WHFB Die Kinder Sigmars + Die Kinder des Drachen

Kann nur sagen das ich mordsmäßig gespannt bin und mich irssinig auf die Fortsetzung freue.😎
Das kann ja was werden, fleißig weiter schreiben bitte!!!

Vielen Dank für euer Feedback, ich weiß das sehr zu schätzen. Ich bin dran! Ich hoffe ja, dass ich insgeheim noch ein paar mehr Leute unterhalte, als euch zwei!
Aber was hilft Jammern, was hilft klagen? Schreiben, schreiben! 🙂
 
Vielen Dank für euer Feedback, ich weiß das sehr zu schätzen. Ich bin dran! Ich hoffe ja, dass ich insgeheim noch ein paar mehr Leute unterhalte, als euch zwei!
Aber was hilft Jammern, was hilft klagen? Schreiben, schreiben! 🙂

yinx, ich versteh Dich total. Auch bei mir ist es so, dass man kaum Response bekommt. Ich möcht wirklich jeden ermutigen, der sich Geschichten hier im Forum durchliest, zumindest ein paar Zeilen zu schreiben. Als Schreiber von Geschichten empfinde ich das nämlich dann als Wertschätzung meiner Arbeit. Und ja, ich glaub auch der yinx beißt nicht. Man hat hier ja sogar die Gelegenheit, dem Autor direkt Fragen zu stellen. Bei einem Buch ist sowas unmöglich. Also Leute, nutzt die Gelegenheit!

Zu deiner Geschichte. Ich hatte bis jetzt kaum die Möglichkeit, das ganze Opus zu schmökern. Die Passagen, die ich gelesen habe, zeigen jedoch eine hohe Dichte und sehr gute Qualität. Es grenzt wirklich an Profi-Arbeit, in manchen Teilen liegt sie sogar darüber. Chapeau!
Meine Geschichten:
http://www.gw-fanworld.net/showthread.php/179591-Das-letzte-Aufgebot
http://www.gw-fanworld.net/showthread.php/181136-Jenseits-des-Imperiums
http://www.gw-fanworld.net/showthread.php/180473-Questritter-Das-Leben-des-Jerome-de-Montfort
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, dass hier einige mitlesen, nur die Post sind rel. niedrig in der Zahl.
Das denke ich auch. Als Autor ist es nur immer etwas demotivierend, wenn man schreibt und schreibt und man sich denkt "Hey, man bekommt ja ganz gut Feedback", aber wenn man dann mal hochscrollt stellt man fest, dass es immer nur die selben zwei bis drei Personen sind. Ich mein, ich hab mir mit meinen langen Unterbrechungen selber ins Knie geschossen. Als die Kinder Sigmars auf Hochtouren liefen, bekam ich schon ziemlich viele Kommentare und Feedback. Es ist auch immer eine Frage dessen, wie lange man durchhält.

Auch bei mir ist es so, dass man kaum Response bekommt. Ich möcht wirklich jeden ermutigen, der sich Geschichten hier im Forum durchliest, zumindest ein paar Zeilen zu schreiben. Als Schreiber von Geschichten empfinde ich das nämlich dann als Wertschätzung meiner Arbeit.
Nun ich hatte mir vorgenommen jede Geschichte die hier erscheint zu kommentieren, aber viele Schreiberlinge verlässt nach den ersten paar Teilen der Mut. Bei dir war es anders. Das hast mit solch rasender Geschwindigkeit Teile veröffentlicht, dass ich mich davon schon wieder erschlagen fühlte und nicht die Lust hatte weiterzulesen, wenn ich nur ein bisschen Zeit hatte, da ich eigentlich gerne immer ausführlich rezensiere und kritisiere, was schwierig wird, wenn man so viel auf einmal betrachten muss. Aber gut, du wirst es schon gemerkt haben, ich hab mal wieder ein bisschen bei dir reingeschaut.
Aber was soll das ganze Jammern? Lieber den Leuten dankbar sein, die sich die Zeit nehmen! 😉 Vielleicht schaffen du, SHOKer und ich es ja, dass Storyforum wieder ein bisschen mehr aufzuwärmen, nachdem wir SHOKer wohl dankbar dafür sein müssen (oder zumindest ich), dass es das Storyforum die letzten zwei Jahre alleine warm gehalten halt.

Zu deiner Geschichte. Ich hatte bis jetzt kaum die Möglichkeit, das ganze Opus zu schmökern. Die Passagen, die ich gelesen habe, zeigen jedoch eine hohe Dichte und sehr gute Qualität. Es grenzt wirklich an Profi-Arbeit, in manchen Teilen liegt sie sogar darüber. Chapeau!
Vielen Dank dafür! Zusammen ist das schon ein ganz schöner Brocken an Länge, ich denke, es sind um die 350 DinA4 Seiten. Man darf aber auch nicht vergessen, dass ich seit mittlerweile fast 7 Jahre immer mal wieder dran schreibe. Da geht zwangsweise eine Entwicklung mit einher. Die ersten Teile von Die Kinder Sigmars sind noch ziemlich ramschig, mittlerweile bin ich mal wieder halbwegs zufrieden mit der eigenen Leistung, aber auch das wird früher oder später wieder kippen. 😉
Aber nochmal, herzlichen Dank an und dich und alle anderen Leser, besonders genannt seien da gerade noch die einzigen zwei Kommentatoren "Chuckchuck" und "Forget" und vielleicht meldet sich "Eldoron" demnächst mal wieder.
Also dann!
LG
yinx
 
Ohne weiteres Gerede anbei der, meiner Meinung nach, düsterste Teil, den ich bisher geschrieben habe.

Kapitel XVIII

Der weiße Mann




Mit einem Schrei zerrte Slawa einen gleißenden Blitz aus dem bedrohlich aufgewühlten Himmel, entriss ihn gnadenlos der schwarzen Wolkenflut, die über die alte Welt hereinbrach und ließ die Dunkelheit für einen kurzen Augenblick in flammendem Licht verbrennen. Ein Donnerschlag dröhnte durch die tosende Nacht und verschluckte das bösartige, von unheilvoller Freude vollgesogene Lachen des Vampirfürsten, der sich auf der höchsten Turmspitze seines Schlosses, dem Drakenhof, befand. Der Umhang, der sich um die Schultern des von Carstein schlang, flatterte im Wind wie eine lange, schwarze Fahne, peitschte über das Geländer des Turms, auf dem sein Träger stand und schleuderte wütend das Wasser umher, das sich aus der Dunkelheit über ihm ergoss. Mit finsteren, uralten Worten biss Slawa in das Tosen des zornigen Wetters, warf die Fäden seiner unheiligen Magie gegen die Winde und griff mit gierigen Krallen in die Wolkentürme, zog sie aus den Ödlanden im Osten über das Gebirge, auf dass sie das Land in Schatten hüllten. Er zog sie weit über die Ländereien Sylvaniens, über das Imperium mit seinen Kurfürstentümer, bis hin zu den grauen Bergen und dem vereisten Kislev. Mit seiner Macht hüllte er die gesamte alte Welt in ein Unwetter, wie sie es seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatte. Die ihm so sehr verhasste Sonne, würde auf Wochen nicht mehr am Himmel zu sehen sein. Alles was auf die Menschen und Scheusale dieser Welt in der nächsten Zeit hinab regnen würde, wäre Schnee, Hagelkorn und Blut. Statt dem Sonnenlicht würde seine endlose Grausamkeit auf ihre Häupter scheinen, er würde sie im Glanze seiner unstillbaren Gier erleuchten, sie allesamt zu Sklaven oder Märtyrern ihres Gottes machen. Bald schon wäre es soweit! Bald! Alles war vorbereitet, die Leichenkarren hatten ihm die toten Leiber unzählbarer Menschenseelen gebracht, die Gruben waren so voll, dass es unmöglich geworden war, die Ghule vom Fressen abzuhalten, aber es kümmerte ihn auch nicht mehr. Er hatte genug, mehr als genug! Mit Hilfe seiner niederen Vampire und Nekromanten würde er das Heer der verlorenen Seelen heraufbeschwören, würde altes, brüchiges Gebein und lebloses Fleisch wieder mit unheiliger Kraft erfüllen und mit seinem unbezwingbaren Willen lenken. Er würde einen Sturm des Todes entfesseln, der das imperiale Heer verschlang, den Imperator niederwerfen und an seiner statt über das gebrochene Volk der Menschen herrschen. Grausam und mit eiserner Hand, ganz nach seinen Vorstellungen. Er, ganz alleine! Erneut stieß er ein boshaftes Lachen hervor, wie ein scharfer Schnitt durch die Luft peitschte es aus seiner Kehle und ließ einen Blitz in das schwarze Land am Horizont fahren. Ein weiteres mal krallte er sich mit seiner unheiligen Kraft in das Rumoren des Gewitters, türmte die Wolken noch höher auf und riss mit aller Macht an ihnen, ließ den Wind schneller wehen, ihn beißend werden und geschliffen wie eine Klinge, dass er den Sterblichen das Stroh von Dächern wirbelte und lähmenden Frost in ihren Gliedern säte. Erster Schnee wirbelte in dicken, weißen Flocken durch den Sturm, färbte Himmel und Land allmählich weiß und nahm dem strömenden Regen etwas von seiner gnadenlosen Härte. Der Winter brach an. Ein Grinsen entblößte die langen, scharfen Zähne des Vampirs, ließ ein hasserfülltes Feuer in seinen roten Augen lodern. Schnee und Frost zwangen die Menschen Jahr für Jahr hinter ihre Mauern, ließen sie an ihren kümmerlichen Vorräten zehren und nahmen ihnen jeglichen Willen zum Kampf. Seinen seelenlosen Kriegern allerdings machte der Winter keine Angst, im Gegenteil, er schien wie geschaffen für sein Vorhaben. Kurze Tage, keine Sonne, durchgefrorene und geschwächte Feinde. Alles lief großartig, gerade zu perfekt!

Lachend beugte sich Slawa über die Ballustrade des kleinen Balkons und warf einen Blick hinab in den Hof seines Schlosses. Eifriges Treiben zeichnete sich in der Finsternis ab, seine toten und lebenden Diener arbeiteten ohne Unterlass, zogen die verwesenden Leichen der Menschen über den aufgeweichten Untergrund und stapelten sie auf großen Haufen. Eine Wolke des Todes stieg von ihnen auf und hüllte den Drakenhof in den köstlichen Gestank verwelkenden Lebens, bildete eine große Blase des Verfalls um die schwarzes Turmspitzen, eine Warnung des Schreckens für jedes lebende Wesen. Kein Tier, ob Vogel, Wolf oder Maus wagte sich mehr in die Nähe des verfluchten Anwesens, wenn es nicht durch seinen bösen, unwiderstehlichen Willen dazu gezwungen wurde. Kilometerweit umringten die Leichenhaufen sein Schloss, vereinten ihn mit dem herrlichen Dunst des Verfalls, ließen ihn zu dem werden, was er sein wollte. Tod, Unheil und Verderben. Mit einem tiefen Atemzug sog er genussvoll den Gestank ein und freute sich wie ein Kind. Alles verging unter seinen schwarzen Fingern, wandelte sich in Asche und Staub. Seine Augen leuchteten grell und feurig wie selten zuvor, die Finger, die sich um das Geländer aus kaltem, dunklen Stein schlangen, bebten unter seiner vorfreudigen Ungeduld. Bald! Bald war es soweit. Wieder lachte er ein finsteres, kreischendes Lachen, übergab es mit einem gehauchten Kuss dem heulenden Wind und ließ es in die Städte der Menschen tragen, um ihnen eine Gänsehaut auf ihre kümmerlichen Rücken zu jagen. Noch lange hörte er seine eigene Stimme durch den Sturm geistern. Schwarze Fäden nekromantischer Macht troffen von seinen bleichen Lippen, hingen an seinen Zähnen und füllten seinen Mund mit einem süßen, fauligen Geschmack, wie von zu reifem Obst Für ihn ein lang vergessener Geschmack. Mit einem Zungenschlag sog er die Schlieren auf und das Schwarz in dem verzehrenden Feuer seiner Augen wurde schmal. Ein Stechen fuhr durch seinen Leib und entlockte ihm ein schmerzerfülltes Keuchen. Mit einmal fühlte sich seine Haut zu eng und taub an, ihm wurde kalt und ein Schaudern kroch ihm über den Rücken.
So viel Hexenwerk zu verrichten kostete ihn einiges an wertvoller Kraft. Slawa hatte Jahrzehnte über uralten, eingestaubten Folianten gehockt, während Konrad, Vlad, Manfred und Kasimir über hunderte von Jahren hinweg den Drakenhof regiert hatten, fruchtlose Schlachten gegen das Imperium schlugen und am Ende doch alle vernichtet wurden. Früher hatte er sie bewundert, ganz besonders Vlad, hatte ihre Macht, ihre Stärke und ihre Größe verehrt, doch mittlerweile empfand er beinahe schon Verachtung für ihre Schwächen. Den Höhepunkt des Verfalls des Geschlechts der von Carsteins, hatte eindeutig Kasimirs Herrschaftsperiode dargestellt. Glücklicherweise zog sich der Drang seines Vorgängers, das Imperium mit diplomatischer List zu schwächen und sich Stück für Stück anzueignen nur durch wenige, kurze Dekaden. Slawa hatte in dieser Zeit bereits alles für seine Machtübernahme vorbereitet, seinem Namen unter den niederen Vampiren einen reizvollen Klang verliehen, sich selbst erhöht und nicht zuletzt durch seine untoten Krieger hatte er nach Kasimirs Tod schließlich den Drakenhof fordern können. Sehnsüchtig hatte er auf den Fall des schöngeistigen Politikers gewartet. Kasimir hatte eine viel zu weiche Seele gehabt, eine beinahe menschliche, mitleidige Seite, die ihn schwach und verletzlich gemacht hatte. Letztendlich war er in der großen Schlacht gegen einen Sigmarpriester gefallen. Slawa schnaubte verächtlich. Ekel befiel ihn, wenn er an Kasimirs sinnloses Intrigengespinne und seine politischen Anwandlungen dachte. Nutzlos und schwach. Mit einem Hammer gnadenlos einen Nagel in die Seele des menschlichen Reiches zu treiben, das war die einzige Lösung, die es zu dem seit Ewigkeiten währenden Kampf gegen den Imperator und seine Kurfürsten gab. Hämmern. Alles tot schlagen.
Dennoch empfand Slawa einen gewissen Respekt für Kasimirs beachtliches nekromantisches Können. Ebenso wie er selbst hatte auch sein Vorgänger die Lehren der schwarzen Magie und die Lehren der Schatten studiert, eng mit der Nekromantie verwandte Hexerei, die es vermochte Sturm und Nebel herauf zu beschwören, Angst in den Herzen der Sterblichen zu säen, Feinde erblinden zu lassen und mehr dergleichen. Außerdem hatte er die besonderen Fähigkeiten der von Carsteins meisterlich zu verwenden gewusst. Slawa hatte damals viel von ihm lernen können. Auch wenn er kaum eine Silbe mit ihm gewechselt hatte, so hatte er ihm doch einige Bücher und Folianten voll von uraltem, magischen Wissen gestohlen, um sie anschließend zu studieren und aus ihnen zu lernen. Kasimirs Jagd nach dem verborgenen Wissen dieser Welt hatte ihm erst die Möglichkeit verliehen, seine Kräfte zu dem zu formen, was sie jetzt waren. Machtvoll.
Doch diese Macht kostete ihn Kraft, schwächte ihn und machte ihn mürbe. Wenn er einen Zauber wie diesen wirkte, ja, gleich einen ganzen Sturm über das Land zog, dann erschöpfte er sich schnell. Wenn er jetzt noch mehr in den Winden rührte, dann würde er bald ruhen müssen, noch ehe er hatte speisen können, was bedeutete, er musste die nächste Nacht damit beginnen, auf die Jagd zu gehen und das wollte er nicht. Kurz dachte er an das Mädchen, dass er vor einigen Wochen aus dem Leichenkarren gezogen hatte. Hätte er sie nicht verstoßen, dann könnte er jetzt von ihrem Blut kosten, müsste sich kein reines Blut suchen, sondern hätte welches, das in seinem Schloss auf ihn wartete. Doch nur kurz erfüllte ihn der Gedanke mit einem wehleidigen Gefühl, ehe er ihn anwiderte. Dieses verabscheuungswürdige Geschöpf hatte ihn nicht nur vergöttert, wie er es sich vorgestellt hatte, sie hatte sich in ihn verliebt, ihn mit ihren dreckigen Pfoten betatschen wollen, hatte bei seiner Berührung lustvoll gestöhnt, als wäre sie seine Mätresse und nicht sein Opfer. Diese kleine Hure! Ihm schauderte es. Menschen waren ekelhaft. Kleingeistig und schmutzig, nicht mehr als Vieh, welches als Nahrung für seine Art diente. Das Problem war nicht ihre Unbedeutsamkeit, nicht ihre Nutzlosigkeit und nicht ihr abscheuliches Verhalten, schließlich konnte er jene, die durch die Aasfresserei zu Ghulen geworden waren sorgenfrei um sich scharen, nein, das Problem war ihre grenzenlose Anmaßung! Sie glaubten fest daran, sie seien höhere Geschöpfe, die Herren dieser Welt, Richter über Tod und Leben. Was sie für schlecht erklärten, musste schlecht sein, was sie für heilig hielten, war heilig. Sie sahen sich selbst als Könige dieser Lande und waren nicht mehr als schleimige, kriechende Maden, die er nur zu gerne unter seinen Stiefeln zertrat. Ihr kurzes Leben bedeutete gar nichts, nicht mal ihnen selbst genug, als dass sie sich nicht zu schade wären, sich gegenseitig abzuschlachten, zu verstümmeln, zu verraten und betrügen, zu morden und vergewaltigen. Und nun kam jemand wie er daher, der all' diesen Unrat, diese Schande, diesen Dreck ausmerzen wollte und plötzlich war er selbst das Übel! Ein leises, aber grausames Lachen verließ seine Lippen. Die von Carsteins dieser Welt waren bloß der Spiegel, der den Menschen vorgehalten wurde. Sie sahen in ihr eigenes verabscheuungswürdiges Antlitz. In Bosheit, Gier und Hass.
Oh, wie er diese Würmer hasste! Wie er ihr Jammern hasste, ihr Flehen und Kriechen! Ihr Katzbuckeln und Schleimen! Er hasste es, wenn sie wütend wurden und dachten, nun nähme man sie ernst, wenn sie tobten und zornig ihre kratzigen, schmutzigen Stimmen hoben. Er hasste ihre Liebe, ihr Mitleid und ihr Glück. Er hasste es, wenn sie sich freuten und er hasste es noch viel mehr, wenn sie weinten. Sich selbst bemitleideten, plärrten wie Säuglinge und in blinder Blödheit ihren Gott anbeteten, einen einfachen Schmied in Latzhose. Sie waren der Abschaum dieser Welt! Sie waren das Übel! Nicht er, oh nein!
Zornige Adern traten schwarz auf Slawas weiße Stirn und pochten bedrohlich. Die Flammen in seinen Augen loderten auf wie ein wilder, ungezähmter Brand, schienen hasserfüllte Funken zu sprühen. Oh, wie er es hasste!
Mit einer heftigen Bewegung raffte er seinen nassen Mantel eng um sich, hüllte sich in die Schwärze der Nacht. Er wurde zu einer finsteren Statue auf der höchsten Sturmspitze, schien starr wie Fels, unbeweglich und tot, nur seine glühenden Augen verrieten sein wahres Wesen. Er öffnete mit knackenden Lauten den Mund und stieß einen hohen, spitzen Schrei aus, dass sich den lebenden seiner Diener im Hof die Nackenhaare aufstellten. Ein drohendes Summen ging durch die Festung, der ganze Turm schien zu erbeben, während Slawa sich komplett in seinem Umhang verbarg, mehr und mehr zu einer dunklen Säule zu werden schien. Mit einem mal brachen hunderte Fledermäuse aus dem Schloss! Klirrend sprangen Fensterscheiben, Türen wurden wuchtvoll aufgeworfen, rissen aus den Angeln, mussten dem Andrang der geflügelten Schatten weichen, die sich als gewaltige schwarze Masse erhoben, hoch zur Turmspitze flatterten und die finstere Gestalt des Vampirfürsten gleich einer Wolke umfingen. Das Tosen unzähliger Flügelschläge tobte um ihn herum, dröhnte mit kaum geahnter Macht in seinen Ohren. Menschen hin oder her, so abartig sie auch sein mochten, er musste ihr Blut kosten, musste sie aussaugen, jeden Tropfen, bis sie zu weißer Kreide wurden, musste ihre Seelen fressen und sie danach achtlos fortwerfen, ihr Grab verfluchen und auf es spucken! Hunger und Hass umfingen seinen Verstand, ließen ihn rasend und ungeduldig werden. Sein untotes Herz donnerte in seiner Brust, seine Haut prickelte. Fressen!
Kreischend wirbelte er herum, riss seinen Mantel beiseite und stieg als gewaltiger, schwarzer Schatten in den Schwarm der Fledermäuse auf, wurde von ihnen umhüllt, wie von einem lebendigen Gewand. Am Horizont blitzte es mehrfach, es donnerte laut und gefährlich, der Wind heulte auf. Regen peitschte gegen die wogende Masse aus Finsternis, eine allumfassende Schwärze, die nur von den flammenden Augen des Vampirs durchbrochen wurde. Slawa flog mit dem Schwarm, folgte dem grenzenlosen Gestank der Menschenseelen, um sie zu verschlingen! Fressen! Gierige Vorfreude brodelte in ihm.
Slawa von Carstein, Herr aller Menschen!
Weit unter sich sah er das, vom Sturm gebeutelte, Land in dunklen, raschen Bahnen hinwegziehen. Er spürte den beißenden Wind ängstlich vor ihm weichen, hörte das Rauschen seines Mantels und das Dröhnen der Flügel seiner zahllosen Diener. Er schrie vor heißem Verlangen, seine Gier nach Blut trieb ihn voran, ließ ihn schneller und schneller werden. Ganze Meilen verschlang sein Flügelschlag in nur wenigen Bruchteilen seiner Unendlichkeit und erbarmungslos folgte er dem Gestank von Leben. Seine Augen durchbohrten die Nacht wie Dolche und formten das fliehende Land vor ihm zu einer verschwimmenden Masse.
Gerade als der Gestank alle seine Sinne einzunehmen drohte, löste sich Slawa aus dem Schwarm der Fledermäuse. Um ihn herum krochen die Rauchsäulen einer Stadt empor. Die Menschen befeuerten ihre Essen in diesen kalten Tagen unablässig. Weit erstreckten sich die Häuser unter ihm, gewiss lebten hier noch eine hundert Seelen, trotz des schleichenden Todes, den die Pest brachte. Der eindringliche Geruch von sattem, rotem Blut brachte ihn schier um den Verstand. Fressen! Hier war er genau richtig!
Ein Windstoß umfing ihn, riss ihn herum und verwirbelte seinen Mantel, der ihn mit einem mal völlig umschlang. Slawa vollführte eine elegante Drehung in der Luft, befreite sich aus dem, vom Regen durchtränkten Stoff und binnen eines Lidschlags war aus dem geflügelten, unheiligen Schatten wieder der schlanke Körper eines Vampirs geworden.
Nun, da er seine gewöhnliche Form zurück gewonnen hatte, fiel er ohne Halt den Schornsteinen der Menschen entgegen. Mit rasender Geschwindigkeit stürzte er in die schwarze Stadt, deren Häuser innerhalb weniger Sekunden immer größer und größer wurden. Die weichende Luft riss an seinen Kleider und Haaren, wirbelte sie über ihm durch die Nacht. Kurz vor seinem Aufprall griffen seine Finger in den schwarzen Stoff seines Mantels, warfen ihn schwungvoll zur Seite und spannten ihn auf wie gewaltige Flügel. Augenblicklich endete sein Fallen. Mit einer gespenstischen Anmut schwebte er hinab, erreichte mit spitzen Füßen einen hölzernen Balkon und landete geräuschlos. Ohne jeden Laut glitt der Saum seines Umhangs auf das Holz, legte sich um den Leib des Vampirs wie eine zweite Haut. Slawa richtete sich auf und strich seine Kleider glatt.
Fressen!
Seine Augen brannten lichterloh. Mühselig beherrschte er sich, wahrte mit letzter Kraft den Anstand, warf die langen, schwarzen Haare in den Nacken und richtete sich den Kragen seiner seidenen Weste. Völlig durchnässt, aber ordentlich. Er atmete noch einmal tief durch und setzte ein freundliches Lächeln auf, dann warf er einen kurzen Blick auf die Fassade, die sich vor ihm erstreckte. Die Familie die hier lebte musste sehr reich sein. Zwei Stockwerke, verglaste Scheiben, ein Balkon und der Dachgiebel war sogar mit Schnitzereien verziert. Er hatte ein gutes Viertel erwischt. Wie geplant. Sehr gut! Freudig trat er mit gemächlichen Schritten an das Fenster neben der hölzernen Tür, räusperte sich kurz und klopfte gegen das Glas...


