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So schönen (blutiges) Kapitel mit ordentlich Spannung
Mööp:
In der Tat und jetzt zurück in den Containern (in den Containern/in die Container)
Aber kein Tentakel griff nach den Frauen und nun was es an ihm (war)
Auf dem Altar stak ein metallener, primitiv gefertigter achtstrahliger Stern aus Messing (stand?)
So was "ähnliches" wie Boltermunition gibts schon: "air burst munition" aber auch nur etwas ähnlich.
Die Szene in der Hedda vom Stahlträger fällt, ist irgendwie nicht zuende geführt. Padri sagt sie sollten Klammeraffe machen und wupps gehts weiter. Nach meinem Gefühl fehlte da ein Satz.
Insgesamt fand ich den Teil auch sehr schön,.. und den Cliffhanger echt brutal. Ein Teil wo man sich echt wünscht die Woche wäre schon wieder rum.
Ein kleines Kritikchen habe ich aber trotzdem noch. Die Beziehung von Hedda und Padri wird langsam ein bischen zu kitschig für meinen Geschmack. Also grundsätzlich habe ich nichts gegen kitsch, aber es passt nicht in den realistischen Stil von gefechten den du sonst hast. Das Hedda, noch am Seil hängend, Padri das unausweichliche "Du hast mich gerettet!" entgegen schmettert, hmm, da könnte sie auch warten bis sie auf der anderen Seite ist (bei der Szene fehlt mMn. auch der Satz).
Mir gehts da eher drum, daß das Timing da nicht so realistisch ist, an sich find ich so nen Kitsch auch unterhaltsam.
Die Szene in der Hedda vom Stahlträger fällt, ist irgendwie nicht zuende geführt. Padri sagt sie sollten Klammeraffe machen und wupps gehts weiter. Nach meinem Gefühl fehlte da ein Satz.
Ein kleines Kritikchen habe ich aber trotzdem noch. Die Beziehung von Hedda und Padri wird langsam ein bischen zu kitschig für meinen Geschmack. Also grundsätzlich habe ich nichts gegen kitsch, aber es passt nicht in den realistischen Stil von gefechten den du sonst hast. Das Hedda, noch am Seil hängend, Padri das unausweichliche "Du hast mich gerettet!" entgegen schmettert, hmm, da könnte sie auch warten bis sie auf der anderen Seite ist (bei der Szene fehlt mMn. auch der Satz).
Mir gehts da eher drum, daß das Timing da nicht so realistisch ist, an sich find ich so nen Kitsch auch unterhaltsam.
"Machen wir Klammeraffe, bleib einfach auf mir drauf, ich zieh uns rüber." Brogan zog sich den Stahlträger langsam entlang, bis er endlich auf der anderen Seite ankam. Sein Herz raste, er war noch mehr in Schweiß gebadet als sonst. Er hatte kein Gefühl mehr im rechten Arm, dafür brannte seine Schulter.
also ich finde die Szene zwar kitschig aber vollständig. Klar kommt das Hüberziehen dann recht fix, aber es wird erwähnt. Und sie sind auf der anderen Seite, bevor das "Danke ... :wub:" kommt. (Also sie hängt nicht mehr am Seil) 🙄
Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass es eventuell mit einem kaputten Arm nicht mehr wirklich leicht ist, sich und die Frau samt Ausrüstung über den Stahlträger zu ziehen. Aber die Liebe verleiht ja Flügel ^^
In der Tat und jetzt zurück in den Containern (in den Containern/in die Container)
Aber kein Tentakel griff nach den Frauen und nun was es an ihm (war)
Auf dem Altar stak ein metallener, primitiv gefertigter achtstrahliger Stern aus Messing (stand?)
"Wenn ich hier herumliege, macht ihn das auch nicht wieder lebendig. Kann mir jemand dieses Ding da rausziehen?", fragte Louise und zeigte auf die Kanüle in ihrem Handrücken.
das find ich inhaltlich nicht so ganz passend. wir haben da eine recht hartgesottene ermittlerin, die auch schon dem einen oder anderen typen das licht ausgepustet hat bzw. die schon einiges gesehen hat.
dann kommt dazu, dass sie gerade ihren mann verloren hat, was einen meiner meinung nach in einen schockzustand fallen lässt bzw was einen temporär und akut "abstumpfen" lässt.
und diese ermittlerin braucht jemanden, um sich ne winzige nadel aus dem arm entfernen zu lassen??? 🙂
nur einen grammatik-fehler korriger ich hier doch, weil der mir so schön in rot ins auge gesprungen ist!
Vielen Dank für die sehr vielen Rückmeldungen und Lesebestätigungen. Freue mich über jede einzelne, auch wenn ich sie nicht alle kommentiere. Vielen Dank mal wieder an SHOKer für sein Lektorat.
Ja, das Kapitel ist schön. Hab noch ein paar unbedeutende Tippfehler beseitigt, aber der Kampf ist schon ziemlich gelungen. Dass es am Ende bei Louhi nur 20 Mutanten waren, kam mir irgendwie ziemlich weniger vor, wenn man bedenkt wie sie da rumgeballert hat, aber vermutlich ist es angemessen. Die 10 bei Padri kamen mir ja auch viel mehr vor, als es wohl wirklich waren. (Hab jetzt allerdings auch nicht mitgezählt)
Der Kampf war wirklich hübsch beschrieben, aber was zum Teufel ist Amputationsmunition? Gibt es selbige auch in echt? Der allwissende Google sagt nämlich nein.
Das weitere Schicksal von Brogan und Hedda wird erst später behandelt werden.
[/FONT]
Persona Dramatis
Großinquisitor Konstantinus - über tausend Jahre alter Chefanalytiker der Inquisition, bewegt sich mithilfe eines goldenen Rollstuhls
Suchgruppe "Testamentsvollstreckerin"
Großinquisitor Louhi - persönliche Assistentin von Konstantinus
Hedda Padri geb. Schreiber - Schiebemädchen im Hauptsaal der Analyseabteilung
Brogan Padri - Schreiber des fünften Grades
Gavri Pilgerstochter - mutmaßliche Alpha Psionikerin mit Tendenzen in den Plusbereich und Erzketzerin.
Kapitel 8
Position:
Imperium
Segmentum Solar
Sol System
Heiliges Terra
Festung der Inquisition
Zeit: 2 814 996.M41
Person: Schreiber Padri
Auf einem Diwan ruhte ein aufgeblähter Kopf, der von einem großen Auge mit einer geschlitzten Pupille dominiert wurde. Zwei verkümmerte blinde Augen lagen darunter, ebenso ein sabbernder Mund voller dünner spitzer Zähne. Der restliche nackte Körper hatte die Größe eines verkrüppelten Kindes, nur dass er blau geschuppt war und über keinerlei erkennbare Geschlechtsmerkmale verfügte.
"Ein Navigator?", hauchte Louhi fragend, dann brüllte sie "Schaut ihm nicht ins zentrale Auge!" Hedda wandte sich schnell genug ab, aber er hatte seine Lampe direkt auf den Diwan gerichtet und sein Blick versank im Auge des Mutanten. Und dann tauchte er in eine Welt hinein, die nicht sein konnte, die nicht sein durfte. Sein Verstand verlor sich in einem Strudel Farben, die nur Schwärze beinhalteten, in Wahrheiten, die Lügen waren, in Lügen, die Wahrheiten waren. In Welten, wo oben unten war, innen außen und man alt geboren wurde und als Baby starb. Aber etwas in ihm erkannte, dass der Gottimperator ihn beschützte, und dies alles nur schmutzige Lügen waren. Er schloss mit seinem letzten Rest Willen die Augen und der Strom der Verderbnis wurde abgebrochen. Es dauerte eine Äon, die im Bruchteil einer Sekunde vorbei war, bis Brogan wieder bei sich war. Sein Name war Brogan Padri, gehorsamer Untertan des lebendigen Gottimperators auf seinem goldenen Thron zu Terra. Nichts in diesem Universum würde ihm das nehmen können und so tauchte er zurück ins Licht. Die Realität des Jetzts holte ihn ein und er war wieder da. Er hörte das Kreischen seiner Frau, das charakteristische Brüllen von Louhis Bolter, das Explodieren von Körpern und das Klatschen herausfallender Innereien auf den Boden.
Er öffnete vorsichtig wieder die Augen und sah, dass ein Großteil der Mutanten zerfetzt in ihren Eingeweiden am Boden lagen. Allerdings saß der Navigator immer noch unverletzt in seiner Sänfte, geschützt durch ein flirrendes, regenbogenfarbenes Kraftfeld, das sich um ihn aufgebaut hatte. Explosionen darauf zeigten an, dass Boltgeschosse es nicht durchdringen konnten. In seiner guten Kampfausbildung auf der hauseigenen Schola der Inquisition hatte er gelernt, dass Schutzfelder oft einfach von Personen durchdrungen werden konnten, weil sie nur schnelle Objekte aufhielten. Zur gleichen Erkenntnis kam wohl auch Louhi, die, nachdem sie den letzen Wächter zerfetzt hatte, ihren leergeschossenen Bolter am Riemen hängend losließ und ihre beiden Nahkampfwaffen, ihren Rabenschnabel und Boltpistole zog.
"Ich will all jene vernichten, die mich auf meinem Imperator gefälligem Weg aufhalten!", brüllte die Großinquisitorin und lief so schnell sie konnte auf den Psioniker zu.
"Imperator der Menschheit, Bewahrer aller guten Dinge. Wenn Kräfte kommen, gegen die niemand gewappnet ist, rette und beschütze uns, das erflehe ich. Oh gütiger Gottimperator, zeige mir den Weg zum Sieg. Auf dass wir unsere Feinde in deinem unsterblichen Namen vernichten!", betete Brogan mit von wahrem Glauben erfüllter Stimme, während er auf den Diwan zu rannte und seine Schrotflinte fest umklammerte. Padri spürte, wie das zentrale dritte Auge ihn fixierte, dann leuchteten blaue Blitze auf, die nicht nur ihn trafen, sondern auch Louhi. Es war, als würde die Faust eines Titanen sie treffen. Die Großinquisitorin wurde aus vollem Lauf von den Beinen geholt und zu Boden geworfen. Es schepperte beinahe so, als wäre ein metallener Papierkorb im Schreibsaal umgetreten worden. Das Geräusch hatte schon beinahe etwas Lustiges. Louhi überschlug sich mehrmals und blieb dann verkrümmt liegen, während ihre Gliedmaßen unkontrolliert zuckten.
Die Blitze trafen ihn ebenfalls, aber sie glitten an ihm harmlos ab. Tatsächlich schien er wie in einer Blase zu laufen. Ohne sich groß um das Phänomen zu wundern, rannte er unvermindert auf das Ding zu. Dann war er nah genug und sprang durch das Feld auf die Sänfte. Es gab einen Ruck, als er das Feld passierte und aus seinem kraftvollen Sprung wurde ein Torkeln. Der Mutant kreischte seine Panik in einer schmerzhaft hohen Tonlage heraus, als Brogan in die Sänfte knallte. Er hielt seine Schrotflinte dabei wie ein Speer, dessen Mündung genau in das Auge des Mutanten zeigte. Auf kürzester Entfernung drückte er ab und kraftvolle Ladung spie die vielen kleinen explosiven Kugeln in das Auge des Mutanten. Das Auge zerplatze, das darunter liegende Gehirn ebenfalls, als die Mikrosprengladungen der Munition im Kopf detonierten. Spritzer des Gehirns trafen und besudelten ihn. Die Blitze erloschen augenblicklich und der verdammte unsanktionierte Psioniker wurde nun vom Imperator gerichtet.
Er sah sich im diffusen Licht seiner Waffenlampe um, Louhi kam gerade wieder mühsam auf die Beine. Sie hatte Schwierigkeiten, gerade zu stehen und torkelte, als wäre sie wieder betrunken. Ihre Rüstung sah unbeschädigt aus, aber er konnte sogar von hier sehen, dass sie unter großen Schmerzen litt. Der Schreiber wusste zwar nur wenig über psionische Kräfte, aber er hatte gehört, dass viele dieser verdorbenen Kräfte selbst den besten Rüstungsschutz einfach ignorieren konnten. Und die Blitze hatten das wohl getan. Die Inquisitorin straffte sich und gab sich alle Mühe, selbstbewusst und unverwundbar zu erscheinen. Aber letztendlich war sie nur eine zähe alte Oma in einer Rüstung. Seine Frau streckte den Kopf am Eingang hinein und sah sich vorsichtig um. Sie schien das Ganze unbeschadet überstanden zu haben und ihm fiel bei ihrem Anblick ein Stein vom Herzen. So wie es aussah, hatte der Imperator seine schützende Hand über sie alle gehalten.
