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Meine Lieblingscharakterin war Sioned, deren Wahnsinn ich irgendwie nachvollziehbarer finde als Louhis Ich finde es beeindruckend, wie du ihre perverse Verdorbenheit mit vernünftigen Gedankengängen und den Wünschen und Befürchtungen einer lebenden Person verbunden hast. Sioned ist ein böses Mädchen, aber aus ihrer Sicht sind ihre Taten nicht schrecklicher als die der Imperialen. Ich bin sehr froh, dass du die Möglichkeit genutzt hast, die andere Seite darzustellen. Davon kann ich noch das eine oder andere lernen
Louhi weiß allerdings auch zu gefallen. Ein bisschen enttäuscht es mich am Ende, dass sie, obgleich sie gerade erst Blut geleckt hat und nun auch wieder mit Rüstung rumläuft, sich so gegen ihre Versetzung in den Außendienst sperrt. Aber vielleicht taut sie ja noch ganz auf.
Sie hat das Solanus Trauma immer noch nicht überwunden und hält sich nicht für Einsatzfähig. Nur kann sie sich dem Imperialen Gesetz nicht widersetzen und ist gezwungen, eine Anweisung des Senats umzusetzen.
Was in dem Gegenwartsteil etwas zu kurz kam, ist ihre Größe. Gerade wenn man bedenkt, dass Padri ja angeblich den Körper eines Bären hat, fehlte mir in Nachhinein doch die eine oder andere Erwähnung ihrer Winzigkeit. Das hätte so manchen Ausbruch von ihr noch verstärkt.
Es gibt jetzt eigentlich keinen Charakter, den ich wirklich schlecht gelungen finde. Ich mag Konstantinius und einen Großteil der Senatoren nicht, aber das ist wohl gewollt ^^ Gut umgesetzt sind sie auf jeden Fall.
Das einzige, was ich mir noch wünsche, ist, dass Hedda nicht nur als hübsches hohles Ding beschrieben wird, sondern dass Brogan doch vielleicht auch noch ein paar innere Reize an ihr entdeckt. Aber da hast du ja durchaus noch Raum für in Zukunft.
Na dann wünsch ich mal noch viel Erfolg beim Schreiben. Vielleicht liest man bis dahin ja doch noch das eine oder andere beim Wettbewerb oder wenigstens ein paar Kommentare von dir.
Ok, Scherz beiseite. Am Besten haben mir Tegan und Sioned gefallen. Fand es echt gut wie ihre Art zu denken, ihre Überzeugungen und Hintergründe dargestellt wurden.
Weniger gut hat mir Louhi gefallen. Wie ich ja schon mehrfach kommentiert hatte, finde ich ihre Ausfälle im ersten Teil reichlich unpassend. Im zweiten Teil kam sie mir dagegen viel realer (im 40k Universum) vor. Sie wurde als zynisch und verbittert dargestellt, was nach ihren Erlebnissen nachvollziehbar war. Auch das nicht mehr auf ihren Zwergwuchs hingewiesen wurde hat da geholfen. Von daher kann ich jetzt auch nicht den negativ Award geben.
Am schlechtesten haben mir glaube ich die debilen Zwillinge in Teil 1 gefallen. Was die von sich gegeben haben hat mich immer die Augen verdrehen lassen. Zum Glück haben sie keine große Rolle gespielt.
Schade zu hören, dass es erstmal nicht weitergeht. Unter dem Strich hat mich das Schwinden echt gut unterhalten und ich würde mich freuen wenn es nochmal weitergehen würde.
Weitergehen wird es auf alle Fälle. Aber hunderte von Seiten schreiben sich nicht in vier Wochen. Die Geschichte muss sich entwickeln. Hier und da fallen dann Ungereimtheiten auf und man muss wieder mehrere Seiten einstampfen. Oder man manövriert eine Person in eine Richtung, die eigentlich gar nicht vorgesehen war und muss dann das Konzept wieder überdenken. Momentan habe ich auch ein paar neue Ideen für das Finale und muss sehen, was davon wirklich brauchbar ist.
Also der Band IV war gesamt gesehen eigentlich der Beste Teil bisher.
Man merkt ihm richtig an, dass du als Autor gereift bist, wenn man es zum Beispiel mit dem ersten Teil vergleicht.
Allgemein ist deine Beschreibung des Kultes dir sehr gut gelungen und man konnte ihre Gedankengänge meistens immer gut nachvollziehen, obwohl es sich ja hierbei um das schändliche Chaos handelt.
Es gab natürlich auch Stellen, welche mir nicht ganz so zugesagt hatten.
Vor allem am Anfang als es um die Passagen der Einwohner von Kneita III ging.
Die waren im Vergleich zu Sioned und dem Kult sehr langatmig und schon etwas langweilig, der Kontrast war zu hart und ich wollte einfach nur, dass sie geopfert, geschändet oder sonst irgendwie sterben.
Mekrwürdig aufgefallen ist im letzten Teil vorallem die plötzliche Entwicklung von Brogdan (?) Padri, auf einmal killt der den Mutanten relativ lässig ("Alles klar, ich habe den Psioniker-Mutanten geläutert") und schießt dann noch locker aus der Hüfte den Chaosstern entzwei. All das begleitet von ein, zwei Sprüchen, die von Selbstbewusstsein strotzen. Danach ist er dann wieder mehr der Träumer. Ist mir irgendwie als ein Bruch aufgefallen
Tja, dann freu ich mich mal auf den Anfang von Band V, auch wenns noch lange hin ist - cool wären gelegentliche Updates, dann würde auch das Wissen um die Qualität deiner Geschichte nicht in der Versenkung verschwinden.
Den Gegenwart-teil fand ich super, auch der Belial Teil hat mir gut gefallen. Eine Chaosbande kann eigentlich nur so funktionieren wie du sie beschrieben hast. Ohne Versorgungstross ist jede Armee verloren, ohne Vergnügungsmöglichkeiten gehen die Mitglieder stiften, und ohne Organisation scheitert es schon im Ansatz. Die Rückblende zu Louhis Tatort:40k Vergangenheit gefiel mir nicht so, aber das waren ja nur 2 Kapitel.
Lieblingsfiguren: Sioned gefiel mir am besten. Louhi ist durch ihre eigentümliche Art symphatisch aber auch teils eben sehr eigentümlich^^
Schlecht gefallen hat mir eigentlich kein Charakter, es waren aber äußerst unsymphatische dabei, vorallem der Ekklesiarch.
Sioned scheint ja einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Liegt wohl sicherlich auch daran, dass ihre Geschichte komplett offenbart ist. :wub:
Eine Frage habe ich allerdings - Wie kam Louhi darauf sich die blutbefleckte Göttin des Todes zu nennen? Wusste sie von der Schrift die Konstantinus dann in Erinnerung gerufen wurde?
Der Titel "Blutbefleckte Göttin des Todes" haben ihr mehr oder weniger ihr die lieben Kollegen gegeben. Sie hat eine Welt ausgelöscht und hat das Trauma damit bekämpft, sich selbst blutig zu schlagen. Deswegen der Spitzname. Louhi hat keine Ahnung, was in dem entsprechenden Buch drin steht. :lesen:
Die gibt es auch in echt, natürlich nicht unter so einem Namen. Generell gibt es für Schrotflinten eine große Auswahl an verschiedenen Sorten Munition, nicht nur die normale Schrotladung.
Was in dem Clip vorgestellt wird, ist eher schon ein kleine Granate. Die Amputationsmunition sind kugelförmige Sprenggeschosse, welche die normalen massiven Kugeln der Schrotladung mit im Körper explodierender Munition ersetzen.
Es gibt eben nicht nur den männlichen Mutanten der wahnwitzig sein Leben opfert, Mutanten jeder Art sind im Imperium zu töten, auch wehrlose. Das ist eben die knallharte (rassistische?) Einstellung des Imperiums, von daher nachvollziehbare Handlung.
Mutation kann ein Indiz auf Chaoskontakt sein, da die finsteren Götter eben ihre Anhänger mit solchen Geschenken belohnen. Aber die meiste Mutation ist einfach durch Umweltgifte oder extreme regionale Lebensbedingungen bedingt. In vielen Bereichen werden Mutanten als billige Arbeitskräfte durchaus bewusst toleriert und ein übereifriger Inquisitor kann die Wirtschaftskraft eines ganzen Planeten durch eine umfassende Säuberung ruinieren.
Ein überaus gelungener Band, genauso wie die anderen (welche ich besser finde als die ganzen Romane die ich im Regal stehen habe^^).
Die Charakter sind wunderbar ausgearbeitet und haben jeweils eine interessante Tiefe wie ich finde. Leider fand Hedda etwas wenig Erwähnung, was ich persönlich sehr schade finde.
Ansonsten: Ich verneige mich in Demut vor deinen Werken.
Danke schön! Hedda ist eben nur ein unbedarftes Schiebemädchen, dass sich nur sehr schwer tut, sich in der neuen Situation zurecht zu finden. Deswegen konnte sie auch nicht wirklich eine tragende Rolle spielen. Immerhin hat sie überlebt.
Ich möchte fast sagen Lhoui ist mir noch mehr ans Herz gewachsen als der liebe Herad ... aber man muss ihr auch zugute halten das sie etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Ausarbeitung des Charakters erhalten hat.
Ist eben nicht die 08/15 Hintergrundstory die man von so einer Inquistiorin erwarten würde (und die bei Herad größtenteils zum tragen kam) sondern hier wird sich schamlos aus div. kultigen Streifen über Cops bedient, die man mehrheitlich auf den nordamerikanischen Kontinent finden kann. Eine Prise CSI und Crossing Jordan dazu, das gefällt.
Nichtsdestotrotz warte ich immer noch auf eine Szene mit Herad in der er, angetan mit blutigen Shirt, das Inquisitionsabzeichen auf der Brust baumelnd, zwei Infernopistolen abfeuernd (natürlich schräg haltend - alternativ wären auch zwei Boltpistolen in Ordnung) einen Hechtsprung vollführt und nach dem er über den Boden schlittert und aufgestanden ist ein "Yippie-Ya-Yey, Groxbacke" ertönen lässt
Was mir sonst noch so von diesem Kapitel in Erinnerung geblieben ist, die Eastereggs mit Windows/Betriebsysteme sind natürlich immer wieder toll eingebaut, nahmen aber (so bilde ich mir ein) gerade in diesem Kapitel etwas überhand. Weniger könnte hier evtl. etwas mehr sein.
Nun ja, Louhi hat halt über die Jahrzehnte immer wieder Probleme mit Maschinengeistern im allgemeinen und mit ihrem Cogitator im besonderen, und sie hat einen sehr kurzen Geduldsfaden….. :lol::crash:
Als es um die "Roten" ging, hätte auf jeden Fall ein Schumi Pendant reingehört, oder einfach ein charakteristisches Kinn das Erwähnung gefunden haben sollte.
