ich finde es gut, charaktaere nach und nach einzufuehren, solange die passagen, in denen sie vorgestellt werden interessant sind. das ist naemlich ein merkmal, dass von sehr vielen buechern unterscheidet und was bezogen auf die geschichten, die ich bisher hier im forum gelesen habe, ein alleinstellungsmerkmal darstellt.
allerdings muss ich bemaengeln, dass es schlichtweg zu viele charaktaere sind. fuer meinen geschmack zumindest. die kleine, den verarmten adeligen und unsren ex-sarge kann ich mir gut vorstellen. ebenso wie den fanatiker, allerdings ist mir auch sein name entfallen. die beiden maedls sehen in meinem kopf irgendwie aus wie nutten auf crack (eine davon in nem krankenschwester-outfit). keine ahnung warum, aber aus diesem grund gehoeren sie fuer mich nicht in die IA und ich blende sie aus. koennte aber auch nur an mir liegen.
Weil die Mädels auf ihr äußeres achten und nicht in einem Kleid herumlaufen, dass aus einem Kartoffelsack gemacht wurde, sehen sie aus wie Nutten auf Crack???
Nun ja, die meisten der neu eingeführten Chars wuseln ja erstmal nur am Rand herum und sind eigentlich für später gedacht. (Falls es ein später noch geben wird) Sollte verhindern, dass sie dann einfach so aufploppen.
Werde in Zukunft die Abschnitte, wo viele Personen vorkommen, einfach einen Spoiler mit einer Namensliste setzen, so dass man einfach mit einem Klick nachsehen kann, wer nun wieder wer ist.
Mir gefällt die Geschichte nach wie vor, großes Lob.
Teilweise wirkt die "Lichtbringer-technik" aber doch ein bisschen stark, warscheinlich weil man von normalen Imp. Menschen nur das einfache, klobige aber robuste Material gewöhnt ist.
Danke für das Lob, so was tut immer wieder gut und motiviert. Eigentlich ist die "Lichtbringer-technik" eher primitiv, teilweise sind die Waffen und Granaten schon heute möglich. Es sollte eben ein gewisser Kontrast zu der Imp Technik sein und doch nicht zu allmächtig. Meine ersten Überlegungen gingen zu Autonomen Kampfanzüge wie die Tau sie benützen. Ein Mann Armeen mit dem Waffenarsenal eine konventionelle Armee aufzumischen. Wäre eventuell realistischer, aber viel langweiliger gewesen. Manche haben ja jetzt noch mit der abgespeckten Version ihre Probleme.
hmm,ich verstehe nicht wieso du wegen den letzten teilen deine geschichte für unbestimmte zeit pausierst
hast du so hohe ansprüche an dich?
Ein Abschnitt muss mir selber gefallen. Das ist für mich das Hauptkriterium. Und das braucht eben manchmal seine Zeit. Oder mir fallen beim letzten Check ungereimtheiten auf, dann kann eine notwendige Überarbeitung eben auch eine gewisse Zeit dauern.
ich kann nämlich ohne probleme sagen das mir deine geschichte bisher super gefällt und ich hoffe das du sie dir nicht madig machen lässt.
Danke!
vielleicht postest du sie einfach weiter,das problem war ja die storyline.wenn sich das im nächsten teil alles klärt,hat sich die sache ja.
wie gesagt: super geschichte,mach bitte weiter
Band III war schon immer mein Sorgenkind. Die erste Version war so schlecht, dass ich über zwanzig Seiten komplett eingesampft habe. Dann hatte ich ein paar, jedenfalls nach meiner Meinung, gute Ideen und neue Personen. Die einzuführen braucht eben Zeit.
@Nakago: Ich fasse mich kurz, was für dich bedeutet das du dich mit jedem Stichpunkt einzeln und am besten Abseits des PC auseinandersetzten solltest. (Ich verzichte bewusst auf konkrete Ideen, außer sie beziehen sich auf ein besonderes Merkmal deiner Story )
Sollte ich das? :mellow:
Den Kämpfen fehlt Tugend und Hybris, bis jetzt hast du diese Konzepte nur eingesetzt um Charaktere abseits von Kampfhandlungen zu charakterisieren
(leider fast nur in Band 2 , Band 1 und 3 ergießen sich in "steifer" Höflichkeit)
Aha? Ich muss gestehen, ich musste Hybris bei Wiki nachschlagen. OK, damit kann ich was anfangen, aber Tugend? Ist mir zu hoch, Sorry.
Kampfverlauf: Schlüsselmomente. nutze Gravis Fähigkeiten, die Schlachten zu beobachten, indem du sie Schlüsselmomente, miterleben lässt. (was den Kampfhandlungen die nötige Struktur geben würde)
Gute Idee, leider zu spät.
Einseitigkeit (Monotonie) des Kampfes: (siehe auch Tugend und Hybris)
Ereignisse von Außen, unerwartetes und Gegner die gelegentlich über Schießbuden KI hinausgehen (keiner will Absatzweise generischen Schusswechsel lesen), besonders der Dark Mechanus und ihre Servitoren sind sträflich eintönig uninspiriert und unkreativ gestaltet, so sehr das ich mich quasi genötigt sehe, dir das Lexicarum zu zitieren.
Ich bin nicht perfekt, die Geschichte ist es nicht, die Charaktere sind es nicht und die Kämpfe sind es erst recht nicht. Das ist mir durchaus bewusst. Wenn du so hohe Ansprüche stellst, dann bist du hier eindeutig Falsch. Dir scheint ja in letzter Zeit gar nichts zu gefallen, warum ließt du überhaupt noch mit? Es gibt ja noch genug andere Beiträge hier im Forum.
Und ich frage mich, was du mit deiner destruktiven Kritik eigentlich bezweckst. Wenn es dir darum geht, mir den Spaß am schreiben zu nehmen, freu dich, dass ist dir gelungen. :angry:
@ All
Heute mal wieder ein längeres Stück über Gabriel. An dem Teil habe ich recht lange herum geschrieben. Hoffe, dass er wenigsten dem einen oder anderen gefallen wird. Bis Weihnachten wird es noch ein oder zwei Updates geben, dann habe ich Besuch und fahre anschließend in den Urlaub. Dann werde ich entscheiden, ob und wie es weiter gehen wird.
