Ihr verwechselt hier gerade "Logik in der Methode" mit "Gesundem Menschenverstand zum Zwecke Spaß für alle Beteiligten".
Und warum passiert das? Weil beide Seiten was unterschiedliches wollen.
Die einen wollen, dass die Regeln so einfach, nachvollziehbar und "realistisch/sinnvoll" sind, wie es geht, und interpretieren vage Stellen dahingehend. Ist auch kein Problem, wenn man von vernünftigen Menschen und funktionierender Kommunikation vor, während und nach dem Spiel ausgeht.
Den Luxus haben Turnierspieler aber nicht (wertfrei). Die müssen erstmal davon ausgehen, dass der Mit- oder hier besser Gegenspieler auch ein dummes, gemeines A******** sein kann, der jede Regellücke und jede Missverständlichkeit zu seinem Vorteil nutzen will und eben NICHT mit sich reden lässt - selbst WENN dafür bei einem Turnier Zeit wäre. Und um sich dagegen zu schützen, müssen sie die Regeln solange durchexerzieren und so genau durchsehen, dass nur noch eine Lesart übrig bleibt. Das nennt man dann RAW und es ist vollkommen nebensächlich, wie blöd die übrigbleibende Interpretation ist, wichtig ist nur, dass sie zum Schluss als einzig belegbare übrig bleibt und alle gleichberechtigt/gleichbenachteiligt von dieser Regelung ausgehen müssen.
Da kann man dann auch von halten, was man will, aber so sehen erstmal die Fronten aus. Ich persönlich fahre nicht auf Turniere, eben weil diese Grundvoraussetzung nichts für mich ist, anderen gefällt es anscheinend gut. Man sollte nur zweierlei Dinge versuchen zu vermeiden: Auf der einen Seite sind Turnierspieler weder Zwangneurotiker, noch stehen die drauf, mit schlechten Lösungen zu spielen. In Anbetracht der Umstände müssen sie so RAW-fixiert sein und das ist auch nicht verwerflich, sondern verständlich.
Auf der anderen Seite darf man Turniere nicht mit normalen Spielen verwechseln. Ich schreibe extra "normal", weil "richtig" zu wertend wäre. 40k ist erstmal ein narratives Spiel mit Ecken, Kanten und Unmengen an Regeln und Hintergrund. Man kann das auch kompetitiv spielen, aber das ist dann ein spezieller Spielmodus, der mittlerweile auch recht große Verbreitung hat. Was die jungs tun müssen, um das narrative Spiel kompetitiv spielbar zu machen muss nicht in die normalen Spiele rüberschwappen... ein Beispiel nehmen kann man sich allerdings häufig an der vorbildlichen Regelkenntnis.
Im Internet verschwimmt das immer so leicht und alle möglichen Anhänger der einen oder anderen Variante glauben immer, sie müssten sich von dem, was die anderen so zu ihrem Spielstil betreffend schreiben angegriffen fühlen.