Nicht ganz so leicht einen abschließenden Kommentar zu diesem Band zu verfassen. Es könnte leicht in hemmungslose Schmeichelei ausarten…
Insgesamt war dieser Band vielleicht nicht der spannendste, aber sicherlich der „rundeste“. Deine Erzählweise hat mir von Beginn an gefallen und ich finde, dass du dich seitdem noch verbessert hast. Ganz allgemein, wie auch im Besonderen bei den Kämpfen. Sie wirken jetzt viel lebendiger und anschaulicher. Es gab wie im letzten Band wieder eine Vielzahl von Charakteren, aber da du dich letztlich doch auf eine bestimmte Zahl konzentriert hast, wurde ein Zerfasern der Geschichte vermieden. Ansonsten strotz hier alles wieder nur so vor interessanten Einfällen, ansprechenden Charakteren und deinem ausufernden Hintergrundwissen. Bisher der meines Erachtens der beste Band, dann kommen II,I und III.
Gewisse Probleme hatte ich mit deiner Darstellung der Chaos-Band und ihrer Untaten, aber letztlich hast du da noch die Kurve gekriegt.
Mein Lieblingscharakter ist Louhi, auch wenn ich lange gewisse Schwierigkeiten mit ihr hatte. Es war für mich doch alles etwas zu klischeemäßig auf: „Frau zeigt den Männer wo der Hammer hängt“ getrimmt. Der Gegenwartsteil und die Rückblende haben daran dann aber doch einiges geändert. Was auch daran liegen mag, dass ich irgendwie ein Faible für morbide veranlagte Frauen mit einem Sprung in der Schüssel habe. Allerdings nur, wenn sie eben gerade nicht zur dunklen Seite der Macht gewechselt haben.
Sioned ist zweifelsohne ebenfalls ein sehr interessanter und gut ausgearbeiteter Charakter. Man kann sich durch sie wirklich in die Haltung der Chaoten hineinversetzten. Es kann daran liegen, dass ich bisher noch nicht so viele Roman gelesen habe, die aus der Sicht der Bösewichte geschrieben wurden, aber mir ist noch kein so plastischer und nachvollziehbarer Chaoten-Charakter unter die Nase gekommen. Selbst Talos aus der Night Lords Reihe wirkt gegen sie doch etwas blass. (Wobei er kein wirkliche Chaot ist) Letztlich ist sie mir aber zu unsympathisch, als das ich mich wirklich für sie begeistern könnte. Ich hoffe, dass sie einen grausamen Tod stirbt. Deus vult!
Zuletzt stellt sich noch die Frage, wie es denn weiter geht. Die Szene mit dem Schachspiel ganz zu Beginn und das Ergebnis der Gene-Analyse lassen da eine sehr böse Überraschung erahnen. Ich bin gespannt.
Schieeel: Sonntags und einfach mal gewohnheitsmäßig hier reingucken.....leider kein Bonuskapittel^^.
Mein Lieblingscharakter in diesem Teil ist recht eindeutig Sinoed, falls ich den Namen grade nicht leicht vertue, aber von ihr hört man ja in den letzten Kapiteln recht wenig. Ich mochte die Art, wie die Chaoten mal etwas realistischer wurden und die Dame hatte ein angenehmes Weltbild. Dazu kam dann natürlich Tenegan mit ihren ganz eigenen Reizen....(Okay, Flachwitz)
Louhi ist dann auf dichter Verfolgerposition, leider finde ich ihre Motivation zeitweise (hauptsächlich 2 Stellen) etwas unverständlich:
1: Louhi als "Menschenfreundin" die sich mit einem Inquisitor anlegt, der ihre Freundin die Assassine beleidigt/unterwerfen will vs. Louhi die, obwohl sie sich in Schuldgefühlen wälzt, noch schnell ein paar Mütter mit Kindern abschlachtet....vieleicht noch irgendwie nachvollziehbar...
2: Louhi die sich (selbst?) aus dem aktiven Dienst versetzt hat und nicht mehr dorthin zurückkehren will zieht plötztlich übermotiviert die Servorüstung an, um mal schnell ein paar Mutanten zu verkloppen, um danach wieder rumzumemmen und schwache Ausreden zu efinden, warum sie sich nicht auf die Jagd nach Gabriel begeben kann! Irgendwie finde ich den Kontrast zwischen ihren Handlungen hier wenig beleuchtet!
Naja, bin trotzdem gespannt wann und wie es weitergeht.....Geht es schneller, wenn ich eine Katze, eine kleine alte Frau und einen Hamster opfere?
Naja, viel Spaß und erfolg weiterhin beim schreiben und danke für die tolle Geschichte!
Insgesamt war dieser Band vielleicht nicht der spannendste, aber sicherlich der „rundeste“. Deine Erzählweise hat mir von Beginn an gefallen und ich finde, dass du dich seitdem noch verbessert hast. Ganz allgemein, wie auch im Besonderen bei den Kämpfen. Sie wirken jetzt viel lebendiger und anschaulicher. Es gab wie im letzten Band wieder eine Vielzahl von Charakteren, aber da du dich letztlich doch auf eine bestimmte Zahl konzentriert hast, wurde ein Zerfasern der Geschichte vermieden. Ansonsten strotz hier alles wieder nur so vor interessanten Einfällen, ansprechenden Charakteren und deinem ausufernden Hintergrundwissen. Bisher der meines Erachtens der beste Band, dann kommen II,I und III.
Die vielen Charaktere dienen dazu, die Geschichte aus möglichst vielen Blickwinkeln zu erzählen, welche das Geschehen aus einer ganz anderen Perspektive zeigen.
Und das war noch die harmlose Version. Es ist sehr schwer, solch exzessive Gewalt darzustellen, ohne das sie verharmlost wird oder in einen Gewaltporno abgleitet.
Mein Lieblingscharakter ist Louhi, auch wenn ich lange gewisse Schwierigkeiten mit ihr hatte. Es war für mich doch alles etwas zu klischeemäßig auf: „Frau zeigt den Männer wo der Hammer hängt“ getrimmt. Der Gegenwartsteil und die Rückblende haben daran dann aber doch einiges geändert. Was auch daran liegen mag, dass ich irgendwie ein Faible für morbide veranlagte Frauen mit einem Sprung in der Schüssel habe. Allerdings nur, wenn sie eben gerade nicht zur dunklen Seite der Macht gewechselt haben.
Sioned ist zweifelsohne ebenfalls ein sehr interessanter und gut ausgearbeiteter Charakter. Man kann sich durch sie wirklich in die Haltung der Chaoten hineinversetzten. Es kann daran liegen, dass ich bisher noch nicht so viele Roman gelesen habe, die aus der Sicht der Bösewichte geschrieben wurden, aber mir ist noch kein so plastischer und nachvollziehbarer Chaoten-Charakter unter die Nase gekommen. Selbst Talos aus der Night Lords Reihe wirkt gegen sie doch etwas blass. (Wobei er kein wirkliche Chaot ist) Letztlich ist sie mir aber zu unsympathisch, als das ich mich wirklich für sie begeistern könnte. Ich hoffe, dass sie einen grausamen Tod stirbt. Deus vult!
Es gibt eh wenig Geschichten, die wirklich aus reiner Sicht des "Bösen" geschildert werden. Auch die Chaosthematik wird von der Black Libaery selten aus Chaossicht aufgegriffen. Space Marine Romane machen dort das Gros der Erscheinung aus.
Zuletzt stellt sich noch die Frage, wie es denn weiter geht. Die Szene mit dem Schachspiel ganz zu Beginn und das Ergebnis der Gene-Analyse lassen da eine sehr böse Überraschung erahnen. Ich bin gespannt.
Mein Lieblingscharakter in diesem Teil ist recht eindeutig Sinoed, falls ich den Namen grade nicht leicht vertue, aber von ihr hört man ja in den letzten Kapiteln recht wenig. Ich mochte die Art, wie die Chaoten mal etwas realistischer wurden und die Dame hatte ein angenehmes Weltbild. Dazu kam dann natürlich Tenegan mit ihren ganz eigenen Reizen....(Okay, Flachwitz)
Die böse heißt Sioned und ihre "Freundin" Tegan. Die Beiden waren eben für den Vergangenheitsteil reserviert. Ich habe vor sie mindestens in Band V noch mal auftauchen zu lassen.
Louhi ist dann auf dichter Verfolgerposition, leider finde ich ihre Motivation zeitweise (hauptsächlich 2 Stellen) etwas unverständlich:
1: Louhi als "Menschenfreundin" die sich mit einem Inquisitor anlegt, der ihre Freundin die Assassine beleidigt/unterwerfen will vs. Louhi die, obwohl sie sich in Schuldgefühlen wälzt, noch schnell ein paar Mütter mit Kindern abschlachtet....vieleicht noch irgendwie nachvollziehbar..
Das tut Louhi nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil Vigol ihre Kameradin ist und Inquisitor Padri mit seinem unangemessenen Verhalten, geboren aus Standesdünkel, sie auf die Palme gebracht hat.
2: Louhi die sich (selbst?) aus dem aktiven Dienst versetzt hat und nicht mehr dorthin zurückkehren will zieht plötztlich übermotiviert die Servorüstung an, um mal schnell ein paar Mutanten zu verkloppen, um danach wieder rumzumemmen und schwache Ausreden zu efinden, warum sie sich nicht auf die Jagd nach Gabriel begeben kann! Irgendwie finde ich den Kontrast zwischen ihren Handlungen hier wenig beleuchtet!
Von Übermotivation kann keine Rede sein. Louhi hat auf Solanus versagt und dadurch einen Holocaust verursacht. Sie gibt sich die Schuld dafür und wollte sich richten, aber die Boltpatrone ging nicht los, was sie als Zeichen des Imperators gewertet hat, auf andere Art Buße zu tun, was sie mit ihren täglichen Flagellantenübungen zu tun versucht. Konstantinus zwingt sie praktisch während des Auftrages in immer tiefere und damit gefährlichere Gewölbe der Festung. Hier hat ein potentielles Versagen keine so krassen Auswirkungen das unmittelbar Millionen sterben könnten. Deswegen kommt sie mit der Situation gut klar. Und ein paar Mutanten abzuschlachten ist nicht so das Ding für sie. Mutanten sind in ihren Augen nur Ungeziefer und unterscheiden sich von generischen Ratten nur durch ihre Größe und den Aufwand, sie umzubringen. Aber sich mit einer mächtigen Psionikerin anzulegen ist etwas ganz anderes. Mehrmals wurde erwähnt, dass auf einer solchen Jagd der Kollateralschaden gewaltige Dimensionen annehmen kann, was sie in eine ähnliche Situation wie Solanus herauf beschwören könnte, was Louhi überhaupt nicht will. Und Konstantinus setzt sie auf Gabriel nicht an, weil er glaubt, dass sie mit ihr fertig werden würde, sondern nur, um sie einfach loszuwerden, weil sie ihn mit ihrer Ehrlichkeit und Art einfach nur abgrundtief nervt. Und Louhi ist sich dieser Motivation durchaus bewusst.
