerzte, manifestierte sich ein gewagter Plan und seit langer Zeit konnte er wieder lachen. Er lachte so lange, bis ihm die Tränen kamen. Seine Untergebenen wechselten irritierte Blicke und wussten nicht, was sie von ihm halten sollten. Wahrscheinlich hielten sie ihn für verrückt und vielleicht war er das auch in Anbetracht dessen, was er vorhatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, ich kann mir denken, was Herad vorhat. Hoffentlich wirds lustig. Und letztlich heißt dass, alle Untersuchungen der letzten Kapitel waren, jedenfalls im Fall Gavri, für die Katz. Ein genialer Schachzug, mit sowas hatte ich wirklich nicht gerechnet.

Zur Korrektur: Am besten SHOKer macht den nächsten Teil, dann krieg ich Höhe 495 und einen weiteren und dann können wir wieder zum Normalrythmus übergehen. Bist du einverstanden SHOker und du Nakago?
 
Oh, ich kann mir denken, was Herad vorhat. Hoffentlich wirds lustig. Und letztlich heißt dass, alle Untersuchungen der letzten Kapitel waren, jedenfalls im Fall Gavri, für die Katz. Ein genialer Schachzug, mit sowas hatte ich wirklich nicht gerechnet.

Zur Korrektur: Am besten SHOKer macht den nächsten Teil, dann krieg ich Höhe 495 und einen weiteren und dann können wir wieder zum Normalrythmus übergehen. Bist du einverstanden SHOker und du Nakago?

da ich nächste Woche Deutsch- und Matheabi schreiben darf, hab ich nicht wirklich was dagegen, wenn du zwei Teile hintereinander korrigierst. Also nehm ich den für Freitag dieser Woche.

Ich glaube, zum Kapitel selbst hatte ich schon einiges gesagt. Gefällt mir um Längen besser und dass am Ende hauptsächlich Heralds Gedanken zu lesen sind, ist auch in Ordnung. Schließlich grübelt er ja hauptsächlich.

Das einzige, was mich jetzt ein wenig stört, ist das hier:
bot Syntyche an und verdeutliche demonstrativ mit einen kleinen Blitz zwischen ihren Händen was sie unter aufräumen verstand.

als sie das letzte Mal "niedrigste Stufe" eingesetzt hat, ist ein Tunnel eingestürzt. Und jetzt auf einmal kann sie Miniaturblitze erzeugen? Versteh mich nicht falsch, ich find die Vorstellung toll. Aber die bisherigen Beschreibungen von Syntyche erwecken den Eindruck, dass sie ihre Kraft nicht so fein kontrollieren kann. Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt.
 
Dies war mal wieder ein , 8in meinen augen , sehr guter und glaubwürdiger abschnitt...bin sehr gespannt wie es weiter geht.
Scheint so als ob die inquisition auch paar "nette" geschichten konstruieren kann und nicht nur Tzeentch und die Ekklesiarchie.

Zu den blitzen...würde mal sagen das so eine "statische aufladung", wollen es mal so nennen, kaum konzentration erfordert während eine angriffspsikraft wohl auf einem anderen blatt steht,oder es liegt daran das sie durch den "ernst" der lage ein wenig besser bei der sache ist.....oder sie will sonst immer tot und zerstörung bringen just for fun...hexen eben:lol: