Kapitel V
Die Linie des Drachen
„Der Imperator ist ein Narr!“, rief Franz, einer der Soldaten, die mit Gunther Hartfuß zusammen in einer Einheit dienten. Der Mann schrie fast. Gunther saß am Rande der Runde und verfolgte die hitzige Diskussion die seine Kameraden begonnen hatten nur beiläufig. Sie hatten sich nach Dienstschluss noch in ein Wirtshaus begeben, um das ein oder andere Bier zu trinken. Sie taten das oft nach ihrer Wache.
„Er denkt, nachdem wir die Orks geschlagen haben, herrscht wieder Frieden in Altdorf, aber da irrt er sich gewaltig!“, vernahm er die Stimme von Franz. „Was ist so verkehrt an diesem Glauben?“, ertönte die Stimme eines anderen. „Was soll uns noch gefährlich werden, nachdem wir den mächtigen Trollbeissa geschlagen haben? Den größten Waaagh! aller Zeiten haben wir vernichtet!“
„Dieses Denken wird uns in den Untergang führen!“, brüllte Franz „Die Feinde des Imperiums werden unsere jetzige Schwäche ausnutzen und dann werden wir alle bedauern, dass der Imperator nicht mehr Vorsicht hat walten lassen!“
Gunther musste lächeln: Franz war so ein Hitzkopf. Auch wenn er selbst der Meinung war, dass man allmählich anfangen sollte, neue Milizen auszuheben. Die große Schlacht war mittlerweile wie lange her? Sechs Jahre? Dennoch überspitzte Franz die Situation ein wenig- ganz so schlimm stand es nun wirklich nicht um ihr Land... oder?
Er verlor sich in seinen Gedanken und nahm die Stimmen seiner Kameraden immer schwächer war. Sein Blick wanderte zum großen Fenster des Wirtshauses, das etwa zwei mal vier Mannslängen maß. Man konnte durch das Glas den Platz und die Häuser auf der anderen Seite sehr gut betrachten. Über den Dächern zeigte sich bereits ein winziger, dünner Lichtstreifen, der den Morgen ankündigte. Wenn er zu Hause ankommen würde, dann wäre seine Familie schon wach. Ein Lächeln umspielte seine Lippen: und er würde gleich schlafen gehen. Voller Liebe dachte er an seine Frau und an seine sechsjährige Tochter. Er hatte sich sein Glück geschaffen und jeden Tag dankte er Sigmar dafür, dass sie nun in Zeiten des Friedens leben durften. Seine Fingernägel schoben sich durch seinen dichten Vollbart und kratzten ihm das Kinn. Am Nachmittag wollte er sich noch einmal mit seinem Stiefvater treffen. Obwohl man eher sagen sollte, dass sein Stiefvater sich mit ihm treffen wollte und nicht andersherum. Der dicke Mann mochte ihn augenscheinlich beinahe mehr als seinen eigenen Sohn, was diesem aber nicht unbedingt auffiel, oder ihn nicht störte. Ständig wollte er Zeit mit Gunther verbringen und dieser wies ihn nicht zurück, aus Angst ihn zu enttäuschen. Gedankenverloren starrte er aus dem Fenster und gerade als er wieder an seine kleine Tochter denken wollte, fiel ihm etwas auf: Glühende Kohlen in der Finsternis. Augenblicklich versteifte sich sein Körper, er spürte wie der Schweiß aus seinen Poren trat und wie ein unsichtbares Band seine Kehle zu schnürte. Angst keimte in ihm auf. Entsetzliche Angst!
Er sah wie sie unter einem Vordach kauerte, bei dem Haus links gegenüber, auf der anderen Straßenseite. Sein Verstand gaukelte ihm das tiefe Schnaufen vor, das leise Knacken ihrer Knochen wenn sie sich bewegte. Die Bestie! Die Bestie war gekommen um ihn zu holen!