"Alles klar, ich habe den Psioniker-Mutanten geläutert. Von ihm geht definitiv keine Gefahr aus." Da doppelt immer besser war, repetierte er und verpasste ihm eine weitere Ladung, die seinen kleinen Körper zerriss. Manche von diesen Dingern konnten Verletzungen überleben, die normalerweise tödlich waren, aber ohne Körper und Kopf konnte auch dieses Ding nicht existieren. Er warf die leere Hülse aus, drehte sich um und entfernte den Chaosstern mit einem Schuss vom geschändeten Altar. Mit einem lauten Krachen fiel der Stern aus Messing zu Boden und zerbrach. Das wäre erledigt. Geschwind lud er mit einer Litanei auf den Lippen nach, jedem Moment weitere Horden aus den Eingängen erwartend. Aber zum Glück wurden diese Erwartungen enttäuscht.
"In dir steckt mehr, als ich gedacht habe. Schreiber Brogan Padri des fünften Grades. Verrate mir, wie du diesen Angriff überstehen konntest. Selbst mit meinem Hexfeldgenerator hätte es mich beinahe erwischt." Mit wackligen Beinen kam sie auf ihn zu gehumpelt, während seine Frau schnellen Schrittes zu ihnen aufschloss. Es gab zur Kirche weitere Zugänge und es konnte durchaus sein, dass sich weitere Mutanten in der Nähe aufhielten.
"Der Imperator schützt.", antwortete Brogan, dem keine andere Lösung einfiel.
"Und manche Auserwählte schützt der unsterbliche und lebendige Gottimperator besonders gut. Hast du ein Amulett, Glücksbringer oder ähnliches?"
"Von meiner Mutter Yana, das einzige, was ich von ihr habe." Er zog einen goldenen Aquila aus seiner Rüstung, der an einem Band aus geflochtenem Haar seiner Mutter hing. Louhi murmelte etwas vor sich hin, als sie den Anhänger in Augenschein nahm.
"Wer war nochmal deine Mutter?"
"Meine Mutter war Akolythin im Gefolge meines Vaters, des Großinquisitors Abhay Padri."
"Großinquisitor Padri, soso, das erklärt natürlich einiges. Das Amulett ist wohl von großer Macht, pass gut darauf auf. Und nun weiter, wir haben lange genug gefaulenzt. Schätze mal, dass sich hier in der Nähe die Brut der Entflohenen befindet. So nah war ich ihnen noch nie. Zeit, diese ehrwürdigen Hallen von den Unreinen zu säubern." Louhi drehte sich um, lud ihren Boltern mit einer kurzen Litanei nach und er sah jedem ihrer Schritte an, dass sie starke Schmerzen haben musste.
"Verzeiht, Großinquisitorin Louhi, aber meine Frau ist sehr erschöpft und bedarf einer kleinen Pause. Ich bin sicher, dass wir die Mutanten auch so noch einholen werden." Hedda warf ihm einen leicht empörten Blick zu, aber er zeigte unmerklich mit seinem Kopf auf Louhi, die dringend ein kleines Päuschen brauchte, aber dies wahrscheinlich niemals zugeben würde.
"Hm, vielleicht hast du recht, schließlich ist Hedda ja nur ein Schiebemädchen.", murmelte Louhi, die Gelegenheit beim Schopfe packend, und setzte sich schwerfällig auf eine der alten Kirchenbänke, wo sie in sich zusammensackte. Zum ersten Mal wirkte sie so alt, wie sie wohl wirklich war. Hedda setzte sich neben sie und Brogan versuchte, alle Eingänge im Auge zu behalten. Sie waren hier sehr exponiert und einem weiteren gut koordinierten Angriff würden sie vielleicht nicht standhalten können. Aber wenn er sich die Sache näher betrachtete, dann war wohl dieser mutierte Navigator buchstäblich das Hirn der Mutanten gewesen und wahrscheinlich hatte er mit seinen psionischen Kräften den vorherigen Angriff auch halbwegs koordiniert. Würde jedenfalls deren Furchtlosigkeit und Vehemenz des Angriffes erklären. Weitere Unreine ließen sich erst mal nicht blicken und sie hatten eine halbe Stunde, um sich zu erholen.
"Ich kenne deinen Vater." überraschte ihn Louhi nach einer Weile des Schweigens. Die Inquisitorin straffte sich und sah ihn an.
"Meinen Vater?", fragte Brogan verdutzt.
"Ist hier ein Echo? Ja, deinen Vater, hatte ihn mal an den Eiern, hab wohl nicht fest genug zugedrückt!", grummelte Louhi. Manchmal hatte Brogan keine Ahnung, was er von seiner Vorgesetzten halten sollte.
"Ähm, ja.", antwortete er wenig geistreich.
"War vor fast achtzig Jahren, auf Kneita III, Macharius Sektor im Segmentum Pacificus. Mein Meister, Großinquisitor Donatan, jagte damals eine Kriegsbande des Slaanesh unter dem Kommando des berüchtigten Emporers Children Belial. Ein ziemlich schlimmer Finger, hatte einiges auf dem Kerbholz. Jedenfalls wurde eine Alpha Omega Exterminatus Order verhängt, nachdem er ein paar Lieblingsreliquien des damaligen Ekklesiarchen geraubt hatte und Großinquisitor Donatan war einer der neun erwählten Vollstrecker. Dein Vater kam von Jyoti Konklave, die eine ziemliche Schlappe gegen Belial hatte erdulden müssen und Padri war ihr Rächer. Er war damals noch am Anfang seiner Karriere, hat aber schon durch seine Gnadenlosigkeit von sich reden gemacht. Junge Inquisitoren des Ordo Hereticus neigen dazu, gerne über das Ziel hinauszuschießen. Jedenfalls war Inquisitor Padri ein recht unangenehmer Zeitgenosse und ich bin gleich mit ihm zusammengerasselt, was meinen Meister in Verlegenheit brachte.", erzählte Louhi.
"Und wie ist mein Vater?"
"Ein riesengroßes Arschloch! Hast du mir nicht zugehört? Volltrottel!", fuhr ihn Großinquisitorin Louhi an. Dann streckte die alte Frau sich und stand nun schon etwas geschmeidiger auf. Brogan seufzte innerlich und betete um Schutz, damit er die Launen seinen Vorgesetzten überlebte. Immer dann, wenn die Großinquisitorin zugänglicher erschien, schlug sie einem mit einem verbalen Knüppel zwischen die Beine. Das war wohl ihre Art. Vielleicht eine Folge der Verbitterung, ihre Heimatwelt vernichtet zu haben. Brogan wollte gar nicht wissen, wie es war, mit einem solchen Wissen leben zu müssen. So etwas musste wie ein gigantischer Mühlstein sein, der einen langsam zerquetschte.
"Genug gefaulenzt. Es gibt hier noch Entflohene zu töten. Und ich habe keine Lust, zu warten, bis sie vor Altersschwäche tot umfallen, also liegt es an uns, ihnen ihr verdientes Schicksal zu bereiten.", erklärte Louhi entschlossen und nahm ihren Bolter in Vorhalte. Brogan bildete wieder die Nachhut und folgte der Großinquisitorin, die auf den größten Ausgang der ehemaligen Kirche zuhielt. Hoffentlich wusste Louhi, was sie tat. Das Zugangstor war schon lange entfernt worden. Sie kamen zu einem breiten Zugangstunnel heraus, der total verdreckt war. Primitive Lagerstätten reihten sich aneinander und was das Befremdliche war, hier saßen Dutzende von Mutanten apathisch herum. Es waren fast ausschließlich weibliche Unreine mit ihrer Brut. Als ob sie versuchen würden, etwas angestrengt zu erlauschen, saßen sie da, drehten den Kopf mal hier und mal dahin. Kinder saßen neben ihren Müttern, sabberten und wippten vor und zurück.
"Das ist nicht normal.", stellte die Großinquisitorin fest. Brogan hätte gerne eine tiefer gehende Erklärung vorgezogen.
"Wahrscheinlich hat dieser mutierte Navigator sie mit telepathischen Kräften kontrolliert, das würde erklären, warum die männlichen Mutanten so koordiniert angegriffen haben. Jetzt, wo er sie nicht mehr unter seiner Knute hat, wissen sie wahrscheinlich gar nicht, was sie tun sollen. Wer weiß, wie lange das schon ging.", versuchte Brogan seine Gedankengänge zu formulieren.
"Guter Gedanke, aus dir würde mit viel harter Arbeit vielleicht ein akzeptabler Interrogator werden. Aber was auch immer sie so apathisch werden lässt, nutzen wir es aus. Verschwenden wir keine Munition, da ich am besten vor herum spritzenden Blut geschützt bin, werde ich es übernehmen, die Unreinen zu säubern. Gebt mir Deckung, schießt nur, wenn sie angreifen. Vernichtet zu werden, das ist das Schicksal des Mutanten!" Während ihrer Rede hing sie sich ihren Bolter über die Schulter, straffte den Riemen, sodass der nicht wild herum baumeln konnte und nahm ihre beiden Nahkampfwaffen zur Hand. Den Rabenschnabel in der Rechten, die Boltpistole in der Linken. So schritt sie zum ersten Lager und erschlug eine Mutter mit der Spitze des Schnabels, den sie einfach durch deren Kopf trieb. Ihrem Kleinkind trag sie so hart gegen den Kopf, dass der gepanzerte Stiefel den Kopf zertrümmerte. Ungerührt ging Louhi weiter und vollstreckte den Bann des Imperators mit ihrem Rabenschnabel an den Unreinen. Sie trieb den Rabenschnabel durch eine Augenhöhle und beim zurückziehen der gebogenen Klinge hing der trübe Augapfel noch daran. Ohne sich daran zu stören, schritt die Inquisitorin zu ihrem nächsten Ziel, legte die scharfe Seite an den Hals der Mutantin und riss ihr den Kopf ab. Systematisch schlachtete sie sich durch die Brut der Verdorbenen. Nach einiger Zeit steckte sie die Boltpistole weg und nahm ihren Rabenschnabel in beide Hände. Mit der stumpfen Hammerkopfseite schritt sie wie eine gestaltgewordene Todesgöttin durch die Reihen der Unreinen und läuterte sie mit wuchtigen Schlägen auf den Hinterkopf.
Seine Frau und er rückten nach, immer darauf gefasst, dass eine von diesen Kreaturen versuchen würde, anzugreifen, oder wenigstens wegzulaufen. Aber diese Wesen waren nicht mehr gewohnt, selbstständig zu denken oder gar zu handeln. Selbst rudimentäre Instinkte wie Flucht vor einer tödlichen Gefahr hatten sie verloren. Wahrscheinlich hätten sie sich die ganze Mühe auch sparen können, da sie einfach in ihren Lagern verhungert wären. Aber besser war es, dass sie auf Nummer sicher gingen. Diese Entflohenen waren seit Jahrhunderten, vielleicht sogar schon seit Jahrtausenden ein Schandfleck für die Inquisition. Ein Makel, der diese altehrwürdige Festung befleckte. Und heute würden sie einen großen Beitrag leisten, diesen Makel auszulöschen. Wenigsten bei diesem Stamm. Niemand wusste, wie viele verschiedene Gruppen es wirklich gab.
Die Großinquisitorin begann sich immer schneller durch die Mutanten zu bewegen, es schien beinahe, als würde sie tanzen und mit jedem Tod lebendiger werden. Und sie lachte, als sie ein Baby aus den Armen ihrer Mutter gegen die Wand trat, wo es mit einem ekligen platschenden Geräusch aufschlug. Es hinterließ eine Spur aus Blut, als es zu Boden rutschte. Im nächsten Moment legte Louhi die gebogene Klinge des Rabenschnabels an den Kopf der Mutter und riss dieser mit einem kräftigen Ruck das Haupt ab. Blut spritzte auf Louhis Rüstung und sie rief, "Ich bin Louhi! Die blutbefleckte Göttin des Todes! Ich bin das Werkzeug des Imperators und ich vollstrecke sein unbarmherziges Urteil! Den Mutanten musst du töten!" Sie trat die kopflose Leiche um und erschlug einen Halbwüchsigen im Vorbeigehen, zertrat den Kopf eines Kleinkindes, zertrümmerte den Schädel einer jungen Mutter mit einem beiläufigen Hieb. Nun begann sie ein eher fröhliches Kirchenlied zu singen und tanzte dabei. Im Takt des Liedes tötete sie nun die Mutanten. Als sie endlich fertig waren und sich kein Befleckter mehr rührte, war Louhi über und über mit Blut besudelt, das ihre einst knochenfarbene Rüstung in eine scharlachrote verwandelt hatte. Das waren in etwa über hundert Mutanten gewesen, die sie geläutert hatte.
