Das ist halt einfach mal falsch.
Siehste. Das kann ich auch.
Ok, einfaches Beispiel: Nehmen wir einmal an, GW hat guten Grund davon auszugehen, dass das Marktvolumen einer Gloomspite Box bei 100 000 bis 120 000 Boxen liegt. Nehmen wir weiter an, sie gehen aufs Ganze und prodzuieren 120 000 Boxen, schöpfen also das erwartete Volumen komplett ab und haben hinterher vielleicht noch ein paar Boxen für Spätentschlossene im Online-Shop. So weit, so gut.
Jetzt verkaufen sie ihre 120 000 Boxen aber direkt am ersten Tag. Schön, haben sie halt nix mehr, außer ein paar enttäuschten Fans...
Nur, warum sollten sie in dieser Situation nachproduzieren? Kostengünstige Produktion ist immer an eine Mindestmenge gekoppelt. Keiner von uns weiß, wie groß diese Mindestmenge ist. Und natürlich will GW Gewinn machen. Den macht man im Handel aber vor allem auch dann, wenn die Nebenkosten wie Lagerhaltung gering sind. Es geht also nicht nur darum, WIEVIEL man verkaufen könnte, sondern WANN man verkaufen kann.
In unserem Beispiel oben: Wenn von 120 000 Boxen 40 000 liegen bleiben würden (weil man zB das Marktvolumen falsch einschätzte), dann kann man ja mit dem in diesen 40 000 Boxen steckenden Kapital nichts machen, die Boxen kosten also effektiv Geld. Das Geld nämlich, was man bedingt durch einen hohen Lagerbestand nicht andersweitig für Geschäfte nutzen kann. (Ganz zu schweigen von der Frage, ob die 80 000 dann verkauften Boxen überhaupt schon die Produktionskosten für alle Boxen gedeckt haben, nur dann macht man ja überhaupt erst Gewinn.) Fremdfinanzierung verschärft dieses Problem.
(Daneben kommen natürlich noch reale Lagerkosten dazu, die liegen ja nicht irgendwo auf der Wiese).
Das ökonomische Maximum liegt irgendwo dazwischen. Aber das weiß nur GW. Wenn man aber schon die Menge absetzen konnte, die dem erwarteten Marktvolumen entspricht, dann ist es eher unklug, nachzuordern. Der Markt ist ja jetzt wesentlich gesättigter, das Absatzrisiko deutlich höher,...
Deshalb ist die Aussgae
- mit künstlicher Verknappung machst du keinen Gewinn egal wie dus drehst.
nicht richtig.
Der "sichere" Gewinn durch Verknappung ist eben manchmal höher als der "mögliche" Gewinn, den man erhalten würde, wenn man alle potenziellen Kunden bedient.
(Sidenote: das ist übrigens eines der Prinzipien, die sich Kickstarter zunutze machen.)
Diese Boxen sind SONDERANGEBOTE, da kann man nicht argumentieren wie beim Kernsortiment (und auch hier könnte GW aus Kostengesichtspunkten noch extrem besser – und letztlich kundenfreundlicher werden). Ich gehe davon aus, dass ein nicht unerheblicher Teil der Käuferschaft dieser Boxen Spontankäufer sind, die sich vom günstigen Angebot anlocken lassen. Wer kennt das nicht von sich selbt, wenn er durch den Supermarkt läuft?!?
In letzter Zeit dürften auch Käufer dazukommen, die diese Boxen als Investition sehen: Alleine die beiden Charaktermodelle wird man für kurze Zeit auf z.B. ebay für je etwa 30 Euro verkaufen können und hat damit schon die Hälfte des Preises drin.