Langsam löste sie sich aus den Schatten, die Dunkelheit gab ihre Konturen preis, den stacheligen, muskulösen Leib, die aschfahle Haut. Das Monster sah ihn mit seinen glühenden Augen an, durchbohrte seinen Körper und betrachtete seinen Geist. Als könnte es deine Gedanken lesen, schoss es ihm durch den Kopf. Die Bestie hatte sich mittlerweile genähert, sie stand genau vor dem großen Fenster und starrte ihn an. Er sah wie sich ihre Mundwinkel nach oben zogen, und wie ihre Schnauze unter einem unhörbaren Knurren erbebte. Vor Angst konnte er nicht einen Laut von sich geben. Was war mit seinen Kameraden? Konnten sie sie denn nicht sehen? Oder der Wirt? Sein Herzschlag donnerte in seinen Ohren und er spürte wie sein Blut schmerzhaft schnell durch seine Adern gepumpt wurde. Langsam schloss er die Augen, Schweiß lief von seiner Stirn und seine Finger krallten sich krampfhaft in das Polster der Sitzecke. Anscheinend hatten seine Kameraden jetzt gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Er spürte wie jemand an seine Schulter griff und ihn schüttelte. Vorsichtig öffnete er die Lider und sah, wie Franz mit einem besorgten Gesicht über ihm stand. Seine Lippen bewegten sich, er sagte irgendetwas, aber Gunther konnte nur sein eigenes Herz dumpf schlagen hören. Es schlug so schnell, so hart. Sein Atem ging flach. Ihm wurde schwindelig und um ihn herum wurde es dunkel, ruhig. „Sigmar, bitte lass es enden...“, stammelte er, spürte, dass sich seine Lippen kaum bewegten.
Dann endete es.
Ein Schuss peitschte durch die Luft, die Scheibe barst und ein schrecklicher Schrei zerriss den Nebel, in dem Gunthers Verstand gebadet hatte. Mit einem Schlag war er wieder bei Bewusstsein: „Die Bestie!“, schrie er heraus, doch seine Kameraden hatten sich bereits abgewandt und rannten zur Tür.
„Die Bestie, die Bestie!!!“, ertönten die Rufe von draußen. Soldaten rannten vor der zerbrochenen Scheibe entlang, über den Platz und dann in die Straße, die zum östlichen Stadttor führte. Gunther schüttelte den Kopf und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, um seine restliche Benommenheit zu vertreiben und seine Sicht zu klären. Dann beobachtete er, wie ein paar Soldaten durch einen Schacht in die Kanalisation kletterten, einige weitere liefen auf den Dächern entlang.
Gunther rappelte sich auf, humpelte mehr als das er lief, zur Tür und blickte in die Richtung, in die die Soldaten gerannt waren. Seine Kameraden standen auf der Straße und sahen ihnen hinterher.
„Was in Sigmars Namen war los mit dir?“, fragte ihn Franz, in seiner Stimme schwang eine Mischung aus Sorge und Ärger. „Die Bestie...“, Gunther keuchte, einen ganzen Satz bekam er noch nicht hinaus. Franz nickte: „Sie hat noch nie zweimal in der gleichen Nacht zu geschlagen!“ Seine Stimme bekam einen leicht triumphierenden Klang. „Ich sage doch, es bahnt sich etwas schlimmes an!“
„Sie hat diesmal gar keine Frau entführt.“, entgegnete der Mann, mit dem er vorhin so heftig debattiert hatte. Gerade wollte Franz zu einer Antwort ansetzen, da meldete sich Gunther zu Wort: „Nein, diesmal nicht...“, seine Kameraden starrten ihn verblüfft an.