"Ich glaub, unsere Chefin ist total verrückt!", flüsterte ihm Hedda zu.
"Ich schätze, da hast du vollkommen recht!", raunte Brogan leise zurück. Das Ganze hatte etwas äußerst Bedenkliches an sich. Den Mutanten musste man töten, aber dazu zu singen und zu tanzen war irgendwie nicht wirklich angebracht. So etwas war eine Pflicht und sollte kein vergnügliches Abschlachten sein. Jedenfalls war der Schreiber dieser Ansicht.
Die nächsten zwei Stunden durchsuchten sie das Labyrinth um die entweihte Kirche, hier und da fanden sie noch insgesamt zwei Dutzend Mutanten verschiedenen Geschlechts und Alters, die sich widerstandslos abschlachten ließen.
"Ich würde ja gerne noch gründlicher nach Entflohenen suchen, aber wir dürfen unsere eigentliche Mission nicht aus den Augen lassen.", verkündete Louhi schließlich und sie begannen wieder einen Weg zu ihrem eigentlichen Ziel zu suchen. Brogan fühlte sich müde und zerschlagen. Sein verletzter Arm schmerzte bei jeder Bewegung. Aber hier war leider keine wirklich erholsame Rast möglich. Je eher sie von hier wegkamen, desto besser. Seine Vorgesetzte dagegen hatte sich vollständig erholt, sie schritt beschwingt aus, als wäre sie ein junges Mädchen auf dem Weg zum Debütantinnenball. Das Ganze hatte etwas äußerst Bizarres und Brogan hatte ein äußerst schlechtes Gefühl dabei. Ihr hatte das Abschlachten der Mutanten sichtlich Freude bereitet und schien sie gestärkt zu haben. So etwas war nicht natürlich. Brogan hatte allerdings auch noch nie einen leibhaftigen Inquisitor im Kampf erlebt. Vielleicht war das ja bei denen ganz normal, die ehrliche Freude, die Früchte ihrer Arbeit persönlich ernten zu dürfen.
Kilometer auf Kilometer liefen sie nun weiter durch dunkle enge Gänge, kamen scheinbar näher an das Ziel heran, landeten in Sackgassen und Einstürzen, und waren letztendlich doch nicht wirklich näher an ihren Bestimmungsort gekommen. Stunden vergingen, das Gewicht seines Tornisters schien immer stärker an ihm zu zerren und ihn zu Boden ringen zu wollen. Sein Schultergelenk sandte immer stärkere Schmerzwellen durch seinen Arm und er nahm mehrere Dosen eines schmerzeindämmenden Medikamentes zu sich. Einige Passagen konnten sie nur über Luftschächte überwinden, in denen es von Insekten wimmelte. Sie stürzten sich zum Glück auf Louhi, wohl angezogen von dem inzwischen geronnenen Blut auf ihrer Rüstung. Es war wie in einen nicht mehr endenden Albtraum. Was hätte er jetzt dafür gegeben, an seinem Schreibtisch sitzen zu können und seiner normalen Arbeit nachgehen zu können. Warum hatte er an diesem schicksalshaften Moment nur mit Hedda reden müssen? So etwas hatte er sonst doch auch nie getan. Wahrscheinlich, weil sie ihm äußerlich gefallen hatte und er schon etwas überfällig war, was die Gründung einer Familie anbelangt hatte. Dabei war ihm schon nach drei Minuten klar gewesen, dass unter dieser hübschen Verpackung nichts wirklich Anziehendes mehr war. Aber leider hatte Konstantinus ausgerechnet in diesem Moment auf sie aufmerksam werden müssen.
Hedda waren inzwischen die Strapazen deutlich anzusehen und ihre sonst so dynamischen Schritte glichen eher dem Schlurfen einer alten Frau. Louhi schien durch das Gemetzel an den Mutanten eher an Kraft gewonnen zu haben. Sie strotzte vor Energie und Tatendrang. Wenn man ihr Alter bedachte, war es erstaunlich, was für Reserven sie hatte. Vielleicht brauchte man das auch, wenn man Großinquisitor war.
"Ich glaube, das könnte es sein.", meinte Louhi und zeigte auf ein offenes Panzerschott. Viele Trümmerstücke lagen hier herum.
"Sollte dieser Bereich nicht versiegelt sein?", warf er überrascht ein, da dieses Schott einfach offen stand. Wenn das Ganze nur keine Fälschung war und sich hier drin tatsächlich noch ein Artefakt befand, das Dämonen rufen konnte?
"Sollte er, ist er offensichtlich aber nicht. Langsam vorrücken." Brogan überzeugte sich, dass sich eine Patrone im Lauf befand und nahm seine Schrotflinte an die Schulter. Vorsichtig wählte er seine Schritte auf dem rutschigen Untergrund. Hier lag einiges an Unrat, Putz von der Decke war herunter gekommen und die Pilze an den Wänden machten einen angefressenen Eindruck. So unzugänglich das hier auch war, Mutanten waren wohl regelmäßig durch die Lüftungsschächte hierher gekrochen.
Sie betraten eine Schleuse und kamen zu einem zweiten verschlossenen Schott. Auf dem Öffnungspanel war ein Siegel zu sehen, das ein Perdito über diesem Bereich verhängte.
"Sieht nachträglich angebracht aus. Schätze mal, jemand war schon vor uns hier gewesen, um nachzusehen.", murmelte Louhi und riss das Siegel einfach ab. Die Tür war für ihr Alter gut in Schuss, aber der Öffnungsmechanismus war ohne Energie. Aber das war zu erwarten gewesen und sie waren darauf vorbereit. Brogan holte Werkzeug aus seinem Tornister und Louhi wickelte einen Energiestab aus. Diese Stäbe konnte eine unglaubliche Menge an Elektrizität speichern. Diesen schlossen sie an eine Verbindungsstelle an der Tür an, als sie diese freilegten. Dann zündeten sie in einem vergoldeten Messingschälchen von Techpriestern des Mars dreifach geweihten Weihrauch an. Brogan übernahm es, die Litanei des Erweckens auszuführen und den Maschinengeist aus seinem äonenlangen Schlaf zu wecken. Als Letztes holte die Großinquisitorin ein metallenes Kästchen heraus, in dem sich ein Universalöffner befand. Diese Geräte waren in der Lage, jeden beliebigen Maschinengeist so zu täuschen, als ob sie ein berechtigter Nutzer wären. Tatsächlich zeigten sich die Geister willig und die Leuchtdioden auf dem Universalöffner sprangen schon nach wenigen Minuten von Rot auf Grün. Es knirschte und knackte bedenklich, als die uralten Motoren vom Ritual aufgeweckt anliefen und die Tür zuerst entriegelten und dann öffneten. Deutlich zog die Luft an ihnen vorbei. Dieser Raum war seit Jahrtausenden nicht mehr geöffnet gewesen.
"Ihr beiden bleibt hier, haltet diese Position und passt auf.", befahl die Inquisitorin, nachdem sie mit ihren überlegenen Sichtsystemen den Raum dahinter sondiert hatte. "Wir halten Funkkontakt, alle dreißig Minuten. Falls ich mich nicht mehr melde und zwei Stunden nichts von mir hören lass, geht ihr zurück zum Basislager und erstattet Großinquisitor Konstantinus Bericht. Verstanden?"
"Verstanden!", sagten seine Frau und er gleichzeitig. Louhi nickte ihnen zu und schritt dann in den finsteren Raum hinein. Dabei sah sie sich sehr aufmerksam um, blieb öfters einmal stehen, um sich etwas am Boden oder den Wänden anzusehen, was er nicht erkennen konnte und verschwand schließlich im Dunkel der Halle. Sie waren jetzt seit zwanzig Stunden unterwegs und endlich am Ziel.
Imperium
Segmentum Solar
Sol System
Planet Erde
Festung der Inquisition
Zeit: 2 819 996.M41
Person: Großinquisitorin Louhi
Es war ein kleiner Saal, den Louhi betrat. Etwa zehn Meter im Quadrat, zwei abgehende Durchgänge auf der linken Seite, einer auf der rechten. Ein aufgesprengtes Panzerschott gegenüber. Von Einrichtungsgegenständen waren nur noch korrodierte Metallstücke übrig. Rein gefühlsmäßig sah das aus wie ein kleiner Lesesaal. Zwei Skelette lagen neben der Tür, kreisrunde Löcher im Schädel. Scharfschütze, schallgedämpfte großkalibrige Waffe, Vindicare Assassine, ging ihr beim Durchmesser und Lage der Löcher durch den Kopf. Die beiden hatten draußen vor dem Schott Wache gestanden und waren leise erledigt worden. Dann hatte man sie hierher geschleift und einfach liegen gelassen. Sie sah kurz in beide abgehenden Räume auf der linken Seite, Toiletten oder das was davon noch übrig war, gegenüber hatte sich ein Sozialraum befunden. Nicht dass noch irgendetwas von Einrichtung übrig war. Aber dies war ein standardisierter Aufbau, wie er auch in den oberen Stockwerken dieser gewaltigen unterirdischen Festung verwendet wurde.
Die Inquisitorin ging zu dem aufgesprengten Schott, das in einen gewaltigen, langgestreckten Saal führte. Mit den überragenden Sichtsystemen nahm sie den Raum in seiner Gänze wahr. Zwei Stockwerke, Laufgang links und rechts auf der oberen Etage. Überall gingen gepanzerte Türen ab, die alle offen standen. Und in dem Raum hatte ein erbitterter Kampf stattgefunden. Im ersten Überblick zählte sie über fünfzig Tote allein im ersten Drittel des Saals. Hunderte kraterartige Einschläge von großkalibrigen Projektilen und Boltergeschossen an den Wänden und eine zusammengebrochene Brücke im hinteren Bereich zeugten von der Verbissenheit des Gefechtes. Vorsichtig betrat sie den Tatort. Es war beinahe so, als ob ihr Ehemann an ihrer Seite wäre und sie zusammen ein Verbrechen aufklären würden.
"Na, Bärchen, dann wollen wir mal wieder.", flüsterte sie und sondierte die Umgebung. "Musst du nicht heute den Rekaf besorgen? Und vergiss nicht die süßen Kringelküchlein mit Schokoüberzug, wir Arbites haben einen Ruf zu verlieren.", murmelte sie vor sich hin und lachte dann in guten alten Erinnerungen schwelgend auf. Sie vermisste ihren Herbert immer noch, die Lücke die er in ihr hinterlassen hatte, war nie wieder gefüllt worden. Aber jetzt waren nicht der Ort und die Zeit, sich in sentimentalen Gefühlen zu verlieren. Hier war eventuell der Schlüssel zu ihrer Mission und sie sehnte sich inzwischen wieder in monotone Routine zurück.
Aufmerksam sah sie sich um, versuchte nachzuvollziehen, was sich hier genau abgespielt hatte. Hier in diesem Bereich lagen viele Tote, Boltertreffer hauptsächlich. Jemand hatte sich hier den Zugang unter massiven Verlusten erzwungen. Ausrüstung und Waffen waren zu undefinierbaren Klumpen verrottet oder korrodiert. Einige der "Toten" waren Servitoren gewesen. Schwere Waffenträger, sie konnte noch einzelne grün angelaufene Messinghülsen von schweren Bolterpatronen ausmachen. Sie sah hinter eine der Türen und sah nur einen langgezogenen leeren Gang, links und rechts Regale unterbrochen von Säulen mit Gargylen, Wasserspeiern, Engeln und Dämonenfiguren. Was immer hier mal gelagert worden war, es war weg. Es gab auf dem Boden große Brandflecken und auch die Decke war mit Ruß bedeckt. Hier hatte jemand viel Papier verbrannt. Sie ging zu einem der Brandflecke und stocherte etwas herum. Instinktiv ordnete sie diese Flächen als noch älter als den Kampf ein. Jemand hatte systematisch den Inhalt der Regale hier vor Ort verbrannt. In einem der Brandflecke fand sie Überreste, die schwer nach Eckenschonern von Büchern aussahen. Manche Einbände hatten an den Ecken kleine Plättchen aus Messing und hier lagen ein paar davon herum. Es waren wohl Bücher gewesen, die hier verbrannt worden waren.