Die ganze Diskussion und destruktive Kritik über einzelne Komponenten oder ganze Konzepte schlägt mir inzwischen auf dem Magen. Vor Jahren hatte ich ein anderes Projekt am laufen, dass durch gewisse Aspekte eine ähnlich massive Kritik einzelner auslöste. Nach und nach eskalierte die ganze Sache und eine ganze, wenn auch sehr kleine Forencomunity zerbrach daran. RL Freundschaften und Bekanntschaften gingen dadurch in die Brüche. Vielleicht reagiere ich deswegen etwas überempfindlich, aber ich werde eher das Projekt abbrechen, als mich in unnützen Diskussionen hier aufzureiben. Inzwischen denke ich mehr darüber nach, wie ich darauf antworten/reagieren soll, als über die eigentliche Geschichte. Und das ist kein gutes Zeichen.
Großen Dank mal wieder an SHOKer für seine konstruktiven Hinweise und zweimalige Korrektur.
Position:
Umkämpftes Gebiet
Segmentum Pacificus
System Verräterstern
Abbadons Werft
Zeit: 2 602 996.M41
Person: Gabriel
In den Gedanken des Techadepten hatte Gabriel eine gewaltige Werft gesehen und sprang nun dorthin in der Hoffnung, einen höherrangigen Kultisten, Adepten oder gar Chaos Space Marine zu treffen, der schon mal in der Kommandozentrale gewesen war. Einen Liedschlag später stand sie zwischen Containern mit Ersatzteilen in einem gewaltigen Gewölbe, dessen Decke sich mindestens einen Kilometer über ihr erstreckte und in einer Wolkendecke verschwand. Räume solch gewaltigen Ausmaßes konnten durchaus ihr eigenes Klima haben. Vor ihr ragte ein Schlachtschiff viele Kilometer lang auf. Gewaltige Lücken klafften in dem gigantischen Rumpf und ebensolch titanische Kräne ließen spielfeldgroße Panzerplatten herab. Tausende von zerlumpten Arbeitssklaven wuselten in dem Trockendock wie in einem Ameisenhaufen hin und her. Aufseher in leichten Rüstungen trieben sie Peitschen schwingend zur Arbeit an. Die unzähligen Geräusche schwerer Motoren, Fräßen, Bohrer und exotischer Maschinen verwoben sich zu einer infernalisch anmutenden Geräuschkulisse. Gabriel sah ihnen kurz unentdeckt auf den Containern stehend zu und schaute in ihre Herzen. Es gab hier so viel Schlechtigkeit bei den Schindern, dass kalter Zorn in ihr hochkam. Der Willen der Sklaven war gebrochen, kaum mehr als lebendige Arbeitsdrohnen, die sich ihrem erbarmungslosen und menschenunwürdigen Schicksal gefügt hatten. Bei einem der Oberaufseher wurde sie fündig und sprang.
Der Raum, in dem sie landete, entpuppte sich nach einem Augenblick der Orientierung als eine Schaltzentrale für dieses Reparaturdock, das an dessen Decke zu kleben schien, da sie nun durch großflächige Panzerglasscheiben direkt auf den teilweise offen liegenden Rumpf des gewaltigen Schlachtschiffes sah. Messing war das vorrangige Material, aus dem unzählige Cogitatorkonsolen zu bestehen schienen. Etwa zwanzig teilweise höchst exotisch modifizierte Mitglieder des schwarzen Adeptus waren anwesend und schienen gerade trotz des Alarms an einem Holomodell des Schlachtschiffes weitere Arbeitsschritte in ihrer höchst seltsamen Sprache zu diskutieren. Nur einer davon schien wirklich hochrangig zu sein. Sie versuchte, in sein Herz zu sehen, aber da war kein Fleisch mehr, das eine Seele hielt. Da war nur noch ein Gehirn übrig, in diesem Körper aus Plaststahl und künstlichen Gliedmaßen, die nicht einmal annähernd mehr Menschenähnlich waren. Früher hatte man das einen Cyborg genannt. Ein Mensch, der seinen Körper verloren hatte und nur noch aus Gehirn und einigen Nervenbahnen bestand. Admiral Grunwald war ein Cyborg gewesen und da sie nie in sein Herz sehen konnte, hatte dieses Wesen sie immer irritiert, auch wenn sie später durchaus so etwas wie Freunde gewesen waren. Vielleicht auch genau deswegen, weil sie nie wusste, was er über sie dachte und wie er wirklich war.
Mit ihren Kräften verlangsamte sie die Zeit um sich herum und durchforstete die anderen Anwesenden nach einer brauchbaren Information. Keiner von ihnen schien je in der eigentlichen Kommandozentrale gewesen zu sein. Diese paranoide Abschottung passte zu Abaddon, der niemandem außer sich selbst wirklich traute. In Anbetracht seiner Umgebung sicherlich eine vernünftige Einstellung. Wahrscheinlich wurde die Zentrale von einem eigenen Zirkel von schwarzen Adepten gewartet, welche hermetisch von der übrigen Anlage abgeschottet lebten.
Schließlich wurde Gabriel bei einem der schwarzen Adepten fündig und sah so etwas, das wie ein Strategieraum wirkte. Da dies das Führungspersonal dieser Sektion war, kam sie über sie wie der leibhaftige Tod. Die meisten bestanden fast nur noch aus technischen Komponenten und diese boten ihren zerstörerischen Kräften so gut wie keinen Widerstand. Mechanische Bauteile zu zerstören, war ihr schon immer leicht gefallen. Bevor die Adpeten des schwarzen Mechanicus überhaupt realisierten, was da in ihrer Arbeitszentrale aufgetaucht war, lagen sie schon zerschmettert in ihrer Hydraulikflüssigkeit auf dem Boden.