„Diesmal wollte sie mich!“
Zitiert aus „Die Kinder Sigmars, Kapitel L: 'Und in den finsteren Tagen der großen Schlacht'“:
„Schneider erwachte mit schmerzendem Kopf, war aber nach einer Sekunde hellwach. Wo um alles in der Welt war er? Er ruderte wild mit den Armen, doch er wusste nicht, ob es irgendetwas brachte. Schwärze umgab ihn und er schwebte in der wabernden Dunkelheit, als wäre er im Wasser. Vielleicht war es Wasser? Nein, es fühlte sich anders an, so als wären seine Knochen leicht wie Federn. Ahnungslos trieb er im finsteren Nichts, nicht wissend, ob er sich bewegte, ob er irgendwann irgendwo ankommen würde. Es war seltsam, denn er fühlte seinen Körper, doch war die Schwärze so undurchdringlich, dass er ihn nicht sehen konnte. Sollte er Angst haben? Er verspürte keine, es war einfach nur... merkwürdig. Trotzdem wäre alles angenehmer, hätte er festen Boden unter den Füßen...
Schmerzhaft schlug er auf, so als wäre er einige Meter tief gestürzt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht biss er die Zähne zusammen und unterdrückte einen Schrei, als seine Knochen sich unter der Wucht des Aufpralls verbogen und brachen. Hatte er sich die ganze Zeit im freien Fall befunden? Er versuchte sich auf den Rücken zu drehen, doch es war sinnlos, solange seine Wunden nicht wieder verheilt waren. Es dauerte weniger lange, als er erwartet hatte und schon nach wenigen Minuten, war er wieder in der Lage sich zu bewegen und behutsam aufzustehen.
Schneider sah sich um. Zwar hatte er jetzt feste Holzdielen unter den Füßen, doch die Finsternis umgab ihn immer noch. Endlos erschien sie, endlos erstreckte sich der Boden ohne irgendwo eine Wand zu offenbaren. Verzweifelt wirbelte er herum und erschrak.
Unmittelbar hinter ihm waren zwei Gestalten aufgetaucht. Beide waren gewaltig, mindestens drei Köpfe größer als er selbst und sie strömten eine so ungeheure Kraft aus, dass seine Nackenhaare sich aufstellten. Unsicher betrachtete er sie: Der eine Mann war mehr Monster als Mensch. Seine Haut war gräulich, das Gesicht lang gezogen, mit einem Maul voller spitzer Zähne.
Die zweite Person war ein gewaltiger Hüne mit einem Kreuz, so breit wie ein Mühlstein und langem blonden Haar. Er trug nichts aus einer festen, ledernen Hose und eine Schürze aus demselben Material. In seinen Händen hielt er einen riesigen, prunkvollen Hammer, der so gar nicht zu seiner restlichen Erscheinung passen wollte.
'Du musst eine Entscheidung treffen.', sagte der blonde Riese.
Schneider schluckte schwer...“
...
Schneider ahnte, was dieses seltsame Szenario zu bedeuten hatte. Der Hüne glich unverkennbar den Abbildungen Sigmars, die in den Tempeln hingen. „Bist du Sigmar?“, wollte er fragen, doch seine Stimme verlor sich im Nichts. Langsam setzte er einen Fuß vor den Anderen, die Finsternis um ihn herum schien undurchdringlich, doch es fühlte sich an, als würde er sich den beiden Gestalten nähern. Wieder versuchte er zu fragen „Bist du Sigmar?“, doch erneut bewegten sich seine Lippen, ohne einen Ton zu formen. Ein Glück, wie er feststellte, denn die Frage erschien ihm plötzlich wie eine einzige Anmaßung. Wenn er richtig lag, stand er hier vor dem heiligsten und mächtigsten Krieger aller Zeiten.
Schneider stellte sich vor dem Monstrum und dem Mann auf und sah zu ihnen hinauf, in die gutmütigen Augen des blonden Hünen.
„Du musst eine Entscheidung treffen.“, sagte dieser erneut.
Vorsichtig nickte Schneider. Er sah kurz zu dem abscheulichen Biest hinüber, das ihn mit seinen blutroten Augen anstarrte. Eindringlich anstarrte. Ein scharfer Schmerz fuhr durch seinen Schädel, er stöhnte und ging in die Knie. Plötzlich wisperte eine dunkle Stimme in seinem Kopf, erzählte ihm Dinge, die er nicht hören wollte. „Zwölf Menschen waren es...“... „Du kannst nicht in die Hallen einziehen...“ … „Unschuldiges Blut haftet an deinen Händen...“ … „Er belügt dich, er betrügt dich...“
„Nein! Nein! Nein!“, schrie Schneider. Er presste beide Hände gegen seine Kopf, kniff die Augen zusammen und versuchte das finstere Flüstern aus seinen Gedanken zu verbannen.