Louhi verließ den Raum und orientierte sich mehr in die Tiefe des Schlachtfeldes. Überall Einschusslöcher, Bolter, hier war eine Handgranate hoch gegangen. Die Angreifer hatten sich von Deckung zu Deckung vorgearbeitet, unter stetigem Gegenfeuer und großen Verlusten. Zeit hatte eine Rolle gespielt, sonst wären sie anders vorgegangen. Warum? Was hatten die Angreifer zu verhindern versucht? Was hatten die Verteidiger gewollt? Inzwischen kam sie zu den ersten Verteidigern, die deutlich von ihrem Todesort wegbewegt worden waren. Die Blutspuren waren heute noch zu erkennen. Und man hatte sie regelrecht ausgeweidet, anders war der massive Blutverlust um sie herum nicht nachvollziehbar. Warum? Sie kam zu der eingestürzten Brücke, hier lagen hunderte von Bolterhülsen. Die Angreifer hatten die Verteidiger aus dem Schutt herausgeholt, auch hier war zu viel Blut zu sehen. Selbst nach Jahrtausenden waren die Blutlachen vom Rest des Bodens zu unterscheiden. Blut war eine Flüssigkeit, die schnell trocknete, aber die Flecken konnten Jahrtausende überdauern. Auch wenn man dafür ein spezielles Lichtspektrum brauchte.
Hier erweiterte sich der Raum, wahrscheinlich eine Art Verwaltung mit Cogitatorarbeitsplätzen. Auch hier hatten sich Verteidiger verschanzt gehabt. Die Überreste mehrerer tragbarer Cogitatoren waren hier verteilt, jemand hatte zuerst darauf geschossen und dann nochmal zur Sicherheit mit einem Hammer darauf geschlagen. Gründliche Arbeit. Weitere Überreste und etwas, was sie stutzen ließ. Trümmerstücke, die sich zu einer Säule mit den drei charakterlichen Querbalken zusammensetzen ließen. Mindestens einer der Verteidiger war ein Inquisitor gewesen.
Hier war der Mittelpunkt des Saals und der Gang etwas breiter. Links und rechts waren Treppenaufgänge und offene Fahrstühle zu sehen. Ebenfalls Abgänge zu Toiletten und einem Sozialraum. Es gab eine offene Luke im Boden, die eine Treppe bedeckt hatte. Am Fuß der Treppe lag ein zerstörter Raum voll technischem Schrott. Ein Cogitatorkern, systematisch zerstört. Besonders die festen Speichermedien waren sorgfältig zertrümmert worden. Jemand war hier sehr gründlich gewesen und hatte gewusst, was er tat.
Langsam ging die Großinquisitorin nach ganz oben, wo die Brücke einst gestanden hatte. Eine weitere Leiche auf ihrer Seite, umgeben von hunderten Hülsen und Klumpen, die einst Boltermagazine gewesen waren. Ein zertrümmerter Bolter in einer ihr unbekannten Langlaufversion lag neben der Leiche. Auf dem Gehäuse konnte sie ein Fleur-de-Lys erkennen, aber der Bolter war definitiv kein ihr bekanntes Godwin-Deaz Schema. Eine offene Munitionskiste lag hier ebenfalls noch, leer, allerdings war das gestanzte Verpackungsdatum noch zu erkennen, Ende M32. Nachdenklich betrachtete Louhi das Fleur-de-Lys und den Datumsstempel. Die stilisierte Lillie war das Zeichen des Adeptus Sororitas und ihres Wissens hatte keine andere Organisation je dieses Symbol geführt. Aber wie kam es dann auf einen Bolter, der mehr als dreitausend Jahre vor der Gründung der bekannten Orden stammte? Da dies momentan keinen Sinn ergab, stellte sie dieses Rätsel hinten an und kümmerte sich lieber weiter um die generelle Tatortanalyse. Von hier aus hatte man ein gutes Schussfeld, das massive Geländer bot eine hervorragende Deckung. Kein Wunder, dass die Angreifer einen so hohen Blutzoll zu entrichten gehabt hatten. Sie schätzte, dass die Angreifer fast hundert Tote zu beklagen hatten, während es wohl nur knapp ein Dutzend Verteidiger gewesen waren.
Nun untersuchte Louhi die hintere Hälfte und sah ein beschädigtes Schott. Offensichtlich war hier der Versuch fehlgeschlagen, die Maschinengeister zu überlisten und jemand hatte zu Gewalt gegriffen und es aufgesprengt. Gute Arbeit, wer das getan hatte, wusste, wie man Sprengstoff einsetzte. Der Raum dahinter war genauso wie alle anderen hier, leere Regale, allerdings lagen hier tausende Splitter und Bruchstücke von zertrümmerten Speicherkristallen herum. Auch waren hier Bücher verbrannt worden, wenn auch etwas schlampiger als die anderen Brandherde, die sie bis jetzt gesehen hatte. Teilweise waren noch Einbände vorhanden.
"Herausragende Senatoren des 32 Jahrtausends, die Väter und Mütter des Wiederaufbaus nach dem Bruderkrieg.", stand dort auf dem Buchdeckel in verspieltem Hochgotisch. Natürlich waren die Seiten innen total verbrannt und wenn nicht, wären sie wahrscheinlich inzwischen eh vollständig verrottet. Der Buchdeckel war aus stabilem, aber leichtem Metall, deswegen hatte er das Feuer überstanden. Aber sie war hier durchaus richtig. Die originalen Bücher waren hier gelagert worden. Ein Großteil war in einer ersten Säuberung vernichtet worden, ein Teil war aber zurückgehalten worden. Nostalgie, Druckmittel, Dummheit, es gab mehrere Motive dafür. Um das Gesamtbild abzuschließen, ging sie weiter. Hier gab es nur noch wenige Tote. Das Hauptwiderstandsnest war im Zentrum gewesen, mehrere Verteidiger hatten sich offensichtlich abgesetzt und sich bis in den letzten Gang zurückgezogen, wo das letzte Gefecht stattgefunden hatte. Wieder ein Gang mit leeren Regalen, Gargylen, welche die Bücherfächer trennten und scheinbar die Decke stützten. Ein Teil lag in Trümmern, Sprengfalle, drei Tote. Einer der Gargyle schielte. Ganz am Ende war der letzte Verteidiger gefallen, umgeben von einer großen Blutlache, selbst nach Jahrtausenden konnte man die dunkle Einfärbung auf dem Boden noch erahnen und vielen Hülsen eines Bolters. Ein zertrümmertes Inquisitionssymbol war zu sehen, ebenso die Überreste von Speicherkristallen. Es waren wohl mindestens zwei Inquisitoren bei den Verteidigern gewesen.
"Was hast du hier gemacht? Es gibt hier keinen zweiten Ausgang, warum der Rückzug? Um noch ein paar von ihnen mitzunehmen? Für eine kleine Sprengfalle sterben wie in einem Rattenloch? Und warum haben sie euch ausgeweidet? Dachten sie, ihr könntet etwas verschluckt haben? Womöglich einen Speicherkristall?" Früher bei den Arbetis auf Alunbatan hatte man sie die Totenflüsterin genannt, weil sie leise mit den Toten geredet hatte, um sich in sie besser hineinversetzen zu können. Und auch, um später die Perspektive des Täters besser verstehen zu können. Mit einem guten Auspex hätte sie die Wände auf einen möglichen Fluchttunnel untersuchen können, aber den hatte ja Hedda leider verloren. Aber es schien ihr eher höchst unwahrscheinlich, dass diese Inquisitorin, nach der Beckenform der Knochen war es eine Frau, wie die meisten Verteidiger, einen Fluchtweg gesucht hatte. Was hatte sie gewollt? Ein Gang ohne Deckung war eine Rattenfalle. Vorsichtig berührte Louhi die Knochen, die unter der leichten Berührung schon zu Staub zerfielen. Es war ein Wunder, dass hier überhaupt noch was zu finden war, nach immerhin achttausend Jahren.
Es gab andere Fragen, die vielleicht leichter zu klären waren. Sie meldete sich bei ihren Schergen, wie sie Brogan und Hedda schon geistig bezeichnete, da die erste halbe Stunde schon um war. Mehrmals schritt sie die Gewölbe ab, sah sich die Toten und ihre Lage an, versuchte zu erkennen, was sie gerade versucht hatten und wer sie wohl erwischt hatte. Eines der Skelette in einer Ansammlung Toter ließ sie stutzen. Dieses war mit einer schwarzen öligen Schicht bedeckt und die Knochen, die darunter waren, sahen seltsam verformt aus. Es brauchte mehrere Sekunden, bis ihr klar wurde, dass sie die Überreste einer Callidus vor sich hatte, auch wenn ihr markantes Schwert fehlte. Als Mitglied der Verteidiger hatte sie einen mörderischen Gegenangriff geführt, als die Angreifer kurz davor waren, die Mittelhalle einzunehmen. Auf ihrem Weg hatte sie über zwanzig von ihnen getötet. In einigen steckten noch ihre Nadeln, anderen waren die Knochen durchschnitten worden. So ging eben eine Callidus vor, einst hatte sie für eine Mission auch eine dieser berüchtigten Assassinen angefordert gehabt. Die Frau war recht umgänglich gewesen, geradezu nett, wenn man sie mal näher kennengelernt hatte. Aber Louhi fokussierte sich lieber wieder auf das Jetzt. Dann war die Assassine wohl in einer Gruppe steckengeblieben und die Angreifer hatten mit einem Raketenwerfer und schweren Boltern einfach hineingehalten, egal ob sie ihre eigenen Leute nun trafen oder nicht. Sehr radikal. Mehrmals lief sie den Tatort ab, für sie war es der Ort eines Verbrechens, auch wenn die Täter selbst schon seit vielen Jahrtausenden tot und vergessen sein mussten.
Schließlich hockte sie sich an die Kante der eingefallenen Brücke hin und vor ihrem geistigen Auge fing ein Film über die damaligen Ereignisse an zu laufen, wie sie glaubte, sich das alles zugetragen hatte. Die Verteidiger hatten gewusst, dass sie angegriffen werden würden. Wahrscheinlich war die Ermordung der Posten nicht so unbemerkt geblieben, wie anfangs von den Angreifern gedacht. Die Angreifer hofften wohl auf das Überraschungsmoment. Sie stürmten, sobald das Schott aufgesprengt war, hinein. Liefen im Dutzend in die Garben der schon wartenden Schützen hinein. Der Angriff wurde aber weiter vehement vorangetragen. Gut gedrillte Elitetruppen, gewillt, für den Missionserfolg alles zu geben, auch das eigene Leben. Servitoren mit schweren Waffen gaben Deckungsfeuer. Links und rechts rannten Truppen der Angreifer in die Tiefe des Raumes hinein, arbeiteten sich von Seitengang zu Seitengang vor, jede Deckung ausnutzend. Hier auf der Brücke hatten die Verteidiger ein gutes Schussfeld und bald blieben die Angreifer stecken. Eine zweite Welle wurde herein gejagt, jemand hatte einen Raketenwerfer dabei, brachte die Brücke mit einem Volltreffer zum Einsturz. Der Großteil der Verteidiger fiel nun innerhalb kürzester Zeit, die Callidus unternahm einen wahnsinnigen Gegenangriff, säuberte eine Flanke, starb dann mit einem weiteren Treffer aus dem Raketenwerfer. Die Übermacht der Angreifer kam zum Tragen und die restlichen Verteidiger wurden überrannt. Eine kleine Gruppe zog sich kämpfend zurück in den hinteren Teil des Raumes, forderte noch einige Opfer unter den Angreifern, starb dann aber selbst.
Das war in etwa der Ablauf der Geschehnisse, jetzt war nur noch die Frage, wer waren die Angreifer und wer die Verteidiger. Es sah so aus, als ob zwei Inquisitionskabale, also ein Zusammenschluss mehrere Inquisitoren aufeinander getroffen waren. Bewaffnete Reibereien zwischen einzelnen Fraktionen waren inzwischen ein weit verbreitetes Phänomen. Wahrscheinlich war das damals M32 auch schon vorgekommen. Welche Fraktionen hatten hier gegenüber gestanden? Was hatten die Verteidiger hier gesucht? Das gleiche wie sie? Waren diese Inquisitoren auch auf der Suche nach Unterlagen einer Testamentsvollstreckerin gewesen? Wollten sie eine Verschwörung aufdecken? Und die Angreifer das unterbinden? Es wäre ein nachvollziehbares Motiv. Grübelnd ging sie noch einmal zu der Leiche der Inquisitorin im Regalgang.
