Mal was von den vorherigen Seiten aufgegriffen: Warum wird hier "Herohammer" immer pauschal als das aller Übelste hingestellt?
Also erstens ist es Fantasy. Da gibts halt Helden und Schurken. In jedem Roman, in jeder Geschichte. Frodo ist ja auch nicht vom erstbesten Goblin erstochen worden. Und ja, normale Fußlatscher haben i.d.R. schwer gegen solche Helden. Also warum soll das bei WHFB nicht so sein?
Zweitens gibts doch bei aktuellen Fantasyspielen wie z.B. AoS im.Prinzip dasselbe, heißt dann halt Centerpiece oder so, nimmt ein Drittel des Spielfelds ein, aber keiner beklagt sich.
Also Herohammer bestes Hammer. Und Magie soll bitte auch gut reinhauen, weil sonst brauch ich ja nicht Fantasy spielen.
Da kann ich mich insbesondere Performer of Miracles nur anschließen.
Grundsätzlich stimme ich Dir zu, dass bei einem Fantasy-Setting Helden und Magie eine zentrale Rolle spielen sollten. In der 4. und 5. Edition war es aber zum Teil so, dass einzelne Kampfcharaktere oder Magier das Spiel regelmäßig im Alleingang entscheiden konnten. Ich habe mehrfach Spiele über 2000 Punkte erlebt, wo ein einzelner General die komplette (!) gegnerische Armee erschlagen hat. Das ist dann vom Spielspaß her, mindestens mal für einen der Spieler, eher suboptimal.
🙂
Und das Feeling eines Battle-Games, bei welchem Armeen aufeinandertreffen, kam dann logischerweise auch häufig nicht rüber. Letztlich kam es vielfach nur darauf an, wer den stärksten General aufs Feld stellt, so schnell wie möglich den gegnerischen General umhaut und anschließend den Rest der Armee des Gegners dann meist recht einfach "abfrühstückt". Die eigentlichen Einheiten waren meist faktisch Nebensache und wurden im Grunde nur mitgenommen, weil es eine Vorgabe gab, wieviel Prozent der vereinbarten Punkte man für Charaktere, Einheiten, Monster, Kriegsmaschinen minimal bzw. ausgeben musste/konnte.
Damals war es zum Einen so, dass die Bandbreite wichtiger Profilwerte (vor allem S und T) zwischen "normalen" Einheiten und Monstern größer war als später mit der Überarbeitung durch die 6. Edition. Hinzu kam dann, dass viele dieser starken Monster als Reittiere für Charaktere gewählt werden konnten. Zum Anderen gab es einen sehr großen Pool magischer Gegenstände, aus denen man wählen und zum Teil sehr extreme Kombinationen zusammenstellen konnte.
In der damaligen Starterbox waren Pappkärtchen für magische Gegenstände, Banner, etc. Ich würde grob aus der Erinnerung schätzen, weit über 100 Stück, wenn nicht sogar über 200. Aus denen konnte man dann vor dem Spiel für seine Charaktere auswählen. Charaktere wie Magier, General und Helden konnten dann bis zu drei Gegenstände wählen. Eingeschränkt wurde man dabei nur durch die zuvor genannte prozentuale Gesamtbeschränkung für die Punktkosten der einzelnen Oberkategorien.
Dadurch gab es dann solche Schmankerl wie einen Chaosgeneral des Khorne auf Kaiserdrachen, welcher durch entsprechende Ausrüstung 10 magische Attacken mit Stärke 10 hatte, fliegend extrem mobil und vollständig immun gegen Magie war und je nach Vorliebe auch noch einen 4+ Rettungswurf oder 4+ Regeneration hatte. Das Reittier brachte dann zu allem Überfluss noch 8 LP, Widerstand 8 und 8 Attacken mit ebenfalls Stärke 8. Das Ganze hat dann über 1000 Punkte gekostet, aber wenn man den nicht mit einer Kanone erwischt hat oder mit irgendwelchen Tricksereien (Van Horstmans Spekulum z.B.) oder eben einem vergleichbaren "Klopper", dann konnte so ein einzelnes Modell auch schon mal das Feld allein aufräumen.
Muss halt jeder für sich entscheiden, was davon zu halten ist. Ich persönlich war über den Wechsel zur 6. Edition sehr froh, da diese viele der Extreme wieder stärker eingehegt hat. Auch wenn ich durchaus sehr gern an die Zeiten der 4. und 5. Edition zurückdenke, da ich damals die grundsätzliche Freude an diesem Hobby gefunden habe. Aber die Kritik am damaligen Herohammer kommt tatsächlich nicht von ungefähr.