Also ich muss sagen ich hab bisher was du alles Geschrieben hast verschlungen und freu mich schon riesig auf den neuen Teil ^^
Kann mich nur den Vorrednern anschließen und Danke sagen für die Schönen Minuten in meiner Mittagspause ^^
Zurzeit geht es nur schleppend voran. Ich schreibe an Band V und VI mehr oder weniger parallel, stockt es bei dem einen, mache ich bei dem anderen weiter. Außerdem hat meine RPG Gruppe eine neue Kampagne begonnen und habe die ersten drei Sitzungen schon als Geschichte verarbeitet. Wir spielen Freihändler, was im Warhammer 40K Universum spielt. Wer Lino Lope mag, wird davon begeistert sein, da dieser Charakter meiner Spielfigur Pate stand. Allerdinges werden die "Fahrten der Audacia" nichts mit dem Schwinden zu tun haben. Sobald ich genug Vorlauf haben, sprich fünfzig Seiten, werde ich mit der Veröffentlichung mit drei Updates pro Woche mit je einer Seite beginnen.
na, das klingt ja nicht schlecht. Schön, wenn das bei dir klappt. Ich kann irgendwie nur linear schreiben ...
Wer Lino Lope mag, wird davon begeistert sein, da dieser Charakter meiner Spielfigur Pate stand. Allerdinges werden die "Fahrten der Audacia" nichts mit dem Schwinden zu tun haben. Sobald ich genug Vorlauf haben, sprich fünfzig Seiten, werde ich mit der Veröffentlichung mit drei Updates pro Woche mit je einer Seite beginnen.
Leute. Hamster zu opfern führt auf direktem Weg zur Anbetung der dunklen Götter. Betet zum Imperator und lobet sein Licht, auf dass er den guten Nakago mit Kreativität und Motivation segnen möge, dann wird es auch bestimmt bald was. 😉
Neugierig bin ich aber auch, wie es denn so steht.
Hamster opfern ist in der Tat kontraproduktiv. :lol:
Wirklich gut vorankommen tu ich zur Zeit nicht. Habe mir eine Eigentumswohnung gekauft und ziehe bald um. Das hat und wird Zeit fressen. November dürfte ein realistischer Termin sein. Mit viel Glück kann es auch schon im Oktober los gehen. Sorry, aber Real Life hat nun mal vorrang.
Perfekt, genau dann wenns anfängt draußen ungemütlich zu werden kann man sich bei ner Tasse Tee und Spekulatius abends hinsetzen und die neuen Stückchen verschlingen ^^
Es wird wohl eher November werden, falls überhaupt es in diesem Jahr noch klappt. Bin immer noch mit Umziehen beschäftigt und viele kleine Detailfragen und Besorgungen für die Wohnung halten mich Erfolgreich vom schreiben ab. Um die Wartezeit zu überbrücken wird es wohl ein paar Hintergrundskapitel von Zebulon und Syntyche geben, die durch umstrukturierungen des fünften Bandes heraus gefallen sind.
Ansonsten ... dieses komische Schwedenmöbelhaus soll diverse tolle Sachen für Wohnungen haben ... gem. dem Motto "Einmal hin, alles drin."
Evtl. geht es dann ja schneller 😉
Auch ich würde mich über ein paar Appetithäppchen freuen, wenn du die Zeit dafür hast. Ansonsten warte ich gerne, wenn ich dafür auch eine ausgereifte Geschichte bekomme. Daher: Kein Stress😉
Das schwedische Möbelhaus ist von meinem Wohnort über 80km entfernt. Außerdem habe ich nur einen Kleinwagen, damit macht sperrige Sachen transportieren keinen Spaß. Das Thema Möbel ist zum größten Teil inzwischen eh gegessen. Es sind Kleinigkeiten, die noch offen sind, aber es sind halt viele Kleinigkeiten. Nun ja, wie auch immer, hier geht es erst mal weiter. Viel Spaß mit dem Rückblick.
Origins I
Persona Dramatis
Schütze Zeb Nolan - MG-Schütze des 1. Trupps
Schütze Matt Hampton - trägt das Funkgerät des 1. Trupps
Schütze Cameron Monagan - Mitglied des 1. Trupps
Schütze Jeremy White - Mitglied des 1. Trupps
Sergeant Gallagher - Führer des 1. Trupps der Theta Kompanie
Major Romnik - Führt das blaue Bataillon des 2. Motorisierten Infanterieregiments
Hauptmann Chatwin - Sein Stellvertreter
Leutnant Morrison - Führt den ersten Zug der Theta Kompanie
Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
System Plaines
Plaines
Sektor 183NW
Zeit: 2 317 958.M41
Person: Zeb Nolan aka Zebulon
- Das war also ein leibhaftiger Inquisitor? - Schütze Zeb Nolan hatte sich darunter immer eine uralte berobte Gestalt vorgestellt, umgeben von einer Armee von gruseligen Schergen mit blutbespritzten Rüstungen. Der Inquisitor Tabelmann machte dagegen einen recht unscheinbaren Eindruck. Der hohe Hut mit der Säule ließ ihn auch nicht gerade gefährlicher aussehen, besonders da Zeb Nolan ihn trotzdem immer noch überragte. Der Inquisitor musste sich schon verrenken, als er zu ihm aufblickte, während er die zur Inspektion angetretenen Truppen inspizierte. Nolans Vorgesetzter Major Romnik, ein Mann in den Vierzigern mit einem riesig großen Schnauzbart war an dessen Seite und machte einen leicht nervösen Eindruck. Das blaue Bataillon des 3. motorisierten Infanterieregiments der 2. Division der Nordarmee der PVS von Plaines war komplett ausgerückt, auf eine Anforderung der Inquisition hin. Sie waren mit ihrem Panzerzug ins nördliche Nirgendwo gefahren. Wo es kaum noch ertragreiches Weideland gab und der einsame Schienenstrang stoisch ohne Weiche oder Ausweichstrecke in den äußerst dünn besiedelten Norden führte. Hier waren die Winter äußerst lang und die Sommer kurz.
Ein Instandsetzungszug war dem langen Panzerzug vorausgefahren und sie hatten die letzten zwei Tage oft stundenlang warten müssen, bis verrottete Schienenstränge ausgewechselt waren. Aber die Eisenbahn war das einzig wirklich ausgebaute Transportmittel auf Plaines, dem Grasplaneten, wo Ranches für eine gewaltige Fleischproduktion sorgten. Aber hier im Norden gab es kaum noch Ranches. Hier falteten sich Landmassen zu Hügelketten auf, bis sie sich zu gewaltigen Gebirgen auftürmten, die unter ewigem Eis begraben waren. In der ersten Besiedlungswelle war der gebirgige Norden noch wegen den Minen trotz des harten Klimas dicht besiedelt gewesen, aber Minen gab es so gut wie nicht mehr. Die Rohstoffe waren nach Jahrhunderten längst abgebaut, die Bergbausiedlungen verlassene Geisterstädte, dem langsamen Verfall preisgegeben. Was sie jetzt gerade in einer solch Imperator verlassene Gegend zu suchen hatten, war Zeb Nolan ein Rätsel. Die einzigen Geräusche waren das Surren der im Leerlauf befindlichen Motoren der gewaltigen Lokomotiven und das Knattern der Fahnen im stetigen Wind. Auf den Bannern war jeweils das Regimentszeichen, ein skelettierter weißer Langhornschädel mit einer gelben Blume im Maul, darunter zwei gekreuzte schwarze Lasergewehre auf blauem Grund, weil sie eben das blaue Bataillon waren. Die Kompanien hatten Buchstaben, die von Theta bis Lambda waren dem blauen Bataillon zugeordnet, ebenso unterschieden sich die Randfarben der einzelnen Kompanien auf den Flaggen zueinander.
Das blaue Bataillon war in Blöcken geordnet um einen Zentralenpunkt herum aufgereiht. Jeder Zug bestand aus einem Block aus fünfundsechzig Mann, zwei Blöcke bildeten eine Kompanie. Die Kommandoabteilung mit dem Leutnant stand etwas versetzt vorne, dahinter reihten sie die je zehn Mann zu sechs Reihen auf. Insgesamt bestand das blaue Bataillon aus vier Kompanien, die auf dem Panzerzug ausgerückt waren, der sich über mehrere hundert Meter Länge erstreckte. Vier gigantische Lokomotiven besorgten den Vortrieb für die Wagen mit Geschütztürmen, Mannschaftsunterkünften und den Transportwaggons, wo ihre Vierachser und Panzerwägen aus der Manufaktur von MWA standen. Der Inquisitor war fertig mit der Inspektion der Truppe und baute sich mittig vor ihnen auf. Hinter ihm standen die Offiziere des Bataillons und die Fahnenträger. Auch sein Gefolge war anwesend. Da war zum einen ein Ex-Soldat, der mit einem grauen Mantel bekleidet war. Locker hielt er ein langes Scharfschützengewehr in einer Armbeuge. Einen braunen Gurt mit ledernen Munitionstaschen trug er schräg über der Brust. Daneben stand ein grauhaariger Mann mit einer aufwendig verzierten Datentafel in der Hand, der nur mit einer Laserpistole bewaffnet war. Die einzige weibliche Kämpferin in nachtschwarzer Vollkörperpanzerung war da schon stärker bewaffnet. Sie hatte automatische Schrotflinte in den Händen und einen Gurt mit verschiedenfarbigen Patronen umhängen. Als nächstes kam ein Techpriester in roter Robe, der von vier leibhaftigen Servitoren begleitet wurde. Zwei davon trugen fortschrittliche schwere Bolter, die anderen beiden hatten je eine große gepanzerte Faust und ein Sägeblatt als Waffe. Der letzte im Gefolge war ein Konfessor, der in der einen Hand einen Behälter mit Weihrauch schwenkte und in der anderen Hand ein heiliges Buch hielt. Auf dem Rücken hatte der braun berobte Mann mit langem Bart sein mächtiges zweihändiges Kettenschwert mit Motorantrieb geschnallt. Geschützt war er mit einem blank polierten Brustpanzer, auf dem der Imperator graviert war, wie er einen Soldaten segnete.
"Soldaten des blauen Bataillons des 3. motorisierten Regiments!", rief der Inquisitor mit dem komischen Hut ihnen zu, "heute ist die Zeit des Trainings vorbei. Heute ist der Tag, auf den ihr Euch ein Leben lang vorbereitet habt. Der Gottimperator hat Euch auserwählt, auf einer heiligen Mission ihn seinem Namen zu kämpfen! Seid ihr dazu bereit!"
"Jawohl! Herr Inquisitor!", brüllte das ganze Bataillon als Antwort.
"Wir werden gegen einen widerwärtigen Feind zu Felde ziehen, dessen Existenz allein schon Grund genug ist, ihn auszulöschen! Nämlich den Mutanten! Aber diese mutierten Widernatürlichkeiten haben es in ihrer bodenlosen Ignoranz auch noch gewagt, sich vom Antlitz unseres geliebten Imperators abzuwenden. Was also werden wir nun mit diesen Mutanten tun?"
