Merkste selber, ne? 😉
Ist ein guter Textbaustein, dessen Botschaft ("Was kann ich bitte dafür, wenn Du Dich auf meinem Niveau herab begibst?") für vieles taugt.
Gleichzeitig mE ein weiteres Beispiel dafür, dass Du Dir sprachlich Dinge rausnimmst und "gönnst", die Du dann als Replik von anderen aber nicht mehr so gerne hörst...
---
Versuchen wir es nochmal sachlich:
Du hälst den Begriff "Staatsgläubigkeit" für gefährlich, meinetwegen. Da ist aber doch immer die Frage, wie man solche oder ähnliche Begriffe wie "LIberalismus", "Konservativ", "Anarchismus" usw. für sich selber definiert.
Eine Definition für Konservativ ist bekanntlich: "Festhalten an dem, was sich bewährt hat". Wenn es so einfach ist, wäre ja nur ein kompletter Idiot NICHT konservativ.
Vielleicht verstehst DU unter "Staatsgläubig" einen völlig reaktionären Geist und ANDERE nur eine Wertschätzung für einen starken und wehrhaften Rechtsstaat. Zumindest für mich hat sich auf den letzten Seiten dieser Diskussion die Furcht vor allzu konservativem Denken eben NICHT bestätigt.
Vielleicht wäre es zum weiteren Verständnis Deiner Position hilfreich, wenn Du konkrete Beispiele zitierst, wo sich diese "Staatsgläubigkeit" Deiner Meinung nach hier genau gezeigt hat?! Da könnte man vielleicht eher zu einer Synthese finden...
Zum ersten Block: Das interpretierst du da hinein. Ich "nehme mir nichts heraus", oder "gönne mir etwas". Ich habe, für dich vielleicht nicht ganz so offensichtlich, eine Entschuldigung formuliert, dass meine Reaktion/mein Beitrag emotional und nicht sachlich war und trotzdem einen Kern hatte, der sich auf etwas sachliches bezog, das mir am Herzen lag (den meiner Meinung nach Staatsgläubigen Zustand unserer Gesellschaft, den ich für problematisch halte).
Der gut gemeinte Tipp war halt, dass man so etwas ignoriert, wenn man einen Strohmann befürchtet, der derailen soll (wie man es in online Diskussionen mit Trollen auch tun würde, nur dass ich hier halt mitteilen möchte, dass ich nicht trollen oder derailen will, sondern aus einer Emotion heraus gehandelt habe! - Was am Ende offensichtlich sein sollte, da ein Troll weiter mit entsprechenden Beiträgen in die Diskussion rein gegrätscht wäre). Es ist nicht so, dass ich "es nicht gerne hören will", ich habe doch eingesehen, dass ich emotional, vorschnell geschrieben habe, dass es keinen Mehrwert für die Diskussion hatte. Und genau der Punkt auf den ich hinaus wollte ist jetzt eingetreten, obwohl es null Mehrwert hatte, aus einer Emotion heraus geschrieben wurde, beschäftigen wir beide uns weiterhin damit, während es alle anderen ignorieren. Dies ist nun wieder ein super Ansatzpunkt, an dem du mir vorwerfen kannst, dass ich die Schuld auf dich abwälzen möchte, anstatt diese selbst zu übernehmen (Zitat: "Was kann ich bitte dafür, wenn Du Dich auf meinem Niveau herab begibst?"), und das Karrussel dreht sich weiter... [Ich denke wir sollten diesen Punkt hier abhaken, es führt zu nichts - ich nehme jetzt mal prophylaktisch alle Schuld auf mich, enstchuldige mich für jeden Fehltritt, den ich begangen haben könnte, damit das ein Ende findet.]
Zum zweiten Block: jetzt geht dieses Definieren los, welches zu nichts führen wird.
Interessant ist vor allem dieser Teil:
Zumindest für mich hat sich auf den letzten Seiten dieser Diskussion die Furcht vor allzu konservativem Denken eben NICHT bestätigt.
Für dich ist anscheinend das allzu konservative Denken das, was Angst machen müsste und da sich das hier in der Diskussion nicht bestätigt hat, besteht keine Gefahr? Für mich, als liberal-konservativ eingestellten Menschen, ist das Gegenteil der Fall. Mehr Konservatismus und mehr Liberalismus würden uns gut tun. Ich denke genau darauf willst du mit deiner Frage nach der Definition der Begriffe hinaus. Dahingehend, dass unter Gefahr jeder was anderes versteht, man müsse erstmal alle Standpunkte abklären und definieren!?
Und genau das halte ich für eine problematische Diskussionsbasis, es sollte grundlegende Dinge in unserer Gesellschaft geben, die unabhängig von links-rechts Konflikten als Grundlage (FDGO) gelten, darüber sollte man nicht diskutieren müssen. Vermutlich müssten wir aber auch diese Details ins kleinste Teil ausdiskutieren/definieren?
Du hälst den Begriff "Staatsgläubigkeit" für gefährlich, meinetwegen. Da ist aber doch immer die Frage, wie man solche oder ähnliche Begriffe wie "LIberalismus", "Konservativ", "Anarchismus" usw. für sich selber definiert.
Ich halte nicht "den Begriff" für gefährlich (ein Wort an sich ist nicht gefährlich), sondern Menschen, die dem Staat zu sehr vertrauen (und auf die damit der Begriff Staatsgläubig anzuwenden wäre). Auch die beste Demokratie unserer Welt, ist immer anfällig für die Schwächen der Menschen, die Machtgier und Korruption der Verantwortungsträger. Und obwohl ich mich selbst als liberal-konservativ einordne, sehe ich da beide Seiten kritisch. Fritze Merz ist als Blackrock-Mann genauso korruptionsanfällig/parteiisch, wie die Verwicklungen unseres Kanzlers in mehrere Finanzskandale problematisch zu sehen sind. Mir ist da in unserer Politik aktuell niemand geheuer. Auch wenn ich jetzt ein Fass aufmache: ich denke wir haben eine veritable Staats- und Parteienkrise, zu viele Berufspolitiker, zu viele vom Staat abhängige Parteimitglieder und Beamte (alleine gut 10000 neu durch unsere aktuelle Regierung geschaffene Stellen im Verwaltungs- und Beamtenapparat).
Und nein, diese Begriffe müssen wir nicht erst abklären, weil die jeder für sich selbst definiert würde. Eben weil das nichts mit links-rechts, konservativ, liberal, anarchistisch oder ähnlichem zu tun hat. Ich kann als weit links stehender Bürger genauso kritisch einem Staat gegenüber stehen, der sich (zu) viel in die Belange der Bürger einmischt, wie ich es aus dem rechten politischen Spektrum tun kann (wo man mich sicher einordnen würde).
Es ist also eher eine Frage des Vertrauens in Menschen und politische Systeme allgemein. Die einen glauben, dass ein Staat (egal welcher politischen Himmelsrichtung zugeordnet, solange es das eigene Team ist) als übergeordnete Instanz vieles bis ins kleinste Detail regeln kann und dies zum Guten führen wird. Die anderen glauben daran, dass dies mit den menschlichen Schwächen von Beeinflussbarkeit, Korruption, Ideologie, Dummheit usw niemals gelingen wird. Vielleicht sollte man in den beiden vorherigen Sätzen "glauben" gegen "sind der Meinung gute Argumente dafür zu haben" austauschen, dann wäre es etwas sachlicher. Oftmals dürfte es allerdings wirklich mehr der Glaube sein, der die Meinung bestärkt, so dass ich es so stehen lasse.