"Sprung!" Sie kam auf einem Holotisch heraus und befand sich in einem gewölbeartigen Saal ohne Stützsäulen, der etwa vierzig Meter lang und zwanzig breit war. An der Decke hingen mehrere bombastische Kronleuchter aus Messing in der Form von Chaossternen, welche mit glimmenden Leuchtkugeln behangen waren. Die Wände waren mit schwarzen Wandteppichen bedeckt, eklige Chaossymbole der einzelnen Erzdämonen und das allgegenwärtige Horusauge wechselten sich gleichmäßig ab. Als einzige weitere Möbelstücke gab es einen thronartigen Stuhl aus Obsidian mit einem Horusauge aus Gold auf der Rückenlehne. Der schwarze Thron stand deutlich erhöht auf einen Podest aus Karneol. Ein unbesetztes Schreibpult aus Lapislazuli mit einem Cogitator und einer Kommunikationseinrichtung stand direkt neben dem Thron. Der Holotisch hatte einen Sockel aus poliertem Rosenquarz. Um den Thron herum stapelten sich Schädel.
Etwa hundert Augenpaare glotzten sie überrascht an. Sie sah einzelne Chaos Space Marines der Orden der World Eater, der Word Bearer, der Iron Warriors, Emporer Children, der Death Guard, um dessen muffelnder Vertreter der meiste Platz war, und noch einige weitere Orden, die sie nicht auf Anhieb einordnen konnte, weil diese nicht zu den neun ursprünglichen Verräterlegionen gehörten. Dazu noch menschliche Verräter, Abtrünnige, Mutierte und Chaosgeborene. Einige schienen Anführer von Verräterregimentern zu sein, andere wirkten eher wie niedrigranginge Vertreter ihres Ordens oder Regiments. Andere schienen Bürokraten zu sein. Mehrere schwarze Adepten waren auch anwesend. Abbadons Kreuzzugspläne schienen sich schon in einem sehr konkreten Stadium zu befinden, sonst wäre dieses Ansammlung unterschiedlichster Legionen, Regimenter und Organisationen nicht erklärbar. Wer sie auch immer im Einzelnen waren, eines hatten sie gemein, denn sie griffen nach ihren Waffen, um sie zu töten.
Sie verlangsamte die Zeit um sich herum und suchte nach einem richtigen Anführer, aber der schien sich nicht darunter zu befinden. Selbst hier schien keiner jemals die eigentliche Kommandozentrale betreten zu haben, aber sie schienen alle der Meinung zu sein, dem Zentrum der Macht recht nahe zu sein. Es gab in dem Raum zwei Türen, eine von beiden mussten in die richtige Richtung führen, schlussfolgerte Gabriel. Währenddessen streckte sie fünf leicht gerüstete Gegner mit gut gezielten Schüssen nieder und sprang durch den Warp bis zum Ende des Raums und unzählige Boltgeschosse, Laserstrahlen und Projektile verschiedenster Art durschnitten die Luft, wo sie gerade eben noch gestanden hatte.
Die Versammelten erholten sich von ihrer Überraschung, besonders die schnellen Reflexe der Chaos Space Marines zahlten sich in einem solchen Kampf aus und die ersten Salven aus Boltpistolen jagten auf sie zu. Die meisten verfehlten sie knapp, da sie sich schon wieder schneller bewegte, als es einem normalen menschlichen Wesen möglich sein sollte. Einige Kugeln schlugen Funken sprühend in ihren Schild ein, andere trafen die eigenen Leute, welche das Pech hatten, einfach im Weg zu stehen. Der Engel des Todes griff nach dem Geist des World Eater Marine und suggerierte ihm mit Gavris Kräften, das Khorne nicht zufrieden mit ihm war und er sofort viele Schädel für seinen Thron sammeln musste. Sie rannte damit praktisch ein offenes Tor in seinem Geist ein. Sofort stürzte der World Eater sich mit surrender Kettenaxt auf einen Verräter der Iron Warriors und schlug ihm den Kopf ab, bevor der sich überhaupt der Gefahr von seinem Bruderverräter gewahr wurde. Der World Eater schien dabei einer von Eunice Männern gewesen zu sein, den der Dämonenprinz wohl hier als Verbindungsmann zurück gelassen hatte.
Kaum hatte sie sich diesen doch recht starken Geist untertan gemacht, tastete sie nach weiteren Bewusstseinen der normalen Menschen und suggerierte den Überlebenden der Gruppe, die gerade im Kreuzfeuer gestanden hatte, dass die Angreifer direkt hinter ihnen standen. Sofort entbrannte ein erbittertes Feuergefecht auf engstem Raum. Da Verrat in der Natur des Chaos lag, war es nicht besonders schwer, so etwas vorzugaukeln. Für einen kurzen Moment zog der Engel in Betracht, einfach den Raum zu verlassen und zu warten, bis ihre Saat dem Tod reiche Ernte bescherte. Wahrscheinlich wäre das vom taktischen Gesichtspunkt das klügste, aber etwas in ihr wollte kämpfen, wollte diese versammelte Schlechtigkeit selbst ausmerzen.
Gabriel sprang weiter durch den Raum und streckte einen Gegner nach dem anderen mit gezielten Schüssen und Schlägen nieder. Sie konzentrierte sich erst einmal auf die leichtgepanzerten Renegaten, Mutanten und Verräter, während sie sich die Servogerüsteten für später aufhob. Ihr World Eater stürzte sich auf weitere Verräter, wurde aber leider von konzentrierten Salven aus einem halben Dutzend Boltern niedergestreckt. Sie griff nach dem Geist des Word Bearers und machte ihm klar, dass der Death Guard nur darauf wartete, seinen Eiter auf dessen persönliche Ausgabe von Lorgars verdrehten Ansichten über das Chaos zu verteilen. Eine Sekunde später hatte der Space Marine den explodierenden Inhalt eines kompletten Magazins des Bolters des Word Bearers im aufgeblähten Leib. Was auch ihn trotz der von Nurgle verliehenen übernatürlichen Zähigkeit in unappetitliche, eiternde Stücke riss. Leider überlebte ihr Word Bearer diese Aktion nicht besonders lange. Da es einfacher war, die Bewusstseine der normalen Renegaten zu manipulieren, hetzte sie gleich ein ganzes Dutzend auf einzelne Marines. Jetzt kämpfte wirklich jeder gegen jeden, da brauchte sie nun gar nicht mehr mit ihren oder besser gesagt Gavries Kräften nachhelfen.