Lejla verbarg sich unter ihrer Bettdecke und zog sich ihr Kopfkissen über den Kopf. Trotzdem hörte sie das Krachen und Grollen vor dem Fenster laut und deutlich und dennoch sah sie das Licht, wenn ein Blitz vom Himmel zuckte und die Schatten weiß färbte. Der Regen prasselte geräuschvoll gegen die Fensterscheiben, ein stetiges Klopfen und Trommeln, das verhinderte, dass sie endlich einschlafen konnte. Sie seufzte. Ein besonders heftiger Donnerschlag zerriss die Nacht und das kleine Mädchen zuckte erschrocken zusammen. Wild pochte ihr Herz, ihr ganzer Leib zitterte, erbebte furchtsam. Sie hatte Angst vor Gewittern.
Zum Einschlafen hatte Mama ihr zwar eine kleine Kerze auf den Nachttisch gestellt, aber die war längst erloschen und sie hatte keine Streichbeine, um sie neu zu entzünden. In solchen Nächten blieb normalerweise Nikola bei ihr, eine Magd, die für Lejlas Vater arbeitete, und sang ihr ein Lied oder hielt ihre Hand, damit sie einschlafen konnte. Aber Nikola war krank geworden, genau wie ihr Vater, hatte ihre Mutter gesagt und würde nicht mehr wiederkommen. Es war schön, dass Mama sich jetzt um sie kümmerte, sie ins Bett brachte und mehr Zeit für sie hatte, aber dennoch vermisste sie Nikola und hoffte, dass ihr Kindermädchen bald wieder gesund werden würde, damit sie mit ihr spielen konnte. Obwohl sie nicht daran glaubte. Auch Papa war nicht wieder gekommen.
Außerdem hatte Mama gesagt, dass sie von hier fortgehen mussten. Bald! Sie sagte, es könnte sein, dass sie und Lejla sonst auch krank werden würden und sie meinte, dass bald böse Männer aus dem Boden kommen würden. Mama hatte gesagt, sie müssten weggehen. Eigentlich wollte Lejla nicht weg. Es gefiel ihr hier in dieser Stadt. Sie hatte hier ihre Freundinnen und von denen waren auch noch gar nicht alle krank, auch wenn sie die zur Zeit nicht treffen durfte. Zur Zeit durfte sie das Haus überhaupt nicht verlassen! Mama hatte es ihr verboten. Es sei nicht sicher, hatte sie gesagt. Lejla fand das ziemlich ungerecht. Sie hatte deswegen auch geheult, aber es hatte nichts gebracht. Mama war hart geblieben. Es musste immer alles so gemacht werden, wie Mama es sagte. Lejla freute sich darauf irgendwann einmal groß zu sein, so in hundert Jahren vielleicht, und dann selber zu bestimmen, wer was wann machen durfte. Dann müsste Mama früh ins Bett und sie könnte lange aufbleiben und mit ihren Freundinnen spielen!
Über ihre Gedanken um das Altwerden vergaß Lejla das Gewitter und ganz allmählich fielen ihr die Augen zu. Langsam kroch der Schlaf heran, nahm ihr nach und nach ihre Gedanken und schenkte ihr Träume dafür, doch als sie gerade eingedöst war, klopfte es auf einmal laut. Sie schreckte auf! Was war das? Das war doch nicht der Regen gewesen, oder? Es klopfte erneut. Ängstlich zog sie die Decke enger um sich. Jemand war da! An ihrem Fenster! Sie zitterte.
Wiederum klopfte es. Nicht beachten, sagte sie sich. Einfach nicht beachten. Doch es klopfte noch einmal. Und noch einmal. Letztlich war es schon gar nicht mehr so unheimlich. Als es schließlich zum sechsten Mal an der Scheibe klopfte wurde aus ihrer Angst Ärger. Wer wollte denn mitten in der Nacht unbedingt zu ihr, so sehr, dass er sich nicht endlich verzog? Sie wollte doch nur schlafen. Kinder brauchten ihren Schlaf! Was konnte es denn so dringendes geben? Zum siebten mal klopfte es.
Ihr kam ein plötzlicher Gedanke und ihre Augen strahlten vor unverhoffter Freude. War es vielleicht Papa? Kam Papa wieder? Aber, warum kam er nicht durch die Tür? Vielleicht hatte er unten geklopft, aber Mama hatte es nicht gehört und ihm nicht aufgemacht? Wer sonst sollte denn so oft an ihrem Fenster klopfen, wenn nicht Papa? Sonst wusste ja niemand, dass sie hier war, Lejla! Jemand der ihr Böses wollte würde bestimmt nicht klopfen, sondern einfach eindringen und bei dem schlechten Wetter wagten sich bestimmt nicht einmal Ungeheuer und böse Männer auf die Straße. Außerdem würden auch die bestimmt an der Tür klopfen.
Lejla warf die Decke von sich und sprang auf. Aufgeregt tippelte sie um das Bett herum und lief zum Fenster. „Ich komme, Papa, ich komme!“, rief sie, doch vor Aufregung war aus ihrer Stimme nur ein heiseres Wispern geworden. Auf den alten Dielen des Hauses knarzten selbst ihre leichten Schritte lauter. Sie erreichte das Fenster und zog, so gut sie konnte, den Vorhang beiseite. Zuerst erschrak sie, doch dann verdrängten Ärger und Enttäuschung den Schreck. Vor dem Fenster stand ein weißer, nasser Mann mit einem langen Mantel und schwarzen Haaren. Freundlich blickte er sie durch das Glas hindurch an.
„Du bist nicht mein Papa.“, stellte Lejla kompromisslos fest und wollte den Vorhang direkt wieder zu ziehen, doch der weiße Mann bückte sich und sah ihr direkt in die Augen. „Tut mir leid“, sprach er. „Hast du auf deinen Papa gewartet?“ Lejla nickte. „Weißt du“, fuhrt der weiße Mann fort, „ich habe eine Nachricht für dich, von deinem Papa. Soll ich sie dir verraten?“
Das kleine Mädchen nickte aufgeregt und stellte sich direkt ans Fenster. Sie war gerade so groß, dass sie ihr Kinn perfekt auf dem Fensterbrett ablegen konnte. Sie strahlte übers ganze Gesicht. Doch der weiße Mann schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Erst musst du mich hineinlassen.“, sagte er. Lejlas Augen wurden eng und misstrauisch. Wieso wollte der Mann hinein? Jetzt war es an ihr den Kopf zu schütteln. „Keine Fremden im Haus, sagt Mama.“, antwortete sie dem weißen Mann und sah ihn wieder erwartungsvoll an. Dieser machte ein verwundertes Gesicht. „Wieso nicht?“, fragte er enttäuscht. „Es ist kalt und es regnet, ich kann ein Dach über dem Kopf gebrauchen. Magst du nicht so lieb sein und mich hinein bitten?“
„Nein. Du könntest krank sein, sagt Mama.“, erwiderte Lejla.
„Aber ich friere und bin nass. Wenn ich nicht hineinkomme, dann werde ich doch erst krank.“
„Wieso kommst du an mein Fenster und nicht an die Tür?“
Der weiße Mann kam mit seinem Gesicht näher an die Scheibe und seine Stimme wurde leiser. „Du bist ein kluges, kleines Mädchen.“, sprach er zu ihr. „Die Nachricht von deinem Papa ist nur für dich, kein anderer darf sie hören. Wenn ich an der Tür klopfte, dann müsste ich wohl erklären, was ich von dir will und ich müsste das Versprechen, das ich deinem Papa gab, brechen.“
Das Misstrauen wich aus den Augen des Kindes und Freude leuchtete in ihnen. „Ein Versprechen?“
Der weiße Mann nickte. „Was für ein Versprechen?“, fragte sie aufgeregt. Ihre Stimme war zu einem Flüstern geworden, dennoch schien der weiße Mann sie zu verstehen. „Ich verrate es dir, keine Sorge. Aber erst musst die Tür aufmachen.“ Lejla machte ein trauriges Gesicht und trat einen Schritt vom Fenster zurück. „Ich darf nicht, sonst schimpft Mama.“, sagte sie enttäuscht. „Vielleicht bist du krank.“ Der weiße Mann schien kurz böse zu werden, denn seine Züge zuckten und wurden hart, doch dann wurde sein Gesicht wieder lieb und freundlich. Er wandte den Blick von dem kleinen Mädchen und schien sich im Raum umzusehen. „Es ist dunkel bei dir.“, griff er ihre Unterhaltung schließlich wieder auf. „Hast du keine Angst bei dem Gewitter?“, fragte er sie und sah ihr wieder in die Augen. Das Kind schwieg, umklammerte aber mit beiden Händen den Kragen ihres Hemdes. „Du hast Angst.“, stellte der weiße Mann fest. „Auf dem Nachttisch steht doch eine Kerze, wieso hast du die nicht angezündet?“, kam die nächste Frage, doch wieder blieb sie ihm die Antwort schuldig. „Ich kann einen Zaubertrick, mit dem ich deine Kerze anzünden kann, soll ich ihn dir zeigen?“
Sie nickte knapp und trat wieder an das Fenster, drückte ihre Nase gegen die Scheibe und beobachtete gespannt was geschah. Der weiße Mann zeigte ihr seine offenen Hände, die in schwarze Handschuhe gehüllt waren und wedelte kurz mit seinen Fingern um zu zeigen, dass er tatsächlich nichts in der Hand hielt. Dann murmelte er geheimnisvoll „Abrakadabra.“ und klatschte einmal laut. Plötzlich brannte zwischen seinen Händen eine kleine flackernde Flamme, die sogar den dicken Regentropfen zu trotzen vermochte. Lejla machte große Augen. „Wie hast du das gemacht?“, wollte sie von dem weißen Mann wissen, aber er schüttelte nur erneut den Kopf, auch wenn das freundliche Lächeln nicht von seinen Zügen wich. „Wenn du mich hinein lässt, dann zünde ich dir deine Kerze an und verrate dir, wie der Trick geht.“, versprach er ihr mit süßer Stimme. „Du brauchst keine Angst vor mir haben, dein Papa hat mich doch geschickt.“ Das Kind war unschlüssig und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Zum einen wollte sie unbedingt das Geheimnis wissen und wenn die Kerze wieder brennen würde, wäre das auch nicht schlecht, aber zum anderen kannte sie den weißen Mann nicht und Mama hatte es ihr verboten. In ihrem kleinen Kopf arbeitete es. Sie wägte das größere Übel ab, war zerrissen zwischen Neugierde und Gehorsam. Schließlich entschied sie sich.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich darf nicht, Mama hat gesagt...“
Das Glas splitterte und die Hand des weißen Mannes fuhr mit einem Ruck in den Raum, packte sie grob an ihrem Kragen und riss sie in die Höhe. Lejla schrie panisch auf und begann wie wild zu strampeln und mit ihren kleinen Fäusten um sich zu schlagen, aber der weiße Mann beachtete es gar nicht. „So viel also zum Anstand!“, zischte er böse und seine Worte klangen überhaupt nicht mehr süß, sondern giftig wie ein Schlangenbiss. Das Mädchen, das in seinem Griff baumelte wie ein Spielzeug begann zu weinen. „Mama!“, schrie sie vor Angst. „Mama!“
Das Gesicht des weißen Mannes hatte jede Freundlichkeit verloren, seine Augen hatten angefangen zu brennen. Rot und gemein starrten sie sie durchdringend an. Seine Züge waren verzerrt vor Zorn und sahen furchteinflößend aus. Lejla konnte ihn nicht ansehen. Sie konnte es nicht. Sie weinte und schrie, aber es half nichts. Mama kam nicht. Der Wind brach durch das Fenster, heulte laut auf und schleuderte Regen in den Raum. Die schwarzen Haaren des weißen Mannes wirbelten um seinen Kopf, schlugen ihr wie Peitschen ins Gesicht. Mama! Mama wo bist du?
Mit einem einzigen lauten Knall schlugen mehrere Türen im Haus zu, zugeworfen von den jammernden Böen, die durch die Räume jagten. Ohne sie loszulassen schritt der Mann hinaus aus dem Regen und hinein in den dunklen Raum. Seine Augen leuchteten wie verfluchte Rubine in der Finsternis. Lejla schloss die Augen! Sie wollte ihn nicht ansehen! Der weiße Mann! Der weiße Mann kam sie holen!
Sie hörte Schreie im Haus, verzweifelt und flehend. Sie hörte Mama! Sie hörte Mama schreien! Aber Mama kam nicht.
Mama, Hilfe!


Tereza erwachte. Mit einem Schreck wurde sie aus einem unheilvollen Traum gerissen. War eben ein Fenster gesprungen? Vor ihr kräuselte sich der Rauch einer erloschenen Duftkerze, die noch immer einen intensiven Duft verströmte. Schon verblassten die Bilder ihres Traumes und sie vermochte sich nicht mehr zu erinnern, was geschehen war, weshalb er so unheilvoll gewesen war, so furchtbar. Schrecklich war er, schoss es ihr durch den Kopf. Aber sie wusste nicht mehr, weshalb. In dem Raum war es finster und kalt. Sie war am Esstisch auf einem Stuhl eingeschlafen, kurz nachdem sie ihre Tochter ins Bett gebracht hatte. Sie war ja immer so müde und erschöpft in letzter Zeit. Durch die dicken, roten Vorhänge konnte sie hören, wie der Sturm den Regen gegen ihre Fenster und auf die Straße spie. In der Schwärze vor ihren Augen tanzten bunte Kreise, Überreste des Schlafs, die nicht weichen wollten. Sie tastete im Dunkeln nach den Streichhölzern, um die Kerze wieder zu entzünden, aber sie fand sie nicht. Sie seufzte matt. Sie sollte ins Bett gehen, schlafen, sich erholen. Sie wollte so dringend raus aus dieser verfluchten Stadt, aus diesem verfluchten Land! Wenn sie ihre Tochter schützen wollte, dann musste sie fliehen, ehe der Tod auch sie holte. Knarzend schob sie den Stuhl zurück und erhob sich vom Tisch. Schlaftrunken rieb sie sich die Arme. Es war kalt und ihr fröstelte. Sie freute sich auf ihr Bett. Vielleicht sollte sie sich zu ihrer Tochter legen. Das arme Kind war bestimmt immer noch hellwach aus Furcht vor dem Gewitter. Tereza musste unwillkürlich lächeln. Um was Kinder sich doch noch sorgten. Um Monster im Schrank, bösen Männern vorm Fenster und dem Donner eines Sturms. Gerne hätte auch sie wieder Angst vor dem Gewitter und würde dafür ihre anderen Sorgen los sein.
Ihr Mann war an der Pest gestorben, vor mehreren Wochen schon hatte sie mit ansehen müssen, wie sein lebloser Körper auf einem der Karren in das Pestviertel der Stadt gebracht worden war. Der Verlust hatte sie schwer mitgenommen, lange Tage und Nächte hatte sie einsam in ihrem Bett gelegen und geweint, ehe sie es vermocht hatte, sich wieder aufzurappeln. Sie hatte es noch nicht übers Herz gebracht ihrer Tochter zu sagen, dass sie ihren Vater nie wieder sehen konnte, auch wenn das Mädchen es sich vielleicht schon selbst dachte. Sie war ein recht aufgewecktes Kind für ihr Alter. Vor ein paar Tagen war schließlich auch das Kindermädchen erkrankt und fortan musste Tereza sich alleine um Haus und Kind kümmern. Ihre Ersparnisse waren bald aufgebraucht und ohnehin wollte sie hier nicht länger bleiben als notwendig. In drei Tagen würden sie mit einem Freund und seinem Gespann die Stadt verlassen. Richtung Nuln, vorerst. Endlich wären sie in Sicherheit. Sie hielt es hier kaum einen Tag länger aus. Es war entsetzlich. All' das Sterben, der Tod, das Verderben. Sie hatte aus anderen Städten gehört, dass kurz nach dem Auftauchen der Pest, die Toten in die Stadt kamen, um die Leichen mitzunehmen. Unglaublich, dass nach so langer Zeit die Toten wieder in Sylvania wandelten. Sie hasste dieses verfluchte Land. Konnten die unheiligen Kreaturen denn nie Ruhe geben?
Eine dunkle Ahnung stieg in ihr empor, Bilder aus dem Alptraum, der sie hatte aufschrecken lassen. Finstere Visionen. Sie versuchte sie beiseite zu wischen, aber Angst schlang sich wie eine eiskalte Kette um ihre Gedanken. Sie sah in Bildern, wie jemand in das Zimmer ihrer Tochter einbrach, das Fenster zerschlug und sie...
Im Haus zerbrach ein Fenster.
Terezas Herz setzte einen Schlag lang aus. Im selben Augenblick schrie ihre Tochter Lejla vor Angst auf. Sigmar, nein! Ihre Augen weiteten sich furchterfüllt. Kurz war sie wie gelähmt, konnte sich nicht von der Stelle rühren, hörte nur das Schreien ihrer kleinen Tochter, das ihren Kopf ausfüllte. Dann wirbelte sie herum und rannte vom Entsetzen getrieben los. Sigmar, nein! Sigmar! In größter Hast erklomm sie die Stufen zum zweiten Stock, dem Stockwerk in dem ihre Tochter ihr Zimmer hatte, strauchelte zwei mal und stürzte beinahe. Schließlich hatte sie es geschafft, hechtete um die Ecke, schrie Lejlas Namen, aber der Schrei wurde ihr von einem Windstoß von den Lippen gerissen. Die offenen Türen im Haus wurden vom Zug mit einem ohrenbetäubenden Knall zugeschmissen. So hart war der Schlag, dass Tereza beinahe das Gleichgewicht verlor. Mit größter Mühe blieb sie auf den Füßen, rannte den Flur entlang und warf sich mit aller Macht gegen die Tür zum Zimmer ihrer Tochter! Einmal! Zweimal! Nichts tat sich. Ihre Schulter schmerzte, doch sie schien nichts ausrichten zu können! Dreimal! Nicht der Wind versperrte diese Tür! Sie hörte, wie Lejla nach ihr schrie. Es trieb ihr verzweifelte Tränen in die Augen. „Ich bin hier, Kleines!“, schrie sie qualvoll auf und begann zu weinen „Mama ist doch da!“ Das Beben in ihrer Stimme strafte sie lügen. „Hab keine Angst, mein Kleines! Mama ist da! Alles wird gut!“
Mit ihrer Faust hämmerte sie gegen die Tür, warf sich noch so oft dagegen bis sie die Schmerzen nicht mehr ertrug. „Sigmar!“, heulte sie. „Sigmar, rette sie!“
Doch Sigmar kam nicht. Schluchzend brach Tereza an der Tür zusammen. Sigmar? Sigmar wo bist du? Sie weinte hemmungslos, schlug nur noch kraftlos gegen die Tür und winselte hilflos vor sich. „Sigmar, rette meine Kleine.“, flehte sie. Aber Sigmar kam nicht. Endlos lange schien sie zu warten, ohne das etwas geschah. Endlos langsam verstrichen die Augenblicke. Schließlich, als sie bereits jeden Kampfeswillen hatte fahren lassen, öffnete sich die Tür wie von selbst und Tereza sackte kraftlos zusammen. Sie hörte schwere Schritte, die Dielen ächzten, dann sah sie ein Paar schwarzer Lederstiefel. Blut tropfte auf den Boden. Sie wagte es nicht aufzusehen, wagte nicht zu sehen, welcher Schrecken da gekommen war.
„Ich bringe dir dein Kind.“, erklang eine honigsüße Stimme über ihr, doch zu gleich so falsch und böse, dass ihr allein von dem Klang schlecht wurde. „Ein wahrlich prachtvolles Mädchen.“ Ein letzter Schimmer Hoffnung regte sich in der Brust der verzweifelten Mutter. Ihre Kleine? Lebte sie? Matt hob sie den Kopf, um zu sehen, wer da zu ihr sprach und ob er ihr wirklich ihr Kind brachte.
Ihr Herz setzte schmerzhaft aus, ihr stockte der Atem. Entsetzt riss sie die Augen auf, versuchte Luft zu holen, aber kaltes Entsetzen schnürte ihr die Brust zu! Nein! Nein, oh Sigmar, Herr! Das durfte nicht sein! Ungläubige Tränen brannten in ihren geweiteten Augen. Sie riss sich von dem Anblick los, schrie gepeinigt auf, barg das Gesicht in den Händen und weinte hemmungslos. Ihre Tochter baumelte weiß wie Kalkstein in den Händen des Mannes, die Augen ohne jeden Glanz von Leben, das Gesicht eingefallen und ausgemergelt. Sie wollte es nicht sehen, wollte nicht noch einmal hinsehen, aber sie konnte es nicht fassen, konnte es nicht wahrhaben. Es war, als bewegte jemand anders ihren Kopf, zwang sie, dieses Bild des Grauens erneut zu betrachten.

Sie erkannte das Gesicht des Mannes. Es war Slawa von Carstein, Fürst und Herrscher über dieses Land, derjenige, der sie eigentlich vor Ungeheuern und Räubern beschützen sollte. Der Wolf im Schafspelz. Der Fürst hatte Lejlas Haare umschlungen, hob sie in die Höhe und ließ sie wie einen Sack baumeln. Ihr Nachthemd war bedeckt von ihrem Blut. Ihr Blut! Das Blut ihrer kleinen Tochter. Erneut musste Tereza schluchzen, Tränen verschleierten ihre Sicht. „Sigmar“, hauchte sie mit heiserer Stimme. „Sigmar, wieso?“
Sie wollte den Blick abwenden, aber der Fürst ließ die Leiche Lejlas achtlos auf den Boden fallen, kniete nieder und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Er hielt ihr Kinn in einem eisernen Griff, sie konnte sich nicht wehren, obgleich sie es versuchte. Sein Gesicht war weiß wie das ihres Kindes, aber auf seinen Wangen lag ein rosiger Schimmer. Seine Augen leuchteten wie alles verzehrendes Feuer, beinahe schien ihr die Hitze ins Gesicht zu schlagen. So sehr es sie auch ekelte, sie konnte nicht abhin, ihn attraktiv zu finden, irgendwie begann er sie anzuziehen. Von seinem Kinn troff dunkelrot das Blut ihrer kleinen Tochter. Es befleckte sein Gesicht und seine Kleider. Es klebte überall an ihm. Der Gestank von Eisen kroch ihr in die Nase. All' ihr Blut... so viel Blut.
„Ich bin Sigmar.“, sprach er und seine Augen glühten noch intensiver, zwangen ihren Blick hinein in ihre lodernden Tiefen. Seine Stimme schien von den Wänden widerzuhallen, schien überall zu sein, überall im Raum, in ihrem Kopf...
„Ich bin das Böse und ich bin der Tod. Ich bin deine Verzweiflung und dein Leiden. Und vernehme meine Worte, so wie dir wird es jeder Mutter dieser Welt ergehen. Ich bin das Böse. Und ich bin alles was ist.“ Ein nahezu mitfühlendes Lächeln kräuselte sich um seine vom Blut dunkelroten Lippen. „Ich bin Sigmar. Ich nehme mich deiner Seele an! Ziehe ein in meine Hallen!“
Nein! Etwas bäumte sich in ihr auf! Sie wollte dieses Monstrum bestrafen, wollte ihn schlagen, ihn anschreien! Ja, sie wollte ihn umbringen! Vernichten! Diese gottlose Bestie! Dieser Verräter! Der Fürst, der sie hätte beschützen sollen wurde ihrer aller Untergang! Sie musste jemanden warnen, sie... Sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden, warf sich mit aller Kraft gegen seine Umklammerung. Sie würde ihn umbringen! Sie würde...
Der Kopf des Fürsten zuckte nach vorne. Ein scharfer Schmerz fuhr durch ihren Hals, dann spürte sie wallende Wärme auf ihrer Brust. Allmählich wurde ihr kalt. Angenehm kalt. Immer kälter und kälter, bis sie nichts anderes mehr fühlte als wohlig ermüdende Kälte. Und schließlich färbte sich die Decke über ihr schwarz.