"Warum bist du bis hierher geflohen? Was wolltest du hier?" Louhi ging am Eingang in Stellung, nahm ihren Bolter und machte Bewegungen und Geräusche, als würde sie schießen. Gutes Sichtfeld, gute Deckung, freier Rücken. Nein, keine Hülsen, keine Einschläge von dieser Position aus in anderen Wänden. Auch hier waren keine Einschläge, eine akzeptable Verteidigungsposition, die sie nicht genutzt hatte. Warum?
"Ich versteh dich nicht, Mädchen. Was wolltest du hier nur? Gab es hier etwas, das du gesucht hast? Nein, nicht mitten im Gefecht im Angesicht des Todes. Du hast die Säule getragen, Kleine, die bekommt man nicht, wenn man keine Nerven aus Stahl hat. Und Flucht ist hier keine Option, kein Motiv. Aber was hast du hier nur getan?" Louhi blickte sich um, alle Regale waren leer, die obligatorischen Brandflecken am Boden zeigten, dass auch hier alle Bücher dem Feuer überantwortet worden waren.
"Hier gab es aber nichts zu finden, besonders nicht in einem Gefecht. Deine Leute sterben und du verkriechst dich hier? Nein, du bist eine Inquisitorin gewesen, du hast keine Furcht gekannt. Du hast Zeit gebraucht, um etwas zu tun? Etwas zu verstecken vielleicht? Um einen Beweis der Nachwelt zu erhalten? Aber hier gibt es keine Nischen, alles ist offen." Ihr Blick fiel auf den schielenden Gargyl. Die Augen bestanden aus Kristallen, nur passten sie nicht zueinander. Das war es. Sie ging zu der Statue und sah sich die Augen ganz genau an. Der eine war nur geschliffenes Glas. Das andere Auge war ein kleiner Speicherwürfel. Ein seltenes Format, aber doch für kleine Aufnahmegeräte gebräuchlich. Vorsichtig barg sie den kleinen Würfel.
"Versteckt im Licht, für alle sichtbar und man sieht es doch nicht. Weil man akribisch nach dem kleinsten Versteck sucht und das übersieht, das offen vor einem liegt." Louhi lachte und rannte schon beinahe zu dem steinernen Podest in der Mitte, wo sie ihren tragbaren Cogitator aufstellte. Ihre Hände zitterten leicht vor Aufregung, als sie den Weihrauch in der Pfanne anzündete. Mit einem von Maschinenpriestern geweihten Tuch mit dem Symbol des Mechanikus fuhr sie über das Gehäuse, klappte ihn auf und rezitierte eine fünf Minuten dauernde Formel, um den Maschinengeist zu wecken, bevor sie den Schalter auf "An" stellte. Das Gebläse fuhr an und auf dem Bildschirm zeigten sich die Maschinenrunen, welche anzeigten, dass der Maschinengeist aus seinem Schlaf erwachte. Schließlich erschien die Bedienoberfläche von Fenster 40K Beta und der Maschinengeist zeigte an, dass er nun bereit war. Mit einem weiteren Ritual öffnete sie die Klappe und legte den kleinen Speicherkristall in den Schieber ein, nachdem sie sorgfältig mit einem geweihten Tuch die Oberfläche des Mediums gereinigt hatte. Surrend fuhr die Schublade zu und der Maschinengeist begann misstönend zu summen und der Bildschirm färbte sich blau. Irgendetwas hatte den Geist im Cogitator verärgert.
"Verdammtes Fenster 40000 Beta! Fenster 40000 Alpha war viel besser, aber das wird ja nicht mehr hergestellt. Verdammte Techpriester vom Mars. Nun gut, dann eben noch einmal von vorne!" Die Großinquisitorin leitete das Ritual des Neustarts ein und zögerlich fuhr der Cogitator wieder hoch.
"Hör mal zu, du kleiner frecher Geist in der Maschine, weißt du, was das ist?" Louhi zog ihren Rabenschnabel und hielt ihn vor dem Bildschirm. "Das ist dein Ende, der Hammer der Bestrafung aller unwilligen Maschinengeister, die totale Vernichtung für Versager. Es gibt zwei Möglichkeiten, kleiner mickriger Maschinengeist, entweder du gibst brav den Datenkristall wieder oder…" Sie legte eine bedrohliche Kunstpause ein. "Oder ich öffne mit dem Hammer der Bestrafung dein Gehäuse, reiß dir die Schaltkreise heraus und mach aus den Drähten Ohrringe. Ich werde jede einzelne deiner Tasten zertrümmern, bis sie nur noch Staub sind und dann werde ich den Staub die Toilette herunter spülen. Das letzte, was du in deiner kümmerlichen Existenz wahrnehmen wirst, ist wie ich deinen noch taktenden Kern aus dir herausreißen werde und ihn vor deinen Sensoren zerschmettern werde. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt, kleiner widerspenstiger Geist in der Maschine? Denn wisse, ich bin Louhi, die blutbefleckte Göttin des Todes, und lasse mir von ein paar miesgelaunten Schaltkreisen nicht meine Mission versauen. Haben wir uns verstanden?" Drohend sah sie den Cogitator an, dessen Lüfter nun deutlich schneller lief und tatsächlich blinkte ein Zeichen auf, dass der Geist nun den Speicherkristall erkannt hatte und bereit zum Abspielen der Daten war.
"Siehst du, geht doch, trotz Fenster 40000 Beta. Motivation durch Entsetzen, hilft eben immer, auch bei frechen Maschinengeistern, die nicht wissen, wo ihr Platz im Universum ist.", brummte Louhi zufrieden und hängte ihren Rabenschnabel zurück an den Gürtel. Sie öffnete den Ordner und die Daten auf dem Kristall erschienen. "Triumphzug von Ullanor" stand dort, kein Datum, keine erklärenden Daten. Wahrscheinlich war dieses Ereignis einst so bekannt gewesen, dass jeder damalige Benutzer etwas damit anfangen konnte. Es gab mehrere Datenblöcke. Sie öffnete einfach den ersten und sah Filmaufnahmen einer Parade. Aber was da vor ihren Augen auf einer absolut flachen und offensichtlich künstlich angelegten Ebene paradierte, waren nicht irgendwelche Truppen, sondern Space Marines in teilweise bekannten Ordensfarben, dann wieder total unbekannte. Auf alle Fälle waren die Rüstungen uralt und von einem Schema, das man heute nicht mehr zu Gesicht bekam. Jedenfalls hatte sie noch nie solche Rüstungen bei Astartes gesehen und sie war im Laufe ihrer Laufbahn öfters Space Marines verschiedener Orden begegnet.
"Luna Wolves? Noch nie davon gehört." Andere dagegen waren ihr bekannt und einige waren Verräter. Dass sie hier friedlich nacheinander marschierten, ließ nur einen Schluss zu, dass diese Aufnahmen vor der Häresie entstanden waren. Hinter der etwa fünfhundert Meter breiten Straße standen Wälder aus Titanen und anderen gigantischen Kriegsmaschinen. Die Kamera schwenkte ab und zu in den Himmel, zeigte Jäger und Bomberstaffeln unbekannter Bauart, welche in Formation bekannte und weniger bekannte Symbole bildeten, wie den Aquila, aber auch das Fleur-de-Lys. Neben Marines zogen auch andere Formationen der Imperialen Armee vorbei und diese Regimenter waren äußerst bunt, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wenn ihr Vorgesetzter Konstantinus mal wieder von Zurückbesinnen auf die guten alten Werte der Gründerzeit schwadronierte, ob er dann auch Soldaten in farbenfroher Seide meinte? Der Geschmack in der Uniformmode war damals sehr fragwürdig aus heutiger Sicht gewesen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Dann donnerten Verbände gepanzerte Fahrzeuge jeder Größe und Art vorbei. Daneben richtige Schweber und Kampfmaschinen, die sie vorher noch nie gesehen hatte. Die Menschheit hatte offensichtlich sehr viel an technischem Wissen in den letzten Jahrtausenden eingebüßt.
So schön diese Aufnahmen auch waren, wirklich weiter brachte sie das alles nicht. Zweimal meldete sie ihren Aushilfsschergen, dass alles in Ordnung war. Normalerweise hätte sie die Daten auch später sichten können, aber sie wollte das erst mal ohne jede Kontrolle machen. Sie spulte die Aufnahme schließlich im Schnelldurchlauf vor, aber außer ewig große Formationen von Kampfeinheiten jeder Art kam nichts anderes mehr. Der nächste Ordner enthielt Einzelbilder. Auch alle von Ullanor, die ersten waren wohl an Bord eines Raumschiffes gemacht worden, Zivilisten in seltsamer farbenfroher Kleidung unterhielten sich in Grüppchen. Dann Fotos von der Oberfläche des Planeten. Jemand schien einen ganzen Kontinent eingeebnet zu haben. Bilder von einer Tribüne und eintreffende Gäste, wie hohe Militärs in den seltsamsten Uniformen. Darunter einige richtig riesenhafte Kerle. Waren das etwa Bilder von Primarchen, einer von ihnen trug eine goldene Rüstung, hatte blonde Haare und weiße Flügel? Sanginius, ohne jeden Zweifel. Dann gab es weiteres Bild mit Sanginius und einer vollständig in blau gekleideten Frau mit Engelsflügeln. Die Bildunterschrift lautete "Mutter und Sohn!". Louhi traute ihren Augen nicht, zwinkerte mehrmals, das Bild blieb. Die Gesichtszüge konnten durchaus eine ältere Ausgabe von Gavri Pilgerstochter sein, nur zehntausend Jahre früher. Ihre Gedanken überschlugen sich, was das zu bedeuten und welche Folgen das hatte. Auf alle Fälle hatte sie ihre Mission halbwegs erfüllt, das Mädchen log nicht in jeder Beziehung. Aber der Erzfeind war ein Meister darin, Wahrheit in Lügen zu verstecken und Lügen zu Wahrheiten zu machen.
Imperium
Segmentum Solar
Sol System
Planet Erde
Festung der Inquisition
Zeit: 2 820 996.M41
Person: Schreiber Padri
"Was macht die Alte da drin nur so lange?", quengelte Hedda und riss ihn aus dem Halbschlaf. Sie hatten zwei Kreischer gesetzt, das war Wache genug, deswegen hatte er sich erlaubt, etwas zu dösen und auf Louhis nächsten Funkruf zu warten.
"Sie tut, was Inquisitoren eben so tun, Hedda.", antwortete er unverbindlich. Die Alte hatte gute Ohren und er wollte nicht, dass diese durchgeknallte Inquisitorin etwas in den falschen Hals bekam.
"Kann sie sich nicht mal etwas beeilen, die Medikamente lassen so langsam nach."
"Soll ich dir noch etwas Schmerzmittel geben?"
"Ja, das wäre echt Nett, Brogan." Seit er seiner Frau nun drei Mal das Leben gerettet hatte, den Tod des Hexers zählte er großzügig hinzu, war sie viel umgänglicher geworden. Er packte das Medipack aus und verabreichte Hedda eine weitere Dosis des Schmerzmittels. Die Inquisitorin war jetzt schon fast vier Stunden da drin, so langsam könnte sie wirklich wieder herauskommen. Es gab hier zwar atembare Luft, aber ohne Maske war die kaum zu ertragen und er fing an, seine Atemmaske und den Gummigeschmack wirklich zu hassen. Aber auf der anderen Seite graute es ihm auch vor dem Heimweg, diese unendlichen Labyrinthe voller Dreck, Dunst, Mutanten, Insekten und weiß der Imperator was sonst noch alles. Aber vielleicht würde er so endlich wieder an seinen Schreibtisch zurückkehren können. So sehr er noch vor einiger Zeit davon hatte loskommen wollen, jetzt wusste er, dass so ein Posten etwas wirklich Schönes war. Klar war so ein Ausflug in das Herz der Finsternis mal etwas Anderes, genau das, was er sich einst als erstrebenswertes Abenteuer vorgestellt hatte. Aber in seiner Träumen war es nicht so heiß, dreckig, schmerzhaft, blutig und anstrengend gewesen. Auch war keine blutrünstige Wahnsinnige der Anführer gewesen.
"Na, habt ihr euch schön ausgeruht, ihr Faulenzer?" Plötzlich stand Louhi hinter ihnen und er hatte sie nicht gehört. Es war erstaunlich, wie leise sich die alte Frau in der sperrigen Servorüstung bewegen konnte, wenn sie nur wollte.
"Wart Ihr erfolgreich?"