Nachdem sich im hinteren Teil des Raumes keine leichten Ziele mehr befanden, orientierte sie sich in die andere Richtung. Sie konnte durch ein komplexes Bewegungsmuster den meisten inzwischen vereinzelten Salven aus den Boltern ausweichen und nur eine prüfte die Festigkeit ihres Schildes. Aus fast einer Hundertschaft an Feinden war nach nur einer halben Minute ein kleines Häufchen geworden, das sich mit großer Effizienz nun gegenseitig umbrachte. Wahrscheinlich wurden jetzt auch ein paar sehr alte Rechnungen beglichen. Der Großteil der Renegaten Astartes wurde von einem Marine der Emporers Children getötet, ohne dass sie ihn jetzt wirklich manipuliert hätte.
Deshalb war es nicht verwunderlich, dass schließlich nur noch der Vertreter der Emporers Children vor ihr stand, der sie sofort vehement angriff. Er war ein total vernarbter Marine ohne Ohren und Nase. Auch seine Lippen waren nicht mehr vorhanden und verzerrten sein mit Reißzähnen bewährtes Maul zu einem ewigen bösen Grinsen. Als einziger Verräter Marine machte er mit seinem Energieschwert und einer Peitsche den Eindruck, dass er mehr als nur ein normaler Verbindungsmann von seiner Legion war. Allerdings kannte sie ihn nicht und konnte auch nicht in sein verdorbenes Herz blicken. Auf seiner barocken Rüstung zeigten sich in unendliche Agonie verzerrte Gesichter, welche sich deutlich bewegten und deren gedämpfte qualvolle Schreie grausamer Pein als stetiges Wispern zu vernehmen waren. Die Ströme der Zeit schienen um ihn herum zu fließen. Sie konnte seine Bewegungen nicht wirklich mit ihrer Macht vorausahnen und musste sich auf ihre restlichen Sinne verlassen. Das ließ sie zögern, als er sich eine offensichtliche Blöße gab.
Mit einem Sprung nach hinten löste sie sich von ihm und versuchte die Struktur seiner Rüstung zu durchschauen. Diese uralte barocke Rüstung, die ein Unikat war, welche keiner der normalen Baureihen entsprach, hatte etwas äußerst Verfluchtes und Unnatürliches an sich. Und das lag nicht nur an dem hinten auf seinem Powermodul angebrachten Glaszylinder mit Kampfdrogen. Die fast schon lebendig wirkende Peitsche des Marines biss nach ihr, aber sie blockte den Schlag mit ihrem von elektrischen Entladungen knisternden Schild ab. Sein Säbel zischte auf sie zu und Gabriel konnte sich nicht länger auf die Analyse der Rüstung konzentrieren. Wieder tat sich eine Lücke auf, die nur ein erfahrener Kämpfer finden konnte, aber der Mann schien ihr viel zu erfahren zu sein, um solch einen Fehler zu machen, außer es war Absicht. Slaanesh Anhänger sahen manchmal Schmerz als interessante Selbsterfahrung an, aber er musste gesehen haben, mit welcher Effizienz sie seine verdorbenen Kumpane getötet hatte. Es schien beinahe, als wollte er von ihr getötet werden. Aber warum?
Sie wich vor seinem Schlaghagel aus schnellender Peitsche und herabschwingendem Säbel zurück. Wieder taten sich Lücken auf, die sie aber ignorierte, da alles in ihr davor zurückschreckte, ihn zu töten. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Ihre seherischen Fähigkeiten scheiterten an ihm vollständig. Sie konnte einfach nicht in sein Herz sehen. Der Mann kam ihr nicht bekannt vor, aber die Legionen hatten teilweise hunderttausend Mitglieder in der Zeit der Kreuzzüge gehabt und selbst sie hatte sich nie alle Gesichter oder Namen gemerkt. Während Gabriel den Körper steuerte und am Leben erhielt, konzentrierte sich das Bewusstsein von Gavri auf die Rüstung und versuchte zu erkennen, was es damit auf sich hatte. Es waren eindeutig Seelen in die blasphemische Rüstung eingewoben und sie konnte eine Stimme schließlich herausfiltern, die verständliche Worte bildete. "Jeder, der Lucius tötet, dessen Seele wird in die Rüstung gezogen und er übernimmt seinen Mörder. Erlöse uns!"
Das war nicht gut und sie löste sich von ihm. Letztendlich musste sie ihn nicht töten, um weiterzukommen. Hier in der Nähe musste die Zentrale sein und eine der Türen führte dorthin. Es galt nur, die richtige zu finden. Gabriel löste sich von ihm und Lucius begriff, dass sie seinen Plan durchschaut hatte. Sie musste ihm nur so lange ausweichen, bis sie die richtige der beiden gefunden hatte. Sie teleportierte zu der deutlich massiveren der beiden Türen und versuchte, sie zu öffnen. Leider war sie verschlossen, es gab einen Signalsensor neben der Tür, sie brauchte nur den richtigen Code zu emulieren, um die Türe zu öffnen. Sie aktivierte ihren Schlüsselgeber, der nun begann, den richtigen Öffnungscode zu ermitteln und das konnte bei einem komplexen System durchaus einige Minuten in Anspruch nehmen. So lange musste sie hier aushalten und sich mit dem Emporers Children prügeln. Kein angenehmer Gedanke. Sie versuchte die Tür psionisch zu öffnen, aber die Tür war aus einer Legierung, welche ihren psionischen Fluss sogar noch soweit hemmte, dass sie auch nicht die durch Wand drum herum angreifen konnte. Da musste sie sich wohl auf ihre technischen Hackerkünste verlassen. Der 8. Maschinenkrieg war auch immer auf der elektronischen Ebene geführt worden und in ihrer damaligen Kampfausbildung war elektronische Kriegsführung und das Hacken feindlicher Computersysteme eine sehr große Unterrichtseinheit gewesen.