Slawa biss in den Hals der Frau, riss mit scharfen Zähnen ihren Kehlkopf heraus, spuckte ihn aus und ließ den Schwall des köstlichen Blutes in seinen weit geöffneten Mund schwappen. Gierig schluckte er hinunter so viel er konnte. Der Strom spritzte ihm ins Gesicht, lief ihm übers Kinn, über die Brust, benetzte den bebenden Busen der Sterbenden, die in seinen Armen gerade ihre letzten Todeszuckungen durchlitt, bildete eine Lache auf dem Boden und sickerte in die Ritzen zwischen den Dielen. Es besudelte alles, füllte seinen Verstand ganz aus.
Fressen!
Sein totes Herz hämmerte aufgeregt, als er mehr und mehr des süßen Saftes in sich aufnahm. Die Frau schmeckte vorzüglich! Sie hatte ein gutes Alter, war von ansehnlichem Wuchs gewesen und hatte kurz vor ihrem Ende schreckliche Qualen gelitten. Besser konnte es kaum sein. Durch die klaffende Wunde floss das Blut der Frau in nur wenigen Augenblicken hinaus. Gierig leckte der Vampir noch die zerfledderten Wundränder ab, ehe er von der Leiche abließ und sich erhob. Über und über in das duftende Rot gekleidet, nahm er sich die Zeit, ein blütenweißes Spitzentaschentuch aus seiner Brusttasche zu ziehen, das dem Schwall des Adersaftes mehr oder minder entgangen war und tupfte sich mit spitzen Fingern den Mund sauber. Als es dunkelrot durchtränkt war, warf er es auf den Boden und rieb sich kurz die Hände, bevor er einmal sein Kreuz durchstreckte und laut schmatzte. Was für ein köstliches Mahl! Eine gelungene und amüsante Ablenkung von der Arbeit, wie er fand. Er hatte einen großen Teil seiner verlorenen Kraft zurückgewonnen und würde sich für heute zurück zum Schloss begeben können, um ein wenig zu ruhen. Morgen dann konnte er sein finsteres Werk fortsetzen.
Er bückte sich, griff nach den Haaren der beiden Leichen und zerrte sie hinter sich über den Boden. Ihre schlaffen, leblosen Körper fühlten sich in seinem Griff an wie große Puppen. Mit einem leichten Satz sprang er aus dem Raum zurück auf den Balkon und augenblicklich schlugen ihm Regen und Wind ins Gesicht, zerrten an Mantel und Haaren. Spielerisch hob er die Körper seiner Opfer so hoch er konnte, präsentierte sie der Nacht wie eine Trophäe und lachte hämisch und dunkel. Erneut griff der Wind nach dem unheilvollen Klang seiner Stimme, trug sie weit, um die Saat der Angst in den furchtsamen Herzen der Menschen zu pflanzen. Slawa wartete noch einen kurzen Augenblick, fühlte, wie die Leichen im Sturm in seinen Händen baumelten, dann schleuderte er sie eine nach der anderen mit viel Wucht auf die Straße vor dem Haus. Noch auf dem Balkon hörte er das Splittern der Knochen. Sie würden keine guten Diener abgeben, aber seine Leichenkarren würden sie dennoch aufladen. Ein böses, zufriedenes Grinsen zierte sein Gesicht und noch eine Weile betrachtete er die zerschmetterten Leiber. Schließlich hob sich sein Blick.
Entlegen, am Rande der Stadt sah er die großen Feuer des Pestviertels lodern, die im Regen gewaltige Rauchsäulen bilden und nach dem Nachthimmel langten. Bis hier hin stank es süßlich nach verbranntem Fleisch. Die leckenden Flammen spiegelten den Wahn in seinen Augen wieder.
Slawa von Carstein, Herr aller Menschen!
Gewiss, er würde der Größte und Mächtigste der von Carsteins werden, denn er würde der sein, der endlich Erfolg hätte, der erste Vampir, der endgültig das verdammte Imperium niederwarf! Schon jetzt hatte er so viele Leichen gesammelt, um sein Heer größer als die seiner Vorgänger werden zu lassen und auch wenn er kein Kämpfer sein mochte, seine nekromantische Macht überstieg alles, was vor ihm gekommen war. Nichts würde ihn aufhalten können, nichts!
Doch in seiner Euphorie zeigte sich ein dünner Schleier des Missfallens und seine Züge bekamen einen zornigen Ausdruck, als der Regen auch den letzten Rest Blut von ihnen gewaschen hatte. Eines fehlte ihm. Nur eines fehlte ihm! Zur absoluten Unbezwingbarkeit und grenzenloser Macht! Ein einziges, uraltes Relikt, was seit Jahrtausenden durch die Familie der von Carsteins geisterte. Jeder große Fürst hatte es besessen und von ihm die Macht verliehen bekommen, immer und immer wieder zurück zu kehren, wahrhaft unsterblich zu werden, die Königreiche der Menschen zu verfluchen und heimzusuchen. Jeder von ihnen hatte es besessen! Er mochte der mächtigste der Vampire sein, die Sylvanien je unterjocht hatten, aber er war auch der einzige seiner Linie, dem dieses Artefakt fehlte. Und es lag wie ein Fluch auf seinem Gemüt. Wie eine hässliche Narbe klaffte es in seinem Triumph.
Ihm fehlte der Carsteinring!
 
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Ich schreibe während des Lesens, angefangen bei Kapitel X. Bin jetzt aber nur bis XI gekommen (Lesen und Korrigieren ist viel Arbeit). So mancher Kommentar, so manche Frage wird sich dann selbst beantworten.
Ich hab die Formatierungen vergessen, drum gibts keine Quotes.


#372
„wenn er sie ansah, dann füllte sich sein Herz mit einer fürsorglichen Wärme und es war nicht die Art, auf die ein Mann eine Frau ansieht die er begehrt, sondern eine väterliche, eine ehrliche.” Das impliziert, dass die Art, in der ein Mann eine von ihm begehrte Frau ansieht, keine ehrliche ist. Ist das tatsächlich deine Aussageintention gewesen?


„Laute rufen drangen in sein Haus.” „Laute Rufe” oder „Lautes Rufen”, auf jeden Fall großgeschrieben. Da komm ich wieder mit meiner Detailbesessenheit...


„Über zehn lange Jahre.” In diesen Beschreibungen verwendest du viele Sätze ohne Verb. Das erweckt in mir den Eindruck, als wolltest du den Plauderton eines Märchenonkels einfangen, die Erzählung wie das gesprochene Wort klingen lassen willst. Das kommt mir darum problematisch vor, weil der Inhalt biografisch ist und ich darum eine autobiografische Erzählsituation erwarten würde, z.B. Aleksandar erzählt dem bewusstlosen Mädchen; es ist jedoch der Erzähler, der uns diese Informationen gibt. Mein Gefühl war: „Warum erzählt der Erzähler in der dritten Person Autobiografisches?” Ansatz: Wäre es nicht glaubwürdig, dass ein einsamer Mensch zu Selbstgesprächen neigt und in einer solchen Situation (plötzlich jemand Anderes da) aus Hilflosigkeit zu reden anfängt, um den Anschein von Gesellschaft zu wahren?


Hm, naja, so einsam ist er wohl doch nicht; wegen der Jagddetails entstand bei mir der Eindruck, als lebte er allein im Wald, aber wenn er im Dorf wohnt...


„[...] als er furchtbar erschrak. Sein altes Herz machte einen Satz und begann zu rasen wie bei einem Kaninchen auf der Flucht. Doch der Schreck war nur von kurzer Dauer und er beruhigte sich schnell. Dann hastete er zum Bett.
Das Mädchen war aufgewacht.” Das ist eine ziemlich weitschweifige Erzählung für den kurzen Moment des Erschreckens. Ich stelle mir die Stelle so vor: „[...] als sein Herz einen Satz machte. Sie war aufgewacht. Er hastete zum Bett.”


„ Hatte sie... hatte sie ihn gebissen? Verflucht?” Mir ist nicht klar, ob das „Verflucht” die Frage abwandelnd wiederholt im Sinne von „(Oder hatte sie ihn) verflucht?” oder es sich um einen Ausruf „Verflucht!” handelt.


Was ich parodieren muss, sind diese Wiederholungen. Elende Wiederholungen. ;P


„Immer mehr Leute scharrten sich um ihn [...]” Die Leute scharen sich, mit einem r, sodass eine Schar entsteht. Womöglich scharren sie dabei mit den Füßen, aber vom Scharren allein entsteht keine Gruppe.


„Diese Ratte von Groll nahm sich das Recht raus, über Tod und Leben seiner Männer zu entscheiden. Seiner. Das war sein alleiniges Recht.” Einen Moment lang führt es zu Verwirrung, wessen Männer und wessen Recht es ist. Da unmittelbar davor der Name „Groll” fällt, ist die erste Intuition, dass es Grolls Männer und Grolls Recht sind, bis der Kontext klärt, dass es Angmunds sind. Um das zu disambiguieren, würde ich zweimal Angmunds Namen setzen: „Diese Ratte von Groll nahm sich das Recht raus, über Tod und Leben von Angmunds Männern zu entscheiden. Seiner. Das war Angmunds alleiniges Recht.”


„Angmunds Stimme schäumte vor Wut, [...]” Normalerweise schäumt eine Person vor Wut. Dadurch, dass da ein Objekt genannt wird (Stimme), versuche ich, mir das bildlich vorzustellen. Es hat ungefähr den Effekt wie „Angmunds Ohren kochten vor Wut.” Also besser: „Angmund schäumte vor Wut.”


Ich musste über die unschuldigen Wiederholungen schreiben! Die Wiederholungen!


„[...]und stapfte durch den tiefen Schnee, der ihm ironischer weise zusätzlichen Halt verlieh,[...]” > ironischerweise. Zusammengeschrieben.


„[...]fingerlangen Reisszähne[...]” Ich weiß nicht, wie lang ihre Finger sind; wenn meine Eckzähne so lang wären wie auch nur mein kleiner Finger, würden sie mir bis unters Kinn reichen. Das scheint mir ein bisschen zu lang. Außer natürlich, die Zähne sind so lang wie ein Finger breit ist. Das war aber, weil beide Dinge länglich und schmal sind, nicht mein erster Gedanke...


Natürlich muss ich erst mal wieder reinkommen und mich an deinen Stil gewöhnen. Deinen Stil. Der so voller Wiederholungen ist. Voller Wiederholungen. Und dann aber auch ganz lange Sätze, die ein Thema abwandeln, die voller Kommafehler sind, die zu korrigieren ich dann doch nicht als meine Aufgabe betrachte. In denen immer wieder über dasselbe gesprochen wird. Leicht modifiziert. Wie z.B. an dieser Stelle: „Das was er dort sah, ließ ihn in Tränen ausbrechen. Weinend sank er auf die Knie, presste sich die blauen Hände aufs Gesicht. Schluchzend verbarg er es. Schützte seinen Verstand vor dem grauenhaften Anblick.”


Die letzte Szene hat mir ausgesprochen gut gefallen; Aurora im Schnee und die brennende Halle und alles drumrum konnte ich mir sehr gut vorstellen, da kam das angespannte Kribbeln wieder zurück. Mein Eindruck aktuell ist, dass es dir mehr liegt, mit Worten ein episches Bild zu malen (eben erwähnte Szene), als den Leser durch die Hinleitung zu eben jenem Bild zu führen. Die lange Hinleitung voller Adjektive ist natürlich notwendig, sonst gäbe es ja keinen Hintergrund, vor dem das Bild seine epische Kraft entfalten könnte, die Hinleitung könnte vermutlich aber auch kürzer sein. Dieser Eindruck wird sich beim Lesen der folgenden Kapitel vermutlich ändern.


#377
Ist „quer nach schief” Berlinerisch? Ich kann mir wohl vorstellen, dass es eine gewisse Nachlässigkeit der Körperhaltung andeutet, finde die Formulierung aber zu umgangssprachlich.


„Desto länger er wartete, desto mächtiger würde seine unheilige Armee sein!” > „Je länger er wartete, desto mächtiger würde [...]”


„[...] oder das sie ihn aus den Augen verloren hatte.” > „[...] oder daSS sie ihn aus den Augen verloren hatte.”


Oh nein, immer diese Vampirfangirls! 😀


„Zornig und entsetzt zu gleich [...]” > „zugleich”


Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie Slawa zuvor charakterisiert worden war, aber hier kommt er natürlich nicht gut weg. Den Grund, dass er sie am Leben lässt, weil er Magie in sie investiert hat, finde ich ziemlich fadenscheinig; vielleicht ists mit der vorhergehenden Charakterisierung glaubhaft, vielleicht auch nicht. Mir scheint jedoch, dass der Wille, mit Vampirfangirls in der Warhammerwelt zu spielen größer war als konsequentes Handeln von Slawa; also Logik für den Gag geopfert wurde.


’„Gunther.“, vernahm er die freundliche, alternde Stimme des obersten Sigmarpriesters, noch ehe er ihn sah. „Bleibst du schon wieder [...]’ Zeichensetzung bei wörtlicher Rede: Punkt entfällt und Komma nach dem eingeschobenen Teil, dann Fortführung des Satzes mit Kleinbuchstaben, also: ’„Gunther“, vernahm er die freundliche, alternde Stimme des obersten Sigmarpriesters, noch ehe er ihn sah, „bleibst du schon wieder [...]’


„Trotz der vertrauten Ausstrahlung des Mannes, beantwortete er seine Frage nur mit einem Nicken.” Für die Eindeutigkeit besser, wenn statt „seine” „dessen” steht (plus Komamfehler): Trotz der vertrauten Ausstrahlung des Mannes beantwortete er dessen Frage nur mit einem Nicken.”
Du merkst schon, ich lege Wert darauf, dass die Pronomina eindeutig sind. Das kommt davon, wenn man viel übersetzt; es ist ausgesprochen frustrierend, wenn der Autor, dessen Text man übersetzt, uneindeutige Pronomina verwendet, die man auch aus dem Kontext nicht erschließen kann.


Und gleich nochmal: „Nach einem kurzen Zögern folgte er der Einladung [...]” > „Nach einem kurzen Zögern folgte der/jener der Einladung [...]”.


’„Meine Ohren sind stets offen für deinen Kummer.“, schloss er.’ Ohne Punkt: ’„Meine Ohren sind stets offen für deinen Kummer“, schloss er.’


Wieder uneindeutig: „Gunther zweifelte nicht an der Ehrlichkeit seiner Worte, aber er spürte, dass in der Tat andere Sorgen auf seinem Gemüt lasteten.” Gunthers Gemüt und Worte oder Grolls? Grolls, natürlich, oder eben nicht so natürlich.


„Dann konnte es wiederum passieren, dass die Bestie sic [sic] nicht blicken ließ und Gunther musste weitere Nächte in Angst und Ungewissheit verbringen müssen [...]”, also „sich nicht blicken ließ” und „würde [...] verbringen müssen”.


„ [...]da hatte es es gespürt.” > „ [...]da hatte er es gespürt.”
Die ganze Stelle ist ziemlich fehlerlastig. Voller Fehler. Spät nachts geschrieben? Übermüdet?


Uneindeutig und Wiederholung: „Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, was er über Gunthers Plan sagen würde [...]” > „Gunther konnte nicht mit Sicherheit sagen, was Groll über dem Plan denken würde [...]”. Es folgen noch weitere pronominale Uneindeutigkeiten, die ich nicht markieren werde.


„und hatte sich ihm angenommen”: sich annehmen plus Genitiv: „und hatte sich seiner angenommen”.


„ Dem Soldaten und Familienvater schauderte bei dem Gedanken. Es schauderte ihm, [...]” Ich hatte bei „schaudern” Akkusativ erwartet („den Vater”, „ihn”), aber offensichtlich geht Dativ auch.


Verbendung und Satzzeichen: ’„Wie du wünscht.“, sprach er „Doch du solltest [...]’ > ’„Wie du wünschSt“, sprach er, „doch du solltest [...]’.


Satzzeichen: ’[...]ich sehe diese Gefahr nicht bei dir.“, beruhigte er Gunther.’ >’[...]ich sehe diese Gefahr nicht bei dir“, beruhigte er Gunther.’ Ich würde auch noch „nicht” ans Ende stellen: „ich sehe diese Gefahr bei dir nicht”.


Zusammenschreibung, Satzzeichen: „Das Zögern, die unterwürfige, wohl sortierte Antwort... , das alles stimmte ihn skeptisch.” > „Das Zögern, die unterwürfige, wohlsortierte Antwort... Das alles stimmte ihn skeptisch.”


Genitiv: „Doch Walther konnte sich dem jetzt nicht annehmen.” > „Doch Walther konnte sich dessen jetzt nicht annehmen.”


Oh weh. Den Text zu lesen ist doch aufwändiger als gedacht. Vielleicht hätt ich doch nicht am „Anfang” (sprich: erster ungelesener Text) anfangen sollen. Andererseits kann ich jetzt nicht aufhören die Auffälligkeiten aufzuschreiben, da sie mir ja doch auffallen. Es wird alles länger dauern als gedacht.


„Die wären wenigstens zuverlässig.” Du verwendest recht intensiv den Konjunktiv. Warum?Meinem Gefühl nach ist spätestens an dieser Stelle der Konjunktiv zu viel: die eigenen Leute sind ja immer zuverlässig und nicht nur in dem einen Fall, wenn er sie beauftragt.


Je... desto (und ohne „so”): „Aber desto weniger von den Geschehnissen in den Gewölben bekannt wurde, desto so besser.” > „Aber je weniger von den Geschehnissen in den Gewölben bekannt wurde, desto besser.”


Zusammenschreibung: „Er gedachte das schnellst möglich zu ändern [...]” > „Er gedachte das schnellstmöglich zu ändern [...]”.


Falscher Konjunktiv und Kommafehler: „Er war der Meinung man müsste nach dem langen Krieg [...]”. Bei der Wiedergabe indirekter Rede wird Konjunktiv I („er müsse”) und nicht Konjunktiv II („er müsste”) verwendet: „Er war der Meinung, man müsse nach dem langen Krieg [...]”.


Und gleich wieder: „Sollte der Fürst von Sylvania tatsächlich Angriffspläne auf das Imperium offenbaren, so der Imperator, sollte man zunächst auf diplomatische Verhandlungen setzen und nur im äußersten Notfall zu den Waffen greifen.” Das erste „sollte” ist richtig, das zweite nicht. Direkte Rede könntee ja so lauten: „WENN der Fürst von Sylvania tatsächlich Angriffspläne auf das Imperium offenbart (offenbaren sollte), setzen wir zunächst auf diplomatische Verhandlungen und greifen nur im äußersten Notfall zu den Waffen (werden wir zunächst [...] setzen).” Ein bisschen knifflig, weil der erste Teilsatz eine Bedingung aufstellt, der zweite eine in Präsens geschriebene, futurisch gedachte (oder gleich futurisch geschriebene) Reaktion beschreibt. In dem endgültigen, transformierten Satz kommt dann Konditional mit indirekter Rede zusammen. Knifflig.
(Randbemerkung: es gibt Sprachen, die ohne die komplizierte Umformung von direkter zu indirekter Rede auskommen. Näheres auf Anfrage.)


Zusammenschreibung: „Er hatte ein wichtiges Schreiben auf zu setzen [...]” > „Er hatte ein wichtiges Schreiben aufzusetzen [...]” und „Er hatte einfach gelernt, nicht mehr zu zuhören.” > „Er hatte einfach gelernt, nicht mehr zuzuhören.”


Weitere Zeichensetzung bei direkter Rede: ’„Verzeiht mir Meister Groll.“, antwortete dieser hastig und verneigte sich schuldbewusst. „Ich hatte euch nur schreien gehört und da dachte ich...“’ > ’„Verzeiht mir Meister Groll“, antwortete dieser hastig und verneigte sich schuldbewusst, „ich hatte euch nur schreien gehört und da dachte ich...“’. Gleiches bei den folgenden Sätzen.


Hinleitung, überschattet von vielen Fehlern. Es ist tatsächlich Arbeit... Du willst mich nicht als Lektor bezahlen, yinx? ;P Bin müde; mal schauen, wann ich weiterlese. Es sollte ja noch die Zusammenfassung kommen.
 
Oha! So schnell, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber vielen Dank im Voraus! 😀
Oder auch nicht, abwarten. Dann will ich dir mal ausschweifend auf alles antworten.

1.) Begehren war an dieser Stelle mit sexuellem Verlangen gleichzusetzen, insofern - ja... keine ehrliche. Vorallem bei einer deutlich jüngeren Frau, einem "Mädchen". Aber ich hab Begehren an der Stelle mal in Verlangen geändert.
2.) Korrigiert.
3.) In der Tat, erzählt uns der Erzähler die Geschichte, aber ich finde es wichtig, dass sind der Erzählton immer der Perspektive anpasst ist. Wenn ich aus der Perspektive eines 300 Jahre alten Vampirs schreibe, werde ich andere Formulierungen verwenden, als wenn ich aus der Sicht eines sechsjährigen Kindes schreiben. So auch der autobiografische Opa. Im Prinzip sollen alle diese Schnitzer (du weißt es jetzt ja schon) nur noch einmal die Bindung des Lesers zu Aleksandar verstärken, bevor er schließlich verscheidet. Namenlose undefinierte Tode hinterlassen ja kein bitteres Gefühl...
4.) Ich stimme dir zu, möchte es jetzt aber nicht ändern, weil ich mir nicht ganz sicher bin, auf welchen Teil der Formulierung ich verzichten will. Es ist extra etwas länger gestaltet, um dem Leser eine Gedankenpause zu können... was ist? was ist? Warum hat er sich erschrocken... und dann.... ach, das Mädchen ist nur aufgewacht.
5.) Verflucht? Vielleicht ist es missverständlich, aber das Fragezeichen drückt seinen Unglauben darüber aus, dass sie ihn eventuell gebissen hat. Er flucht sozusagen darüber, ohne sich wirklich sicher zu sein, dass es passiert ist.
6.) Ich weiß nicht was du meinst, nicht was du meinst. Haha, ja es wurde mir schon angekreidet, dass ich teils unpassende Wiederholungen wähle. Es hatte sich irgendwie in meinen Stil integriert, da ich finde, es kann bestimmte Emotionen und Eindrücke intensivieren. Manchmal gelingt mir das anscheinend nicht so gut. Aber keine Angst, es wird wieder weniger. Ich musste mich ja auch erst wieder von pseudo-philosophisch dramatischer Betätigung ins Fantasy-Setting einfinden. 😉
7.) :happy: Ich finde es gerade nicht, sonst würde ich es ändern.
8.) Ich stimme dir zu, geändert. Auch das scharren hab ich nun gefunden!
9.) Sagen wir, ich lasse die Stimme vor Wut beben und Angmund lässt das Schäumen vorerst sein. Aber ja, du hast recht!
10.) So schlimm?
11.) Wohl war, klingt aber ohnehin scheisse. Ich habe "wie aus Hohn" daraus gemacht.
12.) In meiner Fantasie waren sie auf jeden Fall tatsächlich kinnlang. Also so richtig schön lang 🙂 Ich relativiere das aber dennoch mal.
13.)
„Das was er dort sah, ließ ihn in Tränen ausbrechen. Weinend sank er auf die Knie, presste sich die blauen Hände aufs Gesicht. Schluchzend verbarg er es. Schützte seinen Verstand vor dem grauenhaften Anblick.”
Ach, das finde ich schon cool, auch wenn da tatsächlich ein Kommafehler ist. 😉 Und nein, es ist nicht deine Aufgabe... aber ich vermute (hoffe), dass auch das wieder besser geworden ist, über meine fortdauernde Schreibarbeit.