"Die Unreinen austilgen!", brüllten die Mannschaften zurück, da es nur eine Antwort darauf gab. Zeb erinnerte sich daran, wie sie das stundenlang in der Schola beim je dreimonatigen Blockunterricht gelernt hatten. Da der Großteil der Bevölkerung von Plaines auf einsam gelegenen Ranches lebte, war es nicht praktikabel, jeder Ranch einen Lehr- und Zuchtmeister zur Verfügung zu stellen. Deswegen gingen die meisten Kinder einmal für drei Monate in ein Internat, wo sie in der kurzen Zeit den gleichen Stoff gelehrt bekamen, wie normale Kinder während eines ganzen Jahres. Der Lehrer zeigte einen Feind und die Klasse brüllte, was zu tun sei. Und die Antwort war eigentlich sinngemäß immer die gleiche in verschiedenen Variationen, vernichte, zermalme, töte, verbrenne, rotte aus, was auch immer die Menschheit bedroht. Der Prediger aus dem Gefolge des Inquisitors trat vor und begann das Gebet des Mutanten zu sprechen. Er begann mit dem Satz und die angetretenen Soldaten brüllten ihn zu Ende.
"Unrein zu sein, das ist das Zeichen des Mutanten
Verdreht zu sein, das ist das Zeichen des Mutanten
Verabscheuungswürdig zu sein, das ist das Zeichen des Mutanten
Verschmäht zu sein, das ist das Zeichen des Mutanten
Gejagt zu werden, das ist das Schicksal des Mutanten
Gesäubert zu werden, das ist das Schicksal des Mutanten
Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Mutanten
Vertilgt zu werden, das ist das Schicksal des Mutanten.", so füllten sie ihre Herzen mit aufrechtem Hass gegenüber den Verdammungswürdigen.
Nach dem Gebet schworen sie sich auf den Feind ein. "Ich schwöre, den Unreinen auszutilgen, ihn zu töten und nicht eher zu ruhen, bis auch der letzte Mutant geläutert wurde!"
"Blaues Bataillon! Rührt euch! Wir rücken um Zwanzig Hundert ab. Um Neunzehn Hundert gibt es noch eine warme Mahlzeit. Weggetreten!", befahl ihr Major Romnik der Truppe. Die Zeremonie war vorbei und der Maschinengewehrschütze rührte sich. Wie alle in seiner Einheit trug er einen braunen Tarnanzug mit gelben und grünen Streifen. In den endlosen Grasebenen konnte man so mit Umgebung verschmelzen. Auf den Köpfen trugen sie Schirmmützen in den Farben ihrer Kompanie. Ihre Stahlhelme in Tarnfarben und Gasmasken baumelten an der Koppel, an der auch Seitenwaffen und weitere Ausrüstungen hingen.
"Was glaubst du, gegen wie viele wir kämpfen werden, Zeb?", fragte Cameron, ein kleiner blonder Kerl, der immer wenn möglich an einem Grashalm kaute.
"Hm! Fünfzig?", mutmaßte Zeb Nolan.
"Deswegen schicken die doch keinen leibhaftigen Inquisitor mit nem ganzen Bataillon aus, denk eher mal, dass da viel mehr dreckiges Mutantengesocks rumhängt. Man sagt schon lang, dass in den endlosen Weiten des Nordens immer wieder Hirten von den Weiden verschwinden, ohne je wieder gefunden zu werden. Ich sag euch, in den verlassenen Siedlungen haben sich hunderte Mutanten niedergelassen und die schicken wir nun zum Imperator, auf dass er sein strenges Urteil über sie fällen wird. Den Mutanten sollst du töten!", ereiferte sich Matt Hampton, der immer eine zerlesene Ausgabe des Heiligen Buches dabei hatte und viele Kapitel vollständig auswendig vortragen konnte.
"Hm! Egal, wie viele es sind, ich werde ihnen meine Kreissäge zu schmecken geben." Zeb Nolan tätschelte liebevoll sein luftgekühltes leichtes Maschinengewehr mit ausklappbarem Zweibein im Kaliber 8,65 mm. Theoretisch waren 1200 Schuss in der Minute möglich. Aber praktisch brannte ein Lauf nach etwa dreihundert Schuss Dauerfeuer aus. Deswegen musste er konzentrierte kurze Garben abgeben, um den Lauf nicht zu überhitzen. Er hatte einen empfindlichen Zeigefinger und schaffte es als einziger Schütze des Regiments, zehnmal hintereinander nur je genau zwei Schuss abzufeuern.
"Das ist eine Imperator gefällige Einstellung!", bestätigte Matt mit einem entschlossenen Kopfnicken, in das auch alle umstehenden Kameraden einfielen.
"Ist dieser Inquisitor Tabelmann eigentlich mit dem Kerl aus "Der Held von Höhe 495" identisch?", fragte Cameron weiter.
"Der Film beruht auf Tatsachen! Aber Boonhaven ist definitiv nicht in unserem Sektor. Wäre also ziemlich weit weg von zu Hause.", meinte Jeremy White, ein schlaksiger Kerl, welcher der Sohn eines Ranchers war und der einzige in dem Haufen, der eine höhere Schulbildung genossen hatte.
"Reisen Inquisitoren nicht von Welt zu Welt, um das Böse zu bekämpfen?", schaltete sich Sergeant Gallagher ein, welcher den 1. Trupp führte und damit ihr unmittelbarer Vorgesetzter war.
"Klar, ist aber trotzdem eine ziemlich Ecke von zu Hause entfernt.", erwiderte White.
"Wäre aber ziemlich klasse, wenn wir mit einem leibhaftigen Helden des Imperiums in den Kampf ziehen würden.", meinte Matt Hampton und grinste breit bei dieser Vorstellung. Zeb versuchte sich an den Film zu erinnern. An jedem Feiertag wurden in den Scholas Filme gezeigt und "Der Held von Höhe 495" hatte er mindestens ein halbes Dutzend Mal gesehen. Ein Zug junger Rekruten hatte einen Hügel genommen und gegen Wellen von Horden der Grünhäute so lange gekämpft, bis deren oberster Waaghboss gekommen war. In einem finalen Kampf hatte Herad Tabelmann den Anführer der Orks dadurch besiegt, dass er diesem eine Eierhandgranate ins Maul geworfen hatte. Und er erinnerte sich daran, dass alle anderen Rekruten auf dem Hügel 495 gefallen waren. Das war kein gutes Zeichen. Aber Zeb wollte nicht die gute Laune seiner Kameraden verderben und unterließ es deshalb, auf diesen Punkt hinzuweisen, während alle vor Stolz schier platzten, an der Seite eines hochdekorierten Helden kämpfen zu dürfen.
"Vielleicht machen die auch einen Film über uns, wenn wir die Mutanten glorreich abgeschlachtet haben.", meinte zum Schluss Sergeant Gallagher und alle fielen in sein gutmütiges Gelächter mit ein.
Nach dem Gespräch bestiegen sie den Panzerzug und holten ihr restliches Sturmgepäck und fassten scharfe Munition. Sein erster Kampfeinsatz, für alle war es ihr erster, wohl auch für die Offiziere. Noch ein Vierteljahr und seine zweijährige Dienstzeit wäre zu Ende, danach würde er Reservist der örtlichen Miliz werden. Es war hier üblich, seine Kampfausrüstung mit nach Hause zu nehmen, mit genug Munition, um einen Krieg zu führen. Auf Plaines gab es eine Wehrpflichtarmee, jeder Bürger, egal ob Mann oder Frau, tat zuerst in der Armee und danach in der Miliz Dienst. Die Bevölkerung auf Plaines war gerade einmal 5 Millionen Seelen klein und war während der Macharius Häresie entdeckt und dann besiedelt worden. Anfangs waren hauptsächlich Erze für den militärischen Nachschub an Kampffahrzeugen abgebaut worden, dann waren nach drei Jahrhunderten die Minen erschöpft und dieser mit einem Meer aus Gras bewachsene Planet wandelte sich zu einem Fleischlieferanten für die Reichen im Segmentum Pacificus, die sich das zarte Fleisch der Ringhörner leisten konnten. Auch Zeb hatte schon Jahre vor seiner Dienstzeit bei der Armee als Hirte auf einer Ranch gearbeitet. Seine Familie arbeitete schon seit Generationen dort und dahin würde er nach seiner Dienstzeit auch wieder zurückkehren. Berufssoldat war nichts für ihn. Er war ein bodenständiger Mensch, der seine Arbeit auf den Weiden liebte.
Sie bekamen eine warme Mahlzeit, Eintopf mit vielen dicken Fleischstücken, ausgegeben und mutmaßten weiter, was sie wohl erwarten würde. Manch einer versuchte, aus seinem Zugführer etwas heraus zu kitzeln, da es schon eine Einsatzbesprechung gegeben hatte. Bald machte das Gerücht die Runde, sie würden gegen etwa hundert Mutanten kämpfen, die von einem Apostaten, also einem gefallenen Kleriker der Ekklesiarchie angeführt worden. Alte Gruselgeschichten wurden erzählt, von Hirten, die einfach verschwunden waren, von verlassenen Häusern, wo normalerweise Menschen gelebt hatten und die nach dem Winter einfach leer und verlassen vorgefunden worden waren.
Pünktlich stiegen sie in ihre braungelb gestreiften, vierachsigen Lastwägen, welche inzwischen vom langen Militärzug heruntergeschafft worden waren, und rückten in Kolonne ab. Voraus fuhren einige zweiachsige gepanzerte Fahrzeuge mit 37mm Autokanonen und einem koaxialen Maschinengewehr im drehbaren Turm. Hier im hohen Norden wurde es erst sehr spät dunkel und sie kamen über ein ausgetrocknetes Flussbett gut voran. Es roch nach dem trockenen Gras um sie herum, ein äußerst vertrauter Geruch, welcher Zeb an zu Hause erinnerte. Trotz der kaum vorhandenen Federung der Ladefläche sank Zeb in einen unruhigen Schlaf. Er träumte von Zuhause, von der rehäugigen Mathilda, die ihm immer noch jede Woche einen kurzen Brief schrieb, der kaum zu lesen war, so krakelig war ihre Handschrift. Die Kleine mochte ihn schon seit vielen Jahren, das stand außer Frage. Und er mochte sie auch. Noch waren sie nicht verlobt, aber das war wohl nur noch eine Frage der Zeit.