"Na, komm schon Mädchen, wir sind nicht hier, um nur dämlich herumzustehen. Also lass uns noch etwas Spaß haben!" Er gackerte laut und seine schlangenartige Zunge fuhr über seine nadelspitzen Raubtierzähne. Viel zu schnell stürmte er auf sie zu und zwang sie in den Nahkampf. Und er machte deutlich, dass er bis jetzt weit unter seinen Fähigkeiten gekämpft hatte. Peitsche und Säbel bildeten ein tödliches Duo aus Angriff und Verteidigung, das sie schnell sehr in Bedrängnis brachte. Nur ihre intensive Erfahrung aus der Zeit der Kreuzzüge hielt sie am Leben. Der Körper ihres Wirtes, so austrainiert dieser auch für einen Menschen war, konnte es mit dieser jahrzehntausendealten, mit Drogen aufgeputschten Kampfmaschine nur schwerlich aufnehmen. Nur dadurch, dass sie für sich die Zeit beschleunigte, konnte sie überleben.
Schließlich wurde es ihr zu viel und sie sprang einfach in die gegenüberliegende Mitte des Raumes, nachdem sie schon fast an der Mauer gedrängt worden war. Das verschaffte ihr eine Verschnaufpause, brachte aber auch das Entschlüsselungsmodul aus der Reichweite des Sensors. "Wie süß! Das Hexlein kann immer noch teleportieren! Aber schön hier bleiben, ja?" Leicht übermütig, seinen ausgeschalteten Säbel kurz in die Luft wirbelnd, fing er die Spitze mit seinem Finger auf und balancierte die Waffe darauf. Dann wirbelte er es ein weiteres Mal in die Luft und fing es mit der Spitze voran mit seinem Panzerschuh auf und drehte sich auf einem Bein um die eigene Achse. Er warf lachend den Säbel hoch und fing ihn nun am Griff auf und kam übertrieben tänzelnd auf sie zu. Jeder Schritt schien sie zu verhöhnen. "Für ein Mädchen kämpfst du nicht mal so schlecht, kann mich nicht erinnern, gegen so eine fähige menschliche Kämpferin je gekämpft zu haben. Selbst ne Banshee kann nicht mit dir mithalten und die sind ja so zum quälen süß! Eine Blutbraut der verdorbenen Eldarlein schon eher, aber es ist schon lange her, dass ich mit denen gespielt habe. Ich muss sogar ein bisschen aus mir heraus, um dich ins Schwitzen zu bringen. Auch wenn es teilweise mehr wie Tanzen als wie Kämpfen ist, was wir da gerade machen. Nenn mir doch deinen werten Namen, kleines schnuckliges Mädchen."
"Gabriel, die Lichtbringerin, ehemals Senatorin zu Terra", antwortete sie nach kurzem Zögern. Solange der Verräter vor sich hin schwafelte, konnte sie vielleicht eine Gegenstrategie für dieses Problem entwickeln. Sie begann, ihn zu umkreisen, um wieder dem Sensor näher zu kommen, damit die Entschlüsselung endlich fertig werden konnte.
"Ah, die Metze des Imperators, ich erinnere mich an dich. Holla, so etwas Berühmtes habe ich noch nie getötet. Aber ich glaube, ich erinnere mich an Flügelchen, allerliebste Flügelchen! Es hätte bestimmt Spaß gemacht, dir jede Feder einzeln herauszureißen und dich damit zu kitzeln."
"Ich war nie seine Metze!"
"Och kommt schon, süßes Gabilein, in der Stunde des Todes lügt man doch nicht mehr. Wo es doch noch so delikat war, zuerst warst du seine Metze, dann warst du auch noch seine Tochter und seine Metze. Kein Wunder, dass die Son of Horus sich gegen dieses Ferkel erhoben haben."
"Ich war nie seine Metze! Weder als 11. noch als 12. Inkarnation!"
"Wie war es, an seinem riesengroßen Schwanz zu lutschen? Oder ihn in dir zu spüren? Euer Größenunterschied war ja schon gewaltig. Oh, das muss eine herrliche Erfahrung gewesen sein." Er machte eine überaus obszöne Geste mit seinem Mund.
"Ich war nie seine Metze!" Und diesmal war deutlich die Verärgerung in ihrer Stimme zu hören. Es war viel nötig, um sie wütend zu machen, aber dieser Kerl schaffte das ganz gut.
"Das wird so langsam langweilig, wie ein Abspielgerät, das einen Fehler hat. Ich hasse Fehler. Ich bin übrigens Lucius, Lucius der Ewige, Hauptmann bei der glorreichen und herrlichen Legion der Emporers Children. Du hast bestimmt schon von mir und meinen legendären Taten gehört. Seinerzeit war ich Hauptmann der berühmten 13. Kompanie meiner Legion, mein Name war bekannt für meine überragende Fechtkunst von einer Ecke des Imperiums zur anderen." Er machte einige spielerische Ausfallschritte, um seine Worte zu untermalen.
"An dich kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Und das die Emporers Children einen wirklich fähigen Schwertmeister in ihren Reihen haben, ist mir neu. Narben sind übrigens nur in geringem Maße kleidsam. Und ich muss sagen, bei dir sind sie überaus hässlich. Da kann einem ja echt schon beim Anblick übel werden. Du dienst nicht zufällig Nurgle?" Lucius begann wieder anzugreifen, ließ es dieses Mal aber deutlicher langsamer angehen.