Schön, dass dir das Bild gefallen hat. Ja, ich weiß noch (es ist ja nun auch schon etwas länger her), dass es mir sehr wichtig war, diesen Platz und das Grauen gut zu gestalten... dazu war, wie du sagt, die Herleitung notwendig. Ich fürchte, mit den Herleitungen bleibt es ähnlich. Ich koche lange am gleichen Brei, um ihn dann zu versalzen. Naja, manchmal gelingt es mir, manchmal weniger. Aber ich bin auch nur Hobbyschreiber. 😉

2.1.) Also, wenn du die Redensart nicht kennst, dann ist es wohl berlinert! 😉 Ich hab es mal entberlinert.
2.2.) Geht nicht auch 2x desto? 🙂
2.3) IH, wie ekelhaft. Sofort korrigiert.
2.4) Tja, sie hatte gerade erst Twilight gelesen, dann liefen auf einmal True Blood, Vampire Diaries, und VampirLiebe5000 im Fernsehen, da konnte sie einfach nicht widerstehen.
2.5.) Korrigiert.
2.6.) Hm, ich stelle gerade fest, dass die Erwähnung weshalb er sie nicht tötet, dort nicht erwähnt ist. Ich hatte vor, es im nächsten Teil mit Slawa zu tun (tatsächlich der aktuelle "Der weiße Mann", dass hatte ich aber glaube ich nicht gemacht. Ich werde das im aktuellen Teil noch dazu schreiben, weil man sich die Frage natürlich stellt (ich hab sie mir ja auch gestellt.) Ich nehme es aber mal vorweg: Die Magie spielt für ihn hierbei keine Rolle, aber er tötet sie nicht, weil es in seinem Verständnis genau das wäre, was sie wollte, durch seine Hand zu sterben. Als würde er sie befriedigen (weil es sie ja auch befriedigte, als er ihr Blut nahm.) Vielleicht bist du vom ganzen Love-Vampire-B***Sh** etwas traumatisiert. In meiner Vorstellung beim Schreiben hat das aber überhaupt nicht mit eingespielt. Er hatte sie sich ja bereits im 2,5 Jahre alten Kapitel IX gefügig gemacht. Slawa ist in meinem Kopf der typische Von Carstein, also der typische Dracula. Mir fällt es hin und wieder auch ziemlich schwer, diese Vorstellung sauber in die sehr mittelalterliche Zeit zu integrieren (Glas und Spiegel sind Raritäten). Mit Schönlings-wir-glitzern-in-der-Sonne-Vampiren hat er eigentlich nichts gemein. Mir ist aber auch aufgefallen, dass er sich wieder à la Kasimir Richtung Antiheld entwickelt, daher hatte ich extra für ihn "Der weiße Mann" geschrieben, um ihn gnadenloser und grausamer Erscheinen zu lassen als bisher, so dass man keine hedonistsch sympathischen Züge mehr an ihm findet.
2.7.) Und was, wenn eine Pause dazwischen war? 😉 Geändert.
2.8.) Hm ja... es ist auch hin und wieder schwierig längere Interaktionen von zwei oder mehr Männern zu beschreiben, da man halt irgendwann mit den Personalpronomen durcheinander gerät. Wer von beiden war jetz "er"? Ich mache dessen draus und korrigiere den Kommafehler. Kommafehler schleichen sich bei mir (beim Schreiben) immer viele ein, da ich im Kopf damit Betonungen setze, was natürlich falsch ist. Wenn ich den Text mit einer Weile Abstand lese, sehe ich sie natürlich wieder.
... Nein, ich ändere es doch nicht. Es ist zugegeben im Satz uneindeutig, aber aus dem Kontext schlüssig und dessen wirkt sehr seltsam, da der Bezug zum "Mann" im Hauptsatz steht.
2.9.) Das gleiche.
2.10.) Sure? Er beendet doch einen Satz... ?
2.11.) Wie kannst du noch ein normales Buch lesen?!? 😀
2.12.) Geändert.
2.13.) Ich würde es ändern, aber ich finde es nicht. Gnarf. Nein, ich schreibe eigentlich nicht nachts, keine Ahnung, weshalb sich die Fehler häufen. Verflucht! (mit ! statt ?)
2.14.) Siehe Erklärung für pronominale Uneindeutigkeiten unter 2.8. Es ist hin und wieder schwierig. Wenn man Groll oder Sigmarit etc. zu oft verwendet, wirkt das auch wiederholt... 🙁
Gut, dass du sie nicht mehr markierst. Ich hoffe die Uneindeutigkeit entsteht zu großen Teilen aus deinem Trauma. 😛
2.15.) Ich weiß es nicht. Kann es ihm und ihn schaudern? Wie ist Schaudern definiert?
2.16.) Uff... ist das eine lange Liste. 🙂 Korrigiert.
2.17.) Einspruch! Der Einwand des Herrn Staatsanwalts ist subjektiver Natur. Richter: (?)
2.18.) Eigentlich könnte es auch ein Nebensatz sein? Kann ich nicht mit ..., arbeiten? Ich fürchte, ich habe das folgend noch öfter getan!
2.19.) Geht nicht auch Dativ. Wem konnte er sich nicht annehmen? Dem Problem? Ich erwarte eine schellende Grammatikfeige? :x
2.20.) Boah, anscheined hab ich in dem Teil echt tief in die Kloschüssel gelangt. ABER HA! DU hast einen Fehler gemacht 😀 Aufwendig und nicht aufwändig! Tut mir leid, das musste kurz sein, um mich wieder gut zu fühlen.
Hm, ja, ich hatte gar nicht erwartet, dass du eine derartige Liste hervor zauberst, aber du kannst natürlich... :x ist natürlich blöd dann mittendrin wieder mit aufzuhören. Vielleicht kannst du ja Sachen mit Diskussionspotential weglassen?
2.21.) Eben einer dieser Punkte mit Diskussionspotential. Die eignen Leute sind (möglicherweise) immer zuverlässig, aber beim Ausüben dieser tätig WÄREN sie es auch, sie können sie aber ausführen. Ich finde ihn nicht zu viel.
2.22.) Da konnte ich mich wohl zwischen um so und desto nicht entscheiden.
2.23.) Geändert.
2.24.) Ich habs mal geändert, muss aber gestehen, dass es sich mir nicht zu 100% erschließt, trotz Erklärung, die ich verstehe. Es ist ja ein Konjunktiv im Futur, aber... es klingt... dennoch... so... richtig... so... richtig... Wiederholungen. Hmmmmm. Aber Anfrage sei gestellt. Näheres bitte.
2.25.) zuzuhören. Wirklich. Meine Augen erleiden einen Herzinfarkt. Ja. Tun sie!
2.26.) Ich weiß, dass die Zeichensetzungen bei wörtlicher Rede tatsächlich theoretisch so aussehen, aber... rein hypothetisch. Es sind getrennte Sätze. Wären sie nicht in wörtlicher Rede, wären sie mit Punkt geschlossen. Wieso also hier nicht. Rein logisch? Der Fehler wird sich aber häufen, auch in den kommenden Teilen. Absofort einfach ignorieren.

Haha, ja ich glaube, dass du müde bist, obwohl ich mich mehr auf eine Anmerkung zur Dramaturgie, zum Storyverlauf (ob er dir jetzt vielleicht eher zusagt, vor zwei Jahren noch fandest du die Handlungsentwicklung wenig reizvoll), Stilistik, Stimmung etc.
Ich bin über die Fehler nicht erhaben und korrigiere sie, wenn du sie mir auflistest, aber als Lektor bezahlen werde ich dich nicht. Vielleicht ein andern mal! 😉
Ich würde mich freuen, wenn du weiterliest, zu mal die überschattenden Fehler ja hauptsächlich interpunktionärer Natur sind und meinem Empfinden nach meist auch nicht so, dass sie den Lesefluss stören. In sofern kann man mir den einen oder anderen vieeeeelleicht verzeihen. Besonders bei solchen Dingen wie der direkten Rede, die sowieso fast nie vorkommt. 😛
Vielleicht gefällt dir ja, was noch kommt, vielleicht auch nicht.
Vielen Dank erstmal fürs spontane Reinschauen!



Edit: Die häufigen Fehler in der Stellungnahme zu meinen häufigen Fehlern sind der Uhrzeit geschuldet! 😀
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Idee mit der Durchnummerierung der einzelnen Fälle ist exzellent. Übernehm ich doch glatt, das macht das Diskutieren sehr viel einfacher.


1.12. Das ist aber ein technisches Problem: die kinnlangen Zähne kriegst du nicht in den Mund, sodass sie zwischen den Lippen hervorschauen können.
2.2. Nein. http://www.magazin.institut1.de/697_Sprache_Sprachliche_Feinheiten_je_desto_umso_je.html Die Option "desto... desto" fällt der Autorin gar nicht erst ein.

2.20. http://www.duden.de/rechtschreibung/aufwendig

"aufwändig" ist nicht per se falsch, der Duden empfiehlt jedoch "aufwendig". Ich hab etymologisch gedacht und "aufwändig" von "Aufwand" hergeleitet, aber "Aufwand" ist eine mit Ablaut gebildete Ableitung von "aufwenden", drum ist "aufwenden" primär. 😛
2.15. Duden sagt: beides. http://www.duden.de/rechtschreibung/schaudern Historisch ist die Form mit Akkusativ die ältere: http://www.blog1.institut1.de/unpersoenliche-verben/

2.19. M.E. nicht. Google findet für "sich dem annahmen" allerdings mehr Treffer als für "sich dessen annehmen". Ich vermute mal, dass das daher kommt, dass "sich annehmen" am häufigsten mit "Sache" steht, also "sich einer Sache annehmen" oder "sich der Sache (mal) annehmen", und hier im Feminin fallen die Formen von Dativ und Genitiv zusammen.
2.24. Einmal ein riesengroßes Fass öffnen, dankeschön 🙂
Es geht um den Evidential und den Quotativ. Ich empfehle dazu: Aikhenwald, Alexandra. 2004. Evidentiality. Oxford.
Der Evidential ist eine grammatische Kategorie, die ausdrückt, auf welche Weise die Sprecherin ihre Informationen erworben hat. Die Kategorien, die dabei aufgestellt werden, sind von Sprache zu Sprache unterschiedlich, aber beispielsweise kann unterschieden werden: ’durch Sehen’ vs. ’durch andere Sinne (Hören, Schmecken, Riechen, Tasten)’ vs. ’von jemand anderem gehört’ vs. ’aufgrund von Indizien geschlussfolgert’. Diese Kategorien können beispielsweise durch Partikel ausgedrückt werden. Ich konstruiere mal ein Deutsch, in dem es solche Partikeln gibt. Die dem Verb vorangestellte Partikel „seh” bezeichnet Informationserwerb durch sehen, die Partikel „sinn” durch andere Sinne, „sach” von anderen erfahren, „denk” durch Schlussfolgerung. Ich übersetze die folgenden ’evidentialdeutschen’ Sätze ins Englische.
„sie seh-las ein Buch” ’she read a book (I saw her do it)’
„sie sinn-las ein Buch” ’she read a book (I heard the turning of the pages)’
„sie sach-las ein Buch” ’she has read/has been reading a book (someone told me)’
„sie denk-las ein Buch” ’she has read/has been reading a book (I saw the open book lying on her bed)’
Dein Satz läse sich dann so:
„Wenn der Fürst von Sylvania tatsächlich Angriffspläne auf das Imperium sach-offenbart, so der Imperator, sach-werden wir zunächst auf diplomatische Verhandlungen setzen und nur im äußersten Notfall zu den Waffen (sach-)greifen.”
Der Quotativ kann als eine Spezialform des Evidentials betrachtet werden. Der Quotativ wird meistens ebenfalls durch eine Partikel ausgedrückt, die angibt, dass der Sprecher gerade jemanden wortwörtlich zitiert. Ich bau mal ein Quotativdeutsch mit den beiden Partikeln „sachter” und „sachtze”:
Normales Deutsch. „Sie sagte zu ihm: ’Peter ist verschwunden.’ [...] Erst jetzt sagte er den anderen, dass sie ihm mitgeteilt hatte, dass Peter verschwunden war/sei.” bzw. „ Erst jetzt sagte er den anderen, dass Peter verschwunden war/sein soll.”
Quotativdeutsch: „Sie sagte zu ihm: ’Peter ist verschwunden.’ [...] Erst jetzt sagte er den anderen, Peter, sachtze, ist verschwunden.”
Dein Satz (im Kontext) im Quotativdeutsch:
„Der Imperator folgte Walthers Kurs nicht. Er war der Meinung, sachter, nach dem langen Krieg gegen Trollbeissas Horden, sachter, müssen wir den Frieden mit allen Mitteln wahren.Wenn der Fürst von Sylvania, sachter, tatsächlich Angriffspläne auf das Imperium offenbart, werden wir, sachter, zunächst auf diplomatische Verhandlungen setzen und nur im äußersten Notfall, sachter, zu den Waffen greifen.” Die Zahl der Partikel kann variieren. In diesem Fall markiert das erste „sachter”, dass jetzt auf direktes Zitieren umgeschaltet wird.
Geil, oder? 😉
2.25. Ja, das hab ich schon mal im Unterricht behandelt, meine Schüler haben auch geglotzt wie die Pferde.
2.26. Ich weiß natürlich nicht, was die sich dabei gedacht haben, die das so eingeführt haben. Der Punkt dient der Abgrenzung von zwei Sätzen, und der eingeschobene Teil ist weit mehr als ein Punkt, also trennt er die zwei Teile erst recht. Aber das ist nur so ne an den Haaren herbeigezogene Erklärung.


Ja, denk ich mir, dass du mehr zur Storyline hören willst. Machmers mal so: ich geh Kapitel für Kapitel die Fehler und dubiosen Formulierungen durch, danach les ich alles ab Kapitel X nochmal und geb eine detailliertere inhaltliche Analyse. Diese Reihenfolge muss sein, denn wenn ich zuerst alles lesen würde, hätte ich keine Motivation mehr, nochmal der Fehler wegen alles durchzupflügen.


Weiter gehts.
#381 (Kap. XII)
3.1. Der Name des Kapitels ist schon mal interessant. Wahrscheinlich heißts sowas wie ’Einzelgänger (Pl.)’.
Grad geschaut: auf Russisch wäre „Einzelgänger (Pl.)” korrekt одиночки/od’inoćki/odinotschki, aber nah dran (Sg. одиночка/od’inoćka/odinotschka).


3.2. „einen roten Glanz irgendwo hinter der hohen Bergen” > „hinter den hohen Bergen”.


3.3. Aha! In der Tat heißt russ. одинокий/od’inokij/odinokij ’einsam’. Selbst wenn das Wort aus einer anderen slawischen Sprache stammt, hat meine folgende Ausführung Gewicht: die Adjektive werden nach Genus und Numerus flektiert, und da sie weiblich ist, lautet die Form одинокая/od’inokaja/odinokaja (in anderen slawischen Sprachen möglicherweise ?odinoka).


3.4. Das Detail, dass sie sich nach einer Amnesie erst einmal vergewissern muss, dass sie überhaupt ein Mensch ist, find ich sehr logisch und drum gut.


3.5. „Es war fast, als es entsprang es aus ihr, als wäre es ihre eigene Erinnerung, [...]” Ohne das erste „es”. Und mit Konjunktiv, > „Es war fast, als entspränge es aus ihr, als wäre es ihre eigene Erinnerung, [...]” bzw. „würde... entspringen”.


3.6. „[...] und das Land in helles Tageslicht tauchte.Licht, das in den Augen schmerzte [...]” Leerzeichen > „[...] und das Land in helles Tageslicht tauchte. Licht, das in den Augen schmerzte [...]”


3.7. „[...] und zunehmende Unschärfe verschleierte ihre Gedanken und die leise, unermüdliche Flüsterstimme.” Lese ich das richtig? Die Flüsterstimme wurde von Unschärfe verschleiert? Also, wurde schlicht leiser, undeutlicher?


3.8. „Dann war sie eingschlafen.” Schwäbelmer? Des kann i fei oo. 😉


3.9. „Eine Erinnerung zuckte in ihrem Geist, empor, [...]” Ohne Komma: „Eine Erinnerung zuckte in ihrem Geist empor, [...]”


3.10. „Diese eisige Wirklchkeit.” +i > „Wirklichkeit”


3.11. Ich mag die Szene. Natürlich hab ich keine Ahnung mehr, was man grad von Schneider halten soll, also weiß ich auch nicht, ob ich mich ob des Zusammentreffens sorgen muss. Genauso wenig kann ich mich erinnern, wer das Mädchen ist, drum kann ich die ganze Szene in gar keinen größeren Zusammenhang einordnen. Drum wirkt sie auf mich mit Sicherheit nicht so intensiv, wie sie es täte, wenn ich frisch vom Anfang des Buches käme.
Allerdings nagt in mir weiterhin das Gefühl, dass du das Ganze mit weniger Wörtern genauso kraftvoll ausdrücken könntest. Ich kann das nicht beweisen und ich kann dich nicht zwingen, aber ich finde, es wäre ein Experiment wert, dass du eine ältere Textstelle nimmst und versuchst, sie auf ¾ ihrer ursprünglichen Länge zu kürzen. Dann lässt du die Textstelle ein paar Tage liegen, schreibst vielleicht zwischendurch was anderes, und nimmst sie dir dann wieder vor, kürzt sie nochmal um ein Drittel (also um ein Drittel von drei Viertel der Originallänge, sodass der endgültige Text nach zwei Kürzungsschritten nur noch die Hälfte der Länge des Originaltextes hat). Ob du dazu Buchstaben, Wörter oder Zeilen zählst, ist dabei nicht so wichtig.
Bei den Wiederholungen und Teilsätzen muss ich inzwischen unwillkürlich grinsen.


#382 (Kap. XIII)
4.1. Er versuchte die Zähne zusammen zu beißen [...]" Zusammenschreibung: „zusammenzubeißen”


4.2. "Freiwillig hatte sich allerdings keiner von ihnen dazu bereit erklärt, also hatten sie Flöhe gezählt." > „bereiterklärt”. Bei dem Zählen der Flöhe hab ich laut aufgelacht 😀


4.3. „Darauf hin hatte er sich von einem der Ungetüme verletzen lassen.” > „daraufhin”


4.4. „[...]ganz als müssten sie das Firmament auf ihren starken Rücken tragen [...]” > Dativ: „auf ihreM starken Rücken”


4.5. „Wie lange schon, mochten wohl die Berge ihre Spitzen schon im Osten recken?” Weder in diesem noch in folgenden Satz kommt nach „schon” ein Komma: „Wie lange schon mochten wohl die Berge ihre Spitzen schon im Osten recken?”


4.6. „...] hinaus geschleudert auf diesen toten Flecken der Schöpfung, hinein geboren in eine Welt aus Hass, Trauer und Verzweiflung?” > „hinausgeschleudert” und „hineingeboren”.


4.7. „Rost an den Angeln dieser Welt.” Diese Formulierung gefällt mir ausgesprochen gut.


4.8. „[...] unvergänglicher Dunkelheit und immer währender Schatten [...]” > „immerwährender”


4.9. „[...] die wie eine wuchernde Narbe die Stille zerriss [...]” Wie kann denn eine Narbe wuchern? Eine Narbe ist doch nur so groß wie die Verletzung, aus der sie hervorgeht. Und wenn sie sich nicht ausdehnt, also bewegt, kann sie auch nichts zerreißen.


4.10. „Ein dunkler Schleier legte sich über Wotan [...]” Deine Welt ist eine Welt voller sich legender Schleier. Oder von Dingen, die sich oder andere verschleiern. Mir schleierhaft, warum du Schleier so sehr magst 😉


4.11. „Es war ein wie ein Dolch in ihrer Brust.” Ein „ein” weniger: „Es war wie ein Dolch in ihrer Brust.”


4.12. „Warum nur hatte er sie nach all' den Jahren zurück geholt?” > „zurückgeholt”


4.13. „Sie kannte den Anhänger nicht, hatte ihn noch nie zu vor in ihrem Leben gesehen.” > „zuvor”


(4.14. Das ist jetzt mein ganz individuelles Problem: bei „Der fremde Wanderer! Der Wanderer!” musste ich an eines der Videos in Diablo II denken. „Es war... der Wanderer! Wie hatte er mich gefunden?” Hüstel. „Nicht Eure Schuld? Sagt mir, Marius, inwiefern war es ’nicht Eure Schuld’?” Verdammt. Muss die Videos anschaun.)


4.15. „Einen Zauber, der ihre Seelen für immer von einander trennen sollte!” Eben nicht getrennt: „voneinander” So knuffig, wie sie sich aufregt. Jaja, ein Kohleportrait ist schon ein garstiger Zauber 🙂 Natürlich hab ich schon wieder die Hintergründe vergessen, also sollte ich mich lieber nicht drüber lustig machen.
„Rache! Rache! Rache!” Rache! Rache! Rache! Rache! Rache! Rache! Offensichtlich steckt doch mehr hinter dem Amulett.


4.16. „Sie selbst würde alles Beenden!” So endgültig beenden, dass es mit einem Großbuchstaben geschrieben werden muss?


4.17. „Die alte Welt würden brennen!” Die darf wiederum groß sein. Und im Singular stehen: „Die Alte Welt würde brennen!”


(4.18. „[...] und warf einen Blick auf den toten Wotan.” Für den Finnougristen spannender: „[...] und warf einen Blick auf die toten Woten.” *räusper*)


4.19. „Doch zu erst würde sie ihn vernichten!” Zusammen: „zuerst”.


4.20. Nur, weil ich vergessen habe, wie die Geschichte davor aussah, kann ich solch ignorante Mutmaßungen aufstellen, dass Aurora die Bestie ist, der sich Gunther stellen will. Ha!
Ich gebe zu, an dieser Stelle bin ich hinsichtlich des Gesamtbildes verloren. Wer ist der Schatten? Welche Dinge hat Aurora zum aktuellen Zeitpunkt bereits in Gang gesetzt? Ist der Trollbeißer-Waaagh durch die Machenschaften des Schattens in Bewegung gesetzt worden? Total verloren in der Frage, wie sich die unterschiedlichen Zeitebenen schneiden. Hoffentlich kann die Kurzzusammenfassung Licht ins Dunkel bringen.
Ich schreibe den abrupten Sinneswandel Auroras mal dem Einfluss des Schattens zu, ansonsten käme er für mich zu abrupt.


#385 (Zusammenfassung)


5.1. „Markus jedoch hegt seine eigenen Plänen.” > „Pläne”.


5.2. „Markus' Armee aus Hexenjägern wird von den Blutdrachen nieder gemetzelt, [...]” > „niedergemetzelt”


5.3. Okaaay. Dann dann dann. Gedanken sammeln. Die Aurora-Teile spielen also eher am Schluss von DKS, dann hat der Schatten nichts mit dem Waaagh! zu tun. Ist der Schatten Nagash? Ich rate nur so ins Blaue, weil eine der Bedrohungen ja Slawas Untote sind. Hrm. Und das Amulett ist also von Abraxasas verflucht. Hm hm. Ne. Der große Gesamtzusammenhang stellt sich noch nicht ein.
 
1.12. Das ist aber ein technisches Problem: die kinnlangen Zähne kriegst du nicht in den Mund, sodass sie zwischen den Lippen hervorschauen können.
Wer weiß, wie sich der Kiefer eines Vampirs weiter verformt? Vielleicht kriegen die einen harten Überbiss? 🙂 Aber bevor das noch in eine längeren Diskussion ausartet, belassen wir es mal, ich hab es ja geändert.

Desto je umso desto. Man lernt nie aus.

Ich wollte dich nur mit möglichst geringem Aufwand necken.

Ich lese den Inhalt des riesengroßen Fasses. Sachtze ist ja bloß berlinert! 😛 Haha.
Der Berliner würde vermutlich nicht vor jeden Teilsatz ein "sachter" setzen, aber ich verstehe was du meinst.
Kommt ganz drauf an, auf was sich dein "geil" bezieht. 🙂 Auf das Fass? Ja, dann schon!

2.26.: Ich habe das noch mal mit richtigen Büchern und Romanen abgeglichen. Ich finde diese Regelung insofern total albern, weil man Fragezeichen und Ausrufezeichen natürlich dennoch setzt. Nur Punkte nicht. Versteh das einer. So gesehen funktioniert auch deine herbeigezogene Erklärung nur mäßig.

Haha, naja gut, gerne, wenn du dir die Mühe machen willst alles 2x zu lesen, dann bitte! 🙂
Sprich, du liest es also gerade gar nicht richtig, sondern gehst nur als Fehlerpflug durch?

***

3.1. Oh Herr, was hab ich mir mit den slawischen Namen für eine Suppe mit dir eingebrockt? Meiner Annahme nach müsste es ja unterschiedliche Menschensprachen in der Alten Welt geben, auch provinziell, also habe ich den Sylvanern einfach mal russisch aufs Auge gedrückt. Nimm das alles nur minderernst. Odinoki klingt für ein Mädchen schöner als Odinoka. 😉
Auch Zabota.
3.2. Ich musste gefühlte 10 Minuten raufstarren, um den Fehler zu finden. Korrigiert.
3.3. Sicherlich ist deine Ausführung gewichtig, aber es ist mir egal. Sie ist ein junges Mädchen und hat sich den Namen selber gegeben. Wir sind im Mittelalter, gewiss kannte sie die richtige Konjugation nicht. 😛
3.4. Ich fass es mal so auf, dass ich dazu "Danke" sage. Ist mir beim Schreiben auch aufgefallen... deshalb später noch mal die Erklärung woher sie Sachen weiß wie, Feuer zu machen etc.
3.5. Korrigiert.
3.6. Korrigiert.
3.7. Warteeee, ich muss es finden und lesen, um den Kontext zu verstehen... Ja, genau so. Auch die Stimme wird leiser.
3.8. Nix Schwäbelmer hier. Korrigiert!
3.9. Tippfehler. Korrigiert.
3.10. Korrigiert.