Tränen standen ihm in den Augen, er blickte zu dem blonden Riesen. „Was soll ich tun?“, jammerte er. Eine neue Welle von Schmerzen jagte durch seinen Schädel.
„Du allein weißt, was du tun musst!“, kam die rasche Antwort. „Unverschuldet wurdest du ein Diener der Nacht. Daher gewähre ich dir eine zweite Chance!“ Der strenge Blick der blauen Augen lag auf ihm.
„Für dich gibt es keine zweite Chance...“, schrie die Stimme in seinem Kopf, noch stärker presste Schneider die Hände gegen seine Schläfen. Er wollte diese Lügen nicht hören!
„Was für Lügen? ...“, wisperte es „Was für Lügen?... Keine Lügen, keine Lügen!“
„Nein, nein, nein...“, stammelte Schneider vor sich hin und warf seinen Kopf hin und her. Schmerzvoll bohrte sich der Blick des Wesens durch seinen Schädel.
„Auf ein Kind der Nacht warten ewige Folter in der Hölle des Chaos nach seinem Tod.“
Wild schüttelte er den Kopf, doch die Stimme wollte nicht schweigen.
„Wählst du den Tod, wählst du das Leid!“
Und in diesen Worten verbarg sich die Erkenntnis!
Schneider nahm die Hände von den Schläfen, senkte die Arme und erhob sich. Er war sich sicher! Wieso hatte er überhaupt gezweifelt? Selbst wenn ihn Folter und Schmerzen erwarten sollten, so hatte er es verdient. „Ich vertraue auf Sigmar und seine göttliche Gnade!“, sprach er laut. „Mögest du mit mir verfahren, wie es mir gebührt!“ Der Hüne streckte freundlich lächelnd seine Hand aus. Ja, es war der richtige Weg, wusste Schneider. Die Stimme in seinem Kopf schrie und zeterte, doch er hörte nicht auf sie. Seine Entscheidung stand fest. Gerade wollte er die Hand ergreifen, als...
„SCHWÄCHE!“, donnerte eine dritte Stimme so tief und so laut wie er es noch zu vor vernommen hatte. „Verabscheuungswürdige Schwäche!“ Ein unendlich starke Hand packte Schneider im Nacken und zog ihn von seinem Erlöser fort. „Tod durch Rührei, dass ich nicht lache!“, erklang die tiefe Stimme. „Nein verdammt!“, schrie Schneider, „Lass mich in Frieden!“
„Für dich gibt es keinen Frieden!“, donnerte es.
Mit einem Ruck wurde Schneider der unwirklichen Spiegelwelt entrissen. Jemand zog seinen Kopf an den Haaren nach oben, soweit, dass seine Füße über dem staubigen Dielenboden baumelten. Unter sich sah er einen Tisch, auf dem getrocknetes Blut und Erbrochenes klebte. Es stank.
„Schwäche!“, brüllte sein Peiniger erneut und auch wenn die Stimme den verzerrten Klang verloren hatte, den diese seltsame Welt, in der sie gewesen waren ihr verliehen hatte, so klang sie nicht minder bedrohlich.
Schneider wurde mit dem Kopf voran so hart auf den Tisch geschmissen, dass dieser unter lautem Tosen zerbrach. „Elender Feigling!“ Dem Ruf folgte ein Tritt, der ihn gegen die nächste Wand schleuderte und seine Knochen erbeben ließen. Schlaff fiel er zu Boden und blieb reglos liegen. Ein leises Husten zeugte davon, dass er noch immer lebte.