"Wie man es nimmt. Ich habe etwas gefunden, aber nicht das, was wir gesucht haben. Aber Konstantinus wird sich damit zufrieden geben müssen. Also frohgemuht zum Aufbruch. Gute Arbeit, ihr beiden Turteltäubchen. Ich werde Euren Einsatz lobend erwähnen und vorschlagen, dass man dich zum Schreiber siebten Grades befördert. Ja, du wirst eine Stufe überspringen, denn du hast bewiesen, dass dein Schädel nicht der Vakuumspeicherung dient. Aber jetzt genug geplaudert." Sie sammelten ihre Kreischer ein und Louhi übernahm wie gewohnt die Spitze, Hedda die Mitte und er durfte wie üblich die Nachhut spielen. Aber das Lob hatte ihm neue Kräfte gegeben, ebenso wie die Aussicht, aus dieser Hölle endlich zu entkommen. Und siebter Grad bedeute, dass er eine kleine Abteilung leiten würde. Damit war auch eine richtige Wohnung in einem der besseren Habs verbunden. Genau das richtige, wenn man Kinder großziehen wollte. Und vielleicht würde Heddas Umgänglichkeit anhalten. Schließlich musste er den Rest seines Lebens mit ihr auskommen.
Der Rückweg war deutlich leichter, da Louhi nun eine Passage kannte und sie sich das Herumirren sparen konnten. Ohne die Inquisitorin wäre der Rückweg fast unmöglich geworden, da er sich ohne sie und ihren Karten hoffnungslos hier verirrt hätte. Sie kamen wieder an der entweihten Kirche vorbei. Lebende Mutanten sahen sie keine mehr, aber einige der Leichen fehlten, da hatten wohl einige Entflohene für die nächsten Tage einen richtigen Festschmaus.
"Thron! Das habe ich befürchtet, hier lauern noch mehr von der Sorte!", grummelte Louhi und schritt zu einer der noch hier herum liegenden Leichen. Sie zog eine Granate von ihrem Gürtel, zog den Sicherungsstift und schob die scharfe Granate unter eine der Leichen. Sobald jemand die Leiche bewegte, sprang der Bügel ab und nach wenigen Sekunden würde die Granate explodieren und den Entflohenen zerreißen. "Lass es dir ruhig schmecken, Mutant!", kommentiere die Großinquisitorin ihr Werk.
Schließlich standen sie wieder vor diesem Eisenträger, der über dem Abgrund führte. Er hatte schon die Befürchtung gehabt, ein rachsüchtiger Mutant hätte ihn vielleicht in den Abgrund geworfen. Aus der Erfahrung klug geworden seilten Brogan und Hedda sich an, während Louhi mal wieder voraus ging. Diesmal schaffte es seine Frau den Balken zu überqueren und auch er hatte keine Probleme damit. So war eines der schwierigsten Teilstücke geschafft.
Dann erreichten sie wieder den Abschnitt, der unter Wasser stand. Der Dunst wurde zu einem zähen Nebel und Brogan bildete es sich nicht nur ein, dass die Lampen deutlich schwächer wurden. Er hatte inzwischen schon die dritte frische Zelle in die Lampe gesteckt, um den Maschinengeist der Lampe zu stärken und weitere hatte er nicht. Für einen kurzen Moment überkam ihn Panik bei dem Gedanken, sich hier weiter ohne Licht fortbewegen zu müssen. Aber dann beruhigte sich sein Atem, es war nicht mehr weit. Es gab wieder diese weithallenden patschenden Geräusche, als sie durch das Wasser liefen.
"Stopp! Hört ihr das?" Louhi hatte die Hand nach oben gestreckt und richtete ihren Bolter auf ein imaginäres Ziel hinter ihnen. Brogan wirbelte herum und nahm seine Waffe in den Anschlag.
"Ich habe nichts gehört.", meinte Hedda und auch Brogan brummte verneinend.
"Geht voraus, ich komme gleich nach." Mit diesen Worten holte Louhi eine ihrer Richtladungen heraus und platzierte sie hinter ihnen. Jetzt war Brogan ganz vorne, während Louhi die Nachhut bildete. Sie aktivierte die Ladung und nachdem sie eine Minute weiter gegangen waren, gab es eine höllische Detonation, die in seinen Ohren schmerzte.
"Hab ich dich verdammten Mutanten erwischt, Ha, der blutbefleckten Göttin des Todes entkommt ihr Rattenpack nicht." Als sie zurückgingen sahen sie, dass sie tatsächlich Ratten getötet hatten. Jedenfalls war ein abgesprengter Rattenschwanz das einzige Überbleibsel ihres Verfolgers.
"Verdammt! Das war wohl die teuerste Rattenfalle in der Geschichte der Menschheit! Aber lieber eine Mine zu viel gesetzt als eine zu wenig. Das wird dem ketzerischen Rattenpack eine Lehre sein, hier in diesen heiligen Gängen der Inquisition herumzuschleichen." Es waren Sätze wie diese, die Brogan auch noch an Louhis letztem Bisschen Verstand zweifeln ließen. Es war schwer für ihn zu erkennen, wann sie etwas ironisch meinte oder ganz ernsthaft was sagte.
Ohne dass weitere Ratten oder Mutanten ihren Weg kreuzten, erreichten sie den Schacht, der nach oben führte. Er blieb kurz allein zurück, um den Schacht zu sichern. - Ich bin das einzige menschliche Lebewesen in diesem Stockwerk - , kam es Brogan in den Sinn. Irgendwie war es schon cool und aufregend, mit der Repetierschrotflinte hier zu stehen und aufzupassen, dass niemand seine Mädels anknabberte. Ja, das wäre ein schönes Bild gewesen. Ein Bild, das er sich als kleiner Junge immer ausgemalt hatte. Brogan, der Held, Brogan der Schlächter der Mutanten, Xenos, Häretiker und Hexen. Der furchtlose Brogan, auf einem Berg besiegter Feinde stehend, alles im Namen des allmächtigen Imperators, des lebendigen Heilandes.
"He, du Trottel, nicht einschlafen da unten!", riss ihn Louhi aus seinem schönen Tagtraum.
"Komme!", rief er nach oben, schulterte nach einem wachsamen Rundblick seine Waffe und machte sich auf dem Aufstieg. Die Wasseroberfläche sah etwas ausgewühlt aus und er warf einen äußerst misstrauischen Blick in die Brühe. Wer wusste schon, was sich darin alles verbergen konnte. Aber kein Tentakel zuckte heraus, als er sich an den beschwerlichen Weg nach oben machte. Er wurde schon sehnsüchtig erwartet und stieg eilig in das kleine Kettenfahrzeug, dessen Motor schon lief. Die Servitoren stiegen mit ein und es war eine ruhige Fahrt zu ihren Unterkünften.
Louhi ließ sie beide zuerst die Entseuchungsschleuse passieren, da sie mit ihrer blutverkrusteten Rüstung länger brauchen würde. Manchmal konnte Louhi richtig nett sein. Er untersuchte noch einmal die Verletzungen seiner Frau, die wirklich übel aussahen und sprühte weiteren Wundschaum auf die Blessuren auf. Es würden Narben zurückbleiben, da war er sich sicher, aber dadurch würde sie nicht wirklich unattraktiv werden, jedenfalls nicht für ihn. Hoffte er zumindest, da seine Frau außer ihrer Verpackung nicht wirklich viele Reize hatte.
Imperium
Segmentum Solar
Sol System
Heiliges Terra
Festung der Inquisition
Zeit: 2 824 996.M41
Person: Großinquisitor Konstantinus
Konstantinus las den Vorabbericht der Großinquisitorin Louhi zum dritten Mal durch, als sich diese Person endlich dazu bequemte, persönlich in seinem Büro zu erscheinen. Sie trug eine knochenfarbene Servorüstung und ihre Wangen zeigten so etwas wie eine leichte Röte. Kein Vergleich zu der gespenstischen Erscheinung, mit der sie noch vor wenigen Wochen durch seine Hallen gegeistert war. Der Ausflug in die Abgründe der Archive hatte ihr sichtlich gut getan. Es ging halt nichts über das Abschlachten von Mutanten. Wie er dieses Gefühl vermisste, mit einer Nahkampfwaffe auszuholen und durch verdorbenes Fleisch zu schneiden, unreine Knoche zu zerschmettern. Der Geruch von Blut, die panischen Schreie, das Knacken von Fleisch im Feuer. Wie er das alles vermisste, noch viel mehr als der Geschmack von Amasec auf der Zunge, das Essen richtiger Nahrung. Er war nur noch wenig mehr als eine Maschine, bar jeder Sinne, die über Hören und Sehen hinausgingen. Die Inquisitorin mühte sich noch mit einem großen Bollerwagen aus Messing mit massiven Gummireifen ab, auf dem ein verhülltes Paket stand.
"Ihr seht gut aus, Großinquisitorin Louhi.", begann er mit einem Kompliment und es stimmte ja auch. "Euer Bericht ist sehr lückenhaft, die Mission ist nicht zu meiner Zufriedenheit gelöst."
"Das ist natürlich bedauerlich, Großinquisitor Konstantinus", bemerkte sie in einem Tonfall, als würde sie ein Tässchen Tee bei einem Rekafkränzchen ausschlagen, "aber wohl nicht zu ändern."
"Doch, eigentlich schon." Wiedermal verfluchte Konstantinus innerlich, dass er mit seinen Lautsprechern seine Stimme nicht modulieren konnte. Ohne die notwendige Schärfe in der Stimme waren solchen Ansprachen wie ausdruckslose Monologe eines desinteressierten Lehrers in einer unterdurchschnittlichen Schola. "Wenn es wirklich nach der Enthauptung eine massive Geschichtsfälschung gegeben haben sollte, dann müssen wir davon wissen. Die Zukunft des Imperiums kann davon abhängen."
"Ihr dramatisiert. Es ist nur ein ketzerisches Reden schwingendes Mädchen mit außergewöhnlichen psionischen Fähigkeiten, sicherlich gefährlich, ressourcenziehend, aber wenig mehr als ein temporäres Ärgernis. Über kurz oder lang wird sie scheitern, wie jeder Ketzer, Sezessionist oder Rebell vor ihr."
"Seid Ihr mit der gleichen laschen Einstellung die Erstürmung des Chaostempels auf Solanus angegangen?" Sie zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen und ihr Gesicht wurde knallrot. "Wenn sie wirklich eine ehemalige Senatorin ist, welche imperiale Geheimnisse kennt, brauchen wir eine vollständig andere Strategie, um sie auszuschalten. Ganz abgesehen davon, dass selbst mir zur Verfügung stehende Quellen eventuell gefälscht sind. Nun ja, Ihr habt Euer Bestes getan. Euch weiterhin durch staubige Archive dieser Institution zu scheuchen ist sicherlich eine erheiternde Vorstellung für mich, aber es ist nun Zeit, dass ihr Eure eigentliche Aufgabe wieder wahrnehmt. Ihr habt die Ehre, zu den neun Auserwählten zu gehören, welche die Häretikerin und Hexe Gavri Pilgerstochter jagen und zur Strecke bringen dürfen." Nun war Konstantinus froh, dass seine Stimme nicht vor der Schadensfreude troff, mit der er innerlich erfüllt war. Endlich hatte er eine Möglichkeit gefunden, Louhi loszuwerden und wahrscheinlich für immer. "Aber bevor Ihr Euch an der Jagd nach der Hexe beteiligt, will ich die Wahrheit über diese "Testamentsvollstreckerin" wissen. Auf dem Bildmaterial war sie zwar mit loyalen Primarchen zu sehen, aber da sind auch Verräterlegionen zu sehen gewesen. Dieses Material entstand noch vor dem Bruderkrieg. Es ist durchaus möglich, dass diese Person nach diesem Ereignis auf Ullanor zum Chaos übergelaufen ist. Auf dem Weg zum Segmentum Pacificus werdet ihr das System Morasantanam ansteuern. Diese Welt war seit Ende des 31 Jahrtausends durch einen Warpsturm von der Außenwelt abgeriegelt und ist erst vor wenigen Jahrzehnten wiederentdeckt worden. Zurzeit wird das System wieder zurück in den Schoss des Imperiums geholt. Die Entwicklungsstufe der Bevölkerung ist auf eine frühfeudale Welt zurückgefallen. Die Chancen stehen gut, dass Ihr dort Hinweise auf die frühen Tage des Imperiums finden könnt, die von jedweder Geschichtsfälschung unbeeinflusst sind. Findet heraus, ob es noch intakte Bunkeranlagen mit Archiven oder Ähnliches gibt. Falls sich nichts ergeben solltet, setzte Ihr Eure Fahrt fort und beteiligt Euch an der Jagd nach dieser Gavri Pilgerstochter und vollstreckt dann das Urteils des Senats an dieser unheiligen Ketzerin!"