Schneider hatte in der Geschichte bisher nicht mehr zu tun, als aufzuwachen, zu dem Feuer zu laufen und Odinoki zu finden, insofern ist es schwer zu sagen, was man von ihm halten soll. Er allerdings war bisher nicht der Vampir, der sich zu gerne an Menschenblut gelabt hat, oder generell irgendwie zufrieden mit sich und seinem Dasein war, aber der nächste Teil mit Schneider und Odinoki wird über das, was man von ihm halten könnte ein wenig mehr Aufschluss geben. Der Name Odinoki fällt in dieser Geschichte zum ersten mal, du kannst dich also nicht an das Mädchen erinnern.
Ich weiß nicht, ob die vielen Worte ein Problem sind. Ich mag es Sachen so ausschweifend zu umschreiben. Keine Angst, die vielen Wiederholungen werden weniger mit der Zeit. Kürzen würde ich den Teil nicht und auch weitere nicht. Gerade die langen Vorspiele und Gefühlsgänge der Charaktere machen sie meiner Meinung nach erst wirklich kostbar. Es gibt Fantasybücher (oder generell Bücher), da werden Charaktere wenig ausgestaltet, man erfährt wenig von dem was sie denken und dennoch stirbt alle 20 Seiten ein Held, ohne dass es wirklich tragisch ist. Man kann erst um Charaktere trauern, oder sich mit ihnen freuen, wenn man viel von ihnen aufgenommen hat... finde ich.

***
4.1. Korrigiert.
4.2. 🙂
4.3. Korrigiert.
4.4. Plural, die Rücken der Berge? Ihren Rücken, nicht ihrem Rücken? Jeder Berg kriegt seinen eigenen. 🙂
4.5. Abgesehen davon, ist ein "schon" zu viel. Korrigiert. Die falschen Kommata hier waren ein typisches Beispiel für meine intuitiven Betonungskommata.
4.6. Korrigiert. Manchmal finde ich, ist die deutsche Sprache in ihren korrekten Umsetzung recht inkonsistent.
4.7. Danke schön! Mir auch! 😀
4.8. Korrigiert.
4.9. Logikpunkt an dich. Ich ändere das mal spontan. "... die wie eine verwucherte Narbe in der Stille klaffte..."
4.10. Ach keine Ahnung. Meinen Charakteren ist ständig unwohl, ihr Blickfeld trübt sich, oder Schleier legen sich über ihre Sicht und ihre Welt. Was weiß ich... es wird sich wohl noch häufen... 🙂 Die Auswahl an Synonymen ist hier nicht soooo groß... Schleier, Schatten, trüben, verschleiern, verklären... naja ein paar gibt es schon.
4.11. Korrigiert.
4.12. Korrigiert.
4.13. Korrigiert.
4.14. Haha, Diablo II. Ein Klassiker. Diablo 3, warum musstest du das Erbe vernichten?!
4.15. Korrigiert. Und ja, es steckt einiges mehr dahinter... ich empfehle dazu noch einmal das Kapitel 49 von die Kinder Sigmars zu lesen. "Zum Fesseln der Seele" heißt es glaub ich. Vielleicht auch 48, ich mag gerade nicht nachschauen. Ich sage nur:
"Was hast du getan?
Was hast du getan?
Was hast du getan?
Was hast du getan?"
Wiederholungen konnte ich schon damals gut 🙂
Das Amulett ist eines der wenigen kleinen roten Bänder, das "Die Kinder Sigmars" von (fast) vorne bis hinten durchzieht.
4.16. Oh ja. Vielleicht sogar BEENDEN! Nein nein. Korrigiert.
4.17. Ich weiß, dass die Alte Welt als Eigenname groß darf, tatsächlich schreibe ich sie aber glaube ich relativ konsequent klein. Vielleicht aus Protest. Naja, ich ändere es mal.
4.18. Ich als non-Finnougrist kann das leider nicht nachvollziehen. 🙂
4.19. Korrigiert.
4.20. Mutmaße nur, mutmaße nur! 😀
Der Sinneswandel Auroras ist in der Tat dem Schatten zuzuschreiben (das auch so? Mein armes Herz.) .
Kurze Anekdote an "The Gamers", falls du es kennst. "The Shadow? THE Shadow? THE SHADOW? The Shadow? The Shadow!"
Der Schatten taucht hier neu auf. Beziehungsweise, mit dieser Bezeichnung. Nachdem ich zwei Jahre pausiert hatte, kam mir mein altes Storykonzept sehr banal vor. Du hast es damals selber richtig beschrieben mit "Ich halte die Werwölfe... sie können sich gar nicht gegen uns richten, oh nein - ZERG! Nicht für den richtigen Antrieb." Zugegeben war nicht die ganze Geschichte darum ersonnen, aber ein Großteil. Mittlerweile hab ich es zum Nebenplot degradiert und deutlich größere Pläne in den Gesamtverlauf reingearbeitet. Vermutlich komme ich (wie anfangs geplant um an DKS anzuknüpfen) mit 50 Kapiteln nicht aus (bei der derzeitigen Länge). Daher habe ich den Schatten (The Shadow? THE Shadow? THE SHADOW?) eingeführt. Ich hoffe auch, dass die Zusammenfassung so gut aufgearbeitet ist, dass sie in der Tat alte Erinnerungen wach ruft! 🙂

Zusammenfassung:
Da das hier mal als Foreneintrag zu sehen ist, denn als Teil der Geschichte bin ich so dreist und verzichte auf das Korrigieren der Fehler. 😛
Ja, die Aurorateile spielen da, daher auch immer "etwa 6 Jahre zuvor". Nein, der Schatten hat nichts mit dem Waaagh! aus die Kinder Sigmars zu tun.
Nagash ist in Betracht der Hinweise gar kein schlechter Tipp muss ich zugeben (Seine Stadt wieder aufbauen... eine andere Klasse von Geschöpfen geherrscht hatte...), aber dennoch falsch. Oder doch nicht? Ich sollte nicht zu viele Hinweise geben. Ich könnte dir einen Tipp geben, der dich, je nach Erinnerungsstand, zu 95% darauf bringt, aber ich lasse es. Zermatere dir ruhig den Kopf. 🙂
Wir sind auch erst am Anfang. Würde sich der große Gesamtzusammenhang in der vorbereitenden Phase einstellen, wäre meine weitere Schreibarbeit ja vergebens, beziehungsweise, ich hätte mir ordentlich die Spannungskurve zerhämmert. Zgg. ist es in einer Fortsetzungsgeschichte schwierig, alle Zusammenhänge zu behalten, wenn man sie nicht (sowie ich) kennt, daher kann es nerven, wenn sich etwas über mehrere Teile (also mehrere Wochen/ Monate) entwickelt und nicht gleich eindeutig enthüllt wird.

Vielen Dank für dein umfassendes Feedback. Immerhin sind es nicht mehr so viele Fehler wie beim ersten mal. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich besser geworden bin, oder daran, dass du nicht mehr die Lust hattest ALLES aufzulisten. Vermutlich liegt es auch an der fehlenden direkten Rede in dem Teil. 😉
Wie gesagt - herzlichen Dank und bis bald!
 
Ich lese es schon "richtig" in dem Sinne, dass ich auch die Story mitkrieg, nur fallen mir die Zusammenhänge echt schwer. Es überrascht mich, dass ich die Geschichte (meinen älteren Kommentaren nach) offensichtlich mehrmals komplett durchgelesen hab und dennoch so gut wie nichts mehr davon weiß. Dahingehend les ich sie wiederum nicht "richtig", dass ich mit meiner aktuellen Herangehensweise dauernd pausieren, herauskopieren, kommentieren muss, also mich nicht wirklich auf Stimmung und Fluss einlassen kann.

Ich bin übrigens sehr dankbar, dass du meine ganzen Korrekturvorschläge annimmst.

3.3. Und du glaubst, dass ich so eine Aussage unkommentiert stehenlassen kann? a) Im Mittelalter haben Menschen ihre Muttersprache👎 genauso "richtig" verwendet wie heute, sprich: was der Andere oder die Gemeinschaft versteht/als richtig anerkennt bzw. nicht sanktioniert, gilt.
b) Wenn du nun behaupten würdest, dass es im Kislev-Russisch Dialekte gibt, in denen Adjektive nicht nach Genus flektiert werden und das Mädchen darum ihre Muttersprache "richtig" verwendet, müsste das rein hypothetisch (weil ich weiß, dass das für dich eh ein müßiger Punkt ist) bereits zu einem früheren Zeitpunkt oder in einer Fußnote erwähnt werden, weil Leser immer, IMMER davon ausgehen, "so wie in der Wirklichkeit, falls nicht das Gegenteil behauptet wird". c) Schlussfolgerung: Es ist gefährlich, in literarischen Texten Sprachen zu verwenden, die man nicht beherrscht 😉
(4.14. Sehr OT, drum nur die kurze Anmerkung: wie kann eine Fortsetzung das Erbe vernichten? Negiert das Spielen von D3 all den Spaß, den du durchs Spielen von D2 erfahren hast?)
(4.20. Kenn ich. Genial.)

Warte, warte, da war doch der Totenbeschwörer, der den Trollbeißa verflucht hat! Der hatte mE große Pläne (oder zumindest eine ziemliche Verachtung gegenüber noch nicht Toten).

#386 (Kap. XIV)
6.1. „Vielleicht hatte sein Plan doch einige Lücken?” Ein kluges Köpfchen! XD

6.2. Törichter Angmund, der glaubt, dass er stärker ist als der Wolfsfluch... Und so sehr im Nachhinein rationalisiert, warum es mit Rogelio ja gar nicht hatte klappen KÖNNEN! Ich hab jetzt schon meine diebische Freude dran zu erwarten, wie es mit Angmund unweigerlich steil bergab gehen wird. Muahaha. Mitleid? Ja, nee, mehr so nich so.

6.3. „Er erkannte die Stimme als die Estebans, der andere seiner zwei Unteroffiziere.” Kasus muss mit in die Erweiterung genommen werden: „Er erkannte die Stimme als die Estebans, des anderen seiner zwei Unteroffiziere.” Sie reden über ihn und wollen ihn abmurksen und er wird fliehen. Sieh an, sieh an, plötzlich bin ich emotional voll drin, weil keine Fehler drin sind.

6.4. „[...] dass er überhaupt Zweifel daran hatte, ihm sofort den Gar aus zu machen.” Es wird nicht der Gar ausgemacht, es wird der Garaus gemacht: „den Garaus zu machen”.

6.5. Kein „Ätzend.”, als es ihm endlich dämmert? Dabei wars doch so Angmund-typisch.

6.6. „Nach dem Kampf gegen Rogelio war Angmund in Ohnmacht gefallen und sie hatten die Gelegenheit genutzt, um ihn festzuketten und unschädlich zu machen.” Auf diese Sachverhalte ist die Leserin inzwischen auch selbst gekommen, sodass ich glaube, dass es nicht notwendig ist, es nochmal explizit zu erwähnen.

6.7. Ich hab mal den inneren Monolog von Angmund nur kurz überflogen. So viel Wiederholung ertrag ich leider nicht. Mir ist schon klar, was du damit bezweckst, aber ich kanns einfach nicht lesen.

6.8. „[...] und ließ Gunther vor Schreck zusammen zucken.” > „zusammenzucken”.

6.9. „Für diese Nacht waren sie bei dem Vater seiner Frau unter gekommen [...]” > „untergekommen”. Möglicherweise auch „Schwiegervater”.

6.10. Jawoll, sehr schön, auch bei Gunther war ich wieder emotional voll dabei. Die Unsicherheit hat mich überzeugt, schließlich führt Gunther ja sehr rationale Argumente ins Feld, warum die Kreatur doch nicht kommt. Schade, dass in der Warhammerwelt rationale Argumente nicht viel zählen. Aber vielleicht ist es dennoch die falsche Kreatur, die nun vorm Fenster steht...

Das ging mal flott.
Nur mal so ne unverbindliche Frage: solltest du DKS/DKDD je wie SHOKer als pdf zusammenfassen, darf ich das Cover oder Innenillustrationen kreieren? Nicht dass ich die Zeit hab, aber...
Und willst du nicht mal deinen Eintrag auf der Mitgliedskarte aktualisieren? Schließlich bist du nicht mehr in Spandau 🙂

#390 (Kap. XV)


7.1. „Noch von seinem Schreck gelähmt [...]” Alternative: „Noch immer vor Schreck gelähmt [...]”

7.2. Oh Mann, so cineastisch, so mitreißend, dass ich sogar die notwendigen Zusammenschreibungen und die Punkte bei der wörtlichen Rede übergehe, und dann zerfällt die Stimmung, weil das Werwesen reimt... Mann. Ätzend.

7.3. ’„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte Franz.’ Geiles Understatement.

7.4. „Sie hatten die Kreatur fliehen lassen, anstatt ihr endgültig den Gar aus zu machen.” Nochmal Garaus! Garaus! Garaus!

7.5. „Der weiße Feuerbart hatte ihn gestern noch aus dem Tempel vertrieben [...]” Wie muss ich mir einen weißen Feuerbart vorstellen? Ist ein Feuerbart nicht orange?

7.6. „Seine Buschen zogen sich vor Ärger zusammen und schienen dunkler, dichter zu werden.” Was sind denn Buschen? Augenbrauen? Wiktionary sagt mir „Blumenstrauß, gebündelte Zweige” (und dass es Bairisch bzw. Österreichisch ist)...

7.7. Zum Schluss verstehe ich nicht ganz. „Zum Glück hatte er in Altdorf nur wenige ruhige Tage verbracht und sich ein wenig in der Stadt umgesehen.” Wann, doch nicht jetzt? Er ist doch grad erst geflohen. Oder war das, bevor sie den Job bei Groll im Kerker angenommen hatten? Warum ist es ein Glück, dass es wenige und nicht viele ruhige Tage waren? Wenn es mehr ruhige Tage gewesen wären, hätte er sich doch gründlicher umsehen können und würde mehr Verstecke kennen?
Und jetzt versteckt er sich doch, da passt es nicht, dass vollmundig angekündigt wird, dass jetzt seine Stunde gekommen ist. „Jetzt ist meine Stunde gekommen... mich zurückzuziehen und meine Wunden zu lecken!”
Gut, dass hier nochmal darauf eingegangen wird, was während der Wiederholungsraserei genau passiert ist für all die, die es nicht geschafft haben sie zu lesen 🙂

ich komme also langsam wieder rein. Für eine genussvolle Lektüre ist es also scheinbar unabdingbar, die Vorgeschichte gut zu kennen und emotional in die Charaktere investiert zu haben, sonst entfalten die Szenen nicht ihre Kraft. Also, zumindest in meinem Fall. Mir stellt sich dann die Frage, ob die scheibchenweise Veröffentlichung im Forum bei deiner Geschichte noch besonders viel Sinn macht. Keine Ahnung, was z.B. SHOKer da für Erfahrungen gemacht hat.
 
Ich bin übrigens sehr dankbar, dass du meine ganzen Korrekturvorschläge annimmst.
Sonst wäre deine Zeit doch verschwendet. Die Fehler korrigiere ich natürlich, bei allen subjektiven Dingen muss ich abwägen, aber man kann beim Schreiben ja nicht alles berücksichtigen, insofern ist viel gutes Dabei.

3.3. Um das mal abzukürzen: Der Name Odinoki ist rein zufällig gewählt und hat üüüüberhaupt nichts mit der russischen Sprache zu tun. 🙂
Ich lasse mich auf keine sprachlichen Diskussionen mit dir ein. Kämpfe keinen Kampf, den du nicht gewinnen kannst.

(4.14 Sehr OT: Nein, tut es nicht. Aber es ist wie wenn du ein Buch liest, oder einen Film siehst und der war DER HAMMER! Und dann kommt die Fortsetzung raus und die ist ganz furchtbar und zerstört die Reihe an sich. D2 wird immer gut bleiben, aber Diablo als Reihe geht mit D3 zugrunde.

Archbalduin: Zog eine Weile mit dem Waaagh! Trollbeissas, aber er hatte vor allem einen Hass auf Wotan. Daher hatte er das herzförmige Amulett verflucht, Schneider in die Hand gedrückt und ihm gesagt, er solle es Wotan um den Hals hängen, um seine Seele ewig auf den von Aurora zu trennen. Schneider tat dies, wurde von der als Vampir eingefrorenen Aurora erkannt und hat jetzt ihren Hass auf sich gezogen.
In die Kinder Sigmars liefen eine Menge Sidecharacters durch die Welt, die eigentlich keinen tieferen Sinn hatten. Das ist hier nicht mehr so... wenn ich am Ball bleibe (und die Zusammenhänge nicht vergesse 😉 ) Hat jeder Char seine Aufgabe in dieser Geschichte.

6.1 + 6.2 Unglaublich, dass Angmund hier zum (Anti-)Sympathieträger mutiert ist. Als ich die Geschichte angefangen hatte, hatte er keinen tieferen Sinn und war nur am Anfang kurz namentlich erwähnt worden. Als ich dann zwei Jahre später wieder angefangen hab, hab ich ihm halt etwas erdacht... mal sehen, was daraus wird. 😉
6.3. Encroyable. Ich hab kaum noch mit gerechnet. Korrigiert.
6.4. Ich dachte ihn der Tat, es wird getrennt geschrieben. Korrigiert. Man lernt nie aus. Gleiches Statement zu 7.4.
6.5. Tatsächlich? Ach ja, ich erinnere mich... bei den Flöhen. Na gut, mir gefällt das, ich schreibe ein Ätzend! dazu...
6.6. Ja, aber es schildert ja noch mal die Ereignisse aus Rogelios Perspektive. Ich finde es wichtig, um seinen Gedankengang zu komplettieren.
6.7. Ich wollte es aus der Perspektive des Wolfs schildern und nicht aus Angmunds Perspektive, der sich ohne Kontrolle in seinem Körper eingesperrt findet, durch seine Augen sehend was geschieht, aber nichts beeinflussen kann. Da stellte sich mir die Frage, wie würde ein Wolf, also ein Tier das alles bewerten, wie würden die "Gedanken" dazu aussehen... ich bin selber nicht ganz glücklich damit, aber bisher ist mir nichts besseres eingefallen.
6.8. Korrigiert.
6.9. Korrigiert. Ich hatte bewusst nicht Schwiegervater gewählt, frag mich aber nicht weshalb. Ich weiß es nicht mehr.
6.10. Gut, dann scheint das ja gelungen. Ich wollte ihn erst glücklich und erleichtert darstellen, damit der Schock ihn dann umso härter trifft. Auch den Leser. Ich könnte dich bezügl. der Kreatur im Unwissenden lassen, aber da man alles aus Gunthers Perspektive verfolgt und er sich sicher sein kann: Es ist die richtige Kreatur, die Bestie aus Kapitel II "Die Bestie".

Ja, es ging flott. Scheinbar wird es weniger... entweder wirst du gnädiger, oder ich habe mich über die Zeit wieder besser ins Schreiben reingefunden! 😉
Das kannst du sehr gerne tun... wenn du kreative Ideen hast... solltest du mir was vorlegen, kann ich alles gerne mal als PDF bündeln, die Zeichnungen wie von der gewünscht einfügen und hier hochladen. Das würde alles nur aufwerten! Von Die Kinder Sigmars habe ich ohne hin schon eine durchlaufende PDF, ja auch ein gedrucktes Exemplar als Buch.
Ich wäre sehr gespannt, was du dir da überlegt hast.
Und willst du nicht mal deinen Eintrag auf der Mitgliedskarte aktualisieren? Schließlich bist du nicht mehr in Spandau 🙂
Hahaha, genau DAS ist mir auch gestern erst aufgefallen... ich werde es gleich mal ändern.

***
7.1. Ich sehe weder einen Vor- noch Nachteil der Formulierung, aber da du mir gewiss welche auflisten könntest, ändere ich es einfach mal vorbeugend.
7.2. Scheinbar ist (bis zu dem Reim) auch die Stelle ganz gut gelungen. Das Reimen fügt sich aber ganz gut in das Bild der Kreatur. Im Übrigen KEIN Werwesen. Ich empfehle die Beschreibung aus Kapitel II beizeiten noch mal zu lesen. Wenn die Kreatur im weiteren Verlauf der Handlung (bald) häufiger auftaucht, wird sie auch häufiger sprechen, dann wird es hoffentlich stimmiger.
7.3. Ich greife scheinbar wieder unterbewusst zu Mitteln, die mir nicht bewusst sind? Was genau ist so geil, abgesehen davon, dass es eine sehr abgedroschene Frage ist? 🙂
7.4. Siehe 6.4.
7.5. Ich bin so frei mich selbst zu zitieren: "Wie weißes Feuer umrahmte ein voller Bart sein Kinn. Nur Sigmar wusste, wie viele Narben er darunter verbergen mochte." Darauf wollte ich anspielen.
7.6. Ich glaub hier bin ich im Kopf irgendwie mit buschigen Brauen durcheinander geraten und hab ein Wort draus gemacht. Geändert.
7.7. Nur wenige ruhige Abende -> ruhig hätte hier bedeutet, dass er sich auf die faule Haut gelegt hätte, da sie aber nicht ruhig waren, hat er sich in der Stadt umgesehen, Verstecke ausgekundschaftet etc. So mein Verständnis. Scheint uneindeutig zu sein, vielleicht ändere ich das noch mal.
Und, nun... es wird doch gesagt, dass er erschöpft und müde ist... dass die Verwandlung Kraft kostet etc. Und, dass er nachts zu schlagen will. Ein wichtiger Punkt.
Aber ich habe mal "Seine Stunde würde kommen" draus gemacht. "Seine Stunde würde kommen... nachdem er sich verkrochen und seine Wunden geleckt hatte. Ich musste Angmund auch erstmal einen deutlichen Riegel vorschieben, weil jetzt erstmal einiges mehr passieren muss, einige der Handlungsfäden zusammen zu führen, ehe es in Altdorf richtig losgehen kann.

ich komme also langsam wieder rein. Für eine genussvolle Lektüre ist es also scheinbar unabdingbar, die Vorgeschichte gut zu kennen und emotional in die Charaktere investiert zu haben, sonst entfalten die Szenen nicht ihre Kraft. Also, zumindest in meinem Fall. Mir stellt sich dann die Frage, ob die scheibchenweise Veröffentlichung im Forum bei deiner Geschichte noch besonders viel Sinn macht. Keine Ahnung, was z.B. SHOKer da für Erfahrungen gemacht hat.
Bei DKS hat das Modell ja ganz gut funktioniert, obwohl die Handlung zzg. auch nicht ganz so komplex war. Wie gesagt, vielleicht bietet die Kurzzusammenfassung eine Stütze, auf S. 31, also der ersten Seiten von DKDD gibt es auch eine Auflistung aller Hauptpersonen. Es sind derzeit 11 (!) wichtige Entscheidungsträger. Und ich fürchte es kommen noch 1-2 hinzu, ehe die ersten anfangen auszuscheiden. Ich übertreibe schon wieder.
Die Charaktere zu kennen, ist natürlich wichtig, aber ist das nicht in jeder Geschichte so? 😉
Vermutlich eignet sich das Format nicht ganz so gut für eine Geschichte, in der die Handlungsfäden derartig lange Entwicklungszeiten haben und später auch noch stark voneinander abhängig sind. Aber um ehrlich zu sein, ist das für mich der einzige Antrieb, diese Geschichte zu schreiben... das Fortsetzungsmodell. Ich kann im Abstand von 3-4 Seiten zwischen Charakteren umher springen wie es mir passt, teilweise auch mit kürzeren Abständen, dadurch bleibt es als kurzfristige Arbeit interessant. Die Teile sind dadurch zum Teil auch etwas aufgebläht, das ist ein bisschen wie mit Serien, wo sich in 6 Folgen alles auf den Kampf vorbereitet, der dann in der halben siebten Folge geschieht (Dragonball z.B.)
Sicherlich würde eine höhere Veröffentlichungsfrequenz dem ein wenig Abhilfe schaffen, aber aufgrund anderer Projekte nebenbei tu ich mich damit schwer... ich sitze im Schnitt schon 1 Stunde an einer DinA4 Seite, dazu kommt min. 2x Kontrollesen mit jeweils min. einem Tag Abstand, damit sich das auch lohnt... und ich geh nebenbei ja voll arbeiten, also ist das manchmal schon etwas happig für mich...

Aber apropos... bevor wir den Thread hier nur mit unseren Diskussionen füllen, sollte ich mich mal wieder ransetzen...

Ich würde mich auch sehr freuen, wenn einer meiner anderen Leser vielleicht mal ein Wort über den aktuellen Teil verliert!
🙂
Zu dem gab es leider noch gar keine Kritik/ Feedback, obwohl es mich gerade hier interessiert hätte, wie er ankam, welche Eindrücke er hinterlassen hat. Vielen Dank im Voraus!

LG
yinx

Edit: Ach ja - und allen einen guten Rutsch natürlich! 😉 Frohes Jahr 2013!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
wünsche gute Feiertage gehabt zuhaben.

