Ich hab ja auch so Monster wie Rolemaster gespielt und das hatte wirklich absurd detaillierte Regeln.
Es gab da eine Tabelle für kritische Treffer mit Fischen.
Ich bin auch mit solchen Spielen groß geworden. Und ehrlich gesagt war so was wie Rolemaster oder MERS als das, was sie gedacht waren - als Rollenspiel - einfach Scheiße. Der Regelwust da steht dem Spielfluss, der ja für die Immersion immens wichtig ist, einfach nur im Weg. DSA ist diesen Weg auch gegangen - wenn man für die Erschaffung eines Magiers nen Tag einplanen muss, dann ist das nicht witzig. Ich mochte die simulationistischen Ansätze als Jugendlicher gerne. Da hatte man den ganzen Tag Zeit und konnte sich drüber freuen, dass man auswendig wusste, auf welcher Seite welche Tabelle ist, und hat über die Freaks, die so was simples wie Vampire spielten, gelacht. Das hatte ja nicht mal Regeln dafür, wie man einem einen Fisch um die Ohren haut, wie sollte man so was spielen?
😉
Heute würde ich so was mit der Zange nicht mehr anfassen, weil das meiste davon unnütz ist und durch erzählerisches Spiel genauso gut geregelt werden kann, wenn nicht besser.
Ich arbeite, ich bin verheiratet, ich hab noch andere Hobbies als Ausgleich zur Arbeit, da ist es nicht mehr so wichtig oder toll, 1500 Seiten Regeln für irgendwas zu lesen, mit dem ich eigentlich nur Spaß haben will. Ich bin auch ein Riesenfan von Classic BattleTech, aber ich würde das heute auch nicht mehr anfangen, wenn ich nicht schon wüsste, wie es geht. Da sind die Errata für's Regelwerk schon 300 Seiten stark. Das Grundkonzept des Spiels ist genial und passte in der 2. Edition auf 16 Seiten, dann hat man es zugemüllt mit Sonderregeln für jede erdenkliche Situation und ne gefühlte Million Truppentypen, bis es so dick war wie ein Lexikon, und das alles ohne die Quellenbücher. Damit lockt man heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor, und zurecht. Das ist 80er-Jahre-Level, aus ner Zeit, als man sein Telefon noch bei der Post mieten musste, ein C64 mit Floppy 2000 Mark verschlang (schwer zu rechtfertigen vor vielen Eltern) und man nach der Schule meist die Wahl hatte zwischen Sport, Nichtstun und Lesen, weil auch Computerspiele nicht so richtig geil waren (wenn man sich Longplays von C64-Spielen ansieht, dann sind die oft im einstelligen Minutenbereich, man lernte praktisch auch nur eine Bewegungsabfolge auswendig).
2. Edition oder auch Rolemaster, das du nennst, waren aber auch schlicht sehr umständlich, unelegant. Unnötig. Nicht irgendwie komplex und fordernd im taktischen Sinn. Schau dir mal einige Rollenspielregelwerke an, wo man sich von Anfang an Gedanken gemacht hat statt das Buch mit Tabellen und Detailregeln vollzumüllen.
Das Regelwerk der 2. Edition ist überhaupt nicht kompliziert oder umfangreich, sondern einfach aufgrund der Mechaniken zeitraubend gewesen. Im Vergleich zu der Menge der Regeln, die man in der 7. hatte, war das gar nichts, das Grundregelwerk hätte auch in ein Heft gepasst. Ich stimme dir also hier zu, auch was RPGs angeht. MERS würde ich heute jemandem an den Kopf werfen, wenn ich auch FATE spielen kann.