Hehe, bei deinem Beitrag fühl ich mich irgendwie an Dr.House erinnert.
😉
Ich weiß nicht wieso... Mach dir aber nichts draus, Dr.House ist cool!
Natürlich wird das so gehandhabt, sonst könnten ja nur wahre Imperiale Warhammer spielen. Das die WHF-Völker an wahre Kulturen angelehnt sind, ist auch klar. Die Imperialen die Deutschen, Die Bretonen die Franzosen, Sylvania ist eindeutig an Transylvanien angelehnt und die Orks, sowie die Kisleviten zeigen russich/ sibirische Züge, während die Oger aussehen wie Mongolen. Cathay ist China, Khemri Ägypten, die Echsen sind Inka/Maya/Azteken, Estalia und Tilea sind wie Spanien und Portugal
😉 und zu Arabia muss nun wirklich nichts mehr sagen, denke ich.
Aber: auch wenn die Sprache der Imperialen immer der des Lesers entspricht, kann ich nicht einfach modernes hochdeutsch verwenden.
Liedertexte aus dem Mittelalter sind, auch wenn sie übersetzt sind immer noch an die Sprache des Autors angepasst. Jeder Text den man von Walther von der Vogelweide (als Beispiel) liest, ist übersetzt, oder entsprechend umgewandelt, sogar wenn er auf mittelhochdeutsch vorliegt. Ein wirkliches Original dürfte man als Normalsterblicher wohl nicht zu Gesicht bekommen.
Würde ich einfach mordene Sprache verwenden, dann müsste ich ja auch immer "Sie" statt "Ihr" sagen, bei einer förmlichen Anrede. In gewissem Maße muss ich mir also schon Gedanken machen, was passt in das Ambiente der Ritterzeit, auch wenn ich nun nicht mittelhochdeutsch benutze. Bestimmte Begriffe fallen auch weg, weil sie schlicht weg zu modern klingen, größtenteils solche lateinischer Herkunft, wie "Identifikation" statt "Deutung/ Erkennung" (es sei denn vllt man schreibt die Gedanken eines Technicus auf ^_^) Es ist sowie du es sagst, Wortwahl und Stil dienen dem Charakteresieren der denkenden/ sprechenden Person. Manchmal ist sogar Landwirtschaft ein zu hochgestochener Begriff und Ackerbau macht sich besser.
Sicherlich muss man sich bei der simplen Formulierung "ich sah" bzw. "ich habe gesehen" keine so großen Kopf machen, denn beides würde stilistisch reinpassen, da geh ich dir Recht.
In einem Punkt muss ich dir hier aber widersprechen: Wer eine Form kennt, muss nicht gleich alle Formen kennen. Das beweist ganz besonders das französische. :lol:
Nur weil jemand einen vollständigen, richtigen deutschen Satz hervorbringt, muss er dir noch nicht gleich Subjekt, Prädikat und Objekt bestimmen können, oder das Verb im entsprechenden Kasus komplett konjugieren können.
Ich denke gerade wenn man mit Hochdeutsch einen altertümlichen Sprachstil imitieren will, achtet man nicht immer auf die direkte Logik. Es ist halt das, was heutzutage als "Rittersprache" eingegangen ist.
Mylord, sehet dortdrüben, sie stahlen meinen Gaul. Ergreifet die Mannen und ziehet sie von dannen, hinüber zum Schafott.
Die hochdeutsche Übersetzung des Mittelhochdeutschen. Oder so in der Art.
Ich vermute ich verwende ein Kreuzung aus normalen Hochdeutsch und dieser Art zu sprechen. Nun mag man einwenden, dass nur Aristokraten so sprächen, doch wie du schon sagtest, ist es müßig darüber zu diskutieren. Vllt will ich ja Gunther gerade unbewusst ein bisschen intelektuell aufwerten, in dem ich das "sah" so stehen lasse. ^_^
Ein bissl Offtopic:
Primitivere Kultur ist NICHT gleich primitivere Sprache.
Ui, das hätte ich nie behauptet! Ich denke, asiatische Sprachen waren vor 1000 Jahren schon komplizierter als heutiges Englisch. Der Wortschatz ist heute vielleicht größer und schließt damit auch Begriffe wie Internet ein.
Auch heute noch gibt es in Sprachen modernisierter Länder immer noch Dinge, die kein eigenes Wort haben. Hört man zB. mal Türken zu, wie sie sich türkisch unterhalten (kommt in Berlin oft vor ^_^), hört man immer wieder Begriffe wie eben "Internet", "Handy" oder "FlatTV" (nur als Beispiele), auch wenn die so gar nicht in die türkische Sprache passen wollen, weil es halt keine Wörter gibt, die diese Dinge darstellen, wenn auch nur sinngemäß.
Im Deutschen ist es übrigens nicht viel anders, auch wir haben ja mittlerweile lauter Anglizismen, für die wir keine eigenen Worte finde. (Natürlich gibt es auch die Anglizismen, die bestehende deutsche Wörter verdrängen.)
"Skateboard" - Rollbrett? Nein, das ist das Ding was man in der Grundschule hat.
"Baseball" - Brennball mit Schlägern?
Auch aus anderen Sprachen haben wir Wörter entlehnt. Ich bin mir nicht sicher, aber haben wir für Pizza ein eigenes Wort? Oder für Tiramisu? Wir können es mit unserem Wortschatz beschreiben, aber es gibt doch kein absolut eigenes Wort dafür, deshalb haben wir es offiziel in unseren Duden aufgenommen.
Ein gutes Beispiel für eine Standardsprache wäre ein nahezu beliebiges ehemaliges Kolonialland. Im Busch sprechen sie alle ihren eigenen Sprachen, müssen aber von Amtswegen alle Niederländisch/Spanisch/Portugiesisch/Englisch/Französisch oder Deutsch können (ich denke das waren die großen Kolonialmachten?) Deshalb entwickelt sich die ursprüngliche "Buschsprache" weiter, passt sich der Einfachheit halber immer weiter an. Das ist jetzt so und das wird auch noch in 1000 Jahren so sein. Wer weiß, wie die Deutschen in nur 100 Jahren sprechen werden? Es gibt immer wieder Ereignisse, die die Veränderung der Sprache beschleunigen, das lehrt die Geschichte.
🙂
Naja ich denke im großen und ganzen geht es denke ich auch darum. Sprache wandelt sich. Wer hat früher A gesagt, wer sagt heute B...
Nun aber zu Euch, Freund Finnougrist: Gebet acht, Euch nicht wieder zu sehr an dem erlesenen Genuss dieses ... hm Treffpunktes (?) zu ergötzen. Sonst mag Euch womöglich erneut die Erkenntnis ereilen, das es zu Gunsten eures Lehrganges vortrefflicher sei, uns nicht weiter mit eurer Anwesenheit zu beglücken.
Was ich sagen will: Ich finds cool wenn du schreibst, aber lass dir nicht wieder zu viel Zeit stehlen, sonst kommst du noch auf die Idee, wieder für 2,5 Jahre zu verschwinden, ehe ich dich erneut aus der Versenkung hole.
😉
Also juti, bis dann! Nächster Teil der Story kommt bald... hm, morgen oder so!