"Wie witzig! Tut jetzt ja nicht so, als ob Du noch nie von meinen überragenden Künsten mit dem Schwert gehört hättest. Aber es ist eine interessante Erfahrung, sich selbst das Gesicht zu zerschneiden. Solltest du auch mal probieren. Makellosigkeit ist nur kurz interessant, dann stumpft sie doch ab. Besonders, wenn man von Deinem Namensvetter in einem unfairen Kampf die Nase gebrochen bekommt und die Nase danach schief wird. Das war nicht fair! Stell dir vor, ich fordere diesen Scheißkerl Garviel Loken zu einem freundschaftlichen Trainingskampf mit dem Schwert heraus und dieses sonst so überkorrekte Arschloch haut mir auf meine wohlgeformte Nase! Einfach so! Bamm! Und meine perfekt geformte Nase war danach krumm! Nur weil dieser saublöde Hurensohn von einem Klugscheißer mich mit einem fiesen, hinterhältigen und total gemeinen Trick besiegen musste!" Während sie redeten, kämpften sie weiter, tauschen Attacken und Paraden aus, tanzten über die Leichen der Gefallenen, ihre Körper perfekt im Gleichgewicht, als wären sie in einem Ballsaal.
"Bei einem Engel sind Narben nicht angebracht. Makellosigkeit ist ein Erkennungsmerkmal von uns."
"Als ob das jemand interessieren würde. Wenigstens sind deine Kampfkünste höherwertig als deine Konversation. Anfangs war das Palaver ja recht nett, aber jetzt kommt nur noch ermüdendes Bla, Bla, Bla, Yagga, Yagga, Yagga. Dich als Sexsklavin zu erziehen, wäre sicherlich interessant, aber wahrscheinlich gefährlich, interessant gefährlich. Abbadon wäre bestimmt an dir interessiert, so wie ihr euch beide doch mögt."
"Mit dem Kerl habe ich in der Tat noch eine Rechnung offen. Er wird noch büßen, für das, was er getan hat." Gabriel versuchte seinen Schlaghagel zu entkommen und ließ ihn mit einem Seitschritt ins Leere laufen. Letztendlich musste sie diesen Schwätzer ja nicht besiegen. Sie hatte noch andere Möglichkeiten. Also berührte Gabriel ihn an seiner Seite und versuchte mit ihm in das gewaltige Trockendock zu teleportieren, wo er erst mal weit genug von hier war. Leider gelang es ihr nicht, weder ihn mit in den Warp zu ziehen, noch selbst zu teleportieren. Etwas in seiner Rüstung schien ihn gegen Psionik abzuschirmen und das ziemlich gut. Es gab wenige Wesen in dieser Galaxie, welche ihren Kräften standhalten konnten, aber ausgerechnet Lucius Dummschwätzer schien zu diesen Auserwählten zu gehören. Ein äußerst frustrierender Umstand, der Gabriel mit immer heißerem Zorn erfüllte. Selbst ohne Psionik konnte sie seine Schlechtigkeit und Verdorbenheit deutlich spüren.
"Tja, aber vorher musst du an mir vorbei und das wird dir süßes Schnuckelchen nicht gelingen.", kommentierte Lucius ihren fehlgeschlagenen Versuch mit einem gehässigen Lachen.
"Hm, aber kann ich es mir erlauben, den hässlichen, rüpelhaften Abbadon zu verärgern? Der Typ ist ja so was von humor- und geschmacklos. Seine Rüstung erst, sollte jeder mal als schlechtes Beispiel nehmen. Eine Katastrophe des schlechten Geschmacks. Und so einfallslos. Ts! Diese ewige gleiche eintönige schwarze Farbe, dieses langweilige altbackene Design. Und von seiner bescheuerten Frisur wollen wir gar nicht erst reden. Katastrophe wäre eine äußert untertriebene Bezeichnung für diesen Mopp. Geschmacksverirrung ein unangebrachtes Lob."
"Ich bin sicher, du bist der Modeexperte deiner Legion." Beinahe hätte sich Lucius Peitsche um ihre Parierstange gewickelt. Aber gerade noch so konnte sie ihr Schwert in die Sicherheit ihres Energiefeldes bringen. Der Schild flackerte in bunten Farben auf, wo die Peitsche getroffen hatte. Eigentlich war es klüger, diesen Kampf hier abzubrechen und eine alternative Route zur Kommandozentrale herauszufinden. Da dies ein Konferenzraum war, an dem der Kommandant der Feste regelmäßig teilzunehmen schien, jedenfalls hatten das einige erfassbare Gedanken der Chaoten diese Information beinhaltet, war dieser Raum sicherlich in unmittelbarer Nähe der eigentlichen Zentrale. Leider versagte ihr Navigationssystem und sie hatte keine Ahnung, in welchem verfluchten Bereich dieses Asteroiden sie sich eigentlich gerade befand. Während Lucius mit seinem sinnentleerten Geschwafel den Raum verpestete, überschlugen sich ihre Gedanken, was sie für weitere Möglichkeiten hatte. Der leichteste Weg wäre, den Kampf abzubrechen und einen anderen Weg zu finden. Aber es schien, als wüsste niemand genau, wo die eigentliche Zentrale sich befand. Leider hatte ihr Spionageschiff die Zentrale nicht ausfindig machen können. Es erschien ihr äußert zeitaufwendig, auf anderen Wegen die Zentrale zu finden. Eine andere Alternative war, die Türe einfach mit genug Sprengstoff aufzusprengen. Das Problem war, Lucius würde nicht zusehen, wie sie die Ladungen legte, sondern sie aktiv daran hindern und sie traute ihm zu, damit Erfolg zu haben. Als weitere Möglichkeit gab es, einfach eine Waffe zu besorgen, welche die Struktur der Tür pulverisieren konnte. Ein primitiver Melter würde wahrscheinlich schon reichen. Hier war das Problem, dass Lucius sich einfach in den Weg werfen konnte und der Fluch würde sie treffen. Auch keine wirklich befriedigende Aussicht.
"Wäre sicherlich eine interessante Erfahrung, Abbadon zur Weißglut zu treiben. Aber der Kerl hat vielleicht eine Möglichkeit in der Hinterhand, mich für alle Zeit zu töten. Oder schlimmer noch, mich noch mehr zu langweilen als jetzt", fuhr der Schwertmeister unbeeindruckt von ihrem Einwurf fort.
"Sicherlich eine schreckliche Vorstellung für jemand, der vor Witz und Geselligkeit nur so überströmt!" Was würde Gabriel tun, sein dämliches Geschwätz abstellen zu können. Leider konnte sie ihren Anderthalbhänder nicht in seinen nie stillstehenden Mund rammen. Das wäre sicherlich eine äußerst interessante und außergewöhnliche Erfahrung gewesen.
