Na ja, dann lassen wir es halt so stehen, wenn es sonst nix mehr dazu zu sagen gibt.
War wohl eine unkluge Wortwahl. Meiner Meinung nach gibt es nicht mehr dazu zu sagen. Wenn du der Meinung bist, dass meine dargebrachten Punkte nicht korrekt sind, dann bitte, sprich dich aus. Sollte nicht so rüber kommen, als ob ich irgendwem das Wort verbieten will.
Edit: Diese Diskussion beschränkte sich bisher eher auf militärische Aspekte, Einsatzerfahrungen etc, das sind wir jetzt mehrmals durchgegangen. Allerdings stimme ich Khraal bezüglich der Entscheidungsschwäche der Custodes von einem anderen Blickwinkel zu. Sie haben sich als entscheidungsschwache politische Akteure und vielleicht noch viel wichtiger, als entscheidungsschwache philosophische Vorbilder erwiesen.
Sie haben zwar in den 10.000 Jahren nach dem Bruderkrieg weiter an ihren Fähigkeiten gearbeitet, waren aber nicht als politische Akteure tätig, wozu sie der Imperator, hätte er sein großes Werk vollenden können, durchaus vorgesehen hatte. Ja es war durch einen imperialen Erlass von höchster Stufe, der sie quasi an den Palast gebunden hat. Dieser aber stellt uns quasi vor ein kleines Paradoxon: es wurde erlassen, und die Custodes haben zugestimmt, dass sie sich auf den imperialen Palast beschränken und nur auf den großen Mann aufpassen.
Es wird aber mehrfach (Codex und Romane) darauf hingewiesen, dass die Custodes komplett außerhalb der Rechtsordnung des Imperiums stehen und sich nur vor dem Imperator zu verantworten haben, selbst ein Primarch kann sie nur zu etwas bitten.
Und die Custodes haben sich ja auch in der Praxis nicht an diesen Erlass gehalten wie im Codex beschrieben wird. Sie waren, nach eigenem Ermessen, weit außerhalb des Palastes im Sol System und wahrscheinlich noch in ganz anderen Teilen der Galaxis in kleinen Gruppen aktiv.
Sie haben aber nie eine wirkliche Führungsrolle oder ernsthafte Beraterrolle im politischen Sinne eingenommen. Das ist meiner Meinung nach deshalb interessant, weil die Custodes, aufgrund ihrer Nähe zum Imperator, von allen noch am besten wussten, wie sich der Imperator das Imperium grundsätzlich vorgestellt hat. In den 10.000 Jahren nach dem Bruderkrieg ist das Imperium zu einer paranoiden, religiös fanatischen Parodie dessen geworden, was eigentlich geplant war.
Hätten die Custodes in dieser Zeit zumindest eine ernsthafte Beraterrolle eingenommen, oder gewisse problematische Tendenzen zurechtgerückt, wäre das Imperium vielleicht nicht in der Art verfallen, wie wir es in 40k kennen (und lieben).
Das ist in meinen Augen das größte Versagen der Custodes (mal abgesehen davon, dass sie den Imperator nicht schützen konnten, als es am meisten gezählt hätte).
Also ja, die Custodes haben in den 10.000 Jahren seit dem Fall des Imperators auf ganzer Linie versagt. Nicht auf militärischer Ebene als Krieger oder Generäle, sondern auf politischer Ebene als Führungspersönlichkeiten, die als Stimme des Imperators unter Umständen das Imperium vor religiöser Manie und Verfall hätten bewahren können. Was das Setting allerdings seiner Seele berauben würde und wahrscheinlich todlangweilig machen würde, hätten wir in 40k ein toleranteres, gutmütigeres Imperium.