In den späten Nachtstunden hatten sie ihr Ziel erreicht. Die Kolonne hielt und die Infanteristen stiegen aus. Es war kalt geworden. Ein unangenehmer Wind kam vom Norden und führte viel Staub mit. Leise Kommandos wurden gegeben und sie mussten ihre unbequemen ABC Schutzanzüge anziehen. Ganzkörperkondome nannten sie diese Dinger und frotzelten die ganze Zeit. Oder besser gesagt, die anderen frotzelten und Zeb Nolan hörte nur amüsiert zu. Endlich bekamen sie nun von ihren Truppführer auch gesagt, was sie genau erwartete. Ihre Einheit, der erste Zug der Theta Kompanie würde als Sperrverband fungieren und die östlichen Zufahrtschienen zur zerfallenen Minenstadt Nord XXV-C abriegeln. Damit waren sie die Reserve. Der zweite Zug der Theta Kompanie riegelte den westlichen Zugang ab und damit waren beide bekannten Zugänge blockiert. Keiner durfte raus, keiner durfte rein. Auf jedes Ziel, das auf Anruf nicht die Parole nannte, war zu schießen. Gefangene zum Verhör oder öffentlichen Hinrichtungen zu machen, war nicht vorgesehen. Die Iota Kompanie diente als Speerspitze, die von Westen her vorrücken würde, die Kappa Kompanie würde das gleiche von Osten her machen. Beide Kompanien würden dann ausfächern und die Siedlung einschließen. Jeweils der erste Zug würde dann mit Unterstützung der Radpanzer vorrücken und den Feind aufscheuchen und sie ins Feuer der zweiten Züge treiben. Alles, was durch ihre Reihen schlüpfte, sollte dann von der Theta Kompanie liquidiert werden. Die Lambda Kompanie war die Unterstützungskompanie und würde Truppweise den einzelnen Angriffsverbänden zugeteilt werden. Das war wohl der grobe Plan, wie er den einzelnen Truppführern vermittelt wurde.
Sie rückten zu Fuß ab, weil die Motoren der Lastwagen zu laut waren, und bewegten sich etwa ein Klick den einsamen Schienenstrang nach Osten entlang und schwärmten dann aus, nutzten das Terrain um Deckung zu finden. Das Gelände stieg links und rechts der Straße stetig an und war nur mäßig bewachsen. Hier und da waren Felsen verteilt, sonst war alles recht offen. Die einzelnen Trupps wurden in fünf Mann starke Gruppen aufgeteilt, bekamen ihre Positionen und Feuerbereiche zugewiesen und begannen sich einzugraben. "Schanzen schützt den Ranzen" war eine der grundlegenden Maximen ihrer Ausbildung gewesen. Ohne Murren packten die Soldaten ihre Klappspaten und gruben sich ein. Ihr Leutnant schritt dreimal die weit auseinander gezogene Linie ab, kontrollierte, ob die Anzüge auch luftdicht verschlossen waren, überprüfte die Fuchslöcher und aufgeschütteten Barrieren, machte schlechte Witze, wohl um die Anspannung zu lindern, und tat auch sonst alles, um sie noch nervöser zu machen. Zeb Nolan hatte mit seinem leichten Maschinengewehr rechts über der Straße Stellung bezogen, er hatte ein gutes Schussfeld von über zweihundert Meter, bevor die Schlucht, durch die der alte Schienenstrang verlief, einen Knick machte. Er klappte das Zweibein aus, stellte das Visier auf 150 Meter und wartete. Obwohl er von reinem Hass im Herzen erfüllt war, fühlte er sich unwohl in seiner Haut. Er hatte auch etwas Angst, im Angesicht des Feindes zu versagen. Der Imperator sah schließlich alles und würde besonders heute ihn genau ansehen. Er durfte nicht versagen oder er brachte unsägliche Schande über sich und seine Einheit. Deswegen versank er ins Gebet und bat den allsehenden Imperator auf seinem goldenen Thron zu Terra um dessen Segen.
Hinter ihnen baute der Mörserzug der Lambda Kompanie seine Stellung auf, befestigte sie mit Sandsäcken und stapelte genug Munitionskisten für ein stundenlanges Gefecht auf. In seinen dicken Handschuhen schwitzte Zeb Nolan und er war froh, dass es Herbst und Nacht war. Nicht auszudenken, den ganzen Tag im Ganzkörperkondom im Sommer herumlaufen zu müssen. Einmal während der drei monatigen Grundausbildung hatten sie das machen müssen, er war als einer der letzten Rekruten am späten Nachmittag umgekippt.
"Der Imperator sei gepriesen! Die Operation beginnt, ihr wisst, was ihr zu tun habt.", gab der Leutnant durch, nachdem über Funk die neusten Befehle gekommen waren. Die Angriffsverbände setzten sich nun in Bewegung, während die gepanzerten Radfahrzeuge noch zurückgehalten wurden, um die Einschließung des Feindes durch Motorengeräusch nicht zu verraten. So langsam bildete sich in Zebs Magen ein dicker Knoten.
"Verstanden! Der Imperator schützt!", antwortete Sergeant Gallagher durch das Funkgerät, das Matt auf seinem Rücken trug und nur ein Schützenloch neben dem Sergeant lag, neben dem wiederrum Zeb Stellung bezogen hatte. Gallagher war ein Berufssoldat mit über zwanzig Dienstjahren. Auch er hatte keinerlei Kampferfahrung. Plaines war ein recht ruhiger Planet. Das aufregendste was in den letzten hundert Jahren passiert war, war ein Piratenüberfall gewesen, wo zwei Töchter des Gouverneurs und einige Mädchen der adligen Oberschicht aus einem Internat geraubt worden waren. Was wohl aus den bedauernswerten Kindern geworden war? Niemand wusste es zu sagen.
Ein Kavallerieregiment mit zwanzigtausend Mann war permanent als 1. Plaines der Imperialen Armee überstellt und die Veteranen davon waren die einzigen Militärs mit wirklicher Kampferfahrung auf dieser Welt. Es hatte nie Kontakt mit irgendwelchen Xenos stattgefunden, noch gab es eine nennenswerte Mutantenpopulation. Und Aufstände gab es hier auch nicht. Da hier massenhaft Ringhörner gezüchtet wurden, gab es für alle genug zu essen. Selbst die Ärmsten auf Plaines hatten oft ein besseres Essen als Wohlhabende auf Makropolwelten.
- Eigentlich habe ich großes Glück, einen richtigen Kampf miterleben zu dürfen. In dreißig Jahren kann ich meinen Enkeln eine spannende Geschichte erzählen. - dachte Zeb und spähte angestrengt durch die Nacht. Durch das Gebet fühlte er sich nun viel besser, der Knoten in seinem Magen löste sich so langsam wieder. Fünf Minuten waren vergangen und die Iota und Kappa Kompanie mussten nun die halbe Strecke hinter sich gebracht haben, als ein spürbarer Stoß durch den Boden fuhr. Lockere Erde rieselte in sein Schützenloch. Dann hörte er den ohrenbetäubenden Knall. Ein weiterer, schwächer Stoß und ein leiserer Knall nach zehn Sekunden.
"Hm?" Zeb fragte sich, was das zu bedeuten hatte. In Matts Funkgerät knackte es vernehmlich und mehrere Stimmen nahmen die Frequenz in Anspruch.
"Thron! Da ist was verdammt schief gelaufen!", fluchte Sergeant Gallagher. Turbinengeräusche wurden laut und die Walküre des Inquisitors brauste über sie hinweg. Schnell kristallisierte sich heraus, dass beide Angriffsverbände in gewaltige Sprengfallen gelaufen waren. Schwere Verluste in beiden Kompanien. Die neun 120 mm Mörser begannen hinter ihnen zu feuern. Das typische Fump der Abschüsse war in schneller Folge zu hören. Jeder der Mörser war nach einem der heiligen Primarchen benannt und die Läufe waren mit aufwendigen Gravuren bedeckt, welche die Heiligen zeigten. In der Richtung der Siedlung waren Explosionen zu hören und Lichtblitze der Einschläge waren gerade so noch visuell wahrzunehmen. Dann setzte das Donnergrollen der Tremorgeschütze des Panzerzuges ein, der etwa zehn Kilometer südwestlich von ihnen lag. Jedenfalls waren die Einschläge der großen Geschosse gut zu hören. Die Walküre des Inquisitors, an Bord befand sich nach Zebs Wissen auch Hauptmann Chatwin, der Stellvertreter von Major Romnik, wies wohl die Artillerie ein.
In dem Moment kamen über Funk neue Befehle herein. "Jungs! Wir rücken vor! Passt auf, dass ihr nicht eure eigenen Kameraden erschießt!", befahl Sergeant Gallagher seinen Leuten und die Reserve setzte sich auf breiter Linie in Bewegung. Während über ihnen die Geschosse der schweren 120mm Mörser hinweg jaulten, hielten sie auf die Siedlung zu. Sie kamen an der Stelle vorbei, wo ein Großteil der Angehörigen der Iota Kompanie verschüttet waren. Einige hatten Glück gehabt und versuchten, mit ihren Klappspaten ihre verschütteten Kameraden aus dem Erdrutsch zu graben. Der ganze Abraum, der hier von der alten Mine noch herumlag, war ziemlich locker und ein paar gut platzierte Sprengfallen hatten den ganzen Abhang ins Rutschen gebracht. Zeb bezweifelte, dass hier noch jemand leben konnte. Die Tonnen von Geröll mussten jedes Leben aus den armen Schweinen heraus gequetscht haben. Der Leutnant versuchte, die Überlebenden auf Vordermann zu bringen und blieb zurück, während seine Einheit unter dem Befehl seines Stellvertreters Sergeant Gallagher weiter auf den Feind vorrückte. Schließlich kam die aufgegebene Minensiedlung ins Blickfeld. Wie jede Bergbauansiedlung war sie um einen zentralen Platz herum gruppiert, der als Exerzierfeld wie auch als Landefläche diente. Auf drei Seiten um den zentralen Platz befanden sich die langen Häuser der Arbeiter. Jedes war aus den gleichen genormten Bauteilen aus wetterbeständigem Plast gefertigt und hatte ein Obergeschoss unter dem steilen Dach. In der genau gleichen Art von Gebäude war auch Zeb aufgewachsen. Die meisten Ranches hatten ihre Arbeiter in diesen Häusern untergebracht, die vor Jahrhunderten von aufgegeben Siedlungen zu einem neuen Zweck in den Süden geschafft worden waren. Viele der Häuserreihen hatte man sorgfältig wieder abgebaut, aber einige standen noch. Wenn meist nur noch als Ruinen, die mit primitiven Mitteln wieder halbwegs bewohnbar gemacht worden waren.
Ursprünglich war um die Siedlung ein Sicherheitszaun gewesen, aber bis auf ein paar nackte Pfähle und die Fundamente war davon nichts mehr zu sehen. Die offiziellen Gebäude wie das Verwaltungsgebäude, die Schola, die Kirche und die Läden waren ebenfalls abgebaut worden, als die Siedlung offiziell aufgegeben wurde. Allerdings ragte noch die große Bastion in den Himmel. Ein stark befestigtes Gebäude, deren Aquilas an der Spitze auf Schändlichste verunstaltet worden waren. Dieses Sakrileg steigerte den Zorn in Zeb noch ein weiteres Mal. Drei kleinere Bastionen mit Eingängen zu der unterirdischen Bunkeranlage unter dem zentralen Platz waren ebenfalls noch vorhanden. Starkes Abwehrfeuer schlug ihnen aus den Bastionen und einigen der Häuser entgegen. Sogar die Flakgeschütze auf den Dächern der befestigten Gebäude waren noch vorhanden und feuerten, was das Zeug hielt. Die Walküre flog über ihnen wilde Ausweichmanöver und leitete massives Mörserfeuer auf eine der Stellungen. Die Mörser waren bis jetzt wenig erfolgreich gewesen. Aber als Zeb am Rand der Abraumhalde sich flach auf den Boden warf, detonierte eines der Geschütze in einer großen Explosion, als ein 120mm Mörsergeschoss wohl die Munitionsvorräte traf. Es gab weitere sekundäre Detonationen und der ganze Turm verwandelte sich in einen Hochofen, aus dem die Flammen zwanzig Meter hoch herausschlugen. Das sorgte für eine gute Beleuchtung, welche der Szenerie einen passenden Anstrich gab.