"Ihr wollt mich allen Ernstes wieder in den Außendienst versetzen?" Die Großinquisitorin war zuerst bleich geworden und dann wieder rot angelaufen. Ihr Farbenspiel hatte etwas Faszinierendes und für ihn überaus Erheiterndes an sich. Einem Befehl des Senats würde sie sich nicht widersetzen können.
"Ihr seid eine Großinquisitorin des Ordo Malleus und es wird Zeit, dass Ihr endlich wieder anfangt, Euch wie eine zu benehmen. Eure Talente und Fähigkeiten werden hier nur verschwendet, was Ihr für mich tut, kann ein beliebiges Schiebemädchen wie Hedda übernehmen. Also reißt Euch endlich zusammen und geht hinaus in die Welt. Tut, was getan werden muss!"
"Ich habe keine Schergen für einen Außeneinsatz."
"Papperlapapp." Bewusst benutzte er eines der ihren Worte. Diese Ausflucht hatte er vorhergesehen und schon längst für Abhilfe gesorgt. "Brogan Padri scheint ein hervorragender Akolyth abzugeben, so wie Ihr ihn in Eurem Bericht lobt. Und selbst Hedda Schreiber war tauglich genug, Euren kleinen Ausflug in die drittunterste Ebene zu überleben. Außerdem befinden sich rein zufällig drei eurer ehemaliger Schergen auf Terra zur Fortbildung, die sie gerade beendet haben."
"Ihr wollt die beiden wirklich nach draußen in den Außeneinsatz schicken? Brogan Padri ist sicherlich stark wie ein Bär, groß wie ein Bär, aber auch so tapsig und gutmütig wie ein Bär. Und Hedda Padri ist ein Schiebemädchen, die nicht mal wirklich als Köchin taugt. Geschweige denn als Agentin des Thrones!"
"Schreiber Padri hat sich mehrmals um eine Außenstelle bemüht, also dürfte er wohl nichts einzuwenden haben. Und Hedda ist seine Frau und geht mir ihrem Mann. Ich sehe darin kein Problem. Außerdem haben die beiden nach Eurem Bericht je ein Flursegment gegen eine zehnfache Übermacht von Entflohenen gehalten. Also so unbedarft sind die beiden gar nicht, wie Ihr sie jetzt darstellen wollt."
"Die Entflohenen haben sich taktisch auch nicht gerade geschickt angestellt. Die beiden hatten reines Glück, mehr nicht!"
"Und Padri hat den mutierten Navigator getötet."
"Ja hat er, Glück des Narren."
"Vielleicht, dann trainieren Sie Ihre Leute während es Transfers. Stellen Sie ein Programm zusammen. Auf dem Schiff werden Sie entsprechende Mittel vorfinden. Auch für Ihre Verjüngung wird gesorgt werden." Was sicherlich ihre nächste Ausflucht gewesen wäre, was er an einem kurzen wütenden Aufblitzen ihrer Augen ablesen konnte. Und einem Senatsbefehl würde sie sich nicht widersetzen können und er umging damit auch eine lästige psychologische Untersuchung, durch die sie garantiert durchgefallen wäre. Schließlich kannte sie das System und würde die entsprechenden Antworten geben, um weiter Schiebemädchen spielen zu können. So eine Gelegenheit würde es erst vielleicht in vielen Jahrzehnten geben, um Louhi endlich los zu werden.
"In diesem Koffer sind die Missionsunterlagen enthalten. Ebenso die Beförderungen für die Padris und alle Ermächtigungsschreiben für Ihre Mission. Ich werde Ihnen einen Agenten des Culexus Tempels zuteilen. Ich erwarte einen vierteljährlichen Bericht. Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit damit. Die "Stürmer", ein schneller Clipper erwartet Sie in zwei Stunden. Das ist das schnellste Schiff, das ich hier zur Verfügung habe." Das stimmte zwar nicht ganz, aber das brauchte Louhi nicht zu wissen. Konstantinus nahm nicht an, dass Louhi auch nur annähernd in die Nähe von Gavri Pilgerstochter kommen würde, deswegen hatte er auch dafür gesorgt, dass sie den schlechtesten Abgänger des diesjährigen Jahrgangs des Culexus Tempels bekam. Da der Culexus Tempel auf eine nur sehr beschränkte Anzahl von Rekruten zurückgreifen konnte, da schließlich nur Unberührbare in Frage kamen, musste er Abgänger akzeptieren, die in anderen Tempeln noch nicht mal in den Kreis der Aufnahmekandidaten gekommen wären. Die anderen Jagdteams hatten die Besten zur Verfügung stehenden Agenten bekommen, sie den schlechtesten als Ausgleich. Würde aber das Niveau ihrer Truppe nicht wesentlich senken, so wie er Louhi und ihre Leute einschätzte.
"In zwei Stunden schon?" Es war schön zu sehen, wie sie sich wand. In der kurzen Zeit würde sie keinerlei Gegenmaßnahmen mehr einleiten können, wie alte Gefälligkeiten einfordern oder einen Unfall irgendeiner Art vorzutäuschen.
"Ja, gibt es da ein Problem?"
"Meine ganze Ausrüstung, meine Habe, mein Gleiter. Die müssen überprüft, vielleicht Einzelteile ersetzt werden. So was dauert." Der Anblick einer Louhi am Rande der Panik war herrlich anzusehen. Innerlich frohlockte er. Aber natürlich hatte auch dafür schon Abhilfe geschafft.
"Keine Sorge, Eure persönliche Habe und Ausrüstung ist schon an Bord der "Stürmer" verstaut und kann mit den dortigen Mitteln ebenfalls instand gesetzt werden."
"Ich habt meine persönlichen Sachen durchstöbern lassen?" Ihr Blick hatte etwas Gehetztes. Hatte sie etwas zu verbergen? Oder wollte sie nur den Eindruck vermitteln, dass er sich genötigt sah, ihre Habe wirklich untersuchen zu lassen und ihr damit die notwendige Zeit für eine Gegenstrategie zu verschaffen? Louhi war raffiniert, also war davon auszugehen, dass sie diesen Eindruck nur zum Schein hervorrufen wollte.
"Nicht doch! Alles ist in seinen Behältnissen auf das Schiff in Eure dortigen Gemächer transferiert worden. Das Shuttle zur "Stürmer" geht übrigens in einer Viertelstunde, Ihr solltet Euch beeilen." Louhi sah ihn verkniffen an und seufzte dann schließlich.
- Ich hab gewonnen! Endlich bin ich diese verdammte alte Schachtel los! - dachte er voller Freude.
"Wer sind die Inquisitoren der anderen Teams?", wechselte Louhi das Thema.
"Ihr kennt ein paar, Euer alter Meister Donatan und Euer Schüler Erastos sind zwei davon. Auch Großinquisitor Padri ist wieder mit von der Partie. Die anderen dürftet Ihr nicht kennen."
"Ach ja, hier noch ein Geschenk aus dem Herz der Finsternis. Ich habe ein Team heruntergeschickt, um dies aus einer geschändeten Kirche zu bergen." Louhi hob das Tuch vom Wagen und offenbarte einen zerschmetterten Chaosstern.
"Die Blutbefleckte Göttin des Todes überbringt hiermit dem Imperator im goldenen Rollstuhl die zerschmetterte Ikone des Chaos.", skandierte sie dabei lautstark und lachte dann laut auf. In seinem goldenen Rollstuhl erstarrte Konstantinus und spielte das Gehörte noch einmal ab. Und mit Entsetzen fiel ihm eine Passage in dem blasphemischen Buch des Sehers Taggarath von Corrinto ein:
"Und wenn die Blutbefleckte Göttin des Todes dem Imperator im goldenen Rollstuhl die zerschmetterte Ikone des Chaos aus dem Herz der Finsternis überreicht, wird dieser endlich begreifen, dass meine Worte alle nur zu wahr sind."
Ende von Band IV
Gedanke des Tages
Damit endet nun Band IV. Anfangs sollte er nur den Gegenwartsteil enthalten, aber da in vielen Geschichten das Chaos als gesichtslose Idioten dargestellt wird, wollte ich etwas dagegen setzen. Deswegen der lange Vergangenheitsteil, der zwar die Gesamtstory nur wenig voranbringt, aber dafür allen beteiligten Fraktionen Raum gibt, sich zu entfalten. Diesen Band zu schreiben hat großen Spaß gemacht. Der jetzige Gegenwartsteil entstand bis auf Louhis Rückblicke noch parallel zum dritten Band. Insgesamt hat das Ganze etwa ein Jahr gedauert und umfasst ca. 240 000 Wörter. Als Taschenbuch hätte es ein Volumen von etwa 800 Seiten. Ich bin sehr zufrieden mit dem Band.
Band V geht bis jetzt nur sehr langsam voran. Knapp fünfzig Seiten sind fertig. Zum Vergleich, dieser Band hatte insgesamt 350 Seiten. Es wird also eine recht lange Zeit brauchen, bis der Band V so weit ist, veröffentlicht zu werden. Da in näherer Zukunft es mehrere zeitverzögerndere Faktoren gibt, die ich nicht abschätzen kann, kann ich auch noch keinen vorläufigen Termin nennen, wann es weiter geben wird.
Was mich mal wieder am Ende interessiert, welche Figur gefiel am Besten und welche am schlechtesten.
Viel kann ich dazu nicht sagen, ich habs noch nicht gelesen. Aufgefallen beim Überfliegen ist mir aber, dass der Goldene Rollstuhl konsequent goldener Rollstuhl geschrieben wird.
Goldener Rollstuhl in diesem Falle als Verballhornung des Goldenen Throns, der ja ein Eigenname ist, wäre aber genauso ein Eigenname und daher ein Goldener Rollstuhl, kein goldener. (Wir wollen ja die Großartigkeit eines solch geländegängigen Sitzmobiliars nicht schmälern, oder? ...)
Mein Lieblingscharakter ist eindeutig Louhi. Sie ist cholerisch, eine Massenmörderin und zwar auf eine Weise, die ich erschreckend nachvollziehbar finde. Ich bin gespannt, wie sie sich gegenüber Gabriel verhalten wird. Die restlichen Charaktere finde ich aber auch gut in Szene gesetzt. Die Slaneshanbeterinnen zum Beispiel. Auch wenn ich sie unsympathisch finde😉. Ich bin auf den nächsten Band auf jeden Fall gespannt.
240.000 Wörter? Dabei kam mir dieser Band so unglaublich kurz vor. Aber vermutlich waren die Kapitel einfach nur deutlich länger als früher.
Das Ende gefällt mir immer wieder gut. Sehr gelungen.
Meine Lieblingscharakterin war Sioned, deren Wahnsinn ich irgendwie nachvollziehbarer finde als Louhis 😉 Ich finde es beeindruckend, wie du ihre perverse Verdorbenheit mit vernünftigen Gedankengängen und den Wünschen und Befürchtungen einer lebenden Person verbunden hast. Sioned ist ein böses Mädchen, aber aus ihrer Sicht sind ihre Taten nicht schrecklicher als die der Imperialen. Ich bin sehr froh, dass du die Möglichkeit genutzt hast, die andere Seite darzustellen. Davon kann ich noch das eine oder andere lernen 😉
Louhi weiß allerdings auch zu gefallen. Ein bisschen enttäuscht es mich am Ende, dass sie, obgleich sie gerade erst Blut geleckt hat und nun auch wieder mit Rüstung rumläuft, sich so gegen ihre Versetzung in den Außendienst sperrt. Aber vielleicht taut sie ja noch ganz auf.
Was in dem Gegenwartsteil etwas zu kurz kam, ist ihre Größe. Gerade wenn man bedenkt, dass Padri ja angeblich den Körper eines Bären hat, fehlte mir in Nachhinein doch die eine oder andere Erwähnung ihrer Winzigkeit. Das hätte so manchen Ausbruch von ihr noch verstärkt.
Es gibt jetzt eigentlich keinen Charakter, den ich wirklich schlecht gelungen finde. Ich mag Konstantinius und einen Großteil der Senatoren nicht, aber das ist wohl gewollt ^^ Gut umgesetzt sind sie auf jeden Fall.