Ich habe zu meiner Schande hier länger nicht mehr vorbei geschaut, aber du kannst dir meiner stillen Mitleserschaft sicher sein ^^.
Sehr schöne neue Kapitel, da weiß man gar nicht mehr, auf welche Charaktere man sich mehr freut.
Im moment ist Trollbeissa mein Favorit, der kann nicht sterben, oder? 😉

Aber einen Kritikpunkt habe ich doch:
Warum versucht Slawa die Kleine zu übereden ihn einzulassen? Erst dachte ich an den Aberglauben, dass Vampire Häuser nur mit Einladung betreten können.
Doch das würde nicht so richtig in die WH-Welt passen. Abgesehen davon, geht er später auch ohne Einladung durch die Wand und Fenster.

Bin gespannt wie es weiter geht und mit wem!

Gruß Eldoron
 
Vielen Dank erstmal für dein Feedback... ich bin schon am Weiterschreiben und ich kann ja mal spoilern, dass im Nächsten Teil a) ein neuer Charakter auftaucht (noch einer!) und b) unter anderem Walther Groll wieder vorkommt!

Warum versucht Slawa die Kleine zu übereden ihn einzulassen? Erst dachte ich an den Aberglauben, dass Vampire Häuser nur mit Einladung betreten können. [...] Doch das würde nicht so richtig in die WH-Welt passen. Abgesehen davon, geht er später auch ohne Einladung durch die Wand und Fenster.
Um deine Frage zu beantworten, zitiere ich mich selbst:
"Mühselig beherrschte er sich, wahrte mit letzter Kraft den Anstand, warf die langen, schwarzen Haare in den Nacken und richtete sich den Kragen seiner seidenen Weste. Völlig durchnässt, aber ordentlich."
und "„So viel also zum Anstand!“, zischte er böse und seine Worte klangen überhaupt nicht mehr süß, sondern giftig wie ein Schlangenbiss."

Es geht ihm darum, aus einer bösen Laune heraus, gewissen Klischees zu entsprechen, bzw. gewissen Gepflogenheiten. Vielleicht sollte ich das in dem Teil aus Slawas Sicht noch einmal stärker betonen. Ich fand es in einer hämischen Art und Weise grotesk und irgendwie surreal und als ein bösartiges Spiel, dass er mit seinem Opfer treibt und deshalb für ihn sehr passend.

Ansonsten, wie gesagt, vielen Dank für die Rückmeldung!

LG
yinx
 
3.3. Zum Glück hab ich inzwischen exakt den Tonfall im Ohr, mit dem du das äußerst 🙂
6.1. Immer diese Charaktere, die ein Eigenleben annehmen.
7.3. In der Situation halt. Da ist die Bestie und wütet und macht aus allen Geschnetzeltes, NATÜRLICH ist alles in Ordnung 🙂

#392 (Kap. XVI)

8.1. „Furchtsamer Schweiß glänzte kalt auf seiner Stirn.” Der arme Schweiß braucht sich doch nicht zu fürchten, ihm geschieht doch nichts... Will sagen: „furchtsam” kommt eher als Adverb („furchtsam blicken”) oder als Adjektiv bei Personen vor („die furchtsamen Zwerge”). Schon mal n schlechter Einstieg ins Kapitel :/

8.2. „Das Alter schlich selbst Sigmars treuesten Dienern empfindlich in die Knochen und Gelenke.” Dativ: „Sigmars treuesteM Diener”

8.3. Hehehe, da fieber ich doch freudig erregt bei der Versuchung Aarons mit >🙂 Aber: „Die er unerlaubter Weise behalten hatte!” > „unerlaubterweise”

8.4. „[...] vor dem schlimmsten aller vorstellbaren Unheile.” Hat „Unheil” einen Plural? Mein Gefühl und meine Rechtschreibkorrektur sagen nein, nichtsdestotrotz verstehe ich die Bildung natürlich.

8.5. Oh nein, an so Trivialitäten wie einer verschlossenen Schlafzimmertür gescheitert! XD Aber wie wäre Aaron überhaupt weitergekommen; hat er einen Universalschlüssel zum Sakrosanktum? Das Stimmchen lässt ihm halt keine Pause zum Nachdenken; würde er innehalten, würde er es wohl nicht machen.

8.6. „[...]etwas vergleichbares zu teil geworden.” Zusammen: „zuteil”.

8.7. „[...] aber das Gesicht dieser Frau war nur ein schwaches Flackern vor seinem Geist, entzog sich ihm, desto mehr er danach greifen wollte.” Mit „desto” bezeichnest du die Folge: „je mehr er danach greifen wollte, desto mehr entzog es sich ihm”. Hier kommt „je” hin: „[...] entzog sich ihm, je mehr er danach greifen wollte.”

8.8. „Ja, wer war eigentlich nun?” Vermutlich „Ja, wer war ER eigentlich nun?”

8.9. „Nach dem ein Fremder, jemand [...]” Zusammen: „Nachdem ein [...]”

8.10. „[...]den gewaltigen Schwarzork, der seiner Zeit eine Flut[...]” Zusammen: „seinerzeit”

8.11. „ Zum aller ersten mal, war ihm wieder zum Lachen zu Mute.” Oh weh. „ Zum allerersten Mal war ihm wieder zum Lachen zumute.” („zu Mute” Alternativform).

8.12. „Ja, so musste es ein.” Ein „s” zu wenig: „es sein”.

8.13. Der Absatz zwischen Schneider und Grommlonk schreit nur so nach „Hahaha denkste.”

8.14. „Das leuchtende Gestirn kroch so eben über die dunklen Schatten der Berge, [...]” > „soeben”

8.15. „[...] Rrraggatt, außer dem noch einer, den er nicht kannte.” Entweder „außer denen noch einer” oder „außerdem noch einer”.

8.16. Was meinst du denn mit „die Weichdinger zwischen den Beinen”? Geschlechtsteile? Sind Orks nicht sporenverteilende Pilzdinger? Oder gilt das nur für die 40K-Orks?
Ach so, weil hier der Kontext Orkbosse abmurksen ist, hab ich gedacht, die Aussage bezöge sich exklusiv auf Orks. Aber manche andere Spezies hat sie.

8.17. „Solange er wohl auf war [..]” Zusammen: „wohlauf”.

Liegt das jetz an mir oder fluktuiert die Zahl deiner Fehler tatsächlich von Kapitel zu Kapitel erheblich? Wenn ja, warum? Unterscheidet sich dein schriftliches Schaffen je nach emotionaler Haltung so stark? Oder verlangen unterschiedliche Szenen unterschiedliche Strukturen, und bei den einen machst du kaum Fehler, bei den anderen viele?

#399 (Kap. XVII)

9.1. „[...] die ganz entsetzlich noch Trollkotze stanken.” > „nAch”.

9.2. Einmal redest du von grünem Fleisch, einmal von rotem. Welches jetzt? Oder ist das grüne Fleisch im übertragenen Sinne für „Körper” zu verstehen und das rote für konkretes Muskelgewebe? Die Beschreibung vom Trollbeißa ist übrigens herrlich eklig.

9.3. „[...] mit einem sterbenden Pesthauch aus seinem ausgerissenen Schlund.” Möglicherweise „auFgerissenen”?

9.4. „Schon viele Krieger, Weiber und Welpen hatte er sterben sehen [...]” Grünweiber und - welpen oder andere? Mann, die biologische Ungewissheit bringt mich um.

9.5. Wie-was, waren vor der Ankunft Grommlonks zwei Schamanen im Zelt? Zuerst kommt doch einer aus dem Zelt und trifft Grommlonk, währenddessen ist aber noch einer im Zelt, der die Herausforderung Grommlonks dann im Zelt hört?

9.6. „Wolken waren aufgezogen und verdunkelten den Himmeln [...]” > „Himmel”.

9.7. „[...] es dauerte ihm zulange.” Aueinander: „zu lange”.

9.8. Krommlonk der Beinamenlose! XD

9.9. „Trollbeissabeissa”. Herrlich! Herrlich! Da steht dem Kerle so ne Mosherei bevor, und er macht sich Gedanken über den Beinamen. Unglaublich!

9.10. „[...] todbringend und sterbend zu gleich stand der Trollbeißer [...]” Zusammen: „zugleich”

9.11. „Würde er sich dem Kampf nicht stellen, wartete ein Leben in Schaden auf ihn [...]” Da ist das „n” verrutscht: „in Schande”

9.12. „Ein furchtloses Brüllen schwoll aus seinem Rachen und drang auf Grorr'bak ein wie eine geballte Faust. Der Schauer wusch Blut und Sand von dem massigen Ork [...]” Beim ersten Mal lesen ist mir nicht aufgefallen, dass hier die Perspektive wechselt, drum hab ich mich gefragt, warum Krommlonk an das lang vermisste Kampfgefühl denkt. Ein Absatz vor „Der Schauer...” wäre hilfreich. Nach „[...] mit dem gleißenden Schrei des Blitzes griff er an.” hätt ich eigentlich erwartet, jetzt geht’s los, aber nein, da wird dann noch elends lang monologisiert. Vermutlich funktionierts für mich nicht, weil ich filmisch denke: Gedanken sind ja, äh, gedankenschnell gedacht, wenn aber Charaktere im Film monologisieren, müssen die Gedanken durch Sprache dargestellt werden, und die Sprache braucht Zeit um ausgesprochen zu werden. Ich seh im Kopf also Krommonk, wie er losspringt, dann wirds aber Slow-mo und wir kriegen Grorr’baks Monolog zu hören, bevor der Film wieder zu Normalgeschwindigkeit beschleunigt und die Mosherei losgeht. Schriftlich kommt das nicht so rüber: Krommlank setzt sich in Bewegung, aber während er die 400 Meter zu Grorr’bak sprintet, hat der noch zeit für einen inneren Monolog.

Lange Hinleitung ist lang.

#406 (Kap. XVIII)
Na, dann wollmer doch mal schaun, obs auch so düster ist wie versprochen.

10.1. Sehr bildgewaltig, wie er da oben auf dem Turm den Sturm und das Verderben komponiert!

10.2. „[...] wie von zu reifem Obst Für ihn ein lang vergessener Geschmack.” Komm mal zum Punkt 😉 „[...] wie von zu reifem Obst PUNKT Für ihn ein lang vergessener Geschmack.”

10.3. Oh Mann, da ist er am Verderbniskomponieren, und dann müssen wir uns lange Ausführungen über den Unterschied zwischen seiner und seines Vorgängers Herrschaftspolitik anhören 🙁 Hätte das nicht an eine andere Stelle gekonnt?

10.4. „Ebenso wie er selbst hatte auch sein Vorgänger die Lehren der schwarzen Magie und die Lehren der Schatten studiert, eng mit der Nekromantie verwandte Hexerei, die es vermochte Sturm und Nebel herauf zu beschwören, Angst in den Herzen der Sterblichen zu säen, Feinde erblinden zu lassen und mehr dergleichen.” Wir sehen doch, dass er es kann, dass er genau das macht! Wir sind doch nicht in einem populärwissenschaftlichen Magievortrag! Sein TUN zeigt uns, dass er böse ist, nicht die Abhandlungen über ihn.

10.5. „Was sie für schlecht erklärten musste schlecht sein, was sie für heilig hielten, war heilig.” Ganz wichtiges Komma: „Was sie für schlecht erklärten KOMMA musste schlecht sein, was sie für heilig hielten, war heilig.”

10.6. Und weiter monologisiert er darüber, dass er die Menschen hasst, anstatt dass wir aus seinem Tun verstünden, dass er sie hasst.

Okay, erste Leerzeile, Slawa steht vor der Tür.
Ja, jetzt musst du gegen die hochgeschraubten Erwartungen kämpfen. Ich bin nämlich (noch) nicht überzeugt. Das Kapitel fängt ja gewaltig an, furios geradezu und dann... wurde Rubine irgendwie zwischen den Kapiteln entsorgt. Monologisiert er über Politik und wie gar fürchterbar er die Menschen hasst, zu deren Herrscher er sich machen will. Hm. Du nimmst dir zu schnell den Wind aus den Segeln. Straffen! Ich stell mir das so vor: Nachdem er über die Balustrade (ein „l”) geschaut und sich am Treiben und Gestank ergötzt hat, könnte er sich zu der wimmernden Gestalt Rubines niederbeugen, die dem Leser in dem furiosen Treiben bisher nicht aufgefallen ist. In wenigen Worten könnte er ihr skizzieren, wie er die Menschen hasst, das Kreischen, Jammern, Weinen etc. und das mit den entsprechenden Handlungen unterstützen: Finger ganz langsam brechen, Haut abziehen, Augen ausdrücken... Ich bin kein Fan von Gore, aber hier wäre es ein sinnvoller Einsatz, wenn du Slawas dunkle Seite zeigen willst. Rubine hat ja unter der Annahme gehandelt, dass Slawas Handeln ihr nicht schaden kann - aber neben typisch vampirischen Methoden (Aussaugen) ist da die reine physische Gewalt, die er ihr antun kann. Und dann wird aus dem Vampirfangirl ganz schnell ein normaler Mensch, der vor ihm überlegenen Gewalten kapitulieren muss. Wenn er sie dann lang genug gequält hat, psychisch und physisch vernichtet hat, gibt er ihr den letzen Stoß - in doppelten Sinne, dass er sie NICHT aussaugt (obschon irrational, weil er eigentlich jede Kraft braucht, die er kriegen kann; andererseits - vielleicht hat sie inzwischen vor ihm und jede seiner Berührungen so Angst, dass sie daran keine Lust mehr empfindet) und ihre verstümmelten, lebendigen Reste vom Turm runter in den Hof stößt, sich dann in Fledermäuse hüllt und davonfliegt.
Absatz. Pause. Das Furiose ist knapp und kraftvoll dargestellt worden. Wenn es nach dieser Gewaltdarstellung noch nötig ist, weitere Opfer zu zeigen, machen wir uns mit der Familie bekannt, an deren Tür es dann gleich klopft (und sparen uns den ganzen Flug über dunkle Länder, der nichts zur Geschichte beiträgt).

Natürlich ist die Darstellung solcher Gewalt an Minderjährigen problematisch. Aber nur, wenn Rubine das Opfer ist (die wir ja schon kennen, in die wir schon ein bisschen emotionale Energie investiert haben) und nicht eine generische, gerade eingeführte Familie, sind wir (=ich) emotional gepackt.

Gut. weiter gehts.

10.6einhalb (nachträglich): Ist denn das notwendig, in der Erzählzeit nach hinten zu springen und nochmal die Frau monologisieren zu lassen (Nachgeschobenes zum Papa, der Magd; das konnten wir doch schon aus der Perspektive Lejlas schlussfolgern). Ich kann klar sehen, dass die Stelle dazu konstruiert ist, mehr Information über die Opfer zu vermitteln und sie uns darum bedauernswerter erscheinen zu lassen, aber wenn ich so klar die Struktur seh, hats nicht funktioniert: ich erfasse kognitiv die Erzählabsicht, aber es kommt emotional nicht an.

10.7. Ich übergeh mal die Fehler, aber hier: „Sie hörte wie Lejla nach ihr Schrie.” Komma und Kleinschreibung: „Sie hörte, wie Lejla nach ihr schrie.”

10.8. „[...] dann sah sie ein paar schwarzer Lederstiefel.” Entweder „[...] dann sah sie ein paar schwarze Lederstiefel.” (ohne „r”) oder „[...] dann sah sie ein Paar schwarzer Lederstiefel.” („Paar” groß”). Hier: Letzteres.

10.9. „Sie wagte es nicht aufzusehen, wagte nicht zu sehen, wer da war. Wer da in ihr Haus eingebrochen war.” Und ich hatte schon so sehr gehofft, dass wir dieses Kapitel ohne Wiederholungen erleben können...

10.10. „Was sie sah versetzte sie in kaltes Entsetzen!” Zeigen, nicht beschreiben! Die nachfolgenden Sätze zeigen uns, was Sache ist, wir müssen davor nicht explizit drauf aufmerksam gemacht werden, dass es entsetzlich ist! Das ganze Kapitel baut doch darauf auf, dass es entsetzlich ist!
Hüstel. Ich werde emotional.

10.11. „Tränen verschleierten ihre Sicht” Ach verdammt, jetzt kann ichs nicht mehr ernst nehmen. Die Yinxismen haben die Szene kaputtgemacht. Und wenn wir die Personen davor schon gekannt hätten.

10.12. Die Idee, dass der Fürst beschützen müsste und nicht die eigenen Leute umbringen, wirkt aufgesetzt. In so einer Situation eben die Situation auf eine solche Ebene zu abstrahieren, ich weiß nicht...

10.13. Ich weiß nicht, wie ich zu dem Spitzentaschentuch stehen soll.

10.14. „Spielerisch hob er die Körper seiner Opfer hoch er konnte [...]” > „seiner Opfer SO hoch er konnte”

10.15. „[...]was seit Jahrtausend durch die Familie [...]” > „[...]was seit JahrtausendEN durch die Familie [...]”

10.16. „Er war nicht in Besitz des Carsteinrings. Ihm fehlte der Carsteinring!” Einer der beiden Sätze muss weg. Unnötige Wiederholung. Andererseits bauschst du das zu voll dem Mysterium auf, dabei ist das irgendwie zu erwarten, wenn der Ring auch in der Zusammenfassung intensiv erwähnt wurde.

Also, was soll ich abschließend sagen? Für „den düstersten Teil” sehe ich da zu viele handwerkliche Fehler (Abflauen des Furiosen, Monologisieren, Nachgeschobenes, Zurückspringen in der Zeit, unbekannte Opfer, Aufbauschen des Ringes), als dass es dem Anspruch gerecht wird. Ich sehe da deutlich Nachbesserungsbedarf. Kann es sein, dass du die Schwächen selber gespürt hast und mich drum explizit um Feedback gebeten hast?
 
Im Vorfeld schonmal ein wiederholtes Danke schön für die Arbeit, die du dir machst. Ich weiß das zu schätzen, freue mich über jeden Kommentar und jede Anmerkung, gehe auf alle ein und versuche so viel wie möglich davon umzusetzen!

8.1. Mir ist schon klar, dass Schweiß sprachlich nicht furchtsam sein kann, aber sei doch nicht so fantasielos. 😉 Wie könnte man sich noch abheben, wenn man nichts neues wagen würde? Ich wollte nicht "Angstschweiß" schreiben. Dennoch ist dir doch klar, was mit furchtsamem Schweiß gemeint ist, oder mit ängstlichem Schweiß. Ich experimentiere halt hier da mit der Sprache, die ich benutze. Reintheoretisch kann die Dunkelheit auch nicht strahlen, sowie ich es absichtlich im Teil mit Aurora benutzt habe. Ich denke jedem ist klar, was hier gemeint ist. Theoretisch gesehen, kann es auch kein Furchtsames Erzittern geben, oder? Aber man weiß ja dennoch, dass hier die Ursache beschrieben ist und nicht das eigentliche Erzittern. Schwitzen.
8.2. Ein schlechter Einstieg deiner Korrektur. 😛 Ich meinte in der Tat den Plural. Die treuesten Diener. Walther Groll mag zwar sehr egozentrisch und Aaron ziemlich von ihm eingenommen sein, aber es gibt noch einige andere treue Diener, die ebenfalls alt werden. Ich verstehe, dass du hier dachtest, ich meine nur ihn, als Großtheogonist, als Religionsoberhaupt und damit treuestem Diener. Aber nein, ich meinte schon den Plural.
8.3. Korrigiert!
8.4. Neologismen sind ein anerkanntes sprachliches Mittel. 😉 Ich mache das gerne öfter.
8.5. Das ist ziemlich gut erkannt. Ich wollte es wirken lassen, dass Aaron das wie in Trance macht, gar von Sinnen und nicht richtig mitbekommt, was er tut, sonst wäre er nicht so banal zu der Tür gegangen und hätte versucht sie zu öffnen. Der "Fehlschlag" hat ihn in meinem Denken erstmal aufgescheucht, so dass er es vorerst nicht weiter versucht und drüber nachdenkt.
8.6. Korrigiert!
8.7. Mit desto scheine ich es ja irgendwie zu haben. Korrigiert!
8.8. korrigiert!
8.9. kOrRiGiErT!
8.10. KORRIGIERT! (obwohl ich das nicht gedacht hätte)
8.11. Korrigiert... puh, ich dachte das wird wieder eine Fehlerkeule, die ihresgleichen sucht, aber jetzt war ja erstmal ein paar Absätze nichts gekommen... 😉
8.12. Korrigiert.
8.13. Haha, sehr schön. Das sollte er! 😀
8.14. corrected!
8.15. Es sollte außerdem sein. Aber ich mache außer denen draus! Korrigiert! (P.S.: Nee, doch außerdem!)
8.16. Es war in dem Satz tatsächlich nicht exklusiv auf Orks bezogen, aber auch schon... haben Orks keine Eier? Das wusste ich nicht. Vielleicht haben sie ja Hoden, in den Pilzsporen keimen, die auch sehr empfindlich sind. 🙂
8.17. Ich bin jetzt zu faul, um mir noch die Übersetzungen anderer Sprachen für "korrigiert" rauszusuchen. Spontan kenne ich tatsächlich keine... außer englisch halt.
Man danach musste ich aber auch lange im Text suchen.

In der Tat hängt es stark davon ab, was für eine Szene ich schreibe. Teilweise tu ich mich in bestimmten Szenen mit der Formulierung schwer, was meistens daran liegt, dass ich kein klares Bild im Kopf hab, wie jetzt alles 100%ig ablaufen soll. Dazu kommen noch andere Einflüsse wie Stimmung, Uhrzeit etc.
Der Teil wo Gunther sich mit Walther Groll unterhält, war ja sehr fehlerlastig. Eine Paradebeispiel für eine Szene, bei der ich mich beim Schreiben wirklich arg angestellt hab. Ich wusste zwar worauf ich hinaus will, aber nicht, wie ich dahin komme, wie du Figuren agieren... ich sitze gerade btw wieder an solch einer Stelle. Und dann muss man bei den Fehlern noch unterscheiden
- Tippfehler (Buchstaben zu viel oder zu wenig, kommen immer vor und lassen sich nicht alle komplett rauslesen, solange man die Formulierungen eindeutig im Kopf hat).
- Schlampigkeit (Bei Szenen wie der im Beispiel, weil man unkonzentriert ist, die Szene nicht mag und hinter sich bringen will etc.)
- Unwissenheit (so etwas wie "seinerzeit". Das z.B. war mir wirklich nicht bewusst. Hierbei spielt auch Unsicherheit eine große Rolle. Bei manchen Sachen bin ich mir nicht 100% sicher und habe dann eine 50/50 Chance, dass es falsch ist 😉 )

9.1. Korrigiert. Paradebeispiel Tippfehler.
9.2. Ich habe gerade keine Stelle gefunden, um das in einen Kontext einzuordnen, aber grünes Fleisch wird im Sinne von Körper sein (das Fleisch ist faul etc.) Unter ihrer grünen Haut sind Orks meiner Meinung nach genauso rot wie alle anderen Lebewesen, auch wenn das keinen Sinn ergibt, da sie schwarzes Blut haben.... aber trotzdem! 🙂
Ah doch, habs gefunden... ja ein Haufen grünes Fleisch.... er ist halt von außen grün. 🙂
Und vielen Dank... ich wollte es möglichst pestilent und widerwärtig gestalten!
9.3. Ja, der ausgerissene Schlund wäre ja sehr herb. Korrigiert. 🙂
9.4. Spielt das eine Rolle. Als Schamane ist er Heiler und vermutlich kein besonders guter, weshalb er viele Angehörige seines Volkes hat sterben sehen, als Ork aber auch Krieger und Menschenfresser, weshalb er auch Krieger, Weiber und Welpen anderer Völker hat sterben sehen. Hier ist es aber glaube ich eher auf Orks bezogen, da Grorr'bak stirbt. Deshalb hatte ich auch Welpen statt Kinder geschrieben.
9.5. Das ist ein Logikfehler meinerseits. Ich hatte in Erinnerung, dass der Schamane erst rauskommt, nachdem Krommlonk nach Grorr'bak gerufen hatte. Ich werde das entsprechend ändern. Man und dabei hab ich den Alten extra noch mal nach einem Tuch greifen lassen, weil er im Teil davor mit einem Leinentuch aus dem Zelt kommt! xD
Der Fluch des Mediums Fortsetzungsroman!
9.6. Korrigiert. Ich frage mich, wie derartige Tippfehler zustande kommen. N liegt jetzt nicht soooo nah bei L.
9.7. Ah jetzt auf einmal auSeinander... diese deutsche Sprache... das ist einer der Fälle, bei dem ich mir immer nicht sicher bin. Wieso etwas wie "seinerzeit" aber "zulange" dann zusammen?
9.8. Ich hatte die Orks wieder mit eingeführt, weil ich mir zur Fortführung der Geschichte die Kinder Sigmars wieder durchgelesen hatte... und die Orks sind einfach zu witzig! 😀 Bei der Szene wo Grorr'bak bis 27 zählen muss, musste ich mich kringeln. (Jaja, ich weiß, Eigenlob stinkt und so...) Außer Skaven sind Grünhäute vermutlich die einzige vernünftige Variante Slap#Stick mit in die Geschichte zu bringen, die nicht total aufgesetzt und stimmungsruinierend wirkt.
9.9. = Ork!
9.10. gnaaaar. Korrigiert!
9.11. Hahaha, ja das hab ich auch schon mal gesehen, aber scheinbar vergessen zu korrigieren. Naja, so ein Leben in Schaden hat doch was 😉
9.12. Den Absatz hab ich reingemacht. Stell es dir so vor -> Krommlonk sprintet los und Grorr'bak hat noch zwei, drei Augenblicke. Die Kamera schwenkt herum und alles spielt sich kurz (wie du es sagst) in Halftime ab, die Geräusche verstummen... du hörst nur noch den ruhigen Herzschlag Grorr'baks... er schließt einmal seine fiesen kleinen Schweinsäuglein... er öffnet sie wieder... und es geht los! Lärm, Krach, richtiges Tempo!
Der Absatz in Grorr'baks Gedanken besteht ja in der Tat nur aus zweieinhalb Sätzen... vielleicht ist es noch mal ein kleiner Zeitsprung 20 Sekunden zurück, aus seiner Perspektive.
Schade, wenn es nicht kommt. Vielleicht ändere ich es noch.