Schnell wurde klar, dass es auf keinen Fall fünfzig bewaffnete Mutanten waren, sondern wohl eher fünfhundert. Zwei Kompanien waren zum größten Teil ausgelöscht, was bedeutete, dass die Theta Kompanie allein gegen eine etwa fünffache Übermacht stand, die sich verschanzt hatte. Im Gegensatz zu den Propagandafilmen und Büchern taten die Mutanten ihnen nicht den Gefallen, aus ihren sicheren Stellungen hervor zu stürmen und wie brave Ketzer in ihr Feuer zu laufen. Aber das machte nichts, schließlich hatten sie noch die 120mm Mörser und einen Panzerzug mit zwölf Tremorgeschützen, dessen Feuer immer besser im Ziel lag. Die Theta Kompanie grub sich nun am Rande der Halde ein, bevor sie mit ihren Handfeuerwaffen das Feuer massiv erwiderten. Eine der Maschinenkanonen und zwei schwere Bolter auf kleinen Radlafetten hatten den Anschlag überlebt und gingen ebenfalls in Stellung. Schon bald war das charakteristische Brüllen der raketengetriebenen großkalibrigen Boltgeschosse zu hören, gefolgt von Explosionen, wenn sie ihr Ziel fanden.
Der Feind hatte ebenfalls eine große Sammlung von Laser, wie auch von Automatikgewehren. Nur wenige hatten die vermuteten Lever Action Jagdwaffen. Das Feuer der schweren Geschütze des imperialen Panzerzuges prasselte bald auf den großen Turm im Norden hernieder. Die meisten Einschläge waren um ihn herum, rissen Krater in die alten Fundamente und den Exerzierplatz. Aber einige trafen auch den soliden Ferrobeton und beschädigten die Oberfläche. Diese Bastion war darauf ausgelegt, solch massivem Feuer stand zu halten. Aber wenigstens verstummte schließlich das schwere Flakgeschütz auf dem Turm und die Walküre feuerte mehrere schwere Raketen ab. Vier Treffern auf einem Fleck hielten auch die festen Mauern nicht stand und der Turm krachte zum Teil in sich zusammen. Nach und nach wurden auch die letzten Flakgeschütze zum Schweigen gebracht. Leutnant Morrison war es inzwischen gelungen, die Jungs von den beiden angeschlagenen Kompanien wieder auf Kurs zu bringen. Auch diese gingen nun in Stellung und taten alles, um ihre gefallenen Kameraden blutig zu rächen. Die schweren Tremorgeschütze und die 120 mm Mörser begannen nun, die Häuser an der Peripherie zusammen zu schießen. Die Mörser richteten überraschend wenig Schaden an, aber ein Volltreffer mit einem Tremorgeschütz brachte ein Gebäude zum Einstürzen. Mehrere Trupps begannen nun unter massivem Feuerschutz vorzurücken. Während Zebs Trupp weiter Feuerunterstützung gab, rückten andere Einheiten der Theta Kompanie und Fragmente der Iota und Kappa Kompanien direkt von Leutnant Morrison angeführt auf die feindlichen Stellungen vor.
"Geist der Maschine, akzeptiere mein Geschenk und spei aus den Tod!", rezitierte Zeb eine Litanei, welche Ladehemmungen verhindern sollte. Seine Waffe war gut gepflegt, hatte die notwendigen Reinheitssiegel erhalten und jeden Tag vollführte er die notwendigen Rituale, um den Maschinengeist gnädig zu stimmen.
Als Kind hatte er mit einem Luftgewehr angefangen, auf Ratten zu schießen, da war er noch keine fünf gewesen. Sein Vater hatte ihm versprochen, für jede Ratte 10 Schekel zu geben. Aber da Zeb Nolan ein erfolgreicher Jäger war, lernte er schnell, was Inflation bedeutete, als er schließlich nur noch einen Schekel pro Ratte bekam. Zum achten Geburtstag hatte er dann ein Lever Action Kleinkalibergewehr zum Entsetzen seiner Mutter bekommen. Aber er hatte den notwendigen Respekt vor der Waffe und er schoss sich kein Auge aus, was seine Mutter prognostiziert hatte. Frauen verstanden einfach nichts von Waffen, Mütter schon dreimal nicht. Schließlich gab es dann zu Imperator Himmelsfahrt ein richtiges Jagdgewehr, da war er Zwölf gewesen und durfte dann mit seinem Vater und dessen Freunden mit auf die Jagd. Und deswegen bedeute jede von ihm abgefeuerte Salve, dass der gegnerische Mündungsblitz für immer verstummte oder ein anderer Mutant die Waffe aufhob. Nach weniger als einer halben Minute hatte er die erste Box Munition verschossen und musste wechseln.
Vom rückwärtigen Raum fuhren nun auch die Radpanzer nach vorne und gaben aus sicherer Entfernung Unterstützungsfeuer mit ihren Turmwaffen. Garben aus 37mm Geschossen hämmerten in die Deckung der Mutanten und durschlugen diese nach mehreren Treffern. Die Mörser unterstützten das Vorrücken, indem sie die feindlichen Stellungen einnebelten, so konnte Leutnant Morrison und sein Angriffsverband die Fundamente des inzwischen abgebauten Sicherheitszaunes zu erreichen, was eine solide Deckung gab.
Die Panzerfahrzeuge rückten nun ebenfalls vor, um Leutnant Morrisons Vorstoß weitere Feuerunterstützung zu geben. Das führende Fahrzeug verschwand auf einmal in einer Staubwolke, als es auf eine Sprengladung fuhr. Die gewaltige Detonationswelle zerriss das Fahrzeug und beschädigte das dahinter fahrende so schwer, dass es stehen blieb. Die Notluken öffneten sich und die Besatzung brachte sich in Sicherheit, während das Fahrzeug nun Feuer fing. Kurz darauf begann die Munition darin zu explodieren und vernichtete den Radpanzer dadurch endgültig. Fetter öliger Qualm trieb über das Schlachtfeld.
Nun war es an Zebs Trupp, den anderen zu folgen, während diese den Feind so gut es ging nieder hielten. Nur die Unterstützungseinheiten blieben zurück und feuerten in kurzen Abständen auf jeden Feind, der es wagte, auf sie zu schießen. Trotzdem schlugen in unmittelbarer Nähe von Zeb mehrere Strahlen in den Boden. Aber das Feindfeuer war ungezielt und sporadisch. Die Einschläge ihres Unterstützungsfeuers gingen in etwas mehr als fünfzig Meter vor ihnen nieder. Die gewaltigen Granaten warfen große Mengen Trümmer in die Luft.
Der Untergrund war lose und es war ein Wunder, dass er nicht den Halt verlor. - Der Imperator beschützt mich! - dachte Zeb die ganze Zeit, während er mit aller Kraft auf die rettende Deckung zu rannte. Ohne große Verluste durch Feindfeuer erreichten sie nun auch den Perimeter. Einer der Soldaten stolperte während des Abstiegs und überschlug sich mehrmals, bis er leblos zu Boden rutschte. Cameron Monagan wurde zufällig von einem der ungezielten Laserstrahlen getroffen, lief ein paar Meter weiter und sackte dann einfach in sich zusammen.
"Thron! Cameron hat es erwischt!", brüllte Zeb und eilte dem gefallenen Kameraden zu Hilfe. Aber aus der Nähe sah er, dass er gar nicht mehr helfen konnte, denn Camerons halbes Gesicht war weggebrannt worden. "Er ist tot!", rief er und lief so schnell wie möglich weiter. Das war der erste Kamerad, den er gut gekannt hatte, der heute an die Tafel des Imperators geladen worden war. Schließlich war es besser für den Imperator zu sterben als für sich zu leben, so hatte man es ihnen auf der Schola gelehrt und in der Grundausbildung täglich erinnert. Ihr Leben war nichts, der Imperator war alles. In seinem Namen zu fallen, war die größte Ehre, die ein Mann für sich erhoffen konnte. Endlich war nun auch Zeb als einer der letzten in Deckung und erwiderte das Feuer mit mehreren konzentrierten Feuerstößen, die mindestens einen der Mutanten töteten. "Für Cameron! Sterbt! Ihr verdammten Hunde!", schrie Zeb nach dem Abschuss.
"Achtung! Theta Kompanie bereit machen zum Angriff. Bajonette pflanzt auf!", brüllte der Leutnant und die Männer der Thetakompanie zogen ihre langen Bajonette mit einem gezahnten Rücken und befestigten diese auf ihren Lasergewehren. Sein Maschinengewehr hatte keine Halterung und war auch zu schwer für solche Manöver. "Erster Zug mir nach! Zweiter Zug haltet die Stellung und gebt uns Deckungsfeuer!", brüllte der Leutnant, als nun Rauchgranaten in die feindlichen Widerstandsnester gefeuert wurden.
"Für den Imperator! Tod den Mutanten!", brüllten die Männer des ersten Zuges, während sie aufsprangen. Zeb begann in seinen Feuerkorridor hinein zu feuern, darauf achtend, keinen seiner Kameraden über den Haufen zu schießen. Der erste Zug erreichte die ersten Ruinen und nahm dort Deckung.
"Zweiter Zug! Vorwärts! Kein Erbarmen! Kein Mitleid! Keine Gnade! Tötet sie alle!", wurde befohlen und Zeb sprang auf. Sein Maschinengewehr hielt er in Vorhalte, während er auf die Deckung zu sprintete. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die keine zehn Sekunden gedauert haben dürfte, erreichte er ein Mauersegment und brachte sein Maschinengewehr in Stellung. So langsam verzog sich der Qualm der Rauchgranaten und offenbarte, dass hier kaum noch etwas leben dürfte. Durch die Ruinen waren Stürme von Stahlsplittern gefegt. Hier und da war eine Masse von Fleisch zu erahnen. Das Ganze sah eher nach Schlachtabfall als nach ehemals menschlichen Leichen aus. Der erste Zug rückte nun in die Ruinen vor, während der zweite Zug sicherte. Die Soldaten schwärmten aus, hier und da wurde auf Verdächtiges geschossen. Aber der Feind war offensichtlich tot. So langsam entspannte sich Zeb und rückte mit dem zweiten Zug ebenfalls vor. Die Panzerfahrzeuge bezogen nun am Rand Feuerstellung.