„Wieso?“, jammerte Schneider „Wieso bin ich nicht tot?“
„Ich sagte dir, das Schicksal hat Großes mit dir vor, Wurm!“
Langsam hob Schneider den Kopf und sah zu dem Mann empor, der ihm das alles antat. „Abhorash!“, entfuhr es ihm ungläubig. Unmenschlicher Zorn stand dem Vampirgott ins Gesicht geschrieben. So viel Wut konnte kein sterbliches Wesen ausstrahlen.
„Du hast keine Macht über mich!“, brüllte Schneider, sprang auf und wollte auf den uralten Blutdrachen losgehen. Abhorash reagierte so schnell, dass sein Opfer nichts von der eigentlichen Bewegung mitbekam. Mit einem blitzschnellen Haken bekam er den jungen Vampir am Hals zu fassen und donnerte ihn gegen die Mauer. Erneut baumelten seine Füße in der Luft. Hilflos wand er sich in dem Griff.
„Ich -“, fuhr Abhorash ihn an und er glaubte zu spüren, wie die Wände des Hauses bebten. „- habe Macht über jedes Wesen dieser Welt!“
Der Griff des Vampirs war so fest, dass Schneider glaubte, er könnte ihm den Kopf mit bloßen Händen von den Schultern reißen, wenn er wollte. Vermutlich konnte er das auch.
Endlose Augenblicke lang starrte er in den dunklen Augen des Blutdrachen. Erneut durfte er mit ansehen, wie sie die verschlungene Zeit widerspiegelten. Jahrhunderte... Jahrtausende...
„Du wirst deinen Frieden finden...“, sprach Abhorash und es war, als würde seine Stimme sich langsam beruhigen. Behutsam ließ er den zappelnden Jüngling hinunter und stellte ihn auf die Füße. „Im Triumph über deinen Durst.“
Der alte Krieger trat ein paar Schritte zurück und musterte ihn.
„Ich gab dir keinen Schwur.“, keuchte Schneider „Ich schulde dir nichts!“
„Du entstammst meiner Linie.“, kam die Antwort. Sein Tonfall ließ keine Kompromisse zu. „Ziehe deine Lehre aus dem was geschah, junger Blutdrache.“ Ein Grinsen entblößte die raubtierhaften Zähne. „Für dieses eine Mal, sei dir verziehen.“
„Sei mir verziehen?!“, platzte es zornig aus Schneider heraus, aber Abhorash war von einem Lidschlag auf den anderen verschwunden. Verdutzt blickte er sich im Raum um, aber von dem Vampir fehlte jede Spur.
Es dauerte eine Weile, ehe ihn die Erkenntnis überkam, dass er auf Ewig an dieses untote Dasein gefesselt war. Ein markerschütternder Schrei entfuhr seinem Hals. Er ließ seinem Zorn, seinem Frust und seiner Trauer freien Lauf. Er wollte dieses Leben nicht mehr führen. Er hasste es, er hasste es so abgrundtief mit jeder Faser seines Körpers. Er schrie und schrie, bis er zum Schreien keine Kraft mehr hatte. Dann erhob er sich und er blickte in den blutroten Sonnenaufgang. Archbalduins bösartiger Fluch sorgte dafür, dass ihm das Sonnenlicht nichts mehr anhaben konnte. Dafür spürte er die Eiseskälte des Zaubers auf seiner Haut. Eine Kälte die jedes fröhliche Gefühl für immer erstickte... kein prasselndes Feuer, kein Sommertag vermochte ihn zu wärmen. Er war für immer gefangen in einem Gefängnis aus Eis.
Stumm schlurfte er in die Mitte des Raums, betrachtete die Splitter des Tisches, das Blut und die getrocknete Kotze. Sie war kaum mehr, als ein heller Fleck auf dem staubigen Holz. Vermutlich war er länger tot gewesen, als es sich angefühlt hatte. Ein paar Jahre?
„Tod durch Rührei...“, sagte er und schnaubte verächtlich.
„Das wär anscheinend wirklich zu leicht!“