... uuuuuuh! Ganz neu, gleich ein dritter, ausgeweideter Teil anbei! Na, dann bin ich mal gespannt! 😀

10.1. Danke, ich gab mir Mühe! 😀
10.2. Korrigiert. Aaaach... 😀
10.2.1. Ich hasse diesen Smiley 😀
10.3. Er hat die Verderbnis doch komponiert und war fertig damit! Früher oder später muss ein gewaltiges Bild doch zerbrochen werden, sonst wäre alles ja allzu gewaltig. Gerade wenn man damit anfängt!
10.4. Guuut... ich wollte WHF-Zweiflern damit aufzeigen, warum er es kann, um der potentiellen Regelkeule aus dem Weg zu gehen: Zeter, zeter, zeter, die können das eigentlich gar nicht! 🙂 Außerdem sollte es den Fluff zu WHF direkt mal wieder verstärken. Ich wollte auch, dass es nicht so aus dem Nichts gegriffen wird, dass er das einfach alles kann. Wie gesagt, Slawa ist in meinem Kopf ein beinahe typischer Bram Stoker Vampir, die das einfach alles können. Ich wollte es halt auch WHF-typisch begründen. Daher hab ich diese Stelle überhaupt erst eingebaut.
10.5. Oh ja! Korrigiert.
10.6. Ich mochte die Begründung. Es zeigt in meinem Verständnis einen Anflug von Wahnsinn. Zgg. leide ich aber auch an solchen Stelle hin und wieder an dem Medium. Ich plane die einzelnen Teile im Vorfeld und muss sie dann manchmal ein wenig aufblähen, damit sie auch eine vorzeigbare Länge bekommen.

Erste Leerzeile:
Ich verstehe, was du meinst. Es ist vielleicht wirklich ein bisschen lang gestreckt, ich werde mal überdenken, was ich an dem Teil ändern könnte. Die Idee mit dem Misshandeln des Mädchens (Oh Gott wie das klingt) finde ich sehr gut, ist mit Rubine aber nicht möglich. Rubine spielt noch eine äußerst äußerst wichtige Rolle in dieser Geschichte, aber es wird eine Weile dauern, ehe ihr Name wieder fällt. Sprich - sie wurde wirklich zwischen den Zeilen entsorgt... möglicherweise bringe ich noch einen Rückblick ein, um zu zeigen, was genau geschah, aber eigentlich darf man es noch nicht wissen. Ich könnte es dennoch bald mal machen... zu viel unerklärte Sachen auf die man lange warten muss bringen einen Fortsetzungsroman auch durcheinander.
Ich mochte den Flug übrigens. Er ist ja nicht lang und verhindert einen weiteren Schnitt. Ich mag so viele Schnitte nicht, auch wenn es (mal wieder) teilweise dem Medium geschuldet ist, dass sie da sind. 🙂
Ja gut, ich weiß was du meinst, habe es zur Kenntnis genommen, werde mal schauen, dass ich das anderweitig verwurste... ich warte noch ein, zwei Wochen und versuche den Teil dann selber nochmal unbefangen zu lesen und anders zu strukturieren.

10.6einhalb:
Ich kann klar sehen, dass die Stelle dazu konstruiert ist, mehr Information über die Opfer zu vermitteln und sie uns darum bedauernswerter erscheinen zu lassen, aber wenn ich so klar die Struktur seh, hats nicht funktioniert: ich erfasse kognitiv die Erzählabsicht, aber es kommt emotional nicht an.
Hmm. Dein Lösungsvorschlag?
10.7. Korrigiert.
10.8. Korrigiert.
10.9. Ach komm, du wirst mir doch wohl eine gönnen. 😉 Aber ich stimme dir mal zu, die fand ich beim Schreiben auch seltsam. Ich nehme sie raus.
10.10. Du hast recht. Ich habe das mal spontan geändert.
10.11. Okaaaay, ich nehme den Schleier raus! Vielleicht bau ich vorher noch ein paar Teile ein, um die Familie besser darzustellen, aber ich mag es nicht, Charaktere ausschließlich zum Sterben einzuführen. Ich wüsste nicht, wie ich ihnen noch eine Bedeutung beimessen könnte (weil genaugenommen ist das Kapitel ja auch kein wirklicher Storyfortschritt). Aber keine Angst, es werden noch genug Bekannte sterben. (Wieso gibt es keinen Teufelsmiley?!=!?!?!?!?)
10.12. Ich wollte darstellen, dass (auch wenn WIR es alle wissen), nicht einmal die Bevölkerung Sylvanias sicher weiß, dass die Von Carsteins so gut wie durch die Bank weg Vampire sind. Wie gesagt, in ein bis zwei Wochen lese ich den Text nochmal unbefangen, vielleicht nehme ich es dann raus.
10.13. Ich fand es sehr manierlich!
10.14. Korrigiert.
10.15. Korrigiert.
10.16. Ich hab den ersten Satz weggenommen... hatte mir selber auch nicht so ganz gefallen. Ein Satz einzeln gefällt mir allerdings auch noch nicht so. Mal sehen.

Na gut, so was muss man schlucken, wenn es einem gesagt wird. Ich wiederhole mich, wenn ich das mit den ein bis zwei Wochen jetzt nochmal sage 😉
Das mit dem Aufbauschen des Ringes musste sein, weil das Kapitel eigentlich für nichts anderes diente, abgesehen davon, den Sturm zu erklären, der sich durch alle nächsten Kapitel ziehen wird und halt, dass ihm der Ring fehlt. Dazu mehr im nächsten Kapitel. Die zwei längeren inneren Monologe kann mich vielleicht straffen, wie du meintest. Die Familie war zwar tatsächlich fremd, ich fand es aber beim Schreiben (okay, das ist nochmal was anderes) und auch beim Lesen dennoch mitnehmend und grausam, aber vielleicht habe ich intensivere Bilder dabei im Kopf (meine eigenen halt.)
Kann es sein, dass du die Schwächen selber gespürt hast und mich drum explizit um Feedback gebeten hast?
Das ehrlich gesagt eher weniger. Einige der Schwächen die du siehst, sehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Manche Sachen bleiben halt auch Subjektiv. Im Gesamtkonzept sehe ich für mich eigentliche wenige Schwächen... dass es bei mir am Geschick hapert, bestimmte Szenen zu schreiben weiß ich selbst.
Den Flug von Slawa aber zB finde ich nicht störend, auch dass es fremde Personen sind, die er tötet nicht und auch das Zurückspringen in der Zeit nicht. Das ist subjektiv. Bei dem Monolog am Anfang und dem Ring am Ende stimme ich dir zumindest teilweise zu. Beim Ring auf jeden Fall (das war halt erzwungen), den Monolog am Anfang kann ich noch nicht einschätzen.
sooooo... seems like you are durch! 🙂
Dann kann es jetzt an das Feedback der bisherigen Handlung gehen? 😉
Auch wenn ich zugeben muss, dass es beim derzeitigen Stand wohl schwer ist, Zusammenhänge zu erkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
8.2. Krass. Ich hab das Plural-n irgendwie komplett ausgeblendet...
8.16. Vermutlich wäre ein Blick in die Ork-Armeebücher hilfreich. Wenn denn 40k irgendein Anhaltspunkt ist, dann lassen Orks Sporen los, sobald sie sterben, aus denen sich dann je nach chemischer Zusammensetzung des Bodens verschiedene Grünhäute in Kokons entwickeln. Reichlich bizarr. Und dann haben sie natürlich weder Geschlechtsteile noch Frauen oder Kinder.
9.7. Oh nein! Ich bin nicht gegen Rechtschreibfehler gefeit! XD Rechtschreibregeln sind ja eigentlich willkürlich (es gibt ja genug Konventionen, wie Kommata gesetzt, welche Anführungszeichen gewählt werden, welches Zeichen (Zeichengruppe) für welchen Laut (Lautgruppe) steht. Ich würde hier wie folgt argumentieren: "seinerzeit" ist ein einziges Wort oder Ausdruck, es lassen sich keine analogen Formen bilden: *meinerzeit, *ihrerzeit, *unsererzeit. Auch das Geschlecht hat keinen Einfluss: "sie hat seinerzeit das Abitur nicht geschafft". "zu" ist hingegen eine Partikel, die Übermaß anzeigt: "zu lange, zu weit, zu grün, zu orkig" und mit quasi jedem Adjektiv und Adverb kombinierbar, also selbständig.
9.12. Krieg ich total. Eigentlich super spannend, wie unsere Sehgewohnheiten unsere lesegwohnheiten mitformen.
10.4. Was machen denn Warhammerzweifler in diesem Forum?
10.6. Vielleicht taucht Rubine ja in dieser oder ähnlicher Form wieder auf? ;P
10.6einhalb Ich hab leider keinen Lösungsvorschlag, bei dem man nicht das ganze Kapitel komplett zerlegen und neu zusammenbauen müsste.
10.11. :devil:
10.12. Echt? Die Sylvanier wissen nichts über das Vampirsein ihrer Herrn? In einer Welt, in der Aberglaube und Volksverdummung ansteckender sind als die Beulenpest, ranken sich nicht seit Jahrhunderten Gerüchte und Legenden um die Von Carsteins? Kommt mir ein kleiiiiin wenig unglaubwürdig vor.

Du hast dir mit dem "bisher ...-te" halt die Messlatte höher gelegt. Lesererwartung steigt dann. Deswegen und weil du eben wegen dem Kapitel um Feedback gebeten hast, hab ich halt kritischer hingeschaut und harscher formuliert. Bin neugierig, welche Meinung du in zwei Wochen hast.
Ja, das Durchlesen und auf-Storyaufbau-Achten kommt dann vermutlich nächste Woche.

(OT: 200ster Post! Hab ich jetzt n dritten Bronzeschädel?)

(Edit: Jaaa! *total sinnlos freu*)
 
Hier mal meine (nicht ganz ernstgemeinte) Kurzzusammenfassung der bisherigen Kapitel von KdD (und dann Kommentare zu den Handlungsbögen):

I.: Tote wandeln durch Schwarzhaven. Warum sind die Einwohner nicht schon längst geflohen?
II.: Gunther trifft die Bestie (Dämon? Strigoi-Vampir?)
III.: Groll grollt, Aaron ist ein Sadist; die Werwölfe, die Groll züchtet, haben einen Wächter umgebracht; Slawa beobachtet, wie seine Truppen arbeiten.
IV.: Groll stutzt Angmund zurecht. Dräuend Ungemach braut sich an und will gekontert werden.
V.: Die Bestie stellt Gunther im Wirtshaus nach. Schneider erwacht durch Abhorash nach Jahren des Todes.
VI.: Gunther und Kumpels wollen der Bestie eine Falle bereiten. Aleksandar findet Aurora beim toten Wotan und nimmt sie mit.
VII.: Rubine verliert den letzten lebenden Verwandten, wird fast von Söldnern vergewaltigt und ohnmächtig im Leichenkarren mitgenommen.
VIII.: Groll schläft mit Abraxasas in einem Zimmer. Schneider kann mit seiner absoluten Freiheit nichts anfangen.
IX.: Slawa lässt Rubine sich in ihn verlieben (=S. macht, dass sich R. in ihn verliebt).

Zwei Jahre Pause.

X.: Aurora erwacht und saugt Aleksandar aus. Angmund will Groll mit dem Wissen um die Werwesen erpressen (Trottel). Aurora saugt alle Bewohner von Levgrad aus. Aleksandar tot.
XI.: Slawa ist unfassbar schnell genervt von seinem selbstgemachten Vampirfangirl. Gunther erzählt Groll nichts von dem Plan, der Bestie eine Falle zu stellen. Groll schreibt einem alten Bekannten und ist von Abraxasas genervt, dessen Einflüsterungen bei Aaron einsetzen.
XII.: Odinoki geht fort, weiß nichts mehr über sich und trifft Schneider.
XIII.: Angmund wird von Rogelio bei ihrem dummen Plan verletzt. Aurora geht zu Wotans Leiche, merkt Abraxasas’ (schneiderübermittelten) Fluch, schwört Rache. Eine dunkle Macht im Nordosten.
XIV.: Angmund wird zum Werwolf, metzelt seine Söldner nieder und wird von Groll vertrieben. Dem Leser wird Gunthers Falle erklärt; die Bestie erscheint.
XV.: Fast können Gunther und die Seinen die Bestie töten. Angmund kommt zu sich; seine Zeit wird auch kommen.
XVI.: Aaron, traumatisiert durch Angmunds Wolfsform, erliegt Abraxasas’ Einflüsterungen und diesen (zum Wohle des Imperiums) befreien, wird aber von einer geschlossenen Tür aufgehalten. Schneider brät Odinoki ein Reh und sieht in ihr sein Schicksal. Krommlonk schlappt zu Grorr’baks Zelt und fordert den Trollbeißer heraus.
XVII.: Krommlonk und der verfluchte Grorr’bak bereiten sich auf den Kampf vor.
XVIII.: Slawa orchestriert sein Ritual, monologisiert über Politik und elende Menschen, kriegt Durst und fliegt davon. Dann spielt er mit Mutter und Tochter und saugt sie aus.

Mir kam beim Lesen unwillkürlich der Gedanke ’die [Kapitel] bauen ja aufeinander auf!’ Was mir dann im Nachhinein blöd vorkam, denn natürlich tun sie das; nur die großen, großen Zeitspannen haben mich vergessen lassen, dass IV (Angmund) durch X, und VI (Gunther) durch XI, VI (Aleks) durch X und VIII (Schneider) durch XII fortgesetzt wird.
Und dass Rubine ja gar nicht „freiwillig” für Slawa entflammt ist. Ups. Das macht die Situation gleich sehr viel weniger witzig.

Bezüglich der übergeordneten Handlung könnte man zuerst bei IV meinen, dass die dort skizzierten Handlungsstränge miteinander kollidieren werden und sich in einem epischen letzten Konflikt auflösen. Schauen müsste man dann nur, welche Figur in welchen Handlungsstrang eingestreut wird. Natürlich inzwischen noch ein paar weitere Fässer geöffnet (Schneider und Odinoki, Orks).
Und dann könnte man ja noch über die Bedeutung des Titels brüten. Welcher Drache? Blutdrache, echter Drache?

Wir haben inzwischen also die Werwesen in Grolls Keller, Angmund, Abraxasas (wenn Aaron sich koordiniert kriegt), die Bestie und Slawa als fünf direkte Bedrohungen für das Imperium, dazu die Orks, bei denen sich was tut und einen Handlungsbogen, der möglicherweise zu der grauen Eminenz und die Motivation hinter diesen Bedrohungen hinführt (wenn die Bedrohungen denn miteinander verzahnt sind; wie und ob sie das sind, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt wirklich nicht sagen). Auf der Seite der Guten: ein alternder Großtheogonist zweifelhafter Moral, Gunther und seine Kumpels und Schneider, der mit einem Mädchen ohne Erinnerung durch die Pampa trottet (und eventuell Vampirjägerin Rubine 😉 ). Schaut... grad vielleiiiiicht n bissl düster aus fürs Imperium. Aber naja, tuts das nicht immer ;P
Auf jeden Fall scheint sich ein Netz der Bedrohung enger zu ziehen, auch wenn dieses übergeordnete oder im Hintergrund lauernde Gefühl bei all Episoden noch nicht wirklich zum Vorschein kommt, nur bei IV; XIII und XVI. Wir sind also vermutlich noch bei den Eröffnungszügen eines gigantischen Schachspiels und es müssen noch eine ganze Menge Spielfiguren (und Kapitel) positioniert werden.

Dann hab ich jetzt hier zumindest einen Anhaltspunkt, in welche Richtung die Interpretation gehen kann, wenn ich in Monaten oder Jahren wieder alle Inhalte vergessen haben sollte...

Wieder eine spinnerte Idee für ein Experiment: was würde passieren, wenn man deine Geschichte (in erster Linie DKS) chronologisch anordnen würde? Du springst ja ganz viel zwischen den Zeitebenen herum, und diese Gegenüberstellungen erzielen einen bestimmten Effekt. Welchen Effekt hätte eine streng handlungschronologische Anordnung? Idee hier geklaut von David Morgan-Marr, der sich hat „Memento” chronologisch anordnen lassen.

Du wechselst übrigens zwischen den zwei Schreibweisen von Carstein und von Karstein (erstere ist korrekt).

Hier noch ne Stelle, die sich mit einer früheren, zwei Jahre alten beißt: in IX bringt der Karren reiche Ernte und Slawa plant, das Ritual schon in der nächsten Nacht auszuführen; in XI heißt es dann aber wieder „Er hasste das Warten. Er hasste es darauf zu warten, dass endlich genug Leichen beisammen wären, um das Ritual durchzuführen. Die Pest breitete sich einfach nicht schnell genug aus, die Karren fuhren noch karge Ernte ein. Oft musste er sich zügeln, nicht schon in der nächsten Nacht mit der Beschwörung zu beginnen. Tat er es zu früh, würden vielleicht nicht genug untote Krieger entstehen und sein Sturm auf das Imperium würde scheitern. Desto länger er wartete, desto mächtiger würde seine unheilige Armee sein! Er musste sich noch gedulden. Aber es war so schwer. Lustlos stieß er einen Seufzer aus.” Wenn die Aussage in IX stimmt, muss Slawa in XI gar nicht so genervt sein.

Ist (oder war in einer früheren Edition) denn die Assoziation von Sigmar mit dem Schmiedehandwerk in V (Lederschürze) und XI (Amboss) offiziell? Die Bilder auf dem Lexicanum zeigen eher einen Conan als einen Schmied...

Bzgl. Schwiegervater (XIV): Du hast in Kap. V von Gunthers Stiefvater gesprochen. Hat das eventuell was damit zu tun, dass du den Schwiegervater nicht explizit als solchen benennen wolltest?
 
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Ahh, vielen Dank für den Kommentar! 😀
Das motiviert mich doch gleich mal wieder ein bisschen, weiterzuschreiben. Ich stecke atm in einer vertrackten Szene fest, die mir nicht so recht gelingen will. Eigentlich bin ich mit dem nächsten Teil fast fertig.
Schön, dass sich beim Komplettlesen ein Handlungsbogen über alle Teile zu zeichnen scheint. Er ist da, aber ob er auch dem unwissenden Leser ersichtlich ist, kann man ja immer schwer einschätzen.
Warum sind die Einwohner noch nicht geflohen? -> Wohin? Wir sind im tiefen Mittelalter. Schutzlos durch das Land ziehen und Gefahr laufen die Nacht auf offener Straße zu verbringen, oder sich mit furchtbaren Umständen anfreunden, die zwar schwerlich, aber dennoch zu meistern sind. Warum haben die Menschen nicht jede Stadt sofort aufgegeben, in der die Pest wütete, oder vor deren Toren ein feindliches Heer aufzog? Ich denke die Möglichkeit einfach seine Heimat zu verlassen und sein Glück woanders zu versuchen war "damals" nicht in der Form vorstellbar. Heimat ist Heimat.
Ahhhh, jemand hat es erkannt! 🙂
Klar ist der Plan von Angmund totale Banane... er ist ja auch ohne Werwolfpower nur ein kleiner Fisch, der nichts als Geld und Macht im Kopf hat. 😉
Es ist Archbalduins, nicht Abraxas' Fluch.
Die Kurzzusammenfassung ist knackig, aber treffend. Gut, dass dir wieder aufgefallen ist, dass Rubine nicht so twilightmäßig drauf ist, wie du zuerst angenommen hattest.
5 "Böse" gegen 3 "Gute". Sieht aus, als müsste ich noch ein paar rechtschaffene Helden einbauen? 😉

Bedeutung des Namens "Die Kinder des Drachen"... Hohoho. Wenn du wüsstest. :X

Gigantisches Schachspiel: Ich fürchte auch, dass ich hier mit 50 Teilen nicht hinkommen werde (war zunächst geplant). Ist mittlerweile einfach zu aufgebläht von der Story her... oder aber ich müsste die einzelnen Teile deutlich länger gestalten.

Idee: Memento
Brillanter Film. Er funktioniert aber abgesehen von der rückwärtslaufenden Handlung auch nur dadurch, dass Lenny immer vergisst, was passiert. Und dann noch diese Anti-Auflösung am Ende. Der Hammer. Ich glaube auf KdD würde sich das in der Form nicht anwenden lassen. Du hättest vorgeschoben alles was mit Aurora passiert. Danach gibt es keine allzu großen Handlungssprünge mehr. Es spielt alles relativ zeitgleich. Die ersten Teile mit Schneider sind noch ein wenig vorgelagert, die Teile mit Slawa und Rubine spielen ein paar Tage früher, aber zu dem Zeitpunkt, zu dem Slawa den Sturm beschwört, läuft alles erstmal mehr oder minder zeitgleich ab. (Der Sturm wird sich auch in alle Handlungsfäden reinmogeln, die demnächst auftauchen!)
Ich schreibe aber unabhängig davon nebenbei eine Geschichte in der Welt, zu der ich die Sprache angefangen hatte zu entwickeln (kommt in Grundzügen auch vor)... du erinnerst dich sicher!
Es gibt in der Handlung zwei große Stränge, einmal den der Menschen und einmal den der Elfen. Beide Handlungsstränge starten am selben Tag, beim gleichen Ereignis und beschreiben es aus der jeweiligen Sicht... danach läuft der Handlungsstrang der Elfen chronologisch rückwärts, der der Menschen vorwärts und am Ende begründet der Anfang des Einen (also das Ende der Elfenhandlung) das Ende der Menschen Handlung. Verworren. Aber cool. 🙂

Spielt doch keine Rolle wie Sigmar sonst wo dargestellt ist... in dem Regelbuch von mir (6. Edition) ist er noch mit Schürze und Hammer dargestellt und mir persönlich gefällt die Darstellung 🙂

Karstein ist natürlich falsch.
Stiefvater auch... es ist der Schwiegervater.
Und IX muss ich dann wohl in der Form ändern, dass Slawa noch ein paar Tage länger warten muss.