Sie durchquerten das südliche Ruinenfeld, ohne auf Widerstand zu treffen. Auch schlug ihnen kein Feindfeuer mehr aus den anderen Siedlungssegmenten oder Befestigungen entgegen. Die Walküre flog im Tiefflug mehrmals über das Areal und nichts passierte. Hatten sie wirklich alle erwischt? Oder hatten sich die Mutanten in die Bunkeranlage verzogen? Jede Minensiedlung hatte eine solche Anlage. Etwas knirschte unter seinen Stiefeln und Zeb blieb irritiert stehen. Unter ihm befanden sich Leisten aus Plast, getarnt unter einer Schicht aus Schutt, wie der Soldat feststellte, als er diesen mit seinem Fuß zur Seite schob. Gerade als er einen Schritt zurück ging, um zu sehen, wie breit die Leisten waren, wurde der Plast von einer Schrotladung durchschossen. Er hatte gerade ein getarntes Schützenloch gefunden. Sofort richtete er die Waffe nach unten und feuerte eine Garbe ab.
"Kontakt!", brüllte er. "Sie sind unter uns!" Die Geschosse mit dem Kaliber 8,65mm hämmerten durch Verbundwerkstoff und er konnte den Mutanten kurz schreien hören, bevor dieser für immer verstummte. Überall schien die Erde sich zu bewegen und getarnte Tunnelausgänge und Schützenlöcher wurden enttarnt. Schrecklich deformierte Mutanten sprangen nun aus ihren Stellungen und eröffneten das Feuer aus nächster Nähe. Auch das vermeintliche Schützenloch, vor dem Zeb gestanden hatte, war ein Tunnel. Sofort löste er seine Handgranate vom Gürtel, machte sie scharf und warf sie in das Loch vor ihm. Mit einem großen Hüpfer sprang er zurück und lies sich fallen. Dann detonierte die Granate und der Boden sackte um ihn herum ab. Er schien gerade ein Teil des Tunnelsystems zum Einsturz gebracht zu haben. Überall um ihn herum waren brutale Nahkämpfe ausgebrochen. Die Mutanten waren in den meisten Fällen noch als Menschen zu erkennen. Andere hätten auch Xenos sein können, so deformiert waren sie. Auf ihren Kitteln hatten sie schwarze Fliegensymbole oder komische symmetrische Kugelsymbole. Wirklich Zeit die Szenerie zu betrachten, hatte Zeb nicht. Dafür ließ er seine Kreissäge für sich sprechen und ihre Sätze versprachen den Unreinen einen unverdient schnellen Tod. Mit kurzen konzentrierten Feuerstößen übergab er die Mutanten der Gerichtsbarkeit des Imperators auf seinem goldenen Thron zu Terra. Befehle wurden gebrüllt, aber Zeb hatte einfach nicht die Zeit, auf sie zu hören, dazu waren zu viele Mutanten um ihn herum. Der Feind hatte sie zu sich gelockt und versuchte nun, sie im Nahkampf zu überrennen.
- Wo kommen die nur alle her? - fragte sich Zeb und dachte tatsächlich darüber nach, wie sich eine so große Population im Norden mit seinen langen kalten Wintern ernähren konnte. Er dachte an die verlassenen Ranches und was die wohl mit ihren Bewohnern gemacht hatten. Dieser Gedanke erfüllte ihn so mit aufrechtem Hass, dass er gar keine Zeit hatte, Angst zu empfinden. Ein besonders großes Exemplar sprang aus einem Versteck in seiner Nähe, als er gerade versuchte, zu seinen Kameraden aufzuschließen und ein Widerstandsnest zu bilden. Der Mutant hatte einen gewaltigen Kopf mit mindesten zwanzig Augen und drei Mündern. Es hatte zwei kurze Beine, aber dafür drei Arme mit fünf Gelenken, die in Klauenscheren ausliefen. Zeb drückte ab und ein Strom von Stahlmantelgeschossen grub sich durch das Hemd mit einer gigantischen aufgemalten Fliege darauf. Augenblicklich verfärbte es sich rot, aber der Mutant ließ sich im ersten Moment von den Treffern nicht beeindrucken. Brüllend stürmte das Ding auf ihn zu. Die Garbe wanderte nach oben und fräste sich durch den Kopf des Unreinen. Trotzdem musste Zeb sich unter den zuschnappenden Klauen wegspringen und das Ding passieren lassen, bevor der Ketzer endlich starb.
"Ausgetilgt zu werden, dass ist das Schicksal des Mutanten!", brüllte Zeb und sah, wie Sergeant Gallagher von einem Hackmesser, geschwungen von einer Mutantenfrau mit nur einem überproportional großen Arm auf der rechten und einen schlaf herunterhängen Tentakel auf der linken Seite der Kopf gespalten wurde. Eine Garbe aus Zebs Maschinengewehr setzte ihrer unheiligen Existenz ein verdientes Ende. "Stirb du verdammte Fotze!", brüllte er dabei voller Trauer und Wut. Sergeant Gallagher war mehr als nur ein respektierter Vorgesetzter gewesen, sondern auch ihr väterlicher Freund. Sein Tod versetzte Zeb einen Stich in seinem Herz. Für seinen Tod würden die Mutanten noch blutig bezahlen müssen.
Die Walküre feuerte aus allen Luken auf die Verdammungswürdigen, ebenso die zurückgebliebenen schweren Waffen am Hang. Auch die Panzerfahrzeuge hämmerten mit ihren Turmwaffen in den Feind. So überraschend der Hinterhalt auch erfolgt war, nach dem ersten Schock erstickte die Masse an schweren Waffen den Sturm der Mutanten. Natürlich zahlten viele Soldaten mit ihrem Leben, aber der Zenit des Angriffs war vorbei. Zeb vereinigte sich mit weiteren Kameraden und sie bildeten ein Widerstandsnest. Auch andere Soldaten hatten Stellung bezogen und unterstützten sich gegenseitig. Nach wenigen Minuten quollen keine weiteren Mutanten mehr hervor und ihre unreinen Körper waren im Kugelhagel des Kreuzfeuers zersiebt worden. Die eigenen Verluste waren hoch, aber das war es wohl gewesen. Major Romnik selbst brachte Ordnung ins Chaos und bald durchsuchten sie geordnet die Siedlung auf der Suche nach noch lebenden Mutanten. Widerstand gab es keinen mehr, auch wenn sie noch Dutzende Tunneleingänge versiegelten.
Schließlich rührte sich nichts mehr. Hier und da peitschte noch ein Schuss, um sicher zu gehen, dass der Mutant nie wieder aufstehen würde. Das war wohl der Sieg. Schütze Zeb Nolan entspannte sich langsam und sah sich um. Ein Scheinwerfer der über ihnen immer noch kreisenden Walküre warf einen Kegel aus Licht auf dem Boden, welcher das Ausmaß der Zerstörung zu Tage förderte. Da lagen bestimmt über fünfhundert Leichen von Mutanten und viel zu viele der Soldaten herum. Das blaue Bataillon hatte einen hohen Blutzoll entrichten müssen. Aber der Feind war besiegt und der Imperator war zufrieden mit ihnen. Schreie von verwundeten Soldaten waren zu hören, die von Sanitätern versorgt wurden. Einer schrie nach seiner Mutter, die er nie wieder sehen würde, denn ein seitlicher Treffer mit einem Laserstrahl hatte seine Augäpfel verdampfen lassen.
Plötzlich hörte er ein Summen, das er nicht einzuordnen wusste. Zuerst dachte der Soldat, es wäre fetter Rauch, der aus den Ruinen quellen würde, aber es waren Fliegen, unzählige fette Fliegen, die zu den Toten flogen und zuerst die blutigen Wunden bedeckten, bevor der ganze Körper eingehüllt wurde. - Wo kommen auf einmal die ganzen Fliegen her? - dachte Zeb ungläubig. Überall waren fragende Rufe zu vernehmen. Auch die Offiziere wussten nichts mit diesem Phänomen anzufangen. Dann geschah das unheimliche, die Toten fingen an zu zucken und dann sich leibhaftig zu bewegen. Ungläubige Rufe wurden um ihn herum laut und Zeb selbst glaubte seinen Augen auch kaum trauen zu können. - So was gibt es doch gar nicht - , dachte Nolan fassungslos.
"Imperator steh uns bei!" Zeb grübelte nicht länger über das Phänomen nach, sondern tat das, was er am besten konnte, schießen. Mit einer präzisen kurzen Salve zersägte er einen der reanimierten Mutanten, der aber erst aufhört zu zucken, als sein Gehirn durch die Luft gefetzt wurde.
"Hm! Kopfschüsse mögen die nicht!", rief Nolan und nahm den nächsten Unreinen ins Visier. Der harte Drill der Grundausbildung machte sich bezahlt, als die Männer sich an ihre Aufgabe erinnerten und die Mutanten einfach noch einmal töteten. Die Fliegen kamen nun zu ihnen geflogen und landeten zu tausenden auf ihnen. In dem Moment war Zeb Nolan sehr froh, dass er einen ABC Anzug trug und seine Luft über einen Schlauch zum Rückentornister bekam. Die Fliegen krabbelten auf ihm herum, suchten Schwachstellen. Bei Matt, der wohl nachlässig gewesen war, fanden sie ein Schlupfloch und der fromme Soldat begann zuerst wie ein Wahnsinniger zu tanzen, wälzte sich dann auf dem Boden und rührte sich dann nicht mehr. Zeb wusste nicht, wie er ihm helfen konnte, also ließ er es bleiben und konzentrierte sich darauf, die Wiedergänger zurück in ihr Grab zu schicken.
Weiteren Kameraden erging es ähnlich übel. Aber das war nur der Anfang. Die Mutantenleichen, vorher schon kränklich, schienen vor ihren Augen zu faulen, zogen sich zusammen, veränderten die Form, als würde ein großes unsichtbares Kind mit Knetmasse versuchen, eine menschliche Form zu formen, die aber einfach nur zur Parodie gereichte. Die Dinger hatten nur ein Auge und ein Horn auf dem Kopf. Wieder richteten sich diese Wesen auf, von Fliegen umschwärmt, mit offen liegenden Gedärmen und bewaffnet mit vergammelten Messern wankten sie wie in einem der schlechten Horrorfilme, welche im kleinen Lichtspielhaus der Siedlung bei ihrem Stützpunkt Samstags Abend in der Spätvorstellung liefen, auf die Imperiale Linie zu. Aber diese Dinger waren real und das war absolut unmöglich. Etwas nagte an seinem Verstand, verzerrte seine Wahrnehmung und vielleicht wäre es das Beste, sich einfach den Schädel mit der eigenen Waffe wegzupusten, wie es Jeremy White tat. Sein guter Freund wurde schwach im Angesicht des Grauens, klemmte sich die Mündung des Lasergewehrs gegen den Punkt, wo der Hals in die Unterseite des Kiefers überging und betätigte mit dem Daumen das Abzugszüngel. Der Strahl fuhr durch seinen Schädel und ließ sein Gehirn verdampfen. Augenblicklich war Jeremy tot.