"Stell Dir nur vor, ich muss auf einem öden Farmplaneten Sklaven hüten, damit die Grünzeugs anbauen. Ich, Lucius der Ewige, degradiert von einem ungehobelten Rüpel mit einem Mopp als Frisur zu einem sklaventreibenden Bauern!"
"Welch schreckliche Degradierung! Du tust mir ja so unendlich leid!" Sein Säbel durchstieß ihre Deckung und Schild. Die scharfe Klinge des Säbels schrammte über ihren Oberarm. Die Panzerung wurde durchtrennt und sie spürte den kurzen Schmerz einer oberflächlichen Wunde.
"Schlimm nicht?" Ob er nun die Wunde meinte oder sein ach so schlimmes Schicksal, war ihr nicht ganz klar. "Oh, das ist eine wichtige Aufgabe, hat der Scheißkerl gesagt, kriegswichtig! Und er braucht jemand, der etwas im Kopf hat, ein Talent zum Organisieren und sich durchsetzen kann!"
"Dann kann ich nicht nachvollziehen, warum Abbadon gerade Dich ausgewählt hat. Intelligenz scheint definitiv keines Deiner Merkmale zu sein." Seine Peitsche kam durch und klatschte auf ihren Helm. Für einen kurzen Augenblick befürchtete sie, die metallenen Widerhaken der Peitschenspitze würde die Panzerung auf der Höhe ihrer Augen durschlagen, aber zum Glück hielt sie stand.
"Und der etwas von Pflanzen versteht", fuhr Lucius unbeirrt seinen Monolog fort und traf sie mit seinem Säbel am Oberschenkel, was wieder einen Schmerz durch ihren Körper zucken ließ. Sofort ließ sie die zerstörten Gefäße heilen. "Hab ich doch mal fünfhundert Jahre lang den schönsten Garten der Galaxis gehabt, bevor ein paar Nurgleidioten ihn zu Kompost gemacht haben. Die habe ich dafür aber leiden lassen, die sind so richtig schön zäh und man kann ihre Gliedmaßen in kleine Scheibchen schneiden und sie damit füttern." Lucius lachte überaus hässlich und fügte ihr eine oberflächliche Schramme am Handrücken des Schwertarmes zu. Rüstung und Schild hatten den Hieb nicht aufhalten können. Etwas tiefer und sie hätte ihre Hand verloren.
"Macht unendlich viel Spaß so etwas. Hat meine schönen Blumen aber nicht zurückgebracht." Sein Säbel zuckte urplötzlich vor, während er sie mit seiner Peitsche gerade mit einer Finte abgelenkt hatte. Beinahe hätte er sie aufgespießt, als er den Säbel durch eine Lücke des Schildes rammte. Nur weil sie, kurz bevor das Schwert ihre Rüstung auf Bauchhöhe durchdringen konnte, durch den Warp sprang, konnte sie dem Stoß entkommen. Während er wieder auf sie tänzelnd zugelaufen kam, erzählte er voller Begeisterung welch unendliche Mühen er sich ausgesetzt hatte, um die ganzen Blumen zusammen zu rauben. Aber dann erinnerte Lucius sich, während er Gabriel wieder in Bedrängnis brachte, wie sie auf das Thema gekommen waren.
"Ha! Reingelegt hat er mich! Und was muss ich mir jetzt anhören? So dämliche Sprüche wie, wenn kein Grünzeugs geliefert wird, verhungern die Arbeitssklaven auf der Fabrikwelt. Und die notwendigen Waffen werden nicht gebaut, um den falschen Leichenimperator endlich aus seinem goldenen Mausoleum zu kicken. Als ob Karotten jetzt das Imperium besiegen helfen würden. Pah! Ich muss Quoten erfüllen! Einst zogen wir aus, den Bürokraten aus deinem Dunstkreis ihre Akten zusammengerollt dahin zu schieben, wo es richtig Spaß macht." Um seine Worte zu unterstreichen, umging er sie mit einem blitzschnellen seitschritt und schlug mit der stumpfen Seite des Säbels auf ihr Gesäß. Die Wucht reichte aus, um sie komplett an dem schwafelnden Marine vorbei stolpern zu lassen und er verpasste ihr obendrein noch einen harten Tritt auf den verlängerter Rücken. Sie teleportierte sofort an das andere Ende des Raumes in Sicherheit.
"Wenn es wenigstens Quoten wären, wie viel Spaß ich in der Woche haben müsste oder wie viele Dilettanten ich abstechen soll", führte Lucius aus, ohne ihr weiter zu folgen. Gabriel fing sich und wirbelte herum. Der Mistkerl spielte mit ihr, das war offensichtlich. Gerade hatte er die Gelegenheit gehabt, sie zu töten. Eine überaus erschreckende Tatsache.
"Aber nein, es geht um Tonnen von irgendwelch total uninteressanten Gewächsen! Ach, ich hab es echt nicht leicht. Und das Ganze ist so unendlich langweilig!" Lucius warf sich übertrieben theatralisch in Pose und seufzte, als betrauerte er all das Leid, was er in seinem Leben verursacht hatte. "Selbst ab und zu einen Faulenzer unter den Sklaven auf exquisite Art zum Tode zu befördern, kann meine Laune nicht heben. Nein, da bleibt mir wohl nur der kleine vergängliche Spaß, Dich zu töten und Dich vorher noch etwas zu ärgern." Und sie zu ärgern, gelang ihm ziemlich gut.