Danke für Feedback 🙂
 
Sooo, mit Abschlussprüfung hatte ich die letzten Wochen einiges zu tun und dann war ich so vom Geschichtenwettbewerb gefesselt, aber natürlich: the story must go on. Auch wenn es aufgrund der Umstände etwas kürzer geworden ist... ich bin weiter dran 😉
Wird alles. (und btw die vierte Überschrift mit "Der" am Anfang tztztz)


Kapitel XIX
Der Leichenschänder


Zitiert aus „Die Kinder Sigmars, Kapitel XL: 'Ein letztes mal ein Held'“

Während Kasimir sprach, streifte er unauffällig den Carsteinring von seinem Finger ab. Er ließ ihn fallen und vergrub ihn mit seiner Fußspitze im Schlamm. Verborgen auf dem Feld der großen Schlacht. Wehe dem, der ihn findet, dachte er bei sich...
...Kasimir von Carstein, der Fürst von Sylvania, zog es vor, dieses eine mal nicht zurückzukehren... “


Wütend schleuderte Walther Groll die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf. Vorwurfsvoll kreischten die Scharniere, das Türblatt donnerte gegen die Wand, die Flammen der Kerzen in dem Raum zuckten erschrocken zusammen, ließen ihr Licht aufgewühlt flackern und warfen unruhige Schatten. Mit weiten, schweren Schritten durchschritt der Sigmarit die Kammer. Zorn war mit dicken Kreiden auf seine Züge gemalt, zeigte sich in pochenden Lebensfäden und tiefen Furchen auf seiner roten Stirn. Kinn und Bart bebten vor Wut, geräuschvoll mahlten seine Zähne. Er stellte sich hinter seinen Schreibtisch, löste den schweren Kriegshammer aus seiner Halterung am Rücken und ließ ihn hart zu Boden fallen, wo er hässliche Risse in den weißen Marmor schlug. Immer noch rasend vor Wut riss er sich die Panzerhandschuhe von den Händen und schleuderte sie auf die Arbeitsplatte vor sich. Papier wirbelte auf, flatterte durch den Raum, erneut erzitterte das Licht der Kerzen. Groll schnaubte aufgebracht, entledigte sich nach und nach seiner schweren Rüstung und ließ sich dann auf den Schemel hinter dem Tisch fallen.
Den ganzen verfluchten Tag über war er mit einer Gruppe Soldaten auf der Suche nach dem entflohenen Söldneranführer gewesen. Den – ganzen – verfluchten – Tag! Angeblich hatten sie nach der Bestie gesucht, die die Frauen stahl, aber er wusste, dass es sich bei diesem Ungetüm nicht um einen Wolfsmenschen handeln konnte. Angmund war der erste, der entkommen war! Verdammt! Aber es spielte ja auch keine Rolle, was er wusste, oder was nicht! So oder so hatten sie nichts entdeckt, obwohl sie sich in den schmutzigsten und verkommensten Winkeln Altdorfs umgesehen hatten! Allerlei Gesindel hatten sie die Haut gegerbt, etliche Halunken grün und blau geprügelt, aber keiner hatte etwas gesehen, gehört oder gewusst. Der Blondschopf war wie vom Erdboden verschluckt!
Zornig schlug Walther mit der Hand auf den Tisch, dass es krachte. Er wusste, dass er auf sich selbst hätte wütend sein müssen, doch seine Wut hüllte andere in ihren erstickenden Rauch. Diese elenden Söldner! Schuljungen hätten bessere Arbeit geleistet als sie! Knaben und Kinder hätte er einstellen sollen! Alle höheren Offiziere der Söldner waren nun tot, gemordet von ihrem eigenen Anführer und eigentlich hätte er keinem von den Überlebenden zumuten können, nun das Kommando zu führen, da keiner von ihnen auch nur im Ansatz genug Hirn dazu hatte. Aber er hatte keine Wahl gehabt! Ein Mann namens Armando hatte sich ihm sofort als neuer Kopf der Gruppe vorgestellt und Walther hatte die Gelegenheit ergriffen, dem neuen Kopf gleich selbigen mit seinem Hammer zu zertrümmern! Daraufhin hatte er selbst einen Offizier aus den Reihen der Söldnern bestimmt und ihm klar gemacht, dass der nächste Fehler, und sollte er noch unbedeutend sein, zum Tod aller seiner Männer, ihn mit eingeschlossen, führen würde! Natürlich brauchte er so oder so einen Ersatz, doch darum musste er sich erst einmal kümmern. Es waren nur noch etwa ein Dutzend der Estalier übrig und die würden sich, da konnte er so viel grollen und drohen wie er nur wollte, in den nächsten zwei Wochen vermutlich Stück für Stück gegenseitig umbringen. Sich in ihrem widerwärtigen Streben nach Macht und Einfluss nacheinander die Kehlen öffnen. Ein verächtliches Schnauben ließ seine Nasenflügel beben. Macht... Was für eine Macht? Über eine verwahrloste Bande Verbrecher?! Kaum konnte er sich vorstellen, was daran begehrenswert sein sollte.
Auch wenn der alte Sigmarit sich äußerlich allmählich beruhigte, so kochte er innerlich nach wie vor. Seine Hand zitterte vor schlecht unterdrücktem Zorn. Ärgerlich ballte er sie zur Faust!
„AARON!“, donnerte er und seine Stimme überschlug sich beinahe.
Nervös trommelten die Finger seiner ungeballten Hand auf der Tischplatte. Eine halbe Ewigkeit, so schien es ihm, musste man hier auf seine Untergebenen warten! Das war ja wohl die Höhe! Nach einigen Augenblicken wurde es ihm zu viel und er rief erneut den Namen des jungen Diakons. Einen Herzschlag später betrat Aaron das Arbeitszimmer.
„Ja, Herr?“, fragte er und neigte knapp sein Haupt.
„Hol mir einen Becher und eine Karaffe mit Wein, außerdem etwas zu essen!“
„Gerne, Herr, was wünscht ihr zu speisen?“
„Völlig egal, irgendwas!“, antwortete Walther harsch und winkte den jungen Mann bereits mit der Hand hinaus, als ihm plötzlich noch etwas einfiel und Schuld in seinem Ärger säte. Auch Aaron hatte unverschuldet in Lebensgefahr geschwebt! Er bemühte sich um einen versöhnlicheren Tonfall und beruhigte angestrengt seine Stimme. „Warte! Noch etwas, mein Sohn – geht es dir wohl?“
Verdutzt blickte Aaron ihn an, der offenbar nicht mit der Frage gerechnet hatte und nickte zögerlich. „Ja Herr, ich bin wohlauf. Dank Euch!“ Ein flüchtiges Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und er verbeugte sich noch einmal. „Gelang es Euch den Dämon zu...?“
„HINAUS!“, polterte Walther, als der mühsam unterdrückte Zorn hervorbrach, sprang in überschäumender Wut auf und warf den Stuhl um, „Hol mir Wein, hab ich gesagt!“ Sein Kopf lief hochrot an, die Adern auf seiner Stirn drohten zu platzen. Verschreckt verneigte Aaron sich und verschwand zur Tür hinaus.
Keuchend wollte der alte Priester sich wieder niederlassen und setzte sich ins Nichts. Krachend schepperte sein Kettenhemd, als er auf den Marmor stürzte. Mit ausgestreckten Armen lag er auf dem Boden hinter seinem Tisch. Das war zu viel! DAS WAR ZU VIEL! Ein fürchterlicher Schrei, der jeden im Tempel Sigmars erschrecken ließ, fuhr aus seiner Kehle, um seiner schwellenden Wut Luft zu machen! Schwer atmend lag er da, versuchte sein Temperament zu zügeln und wartete darauf, dass er sich langsam beruhigte. Lange lag er so auf dem kalten Marmor, wuchtete sich schließlich aber mühsam hoch, rieb sich sein Hinterteil und drückte knackend den Rücken durch. Seufzend stellte er den Stuhl wieder auf, setzte sich, stemmte die Ellbogen auf die Tischplatte und legte den Kopf schwer in seine Hände. Es konnte aber auch wirklich gar nichts funktionieren! Er gähnte, als die Wut seiner rasch keimenden Erschöpfung wich, aber ihm war nicht nach Schlaf zu mute. Er war viel zu aufgewühlt. Im Kopf ging er ein paar Namen durch, aber spontan wollte ihm keiner einfallen, der ihm neue und bessere Söldner verschaffen konnte. Allerdings fiel ihm ein Name ein, der ihm weitere Namen verschaffen konnte. Er würde sich im Laufe der Woche mit ihm in Verbindung setzen. Gezwungenermaßen. Allmählich verdampfte seine Wut, der abklingende Zorn ließ ihn die schwere Mattigkeit spüren, die auf seinen Gliedern lastete. Regungslos verharrte Walther Groll an seinem Schreibtisch.
Nach einer Weile kehrte Aaron zurück, mit einem Tablett, auf dem ein Teller mit Brot, Käse und etwas kaltem Fleisch, so wie der gewünschte Wein standen. Wortlos stellte er es vor seinem Meister auf dem Tisch ab, neigte kurz das Haupt und wollte sich zum Gehen wenden, doch Groll hielt ihn am Handgelenk fest.
„Verzeih mir bitte, mein Sohn“, begann der alte Mann mit müder Stimme, „Ich wollte dich nicht so anfahren, du hast nichts falsches getan. Ich war im Unrecht!“ Fest blickte er ihm in die Augen. „Es gibt nichts zu vergeben“, erwiderte Aaron tonlos, verbeugte sich erneut, „Darf ich mich zurückziehen, Herr?“
Ein leises Seufzen drang durch den dichten Bart, doch sonst erwiderte Walther nichts, erkennend, dass seine Bitte um Verzeihung in diesem Augenblick nur notiert aber noch nicht angenommen wurde, nickte nur knapp mit dem Kopf und wies den Diakon mit der Hand hinaus. Genau in diesem Augenblick allerdings, trat ein weiterer Sigmarpriester durch die Tür, gewandet in voller Rüstung. Offenbar war der Mann zur Wache eingeteilt. Aaron hielt kurz inne, ließ seinen Blick etwas verwirrt zwischen den beiden Männer hin und her wandern, doch der Neuankömmling schien keine Notiz von ihm zu nehmen. „Ihr habt Besuch, Großtheogonist“, sagte der Priester nur und in seiner Stimme schwang eine kalte Abneigung mit, so als wäre der Gast wahrlich ungebeten. Groll wirkte erstaunt und runzelte die Stirn, doch seine Züge erhellten sich. Scheinbar wusste er, um wen es sich handelte.
„Aaron, du wolltest eben gehen, bitte beeile dich!“, wandte er sich erst an seinen Diakon, ehe er dem Priester antwortete: „Ihr bittet meinen Gast hinein!“ Der Mann verneigte sich knapp und trat aus der Tür. Aaron folgte ihm ohne zu zögern, es interessierte ihn, wer da gekommen war und er hoffte einen Blick auf den Ankömmling werfen zu können. Wenn Meister Groll deswegen so aufgewühlt war, musste es in der Tat wichtig sein!
Auf dem Flur sah er dann den wartenden Gast. Erschrocken hielt er die Luft an, seine Augen weiteten sich ungläubig. Vor ihm stand eine Gestalt, gehüllt in ledrige, schwarze Roben, die mehr zerfetzt als heil von ihren Gliedern hingen, mit knöchernen Anhängern um den Hals und einem Mantel aus schwarzem Pelz, das Gesicht im Schatten einer Kapuze verborgen.
Der Leichenschänder! Der Leichenschänder, hier im Tempel Sigmars!
Aaron blieb wie angewurzelt stehen und verfolgte die schwarze, zerlumpte Gestalt mit seinem Blick so lange er konnte. Gerade als der Mann, dem Grabräuberei, die Entehrung von Toten und Schlimmeres nachgesagt wurde, durch die Tür verschwinden wollte, wandte er sich um, schlug die Kapuze zurück und bedachte seinen jungen Beobachter mit einem eindringlichen, stechenden Blick. Dann lächelte sie.
Sie! Der Leichenschänder war eine Frau! Eine Frau! Ein Weib! Und ein hübsches obendrein, wohl kaum älter als er! Verwirrt stolperte Aaron einen halben Schritt zurück, als ihr kühles Lächeln ihn traf wie ein Schlag, dann war sie bereits zur Tür hinein und sein Blick ging ins Leere. Der Priester schloss die Flügel hinter ihr, rügte den jungen Diakon noch mit ein paar harschen Worten für sein ungezogenes Starren, dann verschwand auch er. Aaron hingegen benötigte länger, um das Gefühl in seinen Beinen zurückzugewinnen und die klamme Schwere aus seinen Gedanken zu vertreiben. Schließlich schüttelte es ihn einmal kurz, dann wandte er sich ab und zog sich in sein Gemach zurück. Während er die Flure entlang eilte, zerfiel das Kartenhaus seiner einst sicheren Welt immer weiter. Walther Groll plante etwas. Etwas, in das nicht einmal er selbst, Aaron, eingeweiht war und sonst war er in alles eingeweiht! Etwas ging vor sich! Etwas unheimliches, etwas schlimmes! Sigmars Zorn wird uns treffen! Sein Meister war nicht der Mann, für den er ihn einst gehalten hatte. Er musste es schaffen ihn aufzuhalten, ehe er sein Vorhaben in die Tat umsetzten konnte! Er würde eine Möglichkeit finden! Er musste es! Und es gab jemanden, der ihm dabei helfen würde!
Befreie mich!
Befreie mich!
Befreie mich!



Schneider warf missmutige Blicke in den Himmel. Seit Vormittag goss es in Strömen, gnadenlos prasselte der Regen auf sie hinab, durchnässte sie bis auf die Knochen. Odinoki trug er auf dem Rücken. Zwar hatte er ihr seinen Umhang übergeworfen, zum Schutz gegen das Unwetter, aber es konnte nicht viel geholfen haben. Schneiders Augen trotzen dem Wind, der scharf über sein Gesicht peitschte und blickte nach Osten, wo sich die Wolken zu gewaltigen, schwarzen Türmen vereinten. Ein Berg von einem Sturm. Ein kalter Schauer kroch über seinen Rücken. Wenn das Gewitter ihn erreichte, musste er Schutz für sich und Odinoki suchen. Er selbst mochte es überstehen, aber sie war nur ein Mensch und ein Kind obendrein. Er wandte seinen Blick von dem Sturm in seinem Rücken ab und zog weiter. Seit zwei Tagen wanderten sie nun Richtung Westen. Fort von Unheil und Schrecken, weg vom Gebirge und vom verfluchten Land. Mit jedem Schritt ließen sie die düsteren Schatten der Berge weiter hinter sich.
Er hatte sich ein Ziel gesteckt, hatte die Planlosigkeit verworfen und sich vorgenommen Odinoki ein Leben zu bieten, wie sie es verdient hatte. Nur noch eine einzige Sache musste er erledigen, ehe er seine Vergangenheit endgültig in sich verschließen konnte. Er würde alles hinter sich lassen. Den Tod, den Schmerz, das Leiden. Er würde wieder frei sein und nach seinen Wünschen leben können. Kein Grorr'bak mehr, kein Abhorash mehr, keine Schlachten mehr... Frieden. Und er hatte sein Ziel fast erreicht...
Sobald er diese letzte Angelegenheit geregelt hatte, würde er mit Odinoki nach Altdorf ziehen. Er war in seiner Zeit als Mensch, vor einer Ewigkeit, wie es ihm vorkam, hin und wieder in der Stadt gewesen, hatte dort unter anderem seine Laufbahn als imperialer Soldat begonnen, ehe er nach Klein-Mühlhausen, seinem Geburtsort zurückgekehrt war. Altdorf hatte seine schlimmen Seiten, dunkle Gassen und zwielichtige Gestalten, aber kein anderer Ort dieser Welt würde Odinoki all' die Möglichkeiten bieten, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es wollte. Und vor allem anderen konnte er sie beschützen. Es war die richtige Entscheidung! Abgesehen davon lag Altdorf weit im Westen und er wollte den Osten, die Schatten der Berge, das schleichende Dunkel seiner Vergangenheit für immer hinter sich lassen. Er wollte die Orks vergessen, die Untoten und alle Menschen, die er einst gekannt hatte und auch die, die ihm lieb und teuer gewesen waren. Schon jetzt waren die meisten von ihnen kaum noch mehr als ein schwaches Flackern in seinem Geist, verblassende, graue Schemen in einer trüben Suppe. Ein Lächeln stahl sich auf seine Züge.
Unschuldig lag die Ebene vor ihm, erstreckte sich gleich einem weiten Meer aus Schlamm und Pfützen, vom aufziehenden Unwetter in triste, graue Farben getaucht. Die Zeit hatte die meisten der Zeichen weggewaschen, den Schandfleck aus ihrem Gedächtnis gelöscht, doch er konnte noch immer den Gestank von Tod und Blut riechen, hörte noch immer das Brüllen der Orks und das infernalische Spiel von Schwert, Pfeil und Schild, Jammern und Schreien. Dies war das Schlachtfeld, auf dem er einst Grorr'bak gegenüber getreten war und ihn geschlagen hatte. Der verlassene Schauplatz der großen Schlacht. Leer und verlassen mahnten die Ränge, doch einst hatte die ganze Welt mit angehaltenem Atem auf diesen Ort geblickt.
Du hast ihn nicht bezwungen, wisperte eine leise, böse Stimme, wollte frische Zweifel in seinem Herzen säen, doch Schneider hörte nicht mehr auf sie. Grorr'bak war geflohen und nie zurückgekehrt, irgendwo in den Bergen an seinem Leiden verendet. Es spielte keine Rolle. Er war fort.
Nach einer kurzen Weile hatte er sein Ziel erreicht und setzte Odinoki unter einem jungen Ahorn ab, der sich aus den Ruinen dieses Fleckens neu erhob und seine schmalen Äste bereits einige Schritt weit in die Höhe streckte. „Warte hier“, sagte er sanft zu ihr und sie schenkte ihm ein Lächeln und nickte, dann wandte er sich ab. Ohne Eile lief er über die Ebene und ließ den Augenblick auf sich wirken, bereitete sich innerlich darauf vor, Abschied zu nehmen. Alles was war, würde er sich hinter lassen. Von vorne anfangen. Seine Schritte führten ihn an die Stelle, an der sie einst die Leichen verbrannt hatten, aufgeschichtet zu einem schrecklich hohen Berg, lodernd in den Flammen vergehend. Er fühlte einen kalten Stich, irgendwo in seinen Eingeweiden, als das Feuer wieder vor seinen Augen zu tanzen begann. Noch immer zeugte der verbrannte Boden schwarz vernarbt von dem gewaltigen Scheiterhaufen, der in jener Nacht den Himmel erhellt hatte. Einige Anzeichen hatten selbst die Zeit überwunden, hier und dort ragten verkohlte Waffen und Rüstungsteile aus dem Schlamm, stachen wie vorwurfsvolle Finger aus dem Boden und deuteten auf ihn. Seht, dort ist er! Wir haben dich nicht vergessen!
Schneider kniete nieder, griff in die nasse, schwarze Erde und ließ sie behutsam durch seine Hände gleiten. Er glaubte, seine Essenz aus dem Duft von Asche und neu erblühendem Leben herauszufiltern. Ein verlorenes Gefühl von Verbundenheit durchfuhr hin, schwand aber ebenso schnell, wie es gekommen war. Es war nicht mehr viel übrig.
Albrecht.
Bist du hier, Albrecht?

Als würde er auf ein Zeichen warten, blickte er in den Himmel, doch über ihm weinten die grauen Wolken nur ihre Tränen auf ihn hinab. Kein Schein, kein Dunkel, bloß tristes Zwielicht. Lange wartete er. Doch nichts geschah und so fühlte er sich in seinem Vorhaben bestärkt. Was hatte er auch erwartet? Er war genauso vergessen worden. „Hallo Albrecht“, begann er leise, während der Regen den schwarzen Schlamm von seinen Fingern spülte, „Ich bin nur hier, um mich zu verabschieden.“ Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen, als er spürte, wie ein dicker Kloß in seinem Hals begann Widerstand zu leisten. Ihm war klar gewesen, dass es nicht leicht werden würde, doch es war unausweichlich. Er musste endlich vergessen! „Leb wohl, mein Freund“, sprach er mit dünner Stimme und fühlte das verhasste Blut heiß in seinen Augen brennen. Anklagend und rot lief es an seinen Wangen hinunter. Höhnische Tränen. Nie wieder wollte er sie fühlen, nie wieder! Dennoch stürzten mehr und mehr Bilder von glücklichen Zeiten auf ihn, Zeiten die lange zurücklag, aber die es gegeben hatte. Albrecht und er, als Freunde, die gemeinsame Ausbildung, der gemeinsame Kampf, das gemeinsame Leben, Lieben und Leiden... Eisern schluckte er die aufwallende Trauer hinunter, wischte sich das Gesicht mit den Händen ab und betrachtete die roten Schleier, die vom Regen nach und nach abgewaschen wurden. Er wartete noch, bis seine Finger wieder in unschuldigem Weiß erstrahlten. „Jemand anders wird deiner gedenken müssen“, schloss er seine einsame Rede, erhob sich und warf einen letzten Blick auf die schwarze Erde, auf das Mausoleum unzähliger gefallener, in Vergessenheit geratener Krieger, zu denen sich nun ein weiterer gesellen sollte. Dann wandte er sich ab. Für immer.
...
Odinoki betrachtete den weißen Mann, der sich mit ruhigen Schritten immer weiter entfernte, bis er irgendwann nur noch ein kleiner, verschwimmender Punkt war. Ein ängstlicher Stich bohrte sich in ihr Herz, als er ihrem Blick entschwand, doch trotzig verweigerte sie sich den Zweifeln, die sie zu übermannen drohten. Er würde sie sicher nicht verlassen, er würde zurückkehren! Bestimmt! Und sie würde auf ihn warten. Bei ihm fühlte sie sich sicher und geborgen, fühlte sich zuhause und außerdem löschte er dieses unsägliche Brennen in ihr, brachte die leise Stimme zum Schweigen. Sie musste nicht mehr laufen. „Geh fort von hier.“, flüsterte sie und lächelte, als niemand ihr antwortete. Die Stimme war verschwunden. Mit neuer Zuversicht und dennoch missmutig blickte sie über sich in die Zweige des Baumes, die ihr so gar keinen Schutz vor dem Regen bieten wollten. Im Gegenteil, die Tropfen die von den Ästen perlten schienen noch dicker und schwerer zu sein, klatschten lieblos auf ihr feuchtes Haar. Grummelnd rieb sie sich ihre kalten, nassen Arme und begann im Kreis zu laufen, damit sie nicht fror. An ihr übliches Feuer war bei dem Wetter nicht zu denken.

Mit der Zeit fand sie Spaß an dem Regen und aus dem Laufen wurde ein ausgelassenes Hüpfen und Springen durch die matschigen Pfützen. Fröhlich summte sie ein Lied und es fühlte sich gut an, auch wenn sie nicht wusste, weshalb oder woher sie die Melodie kannte. Sie war einfach in ihr. Wie so vieles anderes. Seit ungefähr zwei Tagen reiste sie mit dem weißen Mann und mehr und mehr Dinge fielen ihr wieder ein, seit sie die Stimme nicht mehr hörte, doch noch längst erinnerte sie sich nicht an alles. Wer sie war oder wo sie her kam, all' das waren Fragen, auf die sie keine Antwort wusste, aber sie hatte durch den, der sich Klaus Peter nannte, überhaupt erst angefangen wieder solche Fragen zu stellen und nicht immer zu nur zu laufen. Immer zu nur laufen...
Ein dunkles, tiefes Flüstern drang über die Berge, schwappte wie eine eisige Welle in ihren Verstand. Entsetzt über den grausigen Klang in ihren Gedanken riss Odinoki wie von Sinnen den Kopf herum, stolperte erschrocken über ihre eigenen Füße und stürzte bäuchlings in den Schlamm. Dreck und Matsch spritzte auf und färbte sie von oben bis unten schwarz, doch es kümmerte sie nicht. Mit furchtsam in den Boden gekrallten Fingern starrten ihre Augen auf die Schemen des Gebirges, aus denen die unheilvolle Stimme zu ihr gedrungen war. Es war, als hätte jemand etwas direkt in ihr Ohr gehaucht, mehr gewispert als gesprochen, denn sie hatte es nicht verstanden. Sie wusste nur, etwas saß dort in den Bergen. Ein Schatten. Ein alles verzehrender Schatten. Ein grässliches Lachen brandete durch ihren Kopf und verwandelte ihr Herz in Eis. Sie zitterte am ganzen Leib, wagte es nicht sich zu rühren und nicht zu blinzeln, auch wenn ihre Augen brannten. Ihre Hände wühlten wie von selbst im Schlamm, geführt von einer dunklen Macht, gruben und gruben und gruben, ohne dass sie es überhaupt bemerkte. Hilflos war ihr Blick an das drohende Gebirge gekettet, eisern zog es ihr Denken und ihr Herz in seinen Bann. Er war dort.
„Alles in Ordnung? Was ist?“ Zabota. Seine Stimme riss sie aus ihrer Starre und ließ sie aufschrecken. Hilfesuchend blickte sie ihn an, Tränen standen in ihren Augen. „He, Kleine, was ist denn passiert?“ Zabota. Schnell kniete Schneider sich zu ihr nieder und hob sie auf, versuchte den schwarzen Schlamm mit seinen Händen von ihr abzuwischen. Einen Augenblick starrte sie ihn noch verständnislos an, dann fing sie an zu weinen. Sie wollte keine Stimmen mehr hören! Nie wieder! Sie sollten schweigen! Schweigen! Sie alle! Sie wollte nur noch seine Worte hören, Klaus Peters, keine anderen mehr! Nur noch seine sanfte, echte Stimme! Er nahm sie in den Arm und streichelte ihr den Kopf, fragte immer wieder verzweifelt, was denn los sei, aber sie konnte ihm keine Antwort geben. Sie schluchzte hemmungslos und ihre Tränen erstickten jedes Wort in ihrem Kopf. Weinend verbarg sie ihr Gesicht in den schlammigen Händen und bemerkte nicht einmal den goldenen Ring, den sie darin geborgen hielt.
 
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