"Hm!" grummelte Zeb und versuchte nicht zu verzweifeln in dieser absolut unwirklichen Situation. Irgendwie fühlte sich das Ganze nicht Real an. Es konnte nicht real sein, durfte es einfach nicht! Nolan versuchte sich an ein hilfreiches Gebet zu erinnern, aber Gebete würden ihn hier nicht helfen. Aber auch hierauf gab es eine Antwort. Eine Antwort in Form von Geschossen im Durchmesser von 8,65 Millimetern, die eine Aufprallenergie entwickelten, die den Motorblock eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges durchschlagen konnten. Zeb biss die Zähne zusammen, hockte sich hin, presste die Anschlagstütze gegen seine Schulter und gab konzentrierte Feuerstöße auf den Kopf der Kreaturen ab. Er brauchte fünf Salven, bis der erste Kopf zerplatzte und das Ding endlich endgültig zu Boden geschleudert wurde. Seine Kameraden erging es nicht so gut, ihre Lasergewehre waren fast wirkungslos gegen diese Monster. "Löst euch vom Gegner! Linie auf Grundstellung zurückfallen lassen! Gruppenführer geben das Ziel an, konzentriert das Feuer auf jeweils einen!", brüllte der Leutnant, aber der Großteil der Leute war panisch, zu nah am Feind, vor Angst erstarrt oder wälzten sich im Todeskampf, um kurz darauf zu einer deformierten Gestalt transformiert wieder aufzustehen, um den Befehl Folge leisten zu können. Nolan befolgte den Befehl als einer der wenigen, gab konzentrierte Feuerstöße ab und lies sich in Richtung der Auffangstellung zurückfallen.
Sein Herz raste, sein Unterleib schien aus einem Klumpen zu bestehen und er musste unbedingt auf die Toilette. Er hatte Angst wie noch nie in seinem Leben, aber Zeb ließ nicht zu, dass das Grauen ihn übermannte. Der Imperator sah alles und er duldete keine Schwäche bei seinen Untertanen. Zeb durfte in seinen Augen nicht versagen, sonst wäre er auf ewig verdammt. Denn der Imperator hasste nichts mehr als Feiglinge. So hatte man es ihm auf der Schola eingebläut und damit war es eine unumstößliche Wahrheit. Deswegen riss er sich zusammen und trotze dem Wahnsinn. Immer mehr seiner Kameraden wurden von diesen Dingern eingeholt, niedergestochen und standen danach wieder als Feinde auf. "Der Imperator beschützt!", murmelte Zeb Nolan mit jedem Feuerstoß. Auf seiner Brust breitete sich eine wohlige Wärme von dem Anhänger aus, welche seine Urgroßmutter einst als junge Pilgerin auf Chiros erstanden hatte, der Heimatwelt des heiligen Konfessors Dolan, der als Schutzheiliger des Segmentum Pacificus galt. Seine Feuerstöße schienen an Durchschlagskraft zu gewinnen, denn nun fielen die Monster nach der ersten Salve, obwohl er auch nicht besser traf als zu zuvor. Eher im Gegenteil. Die letzte Patrone lief durch und Nolan wechselte die Munitionsbox. Wie sehr hatte er über den gnadenlosen Ladedrill geflucht, den er jeden Tag machen musste, aber jetzt, wo eine Horde von mutierten Monster auf ihn zuwankte, half ihm die Routine, diese Arbeit im Angesicht des blanken Horrors fehlerfrei zu bewältigen. Die Dinger waren jetzt zu nah, als das er mit konzentrierten Feuerstößen dieser Plage Herr werden könnte. "Der Imperator sei gepriesen!", brüllte er voller Inbrunst und gab einen langen Feuerstoß ab, den er in Kopfhöhe der Dinger großzügig verteilte. Dutzende fielen unter der Garbe, aber es standen immer noch zu viele.
Er drehte sich um und rannte mit einem kurzen Sprint die Straße entlang, so schnell ihn seine langen Beine trugen. Dann wechselte er den überhitzten Lauf, führte einen frischen ein und ging in Feuerstellung. Wie gut, dass diese blöden Dinger nicht auf ihn schossen, sondern stupide hinter ihm her gewankt kamen. Mit voller Konzentration erschoss er einen nach dem anderen mit disziplinierten Feuerstößen. Von seinen Kameraden schien keiner mehr zu leben. Das bedeutete über fünfzig gefallene Soldaten. Aber statt Trauer spürte er nur Hass und den gab er mit auf den Weg. Sein Medaillon war inzwischen heiß geworden und er spürte einen brennenden Schmerz auf der Brust und meinte den Geruch von gebratenem Fleisch zu riechen. Endlich fiel auch das letzte Ziel unter seinen Garben, er hatte noch zehn Projektile auf dem Band für seine Kreissäge, dann war Ende. Er stand auf und lies sich weiter zurückfallen. Nur weg von hier.
Dann hörte er das Donnern der Turbinen, als ein Geschwader Bomber über ihn hinweg donnerte. Kurz darauf fielen die Bomben und das Tal verwandelte sich in ein Meer aus Feuer. Im Tal entlang schoss eine Feuerlohe, hüllte ihn ein, verbrannte alle noch verbliebenen Fliegen und brandete über ihn hinweg. Brennend wälzte er sich auf dem Boden, schlug die Flammen aus. Der Anzug war darauf ausgelegt, auch Feuer für kurze Zeit überstehen zu können, aber die Maske musste er sich herunter reißen, wollte er nicht, dass sie auf seinem Gesicht schmolz. Es gelang ihm, die Flammen zu ersticken, quälte sich auf die Beine und lief so schnell er konnte in Richtung der Lastwägen. Bevor er sie erreichte, brach er zusammen, als auf einmal alle Kraft aus ihm wich. Schwärze umgab ihn, als er ins Dunkel abglitt.
Als Zeb wieder aufwachte, lag er in einer der Ambulanzen, der Inquisitor sah ihn unter seinem Hut prüfend an. Langsam dämmerte ihm, was passiert war. All seine Kameraden waren im Namen des Imperators gefallen. Auf der einen Seite trauerte Zeb um sie, auf der anderen Seite hatten sie einen guten Tod gehabt, denn sie waren auf einer heiligen Mission gefallen. Zeb musste Husten und er fühlte sich Müde, so unendlich Müde. Es gab keinen Anhaltspunkt, wie lange er weg getreten gewesen war. Der Soldat wollte sich aufrichten, aber er war am Behandlungstisch fixiert worden. Der Inquisitor hatte seine Infernopistole in der rechten Hand, aber nicht auf ihn unmittelbar gerichtet. In der linken hielt er eine Datentafel und Zeb konnte erkennen, dass diese seine Personalakte zeigte. "Der Imperator sei gepriesen, Inquisitor Tabelmann!", murmelte Zeb Nolan und der Inquisitor schien sich sichtlich zu entspannen.
"Trinken Sie das." Tabelmann reichte ihm ein silbernes Gefäß, das mit seltsamen Ornamenten verziert war, welches mit Wasser gefüllt war. Zeb nahm mühsam einige Schlucke des abgestandenen Wassers und schluckte es herunter. "Das war dreifach geweihtes Weihwasser aus Orphelia." erklärte der Inquisitor. "Willkommen in der Welt der Lebenden. Oder auch nicht. Ich will ehrlich sein, was Sie heute gesehen haben, Soldat Zeb Nolan, ist nicht für Normalsterbliche bestimmt. Dies ist so schrecklich, dass allein das Wissen um die Existenz solcher Wesen eine Gefahr für das Imperium darstellt. Die normale Direktive lautet, dass jeder, der mit Dämonen in Kontakt war, um das Kind beim Namen zu nennen, zu liquidieren ist. Aber da Sie der einzige Überlebende sind und ich in meinem Gefolge immer Platz für einen mutigen, starken Mann habe, mache ich Ihnen das Angebot, der Inquisition des Ordo Hereticus beizutreten."
"Was ist mit den anderen?"
"Es gibt keine anderen. Sie sind der Einzige, der den direkten Kontakt mit dem Feind überlebt hat. Alle anderen sind vom Feind getötet und vom reinigenden Feuer verschlungen worden. Das Blaue Bataillon ist Vernichtet und muss Neu aufgestellt werden."
"Wie lange wird mein Dienst dauern?"
"Bis zum Tod."
"Zu Hause wartet ein Mädchen…"
"Offiziell werden Sie tot sein."
"Tot? Auch für meine Eltern?"
"Auch für diese. Ihre Eltern werden eine Urne, umschlungen von einer Regimentsfahne bekommen. Und eine kleine Schatulle mit mehreren Orden. Schließlich sind Sie als Held gefallen. Und falls Sie ablehnen…", der Inquisitor ließ den Satz unvollendet, aber Zeb konnte sich vorstellen, dass seine Eltern dann eine Urne mit seiner wirklichen Asche bekommen würden.
"Hm!" meinte Zeb und überlegte. Er dachte an Mathilda, seine Eltern, die Menschen auf der Ranch. Und an seine toten Kameraden. Dann traf er seine Entscheidung.
"Ich akzeptiere!", meinte Zeb Nolan knapp. Welche Wahl hatte er denn auch schon? Und so würde er sich einen Platz an der Seite des Imperators verdienen können. Denn es gab nichts Schöneres, als in seinem Namen zu sterben.
Gedanke des Tages
Zwar nicht die lange versprochene Fortsetzung mit Gabriel, aber immerhin hat Herad einen Kurzauftritt und Zebulons Vergangenheit wird etwas beleuchtet. Normalerweise wäre das Stück im hinteren Teil des fünften Bandes erschienen, hätte aber nur einen dramatischen Höhepunkt unterbrochen und war durch das inzwischen geänderte Konzept des Bandes einfach nur noch störend. Deswegen habe ich es jetzt im Voraus als Füller mit knapp 8000 Wörtern gepostet, um die Wartezeit zu versüßen. Und auch zu zeigen, dass es weitergeht mit "Das Schwinden".
Auch wollte ich mal zeigen, dass auch Chaosanhänger beim Konvertieren nicht automatisch ihr Hirn abgeben und blindlings auf gut positionierte imperiale Einheiten in deren Feuer rennen. Mit einfachen Mitteln kann man auch einen starken Gegner dezimieren, wenn man die Möglichkeiten des Terrains nutzt. Auch wollte ich mal zeigen, dass die menschlichen Soldaten auch nicht gänzlich ohne Unterstützung einen verschanzten Feind angreifen, sondern mit Artillerie und deren Möglichkeiten arbeiten.
Endlich mal eine Geschichte, in der die Protagonisten nicht ewig brauchen um herauszufinden, dass Zombies keine Kopfschüsse mögen😉
Ansonsten haben wir wieder die gewohnt hohe Qualität. Was deine Intentionen betrifft denke ich, dass du sie erfolgreich vermitteln konntest. Zebulon ging das Dämonen töten etwas zu flott von der Hand, weiter habe ich nichts zu beanstanden.