Aus einer Finte heraus griff er an, sie wich seiner Peitsche aus und wäre beinahe von seiner Säbelspitze aufgespießt worden, die sie im letzten Moment noch mit der Parierstange ihres Schwertes abfangen konnte. Mit viel Kraft versuchte sie, die Klinge zu blockieren, aber der Marine war viel stärker als sie und riss die Waffe mit spielerischer Leichtigkeit zurück, während seine Peitsche wieder auf sie zu zuckte und sie sich mit einem Spagat weckducken konnte. Sofort war sie wieder auf den Beinen und versuchte, nach ihm zu stechen, was er wiederrum mit einer übertriebenen Lässigkeit parierte. Die nächsten Minuten war sie vollauf damit beschäftigt, nicht getroffen zu werden. Lucius begann, ernst zu machen und nur ihre überragende Ausrüstung hielt sie am Leben. Die Festigkeit ihres Schildes wurde oft geprüft und inzwischen flackerte er bedenklich, da der Generator ernste Probleme hatte, die ganzen Treffer zu verkraften. Psionik gegen ihn direkt einzusetzen, brachte nichts, da er formidabel davor geschützt war. Im Nahkampf war er ihr überlegen, er war stärker, schneller und sehr viel erfahrener als sie, da er die letzten zehntausend Jahren Zeit gehabt hatte, sich im Schwertkampf zu perfektionieren. Sie versuchte jeden Trick, wechselte den Kampfstil unzählige Male, sprang hinter ihn, über ihn, aber mit einem untrüglichen Instinkt schien er immer genau zu wissen, was sie gerade vorhatte.
Fernkampf war sicherlich eine Lösung, aber sie durfte ihn nicht töten, sonst wäre ihr Wirtskörper verflucht. Also stärkte sie ihre Wirtin, festigte die Muskeln, verstärkte die Knochen. Besonders das rechte Handgelenk brach bei fast jeder Parade an, so hart schlug der Marine zu. Aber sie heilte die Verletzungen schon im Entstehen. Eigentlich wäre es das klügste, den Kampf abzubrechen, aber eine der Türen, die von diesem Raum abgingen, musste einfach zur Kommandozentrale führen. Und dort musste sie so schnell wie möglich hin oder alles war verloren. Ihr Entschlüsselungsmodul hatte inzwischen etwa mehr als 78% des Codes genknackt. Nur noch kurze Zeit musste sie durchhalten. Lucius trieb sie auch sporadisch von der Tür weg, als ob er wüsste, was sie vorhatte.
Der Engel löste sich ein weiteres Mal, was Lucius ein weiteres gackerndes Lachen entlockte. "Sind wir beide nicht etwas zu alt, um Fangen zu spielen? Jedenfalls ich bin es, wie alt ist Dein Körper? Lass mich raten, fünfzehn? Sechzehn? Welch allerliebstes Alter. Aber eines muss ich dir lassen, du hast sehr viele verschiedene Kampfstiele in Petto." Lucius hörte auf, sie zu bekämpfen und tat so, als ob er dozieren würde. "Ich habe bis jetzt siebzig verschiedene gezählt, wenn man allerdings die Varianten beiseitelässt, sind es im Grunde nur neun. Du hast den panasiatischen Stil wirklich gut drauf, auch wenn der nur wirklich bei einem zweihändigen Schwert mit gebogener Klinge unüberwindbar wird. Es ist sicherlich mehr als zehntausend Jahre her, dass ich auf diesen Stil getroffen bin. Hach, wie schnell die Zeit vergeht. Und dann natürlich noch die Schule des Johannes Lichtenauers, die beherrscht du meisterlich. Ohne diese modernen, schaustellerartigen Schnickschnack. Letztendlich war seine Kampfschule schon vor neununddreißigtausend Jahren ausgereift und jeder hat ihn nur kopiert oder variiert. Hast du kleines, niedliches Mädchen eigentlich gewusst, dass das Schwert die erste reine Waffe und Kultgegenstand war? Jede Waffe zuvor war zugleich auch Werkzeug oder Jagdgerät, aber das Schwert wurde allein dazu entwickelt, um Menschen zu töten. Hach, wie ich den Schwertkampf liebe." Wieder begann er, sie zu bedrängen. Sie tauschten in rasender Schnelle Attacken und Paraden aus, wobei Lucius den Part der Attacken übernahm und sie sich nur noch aufs Verteidigen beschränkte. Was ihn aber nicht daran hinderte, weiter Monologe zu halten. Inzwischen hatte ihr Modul über 90% des Codes entschlüsselt, nur eine Minute und sie konnte diesen Wahnsinn hinter sich lassen.
"Aber du hast wenigstens etwas Können und Erfahrung. Du bist schnell und präzise. Aber dir fehlt es eindeutig an Kraft. Deine Taktik beruht darauf, dass Du deine höhere Geschwindigkeit und Beweglichkeit einsetzt, um den Gegner auszumanövrieren, bis Du einen präzisen Stich setzen kannst. Nehme mal an, dass du so wenig wie möglich Blut vergießen möchtest, um Khorne zu ärgern. Was natürlich eine überaus löbliche Einstellung ist." Lucius sprach den Namen des Erzdämons des Mordes mit einer Betonung aus, als ob er über Fäkalien reden würde.
"Nichtsdestotrotz stößt du schnell an deine Grenzen, wenn du auf Gegner triffst, die ebenfalls schnell und präzise sind, wie meine Herrlichkeit in Ewigkeit. Du versuchst, das zu kompensieren, in dem du in rasender Geschwindigkeit die Kampfstile wechselst. Wer sich nicht mit den ganzen terranischen Unterschieden auskennt, könnte überrascht werden. Aber so langsam solltest Du einsehen, dass ich jeden Deiner Stile nicht nur kenne, sondern selbst gemeistert habe. Manche habe ich sogar selbst noch verbessert. Du bist gut, aber nicht gut genug für mich." Gabriel wusste nicht genau, was sie von seinem Geschwätz halten sollte, aber in gewissen Punkten hatte er durchaus recht. Sie kompensierte ihre momentane körperliche Schwäche durch überragende Geschwindigkeit. Dann überraschte sie Lucius, als er einfach seinen Säbel fallen ließ und sie am Handgelenk griff. Sie war so überrascht von diesem Manöver, dass es dem Marine nicht nur gelang, ihr das Schwert aus den Händen reißen, sondern sie auch noch umzuwerfen. Hart schlug sie auf den Rücken und der Marine stand mit ihrem eigenen Schwert stoßbereit über ihr. Panisch versuchte sie, weg zu teleportieren, aber ihre Kraft versagte.