Das einzige, was ich mir noch wünsche, ist, dass Hedda nicht nur als hübsches hohles Ding beschrieben wird, sondern dass Brogan doch vielleicht auch noch ein paar innere Reize an ihr entdeckt. Aber da hast du ja durchaus noch Raum für in Zukunft.
Na dann wünsch ich mal noch viel Erfolg beim Schreiben. Vielleicht liest man bis dahin ja doch noch das eine oder andere beim Wettbewerb oder wenigstens ein paar Kommentare von dir.
Und ich hoffe immer noch auf eine Wertung zu meiner Geschichte von dir. 😉
Schöner Schluss, allerdings war das Abschlachten der Brut schon ziemlich derb.
Mmh, welcher Charakter hat mir am Besten gefallen...
Ganz klar: Bestie!!!! Also so tiefgründig wie in dem Abschnitt wurde die Psyche eines Tieres wohl nicht mehr seit London's 'Call of the Wild' dargestellt! :lol:
Ok, Scherz beiseite. Am Besten haben mir Tegan und Sioned gefallen. Fand es echt gut wie ihre Art zu denken, ihre Überzeugungen und Hintergründe dargestellt wurden.
Weniger gut hat mir Louhi gefallen. Wie ich ja schon mehrfach kommentiert hatte, finde ich ihre Ausfälle im ersten Teil reichlich unpassend. Im zweiten Teil kam sie mir dagegen viel realer (im 40k Universum) vor. Sie wurde als zynisch und verbittert dargestellt, was nach ihren Erlebnissen nachvollziehbar war. Auch das nicht mehr auf ihren Zwergwuchs hingewiesen wurde hat da geholfen. Von daher kann ich jetzt auch nicht den negativ Award geben.
Am schlechtesten haben mir glaube ich die debilen Zwillinge in Teil 1 gefallen. Was die von sich gegeben haben hat mich immer die Augen verdrehen lassen. Zum Glück haben sie keine große Rolle gespielt.
Schade zu hören, dass es erstmal nicht weitergeht. Unter dem Strich hat mich das Schwinden echt gut unterhalten und ich würde mich freuen wenn es nochmal weitergehen würde.
Also der Band IV war gesamt gesehen eigentlich der Beste Teil bisher.
Man merkt ihm richtig an, dass du als Autor gereift bist, wenn man es zum Beispiel mit dem ersten Teil vergleicht.
Also Lieblingscharakter aus dem Band war aufjedenfall Sioned.
Allgemein ist deine Beschreibung des Kultes dir sehr gut gelungen und man konnte ihre Gedankengänge meistens immer gut nachvollziehen, obwohl es sich ja hierbei um das schändliche Chaos handelt.
Auch unsere Louhi gefällt mir, denn gerade ihre Ecken und Kanten machen sie interessant.
Es gab natürlich auch Stellen, welche mir nicht ganz so zugesagt hatten.
Vor allem am Anfang als es um die Passagen der Einwohner von Kneita III ging.
Die waren im Vergleich zu Sioned und dem Kult sehr langatmig und schon etwas langweilig, der Kontrast war zu hart und ich wollte einfach nur, dass sie geopfert, geschändet oder sonst irgendwie sterben.
Aber alles im allem kann man sagen, dass die Schwinden-Reihe dir super gelungen ist und wenn ich nochmal alle Teile reflektiere ergibt sich folgendes Ranking der Bände:
1. Band IV
2. Band II (Tabelmann ist einfach eine coole Sau)
nur sehr knapp dahinter
3. Band I
4. Band III
Warum Band III auf dem letzten Platz ist, lässt sich einfach erklären.
Eigentlich ein guter Band, doch hatte er seine längen, seine sehr großen längen... und damit meine ich nicht die öfters kritisierten langen Technikbeschreibungen sondern im allgemeinen.
Doch auch hier zeigte sich wieder gut, dass dein Schreibstil sich verbessert hat und die Geschichte in sich stimmiger wurde.
Band II und Band I sind eigentlich gleichwertig zu behandeln, doch wie schon erwähnt mag ich Tabelmann einfach.
Und Platz 1 geht einfach ganz klar an Band IV weil ich einfach deine Charakterenausarbeitung hier am besten fand und einfach die Geschichte rund um Sioned einfach nur Kick Ass war.
Respekt 🙂
Teil IV gefällt mir sehr gut, und die Steigerung deiner schreiberischen Fähigkeiten kann ich nur bestätigen.
Mekrwürdig aufgefallen ist im letzten Teil vorallem die plötzliche Entwicklung von Brogdan (?) Padri, auf einmal killt der den Mutanten relativ lässig ("Alles klar, ich habe den Psioniker-Mutanten geläutert") und schießt dann noch locker aus der Hüfte den Chaosstern entzwei. All das begleitet von ein, zwei Sprüchen, die von Selbstbewusstsein strotzen. Danach ist er dann wieder mehr der Träumer. Ist mir irgendwie als ein Bruch aufgefallen 🙂
Tja, dann freu ich mich mal auf den Anfang von Band V, auch wenns noch lange hin ist - cool wären gelegentliche Updates, dann würde auch das Wissen um die Qualität deiner Geschichte nicht in der Versenkung verschwinden.
Auf jeden Fall vielen Dank für die Mühe. Ich habs sehr gerne gelesen.
Schade, schon wieder vorbei? Tja dann müssen wir uns wohl gedulden, freue mich auf jedenfall wenn es weitergeht.
Den Gegenwart-teil fand ich super, auch der Belial Teil hat mir gut gefallen. Eine Chaosbande kann eigentlich nur so funktionieren wie du sie beschrieben hast. Ohne Versorgungstross ist jede Armee verloren, ohne Vergnügungsmöglichkeiten gehen die Mitglieder stiften, und ohne Organisation scheitert es schon im Ansatz. Die Rückblende zu Louhis Tatort:40k Vergangenheit gefiel mir nicht so, aber das waren ja nur 2 Kapitel.
Lieblingsfiguren: Sioned gefiel mir am besten. Louhi ist durch ihre eigentümliche Art symphatisch aber auch teils eben sehr eigentümlich^^
Schlecht gefallen hat mir eigentlich kein Charakter, es waren aber äußerst unsymphatische dabei, vorallem der Ekklesiarch.
Eine Frage habe ich allerdings - Wie kam Louhi darauf sich die blutbefleckte Göttin des Todes zu nennen? Wusste sie von der Schrift die Konstantinus dann in Erinnerung gerufen wurde?
Der Kampf war wirklich hübsch beschrieben, aber was zum Teufel ist Amputationsmunition? Gibt es selbige auch in echt? Der allwissende Google sagt nämlich nein.
Die gibt es auch in echt, natürlich nicht unter so einem Namen. Generell gibt es für Schrotflinten eine große Auswahl an verschiedenen Sorten Munition, nicht nur die normale Schrotladung.
Schöner Schluss, allerdings war das Abschlachten der Brut schon ziemlich derb.
Es gibt eben nicht nur den männlichen Mutanten der wahnwitzig sein Leben opfert, Mutanten jeder Art sind im Imperium zu töten, auch wehrlose. Das ist eben die knallharte (rassistische?) Einstellung des Imperiums, von daher nachvollziehbare Handlung.
Ein überaus gelungener Band, genauso wie die anderen (welche ich besser finde als die ganzen Romane die ich im Regal stehen habe^^).
Die Charakter sind wunderbar ausgearbeitet und haben jeweils eine interessante Tiefe wie ich finde. Leider fand Hedda etwas wenig Erwähnung, was ich persönlich sehr schade finde.
Ansonsten: Ich verneige mich in Demut vor deinen Werken.
Eine Frage habe ich allerdings - Wie kam Louhi darauf sich die blutbefleckte Göttin des Todes zu nennen? Wusste sie von der Schrift die Konstantinus dann in Erinnerung gerufen wurde?
nein, davon wusste sie nicht. Ich glaube, das hätte sie auch nicht so witzig gefunden, einen berüchtigten Ketzer zu zitieren.
Ich erinnere zur Erklärung nochmal an diese Stelle aus Kapitel 4:
Nachdem sie ihr gerade aufgefülltes Glas mit einem Zug ausgetrunken hatte, lachte sie bitter auf. "Und wie nennt ihr mich? Louhi, die blutbefleckte Göttin des Todes? Die durch geknallte Flagellantin, die eigentlich in eine Zelle gehört?" "Nun, ja…", Brogan wusste nicht, was er antworten sollte. Sie wurde tatsächlich so genannt und manch Name war weitaus schlimmer. Es gab sogar Wetten, wann sie sich endgültig selbst aufschlitzen oder zu Tode peitschen würde, oder was von beidem ihr Tod sein würde. Oder wann sie tatsächlich endgültig in die Irrenabteilung verlegt werden würde.
[FONT="]"Wisst ihr, warum ich mich ritze und geißle? Um Buße zu tun für mein Versagen.[/FONT]
Ein würdiger Abschluß für dieses Kapital ... und ja ich kann mich dem allgemeinen Canon anschließen, die Qualität der Kapitel steigt tatsächlich.
Einige Zeilen/Gedanken von mir zu diesem Meilenstein:
Ich möchte fast sagen Lhoui ist mir noch mehr ans Herz gewachsen als der liebe Herad ... aber man muss ihr auch zugute halten das sie etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Ausarbeitung des Charakters erhalten hat. 😉
Ist eben nicht die 08/15 Hintergrundstory die man von so einer Inquistiorin erwarten würde (und die bei Herad größtenteils zum tragen kam) sondern hier wird sich schamlos aus div. kultigen Streifen über Cops bedient, die man mehrheitlich auf den nordamerikanischen Kontinent finden kann. Eine Prise CSI und Crossing Jordan dazu, das gefällt.
Lhouis Geschichte ist für mich einfach Rund.
Nichtsdestotrotz warte ich immer noch auf eine Szene mit Herad in der er, angetan mit blutigen Shirt, das Inquisitionsabzeichen auf der Brust baumelnd, zwei Infernopistolen abfeuernd (natürlich schräg haltend - alternativ wären auch zwei Boltpistolen in Ordnung) einen Hechtsprung vollführt und nach dem er über den Boden schlittert und aufgestanden ist ein "Yippie-Ya-Yey, Groxbacke" ertönen lässt 😉
Was mir sonst noch so von diesem Kapitel in Erinnerung geblieben ist, die Eastereggs mit Windows/Betriebsysteme sind natürlich immer wieder toll eingebaut, nahmen aber (so bilde ich mir ein) gerade in diesem Kapitel etwas überhand.Weniger könnte hier evtl. etwas mehr sein.
Als es um die "Roten" ging, hätte auf jeden Fall ein Schumi Pendant reingehört, oder einfach ein charakteristisches Kinn das Erwähnung gefunden haben sollte.
Was mich mal wieder am Ende interessiert, welche Figur gefiel am Besten und welche am schlechtesten.
Kann ich dir nicht wirklich beantworten, da irgendwie alle von dir näher ausgearbeiteten Charaktere ihren Charme haben, da du bei keinem Versucht hast ihn gezielt "doof" da stehen zu lassen, wir erinnern uns an die großbusige Gegenspielerin von Gavri in jungen Jahren auf ihrem Pilgerschiff (Hah! Die doofe Kuh Havila, ich wusste mir fällt der Name noch ein 😉 .)
Auf diese Frage kann ich dir nur sagen, das mir alle in ihrerer Art und Weise gut gefallen haben.
Ich freu mich auf jeden Fall schon auf die nächsten Kapitel und möchte auch dieses mal "Danke Nakago, für die vielen Stunden an Lesestoff." sagen.
Erster Teil gelesen, muss jetzt leider wieder zur Schule;(
Primitive Lagerstätten reihten (sich) aneinander und was das Befremdliche war
Seine Frau und er rückten nach, immer darauf gefasst, dass einer von diesen Kreaturen
So etwas war ein Pflicht
Einige Passagen konnten sie nur über Luftschächte überwinden
Dabei war ihm schon noch drei Minuten klar gewesen
PS: grün ist das, was mir nicht gefällt 😛
(ich add den Rest später)
Die Wasseroberfläche sah etwas ausgewühlt
Tosender Beifall für diesen Band !!!
Mir hat die Neue Louhi sehr gut gefallen, freu mich aber auch schon auf die Alte-Neue 😀
Sonst fand waren die anderen Personen auch schön in Szene gesetzt und hatten einen passenden, immer sehr eigenen Charakter. (Bsp Konstantinus)
Freu mich RIESIG auf den nächsten Teil
Vielen dank für das wöchendliche Korrektur lesen and SHOKer, find ich klasse das du dir für die Leser (und für die gebundene Version^^) so viel Mühe machst